1836 / 35 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Gâste unterbringen soll, die sich zu dem O'Connells-Schmause gemeldet, da die Kornbörse nur fär 1000 Personen Raum hat. Die Times sagt heute: „So wie Herr Daniel O Connell London näher rückt, bringt jede Post Anzeichen der nahenden Pest mit. Ohne ihn würde das Land, welches er durchzieht, still und ruhig seyn, sein Weg aber ist von den Verheerungen cines feindlichen Eroberers bezeichne. Ec athmet Wuth gegen Alle, die sih seincr Bahn in den Weg stellen, und behandelt diejenigen, auf deren niedrige Unterthänigkeit er rechnet, mit ciner bleß bedingten Nachsicht, indem er hon jeßt ganz deutlich auf die Zeit und Umstände hindeutet, unter welchen er jeine jebzi- gen Sklaven, wenn er ihre Geduld ermüdet haben wird, mit gewissenloser Rache heimsuchen will, als hätten ste sich nie vor ihm gedemüthigt und durch ihre schimpfliche Unterwerfung unter seine Tyrannei die dffentlice Wohlfahrt zu Grunde gerichtet. Was ist die Summe der am 23ste! d. von O’Connell in Dublin gehaltenen Rede ? Ex verwahrt sich aufs bestimmteste gegen den Gedanken, als hätte «x die Aufidsung der Union aufgegeben. Er leugnet jedes Ver: trauen auf irgend ein anderes Hülfsmittel. Er sagt dem Volke, daß er diesen unglücklichen Whigs noch eine Chance lassen, daß er den Versuch mit ihnen machen und sich vergewissern will, ob sie Jrland volle Gerechtigkeit widerfahren lassen werden, che er wieder zu dem Repeal-Geschrei seine Zuflucht zu nehmen gedenke. Dabei läßt er es sich aber angelegen seyn, jeinen Zuhdrern zu versichern, daß er sich nichts Gutes von dem Versuch verspreche. Er bereitet fie geflissentlih auf das Fehlschlagen desselben vor, indem er ihnen erklärt, er sey immer noch davon Überzeugt, daß es unmöglich sey, Yrland anders als durch ein eigenes Parla- ment, das heißt durch ein Unterhaus, welches er, Herr Daniel O’Connell, allein zu wählen hätte, Gerechtigkeit zu \c/ajsen.““

Der Herzog von Portland hat 209 Pfund zur Unterstüßung der Jrländischen Geistlichkeit beigesteuert. Das Itewcastle Journal bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß der Herzog nicht zu den Kirchen - Räubern gehôre, sondern über das unwürdige Verfahren seiner früheren Freunde, der D'Connellschen Minister, im höchsten Grade entrüstet sey. :

In dexr vorigen Woche ist hier der Admiral Sieyes mit Tode abgegangen.

Unter den Ausgabe- Posten der ehemaligen Corporation der Stadt Bath befinden sich in einem Jahre folgende: 129 Pfd. fúr Livrcen der Beamten des Mayors ; 5000, Pfd. für ein laues Bad; 56 Pfd. 10 Sh. fär die Herstellung einer geschnißkten Thür; 509 Guineen sür den Gcfängniß-Wundarzt (Mitglied des Gemeinde-Ratßs), und eben so viel für den Gefängniß-Prediger (1m Gefängniß faßen ein paar Schuldner und vorübergehend eine vder die andere Person); 360 Pfd. Gerichtskosten für 1835, worunter die zum Behuf der Bestreitung der Munizipal-Reform- Bill von dem Stadtschreiber verwendeten Kosten aufgenommen waren.

Von den in London erscheinenden Zeitungen werden unge- fähr 20,090 täglich während der leßten zehn Minuten vor 6 Uhr bei der Pest abgegeben. Nach dieser Stunde muß sür je- des Zeitungsblatt !/, Penny bezahlt werden, was jähriüich der Dost 500 Pfd. Set. einträgt; von den nachgelieferten Zeitungen werden das Jahr hindurch 240,000 in dér Zeit zwischen 6 und 73/, Uhr eingereicht. Die Einnahme, welche das frühere Aus- tragen der angekommenen Briefe abwirft, beträgt 4000 Pfo. St., und der Ertrag des Lohnes von 1 Penny fär jeden Brief, den die mit Klingeln durch die Straßen gehenden Briefträger zur Post befördern, beläuft sh im Jahre auf 3000 Pfd. St., wofür also 729,090 Briefe, d. h. täglih 2000, auf diese Weise befördert werden. Die Einnahme des ‘Post-Amts selbst ist wöchent- lich 6000 Pfd. St. und doch sind in 25 Jahren von dieser un- geheuren Revenue nit mehr als 200 Pfd. St. durch Nicht- zaßlung verloren worden. Von frankirten Briefen kommen an einem “Morgen 4090, 5099 und auch wohl noch mehrcre vor. Zeitungen kdnnen nur bis zum ersten Hafen, in welchem die Post anlommre, franfirt werden, dann wird das Porto sür die- elben nah dem Gewichte bestimmt; weshalb eine Englische, täg- lich erscheinende Zeitutig in St. Petersburg auf 40 Pfo. St. zu stehen kommt.

Das Fort Guebara, welches den Hauptstüßpunkt des bei Salvatierra konzentrirten Karlistischèn Heeres bildet, ist ein auf einem felsigen Hügel gelegenes Maurisches Kastell, dessen Bauart nach den Aeußerungen eines Offiziers der Englischen Hülfs-Legion mit d:r von Windsor-Castle einige Aehnlichkeit haben soll. Es ist von den Karlisten in Vertheidigungs - Zustand geseht und mit einer Garnison und hinreichendem Vorrath an Lebensmitteln versehen worden ; indeß joll ein Theil der in Hast aufgeworfenen Redou- ten durch den anhaltenden Regen und darauf folgenden Frost wieder zerstört worden seyn.

Die Erbitterung der Britischen Einwohner in beidèn Ka- nada’s gegen die Französischen scheint sih immer mehr zu stei- gern, und dèr Montreal Herald behandelt die Mehrheit bes Versammlungs- Hauses von Unter Kanada, die aus Franzosen be- sticht, mit der größtén Heftigkeit und Geringshägung. Auch dem Grafen Gosford wird sein versdhnliches Bestreben von die- sem Blatte zu großem Vorwurf gemacht. Das Versammlungs- Haus bezeichnet der Herald als einen Körper, der sich selbst kon- stituirt habe, und sagt, man laufe Gefahr, daß Einem die Ta- schen geleert würden, wenn man mit diesem legislativen Pôbel in Berührung käme.

Nach Zeitungen aus Madras vom 8. Oktober hatte die Ankunft eines katholischen Bischofs, des Dr. O’Connor, dort gro- ßes Aussehen erregt; die katholishen Einwohner hielten eine Versammlung, in welcher sie eine Glückwunsch - Adresse an den- selben und ein Dankschreiben an den Papst für seine Ernennung beschlossen. Alle Ostindische Zeitungen äußerten große Freude úber die von dem interimistishen Statthalter Sir C. Metcalfe eingeführte Preßfreiheit, und die Einwohner bezeugten dem ge- nannten Beamten durch Adressen ihren Dank dafür. Jn Kal- futta war die Stiftung einer Anstalt unter dem Namen „„Mer- calfeshe Bibliothek‘/ beschlossen worden.

Das Vertrauen auf die Bauart in New-Yerk, so wie auf diz Wirksamkeit der dortigen Feuer-Anstalten, scheint bei den hie- sigen Versicherern sehr gering zu seyn, denn sie lassen sich auf Gebäude, die nicht als überaus gefährlich angesehen werden, 15 Shilling pLt. Prämie zahlen, wo ähnliche hier in London nicht úber 2 Shill., bei einigen Gesellschaften nur 1 Shill. 5 Pence zahlen.

Die Hof-Zeitung enthält die Anzeige, daß die Häfen der insfurgirten Provinz Para von dem Regenten im Namen des Kaisers von Brasilien in Blokade-Zustand erklärt worden sind.

Der Régensburger Herold enthält folgendes Schrei- ben scines Korrespondenten aus Dublin vom 11. Jan.: „Sie verlangen von wir eine Darstellung des jezígen Zustandes der Darteien in Jrland und das súr eine Zeitung, noch mehr, Sie verlangen Unparteilichkeit, und dies aus einem Lande, wo alles Partei is. Sie fordern viel, in der That, doch will ich es

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versuchen, die Aufgabe nach besten Kräften zu lösen, obschon ich weiß, daß feine von den beiden Haupt-Parteien hier mir Dank dafür wissen würde, aus dem einfachen Grunde, weil sie beide Unrecht haben. Jch spreche nur von zwei Parteien, obwohl wir deren eigentlich drei haben, zwei extreme und eine mitt- lere, welche bald das Recht, bald das Unrecht „einer der beiden äußeren in Schuß nimmt, also mindestens vorerst noch nicht erwähnt zu werden braucht. Bis auf die lesten paar Jahre ist die protestantische Partei seit ihrem Enlstehen beständig der ver- zogene Liebling aller verschiedenen Regierungen gewesen, während die Katholiken fast unausgesegt mit stiefmütterliher Härte, ia oft mit blutiger Geausamkeit behandele wurden; dieses ist geschichtlihes Faktum und wird von keiner Seite bestrit- ten, wohl aber von den Protestanten durch die Noth- wendigkeit zu rechtfertigen gesucht. Jnwiefern eine solche Recht- fertigung statthaft sey oder nicht, läßt sich jedoch in dem engen Raume einer Zeitung nicht auseinandersesen. Genüge es daher, zu erwähnen, daß bis zur Emancipation fast alle Aemter, alle Privilegien, die Staats- wie die Städte-Verwaltung, die höhere und niedere Justiz, die Polizei, die Parlaments-Sike u. st. w. aussc{ließlich in den Händen der Protestanten waren, die sich ih- rer Vorrechte nur zu oft zum Nachtheil und zur offenbaren Un- terdrúckung der Katholiken bedienten, ohne day diese Schuß ge- gen sie finden konnten, weil die, welche das Unrecht verübten, zu gleicher Zeit Partei und Richter waren. So wie die Katholi- fen aber um ihrer Religion willen in politischer Hinsicht be- {ränkt waren, so waren sie dies noch weit mehr in kirchlicher Hinsicht. Dieser Zustand, der in keinem andern Lande Europas seines Gleichen hatte, war indessen zu ungerecht, um von Beständigkeit zu seyn, zumal da von der Gesammt - Be- vôlterung der Insel #/, Katholiken waren und von dem Rest noch die verschiedenen Sekten der Quäker, Methodisten u. st. w., welche viele bürgerliche Beschränkungen mit den Katholiken theil- ten, abgezogen werden mußten. Jm Jahre 1829 hatte endli die Unzufciedenßeit eine solche Hdhe erreicht, daß ein Bürger- êrieg dem Ausbruche naße schien, wenn nicht durchgreifende Aenderungen getrossen würden. So erschien im Jahre 1829 die Emancipation, wodurch, mit im Ganzen geringen Ausnah- tuen, die Katholiken mit den Protestanten gleihe Rechte erhiel- ten. Indessen, die große Masse der Ersteren, welche sich seit Jahren einmal daran gewöhnt hatte, gewissen Führern zu fol- gen, war, wie es sich erwarten ließ, nicht geneigt, diese Führer nun nach erreichter Emancipation mit cinemmale zu verleugnen, zumal da durch vieljähriges -Unrecht und viel-

jáhrige Mißverwaltung noch gar manche Uebelstände und Beschwerden bestanden, deren Abhülse wünschensiverth, ja in vielen Fällen nothwendig war und tur durch tüch-

tige redliche Vertreter der wahren Interessen des Landes bewirkt werden zu können schien. Leider waren jedoch viele dieser Miß- bräuche: sehr eng mit den Privat:Vortheilen, besonders der wohl- habenderen Protestanten, verknüpft, so daß sich die protestantische Partei als folche, obwohl nicht ohne Mißbiliigung und Wider- spruch vieler einzelner, billizdenkender Männer , aus allen Kräf- ten jener Maßregel widerseßte, die rechtlicher Weise auf den Grund der Emancipations- Afte verlangt werden konnte. Die Ultramänner, die Orangisten, sahen jedes noch so billige Zuge- ständniß gegen die Katholiken als einen Eingriff in die alten Rechte ihrer Partei an, sprachen von Aufhebung der „unseligen Emancipations-Afte‘“/ v. st, w. Die Katholiken ihrerseits sahen nur zu wohl, daß man allein der Agitation die Emancipation zugestanden hatte, und fuhren daher fort, das Land in Ausregung zu erhalten, um zu ertroßen, was man ihnen nicht gutwillig geben wollte. Jhre durch die Emancipation sür den Augenblick etwas gemilderte Hiße nahm besonders bei Gele- genheit der Verhandlungen über die Reform - Bill bald wieder den alten Grad an und brach an vielen Orten, besonders im Sü- den, in s{hrecklihe Exzesse aus. Freilich erlaubten sich die Oran- gisten im Norden auch seßr viele strafbare Handlungen, doch ha- bea sle sich im Ganzen nur in seltenen Fällen solche grobe Ver- brechen, fast niemals aber solche Grausamkeiten zu Schulden fommen lassen, wie besonders das katholische Landvolk einiger Grafschaften. Schon in England herrscht bei allen Parlaments- Wahlen cine große Aufregung, doch in Jrland geht ein Akt der Art niemals ohne blutige Köpfe ab. Dies war son vor der Eman- cipation schlimm genug, doch nach derselben da in der Regel überall, wo nur einige Hoössnung auf Erfolg war, ein Katho- lif, oder mindestens ein Protestant unter O’Conneli's Fahne, als Mitbewerber auftrat wurde das Uebel noch weit ärger und die Reform-Bill seßte den Gräueln vollends die Krone auf. O’Connell bildete Klubbs und Assotiationen, um die Wahlen zu sichern, und seine Ober- und Unter-A enten, gleichviel ob Advo- faten, kleine Anwälte, Schulmeister oder Handwerker, durch- streiften die Jusel nach allen Richtungen, um das Volk fär die „populairen‘/ und. gegen die „unpopulairen““ Kandidaten aufzu- regen. Bei der srúheren Agitation (vor 1829) hatte es sich darum gchandelt, ob Jemand, der sich zur katholischen Kirche bekenne, in Folge seines Glaubens gewisser Rechte unfähig erklärt blei- ben solle oder nicht. Die Religion war also in vielor Beziehung mit den damaligen, so wie mit den früheren Bewegungen verknüpft; es will aber immer mehr scheinen, als ob {cchlaue Demagogen sie schon damals als Mittel zu einem andern spätiren Zwecêe benußt hät- ten. So viel ‘ist außer Frage, daß jenen Leuten au nach der Emancipation und bis auf diese Stunde kein Mittel zeeigneter scheint, die gesammte katholische Bevölkerung aufzuwiegeln, als an ihren Glauben und, wie sich erwarten läßt, zugleich auch an ihren Haß gegen die Anglikanische Kirche zu appelliren, um auf diese Art jeden Streit, gleichviel, ob um Recht oder Unrecht, um Geld und Gut oder sonst etwas, zu einem Religionsstreit zu machen. Durch solche Handlungsweise gelingt es ihnen denn auch an verschiedenen Orten, die Priester mit in ihr Jnteresse zu ziehen, indem sie diesen, im Widerspruch mit den oberhirt- lichen Weisungen und FJnstructionen, einreden, sie (die Demagogen) handelten ja einzig im Junteresse der ka- tholischen Kirche, und glaubten daher sicher auf die Mit- wikung der Geisilichen rechnen zu fônuen, Wenn man nun den Erzichungsgrad der meislen Jrländischen Prie- ster, besonders der Landgeistlichen, betrachtet, so kann man sich wahrlich nicht wundern, daß manche derselben von den schlauen Deinagogen herumgeshwaßt werden, und statt des Friedens und der Ruhe die Agitation predigen, um so mehr, da auch häufig noch andere Grúnde von Seiten ihrer Pfartfinder auf sle ein- wirken, von welchen sie in pecuniairer Hinsicht ganz und gar abhängen. Seit mehreren Wocheit har der Lord - Lieutenant von Îrland eine Adresse nach der anderen erhalten, morin O’Connell’s Anhang ihn von der beispiellesen Ruhe versichert, welche jelzt auf der Jusel herrsche und, ob in Folge dieser Do- kumente oder anderer Eingebungen, hat sich der Graf Mulgrave geweigert, Schritte irgend einer Art zu thun, um die Behörden in der Auetühung ihrer Pflicht zu unterstüzen, Die Unruhen haben daher in Tipperary so überhand genommen, daß die Frie-

densrichter der Grafschaft unter dem Vorsiß des Grafen v

Donoughmore eine Zusammenkunft gehalten und einmüthig g

{lossen haben, den Grasen Mulgrave, als Vice-König zu ey chen, die Distrikts-Polizei mindestens um 100 Mann zu vers

fen, weil sons die Sicherheit von Leben und Eigenthum zu 6

sey. Eine Assekuranz - Compagnie nah der andern weigert s das Leben von protestantischen Geistlichen zu versichern. Fj der Art kommen nit nur in Dublin, sondern sogar auch sh, in London vor, wie der nachstehende Brief beweist. Herx y Frazer, Rektor von Killene (Grafschaft Waterford), wollte (i Leben zu Gunsten seiner Familie für eine kleine Summe yy chern, erhiel: aber von dem bekannten Asyluimn Voreign and], mestic Lise Office folgende Antwort: „Jhr Vorschlag fan, genommen werden; Sie werden cine Prämie von 11 Pfd, @ und Stempel-Gebühren 1 Pfd. zu zahlen haben. Indessen y den die Verbindlichkeiten der Compagnie eine Ausnahme erlejy fails Volkswuth oder Mord ihr Leben enden sollte ; dies j Klausel, welche die Compagnie bei allen Lebens - Versicheruy| protestantischer Geistlichen in Jrland einschalten müß. Ge Farren, Direktor.“ Viele Prediger befinden sich in der gj ten Noth; selbst in der Grafschaft Armagh entbehrten r Familien der nothwendigsten Lebens - Bedürfaisse. Einig um ihr Leben zu fristen, genöthigt géwesen, ein Paar Vy Landes zu pachten , die sie mit einigen Händen bearbeiten, ÿ Kinder Anderer gehen, ungeachtet der strengen Kälte, ohne Sti und Strümpfe und leden sammt ihren Aeltern von dem sen, welches ihnen die Nachbarn und selbst die Katholikeny Kirchspiels reichen, die aus Furcht vor Verfolgung den Zihy nicht zahlen dürfen. Nur da, wo die protestantische Bevölkty die entschiedene Mehrzohl eines Distrikis auémacht (und sq Distrikte sind wenig) geht es besser. Nichtsdestowettj fahren die sogenanuten liberalen Blätter fort, das Bolk

den protestantischen Klerus zu erhißen, so daß manche um

persônlichen Sicherheit toillen gendthigt sind, ihren Wohuot verfassen. Nur noch vor kurzem fand si am Wohnhause ( Geistlichen ein Zettel angeschlagen, werin ihin angekündigt wy „wenn er sich nicht binnen einer gewissen Anzahl von Tagen von mache, so werde man ihm aus der Welt heifen.‘" Y ist die Ruhe Jrlands, wovon so viel. Aufgebens gemacht n} Im Kirchspiel von Juniécarra in der Grafschaft Cork sin) Gelegenheit des Zehnten-Einforderns wieder zwei ‘Personen

Leben gekommen. Der Prediger Beresford freilich ein q nôser Name, der jedoch diesmal nichts zur Sache thut hy seinen Zehnten auf keine gütliche Weise erhalten tönnen,

daher, den Weg Rechtens cinschlagend, cinen Prozeß gegen! Pflichtigen in Dublin anhängig gemacht, worauf ihm, wil lich, die sogenannten Sub-.poena-Citationen der Verklagten uy sandt wurden. Jndessen hiermit war die Schwierigkeit nidty hoben, denn diese Citations- Schreiben mußten den Betheili persönlich zugehändigt werden, was allemal eine lebensgefährll Sache bei den Jrländischen Bauern ist. Er hatte sich di wiederholt an das Gouveruement gewendet und gebeten, man il ihn in den Stand seßen, mit Sicherheit den Befehlen des ( richtéhofes Folge leisten zu können. Doch das Gouvernet hatte auswrichend geantivortet, ihn von Pontius zu Pilatusi \chiêt, #9 daß er endlich genöthigt gewesen war, seine eiz Leute zur Vollziehung dieser haissächlichen Aufgabe zu gehn hen. Jnzwischen hatte sich das Landvolk auf die erste ful davon zusamnienrottirt. Die Bauern, nit zufcieden, dieW des Predigers zu verjagen, verfolgten sie, holten einige dersl ein und warfen den Bailiff zu Boden, so daß diefer genl war, von seinem Gewehr Gebrauch zu machen. Der Si tôdtete einen der Haupt- Angreifer, und nun fielen die úbij wúüthend über den am Boden liegenden Bailiff her, erschli ihn und rissen dann seinen Leichnam in Stücke! Man denke hierbei, daß die Geseze, wonah der Zehnten entri werden muß, noch nicht aufgohoben, also noch Landes-Gescb| daß der Prediger. im Exchequer Gerichtshofe einen Prozeß hängig gemacht und dieser denselben angenommen hatte, daß troß alledem das Gouvernement sich geweigert hat, den Lanh Gese6en Kraft zu verleihen, sondern es zugegeben hat, des! Vollziehung eines Auftrages der richterlihen Behörde Menschen ums Leben kommen und dennoch behauptet V John Russell, er sey kein Diensimann O'Connells

Dänemark.

Kopenhagen, W. Jan. Das zur Prüfung des 1! Preßgeseßzes ernanirte Comité hat den Herrn Algreen- Uin ihrem Präsidenten und Berichterstatier erwählt.

In derx verwichenen Nacht, ungefähr um 2 Uhr, if heftiges Feuer an der Ecke der Neuen Königs-Straße ausg chen. Es entstand bei einem Schneider in dem obersten Y des Hauses und verbreitete sich so schnell, daß mehrere P nen in Gefahr geriethen, verbrannt zu twerden; auch wu drei Erwachsene und ein Kind so beschädigt, daß sie ins H! tal gebracht werden mußten. Der hinzueilenden Hülfe uns tet, ward das Haus in Asche gelegt und am Morgen bus es noch im Grunde.

F6ehoe, 30. Jan. Jn den beiden gestern und heut gegebenen Nummern (31 und 32) der Stände Zeitung wird i die Si6ungen vom 6ten und 7ten d. M. berichtet. Jn di! steren wurde die Proposition des Obergerichts : Advokaten wegen Aufhebung der Berechnung nach Reichsbankgeld mit! ßer Stimmen-Mehrheit angenommen und der Ausschuß mit fassung des darauf bezüglichen Bedenkens an den König he tragt. Darauf foigte die förnliche Verhandlung über die p polition wegen Revision der Einrichtungen der Brandversicher Anstalten. Der Antrag des Ausschusses auf eine generell gef Petition über diesen Gegenstand ivard angenominen, dagegel von demselben beantragte allgemeine Nachtaxation , einem Al dement des Etatsraths Wiese gemäß, auf die Land- Dis beschränkt, wo sie durch Männer aus den benachbarten, striften vorgenommen werden soll. Die Tagesordnung f darauf zur Vorberathung über die Repartítion der die ständische Versammlung verursachten Kosten. Der Sl trag des Ausschusses ging dahin, den König zu ersuchen, in den Städten der Brandkassen-Werth so wie der Steuer!

der städtischen Ländereien, auf dem Lande dagegen neben J è Ch

Steuerwerthe der Ländereien, theils der Brand - Kassen, 0 theils das Taxatum, welches in Gemäßheit der Verordnung 15. Dezember 1892 bei Anseßzung der Gebäude zur Haus ermittelt is, zum Maßstabe genommen, und zugletch die Kol buenten von jeder Hebungs - Gebühr befre‘et werden. Die | sorgniß, daß dieser Repartitions-Fuß allzugroße Ungleichhel Kosten-Vertheilung unter den verschiedenen Landestheilen het führen werde, führte zu der Proposition mehrerer AmendemS und die vorläufige Verhandlung wurde erst nah länger?

kussion geschlossen.

Jn der Sihung vom T7ten d, fand ‘die Vorberathl

m 11, Jaruar gemacht.

ey die Proposition wegen Revision der Sabbath-Geseze und (assung einer neuen Feiertags - Ordnung statt. Die Tendenz ; Ausschuß - Berichtes ging auf Erzwingung strengerer Obser- des Sabbaths und der Feiertage, und fand im Ganzen die ¡ligung der Versammlung. Am Schlusse dieser Sißung te der Prásident an, daß in Veranlassung vielfach geäußerter insche das Ständeblatt zu seiner Zeit die an den König er- tteten Bedenken nachliefern werde, wie dies bekanntlich durch ¿ Dänische Stáändeblatt {hon seit längerer Zeit geschieht.

O esterreie.

Pien, 28. Jan. Se Maj. der Kaiser haben dem Kaiserl. jrnuntivs und bevollmächtigten Minister an der Ottomani- bn Pforte, Freiherrn von Stürmer, die Bewilligung zu er- len geruhet, das ißm von Sr. Maj. dem Könige von Bayern [lichene Großkreuz des Königl. Civil - Verdienst Ordens der pyerishen Krone annehmen und tragen zu dürfen.

‘Qie Wiener Zeitung enthält folgende zwei Mittheilun-

des Herrn Professor Littrow:

„Am 27. Januar, in Wien nach ungewöhnlich langer Zeit 1 ersten heiteren Morgen, ward der Halleysche Komet auf

hiesigen Sternwarte wieder beobachtet, und um 6 Uhr 31 4, 24 Sek. Morgens mittlerer Wiener Zeit folgende genäherce sition desselben genommen:

Gerade Aufsteigung 2359 6/ 0‘‘ Abweichung 29° 19‘ 26“/ südlich, 0 noch immer nahe an dem Orte, der aus der Ephemeride s unermüdlichen Professors Rosenberger in Halle für obigen g folgt, welche Ephemeride úbrigens eigentlih mit dem 12. nuar s{ließt. Der Komet erschien als ein scheibenförmiger, è vo!lfommen runder, und in ailen seinen Theilen nahe gleich euchteter Nebel von etwa 7 Bogen-Minuten im Durchmesser, n westliche, weniger \charf begränzte Seite eine s{chwache wur von Schwe:f zeigte. Obschon er an und für sich noch me eine so bedeutende Ausdehnung und Lichtstärke hat, daß 1 bei ganz günstigen Verhältnissen ihn wohl noch mit freiem ge ausneÿmen kann, und auf jeden Fall ein auch nur sehr mit- jáßiges Fernrohr ihn deutlich zeigt, so hatte er doch, selbst t dein großen Refractor der Sternwarte betrachtet, fast gar ¿en merklichen Kern, wodurch die Beobachtung schr erschwert 1d. Die Ursache dieser sonderbaren Erscheinung mag Übrigens lh seyn und daher rühren, daß der Komet hier in Wien, st| wenn er am höchsten steht, kaum eine Höhe von 13 Gra- úber dem Horizonte erreicht, oder 5 Grade tiefer, als die nne zur Mittagszeit im tiefsten Winter, erscheint, und also hl nur selten in wirklich reiner Atmosphäre steht. Etwas \nliches mag von seinem Schweife gelten, der wahrscheinlich größeren Höhen des Kometen viel bedeutender erscheinen tde, während er jeßt eine nur schwer merkbare Licht-Fortsezung det, Der Komet steht übrigens gegenwärtig sehr nahe bei d etwas unter dem Sterne 0 im Scorpiecn, und wird sich etwa ch folgende zehn Tage hart unter der Verbindungslinie zwi- n dem Sterne 2 und ° im Scorpion aufhalten, welchen lelz- n Stern er gegen den 5. Februar erreicht. Er geht während ser Zeit in Wien um 4 Uhr Morgens auf, steht um 7!/, Uhr orgens am höchsten, und geht um 11 Uhr Vormittags unter. n Sonne und Erde ist er gegenwärtig nahe gleich weit ent- t, vämlich bei 30 Millionen Deutscher Meilen. Eine schon anderen Kometen gemachte Erfahrung, daß sle unter sonst den Umständen nah der Sonneunähe glänzender, als vor der- jen erscheinen, wird durch ihn auf das neue bestätigt, da er he in denselben Entfernungen von Sonne und Erde, in den en Tagen des August 1835, unvergleichbar s{wächer erschie- mar „Das in der Wiener Zeitung erwähnte Erdbeben zu Rom 11, Januar scheint auch in Wien fúhibar gewesen zu seyn. chdem vom 9ten bis 21sten d. M. trúber Himmel alle Beob- tungen auf der K. K. Sternwarte unmögl!{ch gemacht hatte, nte man endlich an dem leßten dieser Tage die Uhren wieder dem Himmel vergleichen. Die vorzüglichste derselben, bei der egelmäßigkeiten von einigen wcaigen Sckunden sonsk zu den stenheiten gehörten, hatte cinen Sprung von zwei vollen Mi- sen, und zwar, wie sich aus mehreren Umständen ergab, um Das Zusammentrefsen dieses Datums dem der obigen Nachricht giebt nun eine sehr wahrscheinli- Erklärung dieser sonderbaren Stdrung. Das Barometer war lüten um 10 Uhr Abends 27,642 P. Z., am llten um 8 Morgens 27,6ss P. Z. Das Thermometer hatte sich wäh- d dieser Zeit beständig zwischen und 6% R. gehal- , der Wind war SO. und ziemli stark, der Himmel zum ile heiter, zum Theile neblig. Das Pendcl der gestörten Uhr bingt von SW. nach NO,“‘

Preßburg, 25. Januar. Die Reichstags - Si6ungen sind te bis zur Al9ten vorgerückt. Die auszugéweise aus den ‘taten erhobenen Gese - Entwürfe und übrizen noch fragli- | Gegenstände werden unausgeseßt zwischen beiden Tafeln er- Se, Königliche Hoheit der Erzherzog Ferdinand von: Este {am löten d, M. von Clausenburg in Pesth eingetroffen ) i Tages darauf nach Wien abgereist.

Am 13. Dezember v. J. wurde in der Gegend von Ba- y bei sternenhellem Himmel eine weiß glänzende Sternschnuppe ‘hen, die hin und her Funken sprühte, die Größe und runde stalt des Mondes annaÿm und endlih in der Atmosphäre ? allen Knall verschwand, nachdem sie 7 bis § Minuten tbar gewesen.

In Pesth starben in dem leßten Vierteljahr 1835 773 Per- en, Von diesen überlebten 26 das 79ste, 13 das 80ste, 4 das è Lebensjahr, und Einer wurde 97 Jahre alt.

San n.

¡Dle in dem Karlistischen Hauptquartier Oñate erschei: e Hof - Zeitung enthält das (bereits erwähnte) Am- je: Dekret des Don Carles zu Gunsten derjenigen, welche, j den Provinzen Biscaya und Navarra gebürtig, frúher bei i ristinos gedient und sih jeßt ais Flüchtlinge in Frank- eesinden, Es soll diesen Leuten oestattet seyn, nach ihrer (ath zurü zufkchren, wenn sie sich binnen 14 Tagen bei ei- men diesseitigen Behörde meiden, und nur diejenigen Men werden von dieser Amnestie ausgenommen, welche enste tines andern Verbrechens, als desjenigen, „der Rebellion setuae cistet zu haben‘, schuldig gemacht. Auch Karlistische T sollen unter denselben Bedingungen begnadigt wer- k, grend andererseits den Vätern dieser Deserteurs ange- h, 4 daß man gegen sie selbs, wenn sie nicht das ihrige An ihre Söhne zurückzuführen, Maßregeln der Strenge

wendung bringen werde,

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Portugal.

5 Das Journal de la Haye meldet Nachstehendes aus Lissabon vom 2. Januar: „Das fünste Infanterie-Regiment hat den Befehl erhalten, nach Algarbien zu marschiren, und am lehten Dienstag ist ein Detaschement des zweiten Jufanterie-Re- giments von hier nach Peniche aufgebrochen, wo der Geist des Volkes sehr im Widerspruche mit dem Liberalismus, der uns beseelt, der Regierung Besorgnisse einflôßt. Ein anderes De- taschement ist nach Setubal gesandt worden, wo Unruhen statt- gefunden haben, und man sagt sogar, daß die dort befindlichen Gefangenen aus den Gefängnissen entsprungen seyen. Jun den Provinzen ist Alles in einem Zustande völliger Unordnung, und die Anarchie breitet sich ungehindert über dies unglücklihe König- reich aus, als ob es weder eine Regierung noch Behörden gäbe, um es zu s{ü6en. ;

bewundernswürdigen Demonskrationen der Philanthropie unserer Befreier verschont. gen ein Royalist neben dem Covento novo ermordet, Leichnam blieb auf dem Territorium der Kirche liegen ; die Na- tional- Garde war indeß kaum hiervon in Kenntniß geselzt wor:

den, als sie sogleich den Körper hinweguehßmen und den Ört von | / Diese Vorsicht, dem Publikum den | Anblick des Blutes und des Schlachtopfers zu entziehen, hat | ihren Grund in dem Befehle, in solchen Fällen Alles anzuwen- |

dem Blute reinigen ließ.

den, damit Ereignisse dieser Art dem Volke nicht bekannt wer-

den. Die Regierung hat Herrn A. Carvalho zum Präsiden- | Er is zwar ein rechtli- |

ten der Deputirten - Kammer erwählt, cher Mann, ein guter Beamter und Bürger, scholten und gemäßigt, aber er besigt nen solchen ‘Posten erforderlichen Eigenschaften. Siz

unb?z-

sammengeseßt ist, wie die jegige Kammer, Man glaubt daher,

vorstehen werde. Jun der Deputirten - Kammer bildet das Cen- trum den zahlreichsten Theil, weil die meisten Anhänger des vorigen Ministeriums oder die Carvalhonisten dort ihren Plaß haden

Und eine dritte Nuance zu bilden vorgeben, die aber in der | Die Malortcat ebt in 5 aas Die ncueren nordi S Î ibre 1E ajorat [Led | viel gemindert hat. Die neueren nordischen Städte siellen ihre Häu- | l Ministerium feindlich ge- | i dert a N finnt sey, aber da sie die Auflösung der Kaminer fürch- | wohl | nicht cher gegen das Miniskerium erklären, als bis irgend eine |

Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. dem Rufe, daß sie dem jeligen

tet, wovon viel gesprohen wird, so wird sie sch Lebensfrage vorgelegt wird, von der die Existenz des Ministeriun1s abhängt. Diese Idee einer bevorstehenden Auflösung hat auch die Folge gehabt, daß mehrere Deputirte noch nicht in der Kam: mer erschienen sind, indem sie es wahrscheinlich für unnúg hal-

ten, auf einige Tage oder Wochen hierher zu kommen. Ain |

Dienstag Morgen brach im Palast Necessidades ein Feuer aus.

Es ist dies die dritte Feuersbrunst in diesem Palast, seitdem die | i | durch thre geringe Schwere auch cine leichtere Holz-Construction des

Königin ihn bewohnt. Ein Zimmer ist dur) das Feuer völlig zerstört worden. An denselben Tage, dem heiligen Dreikönigs- tage, spielten sämmtliche Musik-Corps so wie die Trommel- schläger der Regimenter vor dem Palais, Nach einem alten Gebräuche erhielt bei dieser Gelegenheit stets jeder Trom- melschläger einen Cruzado novo, jeder Regimenté-Tambour zwei Cruzados und die Musit:-Direkcoren drei Cruzados. Die Köni- gin ließ indeß, statt dem alten Gebrauche zu folgen, im Ganzen nur zwanzig Cruzados vertheilen, \ck daß jeder Musiker eine un- bedeutende Kleinigkeit erhielt. Unzufrieden darüber, faßten sie einmüthig den Beschluß, nichts anzunehmen , sondern die ganze Summe dem Waisenhause zu übergeben. Das revolutionaire Königthum hat da gerade, wo die legitimen Souveraine sons ungemein freigebig sich zeigten, wahrhaft búrgerlihe Gewohn- heiten eintreten lassen. ‘/

Vereinigte Staaten von Nord-Ameri!ka. New-York, l, Jan. Jm Kongreß sind nun bereits meh- rere Anträge vorgekommen, die zu hestigen Debatten den Grund gelegt haben. Im Senat is die sogenannte Land-Bill von Herrn Clay eingebraczt worden, nach welcher der Erlôs vom Verkaufe

der ffentlichen Ländereien, der im vorigen Jahre 11 Millionen | ren i t | aber auch den Einwirkungen der Hiße und Kälte sich so fügt,

Dollars betrug, unter die einzelnen Staaten nach Verhältniß ih- rer Repräsentanten im Kongreß vertheilt wecden soll. Herr Cal- houn hat ebendaselbst eine Bill zur Beschränkung des Patronats und der Macht der vollziehenden Gewalt eingebraht,. Ju Re- präsentanten-Hause erwartet man nächstens den Bericht des Aus- schusses über den Gränz- Streit zwischen Ohio und Michigan ; man glaubt, er werde zum Nachtheil von Michigan ausfallen und dies Gebiet also in der gegenwärtigen Session noH nicht als Staat in die Union aufgenommen werden.

N lad

Berlin, 3. Febr, Am löten v. M. fand zu Oppeln die Einführung des Grafen von Pückler zum Präsidenten der dor- tigen Königlichen Regierung durch den Wirklichen Geheimen Rath und Ober - Präsidenten der Provinz Schlesien, Herrn Dr. von Merkel Excellenz, statt, nahdem des Königs Majestät das Dienst - Entlassungs-Gesuch des biéherigen Regierungs : Präsiden- ten, Herrn von Hippel, unter dem Vorbehalte zu genehmigen geruht, noch künftig von seinen Diensten Gebrauch zu machen.

Vom 1. Januar bis ultimo Dezember 1835 sind zum hiesigen Scadtvoigtei-Gefängnisse 7232 männliche und 2902 weib- liche, überhaupt also 10,134 Arrestaten eingebracht worden. Jm Jahre 1834 wurden deren 7733 männliche und 2577 weibliche, mithin zusammen 10,310 abgeliefert. Hiernach sind im verflos: senen Jahre 176 Arrestaten weniger als im Jahre 1834 ein- gebracht worden. Was die Verbrecher anbetrifst, so sind deren im Jahre 1835 in Berlin 1558 ermittelt und an die be- treffenden Kriminal - Justiz - Behörden abgeliefert worden. Auf freiem Fuße bcfinden sih, unter polizeilicher Aufsicht stehend, 6221 Verbrecher, und 251 Individuen wurden mittelst Trané- ports von hier fortgeschafe. Diebstähle wurden in Berlin während des Jahres 1835 2291 verübt, wovon 1234 agusgemit- telt worden, 1057 aber bis jeßt unauégemittelt geblieben sind. Im Vergleich mit 1834 sind im Jaßre 1835 398 Diebstähle mehr verübt, 121 Diebstähle mehr ermittelt worden, 277 Dieb- stähle mehr unermittelt geblieben, 168 Verbrecher mehr ermit- tele und abgeliefert, §8 Jndividuen weniger mit Transport fortgeschaf}ft und 448 Jndividuen mehr unter Polizei- Aufsicht gestellt worden. An konstatirten Selbstmorden sind im Jahre 1835 in Berlin §0 vorgekommen, und außerdem 20 Leich- name im Wasser gefunden worden, hinsichtlich welcher nicht hat

| Anspruch

Diebstähle und Mordthaten werden unauf- | hörlich verübt, und seibst die Hauptstadt bleibt nicht von diesen | | Berwald, Zeichnungen In voriger Woche wurde rüh am Mor- | und der | | Anhang dienen sollen

| diese Zeichnungen unlängst zur Ansicht vorgelegt worden, haben

nicht die für ei: | j l ; wers | den leicht einsehen, daß es kein leichtes Unternehmen if, einer | Übergegangen . , Sig , N Porn T R Zis Sis ei (7 5

Versammlung zu präsidiren, die aus solchen Elemcnten zu- | vielfach die Hdhe der Wände úbertrefen, gehdren vollends zur Cha- 1a 0 L | E j | raftersitf des Deutschen Mittelalters, ¿aß Heer Carvalho seinem Amte als Prásident weder mit beson: | derer Ehre für sich, noch mit großem Nuten für die Kammer | die P | | | î j als die bequem in die Breite gedehnten, geräumigen, aber fenfier-

| Zimmermeister.

: der Lehm eine größere Cohâsion,

festgestellt werden können, ob diese Personen sich selbst den Tod gegeben oder ob sie ihn durch Verunglúcckung gefunden haben. Durch das Versehen oder Verbrechen eines Dritten oder durch Verunglückung haben 106 Personen ihr Leben verloren.

Es if schon in der Nr. 59 der Staats-Zeitung vom vorigen Jahre des medizinisch gymnastishen Verfahrens zur Wiederherstellung Verwachsener nach den eigenthümlichen Prin- zipien des Direktors Heren Fr. Berwald aus Stockholm Erwäh: nung geschehen. Nachdem die Resultate dieser Methode das Jn- teresse mehrerer der ersten Aerzte der Hauptstadt erweckt, ist im verflossenen Herbste ein besonderes Junstitut für medizinische Gymnastik hierselbst eröffnet worden, das bereits vielfältig in genommen worden ist. Um indessen die bei jenem Verfahren in Anwendung kommenden mannigfachen Apparate und ihre Destimmung auch Denen anschaulich zu machen, die das Zustitut nicht besuchen, hat der Vorsteher desselben, Herr davon anfertigen lassen, welche einem spä- terhin unter dem Titel: „Die spezielle Anwendung der medizi- nischen Gymnastik bei Deformirten““, erscheinenden Werke als Se. Königl. Hoh. der Kronprinz, dem

dem 2c. Bertvald in einem huldvollen eigenhändigen Antworischrei- ben Hôchstihre lebhafte Theilnahme în Bezug auf jene Erfindun- gen zu erkennen gegeben.

Qi 4 A 4 (F 4 teratur und Kunst, Flache Dächer. Spiße Dächer charakterisiren eben so wesentlih deu Norden,

als flache den Súdei ; dies if vôllig in die unmittelvare Vorstellung Giebelhäuser und himmelhohe Dächer, welche ojr

attet chen Mitte “und ein gut Theil von der Oufierheit jener Zeit scheint in der That nur auf diesem Wege in die Phantasie gefommen. Ff dies im Klima begründet, eben so

armen Gebäude des Südens, die das Licht meiden, wie wir es suchen? odeec liegt es gar, wie man geneigt if zu glauben , in den Volks - Charafteren? Wohl keins von beiden so entschieden, wyvon der anschaulichsie Bewets der ift, daß sch die Differenz schon um fo

serceiven nicht mehr mit dem Giebel, sondern auch mit der Fronte auf, und die Neigung threr Dächer if schon lach zu nennen, im Vergseich gegen die eilen feüherer Fahrhundecte. Der Winkel hat immer abgenom- mein, man fônnte sagen von Fahrzehend zu Fahrzehend. Unser Klima ti dabei s{hwerlich in derselben Propoction Ftaltäntischer geworden, cs falt noch genau eben so vi:el Schnee und Negen; aber das Be dÚrsniß hat genöthigt den Naum besser zu benußen, und die Bau- meisler mußten Miêitfel ersinden, auch bei geriugerer Neigung das Eindringen der Nässe zu verhindern Die doppelte Ziegeldeckung that schon viel; abee die Bedeckuing mit Metailplatten, welche na= mentlich ¡n neuerer Zeit vucch die Anroendung des woh!feileren Zinks häufiger wurde, gewdährte »öllig fache Dächer, überdies machte sie Dachgefiuhls möglich Och dicse Zinkdächer bleiben immer dev Dpydation ausgeseßt, auch sind sie noch viel ¿zu kosispielig, um all- gemein die Ziegeldächec erseßen zu können, und ein besonderer

| Uebelstand ist noch die Brennvarkeit dieses Metalls bei Feuerzhrünsien.

Hier nun reiht sch eine Erfindung auf die glücklichste Art an. Sie scheint alle billigen Forderungen zu befriedigen und zu übertreffen, in Wohlfeilheit, Dauerhaftigkeit, Bequemlichkeit, Sick er- heit. So wett ein Zeitraum von zwet Jahren hierüber entscheiden kannt, und er kann es bis auf einen gewissen Grad allerdings, hat die Methode bereits die Probe beftandeén. Es is schwer scch vorzu - stellen, daß sle nicht einen großen Einfluß auf die Struftur aller Civilvauten, und mithin auf die allge:ncine Physfiognomie unserer Städte gewinnen sollte, so daf hierdurch vielleicht der leßte Unterschied wegfiele , welcher den Charafler nordi- scher und südlicher Gebäude begründet. Das schon an einigen Ge- bäuden Berlins und in dessen Umgebung angewandte Verfahren ist nunmehr in eiter Druckschrift bekannt gemacht: „Praktische Aulei-

| tung zur Ausführung der neuen flachen Dachdeckung, Anlegung | funstlicher Fußwege u. s. w. von F. F. Dorn, Königl. Preußischen

Fabritea- Kommissions - Rath. Nebst Abbildungen und Bemerkungen über die Construction dieser Dächer von F. H. Richter, Rathz- Berlin, 1833, bei Schrdder.-/

Die Aufgabe war, eir Deckungs-= Mittel zu crfinden, das bei volikominener Wasserdichtigkeit deim Werfen und Ziehen der Spar- ren, oder was deren Stelle einnimmt, etwas nachgiebt, zugleich

daß dadurch alles Trennen und Reißen vermieden wird. Dev Verfasser hat diese Aufgabe für flache Dächer mit einer Neigung von 3 bis 12 Zoll auf die Ruthe gelö. Auf eine eigenth&mliche Weise läßt er weicdbleibende und nachgebende Lagen mit festeren wechseln, und die eine zum Schuß der anderen dienen. Die feliere Lage, die auf dicht nebencinander genagelten Latten aufgetragen wird, besteht gus cinen Gemenge von Lehm mit frischer Gerberlohe (oder groben Sagespähnen, fasrigem Moose, Wurzeln oder Der): Die Wi, Naben fe gean m Gens len - Theer getränkt. Durch den Zusaß von Gerberlohe erhält welche das Reißen verhindert; durch die Tränkung mit Sleinkohlen-Theer gewinnt bcides dagegen elne Elasticität, die das Werfen des unterliegenden Holzes für das Deckungsmittel unschädlich macht. Diese festere Lage wird uun zum Schuß gegen Durchnässung und gegen die Einwirkungen der Hiße und Kälte mit einer zweiten nachgebenderen und noch elastischeren bedéct, die aus einem Gemische von Steinkohlen - Theer und Harz oder Pech besieht. Es wird sogleich noch Sand hinzugefügt, der sich nun mit jenem Gemische zu einer Masse verbindet. Diese bei« den Lagen werden noch cinmal oder nach Umständen noch zweimak wicderholt, und das Dach ift feritg.

Die verkündeten Vortheile sind groß und vielfach; man erspart an Kosten, man gewinnt an Raum; das Dach ist im Sommer kühl und im Winter warm, kehrt also die Nachtheile der Metallbedeck'ung in die entsprechenden Vorzüge um. Man hat die Annehmlichfcit, das flache Dach als Belvedere, Garten, Trockenplaß zu benutzen, und außerdem auch noch die schônere Ansicht von unten aus. Wenn sih hiervon auch nuar ein Theil bestätigen sollte, i:nmer würde die Methode aller Aufmerksamkeit werth seyn. Gr.

Vermischte Nachrichten.

Neue Gas - Art.

In Bezug auf die. Gewinnung einer neuen Gas-Art, deren Anwendbarkeit und Zweckmäßigkeit von achtbarer Seite bezeugt wird, macht Herr Joh. Gottfr. Seeburg in Altona Nachstehen- des bekannt:

„Rach vielen Bemühungen und mannigfachen Forschungen ist es mir gelungen, ein neues Gaslicht zur Beleuchtung von Städten, Fabriken u. #. w. aus bisher noch nicht dazu angewendeten Pro- duften zu gewinnen. Die Vorzuge dabei sind, daß dieientgen Materien , aus welchen das von mir entdeckte neue Gas gewonnen wird, nah Entziehung des Gassty ffes einen viec- bis funf fach grdferen Nußen gewähren, als dieselben im rohen Zustande darzubieten vermögen. Das solchergestalt gewonnene Gas, mir