1836 / 64 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E a E E L

L C idi amin i

S ARE

L e? L Le n

4

durch Abstimmung verworfen" worden war, wurde die Sikzung erst um 3?/, Uhr aufgchcben, ohne daß cin bemerkenswerthes Re- sultat erzielt worden wäre.

London, 26. Februar. Die Bischdfe von Ely, Peterbo- rough und Salisbury liegen alle drei gefährlich krank danieder.

Der heutige Courier sagt in Bezug auf einen ihm ein: gesandten urd in seinem gestrigen Blatte abgedruckcen B:ief, worin der Verbreiter der nachtheiligen Gerüchte über Evans im shwärzesten Lichte dargestellt wird, Folgendes: „Wir haben ge- sern eincn an uns gerichteten Brief, „,Macnamara, vom 8Vten Regiment der Hochländer bei der Britischen Legion“ unterzeich- net, aufgenommen, und wir halten es für unsere Pflicht, hinzu- zufügen, daß es mit den von uns gemachten Erfahrungen übcr- einstimmt, daß vor einiger Zeit Uncinigkeiten ter unangenehm- \ten Art zwischen dem Brigade - General Evans und cinige hd- heren Offizieren der Lezion ausgebrochen find urd die lebteren sh hierdurch bewogen füßhlt:-n, ihrem Dienste zu ertsagen und nah England zurückzukehren. Jnzwischen muß das Publikum vorsichtig seyn, sich jeßt {on ein Urtheil Über die Behauptun- gen bilden zu wollen, die von der cinen oder der andern Seite ausgehen.“

Vorgestern fand ktie Jahres: Versammlunz der Actionaire der Londoner Universität statt, in welcher die Direkioren ihren Bericht ableaten und erklärten, daß das Jnstitut in fortdauern- der Prosperitát scy, wilches bcsonders daraus hervorgche, daß zum ersten Male seit der Bildung der Universität die Einnah- men für das Jahr (1844 ,) mehr als hinreic;end seyen zur Deckung sowohl der gewöhnlichen als außergewdhnlichen Aus- gaben. Für das laufende Jchr dürfe man auf noch günstigere Resultate rechnen, da die Zahl der Studirenden fortwährend zu nehme und der Betrag des erhobenen Honorars sehr bedeutend sey, Während des verflossenen Jagres war der Brutto-Ertrag des lehteren 9 913 Pfo. Sterl. und für das gegenwärtige Jahr wird derselbe auf 10,639 Pfd. Sterl berechnet. Hr. Warburton, ein Mitglied des Parlaments, welcher p-äsidirte, erklärte, da; man binnen kur;em der Verle:hung des Privilegiums der Promotion zu akademishen Würden an die Universität der Hauztstadt ent- gegen sehen dürfe; er w‘}, daß bereits mehrere Ernennungen zu der a‘édann anzvordnendea Prüfungs - Kommissson vorgenom- men seyen, und gl ud7, doß der Lord-Kanzler sclb| eimer der Mitglieder dieser Kommission seyn werde.

Sonnabend in der Asiatischen Gesellschafc fand ein schr in- teressantes Gespräch statt, woran Herr Urgqhart, Sir A. Jeßn- \tone und S r Sore Ousely Theil nahmen, über den Versuch, cinen lircrarischen Verkehr mit der Türkei, als dem Schlüssel zu einem greßen Theile des Kortinents von Asten, durch Ueber- bing unserer flassischen Literaturwerke ins Tütk.\he und um- gekehrt d:r Türkischen ins Engl-\ce, zu eröffnen. Herr Urq- hart \hrte an, daß die kürzlich in der Türkei unter Autorität der Reuaierung gestiftete Zeitung 59600 Exemplare in Uailauf jeze, cbgleich so wenige Mittel vorhanden scyen, ihre Verbrei- tung in jencm Lande allgemein zu machen. Er zeigte den be- merkenswerihen Einfluß dr Presse, da, bei diesem verhältniß- mäßig beschränkten Umsas, doch mehrere Beamte, deren Namen blojigestellt worden, harr crshreckt worden seyen. Es sey ein Palast se die Heravsgabe der Zeitung eingeräumt, die Druckcr- ‘Dressen wären aus England gezogen worden, und das Blatt ehe unt r te: Aufsicht des Hercn Blaque, vormaligen Redac- t:urs des „Courrier de Smyrne“. (Es scheint also vom Moni- teur Ottoman, nicht von der Tekwimi Wekaji, die Rede zu seyn.)

Am lötcn d. M. wurde in Newcastle eine Versammlung der Subskribenten zu einem dem Grafen Grey zu errichtenden Monumente gehalten, in welcher untex vielen cingereichten Plä- nen der Vorzug dem Plan enes Herrn Green gegeben wurde, demzufolge das Denkmal aus einer 120 Fuß hohen Säule, die einer kolossalen Statue des Grafen, vom Bildhauer Bailey, zum Piedestal dicnen soll, befiehen wird. Es wurde ein Ausschuß ernarnt, welcher einen für die Errichtung des Derk.rals schick- i ‘Plab auézuwählen und dasselbe in Aueführung zu bringen pat.

Eine Auszgleichunz zwischen Marokko und dem Sardinischen Hofe wird in den hiesigen Zeitungen als zuversichtlih angekündigt.

Nachrichicn aus Havanna vom 10. Dez. zuso'ge, hate das Militair 50,000, die Jnsel Cuba 4 bis 500,009 Dollars zur Un- terstüßung des Mutterlandes unterzeihnet. Auch hieß es, die Regierunz werde sich ciner Million Dollars, die für Rechnung der Insel unvenußt bei der St. Ferdinands - Bank läze, zum Dienste des Staates bedi- nen.

Die lezten Nachrichten vom Kap sind vom 20. Dezember. Am lU2ten versammelten sich die Kaffern:-Häuptlinge, welche den neuen Traktat mit der Britischen Regierung abgeschlossen haben, in Williams Town bei dem Obersten Sm;th und leisteten dem Könige von Großbritauien den Huldigungseid; sie wurden zu- gleich als die ob:rsten Beamten in ihren Bezirken vereidet und erhielten vom Obersten die äußeren Zeichen ihrer neuen Würde. Drei Häupilinge wurden zu Feldkornets in ihren Distrikten er- nannt. Oberst Smith forderte die neuen Beamten auf, ihr Möglich stes zu thun, um Mord, Zauberei und Diebstahl bei ih- ren Untergebenen zu verhindern. Aus der neuen Provinz Adelaide lauteten die Nachrichten nicht sehr günstig. Die Häuptlinge der Kaffern hatten um die Röfehr der vertriebenen Missionaire er- sucht, welche die Furcht noch von ihren früheren Wohr sißzen fern Hiest. Hier und da erlaubten si die Kaffern noch einige Dichb- léáhle, indeß hofste man doch, daß die Ordnung binnen kurzem wieder hergestellt seyn werde, Längs der Gränze waren neue Battericen abgesteck: und die bei Uitenhage {hon vollendet und E s : S

Die Fortschritte, welche die insurgirten Indianer in Xlori machen , haben niht nur in den südlichen N r D, ten Staaten Besorgnisse erweckt, sondern auch in den vödrdlichen Provinzen die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen In New-York werden Versammlungen gehalter, um über die Mittel zu berathen, durch welche die Einwohner von Florida am sichersten und \{leunigsten vor dem Tomahawnk und der Rache der Jndianer gesichert werden können. Zu demseiben Zweck ist auch in der Stadt Augusta in Georgien eine Versammlung ge- halten worden. Zahlreiche Compagnieen von Sreiwilligen haben si bereits in Karolina und einigen anderen Staaten ge- sammelt, und die- Truppen der Vereinigten Staaten zie: hen von allen Seiter, nach dem Kampfplatze hin. e:nes Beri L Zufolge

richts aus Key-West vom [4. Jan. hat die Escadre der Vereinigten Staaten, welche sich dama!s auf der Höhe von Havana befand, den Befehl erhalten, mit möglichster Eile sich bei Key-West zu sammeln, Die Ursache des Aufruhrs der Jn- dianer von der Horde der Seminolen welche je6t Florida mit Raub und Mord durchziehen, ist der în der Botschaft des Prà Criee a Ra ad Staaten erwähnte Serfut A, anischen Regierun i Srimen d i Vecrlh P r aller noch innerhalb der aten befindlichen Jndianer- Horden

264 zu veranlassen. Die Seminolen, welche sich zur Auswanderung niht verstehen wollen, haben erklärt, daß sie lieber ser- ben als ihre Wohnsike aufgeben wollen, und man fann daher crwarten, daß sie entschiedenen Widerstand leisten wer- den, wie groß auch die Uebermacht der Vereinigten Staa-

ten ist. Die Jndianer hatten zu Anfang des vorigen Monats cine bedeutende Streitmacht bei Cap Sable und New

Rioer zusammengezo en und schienen die Absicht zu haben, auf diesen beiden Punkten hauptsächlich Widerstand zu leisten. Am 6ten übecrfi-len sie die Wohnung eines Anfedlers am New-River, ermordeten die (a1ze Familie, plúnderten das Haus, st.ckten es in Brand und füh ten alles V:eh und die Sklaven weg. Die; ses Ereigniß vcranlaßte alle Bewohner aus der Nachbarschaft, von der Küste in das Junere des Landes zu entfliehen, so daß selb der Leuchtihurm auf Lem Cap Florida verlassen worden i? Die Flüchilinze suchten einen Zufluchisort in Key - West, und nach ihrer Entfernung plünderten die Indianer alle Häuser am New-R ver ohne Ausnahme.

Der Courier äußert mit Hinsicht auf die Waraung des Präsidenten der Handels Kammer wider die Sprache, welche cin zelne Parlaments-Redner gegen Rußland führen: „Dies heißt wie ein Stcaatémann und vernünftig gesprochen. Das beständige Scmätßen Nuß!aids ist wie das auf O’Connell nux sür dicjeni- gen nachtheilig, weiche es si{ch gestatten. Was die Vaterschaft des Preußischen Zoil Vereins betrifft, so könnte man sie, wie wir glaute1, eben so gut dem Lord Dudley Stuart selbst, als dem vorigen oder jeßigen Kaiser von Rußland gusbürden.“'

London, 26. Febr. Wir leben dec wirkli in ei: ner wunderbaren Zeit, wo Dinge oft in einem Tage zu Stande kommen, die man entweder gar nicht, oder doch erst in Jahren zur Refe kommen zu schn erwartet hatte. Die Orangisten haben die Waffen gestreckt, und in wenigen Wochen werden wahrscheinlich alle Logen dieses Vereins auf- gelöst seyn. Diensiag Nacht brachte Hume seine versprochene Motien gegen diesen Verein vor, welche vorzüglich in einem Gesuch an den König bestand, daß Se. Maj. gerußen wolle, alle als Mitglieder desselben gekannte Personen von gewissen Aemtern zu entfernen. Aber wichtiger als der Vorschlag selbst war eine Anzahl Briefe, die cr dem Hause vorlegte, welche er sich auf irgend eine Weise (atte zu verschassen gewußt, und welche das ganze Haus zu Überzeugen schienen, daß es die Ten- denz dieses Vercins, in England und Schottland wetigstens, sey, nicht nur das Militair in sein Juteresse zu zichen, sondern au) unter der Masse des Velkes ein Heer von Brüdern zu werben und so zu organisiren, daß sie auf den esten Ruf be: waffict daîtánden, um die Regierung der Whigs gewaltsam umzustoßen und das Land der Herrschaft ultraprotestantjscher und antiliterel x Grundsäße zu unterwerfen, Als Hauptpetsonen

bei diesen Bestrebungen erschienen, neb| dem - bekanyten Fairma2, die Lords Kényon und Wynford. Schon das, was n der vorjährigen Untetsuchuna zu Tage gekommen war, schien, auch ohne die Beschuidigungen,

weiche der versto: bene Haywood gegen Fairman 1nd Kenyon vorgebracht hatte, nebst dem Davonlaufen Fairman's mit den Büchern und Popieren des Instituts, cine solche Absicht wahr- scheinlich zu machen. Die Entdeckungen Hume's, gegen deren Echiheit sich im Unterhause kein Zweifel erhoben hat, bestätigten diese Voraussczung. Unter diesen Umständen wurden die Mi- nister, gegen die jen2 Bemühungen der Orangisten vorzüglich ge- richtet waren, von Manchen getadelt, daß ste sih so nachsitig bewicscn. Aber theils die Furcht, dadurch wirklich das Feuer einer Jnsurrection anzufachen, noch mchr aber Rücksichten gegen den Monarch-n und die Ueberzeugung, daß die Gefahr vorüber und eine Erneuerung Les Verjuchs unmdalich sey, bewogen sie, den Weg der Milde einzuschlagen. Lord John Russell beznügte sich als», na ciner Rede, deren Mäßigung und Klugheit nicht nur Lord Stanley, sondern selb die bittersten Gegner der Re- gierung lobten, Hum-'s Verschlag daßin zu mildern, daß die Adresse den König bitten soll», Se. Majestàäe wolle geruhen, die» jenigen Mittel zu ergreifen, die Seiner Weisheit gut dünken möchten , um alle politische Gesellschaften, welche durch geheime Zeichen und religidóse Bande vereinigt und auf besondere Glau- benszrnossen beschränkt seyen, zu hintertreiben, namentlih die Orangist:n- Logen. Da nun Jeder nah dem Vorgefallencn über- zeugt war, das diese Logen aufyören müßten, so erklärten Herr Meoxwell und die Obersten Verner und Perceval, daß, sobald Se. Maj. Hdchstihren Wunsch in dieser Beziehung erklärt ha- ben wúrden, e selbst austreten und ihren Eir fluß gebrauchen wollten, um deren gänzliche Auflösung zu bewirken. Nur ba- ten sie (und Lord Stanley und Peel unterstüßzten sle in der Bitte), man möchte das Ehrgefühl der Mitglieder schonen und das Jostitut nicht namhafc machen. Lord Stanley that Alls, was Schmeichelei vermochte; Sir R. Peel unterstüßte seine Be- müúhungen, selbst O’'Connell äußerte sich ziemlich gilind und er- kannte die Versöhnichkeit an, welche die Orangisten bci dieser Dekatte gezeigt; aber der Minister blieb unbeweglih, indem er zu verstehen gab, daß nah Allem, was ans Licht gekommen, diese Gesellschafc mit Namen gerüzt werden müsse; vnd die Orangisten und ihre Freunde, wahtischeinlih um eine Trennung unter den Tories zu vermeiden, ließen es sich gefallen, so daß der Beschluß der Regierung einstimmig angencmmen ward. Selbst die „Times“ kann dem Ministerium diesmal das Lob nicht verweigern, daß es mit Klugheit zu Werke gegangen, und ovgleih fie den Verein in J:land entschuldigt, indem siz dort cine treffliche Begenwirkung gegen die Umtriebe der Katholiken darin sehen will, verwirst sie denselben in England, als unr öthig in seinem Entstehen und verderblich in seinem Fortgange; auch giebt sie zu verstehen. daß den Konservativen durch die aufgezwun- gene Verbindung mit heftigen Männern, wie Fairman, Kenyon und Wynford, nur schlecht gedient sey. Der „Standard“ dazcgen will den Ausgang durchaus nicht als einen Triumph für die Mini- ster gelt:n lassen, indem er versichert, die Orangisten, einsehend, daß eine Unterscheidung unter Protestanten, j-t, da alle Prote- stanten einig scyen, {ck{ädlich wäre, hätten schon fcüßer den Ent- schiuß gefaßt gehabt, ihren Verein aufzuldsen, damit ein großer ¡¡Protestantischer Verein“ desto eher zu Stande komme. Doch ist noch vor wenigen Tagen bei Lord Kenyon eine große Loge gehalten worden, worin eine Erklärung erlassen wurde, welche den Entschluß anzeigt, allen Feinden zum Troß das Jnstitut auf- recht erhalten zu wollen. Man wundert sich Übrigens, daß nicht eine einzige Stimme si gegen die Echtheit der von Hume vor- gebrachten Briefe erhoben und daß selbst der „Standard“ kein Wort gegen eine Reihe anderer vorgebracht hat, welche gestern un- ter dem Titel „Orangisten-Portfolio‘/ vou der „Morning Chro- nicle‘/ mitgetheilt wurden. Die ministeriellen Blätter triumphi- ren über den Ausgang, den diese Angelegenheit genommen hat, und wollen darin den ersten Schritt zur gänzlichen Vernichtung der Macht der Tory-Partei erblicken. Sie erinnern daran, daß Peel's Verwaltung den König auf mehrere Orangisten - Adressen. die

gnädigste Antwort habe ertheilen lassen, obgleich {on damals die: gescwidrigen Bestrebungen dieser Gesellschast in Jrland längst der Gegenstand allgemeiner Klagen gewesen sev. Wenn die geinäßigten Tories daher wieder Einfluß bei der Nation ex, langen woliten, meinen jene Blätter, so müßten sie sich gänzlich dieser Verbindung entziehen, was dann aber fürs erste eine Spaltung unter den Tories und also cine Schwächung dieser Partei zur Folge haben wúrde. Jch will Sie heute nur noch auf zwei Dinge ausm:rksam machen, ersilih auf die Klagen des F

der Orangisten - L-gen vermengt worden, und die Versicherung M eute),

Hs j

desseiben, daß er nie mit denselben etwas zu thun gehabt habe,

und zweitens auf eine Scene im Unterhause, wo ein Häuflely | von 34 Ultra Tories, durch die Formen des Hauses begänstigt, ge

stern Nacht die Minister, obgleich es dreimal durch eine große |* Mehrheit überstimmt wurde, dennoch durch ihr ungestümes Vy

nehmen es durchseßte, cine Debatte auf heute zu verschieben. Daz

aus fônnen Sie auch umgekehrt ersehen, was O’Connell mit sj | nem Anhang gegen ein ihm feindseliges Ministeriunir vermöge F würde, besonders da er fast von der ganzen Jrländischen Natioh F Antwort auf die F

unterstüßt wird. Der Köniz hat bereits seine Adr sse des Unterhauses wegen Unterdrückung des Orangisten wesens ertheilt, und zwar ganz in dem Sinne der Adcesse selbs, und man ist nun schr gespannt auf den Erfolg dieser Königl F chen Erkiärung.

Me Q a O

Amsterdam, 27. Februar. Der Handel in Staats: Pa f pieren war während dieser Woche im Ganzen ziemlich belebt; k sind wieder erhebliche Geschäfte in Spanischen Ardoin - Obligatio: nen aemacht worden, wozu deren veränderlicher Preiestand an den au wärtigen Börsen die Veranlassang gegeben hat. Die zu Anfan der Woche von Antwoerven erhaltenen Notirungen waren tägli etwas niedriger; der hiestge Marït wurde aber durch mehrere Ein: käufe untersiúßzt, so daß die Course nicht vechältnisimäßig herunter: F gingen; die vorgesirige Post meldete zugleich von London und Ant: werpen, daß Ardsotn - Obligationen dajelbst auf allerlei Gérüchte plößlich um mehr als 1 pCt. zurÜcgewichen seyen, und obglei jene Gerüchte wenig Zuverlässtges darbeten, ging der Preis der be: F sagten Effeften hier doch von 473, à 4834, auf 46! à 47! pC l herunter; de gestrigen Rotirungen von Antwerpen waren zwar | wieder etwas besser, doch anhaltende Verkäufe verhinderten, dag de E E sich erholen konnte; in den úbrigen Spanischen Schuld - De: | em nten wac nur unbedcatender Handel; außer ausgescßter Schuld, F welche sich ungefähr auf 244, pt. erhielt, folgten ste dem Gange der Acdoin - Obligationen; alte ausgeseßte Schuld ging von 184 auf 18 und hob sich gesiern wieder auf 18; pCt.; passive, von 163, auf 155% sinkend, wurde wieder zu 153/, pCt. abgenommet Aaf Holländiiche Staats - Papiere hat dieier Umstand, wie sonst ge- wöhnlich , beinahe feinen Eindruck gemacht, weil sich dafür durch- weg immer einiger Begehr zeigte; Fntegrale baben dey Preis vot 552/16 PCt, 5proc. wirfiiche Schuld 1034 pCt und Kanz - Billets 2215 Fl. gut behauptet; die Actien der Handels - Gesellschaft sind durch etjrige Frage neuerdings zum Steigen gebracht und dieser F Tage init 13234 pCt. bezahlt worden. Während dieser Woche war | der Umsaß in Oesterreichischen und Russischen Fonds sehr unwichtig F bei geringem Preis-Wechsel. Fn Loosen sind wenige Geschäfte ge- macht, wobei für Preußische 1063, à 107 Fl. und für neue Wiener f 689 Fl. angelegt wurden. Von SÚd- Amer kanischen Obligatiotien behaupteten sth Brafiltanische ziemlich, die übrigen wurden etwas mehr auszeboten und blieben flauer. Der Geld- Cours ist unver-

änderk. Auch diese Woche wurden wieder einige kleine Partieen F

rothen und auch weißen, Weizens durch Spekulanten aus dem Markt genommen, wodurch die Preise fest blieben; dagegen herrschte für die úbrigen Getraide-Sorten eine allgemeine Stille. Gestern zahlte | man für 132. 133pfünd. wetfbunten Polnischen Weizen 240. 245 Fl.; für 126pfünd bunten dito 197 Fl.: für 129pfünd. rothen Märkischen 190 Fl.; für 129pfünd. Pommerschen 186 Fl.; für 128pfünd. Lü- becéer 181 Fl. Jn Folae ciner ministeriellen Bekanntmachung sind die hiesigen Einganasrcchte für dez nächsten Monat März festgeseßt | wie folgt: von Weizen und Spelt 75 Fl. , von Roggen und Buch: F

weizen 30 Fl., von Gerste und Malz 22 Fl. 50 C., von Hafer 30 Fl,

alles pr. Last, und regulirt nah den Mittelyreisen von 154! /, Fl,

für Weizen, 129 Fl 30 C, für Roggen, 197 Fl. 40 C. süe Gerste und 63 Fl. 90 C für Hafer.

Belgien.

Brüssel, 27. Febr. Wegen des Abiebens Jérer Königl, Hoheit der Großherzogin von Hessen legt der König von heute ab die Trauer auf eilf Tage an.

E O Ra

Krakau, 27. Februar. Vorgestern gab die hiesige Bür gerschast dem General Kaufman von Trauensteinburg, Befehl haber der das Gebiet der Stadt Krakau im Namen der drei

Schußmätte beseßt haltenden Truppen, und dem ganzen Offi f zicr-Corps dieser Truppen ein glänzendes Diner, bei weichern em

-

2

Toast auf das Wohl des Commandeurs ausgebracht und dem:

selben sür die Menschenfreundlichkeit und Besonnenheit, womit er die ißm übertragene Mission ausführt, gedankt wurde. Der

General brachte seinerscits einen Toast auf die Wohlfahrt der F

freien Stadt Krakau, ihrer Einwohner und des Senats: Präs: F A freit zu werden.

denten aué, mit Hinzufüzung des Wunsches, daß die in dem Gebiet als Gâste befindlichen Truppen für wahre Freunde angt sehen werden möchten.

Deut lan o Kassel, 24. Febr. Bekanntlich wählte der Stadtrath un-

glied des ständischen Ausschusses, Herrn Wippermann, zum zwe | ten Bürgermeister Kasse!s, Die Regierung fand sich aber bewo- gen, ihn nicht zu bestätigen. Demnach entsckloß sh der Stadt: rath, diese Stelle vakant zu lassen und Herrn Wippermann zum Stadt Secretair zu ernennen, ais welcher er nicht die Bestätigung bedarf.

u in unserem Kurftaat wirft de bemittelte ackerbautrel- bende Klasse ihren Blick auf Arpflanzung von Runkelrüben , da |

bereits die Anlegung mehrerer Rubriken von Runkelrüben-Zucker F

projektirt ist und der Getraidebau immer uneinträglicher wird.

Bremen, 27. Febr. Gestern fand der erste diesjährige Bürger - Konvent statt, wozu, wie gewöhnlich, von Seiten det Präsidenten mehrere hundert Bürger eingeladen waren.

Ueberschuß verwandeln dürste, da die Einnahmen viel zu niedri, die Ausgaben viel zu hoch angeschlagen sind; namentlich möchte die enorme Summe von circa 83,000 Rehlr. , welche für das Militair angesc6t is, einec großen Reduction zu unterwerfen seyn. Das Budget von 1835 hatte auch ein Disizit von circa

Plus von circa 57,000 Rthr. Brei diesem günstigen Zustande

unserer Finanzen denkt die Bürgerschaft, bejonders di: Kauf i haben val bacicótet 1 Â c i ,

nrannschaft, ernstlich daran, die in

N der großen Ausgaben súr den Bremer Hafen vor einigen

Jahren dem Handel aufer:

j e f

Lord Londonderry» im Oberhause, daß sein Name mit der Sache

M Oertlichteiten näher untersuchen lassen.

K Cs 6A

f

rücken der seit den Feldzügen im Jaßre 1813 und 1814 noch nicht zu Stabs - Offizieren ernannten Offiziere betrifft, so versi

P

die

ernannt.

is von Sr. Maj. dem Katser in den

N die

E ser esiderz den bisherigen Bürgermeister in Rinteln und Mit: Œ ; | screr Residenz herig g | ‘i, Maußer der „Argo“ auch das

M slatifinden würde. M ß die Regierung die dieser M Vorrechte cines Freihafens zu SANAN e) fo ad Ju vero en

4 ldrianopel M dicse Zeitung, und die von da über

| O es Mete auf der genannten Straße, | n otichan und Berdal, ungefähr 5 —6000 M erthei 24,000 Rehlr. gezeigt, aber am Ende des Jahres ergab sich ein Fs # ADBAIOO y ann vertheilt

lezten Lasten zu ermäßigen, indem unser Ein- und Ausfuhr-Zoll bedeutend höher als der der Schwesterstadt Hamburg ist. Man erijartet

auf einem der nächsten Konvente Antrag und Heschluß, den frú er auf 4 pCt, crhöhten Wechsel-Stempel we- nigstens aus. 3. pCr, herabzuseßen, und hinsichtlich der Accise ernstliche Diskussionen. Die Erwartung Vieler, gestern Einiges

e

von dein Resultat der fänfjäßrigen Arbeit der Constitutions-

I Deputation zu vernehmen, ward nicht erfüllt; allgemein sprach sich

aber das lebhafte Verlangen nac) einer anderen Verfassung aus, und ein Antrag von Seiten des Kollegiums Seniorum (der Aelter- in Betreff der desfallsigen Verhandlungen in den Kon- venten zu Ende 1839 und zu Anfang 1831, ward von der Bür- ershaft mit großem Beifail angenommen und einstimmig zum Bürgerschluß gemacht. Zugleich entband die Bürgerschaft die Constitutions- Deputation ihres am 9. Februar 1831 geleisteten Eides und forderte den Rath zu gleicher Maßregel auf. Nach anderthalbstündiger Ueberlegung antwortete der Rath: Bei der Gichtigkeit der angeregten Angelegenheit entha'te er si heute einer Antwort, werde sie aber ehestens der ehrliebenden Bürger- chaft ertheilen. 0% _ München, 25. Febr. ODögleich der erwartete Courier aus Athen mit den Regierungs-Depeschen noch nicht angekommen ist, welcher jedoch stündlich eintressen kann, so melden doch Briefe aus Athen, daß die Abreise Sr. Maj. des Königs aus Griechen-

Miand in den leßten Tagen des Februars stattfinden werde. Wirk- T lich sagen auch Nachrichten aus Ancona, daß man der Ankunft Sr. Maj. daselbst auf den 2. Y

4

târz entgegensehe. Nach gehal- tener Quarantaine von neun Tagen dürfte sodann die Rückkunft Sr, Maj. nah München in der Charwoche erfolgen, wie dies (on früher gemeldet ward, :

Unsere große tragische Schauspielerin, Madame Schröder, is jest im Begriff, das hiesige Theater zu verlassen und ihrem Rufe nah Wien zu folgen, wo sie ihre dramatische Laufbahn beschließen wird. Nachdem sïe vor einigen Tagen die Medea ge- spielt, wird sle heute als Merope auftreten und damit ihre hie: sigen Darstellungen beschließen. Jhre Tochter, die Sängerin Madam? Schröder-Devrient, wird demnächst hier ankommen und

or ihrer Reise nacy Jtalien einige Gastroilen hier geben. Stuttgart, 24. Febr.

1, Febr. Sicherem Vernehmen nach is das anal-Unternehmen einer Verbindung des Rheins mît der Donau,

mittelst der Gewässer der Kinzig und der Brigah, über das

D

M Sqhwarzwald-Plateau von Tennenbroun und St. Georgen, gänz:

ih aufgegeben worden. Die Niederländischen Kapitalisten, welche ih mit so bedeutenden Summen dafär interessirt katten, haben 1ach dcin Tode des bekannten Baron La Floche de Keudelstein, velher die Jdee dieses Kanals zuerst angeregt, die Terrains und In Folge dieser Unter- suhungen hielten sie för nöthig, bei den betreffenden Regierun-

Lgen sich durch das Gesuch um eine Garantie von 5 pCt. Zinsen

‘a R zh

Ir das aufzuwendende Kapital zu sichern.

x Wie sich von selbst ersieht, ward diesem Ansuchen kein Gehör gegeben, und so zer- chlug sich denn der große Plan.

Deer O

Wien, 20. Febr. (Schwäb. Merk.) Was das Vor-

chert man von allen Seiten, daß Se. Majestät der Kaiser be: reits den Befehl ertheilt hade, bei den zu machenden Vorschlä- gen auf solche Offiziere vorzüglich Rücksicht zu nehmen.

Der Herzog Ferdinand von Sachsen - Koburg geht Donner- ag mit einem Theile seiner Familie über Brüssel nah London

Jab, um seinen Sohn vor seinem Abgange nach Lissabon noch Reinzuholen,

Aus der Gegend tes Plattensces in Ungarn ist vorige Woche Nachricht eingetrossen, daß während eines Erdbebens am Rande des See - Ufers vulkanische Ausbrüche stattfanden , indem

Rzugleich der Himmel mit Donner und Blis die geängstigten Be-

jvohner dieser Gegend entse6te. Seitdem werden längs des Ufers odte Fische in Unzahl avsgeworfen, welche gesotien zu feyn einen.

Wien, 27. Febr. Se. K. K. Majestät haben mittelst Al-

Flerhôchster Entschließung vom 20, Februar d. F. die Errichtung

C Ls

Meines unbesoldetzèn General - Konsulats für das Gebiet der freien Stadt Frankfurt a. M. genehmigt und den Freiherrn Anse!m

von Rothschild, Sohn des Freißerrn Salomon von Rothschild

Fund Compagnon des Banqui?erhauses M. A. von Rothschild und

Sdhne in Frankfurt a. M., zum K. K. General-Konsul daselbst Der Direktor der hiesigen Sternwarte, Herr Joseph L:ttrow, Katser in Adelstand erhoben worden. _ Der bekannte Jtaliänische Graf Gonfalonieri, welcher {hon viele Jahre als Staatsgefangener auf dem Spielberce saß und kürzlich in so weit Begnadigung erhielt, nach Amerita auswan- dern zu dürfen, befindet sich noch immer hier, um durch- die GBeschickl:chkeit hiesiger Aerzte von cinem körperlichen Leiden be- wi Er wird mit der größten Schonung behandelt as genießt, insofern er ia Begleitung cines gebildeten "Polizei- Déamten und eines seiner Verwandten täglich herumfährt, um

Sehenswürdigkeiten Wiens und seiner Umgebungen in Au- ensHein zu nehmen und sich die Bedürfnisse für die vorhabende elle anzuschassen, große Freiheit.

Die Agramer Zeitung meldet, daß im nächsten März Dainpfboot „Franz 1,“ über die Kataratten herabfaßren und mic dem von Konstantinopel herauf- ahrenden Dampfboote ¡Ferdinand‘’ zu Hirsova in Verbindung teten solle, so daß auf diese Weije éine fortwährende Wasser- Tommunication zwischen Wien und der Türkischen Hauptstadt

J Galacz ließ noch nichts darauf schließen, Stadt ertßeite Zusicherung, ihr die [edâchte. Das genannte Blatt bedauert es, daz einem Oester tidischen und einein Sardinischen Schiffe, die in den Donau-

A Nündungen verunglückt, von den Russischen Strand- und Cor- A ie, Waten, ungeachtet der an sie ergangenen Bitten, feine Es i ward der Bürgerschaft das Budget vom Jahre 1836 vorgelegt; F dasselbe enthält zwar cin Defizit von circa 22,000 Rtÿlr., allein F es ist nicht zu bezweifeln, daß si dieses in einen bedeutenden

habe geleistet werden fönnen, weil die Sanitáäts-R if ien es Dien Mannschafien nicht gestattet V Nu aae es seine Verwunderung daräber aus, daß Englische Búätter noch mer von Besaßzungen in den Festungen Giurgewo und Brai- low sprächen, da dec diese Pläße in Folge ‘des Traktats von gänzlich geschleift worden N uur Silistria, sagt Zokschan und Jassy na fulany führende Militair.- Straße i s von dn R namentlich

eyn,

Drag, 27. Febr. Verschiedene Deutsche Zeitungen A daß die Gemahlin des Fürsten Adolph 1 Schwarzenberg, geborne Prinzessin von Liechtenstein, im

ci E UCA

De)

Theater zu Neapel auf eine unglückliche Weise ums Leben ge- fommen »f Hierauf kann als zuverlässig gemeldet werden, daß die Fürstin von Schwarzenberg, die wegen ihrer geshwächten Gesundheit diesen Winter mit ihrem Gemahl in Jtalien zubringt, sich, nach gestern aus Neapel angelangten Briefen , gegenwärtig eines bessern Woßhlseyns zu erfreuen hat, als es seit langer Zeit der Fall war.

Triest, 19, Febr. (Schles. Ztg.) Unsere Nachrichten aus Skutari enthalten feine Neuigkeit von Belang. Es herrschte daselbsk fortwährend Ruhe, unter der christlichen Bevölkcrung aber machte sich große Unbehaglichkeit bemerklich. Ohne daß die- selbe über offenbare Gewaltthat klagen fann, sieht se sch von dem neuen Gouvernement auf jede Weise zurükgese6t und von der Türkischen Bevölkerung mit Uebermuth und Verachtung be- handeit. Es scheint, daß ersieres die Christen für ihre geringe Bereitwilligkeit bei Unterdrückung dcs Aufstandes büßen lassen will, während die Türkischen Einwohner aus dem entzegengese- ten Grunde, d. h. weil sie keinen Antheil an der Rebellion ge- nommen, Rache nehmen. Dies ist in der Türkei das gewdÿn- liche Loos der Christen, ewiß würde es denseiben jeßt auch nicht besser ergehen, wenn sie die Aufcührer ofen bekämpft hät- ten. Ein klares Beispiel für diese Behauptung haben wir na- mentlich in der Herzegowina gesehen, wo Ali Pascha, der durch Hülfe der Christen die Statthalterwürde erlangte, kaum im Be- size der Gewalt, sich als echter Türke zeigte, die Christen nur mit Verachtung behandelt, von Jahr zu Jahr größere Hätte gegen sie beweist und sch sogar große Ungerechtigkeiten gegen sie zu Schulden kommen läßt. i

De

Bern, 25. Febr. Jn der vorgestrigen Großraths- Si6ung war Vortrag der Justiz - Section úber mehrere eingekommene Bittschriften, die Aufhebung des Achtungs - Gesetzes betreffend. Der Berichterstatter R. R. Wyß bekämpfte die Behauptung, daß dieses Geseß ein Vorrecht sey und eine Beamten- Aristokratie bilde; denn derjenige, welcher mit Vollziehung der Geseße beauf- traot sey, müsse durchaus einiges Ansehen genießen und dabei geschüßt werden. Es sry hervorgerufen worden durch die unauf- hdrlihen Beschimpfungen und Beleidigungen, welche den neuen Beamten zu Theil geworden; es sry nur anwendbar, wenn ein Beamter in seinen Amtsverrichtungen beleidigt werde, weil hier nicht die Person des Beamten, sondern der Staat angegriffen sey. Uebrigens werde es durchaus nidt mit Strenge gehandhabt, wie viele Beispicle bewiesen. Das fceie Wort scy hierdurch nicht abgeschnitien ; wer aber nur durch Schimpfen oder Drohen seine Meinung auédrücke, verdiene Strafe oder Verachtung. Wolle man dieses Gese abschaffen und gar nichts an seine Steile sez- zen, so wünsche er den Beamten Glück. Er trug auf Beibehal: tung an. Obrecht hielt den Nationalen auch gerade keine Lob- rede úber diesen Antrag. Es sry unverschämt, unbesonnen von den Nationalen, Radikalen, Liberalen und anderen flüchtigen Volksbeglükern, sagte er, solche unpatriorische Anträge zu stellen. Die ganze Berathung dauerte kaum fünf Minuten, und mit 100 gegen 3 Stimmen wurde beschlossen, das Gese beizubehalten.

Die Französische Gesandtschaft soll, wie bestimmt versichert wird, der Regierung von Bern vor den Groß-Raths-Sibungen vom l9ten und 209sten d. eine Note gegen die Annahme der Ba- dener Konferenz-Beschlüsse eingereiht haben. Auch die Gesand- ten Oesterreichs und Sardiniens sollen mündlich auf die Garan- tieen des Wiener Vertrags aufmerksam gemacht haben, welche dem Jura die freie Uebung der katholischen Religion auf dem damaligen Fuße zusichern.

Die Allgemeine Schweizer Zeitung sagt: „Die der „„Lausanner N cnthobene Nachricht, als habe der Vorort der Französiichen Gesandtschaft eine kräftige Verwahrung gegen das Benehmen des Französischen Kabinets in der Wahlschen An- gelegenheit zugestellt, bejiätigt sich so wenig als die angebliche Drohung, eine außerordentliche Tagsaßung zusammenzuberufen, und die Einladung an die Stände, die Mittheilung der Note einstweilen noch geheim zu halten.““

Jn eben diesem Blatte heißt es: „Jedermann ist über die Austreibung Basel-Landschaftlicher Angehöriger aus Frankreich empórt. Mit Recht sagt man, dies sey eine sel zwischen krieg- führenden Nationen unerhörte Maßregel. Doch ist gerade Ba sel-Landschaft der einzige Erdenwinkel, dem es nicht geziemt, die geringste Klage hier laut werden zu lassen, Die Austreibung der Baselschen Landgeistlichen und die Weise, wie dieselbe statt- fand, wird in den Augen jedcs unparteiischen immer eine noch größere und unnatürlichere Gewaltthat scheinen, als die Weg- weisung jener Arbeiter aus Mühlhausen. Ueberhaupt hat Bas:l- landschaft wenige Hoffnung auf einen günstigen Entscheid des obwaltenden Streites mit Frankreich, wenn die Französischen Minister in dieser Angelegenheit dactjenige Recht M und üben, welhem dieser Halbkanton seine Trennung von Basel und

seine Unabhängigkeit verdankt.““

Zürich, 22, Febr. Scchweizer Blätter schreiben: „Ein Kreis1chreiben des Vorottes vom Uten d. giebt den Ständen vorläufige Kenntniß von den Ergebnissen der Unterhandlungen mit den Deutschen Vereinsstaaten, Der Gränz - und Markt- Verkehr ist ziemlich begünstigt, und namentlich sind für die Ge- traide: und Holz: Einfuhr und für cinige Produkte der Land- wirthschast Erleichterungen zu erwarten. Allcs ist indessen ers eingeleitet.“

Sant

__ Madrid, 1ò, Febr. Der Superior des hiesigen großen Franziskaner Klosters, von welchem die Franziskaner im gelobten Lande abhängen, hatte kurz vor der Aufhebung jenes Kéosters eine Summe von 40,000 Piastern, den Mönchen in Jerusalem gehdrig, nah Cadix zum Einschisfen remittirt. Herr Mendizabal, der dieses erfuhr, ließ dieses Geld in Beschlag nehmen und in die Staats: Kasse werfen. „Solche Entdeckungen“, sagt die Revista, „sind die besten Mittel, um den Krieg zu führen, ohne zu Auflagen zu schreiten und wir glauben, es wird nicht die leßte seyn.“

Auf fast allen hier niedergerissenen Klöstern hafteten beträcht- liche Hypotheken, deren Jahaber nun mit Schrecken ihr Eigen- thum vor ihren Augen verschwinden sehen, ohne die geringe Entschädigung zu erhalten. Mit großer Entschlossenheit ging man bei Aufhebung der Klöster in Toledo zu Werke; man jagte gegen Abend die Mönche ohne Weiteres auf die Straße, so daß die dem Bettel-Orden angehdrenden, nur mit einem groben här- nen Gewande angethan, die Nacht ohne Obdach in der Straße zubringen mußten und mehrere der heftigen Kälte unterlagen.

Die Zusa6-Artikel zum National-Garden-Gesete, welche das ganze Institut umändern und von den Prokuradoren in der letz: ten Legislatur bewilligt wurden, sind nun von Herrn Mendiza-

hal, krafc des Voto di Censianza, als Gesek yromulairt warden

M daß er sie den Proce res vorher zur Diskussion übergeben tte.

Madrid, 17. Febr. Die heutige Hof-Zeitung enthält ein Dekret, wodurch eine Kommission zur Liquidirung aller For- derungen an den Staat ernannt wird. Diese Forderungen nebft den darauf bezüglihen Dokumenten müssen bis zum 31. Dez. eingereicht werden.

Jn der gestrigen Hof-Zeitung befindet sh ein Dekret vom 15ten, das sich auf einen Bericht Mendizabal’'s gründet, und wona in der Hauptstadt einer jeden Provinz eine Kommis- flon mit der Aussicht úber das durh Aufhebung der Klöster und andere Ursachen dera Staate zugefallene Eigenthum beaustragt wird. Diese Kcemmission hat dafür zu sorgen, daß die Einkünfte und Kapitalicn dieser Besikungen zu dem beabsichtigten Zwecke, nämli zur Konsolidirung und Reduction der öffentlichen Schuld, verwendet werden.

Die Revista ecnthâit in ihrem gestrigen Blatte folgenden Artik:{ über die Feststellung der inneren Schuld Spaniens: ¿Wir glauben nicht, uns einer Voreiligkeit \{chuldig zu machen, wenn wir sagen, daß die Regierung noch im Laufe dieses Monats mehrere Dekrete in Betreff der Anordnung der inneren Schuid-er= lasen wird. Das eine Dekret wird tie Aufhebung aller Mdnchsz- fidsier aussprechen und zugleich Anordnungen hinsichtlich derientigen Nonnen enthalten, die aus dem Kloster auszutreten wünschen, wäh= rend die übrigen auf eine o geringe Anzahl- von Kldsiern hbe- schränkt werden sollen, wie nur möglih. Das Eigenthum der zu einem Orden gehdrigen Fndividuen beiderlei Geschlechts wird National - Eigenthum, doch wird ibnen aus anderen Fonds cine angemessene Unteritüßung verabreicht. Ein anderes

Dekret wird Anordnungen enthalten in Betreff der {nellen Liqui-

dirung der noch nicht liquidirten Theile dec inneren Schuld, je nach der Klasse, dem Utrsprunge und dem Rechte eines jeden Theiles. J| dies geschehen, 0 werden Verzeichnisse über die beiden Arten der Schuld den Cortes vorgelegt werden. Der Verkauf der National- Güter wird der Gegenstand eines dritten Dekrets seyn. Dieser Ver =- kauf wird sich auf Alles erstrecken, was dem Staate gehbrt, welchen Namen es auch führen mag, ‘und der ganze Ertrag desselben wird zur Tilung der dfentlichen Schuld verwendet werden. Durch ein viertes Dekret wird die ganze, als liquidirt anerkannte Schuld, die bis jeßt keine Zinsen trägt, in cine mit 4#—5 pCt zue verzinsende Schuld verwandelt, nämlich die Certifikate, die konso=- lidirten Vales und die proc. Papiere. Dies Alles geschieht in Ueberetinsiimmung mit den von der Regierung in dec Hof-Zeitung voin 22, Dezember ausgesprochenen Grundsäßen, die das Programm derselben in Betreff der inneren Schuld bildeten. Personen, die wir für gut unterricitet zu halten berechtigt sind, alauben, daß bei den Verkäufen auf lange Zeit Kredit gegeben und die Zahlungen in Pa- pieren, welche Zinsen nah ihrem Nominal - Werthe tragen, werden angenommen werden. Das baare Geld, welches für jene Verkäufe eingeht, sou zue Einldsung der umlaufenden Zenten verwendet wer- den. Die eingeldsten oder in Zahlung gegebenen Certifikate (ollen verbrannt und die ganze Operation in den dentlichen Blätiern dbe- kannt gemaczt werden. Wir hahen geglaubt, diese Umstände mit= theilen zu müssen, um der Unruße der Staats-Gläubiger cin Ende zu machen und diejenigen übelgesinnten Personen , die aus der Un- wissenheit des Publikums in Betreff eines so wichtigen Gegenftan- des Vortheil ziehen kdnnten, zum Schweigen zu bringen.“

Der Kriegs-Minister, Graf von Almodovar, hat an sámmt- liche General-Capitaine ein Circular erlassen, worin er ihnen an- zeigt, daß die Britische Regierung der Spanischen eine bedeu- tende Menge Gewehre überlassen habe und sie zugleich auffor- dert, ihm ein Verzeichniß der National-Gardisten in ihren resp. Provinzer. einzusenden, damit dieselben mit den nöthigen Waffen versehen werden können. Derselbe Minister hat auch dem Ge- neral Cordova, zum Gebrauch sür die Armee- Hospitäler, vier Kisten mit Charpie übersandt, die von der kleinen Isabella, der verwitiweten Königin und der Infantin Doña Louisa Fernanda gezupft worden ist.

Barcelona, 17. Febr. Es sind hier steben Spanische Schiffe mit 1000 bis 1209 Rekruten von der neuen Aushebung angekommen. Sie wurden von zwei Französischen Schiffen, die zu der Station bei den Balearischen Jnseln gehören, begleitet. Die Truppen wurden nah Rojas gesandt, um sich von dort nah Figueras zu begeben. Die Provinz Valencia wird noch immer von kleinen Karlisien- Haufen durchzogen, und der leßte Courier aus Valencia ist zu Wasser hier angekommen. Der Öberst Buil hat eine dieser Schaaren in der Nähe der Berge von Morella geschlagen, Ein kleiner Haufen Karlisten erhob vor kurzem eine Contribution in einem Städtchen bei Valencia, worauf die Munizipalität jener Stadt von der Provinzial-Behdörde mit einer Strafe von 130 Piastern belegt wurde, teil sie den Karlisten den Eintritt gestattet hatte

Jntand

Berlin, 3, März. Jn der Versammlutig des wissenschaft- lichen Kunst, Vereins am 1. März legte der Landschafts-Maler Herr Lorg, welcher, ehrenvollen Aufforderungen nachgebend, auch diesen Winter in Berlin zubringt, eine Mappe mit Stu- dien von sich, Baron Reutern und v. Meuron, vor. Mit vielem Juteresse sah darauf der Verein die geistreichen landschaft- lichen Skizzen und architektonischen Entwürfe des Baurath Stüler, auf seinen Reisen durch Frankreich, Jtalien und Si cilien gejammelt. Ein von dem Kunsthändler Herrn Kuhr eingcsandtes ausgezeichnet s{hônes Elfenbein :- Relief mit kunstvoll geshnißtem Rahmen, aus der Dalbergischen Sammlung her: rúhrend, welches angeblich Michel Angelo zugeschrieben wird, gab dem Hefcath Förster Veranlassung zu einer Mittheis lung über Michel Angelo als Elfenbein - Arbeiter. So vortreff lich auch die vorliegende Arbeit war, so mußte doch in Zweifel gezogen werd:n, daß der gewaltige Buonarotti, der es unter seis ner Würde hielt, in Del zu malen, weil dies eine Frauenzimmer- Arbeit s¿y, sich jemals zu solcher Kleinmeister-Arbeit in Elfenbein herabzelassen habe, Der Architekt Herr Bötticher legte der Gesellschaft das bei Schenk erschienene erste Heft seines Orna- mentenbuches vor, in welchem für den Künstler, Fabrikanten und Handwerker eine geschmackvolle Auswahl von Verzierungen in shôn ausgeführtem bunten Steindruck enthalten is. Zur Ansicht lag tas Englische Prachtwerk: Py ne, the history of the Royal Resìidences, von dem Kunsthändler. Herrn Kuhr eingesandt, vor.

Die Wittwe des Kaufmanns Wolf zu Heiligenstadt, welche vor zwei Jahren daselbst ein Waisenhaus für Mädchen katholischer Konfezsion gestiftet und hierzu ein Kapital von 5000 Rthlr. hergegeben hatte, hat diese Anstaïit zum Erben ihres Nachlasses eingesetzt, der stch nach Abzug mehrerer Legate auf 2890 Rthir. be'äuft. Unter den Legaten befindet sch auch eins von 400 Rihlr. für die dasige Aegidien-Kirche zum Ausbau ihres Thurmes.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der St. Zeg. S. 260, Sp. 3 Z. 20, von unten statt: „vor zwei Jahren vere gebens noch‘, lies: „vor zwei Jahren noch““.

E E E E Tr I