1836 / 54 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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. Auskunft eriheilie Über die auswärtigen Verhältnisse.

das Stillschweigen der Französischen Regierung in Be- zug auf seine Note vom 18. April angab, welche bestimmt war, Auskunft ber einige Ausdrücke zu verlangen, deren si Herr Serrurier, damals Französischer Gesandter zu Washington, in einer Mittheilung an den Staats - Secretair, Herrn Forsyth, bedient hatte, eine Auskunft, welche die Französische Regierung gern e! theilen werde, wenn sie zuvor die thr gebüßrenden Erklä- rungen erhalten habe. Vor seiner leuten Note habe indeß Herr Ltvingston noch eine andere, vom 25. April datirte, dem Herzog von Broglie übersandt, in welcher er, ohne spezieile Ausführung des damals schon angenommenen Amendements Valazé, das

Poinzip desseiben anficht und dessen wahrscheinliche Konsequenzen |

ausführlich entwickell. Damals habe er (der Herzog von Bro-

glie) es nicht fär zweckmäßig gehaiten, offiziell die Vertheidigung

des nur im Entwurfe existirenden Amendements zu übernehmen,

¡e6t aver, da e von der gescbgebenden Gewair gebilligt sep, fühle er sih dazu genöthigt. Der Herzog geht darauf zu einer Berichtigung der schon in der Borschaft von | uthaltenen und in der déesjáhrigen wiederhoiren Geschichts - Erzählung ber. Seine Daëstellung ist im Wesentlichen folgende:

Der Geseßz - Eutwurf in Bezug auf die Ausführung des Tral tats von 4, Fuli 183A isi der Deputirten-Kammer dret inal vorage- tragt worden, nämlich am 6. Apri! 1833, am 11. Funi desselben Fah- res, und am 13. Fanuar 1834, worauf er dena am 1. Avril 1834 durch eine Majorität von 8 Stimmen verworfen worde i. Die Nachricht davon kam in Wasdington am 6. Mai an. Am 4. Fun zeigte Herr Serrurier dem damaligen Staats-Seccretair für die aus- wärtigen Angelegenheiten zu Washington, Herrn M’Lane an, daß die Französtsche Regierung beschlossen habe, den Gesez- Entwurf nochmals einzubringen, und wiederholte diese mündlich gemachte Anzeige it einer vom folgenden Tage, dem 5. Juni, datirten Note. Herr M’Lane antwortete darauf am 27. Junt, daß der Präsident sich auf die Versicherung des Herrn Serrurter verlassen und den Beschluß der Kammern abwarten wolle. Herr Serrurier hatte in seiner Note crflärt, daß der Geseh - Entwurf so bald eingebracht werden folie, als e3 nue die Bestimmungen der Französisczen Verfassung geftat-

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P ten, indeß mußte die genauere Bestimmung des Zeitpunktes natüc- lich theils von dem allgemeinen Zustande der inneren Angelegenh«t- ten Frankreichs , theils von dem Zwecke, den beide Regierutigen zu erreichen bemüht waren, abhängig bleiben. Fm August 1834 wur- den die Kammern zusammenberufen, doch nur der Form wegen, um dem 42sten Artikel der Charte zu genügen; Geseß - Entwürfe wur- den weder eingebracht noch diskutirt. Dogleich Herr Liviugiten #o- wohl als der Präsident der Vereinigten Staaten erwartet zu haben scheinen, daß das Entschädigun gs-Gesesz in dieser formellen Session werde vorgelegt werden, ließen sie sich doch leicht überzeugen, daß durch eine solche Voreiligkeit nicht nur der bestehende Gebrauch ver- leßt, sondern auch die Annahme des Geseßes selbi eher gefährdet als befördert worden seyn würde. Dieselben Rücksichten fanden auch Anwendung auf das spätere Begehren des Herrn Livingiton, cine besondere Session zur Vorlage des Entschädigungs » Gesehes anzu- ordnen. Auch dicsezmal fanden die Vorsiellungen der Franzdsischen Reglerung bei dem Präsidenten Eingang, und der inzwischen ernannte Staars-Secretair, Herr Forsyt6, äußerte Hrn. Serrurier nur sein Bedau ern darüber, daß die nâchstfolgende Sesston erstam Endedes Monats De- zemberund nit am 1. Dez. werde ecdfnet werden (welches leßtere indeß Docch) durch ein Zusemmentreffen von Umständen bewirkt wurde), erflärte aber zugleich dem Franzdsischen Gesandten, daß der Präsident in seiner Botschaft dem Köngresse nur anrathen werde, die Entschei dung der Französischen Kammern abzuwartea. Unter solchen Unt- ständen teaf die Botschaft von 1834 ein. Gleich nach dem Eintref fen der Botschaft in Paris suchte Herr Livingüoun in einer Note vom 29. Fan. 1835 dem üblen Eindruk decselven dadurch zu begeg

nen, dafi er den auf Frankreich bezüglichen Säßen der Botschaft

die miideste Deutung gab und Úberd'es das Prinzip aufstellte, daß es einer fremden Macht nicht zustehe, Erklärungen zu verlatigen Über die Mittheilungen, welche cin Zweig der geseßgebenden Gewalt der Vereinigten Staaten an den andern zu machen für gut findet, ein Brinzip, welches ec in seiner Note vom 25. April noch weiter entwickelte. Herr Livingfion gesieht ein, daf, wenn der Präsident einen amtlichen Aët vornähme, der die Jnteressen einer fremden

Nation verleßte, over wenn er bet direkten Mittheilungen an dieselve durch Vermittelung diplomatischer Agenten eine anistäßige Sprache führte, Det O 0e O N

Geseß anrxähme, welches die Würde einer fremden Nüution verl: zte, das Begehren einer Erklärung an der rechten Stelle scyn und ach- tungëvoll erwiedert werden würde; dieser Grundsaß sey aber nicht anwendhar aus einen Aft, durch welchen der Prästdent, als alleini- ger Repräsentant der Nation bei fremden Mächten, dem Kongrcsse ful Die âußetste c5reiheit von aller Beschränkung sey erforderlich, wenn der Pré sdent dem wichtigen Theile seiner Functionen genügend nachkommen solle, welcher feine Berichte Über die Beziehungen zu fremden Nationen betrifft. Wenn es irgend einer femden Macht erlaubt wäre, diese Mittheilungen der vollziehenden Gewalt zu kritificen, dann würde das Land sich fortwährend in Kontroverse verwickelt finden, deun wenn das Recht einmal anerkaunt wäre, so würde man es für seine Pflicht halten, dasselbe auszuüben, und verlangen, daß jede anschei- nend deleidigende Phrase dezavonirt und über jedes Wort cine Er- fläcung gegeben werde, welches eiter ungerigneten Fnterpretation unterzogen werden könnte. „Daher//, sagt Herr Livingfton in seiner y?ote, „i der Grundsaß fessgestelt worden, daß keine fremde Macht das Recht hqt, Erklärungen zu verlangen úber irgend ettous, was der Präsident bei Ausübung seiner Functionen dem Kon- grese - mitzutheilen oder in Bezug auf irgend eine Maß- regel, weiche er demselben autuempfehlen für gut sindet Dieses Yusnzip tun erklärt der Hekzog von Broglie nicht zugeben zu fönnen, wentgsiens nicht als eiu absolutes, allgemeines, perens torisches Prinzip - ohne Bedingung und Begränzung. „Es hätat nicht von einer Nation ab‘, sgt er hinzu, „durch die bloße That- sache, daß sle diese odec jene Regierungsform angenommen hat, in Beziehung ¿u fremden Mächten mehr Nechte zu erwerben, als fie sonsi besejjen haben würde, eder sich andere Rechte anzumaßen, als fe unter irgend einer anderes MNegierungsforum genossen haben wurde. Dent Nationen ileht es frei, ohne irgend cine Beschränkung die Regierungsform zu wählen, welche ihnen beliebt, gerade aus der Ursache und unter der Bediigung, daß solch’ eine Wahl sie allein angeht, und daß, welche Wall fie auch treffen mögett , dieselbe an- derer Nationen Rechte nicht asfziren, noch deren legitime Fnteressen benachtheiligen ann, Nun hat aber éine jede Regierung das ai- erkannte Recht, Exrklärnngen zu veriangeit, wenn der geseßliche NRe-

präsentant oder das ojsiztelle Organ einer anderen MRegie- rung sich eine Sprache gegen ie erlaubt, welche für de- attacselen wird. Solch* ein Recht kann die Ver-

leidigend fung der Vereinigten Staaten ‘weder vernichten, tioch modi ztien, noch beschräánïen; dent es ift im Völterrehte begründet. Die linverantwortlichkeit, mag ste sich nun auf Personen, auf Han kitn- gei oder Worte beziehen, die Unvecantwortlichkeit, wenn sie auf ges-hlicher Grundlage beruht, ist eine rein nationale Fustitution, eine durchaus innere Regulative, und kanx niemals als ein Argu- ment bei dem Verkehr verschiedener Regierungen untex cinauder be- t werden. Wenn dem nicht so wäre, und wenn wir geneigt seyn fônnten, na dem Beispiele des Herrn Livingsion , das Argument his in seine äußersten Konsequenzen zu verfolgen, so könnte sogar behauptet werden, daÿ der Präsident der Vereinigten Staaten, wenn es anders nur in einer Botschaft an den Kongrefi geschähe, dient- li fremden Nationen und fremden Regierungen die gehässtgsten Handlungen, die verkehrtesten Absichten zuschreiben, sie dem Tadel

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der ganzen Welt bloßstellen dúrre, ohne daß diese Natiouen vder Regierungen das Recht hätten, die geringsie Ahndung

darúber ergehen zu lassen, da sie jener fonderbaren Lehre zufclge offizielle Notiz davon zu

Broglie erläutert dan das Verfahren

nicht cinmal dazu berechtigt wären, nehmen. Der Herzog von

222 der Franzöfischen Regierung, als dessen Gruudzlige Schonung und Versdöhulichkeit bezeichnet, und zu dem dasselbe Futeresse Ver- anlassung gegeben habe, auf dem der von Herrn Livirgston verthei- digte Grundsaß beruhe, nämlich das allen auf Theilung der Ge- walten und Oeffentlichkeit der Verhandlungen basirten Regierungen gemeinschaftliche Fnteresse, jedc direkte Einmischung in die Mitthei- ungen der Behörden einer fremden Nation unter cinouder, #9 viel wie möglich , zu vermeiden. Deshalb habe die Französtsche Negie- rung si zunächst damit begnügt, thren Gesandten aus Washington abzuberufet, und die Erklärungen abgereartet, welche ste unter an- deren Umsiänden sogleich gefordert haben würde. Diese Mäßigung

hade au Herr Livingston anerkannt , indem er sich becilt have / gleich nah dem Eintressen der Boischaft ausführliche Sriäuterungen derjelden zu geben / welche denn auch , wie er später angezeigt habe, von dem Prasidenten ‘völlig ge-

billigt und genchmigt worden seyen. Daß ader diese Erklärungen nicht genügen könnten, begründet der Herzog voi Beoglie einestheils | darin, daß ste, | Ansicht des Herrn Livingsion, dicsen Charakter am 18. Ypril, als | das Amendement în der Depautirten- Kammer angetommen wurde, | noch nicht verändert gehabt, anderentheils aber auch in dem Wesen | dieser Erklärungen selbsi. Er erkennt es als richtig an, daß die | Me Französischen Regterutig hauptsächlich gegen zwet | Punkte gerichtet seyen, nämlich erstens: daß die Botschaft die redli- | chen Absichten der Regierung des Königs der

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he D erung d Granzosen in Ziveifel | ziehe, und zweitens: daß sie die Drehung enthalte, die Erfüllung j des Traëtats durch die Furcht vor Nepressalten erzwingen zu wollen. j Wenn man die Botschaft, d. h. den auf Frantreich bezüglichen Tkeil derselben, im Detail betrachte, so werde man vielle!ci:t füutden, daß keine einzige Phrase nicht eiuer mehr oder minder plausiblen Friterpretation unterzogen werden könne, wann auch vielleicht in der cinen der Zweifel ge- gen die rechtlichen Absichten der Franzbsischen Negierung, oder dic Absicht durch Drohung oder Einschüchterung auf dieselbe einzuwirëcu, sich bestimmter als in der anderen ausgeiprechen finde. Wean aber die ganze Folgenreihe der Fafta berücksichtigt werde, wenn man dhe- merke, mit wte vieler Sorgfalt ste so sehr als möglich in ein schlech- tes Licht gestellt würden, ohne Erwägung dcr erklärenden Umstände und der Rücksichten, welche die Regierung der Vereinigten Stag. ten zuvor selbs anerkannt habe, wein man am Schlusse der unun- terdrochenen Reihe von Behauptungen, welche sich als Beschwerden geltend niachen, nur weil sic auf isolicten und unvoliständigen An- gaben beruben, den unerwartetent, den, mindestens gesagt, extremen Vorschlag finde, Französisches Eigenthum zu konfitziczen, danu sey es auf den ersicn Anblick unmöglich und selbst nach längerem Nach- denken 1chchwierig, den Gedan®en shwitiden zu lassen, daß dieser gairze Thetl der Botschaft zu dem oben angegchenen doppelten Zwecke verfaßt worden sey. ¿„Dem if aber nicht so“, fährt der Herzog fort, „wenigstens hofen wir, daß dem nicht so ifi. Doch was würde nôthig seyn, um einen solchen Gedanken gänzlich zu verbannen? Nichls als ein sehr einfaches Mittel. Wir streiten hler nicht über diese oder jene Phrase, diese oder jene Be- hauptung, diesen oder jeren Ausdruck; wir streiten Über die Absicht, welche diesen Theil der Botschaft diïtirt hat. Wenn es wahr i, daß der Präsident der Vereinigten Staaten, als er dem Kongresse de mit dem Traftat vom 4. Juli 1831 in Verbindung stehenden Thatsachen darlegte, nicht die Absicht heate, einen Zweifel wegen der redlichen Absichten dex Französischen Regierung rege zu machen, wenn es wahr is, daß der Präsident der Vereinigten Staaten, als

Eigenthums zu dekretiren, nicht die Absicht hatte, eine drohende Stellung Frankreich gegenüber einzunehmen, so sehen wir niát ein, warum er Schwierigkeit finden sollte, dieses zu erklären. Fs aber cine solche Erklärung in der That in der Notc enthalten; welche Herr Livingsion am 29. Fanuar an dle Franzbstshe Regierung rich- iete, oder in derienigen, welche derselbe Minister bei seiner Abreise am 27. April hinterließ? Wir wagen eben so wenig, dies zu bejahen

als es zu verneinen, und aus diesem Grunde ist es klar, daß weder die eine noch die andere genügen kann. Die Note vom 29. Januar hat den Zweck, der Franzöfisccen Regierung argenüber, die in der Botschaft des Präsidenten Jackson angeführten Thatsachen zu ent wickeln. Sie will beweisen, daÿ die von im aufgefaßte Ansicht die- ser Tiatsachen wenigsiens eine plaustvle ist. Mitten in dieser langen Entwickelung kommen zwei over drei Phrasen vor in Bezug auf das Zutrauen, j zu der Ausrichtigkeit der Franzvsischen Regierung gehegt have, cin Zutrauen, welches zu nähren Herr Livingîon sich ets tur Pßicgtk gemacht habe, und welches seiner Anstcht nach keinesweges it ciner der Jdeeu und Behauptungen, welche in der Botschaft ausgespre- hen sind, im Widerspruche siche. Die Note vom 27. Aprik vage- gen t hauptsächlich darauf berce{net, das von der Deputirter-Kam- mer eingebrachte Amendement auf üdirekte Weise zu prüfe:z M Verlauf dieser Prüfung und in dez Absicht, zu beweisen, das trgend ein Verlangen nach Ertflärungea känftighin nußlos dem Wesen nach uind unzuzäsiig dem Prinzipe nach jeyn werde, becuft sich Herr Livingston auf das Zeugniß von den rechtlihzen Avsichten der Ganzdfischen Regterung, welcves er in seiner erstin 3ote abgelegt hat; er bezieht sich auf die spätere Sanctionirung des F'uta!ts iener Note durch den Präsidenten unò verweilt inébesondere bei dem Pas- sus in der Botschaft des Präsidenten, in welchem, wie er bel'auptet, jede Jdee einer Drohung abgelieugnet wird. Sie werden leiht ein- sehen, mein Hevr, und das Kabittet von Washington wird, wie wir glauben, fich auch davon überzeuzcn, daß solch2 zufällig eingewebte Phrasen in Dokumenten, deren Zwec und FXuholt polemiscb if, und ivelche Überdies in die Deta ls ciner Koutroverse versteckt sind, die sich nicut lnèimer von Bitterkeit frei hâlt, nicht genügen könnea, den Eindruck zu verlöschen, den die Lesang der Botschoft hervorgebracht hat, noch dieselbe Wirkung auf den Geist lcrvorbringen tdnnez,

tvte diesel de Idee, wenn sie in einfachen, positiven, direkicn Ausdrüt- ten geäußert würde, und unbcaleitet von Beschuldigeengen, welche aus jeßt ganzunwichtigen Thatfachen oder Fucidentpu1kten ceschbvft sind, Der Art isi das Motiv, welches neven viele anderen die Franz;dsische Regferung in die Unmöglichkeit verseßt hat, von Herrn Livingston am Schlusse seiner Note vom 27. April aus- gesprochenen Wunsche Gehdr zu geben und zu erklären, daß vor-

zufrieden gestellt haben.

in den Vereinigten Staaten, wie die Berichte über die Debatten im Koagresse beweisen. Diéjes Eindrucks ungeachtet, bedachte fich die Franzbstiche Regierung nicht, sich in die La je zu verscßen, die Ver= pflichtung, welche ste im Namen Frankreichs eingegangen ift, erfül- ln zu dnnn. Went ste. sich damit für jeßt he¿núgt und erivar- set, vas die Erfullung jener Verpslicotung unter Bedingungen ge- fordert werde, welche mit der ihr gebührenden Achtung Übereinstim- uen, so besorgt weder ste, noch Frankreich, welches durch sfe repräsentirt mird, sich der Beschuldigong auszuseßen, als schäßten se die National- Ehre nach der Zahl der Millionen, welche sie zurück halten könnten als cine Entschädigung für eine zugefügte Belcidigung. Herr L:vinc fion wird der Erste seyn, der eine jolche Jdee zurückweist, Weit davon entfernt, wlrd die Franzdsische Negterung vielmehr den Tag als et- nen glütlichen preise, an welchem sfe im Stande seyn ird, das iþy anvertraute Pfand auf eine ehrenvolle Weise zu überliefern ; aber jeder Stgat hat Pslichten gegen sch selb zu erfülleit, iede Nation muß auf sich selbs Rücksicht nehmen. He. r Livingston findct die dee verwerflich, daß der Präfident der Vereinigten Stagten aber- wals Zeugniß ablegen soll von seinem Vertrauen in die redlicen Atsichten der Franzdsischen Regierung, weil ein so!cher Schritt, so vernünftig und gerecht ex an und füc sich seyn mag, nicht als airs- schließ iich durch Vernunft und Gerechtigkeit vorzeschrievett crschet- nen kdnntke. Er wird nicht darüber ertaunt scyn, daß die Frat;d-

siche Regieruñg threrseits ein gleiches Gewicht darauf legt, zu be- |

weisen, daf, wenn sie offeu eine geseßliche Schuld anerkennt und sich bereit erflärt, sie abzutcagen, sie ausschließlich nue die Vernunft u Gerechtigkeit herücsichtigt bat.//

e” dem Kongresse vorschziug, dic gewaltsame Wegnahme Fran; dstschen |

welches die Regierung der Vereinigten Staaten imnicr

dem | | úüder ein Russisches Boikslied, atrangirt und vorgetragtl # gäiglge von dem Gesandten der Vereinigten Staaten gegebene Er- | Herrn Guísifkow. i flärungen, welche von vem Präsidenten gebilligt worden seyen, sie | , eillwoc S hat, if tief eingedrungen An gemntrel den dic Botschaft gemacht | spiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Zum erstenmal! V

| eingedrungen, F elch , in ganz Europa und selb |

Nach diesen Worten schließt der Brief mit d

e an Herrn Pageot, denselben dem Herrn Forsyth et ihm Abschrift daoon anzubieten.

New-York, 27. Januar. Die leßte B

L L - 2 otschaft des

sidenten hat hier wenig oder gar keinen Eindruck uf die M

der Fonds und auf die Waarenpreise gemacht. Die Fonds fl h

Auftra esen U

sogar gestiegen und kein Handeis - Artikel hat si i E A . s F y . f R, im P if hoben. Es wird ziemlich ‘allgemein behauptet, keines der ed (h

Häuser würde die von dem Präsidenten vorgeschlagenen

geln gegen Frankreich genchmigen ; der Kongreß werde jed nichts in der Sache thun, bevor er nicht crfahren habe vid f / d

erste und Haupt-Botschaft des Präsidenten in Frankrei a

nommen worden sey. Jndeß hat Herr John Quincy Ad lu

kürzlich in ciner Rede im Hause der Repräsentanten ziemli a:

h 316 oro y a A . 0 in 4 urspränglich nichts als der NuedrucÉ der persdnlichen ! deutlich zu verstehen gegeben, daß er die Administration in j

dex kriegerischen Maßregel, die sie verlangen dürfte, unte, werde, was große Sensation erregte, da er früher eifrig fir

Erhaltung des Friedens sprach. ] Die Bill zur Linderung des hiesigen Brand-Unglüch h

der ge eßgebenden Versammlung des Staats New - Yoy

bany mit 91 gegen 24 durchgegangen, und man glaubt d d Senat sie ebenfalls annehmen wird. Sie autorisict dis g Yorker Banken, anderthalb Mal den Belauf der Anleihy 7 sie zur Erweiterung ihrer Fonds erlangen, zu diskontireh 4 Yares hat auf Resolutionen angetragen, um dem Kont ; Washington die Zufriedenheit dieser Legislatur mit dem d i men des Präsidenten Jackson in Bezug avf die Differenz ' Srankreic) fkundzugeben und deren Beistand zur Förderun von demselben vorge{chlagenen Maßregeln anzubieten, fle y Umstände solche Schritte erheischen sol’ten. k __ Dee hiesigen Zeitungen liefern auch wieder Nachrichtey Mobile, wonah zwei Truppen- Abtheilungen in Fotida d den Seminol-Judianern niedergemacht und von 112 Mann d drei entfommen seyn soliea, Ein Dampfschiff mit vier Com nicen war aus New: Otleans nach dem Schauplake dieser derlage abgegangen. : | __ Ein -Nord- Amerikanischer Schooner, der Freiwillige y New-Oo7leans nah Texas bringen sollte, is von einem Muh nischen Schisse genommen worden; Capicain, Mann scast y Passagiere, zusammen an 509 Menschen, wurden in Fessenw Matamoras abgesúhßrt und dort in's Gefängniß geworfen,

Meteorologische Beobacktung.

5 1836, Morgens | Nachmiitags | Abends NaH einm ZO0! Februar. 6 Ubr. i 2 Übr | T) Ubr Beobachtun,

Bis nARAIK Br T 11 C A B E O U D E R B r A R ST L E T

| j Guta ¡840 24‘ Par. (340 94 ‘Par. 241,28‘ Par. Quelluoärme 709 g,

R Ra x0 53 c y Î : Luftwärme .…. | 489R. |— 0,19R. |— 24GN. / Fluwärme 08 SOaUpUntt... (—! 0 N [— N 259 N I 1112 C266 | Q F D eA Ce Bodenwärme 4j Dunstsättig | SY pTt. S0 Ck | O vEt, N

x L { Nusdünltu na (i (s

Wetter es j heiter. } hosterx, | Dalbhelter tung 0e y S | NDH. | N j NNHO | Niederschlag (0) Ten - j ctisk N r Wolkenzug. | NO. | _— § Nachtkälte =— 3) ; Tagesmittel: 340 82‘ Par... —2,39N... 3,80 N... §76

Auswärtige Börsen. A Amsterdam, 16 Februar. Niadlnr U L S9 r i Len I S huld Do D do. 103! Kanz B L /16 9D /0 San M L óSSii Ï Cs 4 Au Ld Schuld4 Zunsi. 19/6. Preuss Pränmnm.-Scheine 106, oln. 1231/, Va Met, 993, i 0

Antwerpen, 15. Februar.

[d é A) ep:

Passìive 16!%. Ausg. Schuld —. Zins! 1914, Yeue Anl, 9

i Frankfurt a. M., 8. Februar.

Vesterr. 5%/, Metall. 163 ¿02 / 992/- 995 /. M - /u S 99/8. +1)

3597/4. Br. 1%, 251/,. G. Bank-Actien 1637. 1635 ‘lVartial-Obl, 1E

(7. Loose Zu-500 bl. li /, 1144. Loose zu 100 Fl. 218,0 l’reuss, Prüm.-Sch. 60%. 60%. do. 4%, Anl. 99/4, G. M Loose 694. P O S A S a8 21/0 M 553 16- Do! 16° Z : :

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Bank-Actien 1350. 1348. Neue Anl. 455 de

O lon don, 13. Februar,

Cons. 3% 914. bis 91%. 5% Portug. 8314 do. 3% N

Spanische 47%. E

i aris, 15. Februar.

59% Rente pr. compt. 109 50 fin cour. 109 73 V nt J - : Fe S Q ( x / 7 n" compt. 80. 75 tin cour. 80. 99 5% Neap. 99. 60. 5 WFE

Passive 15!/,. Neue Avsg. Sch. —, i; Wien, 15. Februar.

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GBuaak-Actien 1362. Neve Anl,

» » kQ 1 ) Rente 48. Ausg. Seb, Ih

Königliche Schauspieze.

Montag, 22, Febr. Jm Schauspielhause: Herrmann 1 Dorothea, idyllishes Famtucn - Bemälde in 4 Abth. , von C. Töpfer. Hierauf: Zum erstenmae: Der Narr sciner \ heit, Lustspiel in 2 Aufzügen, von E, Naupad..

Dienstag, 23. Febr. Jin Opernhause: Demoiselle Bod Lostspiel in 1 Aft, von J. E.- Mand. (Dlle. Bertha Erd Demoiselle Bock.) Hierauf: Variationen von Maysedn l cin Holz- und St-oH- Jofirument arrangirt und auf das vorgetragen von Hertn Gusikow. Dann: Der reisen W dent, musikalischés Quodlibet in 2 Abih. Und: Vai

Mittwoch, 24, Febr. Jm Opernhause: Capriciosa, W

derholt: Der Marquis von Carabas, oder: Der gestieseltt Ÿ

4 R « Ï 5 Y ter, fomisches Zauber - Ballec- in 2 Abth., von Hoguet. M von dem König. -Kammer-Musibus H. Schmidt. j

Jn Schauspielhause: 1) Pes rivaux d’eux mêmes ) La seconde représentation de: La pensionuaire mariée, deville nouveau en 1 acte, par Scribe. 3) La samille 4 l tot, vaudeville comique cn 1 aete. f

Königstädtisches Theater.

Montaa, 22. Febr. Zriry, oder: Die Bestúrmung wi Sigeth, Melodrama mit Chöôren in 5 Akten, von Theodor ner. Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. j

Dienstag, 23. Febr. Der Bardier -von Sevilla, tomish Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Dlle. Gerhardt: Ros

Donnerstag, 25. Febr. Zum erstenmale: Zu ebener und erster Sto, oder: Launen des Glückes, Lokal - Posse Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von À. Ml Die neuen Decorationen sind vom Decorations - Maler ga Deny. a __ Wegen der ndôthigen Vorbereitungen zu diesem Stúd d Mittwoch den 24sen“ keine Vorstellung und bleibt das Thea an diesem Tagx gesHlosen.

Redacteur Ld. Catte!l.

Gedruckt bei A 426, Hay

—— -

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. Majestät der König haben

Sch wane zu Borbeck, im Kreise Duisburg, den othen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

| Se. ottfried

Im Bezirke der Ki zu Breslau ist der bisherige e zu Breslau, Urbatsch, zum Pastor in Herrmannsdorf,

y bisherige Pastor rell, ind er bisherige General - Substitut und Lektor an der

isabeth-Kirche in Breslau, Lomniter, oth ernannt worlen,

m1. Febr.

melt.

würde.

re Pläkze ein. tille.

tr auf jedwedes erigen Ministe sh beschieden h

hatte Ï Lavocat.

D Crd p E M

*) Der 86fte Artikel des Straf- Geseßbuches §. 1 lautet also: auf das Leven oder die Person des Köni h f O) Di va Tee legt Men mt terna n Bezug auf Boireau ut i t lung / wie sie das I f au unsere gestrige Mitthci- elegra y ê :

db, Asen va Depesche aus Pari?, gegeben hatte, zu berichti-

inte nur Zwangsarbeit (détention)

¡Angriffe der Strafe

stungsstrafe

reuß d

Berlin, Dienstas Len Wien

dem fatholischen Pfarrer

Königl. Regierung Prediger an der Hospital-

fer zu Schurgast als ‘Pastor in Po- als Pastor in Herrn-

Zeitungs-Nachrichten.

Fieshi’s Prozeß. Das Gericht hatte orgens in geheimer Den ganzen Tag über hatte man außerhalb des Pa- es nichts von dem Resultate der Berarhung erfahren. j Uhr Abends erhielten die Advokaten der Angeklagten und die dacteure sámmilicher Journale dur den Groß-Referendar die zeige, daß das Urtheil noch an demselben Abend publizirt wer- Geaen haló 11 Uhr Abends ng wieder eröffnet. t Der Namens- Aufruf erfolgte unter feierlicher Gleich darauf erhob sih der Präsident, id verlas das Urtheil, welches in seinen wesentlichen Theiten gendermaßen lautet : ; ; i „Auf den Grund der gegen Fieschi, Morey, Pepin, Boi- reau und Bescher entworfenen Anklage- Akte; nachdem die Zeugen in ihren l t Requisitorium und die Advokaten der Angeklagten in ihren Plai- doyers vernommen worden; in Betracht, daß Fies ci sich am B. Juli eines Attentats gegen das Leben des Königs und mehre- rer Mitglieder seiner Familie, so wie des sreiwilligen Todschlags gegen 18 Personen, und des Versuchs eines Todschlags gegen 2 Personen \huldig gemacht hat; daß Morey und Pe- pin sich zu Mitschuldigen jener Verbvchen ‘dadurch gemacht, daß sie: 1) mit dein Haupturheber des Atteutats das Verbrechen verabredet; 2) durch Geschenke, Machinationen und strafbare Kunstgrifse den Haupt - Urheber des Attentats angespornt; 3) ihm Waffen, Instrumente und andere Mittel zur Ausführung des Verbrechens verschafft; endlih 4) ihm bei den Vorkehrun- | gen, wodur das Attentat vorbereitet, erleichtert und vollführt worden, beigestanden haben; daß Boireau überwiesen ist, sich gleichfalls zum Mitschuldigen des gedachten Verbrechens | gemacht zu haben; daß dagegen hinsichtlich Bescher's nicht E constirt, daß derselbe in irgend einer Weise bei dem Attentate betheiligt gewesen; spricht der Gerichtshof den BDescher © von jeder Anklage los und befichlt, daß er sofort auf freien L Fuß gesekt werde; verurtheilt Fieschi, den Artikeln F 86 und 13 des Straf.Ges-6buches gemäß, zur Strafe des Va- F termordes *) und befiehle demnach, daß er im Hemde, barfuß F und das Haupt mir einem s{chwarzen Schleier -bedeckt, zur Richtstätte geführt, auf dem Schaffott, während der Vorlesung des Todes Urtheils durch einen Gerichtsschreiber, zur Schau ausgestellt und dann sofort vom Lebea zum Tode gebracht werde; verurtheilt Morey und Pepin zum Tode; verurtheilt Boireau zu jähriger Festungsstrafe **“), nach de- ren Ablauf er lebens!änglich unter polizeilicher Aufsicht stehen

soll; verurtheilt endlich Fieschi, Morey, Pepin und

Boireau solidarisch in die Kosten des Prozesses.“ Unmittelbar nah Vorlesung dieses Urtheilsspruches wurde die Sißung aufgehoben.

Paris, 16. Febr. Gestern Mittag versammelten sich sämmt- Pte Minister in den Tuilerieen, wo sie 2 Stunden lang mit e Könige konferirten. Der Messager will wissen, der Graf olé habe vorgestern Abend dem Könige geschrieben gehabt, daß Portefeuille verzichte, worauf Se. Maj. die bis- L den folgenden Tag um 2 Uhr Mittags zu ätten. us ihnen A, hen zur RKekonstruirung des Kabinets hingebracht, jeßt nichts weiter übrig bieibe, als daß sie sämmtlich oder doch zum Theil e e vehietten. f S annte Blatt, daß bloß die F i i aué scheiden L Mliarn die derren von Broglie und Guizot zet O würden. (?) evor gestern das obige Urtheil des Pairshofes gefällt ward Fieschi in seinem Gefängnisse eine O: mit Herrn Er beshwor ihn auszuwirken : 1) daß er zu und 2) daß man ihm nicht, wie allen zum Tode Verurtheilten,

vireau is also z

die pürgerliche

D

U 8.144 V. Sant er p.

Sicbzehnte und leßte Sißung fich schon um halb 11 Uhr Si6zung zur Abfassung des Urtheils ver:

Um

wurde darauf die Siz- Die Pairs nahmen mit Ernst und Würde

bedeckte sich,

Aussagen, der Genera!-Prokurator in seinem

Jn dieser Konferenz nun hätte der Kd- daß, nahdem man 10 Tage in nutlosen Ver-

Man glaube hiernach, - meint das

Herren von Montalivet und’ Sau-

auf den Knieen, zwei Dinge füc ihn Fuß nach der Rithtstätte gehen könne,

de Liège/‘/ vom 17ten, angeblich nach

lebenslönglicher Freiheitsstrafe die Rede war, (travaux forcés) gemeint seyn, da die Fe- höchstens auf 20 Jahre verfügt werden darf. um Moximum dieser Strafe, mit welcher zugleich

die Zwange-Jacke anlege. daß die erste dieser Bitten nicht erfüllt werden könne, weil die jeßige Regierung es sich zum Grundsatze gemacht habe, das Hin- zudrängen des Volkes bei Hinrichtungen möglichst zu verhindern, und wenn man thn zu Fuße

Allgemeine

(aats: 3

S ebuuar

Herr Lavocat machte ihm bemerk,

ao lasse, so wäre dies das beste Mittel, ganz Paris auf die Beine zu bringen. Dagegen ver- sprach thm Wie Lavocat, Schritte Ai thun, um die Gewährung jeiner zweiten Biite zu erlangen. en gestrigen Tag über war Nina Lassave, in Folge der ihr ertheilten Erlaubniß, bei Fieschi. Sie zerfloß in Thräneñti, so daß ihr Fieschi zuleßt lächelnd sagte: „Wenn Du getcommen bist, um mir meinen Muth zu rauben, so hâttest Du lieber fortbleiben sollen.‘ Heute Morgen um 19 Uhr wurde den Angeklagten das Urtheil des Pairshoses no- tifizirt. An bestimmten Details über den Eindruck, den die Ent- scheidung ihres Schicksals auf sie gemacht hat, fehlt es noch. Indeß sagt man, Fieschi sey ganz ruhig geblieben; er habe sich sogleich bei dem Junspektor der Gefängnisse nach einigen Details úber die Art und Weise der Hinrichtung erkundigt und es nur zu bedauern geschienen, daß er noch 24 Stunden warten müsse. Pepin und Boireau sollen sehr niedergeschlagen gewesen seyn und Lebterer einen Strom von Thränen vergossen haben. Mo- rey is rheisnahmlos und unerschüttert geblieben, wie während der ganzen Dauer des Prozesses. Man hatte gehofft, Pepin würde nach erfolgter Verurtheilung zum Tode Geständnisse ma- Hen; dies ist aber nicht geschehen. Gleich nach Verlesung des Urtheils wurde den drei zum. Tode Verurtheilten die Zwangs- Jake angelegt. Als Nina Lassave gestern Abend den Fieschi verlassen hatte, schrieb er cinen langen Brief an den Abbé Gri- vel, worin er um dessen geistlichen Beistand vat. Dem Scharf- e ist der Befehl zugegangen, sich zu morgen früh bereit zu alten. Der Moniteur, der lange Úber die Ereignisse im nördli chen Spanien geschwiegen, wahrscheinlih weil er in der lesteren Zeit nichts Günstiges für die Christinos zu melden hatte, giebt heute wieder folgende Nachricht: „Der ehemalige Kancnikus Batanero war mit 300 Mann JZufanterie und 1090 Mann Ka- vallerie über den Ebro gegangen, um die Karlistischen Guerillas von Co-Filien zu sammeln. Am Lten ist er aber bei Urillo voll- ständig geschlagen worden; man hat ihm 190 Mann theils getöd- tet, theils als Gefangene abgenommen; 600 Kürassiere von der Garde verfolgen den Rest.“

Briefe aus Bayonne vom llten sprechen von einem Aus- falle, den die Garnison von St. Sebastian am 10ten gemacht habe. Die Karlisten, so heißt es, hätten anfangs ihre Verschan- zungen eiligst verlassen, jedoch bloß um den Feind irre zu leiten ; nachdem darauf die Christinos h weiter vorgewagt, wären sie von allen Seiten überfallen und mit ziemlich bedeutendem Ver- slste bis unter die Mauern von St. Sebastian zurückgeworfen worden.

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Großbritanien und Jrland,

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 12. Februar. (Nachtrag. ) Auf eine Frage des Herrn Wallace erklärte Herr Laboucheve, daß die Kommissarien zur Untersuchung des Postwesens die Abschaffung des General- Posimeister - Amts und die Uebertragung seiner Functionen an eine Kollegial, Behdrde anempfohlen hätten; es werde, fügte er hinzu, dem Hause nächstens ein vollständiger Bericht über die vorgeschlagenen Veränderungen mitgetheilt werden , der ihm voll- fommene Einsicht in die Sache gewähren würde. Das Haus verwandelte sih dann in eincn Subsidien-Ausschuß, in welchem die Besoldung für einige Königliche Wildhüter bewilligt wurde. Herr Hume fragte bei dieser Gelegenheit, was denn diese Wild-

welche sie betà-

húter zu thun hätten; die Besoldung, | men, betrúge mehr, als das ganze Wild werth sey, wel- hes sle hüteten, und es sollte daher diesem Wiid ein

Ende gemacht werden. (Gelächter.) „Da das Publikum““, sagte Herr Hume, „das Wild erhalten und die Gebühren zahlen muß, welche die Wildhúüter von ses oder sleben Thiergärten empfan- gen, so glaube ih ein Recht zu der Frage zu haben, ob das Wild von den ehrenwerthen Herren des Ministeriums gegessen wird oder nicht?‘ (Gelächter.) Lord John Ruffell versicherte, er habe noch fein Stück Wild angenommen, seitdem er im Amte sev, wiewohl er nicht leugnen kdnne, daß ihm welches angeboten worden sey. Bei dem Antrag auf Annahme der gewöhnlichen Beschlússe in Betreff der Zusammenstellung der Prüfungs-Kom- missionen des Hauses wollte Herr O'Brien als Amendement vorschlagen, daß in allen auf Angelegenheiten des Vereinigten Königreichs bezüglichen Fällen wenigstens zwei unter den funfzehn Kommissions-Mitgliedern aus der Zahl der Jrländischen Repräsen- tanten gewählt werden sollten, indem er behauptete, daß, obgleich die Jrländischen Mitglieder ihren Pflichten am gewissenhaftesten nachkámen, doch unter 194 Kommissions-Mitgliedern nur 9 aus ihrer Mitte ernannt worden scyen, und daß das Verhältniß der- selben zur Zahl der anderen Mitglieder in der Kommission sich nur wie 1 zu 21 stelle, während es im Hause selbst doch wie | zu 5 seyz er nahm jedoch auf die Bemerkung des Herrn Finn, daß dies hoffentlich bisher nur eine Unaufmerksamkeit und nicht ein bôser Wille des Hauses gewesen sey, und daß gewiß künftig bci den Zusammenstellungen der Kommissionen mehr Rücksicht auf die Jrländischen Mitglieder werde genommen werden, seinen Vorschlag wieder zurück. Hierauf trat Herr Finn mit seinem ange- kündigten Antrage hervor, daß das Haus sich ineiner Resolution über die unheilvollen Folgen des Orangismus für den Charakter und Ver- waltung der Rechtspflege in Jrland und über die Besorgnisse aussprechen solle, welche cine unter der Yeomanry und dem Mi- litair so weit verzweigte Association, zu der Personen vom höch- sten Range und Einfluß gehörten, für die sichere und gesetzmä- ßige Erhaltung der Thronfolge in Großbritanien einflößen müsse. Er behauptete, daß die Hälfte der Mitglieder der herrschenden Kirche in Jrland aus Orangisten bestände, und daß sich unter dem Yeomanry-: Corps, welches 27,000 Mann stark sey, wenigstens

(Tit d.

von den Geschworenen, Friedensrichtern, Sheriffs undUnter-Sherifss gehörten verhältnißmäßig eben so viel zu dieser Association. Die Be- hauptung des Redners, daß der Grundsaß dieses Vereins tôdt- liche Feindseligkeit gegen die große Masse der Jrländischen Be- völfecung \ey, genoinmen.

John Russell aber erklárte, er kônne mit der Annahme einer solchen Resolution, wie die vorgeschlagene, die so viele (auseln, so hwere Anklagen und so wichtige Gegenstände umfasse, nicht

wurde von der Opposition mit „Nein, nein!‘ auf- Herr C. Buller unterstüßte den Antrag, Lord

ubereinstimmen. (Hört, hört!) Auch habe der ehrenwerthe Herr

seinen Antrag nicht zu einer passenden Zeit vorgebracht ; er jehe,

daß die anwesenden Mitglieder nicht gestimmt seyen, jelzt diese

wichtige Angelegenheit zu entscheiden, und er halte es daher für

besser, die Erwägung der ganzen Sache ‘auf eine spätere

Zeit zu verschieben; wenn die Debatte vertagt würde, s#o

wolle er bei der Wiederaufnahme derselben die Ansich-

ten der Minister in Bezug auf diesen Gegenstand und

auch seinen Grund, warum er weder das von Herrn Finn noH

das von Herrn Hume vorgeschlagene Verfahren gutheißen könne,

dem Hause mittheilen, so wie, weshalb er glaube, daß das Haus,

ohne sich in eine weitere Untersuchung einzulassen, gleich zu An-

fange der Session seine Meinung über den Charakter und die

Tendenz der Orangisten-Vereine aussprechen müsse; er wolle dies

in zwei Resolutionen thun, die er dann dem Hause vorlegen werde; Übrigens aber sey es keinesweges seine Absicht, slch einem ctwanigen gegen andere geheime Vereine gerichteten Antrage zu

widerseßen, denn er sey ein Feind aller geheimen Gesellschaften, und wenn sich durch Untersuchung in einem besonderen Ausschusse oder auf einem anderen Wege ein Mittel ausfindig ma- hen lasse, dieselben ganz zu unterdrücken, so würde er es gern annehmen, denn er sey vollkommen überzeugt, daß dadurch FJrland eine U der Religion ein Dienst und dem ganzen Königreich Gerechtigkeit erwiesen wer- den würde. (Hört, hört!) Der Minister {loß mit dem Antrage, die weitere Erwägung dieser Sache bis zum 23sten d. zu verta- gen, womit das Haus si einverstanden erklärte. Herr Hume beantragte nun die Vorlegung eines Verzeichnisses der Offiziere jedes Ranges, die, ohne der kriegsrechtlichen Untersuchung unter- worfen zu seyn, aus der Armee-Liste ohne Angabe des Grundes gestrichen worden, nebst ihren Namen und der Beschaffenheit ihrer verschiedenen Vergehen. Wenn dieser Antrag bewilligt würde, sagte er, dann würde er, falls der Herzog von Cumber- sand auch ferner noch den von dem Ober: Befehlshaber der Armee mit Bezug auf die Orangisten-Logen erlassenen Befehlen nachzu- komnzen si weigere, darauf antragen müssen, daß das Haus unter- suche, inwieweit der Oberz Befehishaber Lord Hill seine Pflicht gethan habe, da er nicht für die gehörige Vollziehung seiner Befehle gesorgt, die dem Herzoge, als Obersten eines Regiments, doch mitgetheilt worden seyn müßten, und er werde dann die Frage \o stellen, wer eigentlich der Ober - Befehlshaber in diesen Königreichen sey. Lord Howick, der Kriegs-Secretair, sagte, er habe nicht sowohl gegen den Antrag, als gegen die Form des- sciben Einwendungen zu machen; in ersterer Beziehung müsse er Úbrigens bemerken, daß Se. Majestät das unbezweifelte und enbestreitbare Recht hätten, Jndividuen ohne Angabe einer Ur- sace aus dem Dienste zu entlassen, wenn dies Recht auch nur selcen und nur in den s{limmsten Fällen ausgeübt würde; in lezierer Hinsicht habe er gegen den Antrag einzuwenden, daß es sehr gehä\sig sey, die Namen von Jndividuen, die wegen un- rúhmlicher Ursachen entlassen worden, vor die Augen des Publis fums zu ziehen, da die Entlassung aus der Armee schon an sich eine {were und wohl hinreichende Strafe sey. (Hört, hört!) Oberst Verner erklärte, er sey einer von denen, die auf halbem Sold ständen; diese Belohnung nebst der Erlaubniß, seinen Ramg beibehalten zu dürfen, sey ihm von Sr. Maj. für seine Dienste bewilligt worden; er habe nichts gethan, was eines Offiziers oder Gentleman's unwürdig wäre, und er würde es hart finden, wer#8 er bloß deshalb von der Liste gestrichen werden sollte, weil er zu einem - Vereine gehôre, an dessen Spiße zwei Brüder Seiner Majestäc ständen. Herr Scarlett fragte, ob Herr Hume die persônliche Freiheit so weit verkürzt wissen wollte, daß es einem Manne, der auf Halbsold gesest sep, verwehrt. seyn sollte, ctwas zu thun, was kein Geseg für unrecht erkläre ; allen Geseken und aller Vernunft zum Trose eine bittere Ver- folgung gegen Theilnehmer an einem Verein zu beginnen, sey weder recht, noch ehrenwerth. (Hört!) Oberst Thomson da- gegen erklärte, er würde gern Reform- Vereine in jedem Regi- ment begründen, damit über die verschiedenen auf das Wohl des Soldaten bezüglichen Gegenstände, zum Beispiel über die: körper-

lihe Züchtigung, darin debattirt werden könnte, wenn er sich nicht stets dadurch hätte davon abhalten lassen, daß es nicht - weise sey, politishe Debatten unter der

Armee anzuregen; die Krone könne aber nicht einseitig han- dein und dúrfe eben so wenig das Bestehen von Orangisten-Logen in der Armee dulden, wie sie Reform - Vereine darin zulassen wúrde. Lord Howtcck erwiederte darauf, er habe keinesweges sagen wollen, daß es Offizieren, die auf Halbsold ständen, gestat- tet seyn solle, Vereine in der Armee zu stiften, sondern nur, daß so‘che Offiziere in allen Fällen, außer in solchen, über welche ein ausdrúcklic‘es Verbot von Seiten des Hauptquartiers oder das Reglement der Armee etwas Bestimmtes anordne , als Civilisten. betrachtet würden ; der Befehl des Lord Hill vom 31. Aug. sey nun in der That ein solches ausdrükliches Verbot, und es würde daßer ords- nungswidrig und sogar ein Aft des Ungehorsams seyn, wenn ein Offi- zier, selbst einer, der auf Halbsold stände, die Vorschriften desselben überträte; ein Offizier, und wäre er auch vom höchsten Range, der nach Erlassung jenes Befehls“ noch Vereine in der Armee stiftete, würde sih eines Vergehens \{chuldig machen. Herr Hume stimmte zwar mit der Ansicht des Kriegs - Secretairs hinsichtlich der Unangemessenheit in der Form seines Antrages nicht Überein und nannte es ein übermäßiges und unnöthiges Zartgefähl, wenn man es grausam finde, die Namen der wegen Vergehun-

egradation verfnüpft if, verurtheilt worden.

7 §000 Mann belaufe, zähle 4-— 50900 Orangisten unter sich, und

25,000 Orangisten befänden. (Hört, hört!) Die Polizei, die sich auf

gen aus dem Dienst Entlassenen zu publiziren, änderte jedoch seine Motioa dahin , daß er bloß „einen Nachweis über die