1836 / 65 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Demotratie huldige, wo hochverrätherische und republikanische Umtriebe gang und gâbe seyen, an die Spige der Orangisten- Vereine in Northumberland zu treten und dem drohenden Sturm » 2032 o ht ¿omn ion 6 . OPgne Lon zu begegnen, denn ihm gezieme dieser Ehrenposten ; Lord Long ford habe ibm gesagt, die Brüder in Jrland wären bereit, alle Bewalt der Liberalen mit Gewalt zu vertreiden. Der Marquis von Londonderry äußert jedoch in seiner Antwort, er habe dem Lord Kenyon bereits ertlärt, daz der Liberalismus in seiner Grafschaft viel zu vorherrschend und sogar un- ter ‘den Arbeitern in den Kodlengruben schon viel zu sehr ver- breitet sey, als daß man sich nicht von der Ungünstigfeic des jeßigen Zeitpunktes zu einein jolden Unternehmen überzeugt hal ten sollte. Jn einem anderen Schreiben bedauert der Oberst Fairman, daß ein Mann wie der Herzoz von DuccieugH, der eríte Gutsbesißer Schottlands, die Jdentität des Orangiemus mit dem konservativen System nicht etnschen wolle. 2 Die „„Times‘/ wird in der veröffentlichten Orangisten-Korce- spondenz als ein „höchst versatiles, unwürdiges, schmuhiges und pôbelhaftes““ Blatt bezeichnet, und dies mag wol mit der Grund seyn, warum sie sih mit cinem Male voa den Orangisten (0s: sagt und behauptet, sie würden sicch von dem am Dienstag im Unterhause erlittenen Schlage schwerlich wieder erholen können.

Vergangenen Dienstag hielt die Gesellschafe der Schiffs- Rhever ihre jährliche Verjammlung in der London-Tavern, um den Bericht thres leitenden Ausschusses zu vernehmen und an- dere wichtige ÎJnteressen in Betrachtung zu ziehen. Außer ciner großen Anzahl von Männern, die unmittelbar mit der Rhederei verbunden sind, waren auch mehrere Parlaments-Mitgiieder zuge; gen. Um 1 Uhr eröffnete Herr William Tindall, der einmüthig zum Präsidenten gewählt worden wat, die Verhandlung, indem er kurz den Zweck der Versammlung angab und vorschiug, daß der Bericht gelesen werde. Der Berichterstatter zählte die Re- sultate auf, die für die Schifffahrt aus den Bemühungen des Vereins entsprungen sind, und sprach ausführlich über die feind seligen Maßregeln der Minister hinsichtlich der Zdile, wobei beson- ders der Zoll auf das Bauholz Gegenstand des Streites zwischen den Schiffs -Rhedera und der in der vorigen Parlaments - Sess son zur Berichterstattung über diese Angelegenheit ccnannten Kom- méssion ist, Erstere wollen nämlich den Zoll auf das Bauholz, das von den Osftsee- Küsten kömmt, nicht reduziren lassen, dieje Kommission aber hatte eine Reduction von 15 Shilling auf die Last vorgeschlagen, wobei immer noch ein Unterschied von 20 Sh. in der Verzollung des Amerikanischen und des Östjee-Bau- Holzes bleiben würde, daersteres nur 10, lclteres 45 Sh. zu entriczten hat. Ueber diesen Punkt machte der Alderman Thompson nah dem Schlusse des mit großem Beifalle ausgenommenen Berichts ei: nige Eröffnungen und auf den Widerspruch aufmerksam, der zwischen den Aeußerungen zweier Kabinets: Minister herrsche.

„Fn den Zeitungen lesen wir nämlich//, sagte Herr Thompson, „daf der Marquis von Lansdown vorigen Abend im ODöerhaguse er- Flêrt habe, daß die Miniser des Königs im Laufe der gegetnwärti- geit Session cine Maßregel zue Veränderung des Bauholz-Zolles vor- {chlagen würden. Diese Versicherung is aber ganz im Widerspruche mit dem, was mir der Präsident der Handels-Kainmer, Herr Poulett Lhom- son, gesiern Abend im Unterhauje sagte; als ich thn uämiich im Bertrauen Úber diese Gegenstand fragte, sagte er mir ausdrücklich, daß er noch im Laufe dieser Sihung eine auf den Bericht des Par- laments-Ausschusses basirte Maßregel vorzusciziagen beabsichtige, durch welche der Zoll vom Bauholze vermindert werden solle. Er verlangte noch von mir, ih möchte meine diesfälligen Fragen nächsten Freitag an ihn im Unterhause richten, damit er Gelegenheit habe, seine Ab- ficht deutlich auseinanzerzusezen. Die Erklärung des Herrn Pou= lett Thomson drúckt wahrscheinlicher, als die des Lords Lanödown, die Adsicht der Minister aus, so daß ih fürchte, wir haben wenig Fachsicht von den Ministern zu erwarten. (Vergl. oben dle Unter- haus-Sißung vom 2WBsien.) Ohne Zweifel wollen sie nue mit der Einbringung ihrer Maßregel bis zu den leßten Sißungen warten, wo diejenigen Mitglieder, welche das Fnteresse der Schtffs- Rheder antersiüßen, wahricheinlich schon die Stadt verlassen haben, während die ministerielle Phalanx zusammenhält, um alles das durchzuscßen, mas die Minifier einzubringen für gut finden. e

Ganz anders als die Versammlung, die den Beschlüssen des Ausscóusses völlig beistimmt und ihm Dank votirt hat, betrach- tet die Presse den Bericht. Der Courier stellt darüber fol- gende Barachtungen an: „Die Schiffs - Rheder hielten gester eine Versammlung, in welcher in Betreff der Bauholz-Zôlie Be- \{lüsse gefaßt worden sind, die den Anempfehlungen der Kom- mission der vorigen Unterhaue-Sibung entgegen sind. Bekannet- lich wird die Einfuhr des Nord - Amerikanischen Bauholzes da- durch befördert, daß auf das Ostsce-Bauholz ein höherer Zoll von 45 Sh. gelegt worden ist, obgleich das Nord-Amerikanische theu- eer und schlechter und somit der Zoll unpolitisch und unverständig isf, Die wohlfeile Herbeischassung des Baußholzes ist für eine Nation, die eine große Seemacht und große Kauffahrtei-Fletten hat, von hoher Wichtigkeit; es sollte init gar keinem oder weniz- stens mit einem sehr geringen Zoile belastet seyn, auf feinen Fall ober darf ber Zoll nach solchen Grundsäßen bestimmt scyn, daß man gezwungen ist, theures und schlechtes Holz dem guten und wohlfeilen vorzuziehen. Recht und passend wäre es gewesen, wenn der Auéshuß des Unterhauses jeden Unterschied der Verzoliung abzuschassen vorgeschlagen hätte; er hat sich aber mit der Ver- minderung von 15, Sh. begnügt, und dennoch sind die Schisss- Rheder nicht zufrieden. Sie klagen, daß die Anempfehlungen des Ausschusses den Zeugen-Aussagen nicht entsprehen. So ist es aber nicht. Ein Schisse-Rheder oder ein Kanatischer Speku- {ant mag bei der Veränderung seine Rechnung nicht finden; aber soll deshalb der allgemeine Bedarf, sollen die Mittel zur Jn- dusirie und Schisssahrt mit drückenden Abgaben belegt werden? Sind wir verpflichtet, unsere Schiffe und Häuser mit theurem und faulem Holze zu bauen, wenn wir gutes und wohlfciies be- ommen fônnen, damit die Kanadischen Händler und 49 bis 59 Rheder einen kieinen Vortheil haben? Es is lustig, zu bemerken, daß gerade die Herren, welche bei dieser Versammiung sizurir- ten, immer- am meëèsten auj Preußen und den Preußischen Zoll- Verband schäßen. Doch wir behaupten, daß, wenn man die schlimmsten Seiten in dem Tarif dieses Vereins zusammenstellte und fie noch mit 10 multiplizirte, doch das Resultat nichts dac- bieten würde, was halb so unvernú fig, illiberal und nachtheilig wäre, als unsex® Holzzôlle es sind"

Laut New-Yorker Nachrichten vom Î. Februar war in der Hauptstadt Mexiko am 6, Dezember eine Verschwörung ent- deckt worden, welche auf Ermordung Santana's und seiner Mi: nister gerichtet war. Die Verschworenen hatten gedacht, auch die Stadt zu plúndern. Eine große Zahl darin verwickelter Personen war arretirt worden, Das Komplott wurde entdeckckt, nech ehe die Vershworenen Zeit hatten, ihre Absichten in Aus- führung zu bringen. Generai Santana hatte am 3, Dezember ¿n Luis ‘Dotost über 6000 Mann Truppen Heerschau gehalten, die im Begriff standen, nah Texas zu marschiren, Fünf Gene- rale, von 2000 Mann Truppen begleitet, waren ebenfalls nach diesem Bestimmungsorte abgegangen und am 8, Dezember in Salinas, ungesähr 39 Meilen von Rio Bravo de Norte, an- aciangt.

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268 Rach Berichten aus New-Drlieans vom Uten v. M. giitg dort das Gerücht, daß Santana an der Spiße von 11,090 Mann in Texas eingerückt sey. Ein anderer Brief von dem be- kannten "Obersten Austin, ebenfalls aus New-Orleans voin 12ten v. M. datirt, spricht auc) von dern Anmarsch des General San- tana an der Spiße einer großen Armee, erwartet denselben aber erst im Februar in Texas eintressen zu sehen. Mittlerweile ste- hen die Angelezenheiten der Kolonisten sehr gue. Durch die lelzee Niederlage der Mexikaner bei San Antonio war die Pro- vinz ganz von den Negierungs- Truppen gereinigt, und“ es war für die Jnsurgenten eine Anlcihe von 209,000 Dollars aufge- bracht worden. Jndeß mußte man hoffen, daß vor dem Eintref- fen des neu ausaeßhobenen Mexikanischen Trupyen - Corps noch bedeutende Zufuhren an Geld, Mannschaft, Waffen, Muni-

tion und Lebensmitteln aus den Vereinigten Staaten aníangen würden, weil es sonst zu befürchten wäre, daß der En-

thusiasminus ber Jnsurgenten dennoch der Ucbermacht unterliegen müßte. Briefe aus Vera-Cruz vom 28. Dezember schildern die Anstrengungen der Regierung zur Unteröorückung des Auf- standes in Texas als sehr bedeutend, giauben, daß es nicht schwer halten werde, § bis 19,900 Mann zu diesem Zwecke zu sammeln, und behaupten, daß, wenn auch úber die neue Verfassung und das Centralisations-Sysiem der Regierung Meinungsverschteden- heiten existircen, dennoch alle Provinzen damit einverstanden ‘seyen, daß dem Aufstande in Texas schleunigst ein Ende gêmacht werden müsse, und daß daßer die Regierung in dieser Beziehung úberall die nôthige Unterfütung finden werde.

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Brüssel, 28. Februar, Der Belgische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Londoner Hofe, Hr. van de Weyer, it gestern hier angekommen.

Der Liberal meldet, daß von 209 Personen, die man des in seinem Büreau verübten Attentats für s{chuldig hält, nur 9 verhafcet find, worunter man keinen als Anstifter des Frevels in Verdacht haben könne. Er macht zugleich ein von seinen Re- dacteurs Gillo und Nene-Spitaelo unterzeichnetes Schreiben be- kannt, worin diese sagen, daß sle in Folge des in besagtem Bü- reau Vorgefallenen Und der gegen sie gerichteten Drohungen den Herrn Bürgermeister benachrichtigen zu müssen glauben, daß sie von jeßt an, zu ibrem persönlic,en Schv6e, Waffen bei sich fühz- ren werden.

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Kopenhagen, 26, Febr. Unterm 13ten d. haben Se. Majestät der König ven Kammerherrn Joachim von Leveßzau, Commandeur des Dannebrog Ordens, der Functionen eines Spruchmannes zur Entscheidung von Jrrungen zwischen den Re- gierungen und Ständen der Deutschen Bundes -Staaten, auf sein desfallsiges Ansuchen, entbunden und dieselben dem Konfe- renz - Rath und Amtmann der Aemter Reinbeck, Trittau und Tremsbüttel, Ludwig Heinrih Scholl, Bitter des Dannebrog- Ordens und Dannebrogémann, wiederum übertragen.

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__ Schwerin, 29. Febr. Zur Feier des Geburtsfestes Jhrer Königl. Hoheit der Erbgroßherzogin Alexandrine am 23sten d. war hierselbst Morgens Gratulations - Cour und Mittags auf dem Schlosse Galla- Tafel. Ebendaselb& fand auch Abends der Hofball stat. Jm Theater ward ein Prolog gesprochen und „Kaiser Friedrich der Zweite, - oder Friedrich und sein Sohn“, von Raupach, gegeben. Zur Nachfeier dieses erfreulichen Tages gaben Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog am 27sten d. M. im Saale der neuen Schauspielhauses einen Baíl, zu welchem 6090 Personen eingeladen worden waren.

Hamburg, 1. März. Jn dev vorgestrigen Versammlung des Comité’s des „Vereins zur Sicherung der Stadt gegen Sturmfluthen“/ wurde auf den Antrag der scitherigen Direkto- ren beschlossen, die Direction um vier neue Mitglieder zu ver- mehren. Als solche erwählte das Comité mit Stimmen - Mehr- heit die Herren De. A. Abendroth, Karl Godeffroy, Ferd. Bern- des und Joh. Roosen Runge. Zugleich machte die Direction dem Comiré die interessaute, mit vielem Beifall aufgenommene Anzeige, daß Herr Kari Godefsroy sich betressenden Orts erbôtig eitlárt habe, dem Acrarium die Summe von 50,000 Mark zu schenken, falls von Seiten des Staates bis zum Jahre 1841 für die Sicherung der Stadt gegen Sturmfluthen die erforder- lichen Vorkehrungen getroffen und die Eindeichung bis dahin vollendet seyn werde. Solche Vorgänge stellen der Unterneh- mung ein günstiges Horoskop und geben einen unwiderleglichen Beweis ab, wie wenig es den Jusinuationen der ängsilichen Widersacher des Vereins gelungen ist, die Ueberzeugung eter Patrioten von der Ausführbarkeit dieses hohwichtigen Unter- nehmens zu erschüttern, :

Dresden, 2, März. Se. Königl. Majestät haben die von vielen achtbaren Einroohnern hiesiger Stadt beabsichtigte Berwandlung der zu Höchstdero Geburtsöfeier auf dem alten Markte erricóteten Festsäule in ein steinernes Denkmal, auf ge- sehenen Vortrag des Ministeriums des Jnnern, aözulehnen und deshalb nachstehendes Handschreiben an Se. Excellenz den Herrn Staats-Minister von Carlowiß zu erlassen geruht:

¡Mein lieber Staats-Minister von-Carlowiß! Die Absicht der Bewohner Meiner Residenz, die Erinnerung an die wichtigsten Er- cignisse Meiner Regierung durch Errichtung cines Monuments zu sichern, hahe Fch als ein n2eues Zeichen der Liebe uutd Zuneigung aus Fhrem Vortrage geen vernommen. Die Liebe und Zuneigung aller Meiner Unterthanen is aher für Mich und Mein Haus das einzige und schônsie Monument, auf welches Jch hohen Werth lege, und das keiner bildlichen Darfiellung fähig isi, dieser auch um so weni- ger bedarf, als das, was Fch unter Gottes Leitnrg zu thun beru- fen war, im eigenen Fyortbestande Mir ein bleibendes Denkmal chert, welches durch fortgeseßte treue Ergebenheit Meiner Unter- thanen fesi und unerschütterlich erhalten werden wird. Geleitet von dicsen Ansichten, beauftrage Fch Sie, dies der hiesigen Stadt - Be- hòrde zu erkennen zu geben und im geeigneten Wege zur Kenntniß der Bewohner Meiner Residenz zu bringen. Fch hoffe, Alle, für deren fortdauernves Wohl und Glück Fch Gottes Schuh evbitte, werden Meine Gesinnungen ehren und Mie und Meinen Nachfol- gern in der Regierung immer volles Bertraucn und feste Anhâng- lichkeit, als das einzige sichere Band zwischen König und Volk, be- wahren. Dresden, den 23. Februar 1836. Anton.//

Diese Allerbdchste Willensmeinung bringt der hiesige Stadt- Rath heute durch den Anzeiger zur- allgemeinen Kenntniß.

München, 28. Febr. Heute ist von München ein Courier nach Ancona abgegangen, wo. derselbe, aller Wahrscheinlichkeit nach, Se. Moajestät den König auf der Nüreise aus Griechen- land bereits antressen wird.

Nachdem von der Königlichen Staats-Regierung die Kon- zession zur Anlegung einer Eisenbahn von Nürnberg über Bam- berg nah der nördlichen Reichsgränze unter der ausdrücklichen

Bedingung einer angemessenen Mitbetheiligung Bambergs er-

theilt worden ist, wurde in dieser Stadt, wo schon früher für

die Eisenbahn-Angeiegenheit viel Eifer legè wär, àu dung des Nürnberger Comité's zu vereintem Wirke bruar eine General - Versammlung gehalten. Beschluß fiel dahin aus, daß die Gründung einer Eisenbah Nürnberg über Bamberg na Leipzig sich als hôchst vort darstelle, und daß im Zusammenwirken mit Nürnberg gegründeter Hoffnung kräftigster Theilnahme jenseits der Gränze (namentlich in Koburg) die Versammlung sich al bahn-Gefsellschaft zu Bamberg konstituire.

Der bekannte Ouvrard, der sich in der leßten Zeit in Tin lien aufhielt, soll ch nach der Versicherung von Reisenden, hj kürzlich dieses Land besuchten, zu Anfang diescs Monats i nua eingeschisst haben, um sich an das Hof- und Kriegs - des Don Carlos zu begeben. Man wollte wissen, es sey de Ueberbringer von bedeutenden Geldsummen, mit deren Ein gung ihn die Freunde dieses Prinzen beauftragt hätten.

; Das Großherzogliche Staats- Uh Regierungs - Blatt vom heutigen Tage enthält 1) eine nung, den Nekurs in Straf len gerichtlichen Strafsachen zwei Instanzen stattfinden. untergerichztlihe Erkenntnisse geht der Rekurs an die H richte, gegen hofgerichtlihe Erkenntnisse erster Jn Ober - Hofgericht.

das Ober - Hofgerich

f die Einla Der einsti

Ble Negférung von Beri , weiche bundesgemäß die

Nechte des Waterlandes

zurücwünschen A in welcher Mülinen sie warm vertheidigten.‘/ Hr. Nilltet-Constant äußerte: „Was das Benehmen Frankreichs betrifft, so kennt die Entrüstung kein Wort, welches stark genug wäre, es gebührend zu bezeichnen. Die Französische Regierung hat die Schweiz mit dem Ton eines hochmütßigen Schulmeisters beleidigt und besteht auf ihren drüf- fenden Quälereien mit einer Hartnäckigkeit und Hiße, die un eihlich sind. Zum Uebermaß der Beleidigung erklärt sie, den chten von Liestal sey nicht zu trauen, und wiil somit die Entschädigungtfrage denselben entziehen. reich eine so shmähliche Nachgiebigkeit von uns erlangen.“ Der erste Syndikus erbffnete hierauf, daß der Staatsrath auf die von Basel Landschaft Ende Januars erhaltene Auftlärung den Vorort eingeladen habe, seine Verwendung für das Aushd- ren jener die Schweizerische Ehre und Unabhängigkeit beschim- pfenden Gewaltthätigkeiten Frankreichs eintreten zu lassen und (hm umständliche Kenntniß von der Sachlage mittheilen zu wollen.

Aber nie soil Frank-

Karlsruhe, 27. Febr.

sachen betressend, nach welcher in,

Jtalten.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Mittheilung D von der Piemontesishen Gräuze vom 17. Febr.: „Schon | hei der leßten Jnsurrection in Lyon zeigte sich von daher und von der republikanischen Propaganda im Süden ein neues Be- streben, auf Piemont und Savoyen zu wirken, ungeachtet der Es war selbt einigemal auf die Gewinnung der Festung Pignerol abgeschen, um von da unge- hindert auf Turin wirken zu können. die Gebirgspfade Über die Cottischen und Grajischen Alpen, über rlcichterten die Ein- und Aus- wanderung der Französischen Colporteurs, welche Briefe, Proc'a- mationen und andere Druckschriften aus Frankreich in unser Land Später war die Regierung zu aufmerksam auf alle | Franzosen geworden und ließ fle entweder gar nicht ein, oder do erst aufs genaueste untersuchen. zu diesem Vertrieb gebraucht werden. eser dafúr gewonnen, die leer hinúber und beladen wieder her- ( Einige Zeit gelang es der Propaganda, durch diese F ihre Proèuête in Savoyen und Piemont einzuschwärzen, bis man N auch auf sie aufmerêsam wurde und sie genauer an der Grânze untersuchte, was früher nicht geschehen war. So wird jest keim Piemonteser , kein Franzose und kein anderer Fremder ins Land gelassen, wenn êr Zeitungen oder andere politische Schriften bei ; Man erzählt ich von ciner neuen, erst kürzlich entdeck- ten Verschwörung, die auf diesem ‘Wege von Frankreich aus an; gezettelt worden wäre, und die nichts Geringeres zum Zweck ge- habt Hätte, als die Ermordung des Königs ‘und des Kronprin- Î zen, so wie den Umsiurz der Königlichen Regierung und die I Proklamirung einer Republik,‘

E h stanz an ly Diejenigen Strafsachen, in welchen bish, t allein zu entscheiden hatte, gehen zur E, scheidung in erster Jnstanz an die Hofgerichte über. Verordnung, die Kompetenz der Ober- Einnehmereien, Steuer- und Haupt-Zoll-Aemter, so wie den Rekurs in und Zoll: Defraudationssachen betreffend, nah welcher den Of Einnehmereien, Haupt - Steuer- und Haupt - Zoll - Aemtasl das Recht zusteht, über die mit Ordnungs- Strafen bedr ten Uebertretungen von Vorschristen in. Steuersachen selbst ertennen, wenn die Strafe des einzelnen Falles in einer bestimmten Geldstrafe besteht, oder in einer arbitrairen Gi strafe, welche den Betrag von 25 Fl. nicht übersteigt. A, strafte kann den Rekurs an die höhere Finanz - Behörde, tj Steuer - Direction, bezüglich die Zoll - Direction, ergreifen. Y| Ober-Einnehmereien, Haupt-Steuer- und Haupt: Zoll: Aemter di! fen auch Steuer : Defraudationen jeder Art und Uebertretung von Ein- und Ausfuhr-Verboten untersuchen und aburtheilt insofern dicse nur mit Geldstrafen oder Confiscation bedroht sn und der Denunziat sich dem Ausspruche der betreffenden Behörde, unter Verzichtleistung auf gerichtliche Verßandlung u) Entscheidung, unterwerfen zu wollen erklärt hat. rung des Denunziaten muß in jedem Falle von Seiten der F nanz-BDehöôrde die Belehrung vorausgegangen seyn, welche Stre sie nah dem Gesehe fär verwirkt erachte. ' S C I O

| fráhern unglülichen Versuche. Die Natur des Landes,

den Genèvre und den

Sie konnten aljo nicht mehr Es wurden nun Piemon-

übergingen.

Dieser Erk}

Das heute erschienene Regierung Blatt enthält das Geseß vom 6. Februar, den Hausir -Hand und die hausirend betriebenen Gewerbe betreffend, welches fo 1) Der Hausir - Handel und dei Betrieb von Gewerben im Umherziehen in dem Großherzogthu Hessen kann weder cinem Jnländer, noch einem Ausländer, in sofern hierzu nach dem Gewerbsteuer-Gese, ein Patent erford lich ist, vor zurügelegtem 2fsten Lebensjahre verskattet werder, 2) Außer denjenigen Gegenständen, mit welchen das Hausire bereits dur vorliegende Geseße und Verordnungen ganz ver boten ist, wird dasselbe ferner hinsichtlich aller lithographirte und gedruckten Schriften untersagt. Verbots in dem vorhergehenden Artikel wird, vorbehaltlich ders jenigen geseßlichen Strafen, welche unter gewissen Umstände noch besonders verwirkt seyn können, mit der Confiscation de Schriften und einex Strafe von 1 bis : Geldstrafen, welche wegen unerlaubten Hausirens oder unerlaußss ten Gewerbe - Betriebs im Umherziehen verhängt, allein unei bringlich befunden werden, sollen in cine verhältnißmäßige Gi fängnißstrase verwandelt werden, dergestalt, daß für 1 Fl. Geld strase 1 Tag Gefängniß gerechnet wird.

Frankfurt a. M., 2. März. Durch Senats:-Beschluß von 19. Februar d. J. ist Herr A. Beil ersucht worden, unter Ein haltung und in Uebereinstimmung mit hierüber bereits gefaßt Beschlüssen und unter Benehmen mit der provisorischen Zoll - Dirt tion, die Leitung und erforderliche Einleitung des sür den Zol Verband erforderlichen Bauwesens, immer jedoch unter Beij hung des Herrn Stadt-Vaumeisters, zu übernehmen.

Herr Schôff von Guaita ist am 24. Februar, zur Austweh selung der Ratifications - Urkunde unseres Zoll - Vertrags, n Berlin aögereist ; man hofft, ihn in 14 Tagen wieder zurúd 1} sehen, und folgert aus seiner Abreise, daß die Volizugs: Kommi sion, deren Mitglied er i, ihre hauptsächlichsten Arbeiten bea Indessen hatten in den leßtern Tagen doch nachtrW lich noch Waaren - Revisionen statt, obgleich der freie Verkehr (i der Stadt bereits eingetreten war. /

- Aus Straßburg wird geschrieben, daß dort die berüd tigten Fndividuen Volckert und Jckersheim, der Erstere v Frankfurt, der Andere von Offenbach gebürtig, verhaftet word sind, der eine in Straßburg selbst, ber andere in Lingelsheins Sie hatten dort cin flottes Leben geführt und dadurch die Au merksamkeit der Polizei auf si gezogen. 1200 Fr. in Geld, 47 Nachsh{lüssel, eine doppelläufige Pistole uni einen Dolch. Ehe sie Straßburg zum Aerndtefelde ihrer Gaunereitf ausersehen, hatten sie ihre Jndustrie in Basel getrieben, und hi war einer von ihnen, bei dem Versuche eines Cinbruchs in di Comptoir eines Kaufmanns, von einem Wächter in der recht Seite verwundet worden.

Schweiz.

Laut Berichten aus dem Amts - Bezitl Bern hat der dortige Regierungs - Statthalter eine Verordnut| ergehen und zweimal in den Kirchen verlesen lassen, laut wels fein von anderen Orten herkommender, nicht geseslich verordnt ter Lehrer in sogenannten Erbauungs- Stunden reden soll; - aud sollen religidse Versammlungen unter keinem Vorwande nach | Uhr Abends stattfinden, bei einer Buße von 4 Fr. für den Plah ( Die Orts-Vorgescbten müssen bei Eidespflicht diese Vo! schzriften handhaben helfen. Gegen diese Verordnung sind Bit} schriften an den Regierungs-Rath eingereicht worden. n

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Genf, 21, Februar. Der große Rath hat am 19, Februa!

den Vorschlag des Herrn Fazy - Pasteur (eine Geldsumme z1!

Einberufung ciner außerordentlichen Tagsaßung in Betreff def Basel-Landschaftlichen Wirren mit Frankreich zu bewilligen) ein

stimmig zum Beschluß erhoben.

sich zu dessen Unterstüßung voran. Herr Fazy-Pasteur sagl!

in der Debatte vnter Anderm: mit Deutschland

thanen wohl das

gende Bestimmungen enthält:

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Die Gazette de France enthält cin Schreiben eines An- hângers Mendizabal’s aus Madrid vom 17. Februar, werin es „Die lebten Nachrichten vom Kriegs-Schauplaße lauten niht günstig. Die Wegnahme von Baimaseda ist größtentheils der Nachlässigkeit Espeleta’'s zuzuschreiben und namentlich durch ihre moralische Wirkung von Wichtigkeit. Es wird dadur den Karlisten leicht, sich in Asturien festzuseßen, und dies gebirgige Land fann ein zweites Navarra werden. Die Operations-Ar- mee findet wenig Unterstüßung von Seiten der Britischen Legion, in deren durch Krankheit gelichteten Reihen Demoralisirung und Manael an Disziplin herrschen, und die dadurch auf eine trau- rige Weise mit dem trefflichen Geiste der Legion von Algier kon- trastirt. Herr Fajardo, Englischer Kommissar, hat die Haupt: | stadt verlassen, um sich zum General Evans nach Vittoria zu be- geben. Der Marquis von Moncayo ist schnell von hier abge- gangen, um die bis Guadalajara vorgedrungene Bande des Pfar- rers Batanero zurückzutreiben.““

Die Allgemeine Zeitung enthält folgendes ironische Privatschreiben aus Madrid vom 13. Febr. : erfuhren wir gestern früh, welcher «e.'tseßlichen Gefahr wir durch N die Wachsamkeit des Civil-Gouverneurs Olozaga, dessen Thätig- keit ih Jhnen schon neulich gerühmt habe, entgangen sind. Seit der berüchtigten Pulververschwörung hat kein höôllischeres Kom- plott existirt; der Umst#rz des Staats stand auf dem Spiele, aber das Schwerdt des Gesekzes s{hwebte über den Schuldigen. Jn der Nacht vom 1U0ten auf

3) Die Uebertretung dd

l. bestraft.

t Erstaunen

Vernehmen und ersiaunen Sie, den llten, nach 12 Uhr, begad sich der Civil - Gouverneur, } in Begleitung des Subdelegirten, mchrerer ‘Polizei - Commis- N saire, Häscher, Nad, twächter und einer Abtheilung Natio- nal - Garde vor die Wohnung des Don Tomas Jordan, J eines sehr angesehenen Bürgers, Eigenthümers der größten | Druckerei Madrids und Verlegers der „Abeja“‘. Straße wurde mit W

digt habe.

Die ganze achen umstellt und, als die Thúre des Hau- ses nicht gleich geöffnet wurde, weil die ganze Fanulie im Schlafe lag, ein Schlosser herbeigerufen, indessen noch zur rechten Zeit Der Civil - Gouverneur drang mit einem Begleitung herzhaft bis in das Schlasgemach des ß ihn dur) einen herbeigezogenen No- hmen, wer der Verfasser zweier von dem Herrn von denen der eine cine kurze tattgefundenen Diskussionen in wenigen Wortei etne Aufforderung an die keine Freunde der Anarchie, sondern die einer n für die näâchsten Cortes ollten in der „Abeja‘/ von nzen an verschiedene Per- Herr Jordan nannte so- Perpiña als Va fasser. Der Civil-Gou- gefundenen Exemplare in Beschl ann mit demjelben Gefolge in die W Perp:ña, ließ ihn das Bett verlassen, der Bewachung einer Schildwach hatte sih der Civil-Gouverneur in das mehr als 200 Briefe, in welche, t durch Inspiration err.eth, die Drucschrift ein Briefkasten genommen und mit Be áU bemerken , daß beide Auf\äße die Ce aber das von Herrn Martinez de l went vorschreibt, daß besonders gedruckte hehmigung des Civil-Gouverneurs bedür Herr Jordan vergessen.

Man fand bei ihne I die Thüre geöffaet. Theile seiner Herrn Jordan vor und lie tak darüber verne gedruêten Aufsäße sey, | Uebersicht der über das Wahlge)c6 M Und der andere

Wähler enthielt, vernünfcigen Freiheit zu Profuradore Diese beiden Aufsätze vorgestern erscheinen, zugleich aber auch ei sonen mit der Post verschikt werden. gleich den Exprofkfuradör verneur nahm die vor gab sich d

Bern, 25. Febr. zu wählen.

ag und be- ohnung des Hr, ihn verÿdren und urter Früher bereits Posthaus begeben und blih Hr. Olozaga geschlossen war, aus schlag belegt. njur passirt hatten ; daß gebene Censur-Regle- Flugschriften die Ge- fen, und diese einzuho- Der Jnhale der beiden Auf unschuldig, daß selbst das „Eco“ heute sagt, es wäre nichts gegen sie einzuwenden, wenn sie bloß in der „, Abeja ‘“ er- ¿,Espanol‘/ druckt sogar den wichtigeren j ea Nummer ab, und jeder Leser sieht, a0 er nichts enthält, als die vom Minister-Präsidenten gepred

en Grundsäße: Ordnung und Ruße! Allein der Civil -Gouv

e zurückbleiben.

vas vermut

Ra / Selbst der Staatsrat stellt a Rosa gc

„Zur Zeit unferer Zerwürfniss aben die angränzenden Fürsten thren Unter etreten des Schweizerbodens verboten ; abt feiner hat je daran gedacht, rehtschaffene, ruhige Leute ledigl! aus dem Grund, weil sie Schweizer seyen, aus seinem Landé zu jagen; gleichwohl hatten sie unser National-Gefühl nie dadur® beleidigt, daß sie sich Angesichts von ganz Europa durch Vor rücckung angeblich uns geleisteter Dienste breit gemacht hätten.

\hienen wären. Der fsaß in seiner heutig

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néur dat sich um das Vaterland verdient gemacht und verdient eine Dürgerkrone, weil er bei Nache in die Häuser friedlicher Börger dringt, einen Exprokurador, gegen den auch nicht der Schatten irgend eines Verdachtes da ist, verhaftet und Briefe von ‘dexr Post wegnimmt, und zwar weil ein unbedeutender Artikel eines Reglements, wenn man es streng nimmt, verleßt worden ist. So reden und handeln dieje- nigen, welche seit dem August die Geseße mit Füßen treten, Pasquille druckben und in den Straßen ausrufen lassen, Adressen abdrucken und preisen, deren bloße Abfassung schon verboten ist, und welche täglich gedruft behaupten, man dürfe kein Mittel vershmähen, auf die Wahlen zu wirken, um die Andersdenken- den davon auszuschließen. Die Verfechter der „Freiheit und der Fortschritte‘, die „Revista“/ und das „Eco“, erklären den \hrift- stellerischen Versuch des Hrn. Perpiña für ein Komplott, fär die Verschwörung ciner ganzen Partei, jubeln über die Gewaltschritte des Civil-Gouverneurs und rufen die Schärfe der Gese6e gegen die Schuldigen auf. „,,„„Mit welcher Zartheit und Nachsicht“ ‘“, sagt Hr. Alcala Galiano in der Revista „„verfuhr nicht der wür- dige patriotiscze Civis-Gouverneur! Er ließ Hrn. Perpiña nicht ein- mal verhaften, sonden bloß in seinem Hause verhdren.‘/‘/ Sie sehen jeßt, was die gegenwärtigen Machthaber in Spanien unter Freiheit verstehen, für welche dieses Volk bekanntlich überreif ist. Dem Españo: gereicht es zur größten Ehre, mit Entschieden- heit gegen das Verfahren des Civii-Gouverneurs aufgetreten zu seyn. „„„„Die Freunde des Beamten‘‘‘‘, sagt er unter Anderem, 11 1detrachten Alles als eine durch die Strafbarkeit des Unterneh- mens gerechtfertigte Handlung, die Mehrheit des unparteiischen und aufgeklärten Publikums aber erblickt darin einen äußerst gewaltsamen Schritt, einen wahren Mißbravch der Arnts- Macht. Wir würden uns mit Schimpf und Schande be- decken, wenn wir nicht mit aller Macht unserer Ueber- zeugung gegen das von der Behörde Madrids gegebene Beispiel protestirten.//‘/ Was aber der ganzen Begeben- heit die Krone aufseßt, ist der Umstand, daß, während der Civil-Gouverneur bei Tag und Nacht beschäftigt ist, den Staat vor der großen Verschwörung zu retten, in vorvoriger Nacht aus' dem von einer Menge Schildwachen umstellten Hofgefängniß

“(earcel de corte) nicht weniger als 25 zum Tode verurtheilte

Mörder und Räuber entsprungen sind. „„Zum Glück“, sagt die Revista, „war nur ein einziger Aufrührer darunter. Die übrigen sind Verbrecher ohne Bedeutung.‘/// Jeder Unbefangene giebt zu, daß dur das unkfluge Benehmen des Civil - Gouver: neurs die Regierung sich seióst der Wasfe beraubt hat, welche der unüberlegte Schritt des Herrn Perpiña ihr in die Hand gab. Hâtte die Behörde die Bemühungen desselben als gänzlich erfolg- los Und unschädlich dargestellt, so würde sle den Exprokurador dem Gelächter preisgegeben und die ihm verbundene Partei ge- zwungen haben, sich von ihm loszusagen, während er nun als ein Opfer der Ungerechtigkeit das ailgerneine Jnteresse erregt und al- les Gehässige auf die Gegen-Partei fällt. Diese vellzieht einen Selbstmord.“ DULlel

Der Allgemeinen Zeitung wird von der Serbischen Gränze unterm 16, Februar gemeldet: „Fürst Milosch hat Belgrad, wo er mit gußerordentliGem Pomp empfangen worden war, wieder verlassen. Die ganze Stadt war an dem Abende seiner Ankunft beleuchtet, er hielt seinen Einzug durch Triumph- pforten, und vom Oesterreichischen Gebiete aus ward er mit Salven aus Kanonen vom s{weren Kaliber begrüßt. Er hat fich nun nach Kragujevaß begeben, wo um die Zeit des heiligen Sawa eine Volks - Versammlung einberufen werden soll, um verschiedene für das, Land sehr wichtige Eröffnungen zu ver- nehmen.“

P Griegcñzenland.

Athen, 19. Jan. Hicsige Blätter melden: „Man sagt, daß die Stadt- Kommandanten beauftragt worden seyen, den in Griechischen Diensten befindlichen Bayerischen Offizieren und Soldaten mitzutheilen, daß die, welche vor Ablauf ihrer Dienstzeit nach ihrem Vaterlande zurückkehren wollen, dies un- gehindert thun können. Diese Maßregel ist, wenn sie wirklich ergrissen wurde, ein sehr gutes Anzeichen. Warum aber sollen sie nah Bayern zurückkehren? Können sie nicht nah hrer Be- freiung vom Militairdienste, wenn sie anders Lust dazu tragen, in Griechenland verbleiben und irgend ein Geschäft betreiben 2 Haben wir etwa solche Leute nicht nöthig? Oder haben die Griechen nicht immer sóölche Leute mit Freuden aufgenommen ?‘‘ (Die Augöburger Zeitung bemerkt hierzu: „Man sagt übri- gens, daß es wirklich die Absicht der Regierung scy, die Ansäs- sigmachung der zu entlassenden Deutschen Soldaten möglichst zu erleichtern.)

Gartenbau Vetein

In den beiden jüngsten Versammlungen des Vereins zur Be- förderutig des Gartenbaues in den Königlichen Preußischen Staa- ten, am 21. Januar und 28. Februar d. F., wurden vorgetragen : Nachricht von der erfolgten Bildung etnes Garten- und Blumen- bau - Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend, dessen Zweck vorläufig auf die Veranstaltung von Blumen- und Frucht - Aussiel= lungen und auf Herausgabe einer Zeitschrift in ¿zwanglosen Blät- tern gerichtet ist; Mittheilungen des landwirthschaftlichen Vereins zu Fretburg im Breisgau, über den Erfolg des Anbaues verschiede- ner Futterkräuter, Koh1- und Getraide-Arten, wonach unter Ande- rem drei neue Weizen-Arten unter den Namen: Riesen-Weizen von St. Helena, Taganrog- Weizen und Guastalla=- Weizen, in Ertrag und Güte besondecs bewährt befunden und der nackte Hafer des Anbaues werth erachtet wird, insbesondere für Landleute die von Mühlen entfernt wohnen, um sich dessen gleich von der Scheune weg, ohne weitere Vorhereitung, für die Küche zu bedienen; auch wird Nachricht gegeben voi den Resultaten des Ringelus der Wein- reben, wonach die Operation überhaupt nur in nassen Fahren und vorzugsweise bei den blauen Trauben mit gutem Erfolge an- zuwenden ; Undeutungen in Bezug auf die cingekommenen jüugsten Verhandlungen der Schwedischen Akademie des Ackerbaues in Stocck- holm, die unter Anderem Nachricht geben von den Resultaten der versuchöweisen Anwendung künstlicher Düngungs- Mittel, wonach Hornspähne und Knochenmehl besonders im mageren trockenen Bo- den sich wirksamer erwiesen habe, wie in festen und feuchten Bo= den - Arten, auch is darin eine interessante Zusammenstellung und

, Beschreibung ven Futtergräsern enthalten, von denen ganz besonders das

Amerikanische Gamagras (‘Tripsacum Triticoides) wegcn seines außerordentlichen Ertrages gerühmt wird; Vorschläge des Herrn Garten-Direktors Lennc zu Preis-Aufgaben für die auf der dritten Stufe der Gârtner-Lehr- Anstalt befindlichen Zöglinge, zur Bewer- bung um die von dem Veréine ausgeseßte jährliche Prämie von 50 Nthlr. aus der von Seydlißschen Stiftung; Bemerkungen des Herrn von Bülow auf Cammerov , zu der Abhandlung des Gâärt- ters Brandes daselbst, über die dort sehr gelungene Methode der Ananas= Zucht in Moosbeten mit untergelegten Heizungs - Kanälen, zur Gewinnung ungewöhnlich großer Früchte; Mittheilungen des Herrn Capitain von Gersdorf zu Bräß bei Meseriß, über die Be-

g der Hyazintheit-Zwileheln zur Bewahrung vor der Rittgels Krankheit und dem weißen Rote, nebft dahin gehbrigen Bemerkutto gen des Fnstituts-Gärtners, Herrn Bouché; Nachrichten des Komz merzienraths Herrn Hbne in Danzig, von dem Erfolge der vers suchsweisen Anzucht verschiedener Getraide- und Gemüsearten, wo- nach inshesondere die Kavalier-Gerste die größte Aufmerksamkeit der Landwirthe verdient, die in England alle andere bisher kultivirten Arten verdrängt; eine tabellarische Nachweisung des Kreis-Secretairs Herrn V», Haas in Adenau von den sorgfältig aufgestellten Resul- taten des versuchsweisen Anbaues eines von hier überroiesenen Kar- tofel-Sortiments von 118 Sorten, unter Benennung und Beschret- bung der Knollen, des Quantums der Aussaat und des Ertrages nach Anzahl und Gewicht, mit Angabe der Blüthezeit; der Fahres- Kammer - Assessors Herrn Schäffer in Pleß , úber x Vertheilung der von hier seit

von Jahren wiederholt überwiesenen Sämereien, an leute der dortigen Gegend, zur Belebung und Verbesserung des noch unlängs| dort gänzlich unbekannt gewesenen Gemüsebaues, wo- nach die Schuliugend an mehreren Orten beginnt, sich für den Gar- tenbau zu tinteressiren und einzelne Landleute schon anfangen , sich Saamen zu erziehen und verschiedene Kohlarten, Zwiebeln u. \ zum Verkauf anzubauen; Notizen des Hofgärtners Herrn Werth, Über seine, dem Erfolge nach als zweckmäßig zu erachtende Methode der Vermehrung der Pflanzen durch Stecklinge; Andeutungen des Kunstgärtners Heren Schroabe zu Seppau bei Beuthen, über das Niederhaken der Bengalischen Rosen im freien Lande auf Partieen, um fie reicher blühend zu haben und besser durch den Winter zu bringen; Mittheilungen des Bücher=Censors Herrn Rupprecht in Wien, úÚber die Vortheile der Vermehrung der Weinreben durch Seßhölzer und über den außerordentlichen Erfolg seiner Methode des Kartoffelvaues, die im Wesentlichen darin besteht, daß er die Knollen unzertheilt einen Fuß tief cinlegt, und sie dann ohne Be- häufelung vom May bis Oktober ungehindert ihrem Wachsthume überläßt; Mittheilungen des Thüringer Gartenbau-Vereins zu He- ringen und Nordhausen über dessen fortgeseßte Betriebsamkeit, in praktischer Anwendung des Gartenbaues zur Verschönerung der dors- tigen Gegend, unter Einsendung eines Berichtes des Herrn Kettem=- beil zu Nordhausen Úber seine Seidenzucht, die ihm so außerordent- fompetentesien Zeugnissen Ftaliänische in Braunschweig

Bericht des die Land=-

gelungen , i elastischere zielte; Nachrichten der Garten | Resultaten des versuhs8weisen Anbaues verschiedener wonach inshesondere der Sicilianische {warze Blumenkfohl bei der vorjährigen trockenen Sommerhiße, selbst im besser gediehen, als der weiße, so wie die Körbelrübe (Chaerophyllum bulbosum) vorzüglich als Krankenspeise, verdienten Beifall gefunden; Bemerkungen des Landes - Aeltesten Herrn von Koschembahr auf Türziß bei Strehlen, über die Vorzüge des Baye- rischen Johannis Kieces (Trifotium hybridum) insbesondere für nasse Gründe; Mittheilungen des Kaiserl. Russischen Wirklichen Staats=- Raths Herrn von Schiferli zu Elfenau bei Bern bez den Erfolg des versuchsweise Anbaues der mit dem Namen des o Rohan belegten Kartoffel, die zwar so außerordentlich fruchtbar sich nicht erwiesen, als von ihr in dem Fournal de Francfort (Nr. 17 de 1835) gerühmt worden, aher doch der Beachtung nicht unwerth _Nachrichten des landwoirthschartlichen und Gewerbe-Wer- eins des Kreises Wittgenstein zu Berleburg, unter Einsendung der neuesten Stücke seines Anzeigers, woraus sch das fortschreitende Gedeihen dieses Vereins und seine ersprießliche Wirksamkeit, inshe- sondere auf die Verbesserung der Viehzucht, des Wiesenbaues und Düngerwesens ergiebt.

An schäbenswerthen Beiträgen zur Bibliothek des Gartenbau- Vereins. waren eingegangen : die neuesten Schriften und Verhandlun- gen der Kaiserl. Leopoldinishen Carolinischen Akademie der Natur= forscher zu Breslau, der Märk. bkon. Gesellschaft zu Potsdam, des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern, des polytechnischen Vereins {úr Bayern , lichen Vereins in Stuttgart, schafts -= (Besellschaft

Gesellschaft Gemüse - Arten,

Sandhoden,

úrsien von

Würtembergischen landwirthschaft- der Mecklenburgischen Landwirth- dfonomischen Sectigir der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau und des Gartenbau - Vereins in Hannover, worin unter Anderem eine sehr beachtenswerthe Abhandlung des Plantagen-Meisters Hrn. Mey zu Hevrrenhausen über den Schaden der Berberiße ( Berhberis vulgaris) für die Getraidefelder enthalten isi, bei Darlegung der da- für sprezenden Resultate mannigfacher sehr gründlicher Versuche. Zur Ansicht waren mit zur Stelle gebracht: vom Geheimen Ober- Finanz-Rath Herrn Kecll zwet blühende Hyacinthen in einem Topfe, wovon die eine, in gewöhnlicher Art, nach oben, die andere aus dem Boden des Topfes, in umgekehrter Richtung, in ein darunter be- findliches, mit Wasser gefülltes Quartglas his zum Boden desselben gewachsen war, und sich von dort wieder mit der Blüthe nach oben hinauf richtete; vom Justiz-Rath Herrn Meyer ein blühendes Exem- plar von Camelliu Donkelarii als Neuigkeit. Zwei vom Kunsi- und Handels- Gärtner Herrn Fuhrmann dbeigeorachte blühende Exen- plare von Acacia floribunda wurden in der Versammlung verlooset. Noch kam wiederholt zur Sprache , daß es angemessen seyn würde, wenn die Herren Handels-Gärtner von ihren Erzeugnissen an neuen oder doch wenig bekannten Gemüse-Arten, bei Anführung der Preise, dem Gartenbau-Vereine um die Zeit seiner Versammlungen Rach- richt geben möchten, damit dieser das Publikum auf solche Erzeug- nisse und deren Werth für die Küche aufmerksam machen und auf eine größere Mannigfaltigkeit des Gemüse-Marfktes hinwirken könne.

A Weeteoro

gische Beobachtung.

Nach Ätnmaiiger Becbachtung. C2 È A SC T L T I T C I I P A I E Et S

uellwärme 7,19 R, ußwärme 1,50 R,

Vodenwärme 1,3 °® R. 18dünfiung 0,031‘ Rh, tederschlag 0,127 Rh.

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