1836 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die geftern verbreitet gewesene Nachricht von ueuen Un- ruhen in Barcelona hat sich bis jest nicht bestätigt.

Großbritanien und Jrland.

Eröffnung des Parlaments. Donnerstag, der 4. Fe- bruar, war der zur Eröffnung der diesjährigen Parlaments- Session bestimmte Tag. Se Majestät der König erschien um 2 Uhr Mittags im Oberhause und wurde am Eingange mit den gewöhnlichen Ceremonien empfangen. Das Haus selbst und die Gallerieen waren dicht beseßt. Nachdem der König sich auf dem Throne niedergelassen hatte, erhielt der Ceremonienmeister des Hauses den Befehl, die Gemeinen vor die Barre Jhrer Herrlichkeiten einzuladen. Als die Mitglieder des Unter- hauses, von ihrem Sprecher geführt, erschienen waren, Überreichte der neue Lord - Kanzler kniceend Sr. Majestät die Thron-Rede. Kaum aber hatte der König dieselbe vorzule- sen begonnen, so bemerkte er, daß er durch Mangel an Licht ver- hindert werde, die Schrift deutlih zu sehen. Der Theil des Hauses nämlich, wo der Thron sich befindet, ist sehr dunkel, in- dem das Licht dorthin nur durch zwei Glasthüren fällt, die sich hinter dem Thron zu beiden Seiten desselben befinden. Die Staats-Beamten, welche zwischen diesen Thúren und dem Thron standen, traten zwar augenblicklich bei Seite, und die Thüren wurden sogar geöffnet, aber immer noch war das Licht nur sehr matt, da beide Thüren in ein nicht sehr helles Vorgemach hinausgehen. Dessenungeachtet fuhr der König fort, die Rede mit lautem Ton zu verlesen, war indeß zutoeilen in einiger Verlegenheit und gebrauchte auch ein paarmal ein unrich- tiges Wort, so daß Lord Melbourne Sr. Maj. einhelfen mußte. Als der König ungefähr bis an die Stelle gekommen war, wo von dev Vermehrung der Veranschlagungen für die Marine die Rede ist, brachte der Bibliothekar Herr Leary eine Wachskerze herbei, und Se. Maj. sagten: „Mylords und Herren! Jch bin durch Mangel an Licht verhindert worden, die Rede so zu lesen, wie es hâtte geschehen müssen, um Jhre Aufmerksamkeit zu fesseln; Jch hoffe jedoch, daß es Mir jeßt, wo Jch sie wiederholen will, möglich sepn wird, die Aufinerksamkeit Ew. Herrlichkeiten und der Herren vom Unterhause hinreichend auf die verschiedenen Punfte dersel- ben hinzulenken.““ Se. Majestät begannen nun noch einmal mit lauter, vernehmliher Stimme die Verlesung der ganzen Rede, die folgendermaßen lautete :

,„Mylords und Herren!

¡¿„Mit ungemeiner Genugthuung versammle ich abermals den im Parlamente vereinigten großen Rath der Nation. Jch sehe Mich immer gern von Jhrem Rath und Beistand unter- ügt und freue Mich, daß der gegenwärtige Zustand der öffent- lichen Angelegenheiten, sowohl in der Heimath als im Auslande, von der Art ist, daß Sie ohne Verzug oder Unterbrechung zu der ruhigey Prüfung derjenigen Maßregeln schreiten können, die Ihrer Erwägung vorgelegt werden sollen.“

_„„Fortwährend erhalte ich von Meinen Verbündeten, so toie im Allgemeinen von allen auswärtigen Mächten, Zusicherungen von threm unveränderten Wunsche, diejenigen freundschaftlichen Verhältnisse mit Mir fortgeseßt zu sehen, welche mit ihnen auf- recht zu erhalten auch Mein Wunsch ist; die innige Ein- tracht, welche glüliherweise zwischen diesem Lande und Frank- reich besteht, ijt für Europa eine Búürgschafct für die Fortdauer des allgemeinen Friedens.“

„„Bei allen Gelegenheiten den Wunsch hegend, Meine freundschaftlihe Verwendung da eintreten zu lassen, wo Ursachen zur Mißhelligkeit zwischen anderen Mächten zu beseitigen sind, habe Jch Meine Vermittelung angeboten, um die zwischen Frank- reich und den Vereinigten - Staaten ausgebrochene Differenz zu ordnen. Dieses Anerbieten ist von dem Könige der Franzosen angenommen worden, die Antwort des Präsidenten der Verei- nigten:-Staaten ist noch nicht eingegangen, doh hege Jch die ver: trauensvolle Hof\nung, daß ein Mißverständniß zwischen zweien so aufgeklärten und hochgefinnten Nationen auf eine mit den Gesinnungen und der Ehre beider übereinstimmende Weise ge- schlichtet werden dürfte.“

(¡Zchch habe immer noch die Fortdauer des Bürgerkrieges in den Höôrdlihen Provinzen von Spanien zu beklagen. Die Maß- réoeln, die Jh genommen, und die Verpflichtung, die Jch ein- gegangen, thun zur Benüge dar, wie sehr Jch die Beendigung desselben wünsche; auch fldßt Mir das kluge und energische Ver- fahren der gegenwärtigen Spanischen Regierung die Hoffnung ein, daß die Autorität der Königin bald überall in ihren Staa- fen befestigt seyn und daß die Spanische Nation, so lange durch Freundschaft mit Großbritanien verbunden, wieder die Segnun- gen innerer Ruhe und Eintracht genießen werde. ‘‘

„Jh habe Befehl ertheilt, Jhnen den Vertrag vorzulegen, den Jch mit der Königin von Spanien zur Unterdrückung des Sklavenhandels abgeschlossen habe.“

„Herren vom Hause der Gemeinen!

„Ih habe Befehl ertheilt, daß die Veranschlagungen des Jahres angefertigt und ZJhnen unverzüglich vorgelegt werden. Sie sind mit der strengsten Rücksiht auf eine wohlberathene Sparsamkeit entworfen worden.“

„Die Nothwendigkeit, die Seemacht des Landes aufrecht zu erhalten und dem ausgedehnten Handel Meiner Unterthanen einen gleihmäßigen Schuß zu verleihen, hat in den Veranschla- gungen für den Theil des dfsentlichen Dienstes, welcher die Flotte betrifst, einige Vermehrung veranlaßt.“

¿„Der Zustand des Handels und der Fabriken des Vereinig- ten Königreiches ist ungemein befciedigend. Jch beklage es, daß noch immer eine Klasse Meiner Unterthanen Noth leiden muß; die Schwierigkeiten, welche fortdauernd in wichtigen Zweigen des Landbaues empfunden werden, dürften sonah Jhre Erwä- gung verdienen , um sich zu überzeugen, ob es nicht Maßregeln giebt, die das Parlament mit Vortheil zur Erleichterung jener Noth anwenden kann.“‘

„Mylords und Herren!

„Ich habe die Fortseßung des Berichts der zur Untersuchung verschiedeiner Diôözesen von England und Wales ernannten Kom- mission noh nicht erhalten; Jch habe jedoch Ursache zu glauben, daß ihre Vorschläge hinsichtlih der ihr übertragenen wichtigen Gegenstände fast vollendet seyen. Sie sollen Jhnen unverzüg- lich vorgelegt werden, und Sie werden baldigst Jhre Aufmerk- samkeit auf das Kirchenwesen rihten, um es für die heiligen Zwecke, um deren Willen es instituirt worden, wirksamer zu machen. Ein anderer Gegenstand, der Sie demnächst beshäfti- gen wird, ist der Zustand des Zehnten in England und Wales; es wird Jhnen eine Maßregel vorgelegt werden, um die Art der Beschaffung desselben für die Geistlichkeit sicherer und fester zu machen und sie von jener Ungewißheit und den Einwürfen zu befreien, welchen sle bisher ausgeseßt gewesen ist.“

¿Die Grundsäße der Toleranz, denen Jch zu allen Zeiten gefolgt bin, müssen den Wunsch in Mir erregen, Alles zu besei rigen, wás die Gewissensfreißeit irgend eines Theiles Meiner Unterthanen verlegen oder stören könnte, und Jch wünsche daher,

machie den Antrag, und Herr Parker unterstúßte ihn.

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daß Sie in Erwägung ziehen mögen, ob nicht Maßregeln zu entwerfen seyen, welche, während sie einerseits jede Beschwerde beseitigten, die diejenigen führen, die von der Lehre oder der Dis- ciplin der bestehenden Kirche abweichen, andererseits auch von allgemeinem Vortheil für das ganze Land wären.‘

„Eine schleunige und zufriedenstellende Rechtépflege ist die erste und geheiligtste Pflicht eines Souverains; Jch empfehle Ihnen daher, ernstlich in Erwägung zu ziehen, ob nicht zu die- sem großen Zwecke in einigen Justiz Departements, und besonders in dem Kanzlei - Gerichtshofe, bessere Bestimmungen zu treffen D

¡Ih hege das Vertrauen, daß Sie im Stande seyn wer- den, eine gerechte Schlichtung de: Jrländischen Zehnten - Frage nach solchen Grundsäßen zu bewirken, die endlich dazu gereichen dürften, Eintracht und Frieden in jenem Lande herzustellen.“/

„„Sie sind bereits im Besize des Berichtes der zur Unter- suchung des Zustandes der Jrländischen Munizipal - Corporatio- nen ernannten Kommission, und Jch hege die Hoffnung, daß es Ihnen möglich seyn werde, jedem Fehler und Uebelstande, der in jenen Jnstituten nachgewiesen worde, nach denselben Prinzi- pien abzuhelfen, die den, den gleihen Gegenstand betreffenden Geseßen für England und Schottland zum Grunde gelegt worden.

„„Ein weiterer Bericht der Untersuchungs - Kommission in Bezug auf den Zustand der ärmeren Klassen Meincr Untertha- nen in Jrland wird Jhnen baldigst vorgeleat werden. Sie wer- den diesen Gegenstand mit derjenigen Vorsicht behandeln, die von feiner Wichtigkeit und Schwierigkeit etheischt werden; auch kann die Erfahrung von dem heilsamen Erfolg der verbesserten Armen- Gesetze in England und Wales Jhre Erwägung in vielen Be- ziehungen unterstüßen.“

„Jch vertraue auf Jhre Klugheit und Weisheit, so wie auf Jhren Entschluß, die Geseze und Jnstitutionen des Landes eben jo wohl aufrecht zu erhalten, als zu verbessern. Jch lege jene Fragen der innern Politik; die Jhnen vorzutragen Jch für Meine Pflicht gehalten, in Jhre Hände, mir der Ueberzeugung, daß Sie dieselben so behandeln werden, daß durch Förderung der Religion und Moralität Meines Volkes das Glúcé und der Wohlstand desselben vermert werden.“

Oberhaus. Sigung vom 4. Februar. Nachdem der König die Thron-Rede verlesen und sich entfernt hatte, vertagte das Haus sich auf ein paar Stunden, und als es wieder zu- sammenkam, erhob sich sogleih der Herzog von Leinster und brachte die Antworts-Adresse auf die Thron-Rede in Antrag, die bekanntlich immer nur cin reiner Wiederhall derselben ist, wenn kein Amendement angenommen wird. Der Redner lobte, als Jrländer, vorzüglich die Stellen der Rede, die si auf Jrland bezo- gen, und sprach die Hoffnung aus, daß die dortige Kirche reformirt, daß für die Armen des Landes gesorgt und daß besonders die Ein- richtung der städtischen Corpokationen auf dense!ben Fuß, wie in England und Schottland, geseßt werden würde. Der Graf v. Burlington, ein noch junger Mann, der in England große Güter und viel Einfluß besigt, unterstüßte den Antrag. Der Herzog von Wellington aber gab zwar im Allgemeinen der Adresse seine Zustimmung, und bedauerte unter Anderem, daß die Englische Marine jemals von der Stärke, zu der ste- jeßt, wie er glaube, wieder emporgehoben. werden solle, heruntergebracht worden sey, tadelte jedoh denjenigen Theil der Thron - Rede

und Adresse, welcher Jrland eine _Corporations - Reform nach eben den Grundfä6ben, tvoie die, wonach die Eng-

lische und Schottische Munizipal - Neform ausgeführt wor- den, verheißt. Er schlug in dieser Beziehung folgendes Amen- dement vor: „daß das Oberhaus unverzüglich zu der Erwägung aller etwanigen Mängel oder Uebel (in dem Jrländischen Muni- zipal-Wesen) schreiten werde, um diejenigen Abhülfemittel anzu- wenden, wodurch gerechten Beschwerden begegnet und eine un- parteiische Ausúbung der Gerechtigkeit gesichert werden könnte“/, in- dem er es als ganz ungebräuchlich bezeichnet, daß der Souverain, wie es in der Thron-Rede geschehen sey, den besonderen Grundsaß an- deute, nah welchem eine Maßregel dem Parlamente vorgeschlagen werden solle. Lord Melbourne versicherte zwar, daß Jhre Herrlichkeiten sich durch jenen Ausdru in der Thron-Rede und in der Adresse nicht gebunden zu fühlen brauchten, indeß der größte Theil der Versammlung zeigte sih mit der Ansicht des Herzogs einverstanden; namentlich unterstüßten der Graf von Winchilsea und Lord Wharncliffe das Amendement. Der Erstere behauptete unter Anderem, daß an dem ganzen politi- {hen Horizonte Englands nicht ein einziger heller Fleck zu sehen jey. Der Marquis von Lansdowne erklárce darauf, daß er und seine edlen Freunde, um die Einmüthigkeit nicht zu stôren, sich in das Amendement fügen woliten, indem sie jedoch dagegen protestiren müßten , daß dies etwa so angesehen würde, als ob fie für Jrland den Grundsag der Englischen Munizipal- Neform-Bill aufzugeben bereit wären. Die Adresse wurde denm- nah mit der von dem Herzoge von Wellington beantragten Ver- änderung angenommen.

Unterhaus. Sibßung vom 4. Februar. Der Sprecher erôffnete die Sißung um 4 Uhr, und nach cinigen unbedeuten- den Verhandlungen wurde die Debatte über die Adresse als Ant- wort auf die Thron-Rede eröffnet. Sir John L E

ir Robert Peel, der hierauf das Wort nahm, erklärte sich mit vielen Punkten der Adresse einverstanden, widerseßte si aber der dem Hause, wie er sagte, darin gemachten Zumu- thung, daß es sch in Bezug auf die Munizipal - Reform in Jrland im voraus verpflichten solle, und beantragte in dieser Hinsicht ein ganz ähnliches Amendement, wie das von dem Herzoge von Wellington im Oberhause in Vorschlag ge- brachte. (S. Oberhaus.) Lord John Russe!l widerseßte sich diesem Amendement und behauptete, das Unterhaus müsse, da es sich durch sein Vortuin in der lezten Session in Betreff der Corporations - Reform zu dem Grundsaße verpflichtet habe, die Corporationen unter die beständige wachsame Kontrolle des Volks

zu stellen, auch nun die Erklärung abgeden, daß derselbe Grund-

saß auf Jrland ebenfalls angewandt werden solle, denn wenn man sich mit der vagen Erklärung der Tories begnügen wollte, daß Jrland Gerechtigkeit werden solle, in dem Sinne, wie sie das Wort verständen, so würde das Unterhaus sich nur lächerlich machen und die Hossnungen Jrlands ganz und gar vernichten. Er erinnerte auch Sir R. Peel daran, daß dieser selbst, als er von der Stadt London das Bürgerrecht empfangen,

zu den Bürgern gesagt habe, daß sie ihren katholischen Brüdern

freundlih die Hand reichen und alle teligidse Unterschiede im bürgerlichen Leben aufheben müßten. Lord Stanley unter- stüßte das Peelsche Amendement aufs eifrigste. Lord Howick meinte, es werde ja keine andere Verpflichtung von dem Hause gefordert, als die, daß es nah den Grundsäßen der Verfassung handeln- wolle, und er glaubte, daß man in Jeland, wo ein Mann, wie Herr H'Connell, einen so großen Einfluß be-

sise, die Constitution nicht zu einem todten Büchstaben inag dúrfe.

Nach ihm erhob sich Lord Dudley Stuart, der f besonders auf die auswärtigen Angelegenheiten wendete und V

Meinung äußerte, daß die Minister ihren Entschluß, das Eun

päische Gleichgewicht, Rußland gegenüber, aufre&t erhalten wollen, în der Thron-Rede deutlicher hätten aus\prechen soll indem er zugleih auf den 16ten Februar eine Motion zu Gy sten der Polen ankündigte. Lord Palmerston ervicd, hierauf, daß aus dem Schweigen der Thron : Rede e

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die Orientalischen Angelegenheiten und über Polen feineón der Schluß zu ziehen sey, als ob der Regierug eine Verleßung derd

stehenden Traktaten gleichgültig wäre. Er wies auf Thron-Reden hin, um das Gegentheil zu beweisen, und vet cherte, daß die Minister in diesem Punkte noch ganz Gin dächten, wie früher, daß sle es aber nicht für nöthig gehaltel dics in der dieéjährigen Thron-Rede noch einmal zu wiedethz len, weil in dem Stande der auswärtigen Angelegenheiten J mentlich der Orientalischen, nichts "vorgefallen sey, A sie dazu hâtte veranlassen fônnen; er hosste vielmehr | versichtlih, daß der Friede je6t besser als j? begrün sey. Nachdem sich sodann noch Herr Hardy, Obers Bi, thorp und Herr Shaw für das Amendement, Herr und Herr O'Connell aber dagegen hatten vernehmen sen wurde zur Abstimmung darüber geschritten , und es ergabnjg für die ursprungliche Adresse 284 Stimmen gegen de , 243 »

also eine Majorität von. . 4l Stimmen zu Gunsten der Minister und gegen das ny dement. Die Adresse wurde danach unverändert angenommy,

London, 5. Febr, Jhre Majestäten kamen vorgestern y Brighton hier an, und der König hielte im St. James-Pyj eine Geheime-Raths-Versammlung, in welcher die Anordnun in Bezug auf die Erössuung des Parlaments beschlossen wu Auch genehmigten Se. Majestät die neuèë Sheriffs-Liste un) ließen zwei Proclamationen, wovon die eine die Ausgabe ( neuen Silbermúnze, 4 ‘Pence an Werth, und die andere die Y theilung von Prisengeldern für Beschlagnahmen im Sklavenhy del anbefiehlk. Dann war Cour bei Sr. Majestät. Der tugiesische Gesandte, Baron del Torre de Moncorvo, der Ti he Gesandte, Nuri Efendi, begleitet von dem Orientalis Dolmetscher, Herrn Salame, und der Sächsische Gesandte, ÿy von Gersdorff, hatten Audienzen beim Könige und Überreigh Sr. Majestät Schreiben von hren Souverainen. Der Yj lianische Gesandte, Herr Galvao, und der mit einer auße dentlichen Mission von der Brasilianischen Regierung beauftrage Marquis von Barbacena überreichten darauf dem Könite jt Beglaubigungsschreiben. Lord Melbourne stellte Sr. Mjslt den Oberst Loith Hay vor, dem der König die Ritterwüde ver lich. Gestern Mittag, kurz vor zwei Uhr, begaben sich S. Ny jestát vom St. James : Palast nah dem Oberhause. V stark regnete, so hatte sich keine große Volkêmenge versamm um den Zug mit anzuschen. Jhre Majestäten gedenkn 4 Montage wicder nah Brighton zurüzukehren ; die Bright Gazette meint jedoch, daß die Minister sih vielleicht in d Lage verseßt schen möchten, welche ein längeres Verweilen h Königs in London nöthig machen könnte, und daß die Hs tung Sr. Maj. für einen solchen Fall schon die erforderli Instructionen erhalten habe.

Die ministeriellen Blätter triumphiren Über die gestrig stimmung im Unterhause. Der Globe meint, es könne nun Jeder selbst urtheilen, ob seine Vermuthung, daß die Stärh| Liberalen im Unterhause sh vermehrt habe, richtig gen sey. Die Behauptung einiger Tory - Blätter, daß die Abs mung sich anders gestaltet haben würde, wenn nicht von derl servativen Seite noch viele Mitglieder abwesend gewesen wi bestreitet der Globe und nennt vielmehr 7 Liberale, die Hen St. Barry, Dr. Baldwin, Gisborne, Oberst Butler, L son, Callaghan und Sir R. Muszgrave, die zu spl Unterhause angekowamen seyen, um noch mitstimmen zu kön und die daher die Majoritäc für die Minister noch um 7Sin men vermehrt haben würden, fo daß man dieselbe für jet al 50 Stimmen s{chäßen könne. Das genannte Blatt meint, de von Sir R. Peel zu der Adresse vorgeschlagene Amendement welches sich auf die Jrländische Munizipal - Reform bez, hab den Zweck gehabt, schen Städte von der Verwaltung der Orts-Angelegenheiten 1 zuschließen. Der Courier behauptet, Sir R. Peel habe sil wider seinen eigenen Willen, und nur dem Gebot Partei gehorchend, das Amendement zu der Adresse vorgil gen, denn im Anfange seiner Rede habe er die Thron-Rede uh die Adresse im Allgemeinen gebilligt; erst als das Resultat Debatte des Oberhauses und die dort erfolgte Annahme \ vom Herzoge von Wellington vorgeschlagenen Amende! durch Herrn Roß dem Unterhause mitgetheilt worden |1 habe der Baronet seinen Ton verändert und wahrschein geglaubt, daß nun auch das Unterhaus seinem Ame ment beistimmen werde, sonst wäre er vielleicht gar 1 damit hervorgetrcten. Eben dieses Blatt versichert aud daß O‘Connell von dem Unterhause sehr beifällig ens wocden, und daß es seiner Rede mit der größten Aufm! keit zugehört habe. Schließlich hebt das genannte Blatt bes ders noch den Umstand hervor, daß Lord Stanley, Sir M Graham und ihre Partei, die an Stärte gewaltig verloren hal nun entschieden feindselig gegen die Minister aufgetreten (t und ihren Pla6 auf der Oppositions - Seite des Hauses g men hätten, so daß cs nun keine schwankende oder neu! Stanleyshe Partei mehr gebe, sondern nur noch etwa aus fünf Stimmen bestehende Stanleysche Tory Se „Der Anhang Lord Stanley's,‘/ sagt der Courier weiter „besteht aus den bekannten Schottischen Wetterfahnen 2A Sinclair, Sir A. Agnew, Herrn Plumptree und Sir S Graham, wenn dieser im Hause anwesend ist; aber dic Na / Moseley, Young, Stewart, Robinson und Andere finden niht mehr auf seiner Liste; denn diese Le6teren haben mit ‘den Ministern gestimmt.“ : Giesel

Die Polnischen Flüchtlinge in England haben bei Ge N heit der Eröffaung der Parlaments Session eine Adresse A Britische Nation gerichtet, die sie durch die Zeitungen öffentlichen. N Aub

Der Globe sagt: „Wir fönnen keine hinreichende 0 rität für die Gerüchte auffinden, die in Betreff einer baldigen d deutenden Verstärkung unserer Marine im Umlauf sind, ‘laut sonders súr die näheren Einzelnheiten, die darüber vèl No Jndeß können wir versichern, daß die Regierung von der eit wendigkeit, diesen Dienstzweig in gehörigem Zustande zU U u vollkommen durchdrungen is; und diejenigen Kapital i Kaufleute, auf deren Geschäfte die auswärtige Politil Anz" hat, können glauben, daß das Benehmen unserer Vers ferti dieser Hinficht den festen Entschluß kundgeben wird, keins

die katholischen Einwohner der Jrlibs

frühe

Mate an den i 5 | j on Carlos, Herrn Cruz Mayor, gerichtetes Schreiben mit

bens megen,

ngrife auf die Unabhängigkeit einer mit England verbündeten acht zu dulden.“ L

Eben dieses Glatt meldet, daß die Argentinische Repu- eine Kommission ernannt habe, um mit dem Britischen Ge- ndten in Bizenos - Ayres üder die Abschließung einer Conven- on gegen den Sklavenhandel zu unterhandeln.

Der große Wechselmäkler und nade Verwandte des Herrn n Rothichild, Herr Montesiore, der fih zum mosaischen Glau- n bekennt, ist mit 32 gegen 20 Stimmen zu einem der Gou- erneure des Christ-Hospitals gewählt worden. :

Die Nachrichten aus Lissabon reichen bis zum 23. Ja- ur, enthalten jedoch nichts von Wichtigkeit außer daß die pannung zwischen der Königin und der Kaiserin täglich größer (0c. P Ber Courier hat heute cine Miitheilung aus Vittoria n 22. Januar erhaiten, die aus guter Quelle kommen soll, h der aber von den Vperationen der Evanéschen Brigade in den hefechten am 16. und 17. gar feine Kede ist, (S. den Arc. ppanien.) Das genannte Blatt glaubt daher, die Englischen hulföstruppen möchten jo piacirt gewejin jeyn, daß hie wenig her gar nichts dabei zu thun gehabt, außer der Alaterischen Le- ion, als dieselbe angegrissen wurde, zum Stüßpunkt zu dienen. Das schlechte Wetter und die Hindernisse, welchze Cordova auf dem lin- In Flügel bei seinen Operationen gefunden, meint der Courier, Matten den rechten ólúgel am Vorrücken verhindert und den Eng- andern nichts weiter zu ertage gegeben , als die Strenge Und 1fceundlichkeit der Jahreszeit, worauf fie in ihre Quartiere zu- (ckgekehit jeyen. i F Dasselbe Blatt theilt ein von dem Baron Haber in Minister der auswärtigen Angelegenheiten des yergl, ebenfalis Spanien), aus welchem hervorgeht, daß den Verwendungen desselben vorzüglich die Milderung des früher jon Don Carlos mit Bezug auf bie gegen seine Armee diencnden us ánder erlassenen Dekrets zu verdanken is, wosár der Cou- jer ihm die voilste Anerkennung widerfahren läßt, indem er hin- vsigt, daß Herr von Haber schon während scines Aufenthalts 1 England großes Bedauern über jenes Dekret geäußert habe.

Aus Texas ist úber Charleston die Nachricht hier einge- Jangeti, daß die Texianer die Stadt San Antonio eingenommen haben, Der General Cos soil in dem Treffen geblieben seyn.

a den Charleskoner Zeitungen befindet sh auch das Gerücht, daß der Konsul der Sc)weiz in Mexiko in seinem Bett ermor- jet worden sey, und daß dort die größte Erbitterung gegen alle Muslánder herrsche.

Im heutigen Börsen-Bericht des Globe heißt es: „Die jistern von Sr. Majestät gehaltene Thron-Rede scheint allge- ein mit großer Zufciedenheit aufgenommen worden zu sey. Un der Fonds - Bôrse betrachtete man sie als das günstigste Do- Uumene dieser Art, das set mehreren Jahren erschienen, und die fonds gingen daher auch bedeutend in die Höhe. Consols stie- jn um ?/, pCt. gegen die gesirigen niedrigjten Notirungen.“

_— London, d. Febr. Der König hat gestern das Parlament h cigener Perfon erôfsnet, Und es freut mich, Jhnen melden zu innen , daß, troß aller Andeutungen der Journale, die Erdff- ungSred- durchaus nichts enthält, was einen aufgeklärten und nparteiischen Freund der Kirche und der Nonarchie beunruhigen dnnte, wenn ibn anders das, was schon in der vorigen Session on den Ansichten des Ministeriuins bikannt war, nicht bereits

i Besorgnissen erfüllt hat. Sie giebt Punkt für Punkt alle die Reformen an, die das Nèinisterium vorzuschlagen geden?t, und ie fas ohne Ausnahme dieselben Gegenstände und Justitutionen Vetressen, die auch ‘Peel zu resormiren versprochen hat. Die wich- fzste Ausnahme davon is das Jrlándische Städtewesen; und ierbei machten die Tories in beiden Häusern keine Einwen- dung gegen die Sacje selbsk, souderz nux dagegen, daß man im Voraus denselben Maßstab vorschreiben wollte, wonach dieselben nstitute in England und Schottland reformirt worden sind, Auch beschränkten ste in beiden Häusern ihre Opposition auf diescn Punkt und \lugen vor, die Klausel in der Adresse (wel? bekanntlich nur immer ein Wiederhall der Thron-Rede ist) dahin zu verän- dern, daß das Parlament an kein besonderes Prinzip gebunden

würde. Da die Minister natürlich im Voraus wußten, daß ihre Wi-

derseßzlichkeit irm Oberhause nichts fruchten würde, und es zu allen Zeiten das Bestreben der Regterung ift, solche Adressen, wo nur immer möglich, einstimmig zu votiren, jo ließen sie die Verände- rung geschehen. Jm Unterhause aber hielten sie es der Müúßhe

F werth, ihre Stärke zu versuchen, und weigerten sich daßer stand-

haft, Sir Rob. Peei's Amendenmcnt zuzulassen, obgleich derselbe lich groze Mühe gab, sie zu bercden, es handle sich bioß um eine Fdrmlichkeit. Sie konnten hier um so weniger nachgeben, als Lord Stanley die Partie der Tories nahm, und er sowohl als Herr Shaw deutli blicen liegen, dag man wirklich das [Prinzip bekämpfe, indem taan den Jriändisch:n Städten nicht die- selben Rechte zugestehen wolle, wie ocn Britischen, wei! sie solche ge- gén die Protestanten gebrauchen würden. Unmittelbar also kamen die Grundsäve in's Spiel, welche vorzüglich die beiden Parteien trennen, nämlich ob irgend ein Theil oder Nation, seines Glau- i , eine bürgerliche Zurücksezung erleiden dürfe oder icht, und somit auch die Zrazge, welche unmittelbar Peei's Mi bisterium stürzte. Die Entscheidung war also fc die Minister von der größten Wichtigkeit, und das Resultat, welches ihnen fine Mehrheit von 4i Stimmen gab, mußte ihnen selbjt úber- tashend seyn, da von Seiten der Tories so übermäßige Anstren- Wügen geräacht worden waren, damit ißre Anhänger an diescm ersten Tage rect vollzählig erscheinen sollten. Freilich waren noch immer nicht so viele da, als bei den Abstimmungen über die berühmte Appropriations- Klausel; dennoch ist es für die To- lies ein übles Zeichen, daß, bei all? ihrem Gewinn bei den neu- lichen Wahlen , das Verhältniß sicy zum Vortheile der Whigs, welche damals nur cine Mehrheit von 23 hatten, verbessert A Es is demnah klar, daß es noch immer dem i ost A dea Kawpf sür die Torics auszu- E ; Uni er, ihren ÄAntündigungen nach, thre avregeln hon vom náchstèn Montage an schnell hinter ein- ander in's Unterhaus bringea werden, so wird jenes bald Gele- genheit finden, wenn es solches für gut findet, sich mit diesem in Coilision zu seßen. Die Minister werden freilich ihr Md g- lihstes thun, das Unterhaus zu bewegen, wenn es nicht alles er- langen kann, immer mit einem Theil voclich zu nehmen, und le Lords ne Zweifci wenige Bills as nuli ¡ | werden obne Zweifci wenige Bills gänzlich verwerfen ; die größte Schwierigkeir aber wird sich eben in der Corpora- L'ons-Reform zeigen, da O'Connell entschlossen scheint, sich mit ein geringeren Maaß súr sein Vaterland zu begnügen, als N beiden Britischen Königreichen bewilligt worden ist, R Was das Ausland detrisst, so ist die Hönigliche ebe pemlih der des Königs der Franzosen ähnlich, und R „veriangte Vermehrutig der Sermacht wird lediglich " viorhwendigfeit, unserem Seehandel mehr Schuß zu ge-

179 währen, zugeschrieben. Die Türkische Frage, so tie die Polni- schen Angelegenheiten, wurden natürli nicht dabei berührt, doch wurden dieselben im Unterhause von Lord Stewart zur Sprache gebracht, und Lord Palmerston, obglei vorsichtig, zeigte sich in seiner Antwort doch weniger diplomatisch gewandt, als es die Französischen Minister zu seyn s{hienzn. Auch begnügte sh das Haus damit und mit der Aussicht, si{ch über diejen wichtigen

Gegenstand in wenizen Tagen, wo Lord Stewart so!chen förm- |

lih vorbringen will, vollständiger avszulassen, und die Adresse shweigt darüber. Seiten erwartet worden zu seyn, indem selb die schon vor ein paar

Diese kluge Môßigung scheint auch von allen |

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Tagen laut gewordene Nachricht, daß die Regierung auf eine Vermehrung von 8 10,000 Seeleuten antragen | würde, fast gar keinen Einfluß auf die Stocks äußerte. |

Den Ministern wird sowohl ihr gestriger Sieg, als auch der |

Umstand, daß ihre Gegner keinen andern Punft zum Angrif

auf sie finden fonnten, als den herausgeßobenen, welcher, wie sie | selbt behaupten, nur eine Förmlichkeit betraf, von großem Nutzen |

seyn. zu halten pflegten, diesmal für ste gestimmt haben, Úbersehen. Niederlande. Amsterdam, 6. Februar.

ist nicht zu |

Daß 4 oder 5 Mitglieder, welche es sonst mit Lord Stanley | gestern die Deputatisnen versammelten Stände des Königreichs, und zwar dicjenige der | Kammer der Standesherren Mittags 12 Uhr, diejenige der Kam-

mer der

Kammern votirte Im Staats - Papier - Handel | nung des gegenwärtigen Landtages entgegen zu nehmen. Dank - Adresse der ersten Kammer, welche deren Präsident, der

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ging es diese Woche etwas lebhafter her wie die vorige, da außer in |

Spanischen Fonds, welche noch immer den Ton angeben, auch in Holländischen ein erheblicher Umsay stattfand. Die bedeutenden Fluctuationen, welche Ardoin- Obligationen diese Woche und vortiehmlich zu Antwerpen erlitten haben, fanden hier zwar

einigen Wiederklang, doch waren sie lange so wichtig nicht, wie an |

jenen Pläßen, weil sich für die vom Auslande zum Verkauf eingegange-

nen Particen mehrere Aufträge für inländische Rechnung vorfanden. Der |

Cours der Ardoin- Obligationen stand nach einigen Schwankungen

útij 49/1/46 à 505/46 pCt./ als vorgestern die Nachricht eintraf, daß

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der Spanijche Finanz-Minister die Cortes - Versammlung aufgelb# | o den 4 Sas - 2 ( j '( Un 10 D habe, und der Preis dadurh auf 4813/, à 4497/6 pCt. gedrüdt | tbre Stella

würde; doch gesiern erfuhr man, daß die Gerüchte von det blen

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zu Paris |

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Folgen jener Maßregel utigegründet seyen, weshalb Ardoin-Obliga- | tionen der Bewegung an der Börse zu Antwerpen wieder folgten |

und sich bis 494 à 504 pCt. Schuld - Dokumente machten bei mäßigem Umsay die verschtedenen 193 zurück und blieb gestern 1935 reicht, fel vorgestern auf 16!4, und galt gestern 1614 pCt.; deterred

hatte den höchsten Stand mit 57/z und wurde gestecn zu 25! 2 PCt. |

abgelassen. Die unstäte Haltung der Spanischen Fonds bli-b wwie-

erholten; die Übrigen Spanischen |

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| | |

der nicht obne Einfluß auf die Holländischen Staats-Papiere, ob- |

gleich der Handel in leßteren ziemlich animirt war; Integrale wech- felken zwischen 5524 und

ch4

der Abgeor

| verfassungsmäßige Eröffnung der Stände-Versammlung dar.

E 9 neuer Secretair gewählt werden, um die Zahl sechs voll u halten. dis eine große Last betrachtet wird, auf den Abgeordneten .Wiest gefallen, erklärt derselbe sie niht annehmen zu wollen, und zwar ohne Anführung anderer Gründe, als daß er hon in Kommis- sionen gewählt sey, und voraussihtlih noch in eine neue gewählt werden würde. wählten Ausdrücken gegeben toar, will die Kammer zuerst ganz Umgang nehmen, beschließt aber nach einer ziemlich tumultuarischen

Als die Wahí zu dieser Steile, welche gewöhnlich

Von dieser Erklärung, welche nicht in ailzu ge-

-

Scene, durch Abstimmung zu entscheiden, ob die Ablehnung des Abgeordneten Wiest anzunehmen sey. Abstimmung bejahend auéfällt, {reitet sie zu einer neuen Wahl, in welcher der Abgeordnete Bauer wird. Auch diefe

Als das Resultat dieser

' zur Secretair-Stelle berufen lehnt die auf ihn gefallene Wahl ab, wonach dnetz Stahl sich freiwillig zu dieser Stelle erbietet,

welches Anerbieten dankbar angenommen wird.

Febr. Se. Königl. Majestät empfingen

Stuttgart 2 : der beiden Kammern der gegenwärtig

Abgeordneten Nachmittags 4 Uhr, um die in beiden « r . - e e A L, 1E. p Dank - Adresse auf die Thron: Nede bei Eröff Die

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e _ Z f, ? É ( f nh Al * Fürst zu Hoheulohe-Langenburg vortrug, ist folgenden Jnhalts z

„Eurer Königl. Majestät. bringt die der Standesherren ihren ehrerbietigsten

treu gehorsamsie Kammer Dank für die abecmaltge Sie glaubt denselben nicht besser bethätigen zu können, als wenn ste bet Berathung der ihr vom vorigen Landtage zurückgebliebene?! und noch neu cinzubrinzenden G:seßes-EntwüÜürfe, fest an der Verfassung haltend, jedes bestehendé Necht und 1edes wahre Bedürfniß des gaz1- zen Landes, wle der einzelnen Stände desselben, zu beachten strebt2 gewohnten Gang auch diesmal befolgt, den ihr Stellung im Staate vorschreibt, und dessen Befolgung ihr schon fruher die sie Úberaus beglúückende Zufriedenheit Eurer Königlichen Majestät erworben hat. Mit Dank und Freude vernahmen wr, daß die Ergebnisse der Finanz - Verwaltung zu ei= nem blühenden Zustande derselben geführt haben, und die Berück- sichtigung außergewdhnlicher Staats - Bedürfnisse und Verwendun-

Abwechselungen mit; alte ausgeseßte Schuld wi von 19/5 auf | gen möglich machen werden, von welchen uns cine, einer Abgaben- pCt. , passive hatte 1612/6 et= |

Verminderung aleichkommende, zugleich aber wohlhergebrachte Rechte und Vertältnisse achtende Erleichterung der Landwirthschaft verhei= ßen isi. So wie wir auch hier Eurer Königlichen Maieslät sets reger und gleicher Fürsorge für das Wohl aller Klassen Fhrer Un- terthanen aufrichtigsk vertrauen, so versichern auc wir, daß wir

| sorgfältig alle Bedürfnisse und Ansprüche derselven erwägen und

29% 6 PCt., doch wurde gestern wieder |

59! 1/16 PCt. bezahlt; Svroc. wirtliche Schuld variirte um !4 vCt. und | blied zuleßt 103! pCt.; Kanz- Billets behaupteten sich auf 24 /, |

à 7/4 Fl. Dée Frage nach Actien der Handels- Gesellschaft, wovon | uns selten Einige vorkommen, war diese Woche fo dringend, daß }

dafür allmälig bis 1273/4, pCt. angelegt worden ist. Fn den Prei- sen von Russischen und Oeflecreichischen Fonds, welche stets wenig Umsaß finden, keine wichtige Veränderung eingetreten; auch Süd- Amerikanische Obligationen behaupteten sich bei geringem Umsaß. De: Geld-Cours feht auf 2/4) pCt. bei Leibungen und- 23

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4àù 3 pCk. | Deutsche Sache näher rücckÉez.

bei Prolongations-Geschäften. Am Getraide-Markt blieb es schr |

still, weil außer Verbrauchern sici) ke Inhaber von schönem Weizen sich nicht zum Verkaufe drängen. inländischem neuen Weizer kamen mehrere Partieen vor, welche aver mühsam uaterzubringen waren, fo wie 131. 132. 136pfünd. Grd- ninger zu 170. 174. 186 Fl, 128 129pfünd. Seeländischer zu 170, 172 Fl.; 125pf{ünd. inländischer Roggen galt 144 Fl. * :

Belgien.

Brússel, 5. Febr. Die Repräsentanten-Kammer beschloß in ihrer Abend-Sißung vom 2. Februar, daß das Peec- sonal am Brüsseler Gerichtshofe durch einen Präsidenten, zwei Räthe und einen General-Advokatèn vermehrt werden solle, und fuhr in der Sizung vom 3. Februar mit der weiteren Diskuf- sion des Budgets für die dffentlihe Schuld fort. Am 4. Fe- bruar wurde die allgemeine Berathung des Kommunal - Gesetzes begonnen. Herr Deschamps zeigte besonders die Nothwen- digkeit, auf die erste Abstimmung zurückzukommen, welche dem Könige die Ernennung des Bürgermeisters, jedoh aus den Mit- gliedern des Kommunal-Raths, zugesteht.

In der Sibung vom Zien beschäftigte sch der Senat mit

der Wahl der Kommisäonen Behufs Prúfung der verschiedenen |

Budgets.

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Deuts Gland E “Stuttgart, 4. Febr. Die Kammer der Abgeordneten be- schäftigte si heute mit dem Berichte des Ausschusses úber die Fassung und den Druck ihrer Protokolle, zu welchem der Umstand Veranlassungen gegeben, daß die Kammer de: Srandesherren, auf-

ne Käufer einfinden und die | fürsorgende Regierung ihnen zuzuwenden unablässig streot. Wis Von | wir abermalen unsere Arbeiten mit Vertrauen auf dieselbe beginnen,

beachten werden. Dte Erweiterungeit- welche das Gebict des Deutschen Zoll - Vereins în den leßten Fahren erlangt hat, und die bereits in ihren wohlthätigen Folgen empfunden twerden, sind der schönste Lohn für die standhaften Bemühungen, relche wir Ew. Kötitglichen Majestät ehrerbietig(i verdanken, und denen es ge- lungen t, die Hindernisse zu beseitigen, die dem Aufblühen des all- gemeinen Verêeyrs, der Beförderung der Gewerbe, des Handels und

| des Wohistandes früher entgegen traten, und mit deren Wegräuniung

wir dem Ziele eines festen Anschließens aller Staaten an die gute JFhre Wärttembcrger genießen da- durch alle Segnungen, welche bct Frieden von Außen Fdre väterlich

tio

\o bitten auch wir Ew. Königliche Majestät ehrerbietign, uns das JFhrige schenken und erhalten zu wollen, und ersterben in tiefüer Ehrfurcht Ew. Königlichen Majestät unterthänig| - treugehorsamtite Kammer der Standesherren.‘

Se. Königl. Majestät geruhten hicrauf zu erwiedern :

„Empfangen Sie Meinen aufrichtigen Dank für das Vertrauen 111d die Anhänglichkeit an Meine Perjon, welche Ste Mir im Na- men der Kammer der Standesherren ausgedrückt haben. Die glück- lichen Verhältnisse unserer Finanz-Verwaitung machten cs Mir mdg- lich, für außerordentiiche Staats-Bedürfnisse wie für Erleichterung der Abgaben eines Theils Meiner Unterthanen Anträge an die Stände-Versammlung zu bringen. Beide empfchle ich Fhrer reifli- chen Erwägung mit allem Vertrauen in die Unisicht und guten Gesinnungen dec Kammer der Standesherren. Unseren Deutschen Zoll-Verein sche Fch, wie Sie, als ein glückliches Ercigniß und das sicherste Mittel an, die Bande unserer verschiedenen Deutscen Völ- kerstämme immer enger und fesier zu knüpfen, indem das Wohler: gehen unseres gemeinsamen Vaterlandes auf die Zufriedenheit und Einigkeit aller seiner Theile unershütterlich gegrändet wird.//

Dis Dank- Adresse der zweicen Kammer wurde gleichfalls von deren Präsidenten, dem Ober- Tribuna!- Direktor, Freiherrn v. Gaisberg, vorgetragen. (S. unser gestriges Blatt) Se. Königl. Majestät er otedert:n hi:rauf:

„Mit Wohlwollen und Vertrauci kin Jh Jönen entgegeitge- kommen, in der festen Ueberzeugung, daß die Kammer der Abgeord: neten die ihr übergebenen Geseß-Entioürfe mit pAichtmäßtigem Eifcr berathen wird. Meine nun ncunzehnjährige Regierung bürgt Fhnen für die Grundsäße Meiner Staats-Verwaltung, welche F,

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bet oft schr schwierigen Verhältnissen, unausgesezt mit festen: Wil:

gefordert durch die Druf-Kosten des Landtages von 1833, welche | sen gchandhabt habe, und von welchen Fch Mir auch die glückliche die Qumme von 20,250 Fi. crreicht, in ciner an die Kammer der Ab- | ; : geordneten gerichteten Note ihre Absicht ausgesprochen, gleichem |

Aufwande für die Zukunft vorzubeugen, und das Ausuchen ge-

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stellt hatte, die Beschlüsse, welcze die zweite Kammer in Absicht auf |

deu Druck ihrer Verhandlungen fassen würde, ider der lsten Kam- mer mitzutheilen. Der Bericht, von der Ansicht ausgehend, daß die in Druck gegebenen Verhandlungea der Stände, natnentlich die der Kammer der Abgeordneten, cine Ausdehnung erhalten hätten, welcher zu begegnen ernste Aufgabe der Stände seyn músse, ent- hieit mehrere Vorschläge zu Vereinfachung und Abkürzung der Protokolle. Der erste derjelben, dessen Richtung mit Weglassunz alles Außerwesentlichen dahin geht, die Hauptmomente ciner De- batte geordnet und nöthigenfalls unter Verlassung der dialogisî- renden Form in Brennpunkte zusammenzufassen, statt ängfilich darüber zu wachen, daß wortgetreu jede gewechselte Rede wieder- gegeden werde, der also dem Ermessen der Secretaire allzuviel anheimzugeben schien, wurde nicht angenommen. Als Gründe gegen denselben wurden anzeführr, daß es keinen andern Richter Über die Worte eines Abgeordneten geben könne, als die dent; liche Meinung, sie müßten ganz und unverkümmerr wieder ges geben werden, i

oder Länge suchen dürfe. Eben so wurden die Anträge dieses

Berichtes auf weitere Vereinfahung durch Einschränkung der

namentlichen Aufsührung der Abstimmenden und der modifizirten

Abstimmungen verivorfen, dagegen angenommen , dag der Oruck

der Motionen kunfcig nur [kattsinden solle, wenn auf den Antrag ei- nes Mitgliedes der Kammer dieser in geheimer Stimmgebung beschlossen worden sey.

daß Noten, Adressen, Reskripte über einfache Legitimations - Ge-

gensiände künftig aus den Protokollen wegbleiben sollten, und endlich auch derjenige, einen der Secretaire von der Redaction dey Protokolle zu entbinden, denselben aber dagegen mit der AuE- Adressen, Noten und Antworten der Kammer zu beauftragen, Durch Acclamation wird der Abg, Dus- én seine Stelle sollte

arbeitung der Beschlüsse,

vernop mit diesem Geschäfte beauftragt,

? gesammelt seien sie als Protokolle Ehrensache der Kammer, weiche im Kostenpunkte keinen Maaßstab für ihre Kürze

Eben so ward der Antrag angenommen,

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Zukunft unseres Vaterlandes verspreche.“-

Die Tagesordnung führte in der heutigen Sißung der Kam- mer der Abgeordneten auf die Wahdßl der Kommissionen. In die staatsrechtlihe Kommission werden folgende 9 Mitgüecder gewählt: von Hufnagel mit 65 Stimmen, vzn Cotta 52, von Gmelin 51, von Probst 59, von Rummel 59, von Feuerlein 48, von Mosthaf 46, von Ow 41, Schott 39. (Weitere Stimmen erhielten: Fuchs 38, Uhland 29, Camerer 27, Psizer 27, Römer 26, Duvernoy 25.) Die Finanz-Kommission bejkeht aus 15 Mitgliedern: von Hufnagel 63, Rapp 58, Widenmann 56, Feuerlein 33, von Nummel 53, Rautter 53, Prälat von Märksz lin 51, Bardili 51, von Gmelin 50, Freiherr von Hornj|tein 45,

id, Schoffer 44, von Mosthaf 43, Deffner 43, Dom Prálat von Márklin bittec um Dis: Fár ihn tritt Freiherr von Ples: und Handels- 3-Schultheß 48, Ddr-

S Prepz 1),

CamereL Dekan von Jaumann 38. pensation und erhált dieselbe. sen in die Finanz - Kommission. D Komtnission hat 7 Mitglieder: Dessner tenbach 47, Freiherr von Cotta 43, Kai Klett 35 Stimmen.

Oi Liestal, 4, Febr. Der „Rauracher“/ erzählt: „Laut Nach: richten eines in Múhlhausen wohnhaften Basellandichafilicven Bürgers wurden leßten Sonntag den 31. Januar sämmtliche Biscilandschastlihe Angehörige dasclbst, 49 an der Zahl, vor die Mairie gefordert, wo man ihnen aus Auftrag des Präfekten az zeigte, baß sie bis den 1. März Frankreich zu verlajscz hätten und daß man diejenigen, die bis zu diesem Termin nicht das Land räumen, durch die Gendarmerie fortbringen werde. Va diesen 49 crdielten jedoch V aus besonderer Begünstizung die Erlaubniß, zu bleiben.“ JItaliét, Rom, 23, Jan. (Allg, Ztg.) T ereizen zwischen Neapel und Oejterreich, wegen des erh olis auf Oester reichische Schiffe in den Veapolitantichen Häfen, dauern nig

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