1836 / 62 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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eineni Fieber

Styls) von

Dezember Folge dessen sich ein Haut - Ausschlag,

(alten

theln, entwi&elte. Am 2W8sten wurde über zustand Sr. ; den Herren Röser, Wibmer und Wenzel, worin von diesem / zugleich des zu hoffenden regelmäßigen Verlaufs erwähnt wurde. Und zur Freude

stern von den Aerzten für gesund

stern bereits die ersten Aufwartungen anzunehmen geruhten. A dem nämlichen Tage sind Se. Maj. der König von Bayern in Begleitung des Bayerischen Gesandten, Hrn. v. Kobell, und des Geheimenratßs v. Wenzel nah dem Cap Sunium abzereift. Se. Maj. werden in sechs bis acht Tagen wieder zurück erwartet. Dagegen hat sich der Vesundheitszustand des Staats-Kanzlers Hrn. Grafen von Armaujperg leider nur um Weniges gebessert; er leidet fortwährend an großer Schwäche, die er wohl nur dann verlieren wird, wenn er sh einige Zeit aller Geschäfte enthält, Die Aerzte dringen darauf, daß er dies mehrere Tage thun soll, und Se. Majestät haben, um keine Stockung in die Geschäfte zu bringen, den Kabinetsrath Frei interimistisch mit der Kontra: | der Königlichen Entschließungen beauftragt.

fignatur dringendes Anrathen der Aerzte hat der Staats seitherige Wohnung verlassen und eine andere zu

Gebäuden gehörige bezogen; seine Familie ist noch in der seithe-

rigen Wohnung zurückgeblieben. Münzgebäude zur Staatskanzlei und zur Staats- Kanzlers eingerichtet werden sollte.

ziehung hat sich wenig Neues zugetragen. An der Türkischen Gränze ist es in der neuesten Zeit ruhiger geworden ; die Regie-

rung bereitet übrigens, wie man hört, energische gen die Gränze vor, um das Uebel radikal zu hei

das Gränz-Kommando einem Eingeborenen übertragen werden, cine Maßregel, die schon läng von den Griechischen Journalen ver-

langt worden war. Jm Junern des Landes ist

freuliches Fortschreiten zua Bessern unverkennbar

gterung darf sich rühmen, das allgemeine Vertrauen zu besizen.

Ueber die neue Militair-Formation, deren Grundl nale Heerbildung seyn foll, wird dieser Tage de

{luß erwartet. Es herrschte im Allgemeinen nie mehr Ruhe und Vertrauen im Lande, als jest. Der seitherige Griechische Oberst,

Stadt- und Festungs-Kommandant von Nauplia, g

würd nach Bayern zurückkehren. Die Veranlassung seiner Dimis-

sion wird vom Sotir à!so erzählt: „Hr. Brandt

Kommandanten des Peloponneses, General Gordon, mit dreitä- -

gigem Hausarrest bestraft, den er aber nit einh Herx Gordon hiervon Kenntniß erhielt, ernannte e

die sogenannten Rô- den Gesundheits- Maj. ein Bülletin ausgegeben, unterzeichnet von

Krankheitéfall in Kenntniß geseht der Bewohner war der Verlauf

derselben eben so regelmäßig als schnell, so daß Se. Maj. vorge- a y 4 erklärt werden konnten und ge:

befallen, in

Umfange billigte.

das Publikum wird, aber der Krankheit

An

Luftdruck.…. Luftwärme... [|+- 1,6 0 Shaupunkt Dunsisättig .… 92 pCt.

92 p

Wetter... « trübe, regiig. ind av64 ÆWNW 28. Wolkenzug. W.

Auf Berlino B seine

den Königlichen Amtlicher Fonds-

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Andern an seine Stelle und benachrichtigte hiervon die Regie- rung, welche die Maßregel des Herrn Gordon in ihrem ganzen Ia Folge dessen soll Hr. Brandt nach Deutsch- land zurückehren.“/ Es ist Úbrigens unbestcitten, daß Hr. Brandt einer der tüchtigsten Militair-:Beamten Griechenlands war. Witterung hat sich sehr {nell geändert. i liche Kälte folgte eine hôchst gelinde Temperatur, und die lesten Tage waren wahre Sommertage.

Meteorologische Beobachtung.

| Ï j d Hue 5c M Oas 328 82‘ Par. [329,58 ‘Par. 331,99 “ar. Quellwärme 7,1 N, N l 200N E 2599

. [+ 0,60 R. |4+- 10°R,

Dageomittel: 20 88/// Par. 200 N. 110. 92 Ce

e r Den 29, Februar 1836. zud Geld-Cours-Zette!.

G.

Loose 69/4. 6 555 6. 5514. Die Auf eine ungewöhn- compt. 80. 60. Rente 47, Pa

e E 5% Met.

1826. Morgens | Nachmittags Abends j Nach einmaliger 28 Febrnar. G Uhr: Q V. 10 hr. Beobachtung, ; a O s P nt Dienstag »

Flußwärme 1,1 9 N. für ein Holz- Bodenwärme 1,3 ° R. Ausdünsiung 0,036‘ Rh. Niederschlag 0,078‘/ Rh. Nachtkäle 0,09 R.

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"—+- 1,59 N. f 92 pCt, trübe.

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Potpourri, für

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wurde von dem Passise 1534,

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S0 Vesterr. 5%, Metall. 10314. r sogleich einen

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Antwerpen, 283. Februar. Ausg. Schuld -—, raukfurt a. M, 26. Februar.

Zins. 18!/,. ‘Nene Anl, A8.

103. 49% 993/9954, 214% |

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5974. 1% 2554. Br, Bank-Actien 1641, 1640 Vartfal-Obl. 1417/4. |

CÉÖPE E Rie R L

Bekanntmachungen.

Bean ema uUNt g:

Die Bledauschen Güter, die in den Landkreisen Königsberg und Fischhausen an der Ofisce und dem furischen Hafe km Zusammenhange liegen, Über 4000 Scheffel Getreide Aussaat, Brau- Brenn- und Fische: ret, hohe, mittel und Éleine Fagd, Torf und Brenn- holz haben, neben dem ganz vollständigen Betriebe mit Einschluß des Viehes der Gutsleute, jeßt 500 Milchkühe, die verhältnißmäßige Zehl junges Rind- vieh von jedem Fahrgange, 2000 Schafe, 30 tragende Stuten und eben #0 viel junge Pferde eines jeden Jahrganges ernähren und aus 12 Ortschaften beste- hen, wünscht der Eigenthúmer, durch Ereignisse, die nicht die Nußung der Güter betreffen, entmuthigt, auch unter ihrem hohen Werthe zu verkaufen. Man na:ldet sich bei dem Justiz-Rath, Vr. von Batocki, in Königsberg in Pr.- Königsstraße Nu. 45.

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Q La A J , Literaris{che Anzeigen. Jm Verlage der Buchhandlung G. P. Aderholz in Breslau ijt so even erschienen und in allen Buch- handlungen, zu Berlin in der Stuhrschen, Schloß-

4A u c l. l d plaß Vir. 2, zu haveit :

Sammlung sämméelicher Verordnungen, welche in den von Kamph*schen Fahrbüs chern für Preuß. Geseßgebung enthalten sind; nach den Materien zusammengestellt.

Herausgegeben von H. Gräff. _1sier bis 7ter Band und Registec- Band. Zweite durchgesehene und verbesserte Auflage. Ge. 8ro. Mies 12 D0le

Mit Genehmigung Eines hohen Ministerit der Jastiz erscheint der ersie bis fünfte Band vousiehen- der Sammlung in einer neuen verbesserten Auflage Das- We-f enthält eine nach den Materien geord- nete vollständige Zusammenüellung der in den von Fampz'schen Fahrbücheen mitgetheilten Ver: ordnungen und Resceiptea, jo wie ein Verzeichniß der in den Fadrduüchern enthaltenen Aufsäße. Sie bildet mit den Ergänzungen und Abänderun- gen der Preußischen Besehbücher von J. A. Mannkopf, welche auf die Sammlung bei jeder Gesezitelle verweisen, ein (Ganzes, welches alle úbri- gen Hülföbuüchec überflüssig macht. Beide Werke enthalten den vollständigen Tert sämmtlicher geseß- lichen Bestimmungen , welche außer den eigentlichen Gesezbüchern (dem Landrechte, Gerichtsordnung te 2c.) ergangen sind, und siad sonach für den praktischen Gebrauch unentbehrlich). Auch für das theoretische Studium sind ste chen wezen ihrer Anordnung nach der Neibefolge der Matertea von dem augenschein-| lihsen Nußen, indem sie nicht nur alle Abärderun- gen und Ergänzungen der Gesebßbücher nachweisen, sondern guch in den ministeriellen Rescripten gròß tentheils Aufschluß über die doktrinelle Tendenz zwei- felhafter Geseße geven Die beigefügten chronologi- hen Register, so wie das Sachregister, erleichtern in jeder Beziehung den Gebrauch und entsprechen allen Anforderungen, welche au die zweckmäßlge Ein- richtung eines Hülfsbuchs gemacht werden können Die von Kamph'schen Jahrbücher selbst fehlen zum grbßten Theil gänzlih und werden kaum wie- der gedructt werden tönnen, da es gewiß Feder vor- ziehen wird, für einen \o geringen Preis die Gräff- \{chec Sammlung, welche dasselbe enthält, und für

den zweckmäßigen Gebra j ¿ aen. g uch eingerichtet ist, anzu:

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So cben sind mit Königl, Preufs. Privilegium ge- gen jeden Auszug und gegen jedes Arrangement er- schienen und zu haven:

Composilionen zu Gölhe's Faust vom Fürsten Anton Radziwill, Pa Zwei Bände, 150 Musikbogen sfark. Eigenthum der Sing- Akademie zu Berlin und zum aus8hliesslichen Debit in Commission bei T. Trautwein daselbst.

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Der vollständige Clavier-Auszug, von I, P. Scumidt eingerirhtet, wird gegen Pfingsten dieses Jahres ter- fig werden und für 8 Thaler zu haben seyn.

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Posikarte vom Preussischen Staate

i in 20 Blättern. Unter Autorisation des Königl. Prenssischen Gene- ral - Post- Ainis entworfen, Bearbeitet und Seiner

Allgemeiner Anzeiger für d

Excellenz dm Königlich Preufsisechen Genccul-Post-, meister und Uhel des gesammiten Postwesens, Rit-| ler des Königlichen Rothen Adler- und Grofskreuz| des Kaisgerlich Rüussischen St. Annen-Ordens mi! Brillanten etc. Herrn von Nagler hochach- tungsvoll zugzecignel von Heinrich Berghaus. Berichtigt Lis zan 1. Februar 1836. Preis 6 Vhle. |

x Us

Neues Preufsisches Adels- Lexikon oder zgencalogische und diplomatischeNÑach- richten von dea in der Prealsischon Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehen- den fürstilichen. grätlichen, freiherrlichèn und adeligen Häusern, mit der Angabe ihrer Abstammung, ilires Besitztlums, ihres Wappens und ler aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Mili- tairpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler; be- arbeitet von cinem Vereiwr von Gelehrlen und Freunden der. vaterländischen Ge- schichte, unter dem Vorstande des Freiherrn

L, von Zedlitz (-Neukirch) in Berlin.

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Der Pränumerat.- Preis für das ganze Werk isì

52 Rihile. Für eine Peacht-Ausgabe auf extra feinem Vel. Pap. 74 Rihlr. : . Der Subseriptions-Preis für eincn Band ist 13 Rihlr. Für die Pracht- Ausgabe auf extra feinem Velin Pap. 22 Rihlr, die erst bei Ablieferung jedes Bandes gezahlt werden: doch macht sich der Sub- 8 ribent zar Abnahme des gánzen Werkes verbind- e Pränamerations - und Sabscriplions - Listen gon zu diesem Behufe in allen Buchhandlungen R Auch werden daselbst ausführliche Pro- g ©° gratis ausgegeben, wobei wir nur bemer- ken müssen, dass auch darin nur cin Theil der O angelührten Buchstaben genannten adeli- gen Hätser angegeben werden konnte und dass sich die Anzahl derselben noch täglich vervollsLäün- digt. Es werden daher gütige NMiltheilungen, die dazu beitragen können, mit grossem Danke an- und aufgenommen

|

, ic Preuß & da Ÿ V

Dei der ünsseren Ausstattung dieses Werkes wird} nichts gespart werden und dicse dem Inhalte des- | sclben volikommen entlsprechen. Was die Prachi- Anszabe anlangt, s0 können wr davon nur s0 vicl Exempl. deucken. als vor Beginn des Druckes bestellt werden. Wir bilten aber überhaupt unm möglichst baldige Anmellung bei irgend einer Buchhandlung und um genaue Ancsabe des Na- mens elc., da die verehrl, Pränumeranten und. Snl- seribenten dem Werke beigedruckt werden sollen.

És hat siîch schon bis jetzt eine s0 rege Theii- naline an divsem Unternehmen bekundet, dass wir es uns besonders angelegen seyn lassen, den davon zu bezgenden Erwartungen vollkommanL zu cn'spre- chen. Wir finden uns dadurch aber auch veranlasst zu erklären, dals wir den so niedrig gestellten Suhscriptions-Preis nur für kurze Zeit be- sehen lassen können, und dass der ELndenpreis bald eintrelen und wohl Kkeinessalls unter 10à i2 Rilr. sein wird:

Leipzig, im Februar 1836.

s: Gebrüder Reichenbach.

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Anacreonlis carminum reliy 198, M DCORS a Velinp DROSCU A O Son

Diese neueste Sammlung der anakreont. Fragwente

it als die vollständigste und als eine sehr wer: hvoll Arbeit von Seiten dec Kritik bercits anerkannt.

b Clceronis po Sexto Roscio Ame- rino oratio. Recenszuit, emendavit, scripturae varietatem, Vet. Scholiaslam, selectlis varioruin anno'ationes suasque adiecit Dr, Guilelnus Büchner, superiorum erl. in G;zmnasio Fride- riciano Suerinensì praeceptor, Magnidue. biblio- thecae Sner. praefeclus. Velinp. 1 Thlr. 15 sgr

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Aus. Gotth. Gernhardi, Direct. Gymn. Vi- mar, Opuscula, sou commentafiones gramma- ticae ct prolusiones varil argutuenti, nunc pri- mum uno volumine comprehensae, cmendatae. locupletatae, (20—30 Bogen gr. 8vo.)

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von A. Cosmar. Gch. 5 sgr. j Die ganze Sammlung dieser Gedichte besteht bis jeßt aus sieben Bändchen 5 sgr.), die nun wieder complett î7 genannter Handlung zu haben stud. Fertter erschie so eben daseibst: - tüchler, K, Scenen aus dem Leben Friedrichs des Großen und seines Bruders des Prinzen Heinrich von Preußen. Mit dem Bildnisse des Leßteren. Elegant broschirt. 1 Thlr. Das Bildniß des Prinzen Heinrich ist auch einzeln à 753 sgr. zu haben.

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selben vorgetragen von Herrn Susikow. : der Bassa, Vaudeville-Burleske in 1 Akt, von C. Blum, Und:

Donnerstag, 3. Máârz. j 3 chard lil, Trauerspiel in 5 Abch., von Shakezjpare.

Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

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: /2: G, 6024. do. 4% Anl. 9924. G. ‘Poln 914. 5% Span. Anl, 475%. 47%. 214% Holl, Paris, 23. Februar. 5% Rente pr. compt. 109. 55. fin cour. 109. 65. 3% pr.

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Königliche Schauspteie. 1. März. Jm Opernhause: Das Geheimniß, Musik von Solié. Hierauf: Konzert, und Stroh - Jnstrument arrangirt und auf dem- Dann: Der Bär und

cin Holz- und Stroh-Jnjkrument komponirt und

auf demselben vorgetragen von Herrn Gusikow. Im Schauspielhause: en 2 actes, par Mr. Bayard,

1) La lectrice, drame - vaudeville 2) La secconde représentation

1: Le Sylphe, vaudeville nouveau en 2 actes,

ar MM. YVarin et Desvergers. Mittwoch, 2. Lusispiel in 1 Akt.

Márz. Jm Opernhause: Der Hagelschlag, Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Die wank in 1 Akt, von G. A. v. Maltis. Und: von Carabas, oder: Der gestiefelte Kater, komi:-

sches Zauber-Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Im Schauspielhause : ville en 1 acte, par Scribe.

1) Les premières amours, vaude. 2) La seconde représentation is el la Griscite, vaudeville nouveau en 2 ac-

Im Schauspielhause: König Ri- Fidelio, Oper in 2

März. Jw Opernhause :

/s Abth. Musik von L, van Beethoven. (Dlle. Stephan : Fidelio.)

S König({ädtisches Theater.

Zum sechsten Male: Zu ebener Erde Launen des Glückes, Lokal -Posse mit Musik von Æ. Mäller. den 2, März und Donnerstag den Zten wird die wiederholt.

1. Márz.

S| Brief A ch| e Sai, Leibrente, Sch Man spricht davon, daß das T T e | Dev Marquis Wohnung des Herrn St.-Bchuld-Sch. |“ Sa (2 Ostpr, Pfandbr. [E | 2 Rd politischer Be- | Lr.Kasi; l, 80/4 1017/6 | 10075 soomm do 4 I T, | PrämSch.d.Seeh— /i V /4 {Kur-u.Neum, do. * 4) 4 Kurm.ObI.m.1.C.| 4 102% I do do. doe | 99 Nm. Tat. Sch. do. 4} 1013/, ISehlesisehe do. Af [BLOT de: Le Mari Maßregeln ge- | Berl. Stadt-0b1,/4| 103% % Rückst. C. und Z. les, par Mr. Bayard. len U O Konieab Uo e Eu S Elbinger do. 41 99 r Sold al marco |— 216!/ | 215! /, Danz: do, In Tb 43? Nene Duk. 2 18% ats Freitag A überall ein er- Westpr. Pfandbr. | 4 E Ee Vrledriohsd'or N S E 7 , und die Re- Grossh, Pos. do. 4| 104 103 /9 [Disconto 2 age cine natio- Auswärtige Börsen, Dienstag, 1. r endliche Be- Amsterdam, 24 Februar. und erster Stock, oder: Niederl, wirkl. Schuld 55*/. 69%, do. 1034. Kanz- Bill. j 21/6 5/ Span 484. Passive 161%. Ausg. Schuld 24! Mittwooch Herr Brandt, E 1 16: Preuss. Präm.-Scheine 107. Pola. 123%. Oeaterr. | chige Vorstellung

Redacteur Ld. Co ttel. F

n E S I, T S P R I I D E anaer trr “ae

Gedrinckt bei A. W. Hayn.

aaten.

Im Verlage von Woriiz Viestphal in Berlin, Breitestrasse No, 20, erschiecn s0 eben mit Eigen- thumsrechl: : i

Adele Walzer, componirt von l. A. Reissiger. Für das Pianctorte, Pr. 10 s2'; für Orchester, Pr, 1 Thir, 15 sgr.; déerselbe erscheint à A mains in näch- ster Woche, ferner: die Originaltänze aus dem komischen Zauber-Ballet: Der Marquis Ss rabas oder der gestiefeclte Kater, als Ztes Hest der Berliner Balletmusik, enthält 2 Walzer, 1 HMazurek, 1 Galopp und 1 Allemande, componirt von Herrmann Schmidt fürs Pfte., Pr. 10 Sgr,

Den Schönen, von C. Seidel und A. Neit- hardt, für eine Singstimme mit Beg!eilung des Pianoforte, Pr. 3sgr.; dasselbe erschicn daselbst lr A4 Männerslimmen.

Die Klage dev Veilchen, von Behrendt, für cine Sitgslimme mit Begleitung des Piano- lorte, Pr. 23 egr.

Die allgemeine Theilnahme dieser gefällizen Mu-

sikstücke hat sich bereits bei Ausführung derselben ergeben und sind selbige leicht eingerichtet.

Wichtiges- Werk der Zeitgeschichte. Memoiren des Friedensfürsten Don Mantel Godoy

Herzogs von Alcudia, Fürsien von Bassano, Grafett von Evoramonte, vormaligen Ministers des Kdnigs voir Spanien , Generalissimus seiner Armeen, (Broß - Admirals 2c.

Unter den Augen des Fürsten nach dem Spanischen Manuzjcript ins Franzdsliche überseßt von G D Demnmcnard Obecst- Lteutenant des Generalstabes.

Aus dem Franzôsischett

—_— von V N ODtezmann. (Voulständiz in 4 Bänden mit 6 Portraits.) Eren

Leipzig, Chr. E. Kollmann. Geheftet 1 Thlr.

Selten wurden dem Publikum wichtigere Denk- wourdigkeiten anvertraut. Ais erster Minister, Gene- ralissimus der Armee und Groß- Admiral hat der Friedensfürst die Fauptrolle in den Begebenheiten gesvtelt, deren Züge er hier entwirft. Es sind nicht isolirte Erinnerungen und persönliche Episoden, es i die ganze Geschichte der Halbinsel vom Fahre 1792 bis 1808. Von dieser Zeit bis zum Jahre 1830 verändert sich zwar die Natur der Be- gebcnheiten, aber das Funteresse des Buchs nimmt noch zu. Nicht ohne lebhafte Theilnahme wird mat diesen von solcher Hbhe herabgestiegenen Fürsten während einer Neihe von zwanzig Fahren, mitten unter den Verfolgungen, deren Opfer er wurde, sei- tem legitimen und unglücklichen Monarchen treu bleiben und aus F A, vor ihm stillschweigen sehen, aber zugleich sind wir ihm Dank schuldig, daß er den Muth hat, noch bei Lebzeiten seinen Zeit- genossen die Wahrheit ohne Furcht und Zurüdckhal- tung zu enthüllen. Man findet in seinen Memoirett die wichtigsten Aufsblü}e, und die Geschichte der Halbinsel gestaltet sich in manchen Punkten gat anders.

So eben angekommen bei C. H. Fonas in Bet- lin, Werdersir. Nr. 11, der neuen Bauschule gegenüder.

So eben ist erschienen bei C. W, Fröhlich & Cowmp., Unterwasserstr, No. 8, nahe der Münze: . 7. 4 Carneval à Berlin p. 1. Violon à 74 sgr. Ch, I Neueste Carnevals - Tünze,

b Amitlihe Nachrichten.

5 zu | zu

b Carolatÿ, von Carolath.

Kronif des Tages,

Des Königs Majestät haben den Wirklichen Geheimen Ober- Finanz-Rath und bisherigen Regierungs-Präsidenten zu Arnsberg, } Volfar t, zum Direktor der General-Verwaltung der Domais nen und Forsten im Ministerium des Königlichen Hauses zu | ernennen und das hierdurch erledigte Präsidium der Regierung Arnsberg dem Wirklichen Geheimen Ober: Finanz-Rath Keßler übertragen gerußt. : :

j Des Königs Majestät haben den Wirklichen Ober-Konsisto- } rial:Rach, Hof- und Dom- Prediger Dr. Ehrenberg, im Mi-

/ nisterium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-UAngelegen-

heiten, zum Ober-Hof-Prediger, mit dem Range eines Rathes

A erster Klasse, zu ecnennen und das darüber sprechende Patent E zu vollziehen gzruht.

Des Königs Majestát haben den Kaufraann Gustav Goß-

M (er in Boston zu Allerhöchstihrem Konsul daselbst zu ernennen # geruht.

«qm

Fhre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Groß- | herzogin, so wie Jhre Hoheit die Herzogin Louise von

E Mecélenburg-Streliß, sind von Neu-Streb6, und Jhre F Königl. Hoheit die Herzogin von Anhalt-Dessau von Ÿ Dessau hier angekommen uno auf dim Königl. Sclosse in die h fúr Höchstdieselben in Bereitschafr gescßten Zimmer aözi stiegen.

Angekommen: Der Fürst Eduard zu Schônaich-

Abgereist: Der General-Major und Juspecteur der Re-

: monten, von Cosel, nach Treptow a. d. N.

C, 40. as u) E. s 4 D

Zeiltungs-Nachr1cht e.n. A sl and. Sant reich.

Paris, 24. Febr... Bei dem Ballottiren, welches in der

L gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer zwischen den

Herren Teste und Ganneron Behufs der Wahl des dritten Více-

} Präsidenten staitfand, erhielt jener 165, dieser aber nur 154 Stimmen. Î Cc: è die Herren v. Calmon, Duchatel und Teste.

4

Die drei neugewählten Vice-Präsidenten sind sonach Ó s ( Der vierte Vice- Präsident ist bekanntlich Herr Martin vom Vepartement des

N Norden. Jn der heutigen Sizung wurden die Berathun-

A wege fortgesest.

gen über den Gesetz: Entwurf wzgen det: Verbesserung der Feld- Herr Tesnières hielt einen sehr ausführli-

E chen Vortrag zur Unterstüßung desseiben ; die Versammlung mußte

F zu machen. i ne_ l 1 y Schmerzes sehe ih übrigens, wie die Hofsnungen für diese Session,

N stens der Kammer vorlegen werde.

E getheilt zu sehen, überzeugt,

N „Moniteur“ zu lesen, denn Niemand hörte auf sie. y Graf Jaubert sprach gegen den Gescß-Entwurf und behielt m sh namentlich vor,

| indessen wohl dahin übereingekommen seyn, diese Rede lieder im

Der

den 7. Artikel zu bekämpfen, insofern die Debatte überhaupt bis zu diesem gelangen sollte. „Jch stimme““, so hloß er \einen Vortrag, „wider den Veseß- Entwurf und rathe dem Ministerium, aus dieser Sache keine Kabinets - Frage (Gelächter.) Nicht ohne ein Gefühl des tiefiten

die so fruchtbar für die materiellen Junteressen des Landes zu werden verjprach, je ichr und mehr verschwinden.“ Der Han- dels-Minister bemerkte in wenigen Worten, daß die Verwal- tung der Brücken und Chausséen mit der Abfassung eines Ges se; Entwurfes über die Jastandhaltunz und Verbesserung der großen Landstraßen beschästigt sep, und daß er diese Arbeit näch- Es ließen sich darauf noch } 2 Redner für und wider das der Berathung vorliegende Ge- [6 vernehmen, worauf der Bericterstatter die durchaus uner- hebliche Debatte zusammenfaßte. Bet dem Abgange der Poft

N sollte die Diekussion über die einzelnen Artikel beginnen.

Die drei neugewädlten Vice- Präsidenten der Deputirten- Kammer gehören, seltsam genug, drei verschiedenen Darteien der L BLEP A L ELRS D D \ Es I y Kammer an, so daß sich cine bestimmte politische Absicht aus ; / o C . s Lf diesen Wahlen nicht ergiebt. Herrn Calmon zählt man gewöhn-

| lh zum tiers-parli: der Graf Duchatel gehört der vorigen Ma- | jorität (unter dem doctrinairen D

v

Ministerium) an; Herr Teste endlih neige sich zur linken Seite hin, indessen haite er bei dcr

| Abstimmung mehrere doctrinaire Mitglieder der Kammer für fich,

Die meisten Stimmen nach Herrn Teste wurden Hecrn Perfßil und Herrn Jacqueminot zu Theil:

Der Temps erklärt die Wahlen der drei Vice-Präsidenten auf folgende Weise: „Die Deputirten, die sich bei Herrn Gan- neron zu vireingen pslegen, die Versammlung der Choiseul- Straße und die Deputirten, die mit Herrn Odilon-Barrot stim- men, waren übereingekommen, die Herren Calmon, Gonneron und Teste zu wähien. Neben diesen Gruppen blieben 25 De- putirte der äußersten Linken, die sich mit den Freunden des Herrn Odilon Barrot úber die Kandidaten nicht hatten verständigen kôn- nen, Ferner stauden 17 lezitimistische Deputirte im Hinterhalte, die sich freriten, die Kammer in so viele verschiedene Fractionen daß ihre kleine Anzahl cadurh ge- legentlih eine größere Wichtigkeit erlangen könne, und daß fie vielleicht den Augenblick finden wÜrden, zu sagen: auch wir sind Lie Majorität! Das Ministerium hatte sich nicht ausgesprochen.

ei der ersten Abstimmung wurde Herr Calmon mit 218 Stim- men gewählt. Die 25 Stimmen dex äußersten Linken waren je- doh den Herren Dupont, Laffitte und Salverte zu Theil eworden. Die Herren Duchatel und Ganneron hatten Jeder 164 Stimmen erhalten. Bei der zweiten Abstimmung waren die legitimistishen Stimmen für Herrn Duchatel; die äußerste inke enthielt sh des Mitstimmens, und durch diese Taktié trug very Duchatel den Sieg davon. Gegen das Benehmen der Le- Zilimisten ist nichts einzuwenden; sie spielen ihr Spiel; sie be-

nußzen die Zersplitterung der Parteien in der Kammer,

um sie alle unmöglich zu machen. Im schlimmsten Falle ist einem Legi: timisien ein Doctrinair lieber, als jeder andere. Besteht nicht im Grunde zwischen ihnen Uebereinstimmung der Erinnerunget, der Grundsäße und des Regierungs-Systems? Sie glauben, ge- gen die Revolution zu stimmen, indem sie für die Doctrinairs stimmen. Diese Allianz ist also ganz einfach und war leicht vorauszusehen. Aber was hat sich die linke Seite gedacht 2 Wir {prechen nicht von den Freunden des Herrn Barrot, die die wahre Lage der Dinge erkannt haben ; aber, aufrichtig gesprochen, glauben die 25 Stimmen der äußersten Linken, die Kammer und das Ministerium ukterjocen zu können? „„Was liegt uns daran‘’“/, erwiedern sie, „0b das neue Kabiner bleibt oder fällt? Wir kdnnen nicht für Einen stimmen, der nicht mit uns ist.“ Yber dies is cin grober Jrrthum; dean die Stimmen, die man dem Einen ver: weigert, giebt man, selbst wenn man sih des Nitstimmens ent- hâlt, ossenbar seinen Gegnern; und die äußerste Linke ist während eines ganzen Skrutiniums doctrinair, oder, wenn fie lieber will, legitimistisch gewesen. Was die Majorität betrifst, so wäre man fast versucht, sie zu fragen, was sie denn eigentlih will. Hat sie nicht das alte Kabinet gestürze? Wie geht cs denn zu, daß die entlassenen Minister jest ihre Stimmen erhalcen? Wir wis: sen sehr wohl, daß die dem Herrn Duchatel, und selbst die bei der ersten Abstimmung den Herren Persil und Jacqueminot ge- gebenen Stimmen nicht alle doctrinair waren. És giebc persdn- liche Rücksichten, und zu gleicher Zeit ist der Wunsch, wo möglich alle Theile zufrieden zu stellen, nicht zu verkennen. Uber wenn die Majoritát Jemanden Unrecht gethan, so hat sie es weniger dem Ministerium als sich seibst; denn Herr Duchatel war gebe- ten worden, an dem neuen Kabinette Theil zu nehmen. Auch war übrigens Herr Persil wohl hauptsächlih der Mann, den die Coterie gewählt zu sehen wünschte, und indem die Kanimer ihm die Vice-Präsidentschaft verweigerte, hat sie den Doctrinairs den lehten Stoß verseßt; aber es wäre endlich wohl Zeit, daß die Majorität nicht mehr vergäße, daß sie im Angeichte des Landes handelt.“

Das Journal.des Débats enthält heute folgenden Ar- tifel: „Was wir über das neue Ministerium gesagt haben, giebt

E sehr verschiedenen Auslegungen. Die Einen wollen darin Versdhnungs-Anerbietungen, die Anderen eine beginnende

Opposition erblicken. Man irrt sich von beiden Seiten; wir be- eilen uns nicht so ‘sehr, einen Entschluß zu fassen. Es i ohne Zweifel nicht immer nothwendig, die Handlungen eines neuen Ministeriums abzuwarten, um es zu beurtheilen: oft hat das frühere politische Leben seiner Mitglieder es im Voraus gerichtet. Das Ministerium vom §. August 1829 z. B. wurde von ganz Frankreich glei bei seinem Erscheinen kondemnirt. Jedermann sagte: Wir werden eine Revolution haben, und wir Haben yirk- lich eine Revolution gehabt. Als das Ministerium vom 11. Oftober sich gebildet hatte, haben wir ebenfalls nichzt nöthig ge- habt, seine Handlungen abzuwarten. Die Herren Guizot, Thiers und von Broglie waren bereits als Männer von Muth und Fä- higkcit bekannt. Schon ihre Namen sprachen fr sie; es lag darin ein ganzes System. Aber wie könnten wir uns Heute so schneil entscheiden? Das neue Kabinet scheint sich kaum selbs schon zu kennen! Man weiß, was das Ministerium verloren hat; aber was es gewonnen hat, das weiß noch Niemand, Z| z. B. Herr Pelet im Stande, Herrn Guizot bei der Universität zu erseßen? Es ist möglich, aber wer weiß es. Was ist von Herrn ‘Pelet bekannt, das ihm einen Anspruch darauf gâde, an der Spiße des dsfentlichen Unterrichts in Frankreich zu stehen? Was hat er für die Literatur und für die Wissenschaften gethan 2 Welches frühere Verhältniß besiand zwischen ißm und der Universität ? Herr Guizot war schon ein alter und würdiger Bekannter der Universität, bevor er noch das Oderhaupt derselben wurde, Herr Guizot war \chon der Rußm unserer dffentlihen Schulen gewe- sen, bevor er der amtliche Beschüßer derselben wurde. Die Uni- versität wußte sehr wohl, daß jie bei ihm nur die lebhafteste und aufgeklärteste Theilnahme antresen würde, während die Universität mcht weiß, was sie von Herrn Pelet zu erwarten hat, der sle so wenig kent, wie sie ihn. Bis jest ist also nur eine Sache gewiß, daß die Universität an Herrn Guizot einen ungeheuern Verlust erleidet, daß unter der Verwaltung des Herrn Guizot der öffentliche Unterricht in Frankreich überra- schende Fortschritte gemacht hat, und daß niemals nüglichere Unternehmungen theils begonnen, theils zu Stande gebracht worden sind. Die Resultate dieser so liberalen, so weisen Ver- wastunz haben ganz Europa so sehr in Erstaunen gese6t, daß man in England sogar von vielen Seiten die Bildung eines Ministeriums des öffentlichen Unterrichts verlangt hat, um nit hinter den Fortschritten Frankreichs zurückzubleiben. Wird die Universität das, was sie an Herrn Guizot verliert, in Herrn Pelet wiederfinden? Wir wünschen es von ganzem Her- zen; bis jebt ist aber nur der Verlust gewiß. Und man bemerke wohl, daß wir hier nur von dem Minister des dentlichen Un- terrichts sprechen, und nicht von dem Staatémanne und Redner, der eben so schwer zu erseßen seyn dürste. Die Last, die Hr. Pelet auf sich geladen hat, ist sehr schwer. Eben so weiß ver Hati- delsstand, was er an Heren Duchatel verliert. Jn einem Au- genblicke, wo die Theorie kühn allz Jnteressen augreift, war es ein unshäßbarer Vortheil für den Handel, voa einem Minister repräsentirt und vertheidigt zu werden, der eben so vorgerückt in der Theorie war, als er sie durch Vorsicht im Zaum zu halten wußte. Der Handelsstand hat Gelegenheit gehabt, sich zu über- zeugen, daß er von Hrn. Duchatei weder die Vorurtheile ciner blin- den Routine, noch die Unternehmungen einer verderblichen Kühnheit zu fürchten habe. Wird Hr. Passy dieselbe Schonung und die- selbe Vorsicht beobachten? Gott gebe es! Denn hier sind Experi- tnente s{merzlich, und das Uebel, das sie aurichte, wenn sie nicht gelingen, ist unberechenbar. Die Erziehung eines Ministers ist eine s{hwierige Epoche für den Handel. Bis jest schen wir nur, daß die Leute, die es mit verwegenen Experimenten nicht so ge- nau nehmen, sehr auf Herrn Passy renen. Von Herrn Sau- zet, der Herrn Persil erseßen soll, weiß man bis jest nur, daß

E A A E L T O E

er ein vorzüglihes Redner - Talent besie. Jn ruhigen Zeiten, auf der Rednerbühne, vor einer Kammer, die ihm aufmerksam zuhörc, wird es Herrn Sauzet nicht an Worten fehlen. Aber wird Herr Sauzet auch in stürmischen Tagen den unerschrocke- nen Muth des Herrn Persil, die heroische Festigkeit des Justiz- mannes besißen, den nichts aufhält, wenn er eine Pflicht zu er- füllen hat? Besißt er die gründlichen Kenntnisse des Herrn Per- si? Wir bewundern die Leute, die je6t den Muth und die Hin- gebung des Herrn Persil mit Schmähungen belohnen, und die fich wohi gehütet haben würden, seine Stelle einzunehmen, als es galt, den bewafsneten Vereinen entgegenzutreten und das Ge- seß unter dem Geschrei und den Drohungen einer permanenten Rebellion in Ausführung zu bringen. ‘Kurz, wir sagen nicht, daß die neuen Minister es nicht eben so gut machen werde, wie die vorigen ; wir sagen nur, daß wir es noch nit wissen, weil sle bis jeßt noch keine Gelegenheit gehabt haben, dieselben Beweise von Fähigkeit, Muth und Klugheit abzulegen, Es giebt in dem neuen Kabinette Männer, die wir hinlänglich kennen, um zu glauben, daß wir gegen sie niemals werden zu Felde zu ziehen brauchen ; es giebt andere in demselben, die wir noch nit genugsam kennen, um uns ein definitives Urtheil über sic zu erlauben. Die Präsidentschaft des Conseils in den Hän- den des Herrn Thiers beruhigt uns. Wir kennen das Talent, den Muth und die Umsicht des Herrn Thiers ; er hat in {chwie- rigen Zeiren Beweise davon abgelegt. Wir kennen den Mar- schall Maison, Herrn von Argout und den Admiral Duperré ; auch Herrn von Montalivet kennen wir; ganz Frankreih weiß, wie lopal und muthvoll er sich bei dem Prozesse der Minister, in dem Kabinette vom 13. März und bei den Juni-Unrußen benommen hat. Aber die Herren Sauzet, Passy und Pelet kennen wir nur sehr wenig; wir müssen uns vorbehalten, sie nach ihren Handlungen zu beurtheilen. Willige Herr Sauzet jet in die Verschieóung der Renten-Reduction? Wird Herr Passy uns erlauben, Algier zu behalten? Wer hat in Bezug auf diese und viele andere Punkte nachgegeben: die neuen Minister oder die gebliebenen Mitglieder des alten Kabinets 2 Niemand weiß es. Vielleiht weiß es das Ministerium seibst nicht. Also, Aïles ist ungewiß. Gewiß ist leider nur die Tren- nung der Mitglieder des alten Ministeriums, eine Trennung, die wir unsererseits so sehr als möglich zu verhindern gesucßt haben. Wir fragen uns, ohne es errathen zu können, was das Land, was der König, was die Kammern dabei gewinnen kön- nen, der Dienste so ausgezeichneter und rechtlicher Männer, wie die Herren Guizot, von Broglie, Duchatel und Persil, beraubt zu seyn? Wird ihr System ohne sie stärker seyn, als mit ih- nen? Und doch will man und wird man das System beibehal- - ten! Wir leugnen also nit, daß wir ein Bedauern, und zwar ein lebhaftes und aufrichtiges Bedauern empfinden; aber dieses Bedauern wird uns nicht hindern, gerecht gegen die neuen Mi nister zu seyn.“

Durch den Telegraphen hat man hier erfahren, daß bas Wahi-Kollegium zu Thionville statt des mit Tode abgegangenen Herrn Poulmaire den Herrn von Hunolstein zum Deputirten gewählt hat.

Das -Dienst-Reglement der Truppen bestimmt unter Andercm auch die militairischen Honneuré, die dem Könige oder der Königs lichen Familie zu machen sind. Reitet der König an der Front vorbei, so wird Feldmarsch geschlagen, die Jnfanterie präsentirt und die Fahnen werden gesenkt. Da nun der Herzog von Orleans bei den lebten Revuen die Bemerkung gemacht hatte, daß die Regis ments-Commandeure ihm dieselbe Ehre erwiesen, obgleich er nur General-Lieutenants -Rang hat, so hat er bei der leßten Parole bekannt machen lassen, daß er hinführo nur diejenigen Honneurs erwarte, die seinem militairischen Grade zukämen.

Heute erschien vor dem hiesigen Zuchtpolizei - Gerichte ein Herr von Naundorf, der sch für den Sohn Ludwig's XVI. ausgiebt und den Titel eines Herzogs der Normandie angcnoms mnen hat. Er wurde von einem Herrn Thomas der Betrüaerei und Geld-Erpressung angeklagt, da aber hierüber keine hiniäng- liche Bewcise beigebracht werden konnten, von dem Gerichte freigesprochen. (Wir werden auf diesen seltsamen Prozeß mor- gen ausführlicher zurückkommen.)

Der Sardinische Konsul in Toulon, Herr Olivieri, ist am 17ten d. M. daselbst mit Tode abgegangen.

Der Pr, Lelut hat über das Resultat der Untersuchung von Fieschi's Schädel einen Bericht in die dffentlihen Blätter ein- rücken lassen, wodurch Gall's Schädellehre ueuerdings einen der: ben Stoy crhâlt. „Der Umfang des Schädels‘?, sagt Herr Lelut, „betrug 20 Zoll 10 Linien; mithin war derselbe nicht un- gewöhnlich groß; in feiner äußeren Form wich er nicht von den Schâdein ab, an denen man gewöhnlich einen moralischen Men- schen erkennen will. Er war etwas länglich und an den Schläfen abgeplattet; von der Stirn bis zum Hinterkopfe moß er im Durchschnitie 7 Zoll 3 Linien und von der einen Schläfe bis zur andern 5 Zoll 5 bis 6 Linien. Bei Fieschi, der sein ganzes Leben sindurch im Kriege getödtct, der sh niemals von seinem Dolche getrennt, der zulest mit einem einzigen Schlage 40 Per- sonen theils getödtet, theils verwundet hatte, fand sich auc nicht im Entferntesten das Organ der Zerstdörungssucht. Eben \o we- nig hatte er die Organe der Schlaußeit und der Klugheit, obgleich er das furitbore Verbrechen, das ihn auf das Schaffot geführt, mehrere Monate lang vorher bedacht hatte. Dagegen besaß er die Organe der Gutmüthigkeit und der Theosophie. Der hochmü- thige Fieschi hatte feine Organe des Stolzes und der Eitelkeir, wohl aber in geringem Grade das Organ der Charakterfestigkeit. Eben so fehlte ihm das Organ des Muthes, obgleich er den- selben doch unbestreitbar besaß. Der Leser mag hiernach beur- theilen, was von der Schädellehre im Allgemeinen zu halten sey.“

Gestern Abend war ein ungeßeures Gedränge im Café e la Renaissance am Börsenplabe, so daß zwei Soldaten und eiz Munizipal - Gardist an der Thür als Wache aufgestellt werde mußten, um die neugierige Menge im Zaum zu halten. Jeder mann wollte Nina Lassavz seßen, die, schon sehr niedergz\cla- gea, sich äberdics noch die biitersten Spôttereien gefallen lasscn