fait, ats Verschwdrungen zu entdecken und Attentätett vörzubeigein.// (Neues Murren auf den Bänken der Pairs.) Der Präsident: ¿Fch ermahne den Redner, in den Schranken der Vertheidigung zu bleiben. Er entfernt sich beständig von seiner Sache.// Fieschi du- ßert mittlerweile cine lebhafte Unruhe; er steht auf, seßt sich aber gleich wieder, und man hôrt ihn mit gedämpfter Stimme sagen: ,Patorni, schweigen Sie!/ Herr Patorni fährt fort: „Man nimmt keine RÚcksicht auf sein Betragen seit 1830, sondern berechnet, wie viel er dem Schaße dadurch éntzogen hat, daß er sich für cinen politischen Verurtheilten ausgab. Herr Thiers, ein Minister, der mit dem Staats -Vermdgen bekanntlich sehr öfonomisch umgeht, (Murren) findet wahrschetnlih, daß seine Verantwortlichkeit in An- spruch genommen werden könnte... Der Präsident: „Fch sehe mich genöthigt, Sie neuerdings darauf aufnerfsam zu machen, daß dies der Vertheidigung Jhres Klienten ganz fremd // „Mere Patorni: „Dies gehört alierdings zur Sache. Fch erzähle, wte Fieschi zur Verzweiflung getrieben worden ist; ich veleidige Niemanden. Der Präsident: „Sie müssen die Achtung, die Sie den Behörden schuldig sind, mit den Erfordernissen Jhrer Verthcidi- gung zu vereinigen wissen. Berathen Sie, sich mit Jh-en KoUegen, ob diese glauben, daß die Sprache, die Ste führen, Fhrem Klienten nüßlich seyn kann. Herr Chaix-d'Eff-Ange: „Wir müssen dem Gerichte bemertlih machen, daß wir, Herr Parquin und ih, der Vertheidigungs-Rede des Hekrn Patornt fremd sind. Wir haben es ¿hm úberlassen, zu erwägen, was er zu Guntfien unsers Klieuten sa- gen könne. / Herr Patorni: „Jch bin nicht bier, um meinem Klten- ten zu schaden... Der Präsident: „Das würden Sie aber, wenn Sie in dem früheren Tone fortführer. Erzählen Sle die Thatsachen, ohne densclben eine fúr die Behörde beleidigende Farbe zu geben. Sie zreifen cinêèn Minister an; Sie legen ihm. eine Ver- folgung zur Last, obgleich Sie wissen, oder wenigstens wissen soll ten, daß dergleichen Verfolgungen von der Justiz angeordnet wer- den, und daß ein Minister sich denselben nicht in den Weg stellen kanm. Streichen Sie aus Fhrem Plaidoyer, was nicht darin fte- hen datf.‘/ Herr Patorni: „Unter solchen Umständen wird die Vertbeidigung unmödalih. Fc) will darthun, daß ein Mann, der der Regierung mit Gefahr seines Lebens gedient hat, nicht um ei- ner Kleinigkeit willen den Gerichten denuncirt und mit lebensläng- icher Galeerenstrafe bedroht werden muß.-/ Der Advokat seite hierauf scin Plaidoyer fort, und suchte demnächst zu beweijen, daß Fiescht, in Folge der traurigen Lage, in der er sîch befunden, gleiche {am geistesverwirrt geworden sey. „Wie dem aber auch sey,“ rief er aus, „was sehen Sie in Fieschi bis zu dem utiseligen Augenblick seincs Verbrechens? Einen treuen Diener der Regierung, der glúd- lich gewesen war, und dem die Regterung sein Brod raubt, und mit den Galeeren droht. Dieseu Kricg auf Leben und Tod, den die Regierung einem Einzelnen erklärt, nimmt Fiescht an; er bereitet lch seinerseits dar- auf vor. Es handelte sch darum, wer unterliegen solite, der Einzelne oder die Regierung? (Unterbrehung.) Die Regierung wäre bei- nahe unterl-gen, aber der Einzelne it auf dem Schlachtfelde ver- wundet (hefiiges Murren) und zum Gefangenen acmacht worden Thor, der er war, zu glauben, daß ein einzelner Mensch eine Re- gierung umstärzen fdnne, die ant der Spiße von 32 Millionen Men- schen seht. Auch im Fall des Geliigens wäre er nothwendig das erste Opfer geworden. D, edle Pairs, Fieschi muß Fhnen alierdings Abscheu einfldßen:; aber der Beweis seiner Geistesverwirrung wird Sie ohne Zweifel veranlassen, thn dem Gesche gemäß zu behandeln, welches auf die Schwäche der gelhiitgen Fähigkeiten Rücksicht nimnit. Und wie sollte ein Mann von Ficschi’s Charakter nicht verrückt vor Widerwillen und vor Wuth geworden \-ya, als er sah, daß ein Minister des Junern ihn wegen 2W0 Fr. verfolgte und auf die Galeeren schickin wollte! (Stürmische Unterbrechung.) Zahlreiche Stimmen: „Genug, genug!“/ Andere Sttmmen: „Herr Chaix-d‘Est- Ange! Herr Chaix-d’Ef - Ange “/ Herr Pa- tor: „Das Verbrechen Fteschi's war ein Resultat der gegen ihn gericuteten Verfolgungen .…. Fieschi lebhaft: „Genug, Patorni, genug! Lassen Sie diese Frage unberührt! Hzrr Patorni sagte, nach einem abermaligen strengen Verweise des Präsidenten: „Fch babe es übernommen, in meinem Pläidoyer zu beweisen, daß Fiescht durch èas unpolitische Benehmen des Ministers des Fnnern zur Verzweiflutig getrieben worden i, und daß, während man gegen Andere die Gefeze unausgeführt ließ, man mît Unerflärlicher Er- bitterung einen Mann verfolg*e, der so ergebe, so... Fleschi, der sich scchón lange Zeit die größte Gewalt angethan hatte, um ruhig zu bleiben, ficht pldglih auf, s{chlägt sich mit den Händen vor Brust und Stirn, und ruft mit lauter kreischender Stimme aus: „Haden Sie denn den Verstand verioren, Patorni? Hdren Sie auf, lassen Sie meine anderen Vertheidiger sorechen !/ De! Präsident: „Jch will Jhnen beweisen, daß das Gericht ge- neigr ist, eine Vertheidigung zu hèren, aber eine Vertheidigung, die sich sch»ft. Die Sißuna wird auf morgen verscheben. Fch hofe, daß Sie bis dahin Jhr Manuskript durhschen, und Alles ausstrei- chen werdet, was zu neuen Unterbrechungen Anlaß geben könnte. — Die Mitglieder des Gerichts erhoben sich, und waren im Begriff, sich zu entfernen, als Fieschi noch das Wort verlangte. Men hört ihn wieder- holentlich die Herren (C¿air-d’Est-Ange und Parquin bitter, einige Worte zu sagen. Der Praästdent: „Fieschi, was wollt Jhr sagen ?/ Fieschi: „Jch bedaure es, daß mein Advokat und Landsmann Dinge gesagt hat, dle dem Gerichte mißfallen haben. Die Nacht wird ihn besser belehren, und tch hoffe, uan wird ihn der Übrigen Theil seines Piaidoyers lesen lasset, Auch b'tte ih das Gekticht, Herrn Chaix:d’Est-Ange ein kurzes Gehör zu schenk.n.// Der Prä-= stdent: „Wünscht Herr Chaix-d'Est-Anze sogleich z1 sprechen? Her: Chaix-d’'Esi-Ange: „Jch bin eigentlich gar nicht darauf vor bereite, das Wort zu nehmen. Herr Patorni- hatte ble Vertheid}- gung vernommen, und Here Parquin stch dér Replik unterzogen. Wenn inde das Gericht mir Gehdr schenken will, so bitte ih mor- gen um eie Viertelstunde.// — Die Sihung wird aufgehoben. — Die Siu ig vom 11. Februar erdf?ete sich auf eine schr interessante Weise/ indem Pepin am Morgen tn Gegenwart des Prä- sidenten einige Gesiändnisse gemacht hatte, Er hat eingerêumt, daß er dem Boireau zu deut vielvesprochenen Spazièrritt srin Pferd gez liehen, aber nicht gewußt hade, zu welchem Zwecke. . Stevcht und Boireau seyen einverstauden, ¿hn ins Verderben zu filürzen. Boi- reau, erbittert über diese ErshwéFkuita ge machte nun auch im Laufe der Sißuna noch weitere Ge ändnisse. (Wir behalten uns, wegen Mangels an Zeit, eine gaeführlichere Mittheilung zua mor-
geit vor.)
Paris, 11. Februar. Gestern wurde dir Graf Molé von dem Könige empfangen, der darauf nach einander mit den Her- ren v. Broglie, v. Argout, Guizot, Thiers und Duchätel arbei- tete. Um 4 Uhr hatte wieder der Fürst v. Tall?prand eine Un- terredung mit Sr. Majestät. Bald darauf verbreitete sich das Gerücht, daß die Herren Dupin, Passy und Sauzet auf heute Mittag abermals zum Könige beschieden worden wären. So viel 1 gewiß, daß bis gestern Abend noch nichts beschlossen wär.
Die Négiertti:g hat gejtern dur den Telegraphen von der neuesten Botschafe des Präsidenten Jack'on K? antniß erhalten. Die betressende Depesche des diesseitigen Botschafters in London, datirt vom 9, Februar um 2'/, Ußr Morgens, lautet also: „Der Präsident Jackson hat am 19, Januar an den Koagreß eine Bo1schaft erlassen, worin er die Annahme eines Gescß-s arem- pfirhit, das den Franzósischen Fahrzeugen die Amerikanischen H: fen verschließt.‘/ — Ueber den Einfluß, den diese unerwartete Nachricht auf das Schicksal der doctriaairen Partei ausüben durfte, ist man hier gethe:lter Meinung. Einige glauben, daß Hie von dem Präsidenten Jackson in seiner Botschaft aufaedeck- ten angeblichen Mißgriffe des Brogliesczen Ministeriums den Wice- dereintritt der Doctrinairs in das Kabinet unmöelih machten; An: dere sind dagegen der Ansick t, daß jene Botschaft gerade umgekehrt den H oerpingirs tue {o i) sryn fônne, da sich nunmebr d;e Ve--
A
hältnisse mit den Vereinigten Staaten durchaus nicht in eince Weise gestalteten, daß eine Reduction des Zinsfußes der Rente schon jeßt als rathsam erscheinen kêônne. Das Journal des Débats äußert sich folgendermaßen: „Wir sind zwar weit ent: fernt zu glauben, daß der Kongreß auf den Antrag des Práäsi- denten eingehen sollte; vielmehr vertrauen wir auch jeßt noch der Einsicht des Kongresses und dem heilsamen Einflusse der Vermittelung Englands, daß es zu einem entschiedenen Bruche, der von der ganzen civilisirten Welt gemißbilligt werden würde, nicht kommen werde; indessen erheischt doch unsere Pflicht, auf alle Dinge gefaßt zu seyn. Wir wußten nicht, daß wir so wahr sprachen, als wir noch vor wenigen Tagen auf die Gefahren hinwiezen, die uns möglicherweise in unserem sichern Zustande überraschen könnten, der noch zu neu und zu ungewiß is, um schon so rasch discontirt werden zu können. ‘“
Der Schiffs-Capitain von Choisy ist statt des Herrn Jube- lin, der Kränkirchkeits halber nach Frankreich zurückkehren muß, zum Gouverneur des Französisden Guiana ernannt worden.
Das Waßl - Kollegium zu Paimtoeuf im Dept. der niedern Loire hat statt des aus der Kammer ausgeschiedenen Herrn Maäs den ministeriellen Kandidaten Heren Leray mit 71 aegen 26 Stim- men, die sein Mitbewerber Herr Armand Carrel erhielt, zum Deputirten gewählt. E Den neuesten Nachrichten con der Spanischen Gränze zufolge, besand sich das Hauptquartier des Don Carloë auch am 2ren d. neh in Oñate; am 31. Januar waren mehr. als 150 Personen höheren Ranges zum Handkusse zugelassen worden. Der Ober-Befehlshaber Graf von Casa: Eguía hat dagegen, auf den Grund der Bewegungen des Feindes, sein Hauptquartier von Eécoriaza nah Durango verlegr, um einerseits die Belage- rung von Lequeïtio zu decken, andererseits aber sich den Ufern des Cbro mehr zu nähern. Der General Cordova hat scine Streit- kräfte in drei Kolonnen getheilt, wovon sich die eine nach Castilien, die andere über Logroño nach Navarra und die dritte nach Biscaya gewandt hat. Andererseits is auch bereits die Vorhut des nah Neu - Castilien bestimmten Karlisten-Corps unt-r Anführung cines gewissen Batanero, Ad- jutanten Mcrino's, in jene Previnz vorgedrungen. MNachstehen- des ist der amtliche Bericht, den der General Jturalde hierüber an den Kriegs-Minister erjkattet hat: „Jm Hauptquartiere zu Dicastillo den 31. Januar. Vorgestern mit eindrechender Nacht traf die- nah Neu: Castilien bestimmte Kolonne aus Mendavia in Los Arcos ein. Der Uebergang über den Ebro fand um 1 Uhr Morgens statt. Nachdem die ersten Reiter und Jnfanteristen, welche die Vorhut bildeten, am jenseitigenU fer desFlusses angekommen waren, eréffacten die in der Einsiedelet von Sam Martin befindlichen Christinos das Feuer, das indesscn von unseren Truppen eine Zrit lang erwiedert wurde, worauf sie ihren Marsch fortsetzten. Der Feind verlor dabei § Todte und 7 Gefangene, worunter l Offizier. Wir hatten nicht cinmal einen Verwundeten. Theilen Sie dies dem Könige mit. (Unterz.) Francisco Fturalde. — Etn Schreiben aus Bayonne vom 6. entzält Folgendes: „Als b-i einer fürzlich_ in Vittoria stattgehabten Auswechselung der Gefaagenen die Karlisten deren 15 weniger als die Christinos anzubieten hatten, gab der General Cordova nichts desto weni- ger die Ueberzahl heraus, nachdem der mit dem Geschäfte beauf- tragte Karlistische Offizier ihm sein Ehrenwort gegeben hatte, daß die fehlenden gefangenen 15 Christinos bei dec er- sten Gelegenheit nachgeliefert werden sollten. Der ges dachte Offizier wurde datauf von Cordova zu Tische geladen; auch die Offiziere der Königin bewirtheten die Karlistischen Offi- ziere, und als bei dem Auföruche dieser leßteren der Pôdbel Miene machte, sich zusammenzurotten, gab Cordova ihnen 50 Lan- zen-Reiter mit, unter deren Bedeckung die ausgewechselten Kar- listischen Gefangenen unangefochten die Stadt verließen.“
Großbritanien und Frland.
Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 9. Februar. U-ber den Antrag des Marquis von Salisbury auf eine Einbringung der Liste derjenigen Beam- ten in den Grafschaften, welche ohne Berücksichtigung der An- sichten der Lord Lieutenants von dem Minister des Jnnern cr- nannt worden seyen, entspann sich eine lebhafte Debatte. Lord Melbourne und der Lord-Kanzler behaupteten, daß solche Ernennungen gar nicht stattgefunden hätten, wenn gleich biswei- len die Ansichten der Lord - Lieutenants nicht gebilligt worden seyen; indeß wurde der Antrag doch genehmigt.
Oberhaus. Sißungvom 11. Februar. Graf Roden veranlaßte eine Debatte úder die Vorzúge und Nachtheile des Unterrichts - Systecins in den Irländischen National: Schulen, in welchen Katzoliken und Protestanten gemeinsch aftlich Unterricht erhalten. Diese Debatte führte jedoch zu keinem Resultat. Der Marquis von Lansdowne, Lord Plunkett und Lord Mel- bourne vertheidigten das in dieser Beziehung von der Reaie- tung befolgte Verfahren gegen die Angriffe des Grafen von Ro- den und des Bischofs von Exeter.
Unterhaus. Sibßung vom 9. Febr, Das Haus war außerordentl ch gefüllt, um zu hdren, welche Maßregel das Mü nisterium mit Hinsicht auf die Abänderung des Zehnten-Systems für England und Wales vorschlagen werde, und nach einigen vorlävfizen Verhandlungen erhob sich Lord John Russell, um den Plan der Regicrung vorzutragen. Die wesentlichste Bestim- mung ist die Einsebung einer Central - Behörde, nah Art der súr die Ausführung des neuen Armen-Geseßes angeordneten, welche die freiwillig von den Betheiligten vorge: ommene Ummwand- lung zu bescâtigen und über einseitige Anträge auf dieselbe in der Art zu entscheiden baben soll, daß jzdenfalls die Umwand- {ung bewirkt, und nur die Modificationen derjelben in jedem ein- zelnen Falle nah dem Ermessen d:eser Behörde regulirt werden. Als Maximum des Belaufes der konvertirten Abgabe s{läat Lord Russell 70 pCt., und als Minimum 69 pCt. d7s Brutto-Ertra- ges der ursprünglichen Zehnten ver. Die Konversion soll in cine anstatt der Zehnten zu erlegende G. ldsumme geschehen, deren Be- trag nah dem Werthe des Waizens, der Gerste und des Hafers während der lezten 7 Jahre ein für allema!e bestimmt werden soll. Opposition fand der Vorschlag bei der eist-n Entwickelunz desselben nur von Seiten des Sir Rob. Jnglis, welcher ge- gen alle und jede Reduccion der Zehnten pcotestirte. Sir R. Peel meint?, der Vorstlag des Ministers scy nur cin Plagiat der von ihm selbst im vorigen Jahre beabsichtigten Maßregel, und er beklagte nur, daß d:r edle Lord. sich diesclbe nicht ganz angeeig- net hab». Die nachgesuchte Erlaubniß zur Eù bringung der ministeriellen Bill wurde dann von dem Hause eue Lord John Rusj\ell trug demnächst auf die Erlaubniß an, ene Bill wegen Einregistrirung der Fremden ein- br.ngen zu dürfen. Es gebe allerdings, bemerkte er, schon ein Gescb sür diesen Gegenstand, wodurch die Fremden gezwun- gen wären, sih einregistriren zu lassen und sich gewissen Formen zu unterziehen, als: ihre Namen, Adtessen, Beschäftigung u. s. w. anzugeben; auch bestehe ein nicht ser großes und lostbares
| Schatten davon übrig zu lassen.
Fremden - Amt, welches mit dieser Angelegenheit beau
sey. Er schlage vor, Beides, sowohl das Geseß
den-Amt, aufzuheben (hört, hört!) und die Einregistri
Departemenc des Ministeriums des Jnnern zu bezwecke damit weiter nichts, als daß,
der in England ankommende Fremde seinen Vaterland und den Ort, wohin er reisen wolle, halte dann einen Schein, den er, bei seiner A land, wieder dem Fremden-Amte zurückgeben mü würde alle die Geldstrafen aufheben, denen Fre Uebertretungen des jest bestehenden Gese6es ut Der Zweck dieser Bill sey
Fremden zu fennen.
wiefern Überhaupt ein sey. „Warum“‘“, sagte in jenem Lande, two
man Länderfêtrecken
Europa und zwanzig Staaten mit unabhängiger Geseg
durchreisen kann, ohne daß man auch nur na Vaterland, Bestimmungsort oder Paß gefragt Ländern, wo Pässe nöthtg sind, hat man doch gef System nicht hinreichend ist, um das Eindringe verhindern, die man nit im die große Zahl derer, die durch Frankreich nach gen sind. Als ih z. B. kürzlich in Frankreich
Überall, wo man mir den Paß abforderte, um den Leuten Cy tégfkeiten zu machen, ich sey Don Carlos, dies hinderte ay j
Fortsezung meiner Reise nicht. Jch hátte wirkli Dom Miguel oder Fieschi seyn können, men.‘ Herr Spring Rice sagte, die Bill lege de: aus feine Beschränkungen auf, ihr Zwe \cy im diejenigen, worüber man
kein Grund zu einem Betruge dieser Art vorhan burton fragte, warum die gegangen sey, nicht auc eine Einregijtrirung núbe, wenn man keine erzwingen? Der Doktor Bowring war der có besser scy, jede Anordnung in Betreff ben. Es habe ihm Jemand, der in Frankreich
bei der Polizei bekleide, versichert, daß das Paß: System sig Zwecke nicht entspreche, denn man habe gefunden, daß din
‘Personen, welche etwas Unrechtes thun wollten, der größten Ordnung hätten. Herr Hume
schlag entfernt habe, es wohl Recht sey, auch
Bill, wie sie der edie Lord beantragt habe, da man keine Mittel besiße, sie zu erzwingen.
sagte, man müsse auf alle Fäll: die statten, da ihr Hauptzweck die Aufhebung des Gesekzes sey. ja sehen, inwiesern sle modifizirt werden müsse.
England und Jrland ganz verschieden. Jn Enz einen Fremden Beschtänkungen unterwerfen, wel Glaubens er auch seyn môge, aber wenn er ein ‘Protestant sey,
die vorgeschlagene Bill das Eindringen verdächtig
Leute in das Land nicht verhindern werde, aber sie werl Mittel darbieten, die Zahl der im Lande befindliche 1 Fremden nen. Man habe zuweilen einen Census der Bevölkeruna win
werth gcfundeu, und für diesen Zweck sey eine Art
vorgenommen worden. Er sche nicht ein, warum Fremde alli diesem Census autgenommen seyn sollten. Lord D. Stuart glu
die Fremden múßten das unbeschränkte Recht de
nach Gefallen zu bereisen und verlassen zu fônnen. Der tain Pechell machte den Lord darauf aufmerksam, da ml Personen, obgleich sie 25—30 Jahre dem Lande gediert, d
noch nicht naturalisirt werden könnten, wei! ma Schwierigkeiten mache. Es wurde hierauf die F
/
Erlaubniß zur Einbringung der Bill gegeben.
versuchte in dieser Sißbung noch, jedoch vergeblic, ein Amend ment zu dem Antrage über den Bau der Parlamentthis
ducchzuselzen, demzufolge dieselben an der Stelie borough- House steht, aufgeführt werden sollen.
nent wurde durch 141 gegen 42 Stimmcn verworfen, En) ging es seiner Motion, daß den Beamten des Unterhause li werden für unseren
Gebühren mehr von den Mitgliedern gezahlc,
selben vom Staat ein Gehalt be?ommen sollten ;
fiel mit 171 gegen 73 Stimmen durch, Unterhagus.
Sikzung fern gehalten.) Unterhaus. Sigung vom 11. Febru
Abend wurde die Zeit des Hauscs fast nur durch eine jn unregelmäßige, durch einen Antrag des Herrn Hardy an Diskussion über die Wahl von Carlow, bei welcher der beta Raphael, obgleih von O’Connell unterstägt, durchgefallen in Anspruch genommen. Nachdem mehrere auf diese Angel
heit bezügliche Petitionen cingereicht und zum worden waren, wurde die Sache bis zum 1sôten
J. Russell brachte dann seine Englische Zehnten - Bill eit pu erstenmal verlescn und deren zweite Verlesung auf det é
bruar anberaumt wurde.
London, 12. Febr. Am Montage héelt
Geheime-Raths-Sißung, welche von allen- Kabinets-Ministetl
sucht wurde, und in welcher beschlossen wordcn
fenden Jahre 33,900 Matrosen besoldet werden sollen, d. þ. 4 Am Dienstaz Abend langten He Se. Maj. haben dem Parry den Hannoverschen Guelphen-Orden verlichen. ad Globe Folgendes :
Der Herzcg voa Wellington ist bereits wieder in L eitigetrosfen, und die Morning Post crélárt, daß scin 2 halt in Strathfieldsaye nur durch nothwendig gewordene n ferungen an seinem dortigen Wohnhause veranlaßt worden Die Hof-Zeitung vom 9ten d. enthält die Ernennun icht Herrn John M'Neill zum bevollmächtigten Minister am
5000 mehr als bis je6t. jestäten wieder in Brighton an.
des Schachs von Persien.
Herr Edward Ellice, der den Grafen Durham Sonsl begleiter hatte, ist von Paris, wohin er zu Lande von K
tinopel gekominen war, wieder hier eingetroffen. Mit dem Befinden des Grafen ‘Pozzo di wieder besser; er hat bereits ausfahren können.
wie
angebe.
in der That nur der, die R in den Stand zu segen, stets die Zahl der im Lande Herr Roebuck wünschte zu Fremden - Geseß für England er, „sollte es hier nothwendiaer s,
bd
Lande haben will.
und wäre doch dur
sich beschwere, zu entfernen. würde allerdings zu falschen Angaben Gelegenheit geben, da Niemanden cine Beschränkung auferlegt werde, so se
Regierung, wenn sie einmal s ) noch weiter gehe, und wozu übe Mittel besike, y
der Fremden ay
L Z fragte d el Lord, ob, da er das Wesentliche des Gesetzes durch sein {j
Er kônne den Nukty iy
gen. Herr O'Cou Einbringung der Yi Ober-Befehl des Heeres sühren könne. Dem Courier zu-
Wenn siz tin den Ausschuß käme, jo fkönnz
“aber in Jrland werde ein Fr ( bei seiner Landung de l’acto natur Lord John Russell erwiederte hierauf , er wisse wohl
Sißung vom 1d, Februar. Da) war nur ganz kurze Zeit versammelt und nahm fein Cis von Bedeutung vor; cs vertagte sih schon um 5 Uhr. ( Courier meint, es werde wahrscheinlih wieder, wie in ded rigen Session, sich_ an jedem Mittwoch einige Erholung {u diesmal hade ein Diner ia Finsbury viele Mitglieder
0 un sagt, daß am 3ien d, bei der Zusamwenkunsft Da S Peel's Hause über den in Hinsicht der resse einzushlagenden Gang der genannte Baronet sich wider ¿ Amendement ausgesprochen habe, allein von seinen eifrigeren d hibigeren Anhängern überstimmt worden sey. ¿is
Der Capitain Deans Dundas ist vorgestern einstimmig an breis, Wi, Stelle von Sir ÞP. H. Durham zum Pariaments-Miétgliede se N (Mi Devizes gewählt worden. Das Gerücht, daß derselbe zum E e M1ggen - Capitain des Admiral Durham ‘ernannt werden solle, terw "e geh ( der Courier für ungegründet und glaubt, er werde den
Oen sy im Unterhause diesem Posten vorziehen. Eben dieses Blatt 6er] ganz bestimmt wissen, daß der Capitain Anthony Maitland findli ¡ Konimando über eines der neu auszurüstenden Schiffe er- wissen (en werde, und billigt diese Eruennung vollkommen, indeß cothwve t er hinzu, wenn auch dergleichen populaire Ernennungen all- fo ; einen Beifall fänden und das Ministerium verdientermaßen 2 E der Neigung des Volks befestigten, so sollten die Minister
ch dem ch nicht glauben, daß sie so mächtig seyen, um das Volk etwa U N m jg mit solchen Maßregeln abfinden zu können, sondern sie soll- unden L N siets eingedenk bleiben, daß sic ihre Macht nur vom Volke N dete ¿tten und sle nur zu dessen Vortheil und zu keinem anderen
Diez (ll U A E Spanim, Lord Wm. Bentinck hat die Kandidatur für Glasgow in ei war E Schreiben an die Wähler, das der Courier ungemein lobt,
‘uten L enommen. Er bezeichnet darin die Jrländische Zehnten - Bill n vorigen Jahre als unvollständig, doc) will er sie unterstüten, } eine der Nothwendigkeir der Sache entsprechendere einge- at seyn werde. . i
Das bekannte Haus William Ward und Compagnie, dessen f ciner der Bank - Direktoren und als Tory - Kandidat fär City bei den leßten Wahlen durchgefailen i, hat am Son- hend seine Zahlungen eingestellt, was jedo teine bedeutende Fol- an unserer Börse gehabt. i e Die Ausfuhr von Woilen - Waaren aus Großbritanien ist jen lebten eilf Monaten um fast 1 Mill. Pfund gestiegen, lich von 53,515,969 auf 6,460,144 Pfund.
Am 27sten v. M. wurde die achte Haibjahré:- Versammlung Actien- Jnhaber der Liverpool - Manchester - Eisenbahn - Gesell- (ft gehalten. Die Einnahme für die sechs lezten Monate des wichenen Jahres beläuft sich nahe an 118/000 Pfd., was nach zug der Ausgaben einen reinen Ertrag vo1 gegen 46,900 Pfd. ährt, Es wurde daher beschlossen, cine Dividende von 5 Pfd. Actie für das leßte Halbjahr auszuzahlen und 6000 Pfd. für Ankauf s{hwererer Schienen auszu}e6en.
Die Zahl der Liverpooler im auswártigen Handel beschäf- en Schiffe hat sich auf mehr als 1000 vermehrt.
Die Nachrichten aus Lissabon reichen bis zum S5ten d.
Das Comité der Kriegs - Angelegenheiten in der Kammer Deputirten hatte si dahin auógesprochen, daß weder der mahl der Königin noch irgend ein anderer Ausländer jemals
als dag f s Ung j übertragen, j
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"Bt bestha je, soll sogar ein darauf bezüglicher Antrag des Comité's schon imal verlesen worden seyn. Auch war in dieser Kammer úber Thronfolge und über die Aushebung von §700 Mann Trup- verhandelt worden. Der Marquis von Loulé hatte durch offizielle Zeitung, die Anzeige gemacht, daß die Differenzen Sardiniea durch Vetmittelung der Britischen Regierung be- gt worden seyen, und daß demgemäß die Handelssperre ztvi- h beiden Ländern aufgehört habe. Die zweite und dritte gade des Portugiesischen Hülfs, Corps habez in Folge der ignisse zu Madrid Befehl bekommen , sich so wenig als mdg- von der Portugiesischen Gränze zu entfernen. Der Marschall ldanha hat sich für jeßt vom politischen Leben gatiz zurückge- "n 4 Ms an der Portugiesischen Staats:Verwaltung gar en Theil. Tée, Die neuesten Briefe aus Vittoria reichen bis zum 29sten I N. Das Mißvergnúgen in der Britischen Legion über die sultate der Gefechte vor 16ten und 17ten dauerte fort, und n war ziemlich einverstanden über die Unfähigkeit Cordova's. rselde hatte indeß sein Kommando noch nicht abgegeben, sondern r mit einem Theile seiner Trupven und dcr Französischen Frem- t:Legion nah Pampelona abgegangen, wohin die bis dahin in Riteria garnisonirende Britische Legion ihm am 3!sen v. M. en sollte. Ein Korrespondent des Courier schreibt diesen ife unterm 29, Jan. avs Vittoria in fo!genden Ausdrücken : 30) be nur Zeit, Jhnen zu sagen, daßes hier sehr träge zugeht. Cordova d Evans sîimmen efffenbar niche zusammen, Cordova ist fort, ) Unsere Truppen sind um Vittoria fonzentriri. Es cheint, Feldzug in nubibus Decorationen erjal- denn weder De Lancey noch Greville haben die Ehrenzeichen "fangen, die ihnen für die Rettung St. Scbastian's ver: ben worden ; vielleiht werden wir „Kinder tes Nebels/ } unsere Orden auch in den Wolken holen müssen.“ Uuch der obe theilt Korrespondenzen aus Vittoria vom 23. Januar / die in ähnlichem Sinne geschrieben sind, und worin es un- Anderem heißt, die Ansicht, daß Cordova eine zivei lige und vielleicht eine verrätherische Rolle spiele, gewinne Ner mehr Grund, und man glaube, daß er wahrscheinlich Kommando entweder freiwillig niederlegen, oder daß es ihm der Königin genommen werden würde. Das genannte Blätt pt auf eine Stelle seiner Korrespondenz vorzüglich aufmerk- , aus welcher hervorgehe, daß wirklich mehrere Englische Ge- gene von den Karlisten erschossen worden seyen, nämlich Herr teet, einer der Kommissariats-Beamten , der Quartiermeister ten Regiments und 5 Soldaten. Aeltere Berichte aus New pork (úber Liverpooi) vom 16ten . melden bereits, daß dqs Versammlungê-Haus des Staa- ew. York am 9ten v. M. einmüthig die Bill wegen Autori- "g der Munizipal Behörden zur Aufnahme einer Anlethe R Mil, Doll. zur Crleichterung derer, die durch die Feuers- a gelitten , angenommen habe. Ferner wurde am l2ten ‘in demselben Hause eine Resolution beantragt, des Jn; j (s, daß die Anregung der Sklaverei-Frage die ‘Constitution ist, daÿ in D die Union zu gefährden geeignet sey und durch einen Sfkía- “fas grieden und die Wohlfahrt des Landes zu vernich- Ueber die
Der Fall laud ?öônn; ches Lande
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Französisch - Amerikanische Angelegenheit enthält en de Rolgend: „Die feindliche Demonstration des Prä- M er Vereinigten Staaten gegen Frankreich bildet noch
hrend den Gegenstand der Unterhaltung in der City. An
tse war man jedoch der Meinung, daß die Angelegenheit frmittelung Englands werde beigelegt werden. Diese inte den Erfolg gehabt, den Speculationen in Kriegs- M jen fast gänzlich ein Ende zu inachen. Das Steigen gestern von der Oftindischen Compagnie verkauften Salpeters ia huee bis 1 Sh. pro Gtr. entstand zunächst wegen des du S diescs Arti“els, indem 17009 Tonnen weniger, Verbrau nie im vorigen Jahre, vorhanden waren.
ms rasch zu, und man erivartet, die Preise
L D 2 ‘ en j N Kltcg 2tmischon CLrant.
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205
reich und Amerika wahrscheinlich, \0 würden schon bedeutende Speculationen in diesem Kriegs - Bedürfnisse gemacht worden seyn, und die Preije wären bei dem gestrigen Verkauf gewiß um 10—15 Shilling für den Centner gestiegen. Für Lissabon sind starke Einkäufe gemacht worden. Obgleich hohe Preise fâr Ver- sicherungen auf Französishe Schiffe verlangt wurden, so sind doch noh keine Geschäfte abgeschlossen worden. Hanf und Flachs sind nicht höher im Preise, als gestern vor dem Eintreffen der Nachrichten aus Amerika. Handelsbriefe aus New- York vom 17ten v. M. berichten, daß cin Courier von Washington abgegangen is, um die Amerikanische Flotte aus dem Mittelländischen Meere zurückzurufen. — Der Amerikanische Gesandte am hiesigen Hofe hat Depeschen erhal- ten. — Die Geschäfte in New - York waren sehr lebhaft, und Kriegs- Artikel stiegen im Preise. Eine ungeheure Quantität von trockenen Waaren ist in New - York angekommen , um die durch das leßte Feuer vernichteten Vorräthe zu erseßen. — Aus Washington wird gemeldet, daß der Französische Konsul da- selbst eine offizielle Mittheilung von seiner Regierung erhalten habe, wonach, in Folge eines Uebereinkon-mens zwischen der Französischen und Britischen Regierung, der Britische Gesaadte in Washington während der Unterbrehung der diplomatischen Verbindungen zwischen Frankreich und Nord-Amerika die Inter- essen der in den Vereinigten Staaten wohnenden Franzosen wahrnehmen werde.“
Das Paketschiff „Sheldrake“/ hat die Posten aus Mexiko vom l6ten, von Veracruz vom 25. Dez. und Havana vom 9. Januar nah Falmouth gebracht , ingleichen 400,000 Dollars (der „Camden““, welcher Havana denselben Tag verlassen, sollte 600,000 mitbringen), worunter auf die Dividenden nur 1300 Dollars. Santana zog Truppen in S. Louis Potosi zusammen, um damit Texas anzugreifen, allein es fehlte an Geld, jede df- fentliche Zahlung war eingestellt, und es ollte zu einer gezwun- genen Anleihe geschritten werden. Die Aussichten im Junern des Landes waren sehr düster. :
Belgien.
Brüssel, 11, Febr. Die heutige Sibung der Repräsen- tanten-Kammer war sehr stürmisch. Die Herren Lebeau und Dumortier geriethen so heftig an einander, daß ein förmlicher Tumult entstand. Der Minister des Innern hatte der Kammer folgende Fragen in Bezug auf die neue Gemeinde- Ordnung vorgelegt: 1) Sollen der Bürgermeister und die Schdffen bei der Ausführung allgemeiner Geseße mitwirken ? 2) Soil der König den Bürgermeister und die Schöffen aus der Mitte des Stadtraths erwählen? Jn Folge des erwähnten Tumultes verließen sehr viele Mitglieder mit Hrn. Dumortier den Saal, und nur 48 blieben zurück, 3
die mit 45 gegen 3 Stimmen für die Schließung der Diskussion über obige Fra- gen stimmten.
Der Prinz Dom Fecnando vot Portugal und sein Bru- der sind vorgestern Abend hier eingetroffen.
Deut ckch land.
Hannover, 13, Febr. Einer Bekanntmachung unseres Finanz-Ministeriums vom 9ten d. “M, zufolge, soll bei den df fentlicyen Kassen das ausländische Conventions- Geld weder als solches, noch im Werthe von Courant, fernerhin angenommen werden dürfen. f
Karlsruhe, 5. Febr. Die erst seit einem Jahre hier be- stehende allgemeine Versorgungs - Anstalt hat im FJnlande eine Theilnahme und im Auslande eine Würdigung gefunden , die jede Erwartung übertrifft: sie zäh!t bereits nahe an 7000 Einla- gen mit einem Kapital von 400,000 Fl. Der Zutritt zu dersel- ben is namentli seit dem Monat November v. J. unverhält- nißmäßig gestiegen , denn bis ult. Oktober zählte die Anstalt erst gegen 1500 Einlagen. Die Geschäfte haden sich durch jene so plôblich gesteigerte Theilnahme so vermehrt, daß die Verwaltung, die Unmöglichkeit einsehend, sämmtliche Receptions - Scheine in- nerhalb der statutenmäßigen Frist von 4 Wochen auszufertigen, E dieêmal eine Verlängerung derselben hat aué bedingen müssen.
Dee oe.
Wren, 10 S Sm ODesterreihishen Beobachter liest man: „Der Allerhöchste Hof ist durch die heute hier ein- getroffene Nachricht von dem Ableben Jhrer Majestät der Köni- gin Beider Sicilien in die tiefste Betrübniß verseßt worden. Die Trauer über den unerwarteten Verlust dieser durch die herrlich: sten Eigenschaften des Geistes und Herzens ausgezeihneten Für- stin fann nur dem Jubel verglichen werden, mit welchem die Nachricht Jhrer glücklichen Entbindung von einen Thron-Erben vierzehn Tage fcüher das Königreich erfülle hatte. Die schönsten Hofsnungen gehen mit dem leßten Athemzuge einer Prinzessin zu Grate, die sich während der kurzen Zeit, in der sie den Thron \hmúckte, die allgemeine Liebe und Verehrung der dem Scepter ihres erlauchten Gemahls gehorhenden Vö{ker erworben hatte.
Der Kaiserliche Hof legt am 12ten d. M. die Trauer für Ihre Majestät die Königin Beider Sicilien auf 46 Tage an.
Der Kaiserliche Feldmarschall:Lieutenant, Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg, is von Gotha hier wieder eingetroffen.
Preßburg, 8. Februar. Jm Verlauf der von den Stán- den am ten, öten und 6ten d. gepflogenen Circular - Berathun- gen über das Renunciam der Magnatentafel in Betreff der sta- bilen Brücke zwischen Ofen und Pesth, ist das Princip der Expropriation auch auf Eisenbahnen, Kanäle und Wege aut- ge worden, worüber nun ein besonderer Gesez-Entwurf aus- gearbeitet wird.
Jn der heutigen Circular-Si6ung wurde über die Ludoviceische Militair-Akademie berichtet. Nach einer an die Stände gelanz- ten Relation Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Reichspalatin Über die noch nöthigen Fonds dieser Akademie sind — wenn die- selbe, nah dem Wunsche der Stände, am 1. November d. J. er- öffnet werden soll — dazu 309,000 Fl, C. M. erforderlich, welche Summe auch soglei votirt worden isf.
talien
— — Neapel, 2. Febr. Erst wenige Tage über zwei Wochen find verstrichen, seitdem ich Jhnen die glückliche Nieder- kunft ur.serer jungen Königin meldete, und {on muß ich diese freudige Nachricht in eine Trauer - Botschaft verwandeln. Die Königin is todt. *) Seit vorgestern, Sonntag den 31. Januar, Mittags, hat sie aufgehört zu leben. Ein Krankenlagger von we- nigen Tagen ging ihrem Hinscheiden voran. Ein fcüheres Un- wohlseyn hatte sie glücklih überwunden. Der König soll untröst- lih seyn, und im Volke beklagt man den Hintritt der jungen, shdnen Königin aufrichtig. Sie hatte sich besonders in der leb- Die
min halle dia
zuer über Florenz hier „eingegangene Nachricht haßetr
| ten Zeit die Liebe des
| des Volkes sehr gewonnen. Wie wir vor wes nigen Wochen während dreier Tage Morgens, Mittags und Abends, die fcohen Kanonen-Salven wegen der Geburt des Kron- prinzen hörten, so vernehmen wir jeut alle halbe Stunde den dumpfen Schall der Trauer - Kanone. Man meint, die Königin werde sechs Tage ausgestellt werden, und die Landee-Trauer soll auf sechs Wochen festgesekt worden seyn. Daß bei diesem bekla- genswerthen Todesfalle über das Verfahren der Leibärzte mancherlei Gerüchte im Umlauf sind, ist nicht zu verwundern. So spricht man von Mißgriffen in der Behandlung, sowoh! der diätetischen, als der furativen. Unter Anderem sagt man, es sey, aus Scho- nung sur die Königin, ein nothwendiger Aderlaß verabsäumt worden. Das frühere Unwoßdlseyn der Königin soll ein leichtes Gallenfieber , die leßte codtbringende Krankheit eine Entzündung gewesen seyn. Manche behaupten, die Königin sey, in Folge ei- ner Gemüths-Afection über die bekanntlich einen Tag vor ihrer Entbindung erfolgte heimliche Abreise des Prinzen Karl von Capua mit einer jungen Jrländerin, zu früh entbunden worden, und leiten hieraus ihre Krankheit und den Tod ab. Der junge Prínz, welchem in der Taufe der Name Duca di Calabria bei- gelegt wurde, soll, wenn nicht gerade krank, doch sehr {wächlich und klein seyn. Man fürchtet für ihn. — Alle öffentliche Fest- lichkeiten ‘und Lustbarkeiten für das Karneval sind natürlich auf- gehoben. Viele Familicn haben außerdem ihre angekündigten Bâlle und Soirées abbcstellt, und so wird Neapel jebt sehr freudlos und leer. Mehrere Fremde haben sch auch {hon nach Rom gewendet, in det Hoffnung, jekt dort angenehmer zu leben.
Turin, 6. Febr. Der Königl. Hof hat wegen des Able- bens Jhrer Majestät der Königin Beider Sicilien die Trauer auf 20 Tage angelegt,
In unseren Gebirgen is in den lebten Tagen wiebec so viel Schnee gefallen , daß dadurch die Ankunft dexr Französischen Posten tagelang verzdgert wird.
S panien.
Madrid, 3. Febr. (Journ. des Débats.) Alle bis je6t gepfloaene Unterhandlungen haben nur zu einem Resultat geführt: Herr Jfuriz hat sih entschieden geweigert, in das Ministerium zu treten, und Herr Mendizabal sih gern entschlos\- jen, bis zum Monat März, das heißt, bis zur Eröffnung der nächsten Session, die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten zu übernehmen. Die ganze Zeit des Ministeriums is jekt den Konferenzen mit den einflußreihsten Deputirten, die fast alle der liberalen Opposition angehören und sich noch vor ihrer Abreise in die Provinzen mit ihm zu verständigen wünschen, so wie den Berathungen über den Finanzpian gewidmet, der, einem allge- mein verbreiteten Gerüchte zufolge, in der nächsten Woche be- kannt gemacht werden wird.
Die Generale Mina und Cordova haben Ordens Karl's 111. erhalten.
Die heutige Hof-Zeitung enthält ein Cirkular, das Mendizabal in Betreff der Auflösung der Cortes und der neuen Wahlen am 27. Januar an die Behörden der verschiede- nen ‘Provinzen erlassen hat. Er erinnert darin an die unver- änderlíchen Grundlagen, auf welche das freie und loyale System der Regierung gegründet sey, und erklärt, daß das Ministerium niemals von den in seinem Programm vom 14. September aus- gesprochenen Grundsäßen abweichen werde. Er fordert dann alle aufgeklärte Patrioten und Freunde der wahren Freiheit und des Thrones auf, die öffentliche Meinung so zu lenken, daß, währen
die Regierung ohne die Unterstüßung der Cortes sey, keine ge- fährliche Uebereilungen begangen würden, und spricht s{ließlich das unbegränzte Vertrauen aus, welches die Regierung, bei der Herstellung des Friedens und der Begründung der Wohlfahrt und des Ruhms Spaniens, in die Großherzigkeit der Spani- schen Nation, in die Mitwirkung aller Guetgesinnten und in den Eifer aller Behörden seße.
Die Auflösung der Cortes ist in allen Provinzen sehr gün- stig aufgenommen worden. Badajoz, Caceres, Buraos, Valla- dolid, Andujar und andere Städte haben {on ihre Zustimmung zu dem Verfahren des Ministeriums zu erkennen gegeben.
Gestern, am 2. Februar, ist das von den aufgelösten Cortes bewilligte Vertrauens - Votum mit allen üblichen Feterlickkeiten auf den ôffentlichen Plätzen bekannt gemacht worden. Eine Ka- vallerie-Abtheilung der National-Garde war bei dieser Bekanut- machung zugegen.
Der General Almodovar is endlich gestern hier angeéom- men. Vor seiner Abreise von der Armee ist er mit dem Gene- ral Cordova übereingekommen, die günstige Jahreszeit abzuwar- ten, um etwas Entscheidendes zu unternehmen. Er glaubt, daß die Aushebung der 100,900 Mann gegen die Mitte des Aprils,
das Großkreuz des
Herr
wo die Operationen wieder beginnen sollen, vollendet seyn werde. Cordova denkt keinesweges daran, seinen Abschied zu nehmen; er hat vielmehr dem Premier - Minister eine Depesche vom 31. Januar úÚbersandt, worin er demselben wegen der Auflösung der Cortes Glü wünscht und zugleich seine absolute Ergebenheit für die Sache der Königin aus \orieHt.
Die Hof-Zeitung vom Isten enthält in einer außerordent- lichen Beilage cinen Bericht úber die Einnahme des Forts del Hort durch die constitutionnellen Truppen. Die Besakbßung ist, mit Einsch{uß ihrer Anführer Moralis und Si- rera, erschossen worden.
Vor einigen Tagen enthielt das Eco del Comercio einige heftige Artikel gegen den alten General Castaños und dessen Adjutanten. Als einer der Lesteren, Herr Breton, dem Prokus rador und Redacteur des genannten Blattes, Herrn Caballero, gestern begegnete, stellte er ihn Úber jenen Artike! zur Rede. Es erhob sich cin Wortwechsel, der in Thätlickkeitcn überging, doch wurde der Streit durch die Umslehenden beigelegt. Als Herr Mendizabal diesen Vorfall erfuhr, trat er fogleih als Vermittler auf, und es steht zu hoffen, daß es ihm gelungen is, eine Ver- sóhnung herbeizuführen. Das „Eco“/ enthält nichts über die- sen Gegenstand.
Die verwittwete Königin hat durch eine vom 28. Januar da- tirte Verordnung befohlen, daß täglih von der Hauptstadt ein Courier nah der äußersten Spanischen Stadt an der Franzdsi- hen Gränze, auf der Seite von Oleron, abgehen soll. Dieser Dienst wird mit dem heutigen Tage beginnen. Der Courier geht am Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag um vier Uhr Abends in Begleitung eines Postillons, der die Depeschen der Regierung und die Briefe bei sih führt, von hier ab.
Briefe aus Lissabon vom 27. Januar melden, daß man dort wit Ungeduld dem Bericht des Finanz-Ministers über die Lage Portugals entgegen sieht. Die Deputirten-Kammer schont das Ministerium nicht. Jn der Sisung vom 26. Januar wurde der Marquis von Loulé aufgefordert, über die dreimonatliche Verlängerung des Handels-Traktates mit England, der am 1. Ja- nuar abgelaufen war, Auskunft zu ertheilen, was indeß nichr
auf eine genügende Weise geschah. Es scheint, daß diese Handelss S Ai A h Di A Q. Vias. fn Ga Ma Cr: A. S ne A - D