1836 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

j z î " Ÿ j 2 x # J y Í F ¿ f h î Î s a ;

S

Tar E

Dla Ain

ias Op A E

Tex seiner Bedanken und Besirebungen. Aber auch hier zeigte ch bald wieder die Haud jener unsichtbaren Lenkung, welche den regel- mäblgen Gang seiner Studien ühcrall abschnitt, um ihm eine desto fretere Entwvickclung zu ¿dnnen. Er hatte nur eben den An- erhalten, er hatte noch kein volles Bild von der Wissen- schaft erwerben könnten, (úr die exr glühte, als mitten im Se- meser zu Göttingen eine Spannung zwischen ten Studirenden und ibren Lebhrern ausbrach ; die Professoren s{lossen, dle Studenten ver- ließen Göttingen. Fn dieser Verlegenheit begab sich Hofmann in den benachbarten Harz und machte hier, unvollkommen vor- bereitet, dic erse eigene Bekanutschaft mit der Natur ; darauf erwarb er in Gbetingen das Doktorck- Diylom in der medtil- nischen Fafulfät.

4

brachte er son eine kleine Smnmlung von Grbirgsarten mit, als |

die Ausbeute seiner erüen Wüunderungen. Bercits mit unbefa!: genen Natvranschauungetn ausgirüstet, begann er nunmehr zu Ver- Un uter Weiß ein geregelteres Studium der Minera!ogie und Weo- gnosie; aber der einmal agrfkostete Melz eigner Beobachtung ¿og ibn ald (1820) în den Harz zurück. Er kam nicht cinmal dis tin den Har'4, sondern blieb ganz în der Nâbve von Magdeburg in der Ebene Schon hier fand exr viel Beachtenswerthes, und gewiß if cs ein Zeugniß für seinen wissenschestlichen Charakter, daß er bei aler

Feurigfett seines jugendlichen Enrhussaëmus nicht ter Grbüe der | j verbor, hatte er,

| seiner Jtuiän-:schen

ESricheinungen vielleichc scheinbaren verwciled, das Bedürfniß der aufgcfaften Provleme durchzudkingen.

füchtig nahgina, sondern, bei dem Un- atte, bis zue scharfen Lô{ung Diese Sinnesart be:

lohnte sich d'icch intercsante Resultate úber die Beschafenheit dee |

Oberfläche des flachen Landes und ihr Verhäitniß zu den in dec Nach- bacschoît anstehenden Gebiratarten.

In seiner ersten Schrift (Versuch eliter systematisten Ar:0-d= nung dec Gebfrgsarten u # w.) zulite er der damals bilietten Nes tur- Ph‘lojophie seinen Tribut, die Gebirgsarten werdet nav pola- rijchea Gegen{äzen' kiasitftzirt; weiterhin aber ließ er diese Rich- tung immer m-he zurück. Die téchsien Fahre Wurden der Fort= sebung seiner Beobachtung gewidmct: der Harz wu-de immer gc- naurr durchfocscht, ex wandte sh zugleich bis“ nah den We- sergegenden und fudirte bie Flbibildungen Helgotatids. (ine Zutamm:nstellunz des Gesutdenen verüochte {hon die Uuf- merfsamkeit der vornehmen Gedlögen, namentlich Leopold's vot Buacd, zu erwerben, dexr ihn zur Herauëgcbe aurmunterte; das Werkchen fübrt den Titet: Beiträge zue géogtioüuschen Kenntntß Nord - Deutscb¿ands (1823). Natutpbils sopbifhe Fdeen s{chimmern auch bier ydch durch, dagegen erscheint cinc Fülle genauer Beobach- tungen und sHarfer Betimmungen: die Richtung war hiermit ge- gebe, aber ndch jahrelanger Studien bedurfte eä, ehe sein berubm- teé Buch über das nordweßlicheDeutscyland erwachen konnte.

Mittlerroeile hatte er sich in Halle als akademischer Docent ha= bilitirr, allein mit Ungeduld eilte er tedesinal in den Somm k erien und bad auch den ganzen Sommec lang in das nordweftliche Deutchland, das ec nunmehr schon ais seine Provinz ansah, Von Fahr zu Fahr machte er neue Eroberungen, er dehnte sih wciwärts dis an das Nheinisde Schiefergebirge aus (1824), durcforschie die nordweßilich sen Vex- av. igangzen des Deutsiicit NHügellandes vont Bentheiin (ind Viüne Üer (1825), untersuchte darauf das Crz- und Fich!elgedirge (1828s); endlich die Gegenden zwischen dem Harz und Tvkringer Walde (1827). S9 wa? denn nach 8 Jahren methodlscher Fot schung der Cycius zusammen ängende? Beobachtungen geschlo! fen. Von Fahr zu Jahr batte ee bereits das Gefundene in Karten eingetragen: diese bedurften iegt ciner Erklärung, und der ganze Schaß mußte dee Wissenshzoit als Gemeingut über: geben werden. Durch die Anerkennung seiner Leißungen von Set ten des Königl. Miristerinms wurde ihm die Muße, in Berin 930 1827 1820 endli sein avoses Werk zusammenzufassen: „Neber- cht der orographi(chen und geognostischen Verhäitnife vom nord- wefilichen Deutihland ‘/ (Leiodz. 1839, mit einem geognostischen At

Tas). Das Feld diefer Untersuchungen tetrFgt nicht neniger als }

650 Bevtertmeite®, und ein Blick auf d!e schöne 1ebersichts - Karte Zeigt eine merkwürdige Verwikéelung. von hhck schwiertget BVerhâätty!fen. 1 D'leoung an die Sàache konte en Einztzer jn ss kurzer Drit diese ungeheure Arbeit zu Stande bringen, während tin einem Lettahbürtcn Staate bel großem Koflenaufwante binnen 50 Fah- rea über einen viel geringeren Maum hoch nichts nich zur Publizinät gekommen "it. Aber die Masse ter Detoil- Studien exdrúctte dei Hoffmann den freten geiliigen Ueberb!iek nit: mmiêt liditvoller Ocdnung nillte ee die Overfslächeigeßalt nach mehr als 2000 Gbherm-sungenck und dle fomyplizirtef

Verhältnisse des vielgealteten Landes zusammen ängend und ürec-

ichtilich da, überall mit klarer Beziehung auf die allgemeine Lehre der | j l : Erdbildunz und nicht ohne bedeutende Förderung derselben. Werner | ip ebenden auf elnanver folgenden Senerat.onen der Pflanzen- und | Thlerweit zu verbinden, und vou den urweltiicher Geschbpen Uberzu- | geben zu deten der gegemvärtigen Epoche.

Hormana war-der erfie, der sle errcichte: nit nar die î

haîte nur dieThüringer Flbbschichken in fein Syttem aufgenon.niet, 5 emer völlfdiidigei Kenntniß der Norddeutscher Flöt7ornat'on febite no.h viel. Zahl der SchiÆ| ten hatte fich ibun fait verdopveit e erhteiten i:6f auch erf ihre genane Bestimmung gegen zinander; cine Vergitlcung mit den Fldgschichten anderer (Kegenden und Länder wucbe icht ermg: Lich geinacht. ( naue Kenntniß eines beträchilichen Theils unsers Bateriandes und zugletch cin Muster, das noch nlckcht erreicht ifi. mebr geleißet alë dies, so müßte teinem Namen rin ehrende! Unben?kez gechert scyn, so lange die Nation auf die Kenntnéß lhre Landes und die Wissenschzft auf die genaue Kunde eines Theils der Erdober- fläche Werth legen wird.

Aber das Eingesammelte wurde in dem Werk lange nicht er- \schdpst, es wac genug an genauesien Detailftudien da, um einen zweiten Band folgen zu lasscn: allein hiezu fehlte dem rúüftig Fortfirehendeu nunmehr die Geduld. Forschen, seib| das mühsamsie, war {ihm eine Lusk, aber zu schreiben und auszuarbeiten war ihm Idftig. Er sehnte sich nah einem andern Felde der Untersuchung, nach einer neuen ufgabe fúr scine wachsenden Kraft.

Das Studivm der Vulkane in neuerer Zeit von bdchsier Wichtigkeit geworden, seic nämlich der Bulkanismus über den frü- heren, zumal ¡n Deutschland geltenden Neptuniëmus den Siez da- von gekragen und ih die Anficht unwiderleglich jeitgefßtellt hat, daß die körnigen kroftallinischen Gebirgs- Arten, die stúber jogenanrkten U gecbirge, Produkte eines f:urigen Flusses seyn, analog den Loven der Vaikane, ja daß sie nur eden, de: vorbrehend aus Spalren der Erdriade, zugleich auch dicienigen Störungen und Erhebungen in den Fidsschichken bervorgebracht haben, die ohne diese Annahme uner- flärlih seyn würden, Auf dieiem Felde hatte Leopold von Buch sich bereits einen unvergärglihen Nimen erworben: Hoffmann mnu ite iren ges wünschen, diese nunmnèor so wichtigen vulkanishen Er- sweinungen auch mit eigene! Augen kennen zu lernen. Darch die liberale Untersiüßung des Königl. Ministeriums wurden itm die Mittel zu elner Reise nach Fralien und Sicilien gewährt, und ein Urlaub auf vier Fahre. Met Ende des Jahres 1829 ging er Úder Wien nach“ ÎItalien, Er hatte das Glâck, den Vesuv thätig zu seben, und das noch seitenere, daß si gleichsam vor seinen Augen ein- neue vulkaniswe Fos:l aus dem S.100ß des Meer s erhov und bzajd wieder versank. Auf dem gleichsam ftlassishen Bo- d-n des Vulfkanismus wandte Hoffmann dem ESiudium der Builkane, sowohl der erloschenen als der noH thätigen, seine Foschung zu, fluzixte den Vesuv und Aetna, besuchte Eiba, vie Liyarischen Fuseln und Pan‘ellaria; aber nicht miader verfolgte er auch die E scheinangen der Fldhformation auf dea Apenniñen und in Scilien. Boa der lezten Fnsel hat er in allen ibren bisber fast gènziih unbekannten Theilen eine geognoutsche Karte entworfen mit seiner g wohnten Gewissenhast:g- eit und mit ener Anstrengung seiner Kräfre, de zu seinem frühen Tode mitgewirkt haben mag. Die Karte findet sich in setnem Nachlaß yollendet vor. /

Bei solcher Arbeit mußte ein Gewinn für die Wissenschaft er-

Als ev Oftern 1819 nah Berlin zurückkehrte, |

| die Nusfihrung setnes Wunsches unmöglich. S i | entschlossen, wnigKens die zunächst auf die flreitig g@Wwordenen Fras | gen bezúglihen Beobachtungen in einer Denfschrijt zusammen zu | tellen, dîe gewiß manches Mißverständniß hätte aufklären fönnen ;

| rung mußte anregend auf die Zubhrer wirten.

Nur mit unermüdlichen Fleiß uyd ên vôülge! |

A idi Fehmlichies | R | Semester; ix las in den beiden Winter-Sem stern vhystkalische Geo-

Ï f ;¿ È | gros, als deß wir és hler. m!titeilen konnten. Wir danken scinenm geistreicheit rafilosen zleiß die g - ; U Hätte er nichts | 4 f

238

wachsen. Viele \{chon gekannten und beleuchteten Erscheinungett faßte Hoffmann in größerer Schärfe und zusammenbäugender auf, aber in anderen Punkten wurde ev au genöthigt, Ansichten frühe- rer Forscher zu verlassen, die er selb na Jtalien mitgebracht, und anfangs bestätigt zu finden geglaubt hatte. Hieher gehört ganz besonders die welterbin so viel besprochene Streiifrage über die Er- hehungs Kratere. Von Hofsmantt angeregt, wurde stc von Engtîf- schen, zum Theil auch Franzdsischen Naturforschern, welche seine Beobachtungen bellätigen, mit Eifer aufgenommen, doch bis seht noch ind die Forscher nicht einig. -—— Nach beinahe vieriähriger Ab- wesenheit kehrte Hoffmann na Berlin zurúck, aber es war thm nicht vergdnnt, die reichen Sciäge, die er miltbrachte, geordnet er- (cheinen zu lassen. Er mußte seinen Kräften «ine ganz andere Rich- tung geben, um l als Lehrer geltend zu macien. Die Publica- tion sener Ftaliänischen Reise verschob lich von Semester zu Seé-

| meer, der nuterdeß ausgebroch ne wissentchaitlihe Strett forderte

Hale L e ) / i um fo mebr dau aux, aber scin nächster Beruf, das Lchc-Amt, machte Schon hatté er si

aber auch dies blieb ihm versagr. Als er sich später Über seine @rankheit nicht mehr 1Zuschen konnte und ske im das L hren schon vol von Lebens - Hoffnung, die Ausarbeitung iüntecsuchuogen sich (ur die Genesung bes immt. Wi hlgeordnete Tagebücher und Notizen stnd ießt im Nach- laß da, aver e3 wird die belebende Hand hlen, um Úverall das ine re fle Verfändniß hinzuzubringen. Was bier geleistet worden,

l wird Nb erft bej der wobl zu doffendcn Herausgabe seiner Papiere úber-

sehen laffen. | Äss Friedrlch Hoffmann im Fahr 1838 ät der Berliner Univer-

- fitât ieine Profissur antrat, hegten alle, weiche die Fortschritte sener

usbildung bis dahin begleitet ulid Hoffnungen aux iyn geseht batten, A deftmmte Vertrauen, daß er ein mit reichem Wissen ausgeftatte- ter túchtizre Lehrer sehn werde; aver er entwickelte nunmehr auch noch Boriuge gañz anderer Act, auf die man nicht gerechnet hatte. Als treufleif ige, umsichtêveller, scharzsintiger Beobachter besaß er jet bereits einen EuvavJishe Nuf: aber wer häite in thm ein Revzer-Ta- let vernuth-u soflen! Gewiß waer seine Gabe tier hinreißenden, natüelichen Beredsamkeit, die überhaupt bet den Deus.ven nmcht bdufiz is, und bet etaem Gelehrten, zumal einem Naturfor¡cher noch weniger g sucht wird, elne selten: Ver.inizung. Von Rhetorik konnke daber nicht die Rede seyu, dean er hatte sie nie kennen gelerat, un vdliig fremd wri, tach Katheder-Effcten zu haschen: es war nur sein?

Lebe ¡dr die Wissinsheft, die Klarheit und Anschaulichkeit allir seiner |

BVorstéYungri. Wie cine warme Quelle und cin nie versiegender Stroin

, 4 floß die Hede von seinem Munde; ungesucht sand ihm eine Fülle |

a z C treffenden Kusdrucks zu Gebot, man sah {pm die Lust und Freude an, die es ipm machte, die Aufschlüsse # iner großartigen Wissenschaft zu über!t fern und Verdienst anzuerkennen. Nicht bloß wenn cr die glänzenden Phänemene vulkanischer Tiätfgkeit - oder die Formen

| der trov!scen Vegetation schilderte, diefe Anschaulichkeit verlies ihn | irgend, in feiner Hand belebte sich alles, er seßelte uberall durch din

Relchthum des auscrlejcnsten Matexials und durch den kiaren geistt- gen Zesammenbatg. Die 11niversitädt besag in ilm einen Lehrer von außerordentlicher Art, ec erwarb für seine WisFenschoft unter den Studirenden citte zuvor nicht g:kannte Theilnatme, feine Begeilie-

Cut zur Sache fand, licß ex xicht ab, junge Kräfce für die Wissen- schast zu gewinnen: fo kurz seine Wirksamkeit war, \9 werden doch cherlidi nah Jahren die Früchte davon sichtbar werden. Besonders viel versprach er sich von geognostischen Ercursionen, die er alljhr- lich mit seinen Schülern machen wollte, einmal in den Harz, das an- dere mal ins Erzgebirge. Die Wanderung in den Harz war schon gunz bestimait fessgeseyt júr den Nugust des vorigen Jayies. Hoff- mann war um Pfingfien, damals schon erkrankt, ia diese Gegenden gegangen, um den Weg zu erforschen, der am lehrreicchfen wäre, eine Karte, welche scinen Begleitern das Verliändniß erleichtern sollte, mar Lerrits arden; aber die Ausführung unterblieb. Man fîng

seine Wohnung offer, er opferte ihnen faß seine ganze Zeit, und w9o er

| an fue Hofmanki'e Leben zu fürchten; er mußte nach Ems: lei-

der zu fpát, Bogmann's afadenisce Thätigkeit in Berlin umfaßt nur vier

avavhie und iter Vulkane uud Erdbeben, in deu deiten Sommer- Semester Gepgnsfe- daneben über Verücinerungen und Hydrogra-

en gevanoiliscben | phie. Sin Wunsch war, fich weiterhin auszudehnen auf allgemeine ;

Naturge!chichte, un milf den auf cinandec felgenden Epochen, wel: che die Bildungs Geschichte unseres Erdlòrpers bezeichtien, die ent-

Los Verzeichniß Hessmannscher Schriftea, zumal aller zerstreuten (vhandlunge", wovon keine obne Werth und viele bedeutend, ift zu ‘oß, als 2 ; Uußerdem hesibt da &bnglid e mineralozisde Museum in Hofmann's Sammlungen

‘Lrits cit bleibentes Denkmal; nameatlich äbertrisst seine Sanim- ang Jiualidnischer und Stcilticzer Gebirgsarten gewtß-an Volifiän- igkeit, Auswahl und wisensct oftlicher Zusamnienfießung ales, was 1 Fialien selbst der Art unternommen if.

Hofmann Fiudivibualität war eine vedeutende, seine Peridn- lid eit war Lervorfechend, und sein Charakter hat einen wesentlichen Zufammenhang mit dem, a3 er der Wissenschaft geleistet, ia es wird hiec weder cinmal recht klar, wle die hdhercn Stufen der W!s-

ele

1

}

C RAL) 4

(nschaft nur edlen Charatteren zugänglich werden könuen. Von

jenen erfien Spaziergängen an der Hand des Vaters blieb ihm sein Leven hindur eine entschiedene Vorliebe für die freie Natur: sein eben war meistens cin Wanderleben, in frischer Luft hat er es zum

! g'dôten Theil zugebracht. Mit der Jagdtasche Úber der Achsel, dem

Barometer auf dem Rücken, dem Hammer in der Hand, ging ec von Berg zu Berg und kletterte von Klippe zu Klippe. So befriedigte er seine Neiguog für Natur - Schönbeit zugleich mit seinem Trieb des Forschens: aber seine cinsamen GHebirgsreisen machten ihn eben so wenig meuschenscheu, als die gewonnenen Einsichten ftolz. Des Abendi stleg er in die Thäler hinab zu den eri fach:-n Gebirgs - Bewohnern, und machte, für cinen Bergmann oder Frâger gebalten , ihre Sitten mit. Hatte die Herzlichkeit Deut- scher Lait bewotner ihm vorzüglich zugesagt, so entsprach 1þhm nicht mindè? die L bendigfeit und narúriiche Humanität der südlichen Vödls- fer. Fdrer Syrache mächtig, ihrer Sitt- kandig, lebte er im bun- testen Wechsel mit allen Ständen des Fetaitäniichen Volkes, leicht und gern, und genoß der freundlichen Aufnahme in den entlege- iten Gegenden, die von Reisenden selten oder nie besucht werden. Geselligkeit war ihm ebén so sehr ein Bedürfniß, als die freie Na- tur; aber das unbefangene Leben unter Naturmensche#n war freilich viel anders, als die Verbältnisse fädtischer Konventenz. Hofmann hatte von dort her eine Friswe, Offenheit und Geradheit des Cha- eckcers, welche hier oft fremd erscheinen fonnte, die ihm aber alle gleih Gesin=t-n auf der Stelle gewann Er bewahrte sich so die unierfidrba e Lame, die glúci:che Unbefangenheit und den freien Blick, alen Verhältnissen wak er gewohnt klar ins Angesicht zu se- hen; bei aller Rúckhaltlosigkeit konute er nicht verlezen, denn er meinte es von Grund aus treu und gut. Ec wav jeder Aufopferung fähtg: an ü selb dachte er zuleßt, an seine Zukunit gar ncht; er 1cgie an ein Vorbaben jedesmal die ganie Kraft und konnte bdse werden, wenn man thm vorhielt, Gesundheit und Leden zu Rath ju holten. Hieraus erklärt sich sein ganzes Wesen, und hierin raben alle se ne Vor.Âze. Sein Wissen und Wirken war wesentlich cin leven« diges; ouf todtes Wissen legte er keinen Werth, eben so weig auf ab- firafte Theorieen und philosopbische Coniruction. Sein Tod erfolgte jüe die Wissenschaft viel zu früh, aber auch in einem kurzen Leben bat cr genug gesliftet, dies Leben war reich und rüftig, im Ganzen

Ueberdies stand thnen i

glücklih und sogar beneidenöwerth: er durfte seine Anerken]

nicht eri von der Nachmeit erwarten, sondern hat sie zum ten Theil selbft erlebt und genossen.

und tin Auslande.

Er bsaß die Achtung y

FreundsGaft edler Männer des verschiedenartigfien Treivens i Aa Sein Gedächtniß in der Wissenschaft und H

d

14) ll

Leben ifi iem gesichert. p

us S S D L E R E I E D E E E E E E mnn

B erliner Bor C

Den 25, Februar 1836.

Ms m L Md - A L E A Am

Amitlicher Fonds- und Getlä-Caurs-Lett 24 Pr. Cour. C2 i

| Brief. Gald. N| Brief. 1014 101%

¡

| St.-Schuoid-Sch. L Pr. Eogl. Obl. 30.| L PrämSch.d.Seeh!'—)

1007/5 ¿| 105

Pomm. * do.

Nin. Eut. Sch do.| f S Berl. Stadt -ObI.| 4j 1032 | 1027/3 [Rüeckst.C.undZ.| | Köuigsb, do. |4 Sch, d. K, u N.|— 89 Elbinger do. (2 99 l Go!d al marco A Daus. do. in Tu.|—| s | 43/4 Neue Duk. i id? 4 | Westpr. Pfandbr. 4 | 103 | 1021/5 ffriedriched’or i— 13% | Groísh, Pos do. 4| 104 103!/, [Disconto S

Wechsel-Caurs.

Atmnsterdam 250) F1, do. E 250 Fi. Hamburg 300 Mk. do. E : 300 Mk. Lenden 1 LSt, 3X) Fry, 150 1, 150) Fl, 190 Thl.

Wie In 2 Ar. Angsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. Petersbnrg

150 Fl. | t 100 Rbl.

AusWärtige Börsen.

Amsterdam, 20 Februar. Niederl. wirkl, Schuld 559% 89% do. 1034. 21 5% Span. 48%; Pasgive 1634. Ausg. Schuid Zinst!. 185g. Preuss Präüm.-Scheine 1063-4. Met. 99.

Antwerpen, 19. Februar. Passïve 16! 7. Ausg. Schuld —, Ziusl. 18/4. Br 485. G. :

L 4s E P R A A E M. a

Fraukfurt a. M., 22. Februar

Vesterr. 5% Metall. 10314. 103. 49/ 9912/6. 0/6 2

5974. Br, 19/254. G. Bank-Actien 1641. (640 Partial-Vbl, G. Loose zu 500% FI 114, 1144. Preuss. Prám.-Sch, 6054. 60%. Locse 695%. Br. 5%, Span. Anl. 475%. 47%. A 051/; ß

Hambyrg, 23. Februar.

Bank-Actien 1354. 1352. Engl. Russ. LG! do. 395 5114. Neue Anl 454.

2D D A E A A4 e

Y9 6 Port

Paris, 19. Februar. compt. 169, L)

5%, Rents pr. Ó 60 O 39, Neap. 99. 39 04

compt, 80 79 fin cour, 80, 80 é Rente 47. Passive 1927. Neue Ausg. Seh. —,

Lr S E A AEHARS E

Wien, 20 Februar.

59 Met. 103!»

Bank-Actien 13659. Neue Aul. 572'4.

R E A E E E T T C T A m4 em P R P-M 2A

Fla le A L Freitao, 26, Febr. Jm Opernhauje: | berhoid Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., mit

nis Pepoli, von dem Freiherrn v. * nah dem Jtaliänischen des Pepoli, Ö | “Die neue Decoration il

: i Königl. Decorations- Maler Herrn Getsl, ! Akte ifi von dem 9 H D

tenstein. Musik von Bellini.

die im dritten Akte, von dem Königl. Decorations- Köhler.)

COrrigées i ! \ 2) La première représentalion de: Anacharsis, V

tanie Rose. vaudeville neuveau en I ace.

male: Die Leibrente, Schwank in 1 Akt, von G, A.

ierauf: f Sonntaa, 28. Fbr. Im Opernhause: Luñsyiel in 2 Abth., von C. G. Kiair. Hierauf: quis von Carabat, L O gestiefelte Kater, komische

slet in 2 Abth. , von Hoguet. | Î Ba Ain Schausp:elhause: Der Oheim, Lustspiel in 5 Hierauf: Warum? Lustspiel in 1 Akr, von L. Ange!y.

Die Lotterie

Königstädtisches Theater. Freitag, 26. Febr, Zum erstenmale wiederh lt: 2

Erde und etster Stock, oder: mit Gesang in 3 Akten, vcn I. Nestroy. Müller. Die neuen Dccorationen sind vom Decorat ler Herrn Deny.

216! / | V 8? Mh,

10TH | l 8 | ¡d

—_— Der Kdnig hat ein Schreiben des 1e„ierenden Herzogs von

Kanz - H

Poln. 1233 4. Veud

Neue M

Loose zu 109 F! 1 do. 49%, Anl. 9924 i, A 2% i

in cuur. L162 709. 2M

Ausg, d

4%, 9920 J 0 1D 2/1

pa T E D Ea

Zom er stennial!

f 9 9 1 [l Am Schauspielhause: 1) L’ami grandet, ou: La c comédie en 8 acles et en prose, par Mr M

7 A i . Zum es) dann an, ihm die Füße zusammenzubinden. Sonnabend, 27. Febr. Im Schauspielhause: In ite Fieschi E Süße zusammenzubinden . , - 4 (0)

Der Zeitaeist, Possenspiel in 4 Abth., von E. N

Der M g Zau

Launen des Glückes, Lokal P

Mysik 4 ott ; j j ¿ons ‘* - warum habe ich meine Gebeine nit an der Mostowa

Nl l-g em eiue

(S-

(iung.

58.

él, Li E E E

Berlia, Sonnabend den

97 sten

Februarx

7 1 2A dr ror E L

1836.

Pr. Corr |

“E Amtlihe Nachrichten.

j | 1012/2 Ostpr. Ptaudi;r. [4] 163 N |

S /)

l Ui De ETUCI

d 612g | 607/g PKur-o.Neun. do.) í | 01/8 1011, Kurm.Qbi.m.1.C.| 4} 102!- | 12 dd, do. dot #2 | 1013/, Igechlesische do.| ij D 107°

Se. Majestät der König haben gerußt, den biëherigen Ober: ¡ndesgerichts:Rath F riedlánder vón dem Ober-Landesger ichte i Naumburg als Nath an das Kammergericht, und den Ober- hndesgerichts:Rath Hr. von Mühlenfeis zu Seettin in glei: & Eigenschaft an das Ober - Landesgericht zu Naumburg zu

% Mshen.

\

Un Ma Pri P Een A Ua N D,

Srantreich;

( París, 20. Februar. Der Fürst von Talleyrand hatte ge:

Men Nachmittag eie Unterredung mit dem Köncwe, Auch em- ngen Se. Majestät den Herzog v. Broglie, Herrn Thiers, den cafin v. Argout und den Grafen v, Montalioet.

asen - Koburg - Gotha in Bezug auf die Vermählung seines fn, des Prinzen August, mit der Königin von Portugal alten,

Die Sihung, die heute die Deputirten-Kammer hielt, pt fast ausch.ießlich den bei der Kainmer eingegangenen Bitt- 2, Whriften gewidmet und dauerte nur eine Stunde. Den Vorsib M derselben führte der Vice-Präsident, Baron Pelet, Von den dinistern war bloß H rr Gutzot zugegen, und auch er blieb ht bis zum Schlüsse der Sißung. Die meisten der vorgzetra- nen Petitionen betrafen Privat - Reclamationen und wurden rch die Tagesordnung beseitigt. Der Graf Jaubert unter- (h die degfalligen Berichte auf kurze Zeit, um seinerseits über Proposition des Herrn Anisson-Duperron wegen der Urhbar- hung der Waldungen zu berichten. Die Berathungen über sin Gegenstand wurden auf den nächsten Sonnabind angesechzt. ' (chdem darauf noch einige Deputirte, deren Aufnahne ausge- u jt worden war, zugelassen worden, entwickelte Herr Magnon- urt seine Proposition wegen des Hütungsrechts, die man nach 4 ter Widerrede in Erwägung zu ziehen beschloß. Die we- in anwesenden Deputirten gingen bereits um 3'/, Ußr wieder g einander.

Heute sind die hiesigen Blätter noch fast ausschließlich it Details über die gestern stattgehabten Hinrichtungen ange- illi, Die Gazette des Tribunaur berichtet am aue führlich- ‘n daróber, und da ihre Apgaben über dergleichen Gegenstände

è Art von Authentizität haven, so folgen (zur Ergänzung und ilweisen Berichtigung des gestern WMitgetheilten) nachstehend h einige Auézúge aus dem genannten Blatte: „Um 7 Uzr traf Nachrichter mit neun Gehülfen im Gefängnisse des Luxem- Mrg ein urd übergav den Befehl zur Hinrichtung dem Di tor, der dic Verurtheiicen augenblicklich in den Saal sühr:n ß, Um dort die lesten Vorbereitungen zu tressen, Jn dieses mlich geräumge Zimmer ließ der Nachrichter zwischen zwei

Pleilern eine Dank schen, hinter welche si dret Gendarmen, „das Gewehr im Arm, stellten. Der Bank gegenüber, dicht an der Kand, befanden sich drei Stühle, Fieschi, von seinen Wäch-

n begleitet, erschien zuerst. Seine Kleidung bestand in blauen

tinfletdern und eincr wollenen Jacke; auf dem Kopfe trug ev eine

warzsridene Múge. Er trat unbefangen herein , sah sich mit haften B icken um und setzte sh s{chweigend auf die ihm be- chnete Bank. Drei Gehülfen näherten äch ihm; der cine Umgte (hn, ob er feinen Ueberreck habe „,, Wozu? ‘/“’ fragte chi, „, „Weil es kalt ist.“ „„Äy, Bah! ich werde al t lange zu leiden haben... Aber Sie haben doch Recht. an hole mir meinen Ueberrceck, Nehmt das Geld heraus, was ) darin befindet. Lasset nichts in den Taschen.‘ Jn dem Ugenbli®, wo man ihm die Hände auf den Rücken band, bat daß man sie ihm nicht zu fest zusammen schnüre. i zu fes ? iviederholte er- mehremale, „„ „ih will mich frei egen können. . Das is zu fest. Jhr thut mir weh.“ er der Gehülfen machte den Strick etwas loser und schickte Se aa Pa Me ae abe gerade diese Nacht geträumt, daß mir ige sett ge N würden. Während diese Vorbereitungen Hs (A e hörte Fieschi nicht auf, mit einer met k dr n N vfigkeit zu sprechen; er wandte sich nicht E a Gehülfen des Nachrichters , sondern an die vie e' sonen, die er im Gefängnisse kennea gelernt ¿//eAh! bist Du da‘/‘/, sagte er zu einem seiner Wäch-

Of hierher, Du! Ah, das ist nit Recht von

h ju R A Petit, Du, der mein Freund war, Du

he diese Seerin V ) bindet A Aailerne Di. O ore

Mi bi , die hier sind, führt ihre Pflicht her; aber Du cht ler nichts zu suchen ., Entferne Dich !/‘‘‘ Hierauf schwieg

éi einige Augenblicke, senkte den Kopf und sczien nachzu- én; dann sagte er plôblich mit feierlichem Tone: „,„Mein

ï

issen, anstatt taß ich mir hier, in der Hei K : Deimath, den Ko {hneiden lassen muß? ... Aber ich erklâre es Ain T

: 28 ten wit 2: N Sonnabend den 27sten und Sonntag den Si tren, die Sie hier gegenwärtig sind, ich habe meinem Vater-

obige Vor stellung wiederholt.

Redacteur Ld. Cottet.

he

Gedruckt bei A. W Hay!

de einen Dienst geleistet, ih habe die Wahrhei 1 l t gesagt; g ereue es nicht; ich muß auf dem Schaffott als ae ea Dann mit lauter Stimme einen der Beam- E Gefängnisses rufend: „„„„Herc Boudeau, umar, le mich, ich bitte Sie darum; oder fürchten Sie etwa Ry wai Le Heer Boudeau trat zu ihm ‘und Ee l. 71143 danke“ ‘‘, sagte Fieschi. Ais die Vorbe- eendige waren, stand Fieschi auf, warf die Blicke um-

und sagte: „„„„M. H., ih nehme Sie sämmtlich zu Zeu-

12208

z 1 í è

î

|

E

S A S E E E Ee T E

gen, daß ih meinen Kopf dem Herrn Lavocat vermacht habe; ich habe es schriftlih aufgesct, und ih hoffe, daß mein leßter Wille erfülle werden wird. Wo der, der meinen Kopf auf- heben wird?

Herrn Lavecat gehört. Ja, mein Kopf dem Herrn Lavocat, Fieschi diese Worte gesprochen, als der Nachrichter ihn beim Arm nahm und ihn zu einem Stuhl führte. Jun demselben Augenblick näherte sich ihm der Abbé Grivel. Fieschi erblickte

ihn faum, als er ihm lebhaft das Gesicht entgegenstreckte, zum !

Zeichen, daß er ihn zu umarmen wünsche. Der würdige Geist-

liche drúckte ihn sogleih an seine Brust und umarmte ihn zu |

verschiedenen Malen mit einer Hrzlichkeit, die alle Umskehende tief erschütterte. Als Fieschi auch in den Augen seines Beichti- gers Thränen sah, rief er aus: „,„Wie, Sie weinen auch? Aiso ich muß J hnen Muth ein'prehen ? Jch sterbe mit ruhigem Ge- wissen und ohne Furcht, „„Jch weiß es, mein Freund“ ‘', ctitgegnete der Abbé Grivel, „„„ich weiß eê, ih zweifle nicht an Euch . .. aber Ruhe, denket an Gott; sammelt Euch!‘ Jevt wurde Morey hereingefährt. Er war gekleidet, wie wäh- rend des Prozesses vor dem Pairshofe, se6te sich auf die Bank und ließ sich alle Vorbereitungen gefallen, ohne ein Wort zu sprechen. Nur von Zit zu Zeit richtete er ganz unbefangene Blicke auf die Umstehenden. Dieses Stillschweigen und diese Unbetwweglichkeit kontrastirten auf eine sel!isame Weise mit der Beweglichkeit des gegenüber sizenden Fieschi's, der nicht aufhörte zu sprechen. „,„Wo bleibt Herr Lavocai 2‘/‘/ sagte er unter An- verm, „wie, sollte cx nicht fommen? Hat man ihm denn nicht gejagt, daß ih ihn zu sehen wünsche? Jcch will, daß cr komme. Wenn Herr Lavocat nicht kömmt, so sterbe ich-verbammt.“‘/ Bei diesen Worten legte ihm der Abbé Grivel die Hand auf den Mund und sagte hm mit Sanfimuth: „„,„Ah, mein Freund, welch* ein Wort! Schweiget; ih habe an Herrn Lavocat geschrieben.‘ Fieschi schien sich darauf zu beruhigen; aber noch mehreremale hôrte man tha die Abwesenheit des Herrn Lovocat beklagen. Während die Vorbereitungen fortgi sczt wur- den, die Morey stillschweigend erduldet?, sah man an einein Pfeiler einen Mann stehen, in einem weiten grauen Ueberrock, mit eiuer Pelzmúße auf dem Kopfe, der, seine Pfeife rauhend, das, was um ¿hn her vorging, als gleichgültiger Zeuge zu betrachten schien und kaltblútig einige Worte an seine Nachbarn richtete. .. Es war Pepin! Auf ein Zeichen des Nachrichters seßte er sich ne- ben Morey und legte seinen Ueberrock und seine Ha(stinde ab, die er einem seiner Wächter mit den Worten überreichte: „,,„Ge- ben Sie das dem Herrn Direktor.“ Während man ihm die Hände auf dem Rücken zusammenband, behielt er die Pfeife im Munde und rauchte fort. Jn seinem Gesichte gab sih keine Bewegung kund; seine Stimnie war fest, aber er sprach wenig. In dem Augenblicke sedoch, wo die Gehüifen ihm den Kra- gen seines Hemdes abschnitten, wandte er sich zu Mo- rey und sagte mit ruhiger Stimme: „„„„Nun, mein alter Morevy, es scheint, daß œir zusammen in die andere Welt gehen werdeu!“* „„„„Ein wenig früher, ein wenig später, icas lieat daran ‘’‘’, entgeancée Morey. Einen Augenblick dar- auf warf Pepin den Blick auf Fieschi: „,,„„Wohlan, Fiescki‘'“/, sagte er ihm halblächelnd, „,„„Du bist zufcieden; da sich Du Deinem Opfcr gegenüber.‘/‘/ Fieschi wollte antworten, aber der Abbé Grivel bat 1h, zu s{weigen. Um ein Viertel auf 8 Uhr waren die Vorbereitungen beendigt; die Verurtheilten standen auf, um abgesührt zu werden. „,,„„Meine Herren‘, sagte Pe- pin, noch immer mit der Pfeife im Munde, „„das Verbrechen Fieschi's liegt allein in Fieschi. Es ist hier kein anderer Schul- diger, als er.‘ Fieschi seinerseits sagte: „Jch hade meine Pflicht gethan; ih bedauere nur, daß ih’ niht nuch vierzig Tage zu leben habe, um viele Dinge niederzuschreiben.‘/// Die Verurtheilten wurden nun aus dem Saale, durch lange Korri- dors, in den Hof geführt, wo drei Wagen ihrer warteten. Fietchi ging voran und sprach unaufhörlich mit denen, die ihn umgaben. Pepin folgte rauchend. MWMorey war der leote; er konnte sich kaum schleppen und mußte von zwei Gehülfen beinahe getragen werden. „„Laßt mich nicht los“/““, sagte er, „,„ich würde wie ein Stk Holz zur Erde fallen.‘ „,„„Nur Muth, Muth !‘/‘/ antwortete man ihm. „„„„Oh!“““/ entgegnete er mit Ruhe, „„der Muth versagt mir nit, nur die Beine.‘ Jeder der Verur- theilten wurde mit seinem Beichtiger und zweien Gendarmen in einen besonderen Wagen aeseßt. Die Thüren der drei Wagen blieben offen. Auf dem Wege unterhielt sich Fieschi beständig mit seinem Beichtiger und beklgate sich gegen ihn noch über die Abwesenheit des Herrn Lavocat. „,„Er har mich nicht noch ein- mal besucht‘ ‘’, sagte er, „das ist nicht hübsh von ihm.‘ ,,/1„Seßzt Euch an seine Steile‘/“/, entgegnete ihm der Abbé Gri- vel, „„„„wenn Jhr einen Freund in dieser Lage hättet, würdet Jhr nicht auch etne so schmerzliche Zusammenkunft vermeiden.“/“/ „1, J verstehe Sie, mein Seelsorger‘ ‘/, erwiederte Fieschi mit einer Art von Ehrerbietung, „„„„Jhre Bemerkung ist. richtig ; ih * füge mich darein.“ Pepin legte seine Pfeife sogleich fort, als ihm der Geistliche bemerklich machte, daß er besser thun würde, nicht zu rauhen, um ihm mehr Aufmerksamkeit schenken zu können. Jn einem nahe bei dem Hinrichtungs- Plaße liegenden Hause befanden sich der Jn sruc- uone-NRichter Zangiacomi und die Herren Cauchp und Lachau- vinière, Protokoliführer des Pairshofes. Sie waren dorthin beordert, um die Geständnisse Pepin's aufzunehmen, falls er de- ren noch machen sollte. Als die Wagen bei dem Schaffotie an- gelangt waren, stiegen alle drei Verurtheilte mit unveränderter Ruhe und Gelassenheit aus. Der Polizei-Kommissarius Vassal, der einen Auftrag ad hoc erhalten hatte, näherte sih dem Pe- pin uad sagte: „„,„„Herr ‘Pepin, Sie nahen sich dem lezten Augen- blick Jhres Lebens. Sie haben keine Jnteressen mehr zu {0o- nen, Sie müssen daher die ganze Wahrdeit sagen. Wenn Sie noch Gesländnisse zu machen haven, so ist man bereit, sie zu hô- ren.‘/// Pepin erwiederte mit einer ungewöhnlichen Festigkeit : „,,„„Jch habe den von mir gemachten Aussagen ntchts mehr hinzuzufügen. Ich habe Alles gesagt, was ich weiß. Jch sterbe unschuldig; ich

¡¿ vin ein Opfer shändlicher Machinationen. ¿ Zrau und meine Kinder.‘//’ Als Pepin darauf bis dicht an das i i } Schaffot gegangen war, erneuerte Herr Vassal seine Ermahnun- Jch erkläre, daß er nicht ihm, sondern dem !

Jch empfehle meine

gen. „„„Es ist noch Zeit‘, sagte er ihm, „,„„Sie können noch

Herrn L E 1: derr | Geständnisse machen, wenn Sie wollen; man wird die Hinrich- ineine Seele Gott und mein Körper der Erde.‘ Kaum batte |

tung, in so weit dieselbe Sie betrifst, sogleich aufschieben lassen.“

/ Diese lebte Bemerkung konnte Pepin einen Schimmer von Hoff-

vung geben; dech blieb er au diesem zweiten Versuche, der so- wohi in seinem Juteresse, wie im Juteresse der Wahrheit gemacht wurde, unzugänglih, und das Haupt stolz emporhebend, antwor- tete er: „Mein, mein Herc, ih habe dem, was ich gesagt habe, nichts mehr hinzuzufügen.“ Nach diesen Worten umarmte Pe- pin den Abbé Gallard, kúßte das Kruzifix, und die Augen gen Himmel richtend, sagte er mit starker Stimme : „„„„Jch bitte Gott um Verzeihung, tausendmal um Verzeihung !‘/‘/ Dann stieg er die Stufen hinauf, und oben angelangt, warf er einen Blick auf die Menge und sagte noch einmal: „,„„Adieu, meine Herren! Jch bin ein Opfer, ih sterbe unschuldig, Adieu!/“ —,,,. FJebt fam die Reihe an Morey, der sh mit den Worten: „,,„„Gott- lob, nun geht es doch zu Ende!‘/‘/ auf das Schaffott tra- gen ließ und mit unerschütterlicher Ruhe starb. Fies- chis Mienen hatten sich während dieser doppelten Hinrichtung nicht einen Moment verzogen. Er unterhielt sich mit den Umskehenden und sprach noch, als einer der Gehülfen ihm die Hand auf die Schuïter legte, zum Zeichen, daß nun auch für ihn der verhängnißvolle Augenblck gekommen sey. Begleitet von dem Abbé Grivel, den er beshworen hatte, ihn erst so nahe als wöglich an der Ewigkeit zu verlassen, bestieg er das Schaffott und bat dann um die Erlaubniß, die Menge anreden zu dürfen. Der Polizei - Kommissarius Vassal gestattete es, empfahl ihm aber, sich möglichst kurz zu fassen. Fieschi nahm dar- auf eine rednerishe Stellung an und sagte mir lauter Stimnze : ,¡1,Zh bin im Begriff, vor Gott zu erscheinen. Jch habe die Wahrheit gesagt; ich \terbe zufrieden: ih habe meinem Vater- lañde einen Dienst geleistet, indem ich meine Mitschuldigen be- zeichnete, JH habe die Wahrheit gesagt; keine Lügen; ih nehme den Himmel zum Zeugen; ich bin glücklih und zufrieden. Jch bitte Gott und die Menschen um Verzeihung; aber besonders Gott! Jch bedaure meine Opfer mehr als mein Leben !‘‘‘/ Dies gesagt, drehte er sch rasch um und überließ sich dem Nachrichter! Um 7 Uhr 53 Minuten war der Zug auf der Richt- stätte angelangt; fünf Minuten später war Alles beendigt. ‘“

Ein hiesiger Limonadier soll der Nina Lassave ein beträcht- liches Gehalt geboten haben, um bei ihm als .. Demoiselle du comptair‘* einzutreten.

Man schreibt aus Bayonne vom löten: „Das Haupt: quartier des Don Carlos ist von Mondragon nach Durango verlegt worden, wo es sich am 12ten befand. Der Oberbefehis- haber Graf v. Casa Eguia, der sich am loten noch in Balmaseda be- fand, ist am 1lten nach Mescadillo (auf der Straße nah Por- tugalette) aufgebrochen und. hat sich dieses Plaßes sammt der dort bifinblichen befestigten Kaserne bemächtigt. Die Garnison hat slch nach einem schwachen Widerstande fkriegsgefangen ergeben. Der Besis von Balmaseda und Mescadillo sekt den General Eguia in den Stand, nachdrüklicher als bisher gegen Portugalette zu operiren, das der Schlüssel von Bilbao ist. Nachrichten aus St. Sebastian vom 12ten zu- folge, tar der Brigadier Jriarte Tags zuvor von dort nah Bil- bao aufgebrochen, nachdem er erfahren, daß einige Karlistische Ba- taillone auf diesen Pla6 in Anmarsch wären.‘

Der General Cordova war am 15ten noch nicht in] Bayonne angekommen.

In Folge der bessern Notirung der Spanischen Fonds an der Londoner Börse ist auch hier die aktive Rente heute wiedex etwas in die Höôhe gegangen. Als Grund für dieses Steigen giebt man selcsamer Weise das Gerücht an, daß Spanien damit umgche, seine Schuld zu vermehren, indem das Haus Rothschild (so hieß es) ihm 50 Mill. Fr. unter der Garantie von ‘Eng- land und Frankreich vorstrecken wolle.

Großbritanien und Frland,

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 19, Februar. Jn dieser Sizung wurde auf den am Tage vorher angekündigten Antrag des Marguis von Lon- donderry vom Hause mit Genehmigung der Minister eine Adresse an den König beschlossen, worin Se. Majestät ersucht werdén, dem Hause eine Abschrift des im verflossenen Septem- ber von Lord ‘Palmerston an die Spanische Regierung gerichte- ten Schreibens, in welchem dieser Staats-Secretair sich fúr die Freilassung der im Februar 1835 an Bord der „Jsabella Anna“ gefangen genommenen und noch in Gefangenschaft gehaltenen 27 Spanier verwendete, so wie von der Antwort der Spanischen Regierung darauf, vorlegen zu lassen.

Unterhaus. Sibung vom 19, Februar. Nach Ab- machung eintger unerheblicher Angelegenheiten zeigte der Kanz- ler der Schaßkammer dem Hause an, daß Lord Sidmouth (der als Herr Aodington Sprecher des Unterhauses und dann nach einander Premier-Minister, Kanzler der Schaskammer und Staats-Secretair für das Janere war und je6t im 79 en Jahre seines Alters steht) auf die ihm von Georg 11. bewilligte und durch eine Parlaments: Akte bestätigte Pension von 3000 Pfund verzichtet habe (hört, hört!), und fügte hinzu, das Haus werde gewiß anerkennen, wie preiswürdig der edle Lord gehandelt und wie sehr er den Dank des Landes verdiene. Herr Hume sprach bei dieser Gelegenheit die Hoffaung aus, daß jedes an- dere Jndividuum, welches eine Pension bezôge und deren nicht bedürfe, eben so handeln würde. (Hört! und Geläch- ter.) Er verwies zugleich auf das uneigennüsige Beneh- men des Marquis von Camden, der seit einer Reihe von Jah- ren nach und nah die ungeheure Summe von 250,000 Pfund zum gemeinen Besten aufgegeben habe. (Hört, höre!) Sir E, Codrington machte bemerklich, daß die Verzichtleistung auf eine Pension nichts so Unerhôrtes sey; Herr Marsden, der