1836 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

U BGr E E R R H T igen R mac B Lan Li

C E E E ags

hat sehe nohlgethan, sich seine Theilnahme an bem doctrinairen System zur Ehre anzureenen, so lange ihm dies noch ersaubt war: mag konnte vernúnftigerweise nicht von ihm erwarten, daß er ein noch fürzlih befolgt:s System öffentlich bereuen weide. Nur hätte er nicht so ganz zur Unzeit die Juli: Nevoiution ein- mischen und etwas weniger Einpfindsambkeit hinsichtlich der Kol- eaen, denen er den Stuhl vor die Thüre geselzt hat, affektiren iallen, Herr Humann hatte sich nach seinem Bruche mit dem Herzoge von Broglie fast derselben Ausdrücke bedient z bei ihm ar eg cine durch seine Stellung gebotene Redensart; bei Heren rs ilt es eine Uebertreibung, die ans Komische streist. Wenn ausgeschiedenen Kollegen so schr beklagt, wenn er auf ihnen durhschrittene Laufbahn fo sto!z is, warum is nicht mit ihnen zugleich vom Schauplaße abgetreten ? Herr Thiers giebt zu verstehen, daß er nur geblieben sev, um sck in den Wunsch der Kammer zu fägen. Aver wann iff dieser Wunsch auégedrückt worden ? Doch nicht etwa bei Ges legenheit der Berathungen Über die Nenten-Reductiont Herr Thiers bekämpfte dieselbe, und doch ijt er Conseils - Prásivent geivcrden vnd erwähnt in seinem Manifeste dieses Gegen standes mit keiner Spylbe. Die Kammer hat also offenbar etwas Ande- res gemeollt. Wenn sie die Doctrinairs fallen ließ, so ge\hah es augenscheinlich deshalb, weil sie ihre Politik, die Herr Thiers so unbedingt lobt, in mehreren Punkten mißbilligte. Wenn die Kammer Herrn Thiers zu behalten wünschte, Und wir leugnen nicht, daß 1hre Stimmung der Art war, jo gschah es vermuth- lich deshalb, weil sle ihn nicht mit den Doctrinairs vermijchte und nit an jene rührende Uebereinstimmung giaubie, die wir so oft preisen hôren mußten, Was wir Übrigens an Herrn Thiers bewundern, is, daß, wenn die Kollegen, die er verläßt, sein garzes Bredauera mitnehmen, die neuen Kollegen sein gan- zes Vertrauen besi6en, Ss geht-Herr1 Thiers mit den Perfo- nen wie mit den Ideen; sie folgen sh auf einander, aber jede hat ihr Verdienst, und er hat für Alle eien hiniäng- lichen Vorrath von Achtung oder Zärtlichkeit. Herr Thiers hat das Portcfeuille der auswärtigen Angelegenheuen und die BYrásidentschaft des Conseils nur nah langem Zôzern und mit Ueberwindung angenommen. Es wird Niemanden einfallen, dar- an zu zweifeln; denn es sind jeot wirklich zwei Jahre, seit er sich darauf vorbereitet; die Anstrengung war schmerzlich. Wel- es Glücé, daß das allgemeine Beste die natüi liche Bescheiven heit des Herrn Thiers besiegt hat! Das neue Ministerium vèr- meidet cs, seinen Gang anzudeuten und Versprechungen zu ma- chen, weil es lieber na Handlungen als nah Worten beurtheilt zu werden wünscht. Dies is um so lobenewerther, als 25 eben nicht dabei gewinnen würde, wenn man s nach den erten Worten des Herrn Thiers beurtheilen wollte. Das Journal des Débats sagt heute: „Der Conserls-Prôsident hat die Lage des neuen Kabinets vollkemmen czarafte: ifirt, in- dem er erklärte, daß man dem System, den Ansichten und den politischen Grundsäßen ver vorigen Verwaltung treu bleibeiz werde. Es find also nur einige Männer weniger und einige Männer mehr, Wir vermissen \{hmerzlich die Männer, die weniger find, ißre Talente, ihren Mut, ihre politische Rechtlichkeit; wir würs den sie aber ncch s{merzlicher vermissen, wenn der Conseils- Präsident uns uicht versichert hôtte, daß ihre Grundsäße ste Äberleben würden. Win verbergen es sogar den Männern, die an ihre Stelle getreten sind, nit, daß wir unsere Vorliebe für die abgetretenen Minister noch viel energischer autdrücken wür- den, wenn wir nicht eine so innige Anhänglichkeit an die Grund- sâße hätten, die je ihren Nachfolgern hinterlassen haben. Wir bedenken, daß die politischen Angelegenheiten nicht durch persôn- liche Neigung over Abneigung entschieden werden dürfen, und daß es ¿in der Politik nichts Lächerlicheres und nichts Kleinliche- res gicbt, als gegen Diesen oder Jenen einen Widerwillen zu haben. Die Grundsäße sind Alles, die Männer Nichts. Und da die Grundságe des vorigen Kabinets fortbestehen sollen, so, Vertrauen. ‘‘

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erlangt dadurch das neue Minisierium unser

Der National erklárt, daß das neue Ministerium in ihm einen eben so cn!ischiedenen Gegner finden werde, als das vorige. „Uebrigens“, fügt das genannte Biatt Hinzu, ¿gewinnt nur eine einzige Meinung bei dieser

Umagesfaltung, und das ist die unsrige; denn wir haben immer be- hauptet, daß die Anwesenheit der Doctrinairs im Kabinette die Frage verwicfie und entstelle, Wir wünschten das Ministerium Zhters a!s den deutlichsten Repräsentanten des nicht verantwort- lien Einflusses, der bestántig auch sogar auf den Doctrinairs gelastet har. Wir haben j-t Herrn Thiers, und die Foige wird lehrea, ob wir seine Erhebung für ihn oder für uns, für das System, dem er seit dem 13. März, oder für datjenige, dem er rat uns vor den Ereignissen von 18309 diente, gerounscht haben.‘ Der General. S cretacr des Handelé- Ministeriums, Herr Vi- t t, hat seinen Abscchzied genommen,

Felgendeë sind die Worte, die

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der König ecigcn;ändig unter

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tas Todes- Urtheil Fiesch:?8, Pepin's ‘und Morey's geschrieben tat: „Nur das Gefühl! einer großen Pflicht bestimmt mich, eine Vesiätigung zu ertheilen , die eine der schmerzlichsten Handlun- cen miane? Lebens ist; ih v!rlange nur, daß dem Fieëchi, in Be- tracht seiner vTenen Geständnisse und szines Benehmens während ics ‘Droz , der accessoriscve Theil der Sirafe erlassen werde,

nd beflag? es tief und innig, daß mein Gewissen mir nichi er- ubt, mehr zu thun.“

Much Becurt, dessen Pepin in seinen leßten Aussagen ge- dacht hat, erklärt heute in den dbffentlicheu Blättern , daß er niz- nitals ver: Ver:raute Pepin's gewisen sey, auch ihn ¿emals in irgend einen politischen Vereiu habe aufnehmen lassen.

¿Nina Lassave i von dem Juhaber des Café te la Renais- sanc?e am Vörsen-Plaze aís Pemoiselle de comploir mit einen: monar(échen Gehalte von 1099 Fr. engagirt worden; sie wird sich heute dort zum erfienmaie zeigen,

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Großbritanien und Ferland.

London, 23, Febr. Morgen, am Geburtstage der Köni- gin, geben aile unsere Minisier einzeln große Feen.

Der Giobe ist der Ansicht, daß die Verhemlichung der Dis?usionen des Auéscbusfes in der Carlowschen Wahl: Ange!e- genheit, um, wie der Vor si6ende, Herr Colborne, sit auscedrückr, den voreiligen Unisauf von Meinungen und einzelnen Aussagen zam Nachtheile von Privat: Personen zu verhüten“, der alleroer- irhrteste Weg zu diesein Znecke sey.

Unter ben größeren Krieos|chifffen, wehe in Portsmouth

ousgeitet worle::, befinden sico, außer Scisfeu zu 74 Kanonn, cu eins von 84 und eins von 120. Leizteres, die „Bii

tanaia‘’, is, wie man glaube, zur Ab.dsung der „Cal: donia““ im Dèuteimeere bestimmt. Obgleich aucz in unsern andern Kriegs- bäsen viel gearbeitet wiro, glaubt man toch, daß erst nah der Arnahme der Marine - An\4läae Befehl zur Ausrústung und Mus etner anehnlichen Zahl schwerer Schiffe wird gece- ben werden, Es heißt, daß geg-n Anfang Sommers ein Beob-

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: echt Geh wader von is bis 20 Britischen und Französischen

252 Linienschiffen auslaufen wird. Die Zahl der in voller Dienst- thätigkeit befindlichen Britischen Lintenschtsfe ist jeßt nur 9. Die Marine- Anschläge betragen für dieses Jadr 4,689,651 Pfd. St., fast eine halbe Milien mehr, als im vorigen Jahre. i

Der Beschluß des Ministeriums, die Englische Macine zu

verstärken, aiebt der Times zu folgenden Betrachtungen Anla:

„Ist etwa unscr Handel jeßt ausgedehnter, als zu der Zeit, wo dieselben Minister unsere Marine reduzirten? Oder ist er ernst- licher bedroht als damals? Wir könnten uns, wenn die Aus- sicht vorhanden wäre, daß die Streitigkeiten zwischen Franftreich und den Vereinigten Staaten zu einem wirklichen Kriege führen könnten, wohl denfen, daß die Aufstellung eines Observations- Geschwaders ven unserer Seite irgendwo nothwendig gewejen wäre, um ectwanige Beeinträcitigungen unserer Kaussazrer zu verhindern oder zu bestrafen. Aber dasselbe Wokument, welches die Vergrößerung unserer Marine anempsichlt, giedt uns ja die Versicherung, daß der Streit zwischen unseren beiden empfindli- chen Nachbarn friedlich endigen werde. Mit Spanien, wenigstens mit der Spanischen Regieruna, welche den größeren Theil des König- reichs bebercscht un? ceprósentirt, der es aber bei ihren Bemü- hungen, den kleineren Thel zu unterjochen , sis mit beträcht: lichem auswärtigen Beistande, gerwoa!tig schief zu gehen \cheint, mit dieser Spanischen Regierung also sind wir bis auf einen ge- wissen Grad durch beschworene Verträge verbunden, Dessenun- geachtet ist es ganz vereinbar mit unseren herzlichen Wünschen für den Erfolg derjen'gen Regierung, die bei der großen Masse der Spanischen Nation am beliebtesten ist, den Wunsch zu hegen, daß von Großbritaniens eigener Krie- gesmacht, sey es zur See oder zu Lande, nichts weiter in wahr- (ceinlich verzeblichen Versuchen, die eine Spanische ‘Partei auf: recht zu erhalten und die andere zu zermalmen, vergeudet weroen mòge, zumal da zwischen dem respektiven Charakter betder ‘Par- teien, wenigstens was Humanitär und Fertschritte in der Civilisation anbetrifft, fein großer Unrerschied ist. S.llte aber mit der Verstärkung unserer Morine irgend eine andere Dimonstratton bezweck? wer- den, so ist Lord Palmerston wahrlich nicht der Mana dazu, einen Krieg mit Erfo!a zu führen. Erinnern sch unsere Leser wohl noch (einige der ásteren gewiß) der Siege, welche in feúßeren Zeiten von den Whig-Ministern nicht von dem jeßigen Rumpf, sondern von dem Haupt und den Schultern der alten Whig-Par- tei —- gewonnen worten, als si: nah Piti's Tode ans Ruder kamen? Duekworth in den Dardanellen; ein Br.tisches Veschwas der, von Türkischen Kugeln durchlöchert, die Flucht ergreifendz Frazer in Aegypten geschlagen und beschimpft; Whietleck in Süds Amerika cine jämmerliche Belagerung führend, und Hutchtnfon im Nordeu Europa’'s ganz ohne Soldaten! O, Über die derr- lichen Aussichten für England, wenn es sich einfalien lirpe, mif eirem auswärtigen Minister wie Lord Palmerston, an der Stelle von Charles Fox, und mit einem Kricgs-Minister wie Lord Gle-

nelg, an der Stelle von Windham, kriegerisch seyn zu wolien! |

So, Freunde, steht cs mit uns.“

Gestern fand die haltjährige Versammlung der Actionaire der General-Dampf(chisfffahrts- Gesellschaft statt. Der Bericht der Direktoren schien alloemeine Zufriedenheit hervorzubringen. Jim vorigen Jahre sind zwei neue Dampfschiffe, der „John Bull‘ und die „Britania“/, von der Gesellschaft acquirirt worden, und man ist jet mit dem Bau von vier neuen Schiffen beschäftigt, unter denen zwei von 700 Tonnen. Eins derselben wird schen

im nächsten Monar, die übrigen innerhalb des nächsen VBiertel- -

jahres fertig werden. Die Direction wollte außerdem während des Sommers noch mehrere Schiffe bauen lassen, Es wurde nach Verlesung des Berichts die Dividende für das mit dem 31, Dezember v. J. beendete Halbjahr vertheilt, und die Ver- sammlung trennte sh, nachdein den Direktoren eine Danksagung votirt worden war. Die Dampfschifse dieser Gesellschaft, welche zwischen Hamburg und London fahren, legen di:se Strecke, welche 105 Deutsche Meilen beträgt, oft in weniger a!s 48 Stunden zurück und haben sich selbst bei schlimmem Wetter a!s ausgezeichnet bewährt, wovon erst kürzlich wieder cine Fahrt der „Stadt Hamburg“/ einen Beweis li:fertez dies Schiff fuhr nän lich am L. d. von Curhaven bei einem hcfcigen Südwest-Sturimn ab und langte dessenungeachtet glücklich und wohlbehalten in Lon- don an; es hate blos das Doppelte der gewöhnlichen Zeit ge- braucht; tre des heftiasten Gegenwindes und obgleich die See Úberous hoh und ungestüm ging, verrichteten die Maschinen des Schiffs ihren Dienst mit ununterbrochener Krast und NRegelmäs- ßigfeir; auch war dasselbe bei seiner Ankunft in London noch mit einem soiczen Steinkohlen: Vorrath versehen, daß es damit die Reise nah Hamburg noch wieder hätte zurück maczen können.

Zu Manchester soll im nächsten Herbst ein großes Musik- Fest veranstaltet werden; die Dilettanten dieser Handelestadt haben sccon einen Fonds von 13,009 Pfund dazu zusammengeschossen.

Man schreibt aus Glasgow vom 1ôten d.: „Die Ge- fáâfte sind hier jebt sehr ichbaft, und die Preise sind im Ail- gemeinen steigend. Die Musselin-Weber haven eine Erhöhung ¡hres Arbeitslohnes von 20 pCt. erhalten.‘

Eine Deputation der Jnhaber von Fonds deé Staats Mite tel: Amerifa hat von Lord Palmerston das Versprechen erwirkt, ißre Beschwerde dem Britisczen Konsul in Guatimala stark an- empfehlen zu wollen, da jene Republik, die nun endlich eine feste Regierung hat, von ihre: Schuld, die nur etwa 160,000 Pfo. Sterl. beträgt, mit der Zinszahlung noch ganz und gar im Rück- stande is.

Nach Briesen aus Kalkutta vom 16, Oktober v. J. war Rundschit Sing, odcr Radschah von Lahore, dessen Tod man den lebten Nachrichten zufolge befärchtet hatte, gänzlich wiederherge- stellt und hatte die Zügel der Regierung von neuem übernom- men. Jn der Stadt Jndore wor es am 8. September zwischen einem Haufen entlassener Soldaten und den Truppen des Radstalz zu einein lebhaften Gefechte gekommen, in weichem die

Lesteren ers nach einem Verlust von 140 Todten das Schlacht-

felò behaupteten, i

Zeitungen vom Cap bis zum 19, Dezember klagen über den chreckichen Schaden, welchen die Heuschreken an viele: Orten der Aerndte zugefügt hatten.

Die Times macht neuerdings wieder auf Frankrzichs Pläne hinsichtlich Algiers aufmerksam und sagt in dieser Beziehung: „Die offene und unlefangene Hartnäckigkeit, womit Frankreich die Eroberung Algiers zur VWegrünbung einer dauernden militai- rischen Mieder!assung auf der Nordküste von Afrika benußt, und noch mehre díe Lust zu Unterjochung und Eingrisfen, die es un- verkenibar gegen alle Länder in der Näße dieser omindsen Erebe- rung zeigt, als ob nicht nur die Vertheidigung eines Potens, sondern die Erweiterung desselben zu einem Sre - Staat die Absicht seiner Politk sey, sind nicht dazu geeignet, die Zweifel und Besorgnisse zu verscheuchen, wilhe voi Englischen Staats- méanern mt Hinsicht auf den eigentlichen Zweck des Angriffs geaen Algier gehegt wurden. Man rotrd sich erinnern, daß der Herzog v. Wellington, als er von dem Kabinet Kari's X, über diesen Gegen- stand Erkiárungen forderte und gegen die Verwandlung der Erobe-

welcher Art sie auch syn mag, |

rung in eine dauernde Besikung remonstrirte, die bestimmte, wenn auch nicht förmliche Antwort erhielt, man habe nicht die Absite Algier zu behalten. Welches Vertrauen jedoch au früher auf solche Versicherungen von dort her gesest worden seyn mag, sp: tere Ereignisse haben es als ganz unbegründet erwiesen, Da aber die Versprechungen, welche das Ministerium des Herzogs von MWellington von dem des Fürsten Polignac damals erhielt, wie sie auch gelautet haben mögen, von einer unabhängigen Regierung an eine aitdere ertheilt worden, so hat England, von wem es aug verwaltet werden mag, das vollfommene Recht, auf Erfüllung derselben zu dringen, und Frankreich ist dadur) gebunden, wenn auch seine regierende Dynastie seitdem zwanzigmal umgestürzt worden wäre. Die Macht, weiche Frankreich durch jene Besiß nahme erlangt hat, ist von der Art, daß sie die relaiive Lage und Stárfe aller der Staaten verändert, welche Handels-Fnteressen im Mittelländischen Meere zu beschüßen haven, oder Kolonial-, Ci; vil- oder Militair - Posten in diesem Meere besißen, mit denen sie bisher einen sicheren und ununterbrochenen Verkehr unterhal- cen fonnten, Algier und die Küste öfilich davon liegen ge rade auf der. Handelsitraße zwischen Greßbritanien und seinen Mä! kten in Aegypten, Syrien, der Levante und der Türkei, s) wie sle ißm guch scinen nothwendigen Verkehr mit seinen eige non Dependenzen, Malta und den Jonischen Ju'.ln, abschne) den oder do@ behindern. Wir wollen niht behaupten, daß Frankreich geneigt scy, die bedeutende Militair Macht, aus der seine Asrikanische Armee besieht, oder die starken Geschwadcr, welche dieselbe unterstüßen, füt jet zu solchen für Großbri: tanien nachtheiligen und beunrußigenden Plänen zu gebrauchen, aber es ist eine ganz natürliche politische Maxim?, daß ein Staat das, was er thun kann, dereinst thun wird, und es is nicht zu viel, wenn wir sazen, daß Frankrei durch die Einnahme und eigensinnige Festhaltung Alai:rs und des umliegenden Ges biets nah eigenem Willen und Belteben, ohne einen seiner Nach: barn, selbsk die nicht einmal, die es seine „innigsten Verbünde ten‘ nent, zu befragen, dem Gleichgewicht der ganzen Europäi schen Meeree-Herrschaft einen empfindlichen und Besorgniß erre genden Stoß versckt hat, Es würde wohl angemessen sey, daß die Englische Nation erführe, welche Korrespondenz zwischeu Lord Pa!mersion und den Ministern des Königs Ludwig Philipp in Bezug auf diese so bedeutende und wichtige Angelegenheit gepslo gen worden, und hosfentlih wird irgend ein Parlaments: Mir lied, das sh Gehör zu verschasfen und den Verdacht “parte!\sÜhtiger Zivecke von si zu entfernen weiß, auf die Vorlegung dieser Da: piere antrag:n.“

Nachträgliche Berichte aus Para könen nicht Worte sin den, das dort und in der Umgegend herrschende Elend zu be! schreiben, Die meisten früheren Einwohner hatten ch nach Port: Royal oder nach Maranham begeben, Etwa tausend Menschen lebten .in Zelten auf der Jusel Tercuan. Ju der e dieser Ansel lagen das Präsidentenschif und andere Schiffe vor Anker, Ungefähr tausend Menschen waren dort begraben worden, und dermaßen groß war die Sterblich?eit, daß tägli) fünf bis zehu Menschen |karben. Die herrsLenden Krankheiten waren kie Blat: tern und die Massersucht. Seit orei Monaten hatten diefe Un glücklichen kein frisches Fleisch gehabt, da die Judier im Besibe der Savanncn sind, aus welchen das Vieh gebracht wird, Ein Hußn war mit 7 Spanischen, Dollars bezahlt worden, Die regnichte Jahreëzeit ivar nahe, und die s{recklich{ten Leiden und noch größere Sterblichkeit wurden erwartet. Man glauöte, daß,

dez Nachbarschaft auszusetzen, Ware.

Brüssel, 23, Febr, Der Liberal schreibt die Plände rung seines Büreau's der Bekanntmachung dreier Briefe zu, welcze cin ehemaliger Unter - Lieutenant, Hr. Perier Davgenct, unterzeichnet hat und worin dieser dem Herrn Lahuce, Haupt

v 4 6 t

mann im GBuiden :- Regiment, vorwarf, ihn dadur verleumdet F

wi klárte, Derrier hab: 309 Fr. vom Odersten Chapclie erhalten und Art kel gegen ihn in die Zeitungen geschrieben; Lazure hab: ihn hierauf verhaften lassen, anstatt sich über dies? Thatsachen, wie er (Perrier) es verlangte, zu erklären. Der Liberal lobt

zu haben, daß er im Berathungs-Saale des Kriezsgerichts er:

das Benehmen der Civil: und Militair-Behörden bei dieser Ge | legenheit und sagt: „Alle haben den Abscheu bezeugt, den si F

wegen dieser vandaiischen Handlungen fühlten.“

Herr Dumortier hat gestern, in Folge der Auftritte im |

Bureau des „Liberal“’, in der Repräjentanten-Kammer folaenden Vorschlag niedergelegt: die nicht rein militairische oder unter Militairs begangene Ver breczen oder Vergehen find, gehören ausschließlich unter die Ge richtsbackeit der gewöhnlichen Gerichtéhdfe und Tribunale,“ Neun Sergeanten und Soldaten des Guiden-Corps sind

verhaftet und zur Verfögung des Militair-Auditeurs gestellt wow F

den. Sie si6en in strenger Haft, Der Militair Auditeur de:

j E ( ‘a, Ov 4 Be dritten Division der Armee is mit der Instruction des Prozesse M wie M den wohl bald noch-mèßr zurückgehen, da die ge

wegen Plâônderung des Büreaus des „Liberal‘/ beaustragt.

Nach dem Lytix i die Militair-Schule geschlossen, und die |

Zöalinge sind zu ihren Familien zurückgesandt worden, Deut Qa d

Kassel, 16, Febr. Die verwittwete Landgräfin von Hes sen-Rotenburg , die, seitdem sie Rotenburg verlassen, Würzburg zu ihcem Wohnsiße gewählt, hat nun, außer dem von ihren verstorbencn Gemah! ihr ausgeseßzten Witthum von 5000 Rehlr, Preuß. Cour., jährlich noch ein Witthum als Apanage von Kut hessen in Anspruch genommen, Die Prinzessin Llotilde von Hessen-Rotenburg, Schwester des verewigten Landgrafen Viktor Amadeus, die seit dem Herbste vorizcu Jahres aber in Man ßeim ijr Domizil genommen hat, hatte bald uach der Restaur0 tion eine Forderung an Kurhessen wegen Nachzahlung einer ih! zukommenden Prinzessin - Steuer gestellt,

Königreichs Westphalen, mit dem Fürsten Kail August von Ho!

bensohe-Waldenburg: Bartenstein vermählt und unt!r diefen Un! F

änden nit zur Beziehung der üblichen Prinzessin Steuer gf langen kônnen. Späterhin war di:se Forderung zum Gegeli stande cines Rechtssireites geworden, Vor kurzem st ein End Urrcil vom Kurhessischen Ober - Appeüationsgerichte erfolgt und die Sache vdilig zu Gunsten der Prinzessin entschieden worden, Die Prinzessin-Steuer soil an die Prinzessin Klotilde nebst Zin se nachgezahlt werden.

Dresden, 27. Febr. Gestern ereignete sch auf det hiesigen Exerzierplaze der Artillerie der Unfali, daß beim Probe schießen einiger neuer Kanonen cine derselben sprang, wodur von den dabei beschäfcigt gewesenen Artilleristen ciner auf der

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N Rabbiner, Lehrer und Bevolltmn à ch eS

E zu erfennen gegeben hat.

i freuen, der N Siege zu iHrer Tages-Ordnung gehören. N der srúhererz Abstimmung über N dfentlihkeit in Rhein: Hessen Betreffend, bie zweite Kammer be- } (lossen, auf den Vorschlag der Sötaats:Regieruna, daß auch dann N die OVeffenulichkeit : Y Ehre

h Annahme des ganzen Geses - Entwurfs zu knüpfen, | Kammer nahm dagegen deu wie vorgeschlagen, an.

i } nats beendigt, dir Verkehr im ttnern der Stadt

„Die Verfoigung und das Erkenntniß f úber alle durch Militaire begangene Verbrechen oder Vergehen, F

Dieselbe hatte (ih | nämlich im Jahre 1811, aiso noch während des Bestandes des |

j vorgenommen und Ersterer ohne,

| Stelle getdOtet und zwei andere mehr cder weniger {wer ver- | wundet wurden,

Abends um 7! Uhr wurden die Bewohner der Residenz auch durch Feuerlärm in Schreen geseht, indem auf einer en gen und mie vielen nicht massiven Häusern versehenen Gasse der hiesigen Wtisdrufer Vorstadt Feurer ausbrach, wodur ein Haus ast ganz néederbrannte und etn paar andere durch Demoliruria, | um der weitern Verbreitung der Flamme Einßa!t zu thun, be-

hädigt wurden, Mün chen, 24. Febr. (u Ende des veraangenen Jahres erf

t Zum Vollzug der nenen allaemeinen Zrand- fs der

P E E s l \ CEEpi 3/9.) r G)te

Versicherungs - Ordnung wurde Behuss ‘{(nlegung neuer Hrand-Ver fücherungs-Grundbüchzer eine Beschreibung und Schäz- unq sámmelicher Gebäude tun Königreiche angeordnet. Diese

uad wird in Gegenwart de

Heschteibung hat jest begonnen Hauébesibers durch eine cizens nommen.

Die SSpeyerer Zeitun g schreibt vom Donnersberge in Rhein-Bayern vom 15. Februar: „„Der Mystiziómus trägt im- mer mehr Früchte; in der diesseitigen Gegend, zu F. B., ist wie! der tin Mann durch das Konventikel Unwesen völlig wahnsinnig qemaht worden, so daß er in trgend einer Jrren-Anstgit unter-

abgeordnete Kommission vorge-

M gebracht werden muß.“

| Das WÆNmtsblatt des N Hein- Kreises Nr. 18 enthält N wieder 25 Anzeigen von AuSmwandeiungen, größtentheils ganze | Familien betresfend. : | : Bayr eUuth, 20. Febr. am §ten d. M. unter Leitung einer Regierungs -Kommisslon Hier begonnenen Berathungen der tigten der Jsraelitischen Kult- gemeinden Des Öber-Mainkrei? Über die Religions : Angelegen- heiten der Jsraelitischen Glaubens - Genossen wurden am 18ten ge‘hlossen und die Mitglieder Der Versammiung wieder entlassen, welche einen lobenswverthen Sinx? sür wahre religidjse Aufklärung

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: Stuttgart, 19. Febr. Die Unterschriften zu der Würt- temberaischen Eisenbahn gehen immer [chnell.r und schneller ein. Dem Vernehmen nach, sollen s\chon üter 6 Millionen gezeich-

N net und dernnah die muthmaßltch erforderlihe Sunme voll jeyn.

Dartiitadt, 21. Febr. Deli O Cou) Die Ber:

Ÿ handlungen unserer Landstände bieten nichts besonders Jnteressan- N tes, Von Gagern, der bisweilen am cigenthümlichsten und küßn- N sten hinein\prang, is son seit einigen Wochen in Familien: An- Y gelegenheiten abwesend, und das Juteresse der Übrig geblicbenen N Redner von der Opposition Ï dann meistens an Rheinhessisccke Mlngelegenheiten.

Clauter Rhein : Hessen) lehnt |ch : Sáíe hatten ín | dieser Beziehung Anlaß, sich neuerdings über einen Sieg zu ihnen vielleicht selB{t unerwartet kam, da sonst nicht Es hatte nämiich bei den Gesel Entwurf, die Gerichts-

suépendir€ Weiden ol, wenn sle der dritter Miche bei deu Save Vethetligter Personen möglicher TäZeise gefäßrlich sey, nicht einzugehen und hieran die

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Œntmwurf der Staats - Regierung Der Nu S HZUk de B al 2 CV R SIŒUH der zweiten Kammer, von

neuem berichtend , wiederholte zwar den ersien Theil des eben

| erwähnten Kammerbeschlusses ats ntrag, wollte abcr nicht mehr

+ , c, A , 1 n t bs - - (F N Í A Fus wenn es der Regierung auch gelänge, sich Para's wieder zu be |} die Annahme des ganzen Sesets-Sntivurfs daran geknüpfc haben.

mächtigen, die Europäer doc) nicht wieder zurücktehren würden, F vsatnféit um nicht abermals ihr Leben und Eigenthum ciner solchen wil: } remer

2 4 Und, Sen) s Ÿ nach einflußreîchen Grafên L-Hr Bach mit den Aufi Opposition, und bei der Abstimmung wurde nicht nu h sonder¿ auch der zweite Theil Des erwähnten Kämmerbeschluss-s Y mit nicht uUnansehnlicher

Bei der Diskussion vercinigte

sit sich diesmal die gefállige Be- Des jeiner

Stellung und Eigenthümlichbeit rengungen der

DeV erte,

zanzen

c - E d C. é Weajorität wederbolt angenommen,

z Main 5, 24. Febr. Gestern Abend 11 Uhr wurde die hie-

h sige Rheinbrücke, des starken Tretbeises wegen, zum drittenmale

j in diesem AVinter abgeführt, Frankfurt a. M., 26. Sebruüay (C Die Revisionen der Waaretilager

e C 7d - » Ven O L) itnd seit dein 20sten dieses Mo-

isi vollfommcn

sreigegeben , und der Verkehr mit den Vereinsstaaten hat alle

} Erleichterungen erhalten, die vor der Publication der Verträge

eintreten fonnten. Ueber die irt und Weise, mit welcher das gewiß unangenehme Geschäft der Devisionen vorgenommen wurde hôrt man aUgemein nur lobende Stinmen, da, wenn gleich die “Prüfung der Waarenlager na den ecingereihten Declarationcn mit großer Múnktlichkeit geschaH, denno von den damit beaut tragten Beamten mit aller nur immer möglichen Rückficht Und mit Vermeidung jeder unndthigen Belästigung verfahren ivorden ist, Besonders angenehm ist es au, daß nun die Reisenden an den benachbarten Gränz-Zoll-Aemterr? ntcht mehr wie bicher einer Un- tersuchung tHrer Wagen und Effekten unterzogen werden, Ueber- haupt ist seëét vorgestern eine allgemein cüûnstige Stimmung be- merklich, da die seither in der Datur der Saße begründeten Maßregeln vielfahe Beschwerden über die Störung des sonst hier so regen Verkehrs herbeifäHren mußten, Di- retse von Kaffee und Zucker sind bereits wieder ctwas gewichen und wer-

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fonen Gr oiso ín Holland nothwendig hierßber zurÜckwirken n C zu Wasser als zu Lande treffen fortwährend sehr beträchtliche Waaren-Sendungen ein, und man fühlt schon jetzt, wie schr die Geschäfte Hier im Ganzen zugenommen haben. Die Vollzie-

hungs:-Kommissarien halten nocck täglich mehrstündige Siaungen,

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Preßburg, 22. Febr. Fau der Reichétaas-: S I9ten d, gelangten, mittelst Deputation, nach hende Renunzien der Magnateén- Tafel an die Sckrände: a) das 6te über die Bo, shwerden des gegenwärtigen DIeêichstags: þ) das aleihfalls Al über einige neuere Beschwerden z c) das 2c? über die Beschwerde des Pesther Komitars wegen Etinksrkerung eines Herrn Aan od; d) das 2te- über die Beschwerde des Balader Komitats wegen der Durch die hohe StatthHalsterci verordieten Reguliruna der Diurnen in den Gejspanscha ften ; e) das 13te über S dreiheit; \) das öte über die Beschwerde des Bekescher S iräta Wegen dey Aller dchsten Orts angeordneten Konitmisslonen. Die \eußerungeëzr der Veagnaten-Ta fei lauten dahin, das die in den ständischen Munzien angeführten Wiünde dieselbe E oi l von ihrer Feúüheren Ansicht über die Unzuläisigkeit der Gen ände nicht ablenken könnten. A2Mle diesz 1echs Renunzien wur- den zur Diktatur verwiesen, darauf tas Nunzium E Vie in esth zu erbauende National - Theater aufgenommen und bo: stätigt und dann die neuen InDégenais: Gesuche des L. K. Ge- e Mdlors und Kommandanten der Festung Ofen, Auzutin v, rit, Und des Herrn Joh. Grafen Thurn, K. K. Kämme- und Delegaten des LombarDijch Venetianischen Königreichs, der Leßtere gegen Entrichtung D ¿erauf traten beide Tafeln zit

Unq vou

der halben Taxe vorgeschlagen.

¡ vorgestrigen

273

einer gemischten Sizung zusammen, in welcher Se, Kaiserl, Ho- heit der Erzherzog NReichs-Palatin den Erfolg Höchstihrer Ver- mittelung bei Sr. K, K. Majestät dahin eröffneten: es habe Se. Majestät Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Geseß- Artikel auch in Ungarischer Sprache Allerhöchstdenselben unter- breitet werden können und daß der Ungarische Text der erklä- rende seyn solle. Ein lang andauern des Éljen folgte dieser Hhuld- vollen Eröffnung, in deren Folge die Stände in einer am 20sen gepflogenen Cirkular-Sißung berathen haben, wie. die von beiden Tafeln bereits erledigten Gegenstände Sr. Majestät zur Aller- gnädigsten Sanction ehestens unterbreitet werden können.

Schweiz

Neuchatel, 20. Febr. Die hiesige Regierung hat folgen-

des Schreiben an den Vorort erlassen : i ,„Reuchatel, 17. Februar 1836.

Am 16. November vorigen Fahres übersandten Sie uns den von der Tagsaßung am 3. August gefaßten Beschluß, wodurch „,„„die Negterung von Neuchatel aufgefordert wurde, sich in ihrer offiztel- len Korrespondenz mit den Bundes-Behörden und den Behörden der andecen Kantone feiner anderen Benennung zu bedtenen, als derie- nigen, die thr in der Aufnahme-Afte vom 19. Mat 1815 und in dem Bundes - Vertrage voin 7. August desselben Fahres gegeben worden is./// Unter dem 4. Dezember hatten wir die Ehre, Fhnen zu ant- wortet, daß wir diese Aufforderung unserem Souverain übersenden würden, dem es allein zustehe, die Titulatur des Staats-Rathes zu bestimmen. Seine Antwort is uns jet zugegangen, und wir haben die Ehre, sie Jhnen mitzutheilen. Se Majestät haben uns aufge- tragen, die an uns ergangene Aufforderung entschieden zurückzuwei- sen und Jhnen zu erklären, daß das Fürstenthum Neuchatel in sei- nen Beziehungen zu dei anderen Kantonen, in Folge einer bloß exception- nellen und besonderen Aufforderung, nicht auf diesen Titel verzichten könne; Se. Majestät würden aber eventualiter darein willigen , daß das Fürstenthum sich einer auf alle Kantone anwendbaren Regel, o wie fie von Zürich vorgeschlagen worden, sÚgen könne, wenn eine fetMe Regel angenommen würde. Wir u. st. w.// (Folgen die Un- terschriften.)

4 Bern, 20. Februar. Schwerlih möchte wohl je in einem Großen Rathe der Schweiz die Behandlung eines einzelnen Gegenstandes so lange angedauert haben, als die in der gestrigen and heutigen Sibßung unsercs Großen Rathes behandelte Frage, 0b die Badener Konferenz- Artikel anzunehmen seyen. Der Vor- antrag des Regierungs-NRaths ging ursprünglich auf Annahme. Nacódem aber in den leßten Tagen die Anzahl der Unterschrif: ten der Petitionen mit Protestationen gegen die Artikel bis auf 80900 angestiegen war, ging der Regierungs-Rath erst in seiner s Sibung von seiner frühèren Entscheidung ab und stellte in seinem Berichte an den Großen Rath einen An- trag auf Ablehnung. Dieser Antrag war durch die Masse der fich gegen die Artikel erklärenden Unterschriften der Katholiken motivirt. Nach einer zwöls\tündigen Berathung entstanden durch die Erklärung des Landammanns, daß er zu erschöpft sey, um die Si6ung noch länger leiten zu kdnnen, Unordnungen, tvelche gestern zur Schließung der Si6ung bis auf heute führten. Der Regierungs-Rath und die Katholiken im Großen Rate wendeten Ailes an, um dem Antrage des ersten die Mehr- heit zu gewinnen. Selbst diejenigen katholischen Groß - Räthe, welche die Annahme der Artikel wünschten, hatten früher schon privatim erklärt, daß sie nicht für dieselben stimmen könnten, weil ste befürchten müßten, bei ihrer Rückkehr nah Hause ihrer Person nicht mehr sicher zu seyn. Nichtsdestoweniger endigte die heutige Si6ung mit der Verwerfung des Antrags des Re- rungs,Raths und der Annahine der Konferenz: Artikel durch eine Stimmenmehrheit von mehx als zwei Drittheilen, Die obigen Umstände mdgen dafür zeugen, welche Wichtigkeit man der Sache hier beilegt, Viele wollen nun Unruhen im Jura befürchten, allein diejenigen, welche den dortiaen Volksgeist genauer kennen, halten diese. Besorgniß für ungegründet. Und wenn es guch wirklich zu eintgen widerspenstigen Austritten kommen sollte, so würde doch ein geringes Truppen-Aufgebot hinreichen, die Ruhe herzustellen. Ï __ Deer fkatholishe Verein sowohl, als der sogenannte Verthei- digungs-Verein ist im Aargau als unverträglih mit dem Staat erfunden worden und im ganzen Umfang des Kantons für auf- geidst erklärt.

; Zürich, 19. Februar, Auf eine Petition vok 15 angese- henen Bürgern beschloß der engere Stadtrath gestern, zwar mit sehr geringer Mehrheit, an die Bürger-Versammlung einen An- trag zu bringen , daß die Stadt zu den Kosten der Erhaltung und Erweiterung der Kantonal - Lehranstalten ( Hochschule und Kantonss@ule) jährlih eine Summe von 20,000 Schweizer- Franken beitragen wolle. Höchst wahrscheinlih wird, nach der Stimmung der Bürger, wie sie sich jegt lauter kund giebt, zu schließen, dieser Antrag durchgeben, dem Stadt-Aerar aber das Tragen der neuen Last dur) freiwillige Gaben Einzelner er- leichtert werden; wie denn auch bereits Bürgermeister Heß durch

| eine Schenkung von 1009 Louisdor mit dem rühmlichiten Bei-

spiele vorangegangen ist,

__ In der Landraths -Sißung von Basel- Landschaft am 16ten Zebruar erstattete Herr Gugwyler Bericht über seine Miß sion nach Bern in der Wahlscchen Angelegenheit. Der Vorort hatte, in seiner Ansicht, den Handel als Kantonalsache zu be- trachten, das Schreiben der landrätglichen Kommission ad acta gelegt. Dagegen gab nun Herr Gußwyler auf den Rath meh- rer Berner Staatémänner ein schriftlichces Memorial ein, worin er verlangte: 1) der Vorort möchte die Sache als eidgenössische Ängelegenheit aufnehmen; 2) die Zurücknahme der Französischen Sperrmaßregeln oder 3) wenigstens deren Suspension bis zu nä- herer Erörterung der Sache erwirken. Der Vorort, wie die Französische Gesandtschaft in Bern, welche übrigens Herr Gub6- ivyler nicht selbst besuchen wollte, standen im Glauben, die Ver- ordnung sey in ihren Wirkungen suspendirt, bis sie zu ihrem Erstaunen den Beginn der Vollstreceung, die übrigens nur in Möhlhausen fiattgefunden haben {oll, erfuhren. Herr Gußwyler rieth, ledigli abzuwarcen. : e

I alten R om, 16. Febr. Der Geschäftsträger für Brasilien, Rit- ter Drummond, war einige Tage hier, und man ertvartete im Publikum etwas Näheres über die Disserenzen mit dem Hofe von Brasilien zu erfahren, Indessen besHränkte sich Alles auf Vermuthungen, und man wird Gewisses erst dann erfahren, wehn die nach Rio- Janeiro geschickten Noten beantwortet sind. Doch ist noch immer viel Hoffnung vorhanden, daß ein für beide Theile befriedigendes Resultat die Unterhandlungen beendigen werde. Herrn Drüummond's diesmalige Anwesenheit soll bloß einige Dispensen für Privatpersonen in Brasilien bezweckt ha- ben; er kehrte bald wieder nah Neapel zuräck, wo er sich seit

Einreichung seiner lelzten Note aufhält, Das Leichenbegängniß der Königin von Neapel ist mit au- ßerordentlicher ‘Pracht gefeiert worden ; zugleich erfährt man, daß

die Königin in ihren lesten Augenblicken dem König ein Buch übergeben hat, worin zahlreihe Namen. von nothleidenden Fami- lien aufgezeichnet sind, die sie unterstügt hatte. Sie hat ibn, und er sagte es ihr zu, diese Wohlthaten zu ihrem Gedächtniß fortzuseßen. Bei Lebzeiten hatte man die Königin öfters über- triebener Sparsamkeit beshuldigt und findet nun, daß sle die Mutter vieler Armen gewesen is, die nie erfuhren, wer ihre Wohlthäterin war. Unsere Gelehrten bemerken, daß scit 34 Jahrhunderten keine regierende Königin zu Neapel gestorben ist. Die leßte war Jsabelle Chiaramonte, Gemahlin Ferdinands 1." aus dem Hause Aragonien, im Jahre 1473.

__ Uebermorgen beginnt hier der Verkauf eines Theils der Na- tional-Güter, und man hofft, durch den Erlds nahe an eine Mill. Skudi zu gewinnen. Es haben stich viele Liebhaber zum Ankauf eingefunden, und die Meinung, daß diese Güter im Privat- Besiß tveit mehr eintragen werden, als vom Staate verwaltet ist wohl sehr gegründet. :

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Der (chie hohe Wasserstand hat in Tivoli die s{chdne Grotte

des Neptuns dem Zusammensturze nahe gebracht. Die Stollen des neuen Wasserfalls konnten die große Wassermasse nicht fassen,

der Fluß ging iber die Brüstung des alten Falles, stürzte mit allgewaitiger Krast, wie früher, dur die Grotte und riß einen gels, der ais natürlicher Pfeiler diente, mit sich, #o daß man besorgt, die ganze obere Felsdecke einstürzen zu sehen, wenn tricht bald energische Vorkehrungen getroffen werden. Uebrigens hat der neue Abzugs-Kanal doch Nußen gewährt, denn ohne ihn wäre vermuthlich ein großer Theil der Stadt Tivoli in diesem Augenblicke nicht mehr.

S panien __ Barcelona, 14. Febr. (Französische Blätter.) Die Zah! der hier angekommenen Nekruten beläuft sich auf 1200. Mendizabal hat entschieden, daß das Dekret vom 25. Januar, in Bezug auf die Klöster zu Madrid, auch auf Catalonien aus gedehnt werden soll, und der Juntendant hat cine Kommission von sun Männern ernannt, um alle nöthige Erkundigungen einzuzichen. Man saat, Mina stehe auf dem Punkt, seine Stelle als General-Capitain niederzulegen, weil er, wie Viele behaupten. an der Nettung der Provinz, wegen ihrer unglücklichen Lage und wegen Mangels an pecuniairen und politischen Húülfsmitteln, ver- zweifelt. Nach Ánderen zieht er fich desha!b zurü, weil er den Sturz Mendizabal’s vorauss{eht. Er forderte Geld vom Mini- ster, crhielt aber bloß 2,000,000 Realen, was gänzlich ungenü-

gend fur die Bedürfnisse der Provm i Man hat versichert, er habe den unter ihm dienenden Offizieren

geschrieben, sie möchten gewaltsame Contributionen in allen Städ- ten, wo fie liegen, eintreiben, sobald ihnen die Mittel für den Sold der Truppen fehiten. Um bie emigrirten Familien zur Rúck- kehr zu zwingen, hat er verordnet, daß ihr zurügebliebenes Ei- genthum eingezogen werden solle, wenn sie nicht bis zu cinem bestimtnten Tage zurückgekommen wärer. Die Lage der Dinge ist durch den Geldmangel sehr bedenflich geworden. Dennoch is Grund zur Hoffnung, daß die Wahlen in Catalonien im Sinne Mendizabal's ausfallen werden.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Mittheilung von der Spanischen Gränze vom 4. Febr. : 7,Es ist äußerst

zwer, richtige Nachrichten úbe in Spanien zu erhalten, Die j renäen erscheinen, sind stets selb{k der einen oder der an tei zugethan, und geben daher den Ereignifsen, die fle ber die Farbe ihrer Gesinnung. Unter diefen Blättern hatt der „Phare von Bayonne“ mitunter noch di vet Nachrichten geliefert und sich dadurch bein lesenden Publikum einigermaßen Zutrauen erworben. Dies mag dem Scharfblick des Ministers Mendizabal nicht entgangen seyn, und er legte so: nach Werth darauf, sich dieses Blattes fr seine ZwecLe 11 ver- sichern. Der Versuch ist ihm gelungen, und ic bitte Sie dc- her, den Phare de Bayonne bis auf Weiteres als den Spanz- schen Moniteur diesseits der Berge zu betrachten. Zählen Sie darauf, daß der Phare zuerst die offiziellen Nachrichten, so wie die Lügen, welche das Spanische Ministerium als Was heiten úber Eurova zu verbreiten wünscht, enthalten wird: dies vor-

K ¿ R @ R: den wahren Stand der Dinge

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Rer ole, : Blätter, welche diese (T

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áuveriäsiaiten

ausgeseßt, wird das Blatt auch in seiner neuen Gestalt sür kiuge Leser nicot ohne Werth seyn. Das ganze Gebäude Mendizabal's ruht auf Bôörsenspiel; er bedarf der Unterstüßung der fremden Kapitalisten, und diese brauchen ihn, theils um sich zu annehm- baren Preisen der Spanischen und Portugiesischen Fonds, die sîc noch in Händen haben, zu entledigen, theils un durch môalichen Gewinn auf laufende Geschäste , den sie bere

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in diesen Fonds erlitten haben, zu deen, cder den {on reali: sirten Profit noch zu vermehren. Am Tage des ungusbl{eiblichen Staatóbankerotts in Spanien und Portugal werden die Fonds beider Länder in den Händen der kleinen Rentiers, d. h. der Betrogenen, welche ihre Sparvfennige in diesen Fonds, dure den Reiz der hohen Zinsen gelockt, anlegten, in Nichts zerflie- ßen. Seit Law's Zeiten hat es keine phantastischere Geldaeschäfte gegeben, als die mit den Spanischen Effekken, wenn ein Unterschied zwischen den Lawschen Schwindelcien Und den Spa- nischen Bubbles stattfindet, so besieht er nur darin, daß die Law- hen Verheißungen vorzüglich ein einziges Land Frankreich getroffen habén, während die Spanischen Anleihen mehr oder minder in ganz Europa kolportirt werden, und das Land, dessen Namen sie tragen, sich noch am leichtesten durch die einfache Erklärung, daß die Zinfenzahlung eingestellt is, aus der Schling: ziehen wird.“

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Konstantinopel, 3. Febr. wegen der Dampfschifffahrts - Verbindung uwvilce Smyrna dbióher obwaiteten, indem die Pforte di zweig ungern in feemden Händen sah und dar den hiesigen Handelsstand zwingen wo

F find nun vôllíg ge

Die Scwierigkeiten, welche 0 Ar diesen Eriwverbs-

um schon früßer Rost Thi ite, auf gemeinschaftliche Kosten Dampfschiss? zu bauen, li oben, Man hat wegen der Regierungs-Frachten mit der Direction des Dampf- schisfes „Dorothea““ einen förmlichen Kontrakt geschlo}en, der für die Regierung, die bisher die Communication nur durch Tataren unterhielt, nur vortheilhaft seyn kann.

Der Cours des Türkischen Geldes ist wider alle Erwartung in den {7 fztein Tagen auffallend schlechter geworden ; man fonnte den Gulden C, M. nue um den Preis von 411 Para bekommen. Die Ursache dieser augenblicklichen bedeutenden Differenz ist \chwer ¿u erklären; man hatte in Folge der Personal - Verände: rung bei der Direction der Münze eher das Gegentheil erwartet

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Athen, 19. Jan. (Mänch. pol. Ztg.) Der Uebergang des Griechischen alten Jahres zum neuen war für die Bewohner der Hauptstadt nicht ohne ängstliche Besorgniß. Nachdem Se. Maj. der König Otto einige Tage an katarrhalischen Zufällen ge- sitten hatte, wurde er in der Naht vom Wsten und 27|en