1836 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

glieder, worunter auf der Ministerbank die Herren Thiers und Duchatei. Während der Vorlesung des Protokolls der lebten Si6ung aber fanden sich allmälig die Übrigen Deputirten ein, und zu den gedachten beiden Ministern gesellten sich noch die Herren v. Broglie, Guizot, Persil und v. Argout. Zunächst theilte Herr von Magnoncourt eine Proposition über das Trifft - Recht mit, indem er bemerkte, daß er dieseibe nah der Konvertirung der Rente zu entwickeln wünsche, was einizes Geiäch- ter erregte, daer als ein Gegner dieser Maßregei offenbar sagen wollte : nah den Berathungen über die Konxertirung der Rente. Herr Félix Réal, der auf die Kontrahirung einer Anleihe zur Cinlôsung der Jproc. Rente angetragen hatte, erkiärte, daß er mit der Entwickelung dieses Antrages bis nach der wahrszeinlich noch im Laufe der Sizung zu gewärtigenden Abstimmung über die Gouinsche Proposition warten wolle. Nachdem darauf Herr Boissière seinen (gestern erwähnten) Vorschlag über denselben Gegenstand vorgelesen hatte, bestieg Herr Gouin die Rednerbühne. Derselbe begann mir einer kurzen Erzählung der Diskussionen, welche die Reductions-Frage im Schoße des Mi- nister- Raths veranlaßt hat, und erinnerte daran, wie unzurei- chend die Aufschlüsse gewesen, die der Conseils - Präfident der Kammer : über dieje Maßregel gegeben habe. Jn der Hoffaung nun, meinte der Reduer, endlich zu dein längst erwünschten Ziele einer Herabsezung des Zinsfußes zu gelangen, sey er jekt mit seinem Antrage hervorgetreten; wobei er sich auódrücklich gegen den Verdacht verwahren müsse, daß es feine Absicht sey, das Ministerium selbst anzugreifen und aus einer finanziellen Frage eine politishe zu machen; er halte es für nothwendig, alle Absichtén dieser Art, die man ihm etwa leihen möchte, feierlichst zurückzuweisen, damit die Presse wisse, auf welchem Terrain die Freunde der Renten- Reduction diese Frage behandelt wissen wollten. Nach diesem Eingange beleuchtete Herr Gouin das von ihm in Vorschlag gebrachte Projekt, indem er sich namentli auf die großen Vortheile berief, die aus der Annahme desselben für den Ackerbau und Gewert fleiß erwachsen würden. Was das Zeitgemäße der Maßregel betrifst, fo war Here Gouin der Meinung, daß genug Thatsachen für die unverzüglihe Ausführung derselben sprächen und daß, wenn auch, —— wie sich allerdings nicht in Abrede stellen lasse, das Interesse Einzelner dadurch gefährdet werde, dies cben sv gut späterhin, als schon jcbt, der Fall scyn mürde. Der Redner \chloß mit der Vorlesung seines Reduction€-Planes. Nach im ergriff Herr B. Délessert das Wort. Derselbe danfte dem Herrn Gouin vorzüglich dafür, daß er die Fonver- ticung in bestimmten Worten verlangt habe, indem solches bis- her immer nur in so allgemeinen Ausdrücken geschehen jy, daß man zur Bekämpfung der Moßregel gar nicht habe auftreten Fônnen; jeßt liege die Sache anders, und er wecde sih daher Îber das beantragte Projekt urumwunden aussprechen. Er wolle das Jnteresse der großen Kapitalisten und sogenannten Bôrsenmänner dabei ganz aus decn Augen (lassen, da diese sich ichon selbs zua helfen wissen würden ( Geläthter ); mehr als sie lieg ihm das Interesse der kleinen Rentiers und milden Stiftungen, so wie die Wohlfahrt des gesammten Landes am Herzen; für diese aber sep die Renten-Reduction eine hêchst nachthei!ige Maßregel. Der Redner givg hierauf in cine nähere

Erörterung des Gouinschen Vorschlages ein, den er hon um deéhalb verwerflich fand, weil die dadurch in den jährlichen Aus-

gaben_ zu erwartende Ersparniß sih nux durch die Wergrößerung des Schulden: Kapitals bewirken lasse. Man müsse es, so {loß er, der oßen Einsicht der Regierung überlassen, den zu eimer Renten - Reduction angemessensten Zeitpunkt zu wählen, und er veiange sonach die Vertazung tes Gouinschen Projekts. Der entgegengeseßten Ansicht war Herr Audry- de-Puyraveau, der tic Frage als eine rein finanzielle betrachtete und sonach die Karnmo’; für vollkommen befugt hi.lt, sie nach ihrer eigenen besten Eincht zu lôdsen und dabei nicht auf das alleinige Jnceresse einiger Sapitalisten und Spekulanten Rücksicht zu nehmen. Der Red- er sprach nur wenige MinUten, und zwar mit so schwacher Stimme, daß seine Worte nicht deutlich bis zur Loge der Zei- ungsschreiber gelangten: der Sinn derselben \cheint indessen ge- wesen zu seyn, daß man in dem Jnteresse der Massen, und um eine Steuer:-Crmäßigung zu erzielen, die Konvertirungs Maßregel unterstüßen müsse. Herr Duchesne {loß sich dagegen der Meimuna des Herrn B. Dé'essert an. Er räumte vorweg cin, daß diz Regierung zue Einlösung der Renten und zur Herab- rekung dee Zinsfußes vollkommen befugt scy, so daß der Streic sich lediglich um das Zeitgemäße drehe. Jn dieser Beziehung war nun aver der Redner der Ansicht, daß der Scha sich in dem gegenwärtigen Augenblike völlig außer Stande hefinde, das Renten - Kapital baar auszuzahlen, und daß man sonach den Staat einem Bankerotie aueseßen würde, wenn, was doch möglich wäre, sämmtliche Renten - Jnhaber die Auszahlung ihres Kapitals verlangten. Er bekär-p1te überdies den beantragten Reductions-Modus, wobei er sich in einige sehr komplizirte Berechnungen einiieß, denen wir hier unmöglich fol- gen fônren, und denen auch die Kammer nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit schenkte. Lebtere wurde erst wieder ree, aís Hr. Passy dem Herrn Duchesne auf der Rednerbühne foigte. Der- selbe meinte, daß es jedenfalls sehr bedenkliche Folgen haben würde, wean die Kammer nicht wenigstens den Wunsch áußerte, daß die in Rede stehende Maßregel sobald als möglich ins Leben trete; das Recht der Konvertirung sey unbestreitbar; cben so gúnstig sey aber auch der Moment dazu, denn noch zu keiner Zeit sey der Staats - Kredit blühender gewelen, noch zu keiner Zeit habe der Gewerbfleiß auf folcher Stufe gestanden ; das Lando scy überdies ruhig, die Leidenschaf- ten schwiegen, und was die Möglichkeit eines Krieges betreffe, so werde man niemals mit Bestimmcheit behaupten können, dap es in einem ode! zwei Jahren keinen Krieg geben würde. „Ein we- lentlicheres Hindernp“/, fuhr der Nedner fort, „ist die Unzufrie- ovenheit der Kapitalisten, und diese Unzufriedenheit könnte, untir gewissen Bedingungen ver Einlösung, allerdings als gerechrfertigt erscheinen. Es fällt ja aber Dicmanden von uns ein, harte Be- dingungen zu verlangen, und es giebt deren, die den Kap.tali- sten unmöglich Ursache zum Mißvergnügen geben fönnen. Jch mag mich auf cine Erdrterung der Proposition des Herrn Gouin nicht weiter cintasscn ; ih behaupte nur, daß es zeitgemäß ist, s erner Prüfung derselben zu unterziehen. Jch wünsche, daß das Ministerium Über das, was es beschlossen, zufrieden- stellende Erklärungen abgeben nmiôge. Man kann das Publikum nic;t zwingen, eine Maßregel bloß deshalb für verwerfücy zu haften, weil vas Kabinet sie, ohne Gründe anzugeben, von der Hand weist. Das Ministerium muß klar und deutlich szine “einung in der Sache abgeben, und da ich meinerseits bie Maß- regel für gut halte, so stimme ich dafür, daß man sie in Erwä- gung ziehe. Eine anhaltende Bewegung folate diesem Vor- trage des Herrn Passy, Nach wiederhergestellter Ruhe verlangte Herr Thiers das Wort und sprah sich im Wesentlichén gijo aus; „M, H., noch nie haben Sie sich mit einer Frage

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zu beschäftigen gehabt, die wichtiger und Jhrer würdiger wäre, als die vorliegende. Jch habe diese Tribune bestiegen, um offen und unumwunden zu. Jhnen zu reden, und Jhnen die Ansich- ten des Kabinets über jene Frage klar und ohne allen Rückhalt mitzutheilen, damit jede falsche Auslegung vermieden werde. Wir betrachten die Renten-Reduction als eine vollkommen geselz- siche Maßregel; auch rôumen wir cin, daß sie uns eine er- wünschte Hülfsquelle bieten wúrde, wenn gleich nicht in dem Maße, als man es sich einbildet, wtr glauben schließlich, daß sie mit der Zeit unvermeidlich wird ins Leben treten müsß- sen. Dies ist meine Meinung und diejenige meiner Kollegen. Wenn wir aber einerseits die Maßregel für gescblih halten, so halten wir sie andererseits auch fàr sehr hart. Wir sind der Ansicht, daß man zu frúßhzeitig damit hervortritt, daß sle in die- sem Augenblicke das Besie des Landes aufs Spiel seßen würde, und endlich, daß sie unausführbar ist." Beim Abgange der Post dauerte die Debatte fort.

Im Courrier français liest man: „Um es bei seinen Kollegen wieder gut zu machen, daß er Herrn Humann früher im Conseil unterstüßte, hat Herr Thîers fich erboten, der Käm- pfer des Kabinets gegen den Vorschlag des Herrn Gouin zu seyn. Er hat seit drei Tagen alle Geschäfte seines Departements bei Seite geschoben und diese ganze Zeit im Finanz - Ministe- rium zugebrazr. Sein Gedächtniß wird mit allen möglichen Details und sein Portefêuille mit Aktenstücken beladen seyn; er hat nicht allein die Archive der Búreaus, sondern auch die Ge- fälligfeit der vornehmsten Banquiers in Contribution geseßt. So erzählt man unier Anderem, daß er sich die schrifelihe Cr- klärung eines berühmten Banquiers (Roth)child) verschafft habe, worin dieser versichert, daß er nicht gesonnen sey, die 4procen- tige Anleihe abzuschließen, die gemacht werden müsse, um dieje: nigen Renten auszuzahlen, die sih die Konvertirung nicht ge- fallen lassen wollten. Den Betrag dieser eventuellen Anleihe hät Herr Thiers, man weiß nicht, nah welchen Angaben, auf 300 Millionen Fe. Wir hoffen, daß sich die Kammer durch eine solche Drohung nicht von ihrem Entschlusse abbringen las- sen werde.“

Vor cinem der biesigen Kriegé-Räthe wird in diesem Augen- blicke ein gerichtliches Vecsahren gegen mehrere Unteroffiziere des läten Linien - Infanterie-Regiments eingeleitet. Cin gewisser Peégquy, Feldwebel, und 7 andere Unterosfiziere desseiben Regti- ments sind angeschuldigt, einem Vercine angehört zu haben, der den Umsturz der Regierung beabsichtigte. Schon seit fast zwei Monaten besinden sie sich im hicsigen Militair - Gefängnisse der Abtei, wo namentlich Pesquy unter sehr strenger Aufsicht gehal- ten wird. Es sind bereits mehr als 8 Zeugen in dieser Sache vernommen worden.

Briefe aus Madrid geben betrüubende Details über die Art und Weise, wie die von der Regierung beschlossene Auswei- sung der Mönche aus ihren Klöstern in Ausführung gebracht wird. Am l9ten um 2 Uhr Morgens wurden ämmtliche Mönci,e der Hauptstadt ohne Rücksicht auf Alter und Gebrechlichkeit gus den Klöstern gewaltsam weggeführt. Einige dieser Unglücklichen wurden unterwegs von einer Bande von Taugenichtsen insultirt und tnic Steockschlägen behandelt.

In Perpignan hat die Behörde am 2Wsien v. M. durch die Zeitungen anzeigen lassen, daß das Fort Virgen del Hort, nach einem mißalückten Ausfalle der Garnison, in die Hände der Christinos gefallen sey und daß man in dem Fort 100 Gefangene der angeblich von Allem entblößten Garnison gemacht habe. Der Anführer Miralles soll sofort erschossen worden seyn. Amtliche Nach- richten aus St. Laurent del Piteus hätten diese Nachricht am fo!- genden Tage bestätigt. Die Uebergabe des Forts wäre danach am 24sten erfolgt. Die Gazette de France will dieser unerwar- teten Nachricht keinen Glauben schenken, indem es noch kürzlich aechcißen, daß die Besaßung des Forts für den ganzen Monat Februar hinlänglich verprovzantirt ey.

Ein hiesiges, freilich schr unzuverlässiges Blat: will ein Schreiben aus Barcelona erhalten haben, wonach am 309, Ja- nuar dot diz Republik proklamirt worden wäre. So sedzr diese, Nachricht auch noch der Bestätigung bedarf, so wirkte sie an der Börse doch nachtheilig auf die Spanischen Fonds, die sich nur mit Múhe auf dem gestrigen Cours hielten.

Oro Oi C anten Und Sand:

London, 2. Febr. Der Tärkische Gesandte gab gestern das ersie der von ihm angekündigten Feste zu Ehren der Geburt des Prinzen Nizam Eddin Chan. Sein Hotel ia Portland- Place war iflurainirt. Auf dem Portal strahlten die Worte : „Lange lebe Nizam Eddin !“/ ¿je Musik spielte den Sultans- Marsch und Gold eave the King.

Lord Eréskine, jebiger Britischer Gesandter in München, if zur Eröffnung des Parlaments hier eingetrossen, um seinen Siß im Oberhause einzunehmen.

Lord Brougham hat seine Vollmacht, um im Oberhause für ihn zu stimmen, dem Grafen von Radnor, und, im, Fall der Abwesenheit desselben, dem Lord-Kanzler übertragen.

Dem Morning Herald zufolge, ginge in den von den nach und nach ankommenden Parlamenté- Mitgliedern jest wieder zahlreich besuchten Klubs allgemein die Rede, daß im Unterhause fein Amendement zu der Adresse auf die Thron - Rede werde in Vorschlag gebracht werden. Der Courier will in dieser Aeu- ßcrung des Tory-Blattes: nichts als cine List sehen, um die libe- ralen Parlaments - Mitglieder sicher zu machen und fie von dera Erscheinen in den ersten Sißungen des Unterhauses abzuhalten. Er fordert daher die Liberalen auf, sich jedenfalls auf ihren Posten einzusinden, da man eræœarten dürfe, daß die Oppositicn ihre Handlungen nah den Umständen einrihten nmerde. Daß aber die Tories stlch große Hoffaungen auf eine bedeutend vermin- derte Majorirät der ministerieilen Partei, wo nicht auf eine Mi- noritát derselben machen, geht aus den genauen Berechnungen hervor, welche die Tory-Blätter schon seit !änaerer Zeit bei Gelegenheit der hier und da vorgefallenen cinzelien Ergänzungs. Wahlen an- stellen, Eine ausführliche Berechnung dieser Art enthält unter anderen Blättern das neueste Hest von Frasers Magazine. Dieser Berechuung wird das Stimmen - Verhältniß in der Ses- sien des vorigen Jahres, in welcher die Sprecherwahl cntschieden wurde, zum Grunde gclegt. Damals erhielt der Fandidat der Tory - Partei, Sir Charles Manners Sutton, 306 Stimmen, und der Kandidat der liberalen Partei, 316 Stiuimen. Seit- dem haben die Tories 6 Stimmen verloren und 12 gewonnen, aljo zählen sie jet 312 Stimmen; die Liberalen dagegen haben nur 5 Stimmen gewonnen, und dagegen 17 (worunter einige Parlamenté-VNitglieder, die nur temporair entfernt sind) verloren, so daß sie j¿6t auf nur 394 Stimmen renen dúrfren. Abge- schen davon, daß bei dieser Berechnung alle Umstände zum Vor- theil der Teries benußt find, wäre, wie auch das Magazine be- merkt, dieses Stimmen - Verhäítniß doch nur von absoluter Wichtigkeit , wenn wieder die Rede davon jepn sollte, od Sir Charles Manngers Sutton oder Aberçcromty Sprecher werden

solle. Der Morning Advertiser stellt daher diesen Bey nungen Folgendes entgegen: „Bei der Frage über die Sprech Wahl unterstüßten viele liberale Mitglieder Herrn Mannes Sutton aus persönlicher Achtung; und bei der Abstimmun i die Adresse ließen sih eben so viele durch ihre Ehrerbietung | gen den Souverain abhalten, für das Amendement zu stimm Genug, die Niederlage des Peelschen Ministeriums rührte ; diesen Fällen nicht sowohl von dem inneren Wesen beide V schläge her, als von dem unüberwindlichen Unwillen, den V Personen, von welchen die Vorschläge ausgingen, gegen sich e hatten. Sir R. Peel sah auch offenbar diese Demonstrationen nd als den Ausdruck der persönlichen als der politischen Neigun des Hauses an und reichte daher seine Entlassung nicht eher cin bis die Abstimmung über die Russellsche Aneignungs - Klause| d ißm durchaus unmöglich machte, länger auf seinem Posten bleiben. Diese leßtere Abstimmung ist also das große Kriteriy, nah welchem die Majorität des Unterhaus:s abgeschäßt Werd muß. Jm Juli versuchte Sir Robert Peel seine Stärke in, sem Punkt -noch einmal, indem er die Souderung der Zriändishy Kirchen: Bill in zwei Theile beantragte, und nun stellte sich, y einer dreitägigen Debatte in einem Hause von 601 Mitglithy das Resultat der Abstimmung folgendermaßen: Für die M, 319, gegea dieselben 282, also Majorität der Liberalen 37 men. Ja der bevorstehenden Session dürfte wohl, eben s», in der vorigen, die Stärke der Opposition mit ihrer gr Kraft auf das Aneignungs-Prinzip in der Jrländischen Kir Bill fallen. Die Tories rühmen sich, seit der oben erti ten Abstimmung 12 Stimmen gewonnen zu haben; wenn y

aber die Liste der Namen, die sie aufführen, näher ansehen, [i finden wir darauf 3 von denen, die bei obiger Gelegenheit fi

gen die Minister stimmten, so daß sich, selbst nach ihrer ein Angabe, die Zahl ihrer Rekruten, statt auf 12, nur auf 6 läuft. Dies i die eine Seite der Berechnung, nun t wir die andere betrachten. Es hat sich bereits gez daß eine Tory - oder Scheinreform-Verwaltung mit dem jeßi Unterhause nicht regieren kann. Die obigen Veränderungen s zu unbedeutend, um eine merklihe Wirkung hervorzubrin selbst wenn sie nicht, wie es der Fall ist, durch die Abtrünnig welche die in Îrland verúbten Gräuel und die Marktschrei der Pfarrer in England bewogen haben, sih von der Anti: propriations - Partei zurúckzuziehen, mehr als aufgewogen thh den. Auch müssen die Resultate der Munizipal - Reform wh schwankende Repräsentanten der wahlberechtigten 0 u der Ueberzeugung bringen, daß sie keine Aust a, wiedergewählt zu werden, wenn ste dem Y nistecuum ihre Unterstüßung entziehen, denn es if ly, daß, wenn die alten Corporationen mächtig genug t, Böses zu stiften, obgleich sie das Volk gegen sich hat, d neuen um so mächtiger seyn müssen, Gutes zu stiften, da) gatize Bevölkerung der Städte repräsentiren und auf ihrer (ih haben. Diese Gründe allein müssen den Ministern diesmli Unterhause cine größere Majorität sichern, als sie in der voi Session hatten. Aber selbst wenn sie niczt die hinreichende Ÿ jorität hätten, um den Lords Achtung zu gebieten, was wi dann wohl die Folge seyn? Ein Wellington-Peelsches Mi rium? Dieser Versuch möchte sh {werlich wiederholen lis Er hat uns schon einmal an den Rand eines Abgrui gebracht, und das Benehmen der Lords hat [ck das Volk niht zur Nachgiebigkeit aufgemuntert ; gt das je6ige Menisterium nimmt die Stelle eines

mittlers ein zwischen der alten und der neuen Ordnunz Dinge. Sollten die Tories es durch eine Jntrigue vom St ruder verdrängen, so würde es unfehlbar zu einer KoliF fommen, und dann wäre es um Lords, um Tories und| Anhänger geschehen ; der Strom der Volkswuth würde sie l fluthen, und wenn ex wieder in sein Bett zurückgekehrt, wil ein anderes Geschlecht die Steile cinnehmen, wo sie sich befandi

Die Morning Chronicle giebt eine Uebersicht von Bestrebungen der Tories seit dem Schluß der lebten Parla Session, indem sie ihnen vorwirft, daß sie diese ganze Zil mit Machinationen zum Sturz des jeßigen Ministeriumé h! bracht hätten, zu welchem Zweck alle mögliche Mittel vor hn ausersonnen worden seyen, O’Connell den Engländern nth zu machen und ihre religiôsen Gefühle aufzuregen; dit d fortwährenden Arti?el der „Times‘/ und anderer Tory-Yi gegen jenen Mann, daher die Anstistung der Herren phael, D’Jsraeli, Francis Burdett gegen denselben, d das wüthende Eifern gegen den Katholiziómus. Was hat ven aber dies Alles geholfen, deun O’Conneil werde bei |# Rúcktfehr úberall von den Engländern nicht nur als ihr Erri sondern auch als die lebendige Bürgschaft für die Freihel | ganzen Reichs begrüßt, wobei die Chronicle freilich den nicht nur! len, sondern an einem Ort auch geradezu feindseligen Ems O'Connell's in Liverpool! ignorirt. Das genannte Blatt lie Betrachtungen mit einem emphatischen Panegyrikus auf die Minis die, wie es sagt, so oft man auch ihren baldigen Stu / phezeit, ihren Gang ruhig, furchtslos und ohne Prun! fut sekt und in dem Resultat der Munizipal-Wahlen ihren Id funden hätten; die Maßregeln, welche sie jeit der [elten gezeitigt, \cyen zwar dem äußeren Ansehen nach nicht so j wie die Reform- und die Munizipal - Bill, aber ste würde W Volke die Segnungen sichern, zu denen dur jene der gelegt worden se». i j

Man führt vom Bischofe .von Norwich den Umstand daß derselbe nicht allein als Protestant eine Katholikin 8M thet, sondern ihr au zugestanden hat, daß ihr Beichtvats! ihm im Hause wohne. 10

Eine Broschüre von Herrn Bischoff, die so eben ers sucht darzuthun, wie unkiug die Besteuerung der See-P® scy. Sie hat in den Jahren 1815—17, wo die jährlichen fugren Britischer Waaren 36,229,034 Pfd. betrugen, im S \{chnitt 324,399 Pfd.; von 1831 —33 aber, als jene auf v1, f Pfo. stiegen, nur 228,701 Pfd. eingetragen, weil die ul 1834 crhôht worden war. ,

Nach der Times dürfte das Vorschießen der D Staats-Papiere zu einer permanenten Maßregel werden, gleih die Verlängerung derselben stets von Zeit zu Zeit zeigt würde. G

Der Person dées Herrn Lakeman hat man sich in Bo wo derselbe unter dem Namen Brooks angekommen war A bemächtigen kdnnen (wonach die gestrige Meldung zu der ist), wohl aber seiner Effekten, die ihm abgenommen und h nem Banquier deponirt wurden. Er selbst is nach N gangen, wo indeß sowohl eine Civil- als eine Friminal-K!Wf gen ihn cingeleitet werden joll.

Der Globe sagt, der geheime Finanz-Plan d e dizabal solle ungefähr in Folgendem bestehen: 1) a d unverzinste inuere Schuld solle in einen einzigen oto h mengezogen und ins große Buch eingetragen werdet, She Y ven Weise wie die Englischen 3proç, Consols, 2)

es Herrn

/,

Men worden war.

nscription stattfinde, solle eine Reduction mit dem nominellen ital vorgenommen und dabei der Durchschnittspreis, den diese ape i ; doi [0 @ (hligationen seit ciner Reihe* von Jahren am Fonds- Narfte gehabt , zu Grunde gelegt, das asso anerkannte "minelle Kapital aber sodann mit 3pCt. verzinst wer-

3) Die allgemein vorherrschende Meinung sey, daß was der Art geschehen werde, wodurch der Nominalbe-

der Schuld zwar reduzirt, den Jnhabern der Obligg- bnen aber ein großer Vortheil dargeboten würde. Die Zinsen

n dem ganzen Belauf dieser Schuld anzuerkennen, ohne die bitte! zur Bezahlung derselben zu haben, würve kaum eine so

(t Politik sevn, als die Sguld auf einen Betcag zu reduzi-

j, dessen mäßige Berzinjung die Hülféquelien des Landes zu-

jen, denn die Znhaber der Obligationen würden ein nominel-

ÿ Kapital von 00 pCt., das am Fonds - Markte 24 pCr. werth fre, hdjer schäßen, als cin nominelles Kapital von 10 pCte., das nur 16 pCt, gâlte,. Eben dieses Blatt rsichert, man sey in Spanien für die Eröffnung eines uen Feldzuges schr thätig; im Kavalierie - Depot zu Malaga hen 40009 Veann versammelt und warteten nur auf Sattel

d Zeug aus London, was bekanntlich schon unterweges sey;

den Truppen-Trängport zu erleichtern, sey der Auftrag zum Mnfauf von zwei großen Dampsschisfen in London eingegangen.

An dem neuesten Heft des United Service Journal findet sich eine stizzirte Darstellung der bisherigen Operationen r Brigade des Generals Evans, die in Spanien mit dem Na- en „die Westminsterschen Grenadiere“/ bezeichnet wird. Nach eser Schilderung soll die genannte Brigade keinesweges schon

en solchen Grad vou Disziplin errciht haben, wie man in

nglaid glaubt, und der Berfasser des Artikels meint, es würde pch cle geraume Dit dauern, ehe sie mit der Hoffnung auf

N entscheidenden Sieg gegen die Karlisten ins Feld rücken

inc.

Briefe aus Genua vom 23, Januar melden, daß das Sar- nische Geschwader von Livorno torxit:r nach Neapel gesegelt sey.

Auf der In\el Malta fiel in den ersten Tagen des Ja-

ar viei Schnee, eine dort sehr seltene Erscheinung. Das ermometer \{wankte zwischen 3 und 4 Grad Wärme, und e Luft war für dies Klima außferordentlich \charf, indem ein tiger Nor "rad wehte, der aus der Gegend des Aetna her- A um diese Jahreszeit immer Shnce und Froft vor- rest. S

Das Dampfschiff ¡Hugh Lindsay“/ ist am 9. Dezember von ombay mit der Posk vom 10. November in Suez eingetrof-

Von Suez wurde die ‘Post in der kurzen Zeit von zwei d cinem halben Tage dur den bekannten Hecrn Waghorn 1) Alexandrien und von dort weiter Über Yalta, wo das ampfich:} „Pluto“, das vom Schwarzen Meere zurückfehrte, übernahm, hierher gebracht. Von Bombay bis London war ? Post nur zwei Monate und zehn Tage unterweges. Die riese, welche der „Pluto ‘/ aus dem Mittelländischen Meere tgebracht hat, und unter denen die aus Indien den größten jeil_ ausmachen, sind fo zahlreich, daß das Post-Amt ein Porto n 7000 Pfd. dafür einnehmen wird.

Ein Brief aus Singapore vom 7. September berichtet h einer Art Handels-Krisis daselbst, die dur den Bankerott n Chinesischen und anderen Kaufleuten zum Belauf von

n Me 2 cno . At Cr T ( C P PId,, S der nachtheiligen Folgen der solchen Leu-

I 0e Ma prelsen bewilligten langen Kredite, herbeigeführt dr ivar.

Nach Zeitungen vom Cap bis zum 21. Novembec lauteten è Nachrichten qus den Ackerbau - Distrikten \ehr unerfreulich,

i F Nt As S 53H Cap A G i [N h L

dur) die großen Hegengüsse fast die ganze Getraide-Aerndte r Kolonie vernichtet war.

M a c 04 Q T ¿ (5d , e q

Eh i hat nun einen Bericht aus Kanada über die Ein- nvetungen, nach twelchzem dieseiben in desu lesten Jahren stus- weise jehr bedeutend abgenommen haben. Im Hafen von 4 tamen im Jahre 1832: 51,422; 1833: 22062: 1834: I Und 1A ip Len N U ¿ u Ls ): „nur 11,380 Personen an. Cs \cheint aber,

E De Zahl Über New-York in Kanada einvandert.

Durch Nacyrichten aus Talcahuana erfáhrt man, daß der ouverneur der Jiajel St. Juan Fernanudez am 21. Sept. \ sige Wege nach Valparaiso dort angekommen war. Er joilte Truppen ausheben, um jzne Jnsel wieder zu erobern elche durch die von der Citlesischen Rogtobtine A ¿ ; Í

B on der Ciilesiichen Regierung dorthin verbann-

Béerdrecher, ungesähr zwei Monate vorher, in Besiz genom- en 1 Die Vertannten hatten sich des Kastells be- ächtigt, den Gouverneur cingekerkert und ihn er mehrere N en nachher unter der Meifui, i ih bin N E fi Nach! ter Wetjung, sich binnen zwanzig Mi zuschiffen, ¿Wiede freigegeben. N E

S C Der old eNthält folaende S cipothan faloa Sap l, Pte A nehâlt folgen es Schreiben seines Korrespon- ise " JHverneß (Schottland) vom 15. Januar: „Sie er/ wie cs bei uns in den Schottischen Hochlanden zugeht bir haben unsere Tories und Whigs so aut e O h

S E L L CSLET E i ua U LESILE 5 Met Reformbill \chlt es in den kleinen Städten auch“ nicht idt en raditaien, do Haben diese!ben ihre Hauptuiederlage Nic: ter, jondern mehr in dem ösilichen Aberdeen und ben

n Srafschaften Schottlands. Gentlemen von werneßshire leben, ungeachtet. der verschiedenen vositischen hattirungen in falt O b E E S po d e b die Whigs ung Cie, noch besseren geselligen Verhältnissen, E 20199 Und Tories der angränzenden Grafschaften Mur- e Ros. Lord Saltoun z. B. isk ein efriger Tory und

Le Von LOaE auf C S R G Ger der es Maf Sch Beaufort (etner der grôften Gü-

C “e anbe, ZraTtomme und Erbe der Decilbungen,

E nie dep E A pn cht der Titel des im Jahre 1745 zur Zeit Karl Eduard?s Katholik, Nichtödesto-

P upteten Lords Lovat) ist ein eifriger V l DeC G io 4 4 V A q G eee N (av etnander und mit den Whigistischen h be N erzog von Gordon im lebßafresten geselli- R Deux _bei ‘Parlamentswahlen und dergleichen ntl hen «ltigelegenheiten zeigen ih die Barteion oin t gegenüber, und selb Fan E arteien eman? r M E ind felbjë bann wird bei dem, dem glüE- h A A gegebenen Diner gewöhnlich die Gesundheit V 2A E a as eine der ersten mit ausgebracht. Agitato C A daß ein herumreisender orangisti- 2 QPIT! 33 Nr Fri E s . Ff eun Sordon, früßer Parlaments - Mitglied

N 6-3 Cha Ny

Mer Agitator, lt die A7 NÍCA (F Â f L ge Irländische Stade Dundal:, der aus diesec Gegend gebürtig A A difentlichen Gelegenheit eine heftige Rede nicht bloß M blten jonnelistishe Partei, sondern überhaupt gegen die \ N ielt Lind sie als natürliche Hochverräther A besien eiter q, edeichnete, Die Katholiken, welche hier, und besonders rg ah Westen, ziemlich zahlreich sind, hielten es iedoch £5, thüssig, auf solche Angriffe zu antworten i Dce her üb A u P Ceaitcte vrodhntoniair Cs E her überna r presbyteriauische Prediger unserer Stadt ißre Lite t 1 bs (R L dil S Ä P D V ¡b L ! a 00 ein Schreiben in die öffentlichen Blätter Schott- Je A aus weichem ih Jhnen einiagè Stellen hier citire: E N L s (iemnanden wer er au §315 110 . A A 2 A ine Me E aa O 10D, agte Or, Veacbenzte ch oe Anhänglichkeit an die protestantische Kirche E an arin geboren und hoffe darin zu {terben. Aber in Se » Ven * vel ai Sl E Va vat, “s ringen ollen i und bie Zwemäßigkcit, welche daraus E Vie 2 io Carfknlils E 4 vaß man bie Katholiken init Schmähungen

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überhäuft, bin ich entschieden entgegengeseßter Meinung, wie Sie (Capitain Gordon). Die Belensle A Religion in hiesiger Gegend bilden einen ruhigen Theil der Bevöl- ferung. Sie treten Niemanden zu nahe, und so lange sie gute Unterthanen sind, haben wir kein Recht, das Volk gegen sie dadurch aufzuregen und zu bewcffffnen daß wir sle als Gegenstand des öffentlichen Hasses be: zcihnen. Jn Jrland bilden die Katholiken die Masse der Nation, aber man hat sie lange in Finsterniß, Unwissenheir und Unterdrückung erhalten. Wir haben sie außerdem gezwungen ein reiches, überwachscnes Kirchen - Etablissement zu unterhalten, weiches durch sein Zehnten - Sysiem, seine Pfründen - Anhäufung, durch Abwesenheit aus dem Lande und Mangel an Gemeinschaft mit dem Volke Uebel erzeugt hat, die jeder Mann von rihtigem Gefühl tief beklagen muß. Sicher müssen Sie wissen, daß irgend eine Confession odex religidse Bartei mit Schmähungen zu überiaden, sie von allen Aemtern auszuschließen’, ißre Kinder dut'ch Mangel an Schulen in Unwissenheit zu erhalten, und ge- gen alle, die sich dazu bekennen, Schmach, Haß und Verfol: gung anzuwenden, nicht der Weg seyn kann, sle von ihren politischen oder religiósen Jrthümern zu bekehren. Wir haben dies Unterdrüfungs-Spstem bei den Irländischen Katholiken ver- sucht, aber es ist jämmerlich fehlgeschlagen ; es scheint daher hohe Zeit, daß wir einen andern Weg einschlagen, indem wir Volks- \chulen zur bessern Erziehung gründen und gegenseitiges Wohl- wollen und Sus befdrdern.‘/‘’ Jn diesem Tone ist das ganze Schreiben _verfaßt und hat um so mehr dazu beigetragen, die feindselige Stimmung, welche Capitain Gordon wirkli hier uind da angeregt hatte, zu beseitigen, weil Hr. Macckenzie sich hier bei allen Klassen einer großen Achtung erfreut und übrigens sich in feine politischen Angelegenheiten mischt.“

London, 2. Febr. O'’Connell {eint in ing- ham einen Mittelpunkt gefunden zu haben, D wo E flammenden Aufforderungen an das Britische Volk nach allen Seiten hin versendet. Nach dem großen Reformfeste, wdvon ih Jhnen schon schrieb, und woran at: 1000 Personen Theil ge- nommen, wohnte er einem öffentlichen Frühstück zum Besten der dortigen fatholishen Schulen bei, bei welchem auch viele Frauen zugegen waren. Natürlich waren die meisten Anwesenden von derselben Konfession, aber man zählte wenigstens ein Drittel Pro- testanten, die kein Aergerniß daran zu nehmen schienen, daß man auch „Se. Heiligkeit den Papst‘ als Toast ausbrachte. Diese zunehmende Toleranz unter den Englischen Protestanten, so wie die wachsende Theilnahme der Englischen Katholiken an den po- litischen Angelegenheiten des Landes sind, eines sowohl, wie das andere, sehr beahtenswerthe Zeichen der Zeit. O'Connell sprach bei dieser Gelegenheit mit Frèudigkcit von dem Gelingen des neuen Unterrichts-Systems in Jrland, wobei die Katholiken zum erstenmale den Staat für die Erziehung ihrer Jugend thätig se- hen, ohne daß man sie zu gleicher Zeit durch Bekehrungs- Ver- suche demüthige und schrecke; sie hätten dies auch von ihrer Seite CPriester und Laien) mit einem Eifer aufgenommen, der die Pro- testanten davon überzeugen sollte, daß, welchergestalt auch früher die Verhältnisse gewesen seyn mögen, die Katholiken doch je6t das Licht nicht mehr scheuen. Aber auch die gegen das Sklavenwesen gebildete Geselischaft (anti- slavery society), bei welcher dort, wie allenthal- ben in England, die sonst so stillen Q uäkers die Hauptrolle spie- len, hielt eine außerordentliche Versammlung, um O'’Connell un- ter sich zu sehen, den sie als „den allgemeinen Freund der Frei- heit‘“/ dazu einluden, um ihn mit den Thatsachen bekannt zu machen, auf welche sie die Aufmerksamkeit der Regierung und des Parlamentes zu lenfen wünschen, indem, wie es scheint, die Pflanzer in mehreren Kolonieen, namentlich in Mauritius unter der Benennung von Lehrlingen vie Sélaverei fortzuerhalten su- chen und zu gleicher Zeit die Britische Nation um das Geld u prellen gedenken, womit diese jenes Brandmal von si abiüfau- fen vermeinte. Alle Versuche, O'’Connell niederzuschmettern selbs das Benehmen, welches sich einige Kaufleute auf der Börse zu Liverpool gegen ihn erlaubten, haben nur dazu gedient, sein Ansehen zu vermehren, _Jebt findet O’Connell es seinen AÁnsich- ten gemäß, den großen Einfluß, den er auf diese Weise erlangt hat, zur Unterstüßung der Regierung anzuwenden, und sie fin- det si dadurch allerdings gestärkt. Der Vorsclag womit der Erzbischof von Dublin die Gefahr fúr das Kirchen-Einkom- men abzuwenden gedachte, scheint das Uebel nur no vergrößern zu wollen. Die niedere Geistlichkeit soll denselben zwar gut hei- pen, aber die Prälaten, von Haß und Parteisucht getrieben scheinen denselben ohne Untersuchung verdammen zu tollen so daß auf der einen Seite nur wenige die Bittschrift des Er bi- \chofs unterschrieben haben, von der andern dagegen n Protest niedergelect worden ist, welcher aller Wahrscheinlich- zit nach viele Unterschriften erhalten wird, Selbst der Dubliner Korrespondent des Morning Herald tadelt diese CEinseitigkeit und bedauert die neuen Schwierigkeiten, wel- che die Geistlichkeit durch diese Spaltung gegen die Schlichtun einer Angelegenheit erhebe, die do unmöglich lange im a quo bleiben könne. Parteigeist ader scheint in jenem Lande Alles zu verblenden., So haben eben eine Anzahl Friedensrichter in cinem Bezirk von Ulster dem Rechtsgelehrten, welchen die Re- gierung unter dem Titel eines assistant, barrister son vor eini: ger Zeit dahin geschickt hatte, und dessen Geschäft es ist die Srtedeneriter bei den Gerichts - Sessionen zu leiten , die Prá- sidentschaft entzogen, um ihn súr das zu bestrafen was ste bei seinen Entscheidungen in Bezug auf die Registratur der Wahl- berechtigten parteiish zu nennen belicbten. Die Regierung hat deswegen jeden Einzelnen um den Grund seines Verfahrens be- fragt und durste sich wohl bewogen fühlen, allen diesen eifrigen Parteimännern den Abschied zu aeben, Die Tories haben in Dublin eine vorläufige Versammlung gehalten, um auch ißrer- seits einen Registrations Verein zu bilden. So theilt ich das Land in zwei fcindselige Confóderationen, welche gewissermaßen alle Regierung vernichten; und dieses Unwesen wird fortdaueri bis eine Partei cin so entschiedencs Uebergewicht im Unterhaus erlangt hat, daß der anderen alle unmittelbare Aussicht ab geschnitten if, sie vom Ruder zu entfernen. E

Niederlande

Aus dem Haag, 5. Febr. Se. Maj. der König haben den Herrn C. Asser zum Präsidenten und den Herrn J. Men- des de Leon zum Mitgliede der Haupt-Kommission für Israeli tische Kltu€- Angelegenheiten ernannt. : O : Der bisherige Englische Geschäftêträger am hiesigen Hofe Herr Jerningham, wird binnen einigen Tagen die Reise nach seinem känftigen Bestimmungs- Orte, Turin, antreten. \

Herr W. van Houten in Amsterdam hat ein Rettungsboot erfunden, dessen Zweckinäßigkeit von dem Londoner „Königl ne stitut für Lebensrettung bei Schiffhrüchen“/ anerkannte ivorden

Das Inti Gef i, Das Jaftitut hat den Erfinder beauftragt, ein solches Ret-

| eben

tungsboot, nach dem von ihm angegebene Modell, für ihre Rechnung anzufertigen. l N

Deut\schlansd.

Stuttgart, 4. Febr. Nachstehendes. if die Dank-Adresse der Kammer der Abgeordneten auf die Thron-Rede :

„Ew. Majestät haben die verfassungsmäßig wieder einberufenen Stände mit dem Ausdrucke Fhres Wohlwollens begrüßen lassen und uns dadurch ein Vertrauen zu erkennen gegeben, das uns zum tief- fien Danfe verpflichtet, zu den schônsten Hoffnungen berechtigt. Als theure. Unterpfänder dieses Vertrauens betrachten wir die Geseh- Entwürfe, welche dke fortschreitende Ausbildung unserer dfentlichen Zustände als eine zeitgemäßeEntwickelung des Bessern aus dem Bestehen- den zum Zwecke haven. Vor Allem hoffen wir, daß die Geseßgebung, die früher aufgestellter Grundsähe festhaltend, sich dahin vereinigen werde, die besonderen Fnicressen den allgemeinen unterzuordnen, und daß wir dem ersehnten Zeitpunkte nahe stehen, der die von unserem Kd- nige seit dessen Negterungs- Antritt angekündigte Aufhebung und Milderung der Feudallasfen auf eine Weise verwirklichen soll , die sowobl den Anforderungen der Gerechkigkeit, als ciner ge- läuterten Staatswirthschaft entspricht. Als einen Vorschritt zu der allgemein gewünschten Vereinfachung der Ges-zgebung betrachten wir die Notariats - Geseße, welche, finanziellen Zwecken entzogen, mehr und mchr in die Gränzen der Staats- Aufsicht zurücktretenz wir halten die Hoffnung fes, daß auch die längst zugesichert Revision des bürgerlichen Rechts und gerichtlichen Verfahrens nach« folgen werde. Wenn Württemberg int scincn Anstalten für dez Volfs-Unterricht mit andern Staaten immer gleichen Schritt zu hal« ten bemüht war, dke Ungunst dêr Zeitverhältnisse aber nicht gestat» tete, die dkonomische Lage der Lehrer mit den jet so sehr gesiciger= ten Ansprächen in ein angemessenes Verhältniß zu seßen, so bleibt es der Regierung Ew. Majestät vorbehalten, durch Anwendung der vermehrten dentlichen Mittel auch hier ein Gleichgewicht herzustel- len, mit einem Akte der Gerechtigkeit zugleich die geistigen und jitt- lichen Fortschritte der Lehrer und Lernenden zu sichern, und da::it der ungehemmten und selbsiständigen Entwickelung der olge- meitten Bildung eine feste Unterlage und neue Bürgschaft zu ges ben. Jn ciner Zelt, in welcher der Verkehr der Völker so leben- dig geworden ist, und jedes das andere in Herstellung von Verbin- dungemitteln zu Üherbieten sucht, werden wir bereitwillig jedes Ge- seß berathen, welches die Hemmnisse eines rascheren Verkehrs be- seitigen soll. Mit Ew. Maj. freuen wir uns der Ergebnisse der Finanz- Verwaltung wäßrend der leßten Periode, der Ergebnisse- welche neben den auf dem Landtage des Jahres 1833 eingeleiteten Steuer - Erleichterungen stattfanden. Wie wir dahin mitzuwirken berett sind, den Einnahme-Uebecschüssen die zweckmäßigse Verwendung, besonders auch zu der im wohlverstandenen Fnteresse sämtlicher Betheilig=- ten mit Gerechtigkeit durhzuführenden Abldösang von Feudal - Ab- gaben, zu verleihen, se werden wir es uns zur ernsten Aufgabe mas» chen, zu untersuchen, in wie! weit die bisherigen Steuern für den wahren Staatsbedarf erforderlih und durch den Friedensgzuüand noch wettere Erleichterungen möglich geworden sind. Ew. Königl. Majestät waren es, welche durch die Verbindung mit einem Nach- bar-Staate die große Jdee eines Zoll - Vereins zuer in das Leben riefen und, durch kein Hinderniß und Vorurtheil aufgehalten, in immer ausgedehnterem Umfang zum Heil und Ruhme nicht nur Württembergs, sondern auch Deutschlands, verwirklich- ten Um so lohnender mag also für Ew. Maiestät der Rückblick auf Allerh öchstihre Regierung seyt, die, unter ungünstigen Zeit- Er- eigitissen beginiend, durch Ordnung in der Staats- wie tin der Ge- meinde-Verwaltung und Herstellung des Verfassungs-Vertrages eine Grundlage zu s{ha}en wußte, auf welcher mit Sicherheit an dem Glücke des Volkes fortgebaut werden fonnte. Durch die Verfassung berufen, zu dieser Aufgabe mitzuwirken, sind wir von der Wichttg- keit des gegenseitigen Vertrauens zu inüig Überzeugt, als daß wir nicht wünschen soliten, unsere Arbeiten unter den segnenden Wir- kungen desselben zu vollenden.“/

S panien. _ Madrid, 28. Jan. Folgendes ist der (gestern im Artikel Frankreich erwähnte) Artikel der Hof-Zeitung, hinsichtlich der Bewegungsgründe zur Auflösung der Cortes :

Das jeßige Ministerium bejand sich bei Erdfnung der Cortes am 16, Dezember v. F. in folgendez Lage: es bedurfte eines Ver- trauens- Votums, eincs Wahl- und eines Preßgeseßes. Das Ver- trauens-Votum war nothwendig, damit das Ministerinm die nöthige politische und moralische Gewalt und die erforderlichen HÜlfëquellem erlange, um den Krieg mit den Fnsurgenten in der kürzesten Zeit beendigen zu kdnnen; das Wahlgeseß, um so {nell als möglich die Cortes einzuberufen, die, in Uebere:nstimmung mit dem Throne, das Kal. Statut revidiren sollten, und das Preßgeschß, damit, während der Revision des Königlichen Statuts, die Grundsäße und Fdeen, welche die dfentliche Meinung berichtigen und die Regierung so wie die Geseßgeber auftlären können, ohne Einschränkung bekannt gemacht werden. Als Bürgschaft für das Vertrauens-Votum wollte es das Geseß Über die Verantwortlichieit der Minister vorlegen. Dies war das Programm der legislativen Versammlung, die um jene Zeit erdfnet wurde, ein Programm, mit welchem die Ausfüh- rung desjenigen vom September begann, und das in der Lage, worin die Minister sich befanden, für sie keine bloße Frage Über Prinzipien und Theoricen, sondern ein politisches Regierungs - SN- slem wak, dessen Realisicung die Umstände gebzeterisch forder= ten. Das Vertrauens - Votum wurde auf ecinmüthige und würdige Weise von beiden Kammern bewilligte. VBald darauf begann die Diskussion des Prefgesetßes, aber da die Miniter auf keinerlei Weise die Freiheit der Disfusston beschränten wollten : ïó erklärten sie, daß sic den vorliegenden Entwurf nicht als ciu? @ binetsfrage betrachteten, d. h. daß die Aenderun, gen , wehe E mit dem Gesetz - Entwurfe möchten vorgenomme!e werdet “fe nicht zwingen würden, sch zurückzuziehen, was se, ‘an Falle ma ibnen das Vertrauens-Votum verweigert bätte, zu thun gendthigt eiEett wdreti falls sie nicht bhâtten die Cortes auf (dsen wollen “Es i klar, daß diese unparteiische Erklärung si nicd,t auch auf det Fal] er- flrecken konnte, wenn das ganze Gescß verworfen werden sollte, w Tes fâr die Regierung absclut nothwendig war. Die Regierung durfre eben 190 wentg die Nothwendigkeit aus den Auge. verlieren , diele. dein gende Frage s{chnell entschieden zu sehen. ‘Das Miniserium Tonnte seine Meinung, seine Eigenlicbe zum Opfer bringen, aber es mußte auf dasfenige bestehen, twas es zur Au2fäbrung eiter aroßen ar patriotischen Absichten für uneriäßlicb bielt. Aus diesem dne gab der Coäsetls - Präfident in der Sißung vom 12. Fanuar ae t die von einigen Rednern geäußerten Meinungen elne Erklärun i pa zwelsehr wichtige Punkte.Er erklärte erlich, das daëKdnigliche S atuEin dem Thetle, welcher von den Wahlen handle, nicht das Recht aufhebe ub e eln neues Wahl-Geseß zu berathen, und ¡wcitens, daß die R fuitg des Geseß-Entwuvfes Fattfinden kdnne, ohne daf d Ra éin rung deshalb verhindert werde, ihr Versprechen u érfülen uud ün, verzüglich die Cortes zur Revidirung des Königlichen Statuts du,

as Wadl-Geseß im Ganzen u

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zuberufen. An demselben Tage wurde da angenommen! und am folgenden vegatin die Diskusston der einzelnen Artikel. Die Uavarteilichkeit des Minicriums betes h sich. Nachdem der erfic Artikel des miniñcrielen Geseg - “bey wurfs verworfen und dafür der v Kommission vorge. schlagene angenommen worden war, beüand das Miniterioen nachdrücklich auf die Annahme des vicrtcn Artikels M der direkten Wabl handelt, obaleich es D E L AON bierin von den Ansichten seiner Freunde auwig, geit Bedauern A , VCIi ch4 (044 1ciner See aut Am 15. Fanmar erklärte der Präsident, daß er dic übrigen Artikel der Eontnirgan annehme, doch behalte er ckch cintae Modifîcationen S t Diese Erklärung war nicht in: Widersprucl mit der Unvarteilt@aie dic das Ministerium sich um Gefeß acmacdt batte. Bei A s uber dic Wahlfäbigkcit licß das Mintferiun cs fi sebr bal D seyn, den Paragravhen, welcher die Beamten betrifft, ard E

anders adiuaTen