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Literatur und Kunst,
ändeutungen über Landschafts-Gärtnerei, verbun- den mit der Beschreibung ihrer praktishen Anwendung in Muskau. Vom Fürsten von Pückler-Muskau. Mit 44 Ansichten und 4 Grundplänen. Stuttgart, 1834,
Weni? uns Homer den Garten des Alkinous schildert, legt er nur cin Gewicht darauf, daß die Bäume immer zugleich blöhen utid Früchte tragen, er preist nux ihre Fruchtbarkeit , nicht“ thre Schônheit, und nichts begegnet, was auf sinnreiche Kuns der Anlage schließen läßt: mit Einem Wort, es sind nicht Kunsi- gäârten, sondern Nußgärten. Man hat gesagt, die großartig ichdue Natur habe die Griechen durchaus abgeschreckt, sich mit ihr in Wettsireit einzulassen: allein ein viel näherer Grund liegt wohl even darin, weshalb auch ihre Privat Wohnungen eng und schmudlos maren: in dem großartigen Staatsstnne , wonach ie Alles an das Religiòóse und Oeffentliche wandten, statt ihr Pri- vatleben prachtvoll und genußreich auszuftatten. Die Rdmec, wel- de Ubrigens uoch mehr Neigung für Landleben besagen, hatten, so lange die Mepublik blühte, biecin dennoch denselben Sinn; in der Augusteischen Zeit aber findet sh hier eine ganz ausgebildete Gartenkuns, Man schäßte die Kunst als Pracht; aber Pracht: Rebe scheint Überhaupt in der Kunst zur Ausartung, zaum WBas- rocken führen zu müssen. Diesen Charafter tragen denn auch die Garten - Anlogen damaliger Zeit, von denen mir durch des Wngeren Plinius Beschreibung seiner Tuscischen Villa (V. 6) cine so anschauliche Vorstellung erhalten. MRegelmäßig gepflanzte Büsche, mit Buchsbaum cingefaßte Blumenrabatten, in gcome- trischen Figuren gezogene und geschorene Bäume, untermischt mit Statuen und Brunnen, spielen darin eine Hauptrolle Mit ge- (chorenem Buchsbaum fstelire man in Beeten Thierfiguren dar (bestiarum eftigies invicen adversas buxus inscripsit. Plin.); ja, cs war ¿r der Tuscischen Villa cine ganze Rennbahn mit ihren amphitheatralischen Sißen durch geschorene Gebüsche vorgestelt. Wer erkennt nicht die genaue Verwandtschaft dieser Gartenkunst mit der Franzdfischen des vorigen Fahrhunderts. Manu hat fie auch aus der antifen ablciten wollen, ja, geradezu als Nachahmung der Plinianischen Beschreibung, allein es hat vielmehr durch die Nd- mische Kaiserzeit und durchs ganze Mittelalter ein? Ucberlieferung dieser Gartenkunst stattgefunden, wiewohl sie er| in Fraufreich, hauptsächlich dutch Le Nôtre, elen folossalen Maßstab erhtelt. Der Geschmack von Versailles wurde nah Sanssouci übertragen, von hter aus verbreitete er sh in unsern Gärten, und iß erst in jüngster Zeit daraus verdrängt worden. Wie nit zu ver- wundern, hat man ihn in einer nachfolgenden Periode durch- aus nar lächerlich gefunden, und Gedanken von Einzwänaqung und ftciser Unnatur liegen allzu nahe: weil dieser Kunjtgeschmack aus dem Lande der Moden zugleich mit den Reifröcken und Perücken zuuns gekommen war, wollte man ihn auch gleichem Schicks„l unterwer- ren. Daßdie Französischen Kunstgärtne! manches übertricben, daß sie die Scheere mitunter zu wcit ausgedehnt, läßt sich immer zugeben, aber dabei bleibt doch der lieblich phantastische Eindruck. Ein reictes Schloß im Hintergrunde, mit einem Uebermuth von Zierrathen, davor ein goldenes Gitter und ein buntes Blumenparterre, dant die impo- fanten geschorenen Wände und Laubgewölve, die ganze grünende Architektur mit ihren Pforten, Kronen und Thürmchen, und vollends mit dex unzähligen tanzenden Wassersäulen, mit den Marmor-Stga- tuen in grüzen Laub-Nischen, und mit allen Tritonen und Delphinen, welche sämutlich Wasser unter die Blumen spcien — sollte man nicht glauben, auf einer verzauberten Fnsel und in den Gärten der At- mide zu seyn? Die Kunst is ja an sihch ein Uebermuth, es is fals, wie gleichzeitig Französische Theoretiker thaten, ihr in ieder Rü- sicht Nachahmung der Natur vorzuschreiben.
Himmelweit nun von dieser antiken, Ftaliänischen und Franzd- sischen Gartenkunst seht die Englische entfernt, ihr Prinzip is ein anderes, entgegengeseßtes. Statt der geshorenen Bosfette herrschen hier große freie Baunmgrupven, satt der mit Buchsbaum umzogenen Ra- vatten herrschen Grasflächen und Wiesen, statt der Terrassen Abhänge, flatt derSpringbrunnen Wasserfälle, statt der Statuen regellos zerstreute Steine und Felsen, Überwachsen mit Moos, mit Schilf und grofblättri- gen Kräutern. Karz, wie die Kunst sich dort geltend macht und selbsi den Zwang nicht verleugnet, tritt sie hier zurück und will nichts als Natur seyn, Nicht fremde Formen legt hier die Kunst den Natur- Gegensiänden an, sondern fie lauscht ihnen ihre freien Geseße und aleichsam Sitten ab, und schaltet nur innerhalb dieser, ia sîe zieht ote ganze Natur in sih herein: Berge und Wälder, Flüsse und Seen, Meterhôfe und Ddrfer. Der Engländer hält Kornfelder und weivendes Vich in seinen Parës für unentbehrlih. Es is recht eigentlich eine Landschaftsmalerei, nur niht mit Farben und auf Letnwandb, sondern in der Natur und mit der Natur. Gleich jener wirkt sle mit den Kontcasiten der Licht- und Schattenmasen, des Heiteren und Düsteren, des Offenen und Eingeschlossenen, des Wirth- lichen und Einsamen; auch sie muß sich auf Zusammenstellung der Farven verstehen, auf ihre Fernen, thre Mittel- und Vordergründe; auch sie kennt die Reize des Halbverhüllten, auch sie studirt Über die Schlingungen der Ufer, und hilft den Linien der Terrains, den Con- touren der Wäldcr und Gebüsche, den Silhouetten der Baum- gruppen nah. Jn der That hat die Landschafts - Gärtnere! auc) historisch einen unleugbaren und wesentlichen Zusammenhang mit ver Kunst des Landschafts-Malers: von der Entwickelung dieser Kunft hangt jene ab, sie mußte vorangehen, der Siun und das Auge mußte erst durch die Malerei vorgebildet seyn, ehe an diese iaudschaftiiche Kunst zu gedenken war. So mächtig und vielseitig auch die Kunst der Griechen is, so fehlte ihrer Malerei dech die Landschaft; nicht als ob sie solche nicht gemalt hâtten, allein sie ließen darin die hdheren Stufen unerreicht; dies ist der wahre Grund, - weshalb mai bet ihnen auch die Kunst der Landschasts-G ärtne- rei nicht zu suchen hat Jhre späte Ausbildung fällt einem nordischen BVolfe anheim, und dies if nicht zufällig, denn dem Gemüth des Mordländers , vielleicht weil er einen so großen Theil des Fahres von der Natur geschieden ist, wohnt eine eigenthümliche zarte Liebe zu seinen schattigen Wäldern und sonnigen Wiesen inne. Nicht un- ter den Ftaliänern, sondern ünter den Nordländern, die Ftalien sahen, finden wir die großen Landschafts-Maler; desgleichen kommt bei nordischen Dichtern ungleich mehr und ungleich innigere Schil derung landschaftliher Schönheit vor; namentlich kann eine Durdc;- mufterung der Britischen Dichter, im Vergleich mit denen anderer Rationen, schon auf den Gedanken führen, in diesem Lande möchte der Sinn für die feineren Reize der Natur besonders heimisch seyn. Die landschaftliche Poesie der Engländer und die poetische Anlaze ihrer Parés hat dieselbe Quelle; aber mit dieser Sentimentalität vereinigt sich auch zugleich eine echt Germanische Gemüthlichkeit, und jenes Englische Comfort: dies zusammen, bestimmt den Charaf- ter Britischer Anlagen.
Dea Deutschen fehlt wenigstens der Schdnheitssinn nicht; auch uns is eine große Lieve fúr die Natur eigen, und in Deutschen Dich- tern is kein Mangel an landschaftlicher Malerei. Uns Norddeutschen aber, die wir auf dem Boden eines alten Meeresbeckens wohnen, if dieser llmstand noch eine besondere Aufforderung , durch Kunst ein- zuholen, was uns durch Natur versagt ist.
Auch der Fürst Pückler befand sich in diesem Fall, denn die Herrschaft Musêau, in der Lausiß, liegt zwar schon am Fuße der Vorberge des Riesengebirges, licß aber dennoch in ihrer nächsten Umgebung der Kunst Alles zu thun übrig. |
Bergleichen wir die Schilderung dessen, was er vorfand, mit dem wa5 er daraus gemacht, und dies liegt in vielen grdßtentheils tref lichen Lithographieen vor Augen, so überzeugen wir uns bald, daß wir es hier mit feinem abstraften Theoretiker, sondern mit einem praktisch durch gebildeten Küasiler zu thun haben. Durch sinnreiche Anbauten hat die Architektur des alten Schlosses, inmitten trefflich venubter Baumgrapyen, mit {önen Wiesen-Plänen um sich her, in der LThgt ctivas JFdealisches, das siark kontrastict gegen die natürliche Trau- rigfett des Landstrichs. Der Reichthum der immer neuen und im-
194 mer anziehenden Ansichten, welche hier die Kunst herverbrachte, muß mit Vertrauen zu derselben erfüllen, und die {{hönen Bilder müssen cinladen und spannen auf die Lektüre des Text-Bandes.
¿Andeutungen “/ nennt der Fürst sein Werk, gleichwohl dürfte es, nicht dem Volumen, sondern dem Fnhalt nach, wohl das Uni- fassendste seyn, was über den Gegenstand vorhanden is. Es giebt allerdêngs keine förmliche Theorie, aber cine Menge, zwar zerstreu- ter, doch in sich wohl zusammenhängender theoretischer Momente, die darum nicht weniger eigenthünlich sind, weil sie in seiner Dar- stellung unmittelbar cinleuchten. Des Praktischen aber if eine Fülle, und hter is schr vicl zu lernen. Der Schriftseller geht bis ins kleinste Detail und verschmäht nicht, Anweisungen über die verschiedenen Gârtner- Arbeiten zu geben; auch fehlt es niht an neuen praëttisch erprobten Necepten zur Gewinnung eines schönen Rasens, auf den die Engländer längst ein so großes Gewicht gelegt haben.
Der Englischen Landschafts-Gärtner wird Überhaupt mit billiger Hochachtung gedacht, und doch wird ihnen hier nicht so durchgän- gig beigestimmt, als man es in anderen Büchern gewohnt is. Der Verfasser theilt thve Prinzipien nicht alle, und es wird ihm nicht schwer, uns zu Überzeugen, nah der Beschreibung aber, die er von manchen Englischen Parêfs entwirft, wären wir allerdings geneigt,
den seinigen um so hdhee zu stellen. Der ruhige Ton und der überall herrschende billige Sinn macht dabei den Eindrack der Wahr- heit und Unparteilichkeit. Daß sih mit aller theoretischen und praf- tischen Gründlichkeit doch im Vorirag die leichte Anmuth cines A Erzählers vereinige, wird man annehnen ohne unsere Ver= sicherung.
Aber so sehr das Werk zunächî der Landschafts - Gärtnerei ge- widmet i, so wird daneben doch der Bartenkunst ibr Recht gelas- sen. Daß die sogenannten Franzdsischen Gärten nicht durchaus zu verwerfen seyen, hat son ein Deutscher Schriftsteller von Gewicht zu einer Zeit ausgesprochen, wo dergleichen Neußerungzen nicht ohtte Gefahr scyn mochten. Ludwig Tieck urtheilt im Phantasus sehr rich- tig, daß geschorene Baumwäude und Beete in Form geometrischer Figuren sich in der Nâäve der Gebäude sehr vortheilhaft ausznäßmen, ia, daß ste einen passenden und anmuthigen Uebergang bildeten von der Architektur zur freien Vegetation. Dieselve Meinung darf nun- mer wohl von den Einsichtsvollsten der Architekten als zugestanden und anerêannt gelten: ein Blick aber auf die wilden und nüchter- nen Gärten nach neuer Mode wird auch wohl jeden Empfäng- lichen mit dem fälschlich verrufenen Buchsbaum wieder aussdhnen, der als cin Úppig grünes, und zwar immergrünes Gewächs am geeignetsten ist, die dauernde Einfassung zu bilden. Es muß a!so freuen, daß auch dec richtige Takt den Verfasscr eben dahin aelet- tet hat, wenn er z. B. geometrische Blumen-Parterres in der Nähe des herrschaftlichen Geoäudes vorschreibt und desgleichen auch vor der imposanten Trepye seines Schlosses abbildet. Fa, er geht noch weiter; er versagt sich auch kleine lustige Spielereten nicht, indem er uns auf einem Rasenplaß ein kolossales Füllhorn mit Buchs zeich- net, und es mit wirkiic;en, wachsenden Blumen und Büschen füllt. Der Gedanfe is gewiß vrechr artig, allein die Ausführung in ciner
Grödôße, welche nach ter Abbildung schon eiren landschaftlichen Ef-
feft macht, scheint uns die billige Gränze eines Ornaments weit zil überschreiten. Auch des Plinius in Buchsbaum dargestellte Thiere, je zwei einander zugeéehrt, waren wohl anderer Art, wahrscheinlich als ornamentartige Wtederbolung zu verstehen. Wie uns dünfkt, müssen sol- che Zierrathen nur in der Nähe erkannt werden, für die Entfernung daze- gen sich in eine allgemeinere Form, etwa die eines Bandes, einer Raute/, höchstens eines Sterns oder einer Rose, aufldsen, und archi- teftonischer Styl is dabei durchaus zu empfehlen. Viel wäre hier noch zu leisten, wenn man bei der Wahl der Blumen auf Zusam- menstellung und Vertheilung der Farben ein künstlerisczes Auge wenden wollte.
Endlich giebt es auch noch elnen Uebergang von den Nußgärten sowohl zu den Kunstgärten, als zu den landschaftlichen : Fruchtbäume gehdren in der Blüthe und mit ihren Früchten zu den s{hdnKßen A Und was könnte malerischer seyn, als Wein - und Kürbiß-= ranken.
Jhrer Natur nah scheint es in der Landschafts - Gärtnerei auf ein Zwiefaches anzukommen, erl! , wie man dem künstlich Per- vorgebrachten den Anschein der Natur verleiht, sodann, wie man vorhandene Natur verschönt, und Überhaupt über dic gewöhnliche Natur hinaus zu einer freien Schönheit gelangk. Wie in den meisten an- dern Künsten wäre also auch hier ein nachahmender und iviederum ein idealer Theil; dieser i das eigentlich Positive der Kunst, jener mehr negativ, weil es sich darin hauptsächlih von den Fehlern handelr, die zu meiden sind. Nun scheint es, wenn wir zu= jammenfassen sollen , allerdings, als ob das vovriegende Werk mehr Aufmerksamkeit dem negativen Theil schenke, und dies kam vielletcht daher, weil die Praxis bei der Beschaffenheit des Orts mehr darauf leitete, und weil überdies die groben Ver- sehen und falschen Grundsäße Deutscher Landschafts - Gärtner bestritten werden mußten, derentwegen denn auch vieles schr Ele- mentare vorzubringen war. Nicht ohne Fronie bekämpft der Ver- fasser die etrunden Jnselfotmen, die mit Entengries bedeckten Grä- ben, welche Flüsse vorstellen sollen, die ohne Grund schlangenfdr- mig geführten Wege u. s. w. Mit. treffenden Zügen und feinen Bé- merkungen weiß êr überall auf Eigenheiten der Natur zu leiten und verlangt Alles und Fedes durch irgend ein natürliches Motiv gerecht- fett'gt, wenn es auch selbs| nur ein sheinbares und künsiliches woäre. Eine eigentliche Entwickelung und positive Lehre des Schönen hat freilich idre besonderen tiefliegenden Schwierigkeiten: aber ein Blick auf die Kupser eignet dem Verfasser Gefühl für Schbnheit reihlich zu, selbst| wenn ein Theil davon auf den großen Architekten und ein and¿rer auf die verschônernde Hand des Landschafts - Zeichners (Schirmer) billig zu rechuen ist. i
Kurz, in dem ganzen Werk herrscht Unisicht, Gedtegenßeit und fünstlerischer Sinn, besonders noch klarer Verstand. Wir sehen darin einen Gewinn für die Deutsche Literatur, wie still es auch in der Jouraalwelt darúbcr geblieben is. Untcr den Werken des Ver- fassers stehen wir aver nicht an, es für eines der gelungetisten zu halten, und, nah unserm Geschmack, fúr das edelste und würdige. G r.
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Meteorologische 1836. Morgens | Nachmittags 4 Februar. 6 Uhr. 2 U
Beobachtung. Abends | Nach einmaliger
10 Uhr, Beobachtung.
333 69‘ Par. [336,04 ‘“‘Par. 337 52 ‘Par. | Quellvärme 7,09 R, Flußwärme 1,3 9 R. Bodenwärme 1,4 9% R. Ausdünstung 0,929 ‘ Rþ, Niederschlag 0,
Nachtfälte — 0,5 9 R
+109N... 4+-040R... 92 pCt.
——
Luftdrucck Luftwärme... '—— 0,9% R. —+ 3.0% R. |-+ 0,8% R. Thaupunkt .…. E 0,39 R. |4- 0,89 R. |4- 0,3 9 N. Dunstsättig 96 pEt. 82 pCt. 97 pECt. ACTEN S oar trübe. trübe. heiter. ZOIO ie SD | SO. OSOD. Wolkenzug .…. _— SO. — Tagesmittel: 33574 Par...
————— C LL O E E A L R I E E E R
Bberiinet Bure Ben %. Februar 1836, Amtlicher Fonds- und Geld-Cours- Jettel. F ° E COUE: [g Pr. Cour. Brief. | Geld. S Brief. | Geld. 1022/4, | 1013/ » , (4/ 10817/, | 1029 : | _/4 [Ostpr. Pftändbr. | /s | 10G /g 101 8 | 190’/g Pomm. do. 4 | E 105 61 B 60% iCur-u. Neun, do. 4 101 / 10 A | | 97%
St.-Schuld-Beh. Pr. Engl. Obl. 30. PrämßSech.d.Seeh Kurm.Obl.m.1,C. No. Tut. Sch. do. Berl. Stadt - Obl, Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
[ nn | 6 1023 8 101 /8 U O do! ot 98 A ; a 101% Schlesische do! ij 107 l, j 3/ 1 | | 102% | 1021/7 Rüekst. C. und Z.|-- 8914 |
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4} —| 216! Á
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99/4 s Gold al marco 215! 183/,
r A j — Neue Duk.
Auswärtige Börsen.
_ Amsterdam, 31. Januar. M, Schuld / 59/ do; Zins]. 1934. Neue Anl. 5014.
Niederl. =_ K
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Passive 16! Ausg, Schuld —. Zinsl. 19'4. Neue Ag], 491/ M 2
Ó Z N LUEÉ a. M., 2. Februar. j
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A ; 1A N 8 - /g. H /4* 99/0 2! 99: 41 DG Bank-Actien !647, 1643, Partial-Obl. u Loose zu 3500 Fl. 1184, 1177/4. Loose zu 100 p 4 Br. Preuss, Präm.-Sch. 60 3592/4. do. 4% Anl. 9917, @& ‘p Loose 7014, Br. 5% Span. Anl, 494. 48/4. Q v, N 55/4. 55. ‘2000
Paris, 30. Januar. 2 5/ Rente 109, 25. 3% do. 80. 20. - 5%, Neap. 99. B, z0, “pan. Rente 49. Passive 16!/,. Ausg. Schuld 183 8 8% Vortys y K
Zeitungs-Nachrichten. AUS an D
“E R ußland.
Y St. Petersburg, 30. Jan. Se. Majestät der Kaiser
hen dem Staats-S:cretair, Baron von Korf, den Annen, Or-
hn erster Klasse verlichen. o E
Se. Kaiserl. Majestät haben die Errichtung einer See-Asse- anz-Gefellschaft in Odessa, und zwar vorläufig auf zehn Jahre,
enehmigen geruht. E .
Jm Laufe des vorigen Jahres hat zu Odessa doch noch ne ziemlich bedeutende Ausfuhr an Getraide stattgefunden. Die usfuhr des Weizens fand meistentheils state nach der Türkei, Briecenland, dem Adriatischen _Meere, Livorno, Genua und, in pringerer Quantität, nach Marseille; im ersten Halbjahre 125,608 chetwert und im zweiten 292/492 Tschetwert, im Ganzen also §,100 Tschetwert, sür die Summe von 6,673,091 Nbl, — oggen wurde fask durchgängig in das Adriatische Meer und
beste nah der Türkei ausgesührt. Diese beiden Getraide - Ar- D
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 6. Febr. Jm Schauspielhause: Der W Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf, g! zert von Herz und Rondo von Moscheles, für das Holy y Str-oh, Jnstrument arrangirt und vorgetragen von Herrn h kow. Dann: Der Empfindliche, Lustspiel in 1 Akt, von (i brunn. Und: Großes Petpourri, arrangirt und VOrgetr age y Herrn Gusikow. 5 / Jm Konzert-Saale des Schauspielhauses: Subscriptioneg Sonntag, 7. Febr. Jm Opernhause: Don Juan, u in 2 Abth. Musik von Mozart. (Mad. Franchetti Wah Donna Anna, als Gastrolle. Dlle. Stephan: Elvira, als Gastuh, Herr Eichberger : Octavio. ) / Im Schauspiclhause: Die Mündel, Schauspiel in 5 Ajy
von A. W. Jffland. (Herr Rott: Kanzler. Herr Gy nnebst 7464 Tschetwert Weizenmehl geven zusammen 29,946
Philipp Brook.) _ edagontag, d. Febr. Im Schauspielhause: Zum erstem Fitwert, an Werth 392,995 R M oerhole: Der Prinz und díe Bäuerin, Trauerspil (M Man hat si seit einiger Zeit viel tamit beschäfcigt, den Age von E. „Raupach. sen Weg für die aus Nußland nach Tiflis gehenden Waaren ad Febr. Im Schauspielhause : sufinden. Getwshnlich werden sie über Astrachan, das Kaë- gene, Lustspiel in 1 Akt, von Kotebue, he Meer und Baku und von da zu Lande weiter gesandt, Lustspiel B Abth. a E der sie gehen direkt dur) die Steppen, úber Katherinograd, E A 19, gebr. Jm Opernhause: Zum erstem Me Kavarda und die Mil:tair-Straße von Georgien. Ein Hand- Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., nah dem Jtaliänity ings-Haus in Tiflis hat im vorigen Jahre foigenden neuen es Pepoli, von dem Freiherrn v. Lichtenstein. Muff Wersuch gemach. Es kaufte eine Partie vecrarbeitetes Eisen in S ; j : Nockau, theilte sie in zivei Theile und sandte den cinen in Zu dieser Oper bleiben die bereits gelösten, mit Dirislyz pril deé Erôfsaung der Schifffahrt die Wolga hinunter, dann bezeichneten Opernhaus - Billets gültig; auh werden die ju if dem Kaspischen Meere und dem Terck bis Kisliaz und von noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Dienstag beyihnt 1 weiter úber Katherinoarad, die Kabarda und die Militair- E ck i - E : traße von Georgien. Die andere Expedition ging im Mai Jm Schauspielhause: Französische Vorstellung. n Moskau ab, die Wolga bis Dubowka hinunter, dann E Lande nach der Stanißa Katschalinskaja, von da auf dem : Königstädtisches S heater. don, dem Usoffichen Und Schwarzen a E Sonnabend, 6. Febr. Lestocq, oder: Intrigue und lik alé, und von diejem Punkte zu Lande nach Tiflis. ee ch Oper in 4 Akten. Musik von Auber. Für die Deutsche Bihu M Spedit Era een D N ur ey Pud mehr bearbeitet vom Freißerrn von Lichtenstein. (Dlle. Beeär y,, Witugen, als bei der ersteren, fam Fünf Monate früher an ihrem 3 D E E (ar S immungéorte an, nômlich im Juli, während der früher ab- von ihrer Krankheit hergestellt, hierin wieder auftreten.) : O S e Sonntag, 7. Febr. Eulensptegel , oder: Schaberuad ie esandte Transport erst s L Schabernack, Wiener Lokal - Posse mit Gesang in 4 Akten. Aus Kjachta wird untirin 28, November 1835 Folgendes
\ause: Der Gej Hierauf: Der Öheh
» es y ok on * C o Chieno dio SB N ¿Ch y Molmoe Montag, 8. Febr. Zum erstenmale: Zriny, oder: Y shrieben: „Der N Me So Sha 4 N Bestürmung von Sigeth, Melodrama mit Chödren in 5 A,Kttttag Se E O s N R a von Theodor Körner. Musik vom Kapellmeister Franz Gli! E A N M M N L Die neuen Decorationen sind vom Decorations - Mater H inte, bat sie um ihre Einwilligung zuy Es ae Deny. : ohen Feier in allen Theilen des Reiches. Die Kaiserin war Dienstao, 9, Febr. Zum Besten der hiesigen Armen: Y, Ms nit L Ae 8 n A D Las En L U Aeg gus Aeanpten Q A O IOIeE 108, unt S die Königstädtische Bühne eingerichtet von Friedr. Genée V L Tel Fu E E von Rossini. * "chien ein Manifest, durch welches der Anfang dieser Feter im ganzen Reiche auf den §ren Tag des l0ren Mondes (16, No- S N Bekanntmachung. bember) angeordnet und festgeseßt wurde, daß dieselbe in ‘Peking Wir ersuchen unsere lieben Mitbürger, die wohlwollende f Wunszehn, in den Provinzial - Hauptikädten sechs uud in sc;liecung des Königlichen Kommissions - Rathes und Direktore i Wen Kreiéstádten drei Tage dauern solle. Der Dfargut- Könitgstädtischen Theaters, Herrn Cerf, den Ertrag der Bofeluy Mei von Kiachta vel@em der betreffende Befehl durch der Oper: Moses‘, ohne Abzug von Tages - Kosten , halb für die De] von K Jta / Me Ge E Vefressenve Ga h M C A R T i n Erxpresse 1 det Gränz-Behörde v rginj e mitzetheii Speisung der Armen und halb für die Versorgung annoch feuzungi- U LEPHO I Len E R q. Deo! O O bedürfstiger Familien mit kicingehauenem Breniholze zu win, Morden, begann die Feier bei M e a S: durch zahlreichen Besuch der ausgezeichneten Opern-Vorstellung ti ember, Udrigens ganz so, wie dieselbe alljährlich zu Anfang des tig zu fördern. S : “B eißen Monats (zu Neujahr) stattfindet. Früh Morgens be- Beim Verkaufe der Billets werden Von morgen ab diessiti gab sich der Dsargutschej mir jeinem Botcho und mit allen Cs Deputirte in dem Billet - Verkaufs - Bürcau gegenwärtig seyt. &Mesischen Kaufleuten, in festlichen Gewändera, wie die Chinesi- a Moe S die gewdhnlkchen Eintritts -Preise hinaus, rüdsid chen Beamten gewöhnlich bei Hofe erscheinen, in den Tempel. ich des wohlthätigen Zwccks, gespendet werden ndchten, wer aselbst vor den offenen Pforten, auf der mit Teppichen belegten "cle, warf sich der Djargutschej unter neun Kanonen-Salven
danfbar angenommen. N 4 sus
Die M D N N die Direction dexr Arm e Mal zur Erde. Nachdem er \o die religidse Sereone Speisung. endigt, fchrte er unter den GluckEwünschen seiner Beamten und der Kaufmannschaft in seine Gemächer zurück, und gab sogleich das then zum Beginne verschiedener Belustigungen und bewirthete s\o- Wohlan diesem, als an den beiden folgenden Tagen , alle vornehme Chinesen : demnächst besuchte er sle selbi und wurde von ihnen, Unter dem betäubdenden Schalle der Trompeten und Pauken und jdem Geprassel unzähliger Raketen, bewirthet. Während dieser dreitägigen Feier und des ununterbroczenen Schmausens ver: summten die verschiedenartigsten Tône nur selten, welche von Straßen - Komödianten und Maskenzügen herrührten, denen ein Haufe von Gauklern mit Trommeln und großen kupfernen Bek- fen vorausgingen; Abends aber und die ganze Nacht hindurch Waren alle Hauptplôße von Majmatschen mit bunten Laternen erleuchtet,‘
Markt - Preise vom Getraide.
Berlin, den 4. Februar 1836. Zu Laude: Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 M. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. 8. Pf, auch 1 Rthir. 4 6: grofe Gerste 28 Sgr. 9 Pf./, auch 25 Sgr.; kleine Gersie 1 1 Sgr. 3 Pf., auch 25 Sgr.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3} Eingegangen sind 780 Wispel 15 Scheffel. Zu Wasser: Noggen 1 Rthir. 10 Sgr.; Hafer 23 Sgr. 9 auch 22 Sgr. 6 Pf. Mitlwoch, den 3. Februar 1836. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 5 Rthlti
der Centner Heu 1 Rehlr. 10 Sgr, auch 20 Sgr Y olen F ‘ 2
Warschau, 1. Februar. Die heutigen Zeitungen enthalten vom 29. Januar bis 4. Februar 1836. noch eine weitere Anzcige von Güter-Schenkungen im Königreich
. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pr. oder 40 C. olen, womit Se. Majestät verschiedene ausgezeichnete Militairs, Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Kot Nilitair- und Civil-Beamte beliechen haben; es sind deren außer Brauntwein 16 Rtble., auch 16 Rtblr. 22 Sar. 6 Pf.; Kartofil den bereits gemeldeten noch neun, sämmtlich zu 5000 Gulden jähr- Braantwein 14 Rlhle. 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Rthir. 15 Sgr. FMlihcr Revenúen, und zwar 1)- die Schenkung der in der Woje- lvodschaft Masovien belegenen Zalubicer Güter an den Comman- deur des Brjansker Jäger-Regunents, Oberst Rubiez; 2) der in der Wojewodjchaft Lublin belegenen Olorzer Güter an den Com- mandeur des Jäger , Regiments des Feldmarschalls Fürsten von Warschau Grafen Paskewitsh von Eriwan, Oberst Burmann ; N der in der Wojewodschaft Krakau be'egenen Sercho- : D E wicer Gütcr an den Commandeur der 8ten Artillerie- Brigade,
Redacteur Ld. Cottel. Oberst Czapliz; 4) der Sieluner Gütec an den Commandeur der (ae Nen Artillerie-Brigade, Oberst Sachnowski;, 5) der in der K ojewodschafe Masovien belegenen Güter Klobia, Golembin und foßanow an den Commandeur der 3ten reitenden Artillerie- f tigade, Oberst Froloff; 6) der in der Wojewodschaft Plozk be- „enen Trombiner Güier an den Gendarmerie-Oberst Wlossoff ;
Branntwein - Preise
Kartoffel - Preise vom 28. Januar bis 3. Februar 1836. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 12 Sgr.
Gedruckt bei A. W. Hayn:
Allgemeile
Staats-Z
der Kanzlei des Oberbefehlshabers | aftiven Armee, Staatsrath Janowitsh; V der in der Wojewodschaft Masovien belegenen Güter Lazenow und Popielawy an den Direktor der Kanzlei des Statthalters im Königreich Polen, Kollegialrath Brujewitsh; 9) der in der Wojewodschaft Sandomir belegenen Stenzycer Güter au den Flügel-Adjutanten vom Wolhynischen Leibgarde-Regiment, Capi- | tain Gogel.
Gestern haben hier die Karnevals-Belustigungen begonnen : alle Spaziergänge und öffentliche Vergnügungsorte waren den Tag Über bei s dnem und gelindem Wetter zahireih besucht, und Abends war große Redoute, auf der sih an 2000 Personen be- fanden.
Güter an den Direktor
Frankrei. Fieschi s Prozcß. Sihung vom 30. Fanuar. (Fortjeßung.) Der Präsident fährt mit dem Verhöre Ficschi's in folgendec Weise fort: Fr. „Erkennt Fhr dies Portrait des Herzogs i von Bordeaux, welches max in Eurem Zimmer gefunden hat?-/ Antw. „Ja. — Fr. „Wo habt Jhr es gekfauft?// Antw. „„Bei einem Kaufmanne, in einer kleinen Straße , nahe bet der Place des Victoires.// — Fr. „Fn welcher Absicht? Antw. ¡Um die Ne- gicrung- zu täuschen, im Fall mein Verbrechen gelungen wäre. Man sollte in Ungewißheit hleiven, ob die Karlisten oder die Republika- ner den Streich ausgeführt hätten. Man hatte mir auch gerathen, legitimistische Journale zu kaufen; ih have aber nicht daran ge- dacht.(/ — Fr. „Nach der Anzahl der Hüte zu urtheilen, die man in Eurem Zimmer gefunden ‘hat, müßten drei Personen bei dim At- tentate zugegen gewesen seyn.// Antw. „Jch wîederhole, daß ich allein war; jeit mich Morey Abends zuvor verlassen hatte, is Rie- mand în mein Zimmer gekommen.“ — Fr. „Habt Fhe keinen andern Aufschluß über die beiden Hüte zu geben?“ Antw. „Nen. Es giebt Personen, die bei alleu Gelegenheiten nur immer an sich denken. Wahrscheinlich hat Jemand, als man in mein Zimmer eindrang, meinen neuen Hut genommen und dafür iene beiden alten Filze hingelegt.// (Man lacht.) — Fr. „„Fhr bleibt also dabei, daß kiner Eurer Mitschuldigen, wenn Fhr deren Überhaupt habt, Euch in jenem leßten und fürchterlichen Augenblicée geholfen oder beîgestanden habe?// Antw. „Jch bleibe bei dem, was ich ge- sagt habe: ich befand mich ganz allein in meinem Zimmer.// — Fr. ,„Jhr kennt die Zahl, den Rang und das Alter der Personen , die Jhr getödtet habt. Wie schrecklich aber auch die Folgen Eures Ver- brechens gewesen sind, so is dasselbe doch eigentlich mißlungen; denn waren nicht der Kbnig, dessen Stirn eine Kugel gesireift hat, uud seine Sdhne die Schlachtopfer , die Fhr Euch eigentlich ausersehen hattet ?// Antw. (Nach einigen Augenblicken des Zögerns.) „Fch habe die Frage nicht recht verstanden und ersuche Sie, Herr Prä- sident, dieselbe zu wiederholen. / Der Präsident wiederholt die Frage und fügt hinzu: „„Fhr seht, daß ih Euch frage, ob es niht Eure“ Absicht gewesen, den König und die Prin- zen zu treffen? Antw. „„ZJch habe - die Wahrheit gesagt, ich werde sie wiederholen. Seit beinahe cinem Jahre trug ic mich
wte meine Mitschuldigen, wir hatten die Absicht, den König aus dem Wege zu räumen. Am Morgen des 28. Juli, als ih den Herrn La- vocat, meinen Wohlthäter, meinem Fenster gegenüber erblickte, wankte mein Entschluß. Leider wechselte die 8te Legion ihren Plaß, und mein Vorsaß erwachte aufs Neue; ih dachte nun an weiter nichts, als wie mic) meine Genossen verachten würden, wenn ich als ein Feiger vor ihnen erschienc.‘/ — Fr. „Welcher Grund hat Euch ver- anlassen können, ein so scheußliches Verbrechen zu begehen ?-/ Antw. ¡Fch habe mich _nur einer Ungerechtigkeit halber rächen wollen. Fch bitte Sie, Nachsicht mit meiner Sprache zu haben; ich spreche nur mittelmäßig Französisch, und es wird mir schwer, meine (Hedanken recht deutlich wiederzugeben. Fch war vormals Soldat; meint frü- heres Leben wird Jhnen von meinem Vertheidiger geschildert wer den. Jch wurde im Jahre 1815 durch eine Neapolitanische Militair- Kommission zum Tode verurtheilt. Fch hatte an der unglücklichen Expedition Murat’'s in Kalavrien Theil genommen und wurde mit ihm zum Gefangenen gemacht. Meine Strafe ward mi? zwar er lassen; aber, nach Frankreich zurückgekehrt , wurde ich zur Verfü- gung der Regierang gestellt. Man legte meine Theilnahme an der Muratschen Expedition auf die gehässigste Weise aus, und ih wurde in das Gefängniß zu Embrun gesteckt. Nachdem ich meine Freiheit wiedererlangt hatte, suchte ich nach der Fuli-Revolution, als ein wegen politischer Vergehen Verurtheilter, cine Anstellung. Meh rere Personen beshüúßten mich, weil sie wußten, daß ich kein Anarchist sey. Jch war in der That nie weder ein Karli 10 cin Republikaner, sondern ein Anhänger und Verehrer Napoleon's Man denuncirte mich später der Regierung und gab an, ih sey kein politischer Verurtheilter, und als ih den gertchtlichen Beweis für meine Behauptung nicht beibringen konnte, wurde ich entlassen. Ich befand mich nunmehr ohne alle Mittel zu meinem Unterhalte und wurde überdies von der Frau verlassen, mit der ich bisher in der engsten Verbindung gestanden hatte. - Da ih nicht mehr wußte was fic anfangen sollte, da ich kaum noch ein Hemde auf dem Leibe hatte, so verband ih mich mit einigen Männern, die ich für muthig und entschlossen hielt. Sie ermunterten mich in meinem schrecklichen Vor= saße, und verschafften mir das Geld zur Ausführung desselben. Damals tauchte in mir der Gedanke auf, jene Maschine zu gebrauchen; ich war in dem grdöften Elende; ich bereue meine That und bin be- reit, sie auf dem Schaffotte zu búfen. Wenn ich meine Mitschuldk- gen früher genau gekannt hätte, so würde ih mich nicht auf das Unter- nehmen eingelassen haben ; sie sind nicht werth, einen Menschen wie mich zum Genossen zu haben. Fr. „„Gehödrtet Fhr irgend elner politischen Gesellschast an? Antw. „Nein, Herr Pré sident, niemals. / — Fr. „„Fhr sitandet doch aber mit ciner Menge von Leuten in Verbindung, welhe Mitglieder ie ner Gesellschaften waren. - Antw. „Durch die Frau Petit lernte ich mehrere Personen kennen, welche revublikfanische Gesinnun gen hegten; aber wir konnten uns nie versiändigen, weil ich ein ei friger Bonapartisi war.“ — Fr. „Habt Fhr nicht häufig gesagt, daß Sranfreich der Könige müde, und daß die Republik die beste Verfas sung sey ?// Antw. „Das is unwahr.‘ Sr. „Habt Föhr nicht gesagt, daß man noch von Euch sprechen würde, che Jhr ftürber ?/ Antw. „Auch das is gänzlich erlogen.// — Fr. „Gebet genau die Zeit an, wo Euch der’ erste Gedanke zu dem Attentat gckomm-n ist. Antw. „Der erste Gedanke dazu kam mir in einem Gespräch mit Morey; ich dachte früher nicht daran, ein solches Attentat zu bege hen.‘ — Fr. „War es nicht zu Ende des Fahres i834, oder im An fange von 18357 Anrw. „Wenn ich mir alle Umstände ins Ge dächtniß zurüuckrufe, so muß es im Dezember 1834, oder in den ersten Tagen des Januar 1835 gewesen seyn.“ — Fr. „Scyd
ansteckende Krankheit die Hâlfte der Garnison fortraffte,
mit dem Gedanken herum, das Verbrechen zu begehen. Fch sowohl, |
eitung.
die Maschine anfänglich nicht zu dem shrecklihen Gebrauch bestimmt war, în welcher Abstcht entwarfet Fhr dann den Plan dazu ?“ tw. „Jch sagte mir eines Tages, als ich Soldat in Sicilien war: Wenn
Antrwo.
Du mit 300 Mann in einer Festung eingeschlossen wärest und eine 7 fönntest Du dann wohl mit der Übrigbleibenden geringen Mannschaft der Plaß vertheidigen? Damals entwarf ih den Plan zu der Maschin die nach einem größeren Maßstabe ausgeführt werden sollte. Als ich mich mit Morey über die Kämpfe in den Fuli-Tagen unterhielt, zeigte ih ihm die Zeichnung mit der Bemerkung, daß man mit el ner solwen Maschine Karl X. und seine ganze Familie hatte tddten fönnen. Er sagte darauf: Man könnte dieselbe auch gegen Ludwig Philipp gebrauchen; er flecke die Zeichnung in die Tasche und sagte mir nicht einmal, was er damit zu machen gedächte. Es vergingen hierauf einige Tage. Fch wurde damals von der Polizet verfolgt; ich befand mich ohne alle Mittel. Er führte mich bei Pepin ein... . Doch darüber werden Sie mich später vernehmen.// — Fr. „Nahmet Fhr nicht zu jener Zeit den Namen Alexis oder Bescher an?// Antw. „Nein, damals nicht, denn Morey und alle meine Bekannte wußten, daß ich Fieëchi hieß.// — Fr. „Seyd Jhr nicht später unter dem Na-=- inen Bescher in die Papter - Fabrik des Herrn Lesege eingetreten ?“ Antw. „Ja. — Fr. „Zu welcher Zeit war dies // Antw. „„ZU Ende Februar 1835./ — Fr. „„Wer verschaffte Euch diese Anstel- lung?“ Antw. „Morey; er gab mir Papiere zu meiner Legitimation, die auf den Namen Bescher lauteten.// — Fr. „Wußte der wirkliche Bescher darum, daß Euch diese Papiere zugestellt waren?// Antw ¡Jch weiß es nicht. / — Fr. „„Jhr behauptet, daß Morey Euch zuersi Erdffnungen Über den Gebrauch Eurer Maschine gemacht habe Ihr begreift die ganze Wichtigkeit dieser Anklage. Jch fordere Eudc nochmals auf, auf Pflicht und Gewissen, ohne Leidenschaft und oùtie Rückhalt zu erklären, ob das, was Jhr gesagt habt, die Wahrheit ili / Antw. „Ja, es is die Wahrheit.// — Fr. „„Hat Morey sid nicht oft seiner Geschicklichkeit im Schießen gerühmt ? Hat er nicht gesagt, daf, wenn der König ihm in den Schuß kôme, er ihn nicht verfehlen würde?// Antw. „„Ja, Herr Präsident.// — Fr. ¡Hat Euch Morey dem Pepin unter dem Namen Bescher vorgeüclUt Antw. „Nein, unter meinem wahren Namen.“ — Fr. „Haut Jor im Laufe Eurer Bekanntschaft mit Pepin nicht aus seinem Munde gehört, daß er mit einer Menge geheimer Gesell- \{haften und mit vielen fanatischen Republikanern in Verbindung lehe?// Antw. „Ja. — Fr. „Hat er nicht oft den Wunsch ausgedrückt, daß sich Jemand finden möchte, der den Kdnig aus der Welt schaffte?// Antw. „„Ja, Herr Präsident.‘/ — Fr. „Habt Fhr nicht gegen Ende des Monats März bei Pepin einem Mittagoma- ic beigewohnt, zu dem auch Morey und einige andere Personen“ hdhe- ren Standes geladen waren?// Antw. „Ja.“ — Fr. ¿„Könntrt Fyr diese Personen näher bezeichnen?“ Antw. „Es waren Recurt ( April-Angeklagter), Morey, ein Advokat, und ein Deputirter.“ Fr. „Wovon wurde hauptsächlich gesprochen?// Antw. „Von d April -Prozesse.// — Fr. „„Wenn Jür mit Pepin so genau beë gewesen seyd, so werdet Fhr doch auch wissen, wie er lehte und wer seine ndchsten Umgebungen waren?“ Antw. j mich wenig um seine häuslichen Angelegenheicen: aber bin ein guter Beobachter , und obgleich ih nur 40 Fahre zähie, so habe ih doch vie"eicht für 60 Fahre Erfahrung. J sah bei Pepin Leute aus- und eingehen, gegen die er stets sehr zuvorfoms=- mend war: hatten sie aber einmal den Rücken gewendet, so laute=2 ten die Neden ganz anders. Dieses Wesen wollte mir niht gefal len, und es that mir leid, daß tch mein Wort gegeben hatte; ich es aher einmal gegeben, so kann Nichts in der Welt midc mdgen, es zu brehen./ — Fr. „„Jhr habt früher au®zesagt, daß Pepin Euch Anfangs die Flintenläufe durch Cavaignac's Vermitte= lung versprochen hatte und daß, nachdem Jhr ste aaf diesem Wege nicht erhalten, Fhr sie selb| hättet kaufen woAen. Bleibt Fhr bei dieser Erklärung?“ Antw. „Ja.“ Fr. „Euer hmen offenbar ¿adurch verzögert worden, daß am 1. Mai stattfand Sind Eure Verbindungen mit Pepin hierdur geworden?“ Antw. „Pepin's Betragen machte fe seltener. thue nicht leicht etwas fe Geld, auch bin ih eben nicht [l indessen verleßte es mich, daß Pepin mir an seiner Tafel nich1s al etn Stück Brod bot; Überdies klagte er stets Über die Opfer, die € bringen müsse, und beschwerte ih sogar Úber scitie Freunde; dies machte, daß ih mich seine: Bekanntschaft entzog. Jch wollte mi einem meiner Freunde nach Polen zehen, indessen fehlte es uns den ndthigen Mitteln dazu. Der guie Erfolg des Ver= sus, den i mit dem Pulver auf dem Kirchhofe mact bestimmte mich; auch glaubte ih, daß ih mich dem mal gegebenen Worte nicht entztechen dÚrfe.‘ Hier wurde Berhdr abgebrochen, und die Sißung bis zum folgenden Tage auê- geseßt. Während des ganzen Verhörs zeigte Fieschi eine Ruhe, die sich nicot einen Augenblick verleugnete. Er drückte sh mit großer Leichtigkcit aus, ohne die Wörte zu suchen, und sogar ohne viele Sprachfehler zu machen. Pepin und Morey verbiclten sich vollfom- men neutral. Nur einitgemale hob Pepin den Kopf empor, um bes ser zu verstehen: aber er seßt: den Aussagen Fieschi's in Betr seiner durchaus kein Zeichen des Widerspruchs entgegen.
Jn der Sißung vom 31. Fanuar wurde das Verhdr Fics:
3 fortgeseßt. Von den 176 Pairs, die nah dem Journal del
zes zuvor bei der Eröffnung des Prozesses zugegen wa-
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4 +§ 44a
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ehlte bloß der Fürs von Talleyrand.
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Paris, 31, Jan. Der König arbeitete gestern mir dem Conseils - Präsidenten und dem Finanz - Minister. |
Die hiesige Regierung ist durch den Brasilianischen Gesand- ten amtlich benachrichtigt worden, daß die Stadt Para nah det leßten Ereignissen, die sich daselbst zugetragen, in Blokade-Zu stand verseßt worden ist.
Die legitimistishen Blätter geben heute ein Schrei ben des Grafen von Peyronnet, datirt aus Ham vom 29. Jag; nuar, worin derselbe anzeigt, daß an diesem Tage drei Aerzte dort erschienen wären, daß er sie aber niht habe empfancen vollen, da er sie nicht gerufen, und da er Überhaupt von Nie- manden weder Beistand, noch eine Gunst, noch Gerechtigkeit verlange.
Man schreibt aus Bayonne unterm 2Wsen: „Cordova hat sich wieder in Vittoria eingeschlossen, das er nicht verläktr : und der General Eguia hält mit seiner Division die ganze Linie von Salvatierra bis Villareal - de - Alava beset. Die Karlistische Junta von Catalonien wird noch immer in dem Fort von Virgaén del Hort blokirt, an welchem bisher alle Bemühungen Mina's gescheitert sind. Die Karlisten ihrerseits halte! dagegen dic Stadt Lerida ziemlih eng eingeschlossen.“
Jhr nicht der Erfinder und Verfertiger jener Maschine ?--
‘2 der in der Wojewodsche fe Podlachien belegenen Zbuczyner
103 E Friedrichsü’or 4 13% 13!
Grossh. Pos. do.| 4] 104 1031/5 Disconto 3
Antw. „Ja, Herr Präsident. — Fr. „Wenn, wie Jhr behauptet,
Die Gazette de France enthält Folgendes: „Die Nas