1836 / 37 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

noch cine Rede an das Volk zu Liverpool auf der Straße, und diese, nebst 8 bis 10 anderen, die er auf seiner Reise gehalten, sind alle in unseren Zeitungen, gleichviel von welcher Partei, aufs vollständigste mitgetheilt und kommentirt worden, obgleich alle nur Variationen desselben Themas waren: Gerechtigkeit für Jrland! Was er vor allen Dingen darunter versteht, ist 1) die Abschaffung des Zehnten, und 2) Corporations - Reform. Fär die Erlangung dieser Maßregeln hat er sich in allen den ge- nannten Jrländischen Versammlungen die Erlaubniß ertheilen lassen, sein früheres Lieblings - Thema, die Auflösung der Union, aufzugeben; so wie er sich in der Englischen Versammlung das Versprechen geben ließ, daß man ihn nicht zum Dank für jene Entsagung, sondern weil man seine Forderun- gen für recht und billig hält dabei unterstüßen wolle. Freilich ließ er noch einige Klagen úber andere Dinge vernehmen , namentlich über einige Parteilichkeiten gegen Irland in der Parlaments - Reform-Bill; doch ließ er diese fúr

jekt im Hintergrunde. Vorzüglich beahtenswerth ist, daß er bei | jeder Gelegenheit erklärte, daß er das vollkommenste Vertraucn |

zu den Ministern habe und so!cve, mit Vergebung aller von den Whigs erfahrenen Beleidigungen, aufs kräftigste unterstützen würde, und ferner alle Repealer in Jrland, wie die Radikalen in England auffordert, mit Beseitigung jeder besonderen Lieh- lings- Idee, ein Gleiches zu thun. Beachtungswerther aber ist es noch, daß jene sowohl wie diese si; bereitwiilig erklärten, sei- ner. Rath zu befolgen; um so mehr, da es so nahe vor der Ver- se«mmlung des Parlaments geschieht, wo es seine Wirkung nicht auf diejenigen eifrigen Radikalen verfehlen kann, welche, wie Roebuck, es fúr râthlich gehalten hatten, den Mi- nistern allen Beistand zu versagen, bis sie in die Abschaffung des Zeitungsstempels gewilligt hätten. Ob sich nun die Konser- vativen hieran spiegeln, und die gemäßigten Tories ihren Wider- willen gegen die Orangisten, und diese ihre arren Ansihten zu Gunsten der gemäßigten Politik eines Peel, zu opfern geneigt seyn werden, muß die Zeit lehren. Nach allen äußcren Anzei- chen herrscht unter dieser Partei die Einmüthigkeit nicht, welche d'e L.beralen jest lcitet, und wenn es einerseits einige Whigs räthlih gefunden haben, O Conneli's wegen ihre Partei zu ver- lassen, fo finden si andererseits eben so vicle Tories, welche die fortwährenden Uebertreibungen der Ultras stußzig gemactt und zurügeschreckt haben. Andere von dieser Klasje, besonders die, weicbè sh voriges Jahr zugleih mit der Times dersclben zugewandt hatten, in der Meinung, es sey besonders in Bezug auf die Jriändische Kirchen - Reform cine RüEwirkung in dem Vol*ssinu cingetreten, glauben sih jeßt durch das Resultat der Städtewahlen vem Gegentheil überzeugt, in welcher Ansicht sie auch !uWch die von so vielen Stadträthen an den König gesand- ten Adressen bestärkt werden. Auch sind olle unbefangene Poli- cifer der Meinung, daß die Tories bei Eróffaung des Parla- ments entweder kein Amendement zur Adresse vorschlagen wer- den, oder, wenn sie es ja thun jollten, troß dena Vortheilen, die sie bei den im vorigen Zahre stattgefundenen einzelnen Wahlen eilangr, sich do in einer irenigstens eben so großen Minorität befinden werden, als die war, welhe Peel zum Abdan- fen bewog. Indessen sind da, wo die Parteien ein- ander so gleich stehen, und wo sihs von den Beweg- gründen so vieler Einzelnen handelt, alle Prophezeiungen dieser Art hôchst gewagt. Nur eines scheint gewiß, nämlich, daß die Minister nicht austreten werden, ohne vorher eine Parlaments- wahl unter ihren -eigenen Au‘pizien versucht zu haben; und der König wird ihnen so schr auch der Standard das- Gegen- theil behaupten mag die Erlaubniß dazu nicht versagen, be- sonders da auch Sir Robert Peel nicht wünschen kann, bevor die Kirchen- Angelegenheit beigelegt ist, mit fo widerftrebenden Materialien, als je6t die Tories darbieten, ein anderes Ministe- rium zu versuchen, und Stanley sih nsch eben so wenig, als bei der lebten Ministerial - Krisis, in der Lage befindet, ihn von dieser Nothwendigkeit zu besre:en,

Niederlande.

Amsterdam, 30. Januar. Von dem Handel in Staats- Papteren während der heute endigenden Woche ist wieder wenig Be- merfenöwverthes zu dverichten, da derselbe weder von erheblichem Um- fange war, noch durch wichtige Fluctuationen bezeichnec wurde. Das Weichen der Course von Ardoin - Obligattonen an den Märkten zu London und Anrwerpen, nebst mehreren Veréäujen, die davon {ür Belgische Rechnung bewirkt wurden, brachte dicses Effekt auch hier zum Weichen und machte selbst auf mehrere andere Fonds einen un- günfttgen Einderuck. Jene Ardoin- Obligationen, melche zu Anfang dex Woche 50 à 50! pCt. standen, gingen hiecaah täglich etwas niedregec und waren gestern zu 49/4, à 491"/5 zu haden; von den úbrigen Spanischen Schuid-Dokumenten hatten deferred etwas mehr Frage wie gewöhnlich, wodurch deren Preis sich gut auf 25334 pCt. behauptete; Passîsve wechselten bei wensgem Handel zwischen 16%, und 16!/% pCt., und alte aufgeschobene Schuld ging von 19!!/; auf 195% vCt. zucúUck. Holländische dproc wirflihe Schuld wurde zu 1034 pCt. abgenommen /, blieb aber in den leßten Tagen wenigec begeht und "z pCt billiger zu hahen; von Futegralen sind einige Verkäufe angeblich für Deutsche Rechnung gemacht worden, denen indeß Einkaufs-Aufträge vom Fnlande begegneten, so daß der Cours ch guf 55%, 6 erhielt: Kanz- Billets, welche dem Gange der Fn- tezralen gewöhnlich folgen, hatten sih bis 22/,; Fl. erhoben, gestern meldeten sich indeß, vermuthlich wegen des nayen ÄAbrech- nangs-Termins, mehrere Verkäufer, wodurch dec Preis bis 21% 5; Fl. heruntergi1g. Russische und Oesterreichische Obligationen tlicben bei kleinem Geschäste preispaltend; neue Wicnec Loose aber wurden häufiger au?geboten und hierdurch von 717 Fl. auf 711 F!. zurüd- gedrängt. Súd-Amcrikanische Fonds blieben ohne erhebliche Preis- Veränderung, und auch der Geld- Cours sieht noch so wie vorige Woche. Dcr Umsatz am hiesigen Getraide-Markr it diese Woche weniger lebhaft gewesen; dennoch haten sich die Course von shdauen Sorten Weizen gut erhalten: einige Partieen von n:uem inländi- schen sind gestern ater niedriger erlassen worten. Mit Roggen war es besonders still, so daß in sremden Sorten gar kein Handel statt- fand. Dke zulegt angelegten Preise sind: für 133pfünd. jährigen Wismarschen Weizen 203 Fl., für 130pfünd. rothen Nassau - Dichi- schen 188 Fl.; für 132. 133»fünd. neuen Clévischen 188. 190 Fl.; für 128. 129pfünd. neucn inländischen Weizen 175. 178 Fl , 125pfünd. ee g es Roggen galt 150 Fl., 88. 90pfünd. feiner Hafer 86.87 F!.

Deutschland.

Gotha, 2. Febr. Die Gothaische Zeitung enthält nachstehenden Hof- Artikel: „Heute ist am hiejigen Herzoglichen Hose die feierlihe Eröffnung der Vermählung Jhrer ckNajestät der Königin Donna Maria von Portugal und Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Don Fernando, Königl. Prinzen von Por- tugal, erfolgt. er Herr Graf von Lavradio, welcher die Un- terhandlungen geleitet hat, war nah einer Reise von Brüssel als gaußerordentlicher Botschafter Jhrer Majestät der Königin Donna Maria bei Sr, Durchlaucht unj-rem gnädigst regierenden Her- zoge und Herrn, hierher zurückgekehrt, Die feierliche Auffahrt fand heute in der herfômmlichen Weise statt, Der Herr Bot-

scafter, an der unteren Treppe, vom Portale- des Herzoglichen

Residetzschlosses rechts, von dem Ceremonienmeister und den dienstthuenden Kavalieren des Hoses empfangen, wurde zunächst in das Geheimeraths-Zimmer, wo die Auswechselung der Rati- fication des Ehe-Vertrags erfolgte und dann zur Audienz bei den hôchsten Herrschaften gebraht, Durch die Reihen des auf dem Corridor der Weimarischen Gallerie aufgestellten Militairs und der vor dem Vorgemach stehenden Offizianten begab sich der Herr Botschafter, nachdem ihn der Hosmarschall mit den dazu bestimmten Kavalieren an der oberen Treppe empfangen hatte, in das Vorgemach, von wo ihn der erste Marschall zum Au- dienzzimmer führte. Die Audienz fand zugleich bei Sr. Her- zoglichen Durchlaucht, unserm gnädigst regierenden Herzoge und Herrn, Hdöchstdessen Herrn Bruder, des Herzogs Ferdinand Durchlaucht, und dem Durc{lauchtigsten Prinzen Ferdinand, Sohne Sr. Durchlaucht des Herzogs Ferdinand, start. Wäh- rend derselben hatten sich das Herzogliche Ministerium, Deputa- tionen der hiesizen Stände, der Städte Gotha und Koburg und das úbrige Personal im großen Saale versammelt, woselbst zu beiden Seiten des Baldachins Tribunen errichtet worden wa- ren. Unter Vorantritt der Hosmarschälle traten zuerst Jhre Hoheit die Frau Herzogin mit den Durchlauchtigsten Prinzen und Anvertwvandten des Herzoglichen Hauses, Höchst- welche bei der Audienz des Herrn Botschafters nicht zugegen getvesen waren, ein; die höchsten Herrschafren begaben \ih auf die Tribune links, die Damen vom Hofe auf diejenige rechts vom Baldachin. Dann erschienen, unter Vorantritt der Hof- marschälle, des regierenden Herzogs Durchlaucht, Se. Königl. Hoheit Prinz Ferdinand, Hdchstdessen Herr Vater, des Herzogs Ferdinand Durchl. und der Herr Botschafcer, gefolgt von den zur Suite gehörigen Kavaliers. Nachdem unser Durchlauchtigster Herzog den ‘Plak zur rechten, des Herzogs Ferdinand Durchl. die Stelle zur Linken, des Prinzen Ferdinand K. H. die Stelle zwischen Höchstihrem Herrn Oheim und Herrn Vater Durchlauchten cingenommen hatten, erfolate Namens Sr. des gnädigst regierenden Herzogs und Herrn Durchlaucht die Eröffnung: daß die kirchliche Ver- mählung zwischen ZJhrer Majestät der Königin Donna Maria da Gloria von Portuzal und Algarbien und dem Durchlauchs tigsten Prinz-n Ferdinand am 1. Januar d. J. in der Kathe- drale zu Liujjabon stattgefunden und daß der Durchlauchtigste Prinz in Folge dessen die Würde eincs König'ichen Prinzen von Portugal mt dem Namen Don Fernando und der Königlichen Hoheit empfangen und angenommen habe. Nach Beendigung dieses feierlichen, vom Kanonendonner begleiteten Aktes empfingen unser gnädigst regierender Herzog und Herr, Se. Königl. Hoheir der Prinz von Portugal und Hôchstdessen Hr. Vater, des Her- zogs Ferdinand Durchlaucht die Gratulationen des gesamm ten Hofes, der verschi:denen Deputationen und der übrigen An- wesenden. Bei der groken Tafel, welche hierauf gehalten wurde, brachten Se. Durchlaucht der gnädigst regierende Herzog und Herr den ersten Toast auf das Wohl Jhrer Majestät der Kdö- mein Donna Maria, Jhres Durezlauchtizsten Gemahls und des Königlichen Hauses unter Kanonendonner aus; der Herr Bot: s4afier erwiederte mit einem Toaste auf das Wohl unjeres Durchlauchtigsten Herzogs und Jhrer Hoheit unserer Frau Her- zogin. Ein dritter Toast unseres Durchlauchtigsten Herzogs galt dem Wohl und dem Gedeihen Portugals ; ein vierter des Herrn Botschafters Sr. Durchlaucht dem Herzoge Ferdinand, Vater des Durchlauchtigsten Prinzen Don Fernando , Sr. Ma- jestät dem Könige der Belgier und sämmtlichen Gliedern des Herzoglichen Hauses. Mit dem Kanonendonner be- gleitete der Ausbruch der Freude aller Anwesenden die Toaste. Es is eine merkwürdige Erscheinung, in kurzer Zeit zweimal dcn Ruf zu so hoher Bestimmung, wie die Grün- dung etnes neues Thrones und die Gründung einer neuen Dy- nastie ist, an Glieder unsers Durchlauchtigsten Herzoglichen Hau- ses gelangen zu sehen. Wie die Ereignisse sich seit der Thron- bisteigung Sr. Majestät des Königs Leopold in Belgien durch dessen weise Lenkung zur Ruhe und Ordnung gestaltet haben, ist sattsam bekannt; und wir hoffen, daß die Zukunft die Wahl der erhabenen Königin Donna Maria zum Besten ihres Lan- des nicht weniger rechtfertigen werde. Je mehr wir aber hiervon überzeugt sind, desto inniger sind die Wünsche für sein Wohl, mit denen die Angehörigen und Unterthanen unsers Durchlauchtigsten Herzogli- chen Hauses Sr. Königl. Hoheit den Prinzen Don Fernando in sein neues, zwar weit von uns entferntes, aber durch diese hohe Verbindung uns nunmehr befreundetes Vaterland be- leiter.‘ 7 Weimar, 3. Febr. Am 1sten d. M. hat unser Landtag geendet. Jn dem Abschieds-Dekrete sagt Seine Königliche Ho- heit der Großherzog: „Die Verhandlungen des jeßt versammel- tcn Landtages noch weiter fortseßen zu lassen, um auch die we- nigen, noch rücfständigen und minder erheblichen Propositione- Punkte zur Erledigung zu bringen, halten Wir nicht für noth- wendig, und, hingeschen auf die unausgeseßzt anstrengende Thä- tigkeit, mit welcher die Mitglieder dieser Versamm!‘ung vor und nach den Ferien, ganz besonders aber der Landtags-Vorstand, die Ausschüsse und die Referenten in den lezte:n ihren Pflichten obgelegen haben, sclbii niht für billig. Mit dem wohl- verdienten Z?uguisse, daß die Leistungen dieses Landtags eben sowohl, als die treu ergebene Gesinnung desselben, welche bei jeder Veranlassung und selbst in den Fällen, wo die Abge- ordneten eine v:rschiedene Meinung verfechten zu müssen glaub- ten, in den Virhaadlungen ohne Ausnahme zu erkennen gewe- sen is, Unsere volle Zufriedenheit gefunden haben, schließen Wir hiermit den am 22. Nov. v. J. erdôffneten Landtag, indem wir zugleich dein Land-Marschall und seinen beiden Gehülfen, 10 wie \ämmtlichen Abgeordnet-n Unseren aufrichtigsten Landeefürstlichen Dank und dem Landtags-Spndikus wegen seiner abermals be- währten rühmlihen Geschäfcsführung Unsere Anerkennung mit Vergnügen hic rdurch öffentlich aussprechen.““

Leipzig, 1. Febr, (Leipz. Ztg.) Heute ver vierzig Jah: ren wurde der Geheime Ziath ‘Pôliß, Ritter des Königl. Säch- sischen Civil, Verdienst-Ordens, von dein verewigten König, da- mals Kurfürsten zu Sachsen, Friedr:ch Auaust, zum Professor der Moral und Geschichte bei dec Ritter: Akademie zu Dresden ernannt. Was der berühmte, als Staatsdiener, Lehrer und Schrift- steller hochverdiente Gelehrte in seinem Lehr - Amte zu Dresden bis 1803, was er seitdem als akademischer Lehrer der Geschichte und der Staats - Wissenschaften zu Wittenberg und zu Leipzig, mas er als Schriftsteller in dem Fache der Deutschen Sprache und Literatur, in der Geschichte und in der Staats Wissenschaft, was cer in mehreren von der Staats - Regierung ihm übertrage- nen Directionen und téollegialischen Arbeiten, so wie in humaner Beziehung als Privatmann, segensreich geleistet hat, wird vom Jn- und Auslande mit allgemeiner Achtung und von zahlreichen Schülern und Freunden dankbar anerkannt. Es konnte daher nur für ihn nicht úberraschend scyn, daß heute, am ersten Morgen des einundvierzigsten Jahres seines Staats - Lebens, ihm von mehreren Seiten Beweise der Achtung, Verehrung und Liebe dargebracht wurden, Als Regierungs - Bevollmächtigter und

von dem hohen Kultus: Ministerium dazu besonders beaustr, überreihte dem Herrn Geheimen Rathe der Herr Kreis Diy tor von Falkenstein ein Glückwünschungéschreiben des hohen

tus-Ministeriums, wobei der Herr Regierungs - Bevollmächti im Namen des Herrn Staats-Ministers und im Namen j

stehen, Wünsche für das fernere Wohl und die noch lange V

samkeit des würdigen Mannes aussprah. Dann überreichte g)

ein Mitglied der Bücher-Kommission und des Censur-Kollegiyy im Namen dieser Behörden ein Schreiben kollegialischer Ver rung und glückwünschender Theilnahme. Hierauf bezeugte 1 der Rektor der Universität dieselben Gesinnungen im Namen j, akademischen Senats und der gesammten Universität, so wit tj Deputation der philosophischen Fakultät im Namen der Faly den Wunsch Aller, ihn, eine Zierde des akademischen Verteh und ein Vorbild der jüngeren Welt, noch viele Jahre in unsy Mitte durch Rêde und Schrift kräftig wirken zu sehen! F

Den Scherz, welchen sich zuerst ein Nord - Amerikane; i dem Namen Sir John Herschel's erlaubte, indem er dess J gebliche Beobachtungen des Mondes und seiner Kuriosy publizirte, hat Herr Ober- Juspektor Lohrmann in Dreêdey d ner wissenschaftlihea Widerlegung werth geachtet, die jy h Abend - Zeitung abgedruckt worden und aus der nunmeh j Einiges in die Leipziger Zeitung übergegangen ist.

Darmstadt, 31. Jan. Se. Königl. Hoheit det iy, herzog haben ten Großherzogl. Ober -Finanzrath Biersa yy Geheimen Ober-Finanzrath ernannt. a

Die Reduction des Zinsfußes der hiesigen städtischen êy von 4 auf 3! pCt. ist zelt schon als vollendet zu betrahty die Mehrzahl der Gläubiger sich beeilt hat, sich für die Am der neuen Finanz- Maßregel zu erklären. Diejenigen Anl worüber binnen der anberaumten Frist keine Erkläruy y folgt ist, sind von dem Gemeinderath bereits aufgetlny worden. Voraussichtlih dürfte dem ferneren Sinkt j Zinsfußes der öffentlihen und Kommunal - Schulden du die Ausführung der projektirten Eisenbahn Einhalt esch indem dadurch eine große Masse von Kapitalien absorbirt weh wird. Anfangs hatte unsere hiesige Eisenbahn-Gesellschaft, u heute, Behufs der Wahl eincs provisorischen Ausschusses, erste vorbereitende Situng hält, sogar Actien von 5 und Y} festgeseßt; allein man is davon wieder zurückEzekommen, und} das Minimum auf 50 Fl. bestimmt.

Nach dem gegenwärtigen Stand der Geschäfte unserer) den Kammern zu Bas A der Schluß des Landtags

ngsten wohl {werlich erfolgen. /

D Mainz, l, Febr, Gesiern Mittag begab sich die h Generalität der hiesigen Bundes - Festung, begleitet von sin chen Stabs- und vielen sonstigen hierzu bezeichneten Offjin der verschiedenen Truppentheile, in das Großherzogl. Regie Gebäude, um durch die Vermittelung des Regierunas-PYrish ten und Territorials - Commissairs, Freiherrn von Littuing Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge ihr und der gesun (Garnison respektvolles Beileid über das Ableben Jhrer Kn Hoheit der Großherzogin von Hessen und bei Rhein gemi zu bezeugen. E

Wiesbaden, 30. Jan. Das Herzogl. Nassauische Y ordnungs. Blatt bringt auf höchsten Befehl die durch Uthe kunft unter den Ufer-Staaten beschlossenen 4 Supplement kel zu der Rheinschifffahrts-Convention vom 31. Mör ll mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß dieselben | nun an die nämliche Kraft und Wirkung haben, als ob sie lich in der vorgedachten Convention enthalten wären.

Ferner enthält das Verordnungs-Blatt eine lange von Beförderungen und Verseßungen; unter Anderen habe! Durchlaucht den Bundestags-Gesandten, Geheimen Legation v. Röntgen, zum Geheimen Rath ernannt.

Frantfurt a. M., 2. Febr. Die Frankfurter Ji bücher berichten über die Verhandlungen in der geseßzgebt Versammlung bei der Sißung vom 30. Jan. Es wurde Senatsvortrag vom 20. Jan. , Baueinrichtungen bei dem {luß an den Zollverein betreffend, verlesen. Derfelbe laut folgt: „Die Vollziehurg des am 2. Jan. d. J. abges Anschlußvertrages macht viele Bauetnurichtungen n othivendi welche unverweilt und ohne Unterbrehung in Ausführung zu bi gen sind. Der Senat trägt daher bei der gesetzgebenden Virsanlli darauf an, daß dieselbe ihre Zustimmung gebe, daß der Sat uts Einverständniß ldblicher ständigen Bürger - Repräsentation Wt f forderlichen Bau- Einrichtungen ausführen lasse.“ J) wegen dieses Antrages erdffneten Diskussion wird zwar d gängig für unabweisbar anerkannt, unverweilt und ohne Ÿ lage specificirter Voranschläge die nothwendigsten Kosten gur richtung provisorischer Räume und Einrichtungen zu verw Von mehreren Seiten wird jedo beantragt, die Verwili ausdrücélich an diese Bedingung zu knüpfen, weil nan lich das dem Verneßmen nah zur Anlegung des n hofes in Aussicht genommene Klapperfeld sih wohl[ zu d Zwecke für den Augenbli, aber nicht als definitiv zu des Lokal eignen dürfte. Auch selbst hinfichtlich der um N fen bestimmt werden sollenden ehemaligen Karmelite sey noch der Fall denkbar, daß später eine geeigneter # tát aufgefunden werden könne. Von anderer Seite m4 gegnet, daß es sih von selbst versteße, dermalen nur v nothwendigsten provisorischen Einrichtängen zu treffen, W | es genüge, deren Verwirklichung ‘an die Einstimmung d digen Bürger-Repräsentation zu binden, um so mehr, vi der Natur der Sache nah jeßt noch gar keine bestim falitäten fär immer ermitteln ließen. Nach geschlossener 4 rung erfolgte auf die vom Präsidenten gestellte Umfraß 37 Stimmen gegen 22 und 2 suspendirte der Beschup! | gesezgebende Versammlung gebe ihre Zustimmung, daß A nat, unter Einverständniß ldblicher ständigen Bürger-Rept® tion, die erforderlichen Bau-Einrichtungen ausführen (asse.

Oesterrei ch.

Prag, 1. Febr. Die in’ der Nacht auf den 29. Ju dur Estaffette in Prag eingegangene Nachricht von M 27sten Abends um 10 Uhr in Linz erfolgten Hintritte in tigen Landes - Gouverneurs, Fürsten Rudolph Kinsky, ‘Trt unsere Stadt eine Botschaft des Schreckens und der 4 Schon bei Anbruch des Tages verbreitete sie sich mit N schnelle durch alle Quartiere, durch alle Klassen der Eins Hier, wo er unter den Hoffnungen aller Stände herange= und gebildet worden war, wo er, einer der ersten Or Sd ments, zuerst in das ôffentliche Leben trat, und alle fs c und Handlungen mit Hochsinn und Wohlthätigkeit I mußte ein so unerwartetes Ercigniß die größte Bestürzung det Heute um 7 Uhr Morgens langte der Teauerwaten, Leichnam des Fürsten nah Budeniß zur Bestattung s t den Thoren unserer Stadt an. Bei dem vielfa al S nen Wunsche der hiesigen Einwohner, dem Verblichenen ?

° en All, die in näherer oder entfernterer Beziehung zu dem Gefeie

n, die uns beseelen, nit ändern.

Justiz-Minister erwiederte :

Großen WMHoff

Ehren zu érweisen', wurde der Sarg in das fürstliche e e der Msiestadt geführt, daselbst um 2 Uhr Nachmittags “n dem Pfarrer an der hiesigen Hauptpfarr- Kirche am Tein, L Beiseyn fast sämmtlicher Mitglieder des hiesigen hohen Adels ind der politishen Behörden, feierlich eingesegnet, und dann, inter zahllosem Gesleite aus allen Ständen, über die Brücke, die éseinseite und den Hradschin abgeführt. Es egten densel- ven bis zum Strahower Thore die Grafen Schönborn und v'olloredo, als erste Leidtragende, der Oberstburggraf Graf Chotek, Graf Kaspar Sternberg, sehr viele Personen des hiestgen hohen dels und Mitglieder des Landes : Guberniums, des Magistrats

\ w. Aus eigenem Antriebe {loß sih dem Zuge die hiesige hárgerliche Scharfschüsen - Gesellschaft, deren Protektor der Se- j ze gewesen war, Und das Corps der bürgerlichen Grenadier- ide, nebst einer Abtheilung der berittenen Scharsschüten, so bi sehr viele ausgezeihnete Bürger an. Obgleich nah dem gunsche des fürstlichen Hauses dieser Zug nur ein stiller Durch- g seyn sollte, so hat doh Prag seit geraumen Jahren kein feier- sijeres und rührenderes Trauergeleite gesehen, als es das heu-

tige war.

Lemberg, 27. Jan. Am 22sten d. iff hier der gewesene (General der Polnischen Armee, Vinzenz Szeptycki, im Z53ften lgghre seines Lebens gestorben.

S panien.

Cortes - Verhandlungen. Puroceres - Kammer. Gizung vom 22. Jan. Bei Eröffnung der Sizung machte der cásident folgende Anzeige: „Da mehrere Mitglieder der ammer eine Bittschrift entworfen und unterzeichent und zwei Fommissarien entschieden haben, daß der dfferitlichen Diskussion dieser Schrift kein Hinderniß im Wege stehe, so sind die Mit- glieder dieser Kammer in ihren Wohnungen davon benachrichtigt worden, daß die Diskussion heute stattfinden würde.“ Der Marquis von Espega verlas hierauf die Petition, die folgen- deriaaßen lautet: „Seïora! dem Gefühle eines großen Schmer- es und eines tiefen Kummers nachgebend , erscheinen die Pro- (tes des Königreichs zu den Füßen des Thrones Ew. Majestät itder Bitte, daß Jhre Regierung dem Estamento über die beklagens- pethen Ereignisse 1n Barcelona Auskunft ertheile und zugleich, um (v. Majestät ihre Mitwirkung anzubieten, wenn Sie dieselbe zur Vertheidigung der Geseße und der öffentlichen Ordnung fär nothwendig erachten sollten. Jm Palast des Estamento, den 15, Januar 1836, (Folgen die Unterschriften.) Der Präsi- dent: „Die Diskussion ist eröffnet. / Der Conseils. Prä- sident, welcher hierauf das Wort nahm, sagte: „Jn der so ben verlesenen Petition sind zwei verschiedene Jdeen ausgespro- hen, Die Kammer erklärt zu Anfang, daß sie die Nachricht von den befiagenswerthen Excessen, deren Schauplaß Barcelona ge- wesen is, nicht ohne das Gefühl des lebhaftesten Unwillens em- pfangen habe. Dasselbe ist mit der Regierung und dem ver- ünfcigen Theile der Spanischen Nation der Fall ge- esen, Die Regierung hat alle erforderlichen Maßregeln ergriffen, um die Wiederholung (o rgerliher Auftritte ju verhindern. Die Kammer drückt hierauf den Wunsch aus, on der Regierung eine Mittheilung über die Vorfälle in Bar- (lona zu erhalten. Das Ministerium hat \ch schon in einer túheren Sibßung über diesen Punkt ausgesprochen, Da indeß die Kammer die lobenswerthe Absicht hat, der Regierung ihre Mitwirkung zur Unterstüßung des Thrones Ihrer Majestät und der Fundamental - Geseße anzubieten, so glaubt die Regierung, daß der Augenblick nicht geeignet sey, den Cortes jene Aufschlüsse u gihen ; allein sie hofft zu gleicher Zeit, daß ein Tag kommen vird, wo sie die Nachrichten wird mittheilen können, derenBetfanntma- hung jest nicht ohne Nachtheil geschehen könnte. Was die angebotene Mitwirkung der Kammer betrie, so glaubt die Regierung, in diesem Augenbli? ihrer nicht zu bedürfen, hofft jedoch, daß, wenn le eines Tages dieselbe fordert, sie ihr dann auch in derjenigen luédehnung gewährt werden wird, die man mit Recht von die- ser erlauchten Körperschaft erwarten darf, welche sich so sehr für die Aufrechhaltung des Thrones Jhrer Majestät und unserer Institutionen interessirt.“ Der Herzog von Ossuna bemerkte ierauf: „Man würde diejenigen, welche die Bittschrift unter- zeichnet haben, fals beurtheilen, wenn man glaubte, sie wollten etwas Anderes , als Gerechtigkeit. Die Nachrichten aus Cata- lonien lauten sehr beunruhigend, und alle in Betreff derselben zu gebenden Erläuterungen würden sehr unnug; seyn. Jch halte es sür sehr wichtig, die Aufmerksamkeit auf Thatsachen zu len- ken, die, obgleich ste isolirt zu seyn scheinen, den Zweck haben, die Institutionen des Landes umzustürzen. Diejenigen Personen, dée das Blutbad in der Citadelle verübten, haben auch den Con- titutions-Stein aufgerichtet, und ohne mich in eine Analyse von Thatsachen einlassen zu wollen, die ih nit kenne, erkläre ich, daß bei dem Zujammentreffen dieser Thatsachen mit dem Er- \heinen einer Flugschrift in Paris, worin die Constitution von 1812 gepriesen und ais der fünftigen Republik günstig geschil- M wird, daß, sage ih, in Erwägung dieser Umstände, ij egierung aufgefordert werden muß, eine Untersuchung aller (sahen, die auf jene Ereignisse von Einfluß gewesen seyn kön- len, zu veranlassen. Man wird vielleiht sagen, daß dergleichen Fragen gefährlich seyen und daß die Kammer si bei Vorlegung derselben kompromittire; sollen wir etwa durch ein ftrafbares Stillschweigen jeue Abscheulichkeiten gutheißen? iht, daß die Furcht uns den Mund verschließen wird, und wel- hes auch unser künftiges Loos seyn mag, es wird die Gesinnun- m ra. Ich unterstütze die Petition.“ „Va der Conseils-Prásident erklärt hat, daß bf unzeitig jeyn würden, so hat die Kammer zu ob die Erörterung der D stattfinden soll.‘ Der Minis „Die Regierung kann i I Augenblick die Erôrterung nicht Citaten wald V ngelegenheit handelt, in Betreff deren die Regierung Maßregeln A Mae die e e verfehlen würden, wenn man sie | : je Petition wurde hierau ind die Sigung N hierauf zurückgenommen

Der Präsident: die Aufschlüsse jeßt entscheiden,

Madrid, 23. J ; Fre Zeitung rid, Januar. (Franz. Blätter.)

‘ssen Jnhalt nicht ganz der allgemeinen Erwa i i rtung entspricht. le Armee is (so sagt man) siegreich gewesen, ad O 6:

| i Die Ho theilt heute einen Bericht des Generals Cordova P

hafter als man i | ö an glaubte, bestrittene Trium ichert uns ni he die Vortheile, auf die man rechnete. A batte A jebt nungen auf einen entscheidenden Erfolg gegründet, und sieht 4 daß man wichtigere Dinge erst noch erwarten muß. Alle E e une Lees überein, daß die Fremden - Legion von 30e Unershrockenheit gezeigt und daß die Engli : gion n von a Feinde gelitten habe, s Ae M von Rayneval hat ein glänzendes d h it ein glänzendes Fest gegeben igt Meinungen repräsencirt waren, Mah Leiièvin u fn von Toreno und Martinez de la Rosa, Jsturiz und Fer-

Jch glaube

ter, von Villalba und den Herzog von Rívas. Auch das díplo- |

matische Corps tvar zugegen.

Man wundert si hier, daß der General Mina, statt die wahren Anstifter und Theilnehmer der blutigen Auftritte in Bar: celona zu bestrafen, die Ruhe dadurch zu sichern glaubt, daß er einige Karlisten und Exaltirte, an deren Spibe Avarineta und Gironella stehen, ohne richterlihes Verfahren verbannt. Jn Be- zug auf die geheimen Gesellschaften, welche so viel zu den leßten Unruhen beigetragen haben, iff noch nichts geschehen, und doch sind sie gerade der Sis des Uebels, und man sollte ihnen daher größere ufmerksamkeit widmen.

_— Die Allgemeine Zeitung meldet von der Italiänischen Gränze:

schauderhafte Details. Die Ruße war scheinbar in der Stadt wieder hergestellt, und Mina schickte sich an, einein alten Hang zu Erecutionen freien? Lauf zu geben. ner Hut seyn, indem, wie es scheint,

aufstellen ließen. Ueberhaupt hat zug in Navarra bei allen Parteien an Ansehen verloren, und das Einthalten der richtigen Mitte, zu der er sich scheint, möchte ihm {wer gelingen. Spaniens, hat {on in der

im zweiten Akt den Ueberrest \{chwerlich retten. Barcelona ist man voll Mißrnuth úber das Betragen der Englíi- schen Nation vor jener Stadt, da sie dann erst einschritt, alé das

Aergste der Verbrechen {hon begangen , und Hunderte wehrloser |

Menschen das Opfer der Volfswith geworden waren. Man kann sich dies nicht erklären, und fühlt sich gegenüber den nach- träglichen philanthropischen Bemühungen des Englischen Komman- danten, um den Behörden Christinens Unterstükung zu verlei- hen, zu wenig Dank verpflichtet. Ob, wie einige Blätter ver- sicherten, der Sardinische und der Russische Konsul während

der Schrekenstage zu Barcelona zu gefänglicher Haft gebracht | ( : i l | tième für die Stadt-Wachtmeister sind Überdies noch 7401 Rthlr. ist nicht wahrscheinlih, Wäre es der Fall, so könnte dieser 1m- |

worden sind, davon wußte man zu Genua nichts. Die Sache stand dazu beitragen, die Lage des Madrider Kabinets noch zu vershlimmern.

Barcelona, 22. Jan. Jn der Gegend von Tomaris in

Ober-Aragonien hat ein bedeutendes Gefecht stattgefunden, in | welchem, der hiesigen Zeitung zufolge, die Christinos gesiegt | Diese Blätter melden auch von einem Siege, den | ( | | 26 Sgr. 3 Pf. dem künftigen Ausschreiben zu Gute kommt. Außer

haben sollen. der Oberst Villapadierna über die von Cabrero befehligten Jn- surgenten davongetragen hätte, und wobei 10 der ebteren ge- tôdtet und mehrere gefangen genommen woiden wären. Der General - Capitain von Aragonien hat Saragossa sen, um sich an die Spise von dreitausend Mann Jn- fanterie und 400 Mann Kavallerie zu stellen, die in Ober- Aragonien versammelt sind und der Karlistishen Kolonne, die unter dem Grafen von Villemur aus Navarra in Catalonien einzudringen beabsichtigt, den Weg versperren sollen. General Velto von der Nord- Armee wird die Division des General-Ca- pitains von Aragonien bei dieser Operation unterstüben, Gene- ral Mina hat so eben an alle hier in der Stadt befindliche Of- fiziere den Befehl ergehen lassen, sich ihren Corps anzuschließen, und hat erklärt, daß diejenigen, welche bei der im Februar abzuhaltenden Musterung nicht auf ihrem Plaß seyn würden, aus dem Dienst entlassen werden sollten. Mit der Belagerung des Forts del Hort steht es noch beim Alten. Von Lissabon wird der Oberst Borso mit dem Rest der Portugiesischen Division hier erwartet, der aus 3000 Mann be- stehen und sogleih ins Feid rúcken soll. General Gurrea soll an der Spike eines starken Corps dic Ebene von Tarragona be- s{chüken, Aspiroz die Höhen beseßen und Espinosa die Linie 4ivi- schen Valencia und Catalonien decken,

Se

Der Korrespondent der Times meldet aus Konsantino-

pel vom 29. Dezemöer, daß aus dem Türkischen Hauptquartier zu Harpuht in Kleinasien die Nachricht eingetroffen sey, Reschid Mehmed Pascha sey an der Spibe seiner irregulairen Kavalle- rie nach Mussuhl aufgebrochen, und die regulairen Truppen soll-

ten in zwei Kolonnen nah Malattia abgehen. Es hieß, daß

diese Bewegungen durch einen neuen Aufstand der Kurden hervor

gerufen worden seyen, doch wollten gutunterrichtete ‘Personen wissen, | daß derselbe, wenn er auch stattgefunden haben follte, nicht von so großer Bedeutung seyn könne, um die Entwickelung der gan- |

zen Streitmacht des Türkischen Befehlshabers zu veranlassen, und man glaubte daher, daß dieselbe durch unmittelbare Befehle von Konstantinopel aus hervorgerufen scy, zumal da un- mittelbar vor dem Aufóruc)e der Truppen ein des Sultans im Lager eingetroffen war. Korrespondent behauptet, daß der mehrerwähnte

Derselbe

Dezember zugestellt worden sey; indeß soll Mehmed Ali schon vorher, als er von den in Konfkantinopel geführten Unterhandlun- gen hörte, dem Britischen Residenten in Alexandrien, Vbersten

Campbell, erklärt haben, daß er geneigt sey, allen Beschwerden |

der Engländer in Betreff ihres Handels mit Aegypten und Sy- rien abzuhelfen; eine Bereitwilligkeit, welche jener Korreipondent sehr in Zweifel ziehen zu mússen glaubt, da noch im vorigen Frühjahr Mehmed Ali nur dur ernste Drohungen dazu bewo- gen werden konnte, der Euphrat - Expedition unter Oberst Ches- ney freien Durchzug durch Syrien zu verstatten.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

: New-York, 11. Jan. Das vereinigte Comité des Se- nats und Repräsentanten - Haujes des Staates New-York, dem die auf den großen Brano bezügliche besondere Borjchafr des Gouverneurs und mehrere damit 1n Verbindung stehende Denk- schriften und Gesez-Entwürfe überwiesen worden sind, hat am üten d. M. dem Repräsentanten-Hause seinen Bericht abgestattet, In demselben wird die Zahl der zerstörten Gebäude, mit Ein- s{hluß der dffentlichen, auf 674, und die Zaÿl der dur den Brand aus ¡hren Comptoiren und Lagern vertriebenen faufmän- nischen Firmen auf fast tauscnd angegeben, welche ungefähr 4000 Arbeiter jeder Art beschäftigten. Der Werth des verbrannten Eigenthums wird zu 18 bis 20 Millionen Dollars geschäkt. Vor dem Unglücke gab es zu New - York 25 Assekuranz- Compagnieen, deren gesammtes Kapital sich auf §8,170,000 Dollars belief. Vierzehn von hnen hält man jegt für insolvent, vier andere werden auf ein sehr unbedeutendes Kapital reduzirt, und von den übrigen erleiden mehrere bedeutende BVer- luste. Man {äßt den Gesammtverlust aller Assekuranz-Compag- nieen in New-York auf ungefähr 7 Millionen Dollars , so daß sie wenig mehr als 1 Million Kapital úbrig behalten werden. Das Comité hâlt es füx die- Pflicht des Staates, dem so um-

¡Dié in Genua eingegangenen Nachrichten aus Bar- | celona enthalten über die dort vorgefallenen blutigen Auftritte |

Er möchte jedo auf sei- | die Exaltados auf ihn ge- | rechnet haben, und in dieser Vorausseßung den Constitutionsstein | Mina seit seinem lesten Feld- | | Halllé jckt zu neigen | Miíua, der Aster - Lafayette | 3 ersten Periode der Spanischen Re- | volution den größten Theil seiner Popularität O er wird |

A

verlas: |

Adjutant |

) ; ) Firman | aegen die Aegyptischen Monopole dem Lord Ponsonby am 27. |

fatigreichen Uebel näch Kräfteti abzuhelfer, und hat dahet zu die- fem Zwecke vier Gesetzes - Entwürfe eingebracht, welche sogleich ohne Widerspruch zum ersten und zweiten Male verlesen wur- den, Durch den ersten derselben wird die Municipalität von New - York ermächtigt, die Policen der Assekuranz - Com- pagnieen bis zum Belaufe von 6 Millionen Dollars innerhalb der nächsten 6 Monate einzulösen, und dafür Schuld-Scheine der Stadt New-York auszustellen, welche 5 pCt. Zinsen tragen sollen, der ziveite enthedt die- insolventen Assekuranz - Compagnieen der Unterordnunz unter die Falliten-Kuratel; der dtitte verfügt strenge Maßregeln gegen diejenigen Actionaire der Assekuranz - Com- pagnieen, welhe der Aufforderung zu Nachshüssen bis zum Be- lauf des ursprünglichen Kapitals nicht genügen; durch den vier- ten endlich werden verschiedene öffentliche Anstalten ermächtigt, ihre Kapitalien zum Behuf der Einlösung der nicht bezahlten Policen zu verleihen.

N 900

Berlin, d. Febr. Auf der vereinten Friedrihs- Universität - Wittenberg sind in dem Zeitraume vom 12. Julé vorigen bis 12, Januar dieses Jahres bei der theologischen Fa- fultät 1, bei der medizinishen 6, und bei der philosophischen 3, überhaupt also 10 Kandidaten promovirt worden. Bei der juri- stischen Fakultät haben keine Promotionen stattgefunden.

Jn Berlin sind in dem Zeitraume vom 1. Oft. 1834 bis dahin 1835 überhaupt 21 Brände vorgekommen, worunter die bedeutendsten diejenigen waren, die sich am 26. Oktober 1834 in dem sogenannten Englischen Hause ( Mohrenstraße Nr. 49) und am 18. Juli 1835 in der Zucßersiederei des Kaufmanns Re- sener (Kochstraße Nr. 27) ereigneten. Die fär jene 21 Brän- de zu vergütigenden Entschädigungs - Gelder betragen über- haupt 20,691 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., wovon allein in runden Summen 9426 Rthlr. auf den erwähnten Brand in der Mohren- Straße und 6770 Rthlr. auf den in der Koch- straße kommen. An Neben-Kosten, fixirten Besoldungen und Tan-

15 Sgr. 11 Pf. zu zahlen, so daß sich die ganze Summe des Bedarfs auf 28,093 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf. beläuft. Von dieser Summe geht der vorhandene Bestand mit 7162 Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf. ab. Es hleiben mithin noch zu decken 20,930 Rthlr.

| 3 Sgr. 9 Pf. Da nun die ganze Versicherungs -Summe am

l, Ottober v. J. 81,653,450 Rthir. betrug, so ist ein Beitrag von 1 Sgr. für jedes Hundert ausgeschrieben worden, wodurch 27,570 Rehlr. aufkommen, so daß ein Uéberschuß von 6539 Rthlr.

den erwähnten 21 Bränden haben noch 26 Schornstein: und andere Brände stattgefunden, wodurch kein zu vergütigender Schade entstanden, sondern nur Löschungs-Kosten verursacht wor- den sind. Drei Brände ereigneten s{ch auf Grundstücken, die außerhalb des Weichbiides der Hauptstadt liegen und daher nicht zum Verbande der hiesigen Feuer-Societät gehören, wodurch aber Lärm in der Stadt entstanden, und der Societät Kosten er- wachsen sind. Blinder Lärm hat ficht stattgehabt.

wam E E R E R P N ann

Preis-Aufgaben des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen. l) Die goldene Denkmünze und 4090 Rthlr. für die Erfindung einer Steinmasse, die dem Sandstein an Brauchbarkeit gleichkommt. ) Die goldene Denkmünze und 409 Rtlr. Ls für die Erzeugung eines s{chónen Weiß auf gelbem Seidenbast. 3) Die goldene Denkmünze und 400 Rthlr. für die Erzeugung einer echten schwarzen Farbe auf Selde. ) Die silberne Denkmünze und 500 Rthlr. für die Darstellung einer rothen Farbe auf Baumwolle. Die goldene Denkmünze und 600 Rthír. fár eine Verbesserung der kalten Jndigoküpe zum Ausfärben von Fattun mit mehrfarbigen Musiern. 3) Die goldene Denkmúnze und 409 Rthir. | fúr die Erfindung einer Farbenleiter in Luft und Witterung ausdauernder Farben. ) Die goldene Denkmünze und 390 Rthlr. für die Darstellung einer Glasur auf Bildwerken aus ge- dranntem Thon. v) Die silberne Denkmünze und 190 Rthlr. fúr eine neue Art, Hohlglas, wenn es noch in der Bearbei- tung begrissen ist, an jeder beliebigen Stelle von der Pfeife abzusprengen. ) Die silberne Denkmünze und 5090 Rthlr. für die Anlage einer Seiden-Moutlinage. Die goldene Denkmünze und 3090 Rthlr. für die Darstellung hohler Kugelstücke aus Glas für Räume mit einfallendem Licht. ) Die goldene Denkmünze und 500 Nthlr. _ - für die Darstellung einer echten hellblauen Farbe auf Tuch. 2) Die’ goldene Denkmünze und 590 Rthlr. n für die Förderung von weißem Marmor im Seßleslschen Ge: birge. ) Die goldete Denkmünze und 500 NRthir._ für die Anfertigung eines hydraulischen Cements aus inlán- dischen Materialien, von gleicher Güte als der Englische Roman Cement, O Die goldene Denkmünze und 1000 Rthlr. für ein Verfahren, Seide haltbar zu vergolden, so daß | F zu Zeugen verwebt werden kann. Die suUberne Denkmünze und 200 Rthlr. für ein Mittel, die Oberfläche der Gypsgebilde zu härten. )) Die golden2 Denkmünze und §00 Nthlr. E für die Ermittelung der Zugkraft, die zur Fortbewegung des Fuhrwerks auf Chausseen und gepflasterten Straßen erforderlich ist. Die goldene Denkmünze und §00 Nthlr. súr die Hersiellung von wenigstens 3 Bobbinet- Maschinen mit Wickel- und Spul - Maschinen, 18) Die goldene Denkmünze und 1300 Rthlr. fúr dasselbe, wenn auch die erforderlicen Maschinen zum Spinnen, Zwirnen und Sengen des Baumwollen-Garns mit aufgestellt sind.

Dex Termin zur Einsendung der Preisschriften oder An- meldungen ist mit dem 1. Oktober d. l. J. verflossen. Das Nähere Über die Bedingungen der Bewerbung um die vom Verein aufgestellten Preis-Aufgaben , so wie die näheren Eriäu- terungen einer jeden dieser 18 Aufgaben, enthält die erste Liefe: rung der Verhandlungen des Vereins von 1835 und 1836,

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2 1903 I E C T E C E U Z R et o