1836 / 68 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wahl der Aldertaen zu beseitigen, soll nach der Jrländischen Bill die Zahl der A bmien fär jede Corporation aus dem Drit- tel der Räthe bestehen, das die meisten Stimmen erhalten hat. Treten fernerhin Erledigungen in der Zahl der Aldermen ein, so steht das Wahlrecht der Gesammtheit der Bürger zu.“

Die Regierung soll beschlossen haben, der Dubliner König- lichen Gesellschaft die parlamentarische Unterstüßung zu v:rwei- gern, wenn sie niht ihre Geseze abändern will, welche ihr es jest môglih machen, ihr zur Beförderung der Wissenschaften ge- bildetes Institut zu einem politischen Werkzeuge gegen die gegen- wärtige Vertvaltung zu gebrauchen, und man glaubt, die Dub- ltner Gesellschaft dürfte es vorziehen, daß ihre wissenschaftliche Gemeinnüßigkeit durch den Verlust des bisherigen Regierungs- Deitrags von 5000 Pfd. jährlich geshmälert werde, als daß sie ¿hren politischen Gegnern einen Vortheil einräumte, indem sie sich die Hände bände, ferner noch katholische Erzbischöfe, wie vor einigen Monaten den Dr. Murray (den katholischen Erzbischof von Dublin), zu verwerfen. :

Der zum Leaations- Secretair in Persien mit 1000 Pfd. Gehalt ernannte Herr Shiel steht im Dienste der Ostindischen Amte und is: ein Bruder des bekannten Parlaments - Mit- gliedes,

Die Times macht großes Aufheben von einer Resolution, auf welche Herr Wallace heute Abend antragen wird, nämlich daß alle Materialien zur Aussührung von gottesdiensèlichen Häu- sern künftig von jeder Auflage und Abgabe frei seyn sollen. Dies sey der erste Einzahlungs-Termin , sagt das genante Blatt, für das „freiwillige Prinzip‘/ im Kirchenwesen, für die Einführung des Begriffes, daß alle christlihe Sekten auf gleihen Fuß zu stellen seyen. Schon der bloße Gedanke von einer nationalen Kirche bedinge, daß sie allein National -Begünstigungen vor al- len Sekttirern genießen dúrfe; auch werde kein konsequenter Ver- theidiger der herrschenden Kirche sich erlauben, eine Maßregel zu genchmigen , die ihrer Natur nach als Prämie fär die Dissenters wirken müsse.

Bekanntlich ist dieser Tage auf den Antrag des ‘Präsidenten der Handels: Kammer, Herrn Poulett Thompson, von Seiten des Unterhauses cine Kommission niedergescht worden, um Nach- richt über die dem Hause vorliegenden Eisenbahn-Bills zu erthei- len. Es hat sich bei dieser Gelegenheit ergeben, daß die Zahl der Bills 58 und das in diesen Eisenbahnen - Unternehmungen anzulegende Kapital 28,224,000 Pfd. Sterl. beträgt; da jedoch die Ausgaben gewöhnlich zu niedrig angeschlagen werden, so läßt sich der Belauf des zu verwendenden Kapitals wohl noch um meh- rere Millionen höher annehmen.

Sonnakend fand in der City-of-London-Tavern eine zahlreiche Ver“ammlung von Kaufleuten, Agenten, Schisförhedern und an- deren Betheiligten statt, welche, unter dem Vorsiß des Parla-

entsgliedes Herrn W. Crawford die Errichtung eines Vercins : „London East - India and China - Association‘’, zum Behuf der Beschüßung des allgemeinen Juteresses des Handels mit Ostin- dien und China beschlossen.

Die Fregatte „Volage‘/ ist aus Alexandrien zurückgekehrt, welchen Hafen sie am 13. Januar verlassen, nahdem sie den

Ferman des Großherrn an unsern General - Konsul, Sir John

Campbell, abgegeben hatte. Mehmed Ali hatte den Ferman mit dem Fudirtesten Anschein der Unterwürfigkeit entgegengenommen, bei ecleuchteten Fackeln und dem Herumschwingen von Rauch- gefäßen.

| "Den neuesten Nachrichten aus Kalkutta zufolge, hatte nach der Hinrichtung des Mörders des Herrn Frazer der ‘Pro- zeß gegen den Nabob von Ferezopohr, welcher den Mord veran- laßt hat, begonnen und war bereits zu Ende geführt worden. Da die Akten erst Übersest werden mußten, so hatte man im Pu- blikum noch keine Nachricht von dem Urtheile; man bezweifelt indeß nicht, daß es kondemnatorisch ausgefallen ist, und daß der Nabob gleich seinem Diener hingerichtet werden wird. Da der Mörder des Herrn Blake und derjenige, welcher den Britischen Residenten zu Dscheypohr angefallen hat, nicht hatten autfindig gemacht werden können, so war den Behörden von Dscheypohr angezeigt’ worden, daß sie das Land unverzüglich der Britischen Regierung zu übergeben hätten.

Zeitungen aus Montreal bis zum 24. Januar bringen die Rede, womit Sir J. Colborne die Session von Ober- Kanada am lten eröffnet hatte. Se. Excellenz sagt, es sey keine wesentliche Aenderung in dem Zustande dec Kolonie seit der vorigen Session eingetreten; es habe ununterbrochene Ruhe obgewalter, und die angefangenen wichtigen Verbesserungen in der. Schifffahrt durch Eröffnung von Kanälen, welche direkt auf

die großen Seen führten, seyen mit Erfolg fortgeschritten. Die

Einwanderungen unmittelbar aus dem Mutterlande hätten im lezten Zahre nicht den dritten Theil wie im vorhergehenden be- tragen, wofür verschiedene Ursachen angeführt würden. Der Belauf der im Hafen von Quebek erhobenen Abgaben scy dem von 1834 glei geblieben, und die Abgaben in den Provinzen hätten beträchtlich mehr gebracht. Von den Zwistigkeiten in Unter - Kanada wird mit Bedauern gesprochen, jedoch sagt der Statthalter, die Ansiedler dürften sich darauf verlassen, daß die Verfassung werde aufrecht erhalten werden. Man erwartete den Sir J. Colborne nebst G-folge in Montreal auf dem Wege nach England, indem sein Nachfolger, Sir F. B. Head, schon in Albany angekommen war. Der Montreal Herald dage- gen sagt, Sir Johu Colborne werde als Befehlshaber der be- waffneten Macht in Montreal bleiben.

_ Der Staat Jndiana, einer der jüngsten der Nord-Amerika- nischen Union, har nicht weniger als 10 Millionen Dollars sür Verbesserungen und öffentliche Arbeiten ausgeseßt.

Einer Anzeige des Departements für die auswärtigen Ange- legenheiten zufolge, hat der Präsident der Republik Venezuela dem Britischen Geschäftsträger in Caraccas angezeigt, daß durch ein Dekret vom 10. Dezember v. J. die Festung und Stadt Puerto Cabello in Blokade -Zustand erklärt sey, und daß diese Blokade bis zur Uebergabe der Stadt und Festung durch die In- surgenten, welche sie damals beseßt hielten, werde aufrecht er- E E G M s

a erichten aus exifo vom 5. Januar b das Hauptquartier des Präsidenten Santana zu A ; n die nach Texas bestimmten Truppen waren auf dem Marsche. Aus Vera-Cruz vom 9. Januar erfährt man, daß die Regie- rungs-Truppen unter General Cos, welche sih nah der Capitu- latioa von San Antonio de Bejar bei Reja, au der Gränze von Texas, konzentrirt hatten, vou den Jusurgenten angegriffen und gänzlich in die Flucht geschlagen worden sind; General Cos selbst soil wiederum geblieben seyn. Diesen Nachrichten zufolge, betrug die Truppenmacht unter dem Befehl von Santana nur

i —50090 Mann, und man war des Erfolges seiner Unterneh-

mung gegen Texas nicht sehr sicher.

=_— London, 1, März, Seit meinem leßten Schreiben sind feine weitere Nachrichten von den Sevoiitigeen Staaten

280 : mehr angekommen; doch zweifelt man hier nicht mehr daratt, daß der Streit mit Frankreich als ausgeglichen betrachtet wer- den kann. Der Herzog von Cumberland und seine Freunde haben, wie Sie schen werden, keinen Augenblick verloren, den Orangisten - Verein aufzulösen, wobei sie sich in ihrem Aufruf „an die Brúder‘/ bis zu Bitten herablassen, daß dieselben ihrem Beispiele folgen“und dem Wunsche des Unterhauses und des Kö- nigs nachgeben möchten. Als Ursache ihrer Nachgiebigkeit wird angegeben, daß nicht nur ihre Feinde auf ihre Auflösung gedrun- gen, sondern auch viele ihrer Freunde es für rathsam gefunden, dieser geheimen Gesellschaft ein Ende zu machen. Man ver- sichert, Hume und mehrere andere Parlaments-Mitglieder hätten eine große Summe Geldes zusammengebracht und sich bereits des Beistandes mehrerer ausgezeichneter Rechtsgelehrben versichert, um Fairman und andere betheiligte Personen vor Gericht zu bringen, und es wird von Vielen geglaubt, daß, um ein solches Aufsehen zu vermeiden, der Verein so schnell die Waffen gestreckt habe. Wahrscheinlich abcr werden wir nächsten Donnerstag mehr über die Sache erfahren, da der Marquis von Londonderry, um sich selbst von allem Verdacht der Theilnahme an den Fairmanschen Plänen zu reinigen und den in dessen Briefen genannten ‘Perso- nen die Gelegenheit zu geben, ein Gleiches zu thun, dieselbe vor's Oberhaus bringen wird. Mehrere Journale nennen Hume ei nen BVerleumder, aber noch keines hat die Echtheit der von dem- selben vorgelegten Briefe in Zweifel gezogen. Alles kömmt also darauf an, wie dieselben zu deuten seyen, und Sie können sich denken, daß man im Publikum nicht wenig auf das Resul- tat gespannt ist. Was in diesem Augenbli aber fast eben so große Aufmerksamkeit erregt, ist das Verfahren der Univer- sität Oxford. Eine große Anzahl, wo nicht die Mehrheit der Beamten derselben, klagen den von der Regierung zum ‘Profes- sor der Theologie ernannten Þr. Hampden an, in gewissen Vor- lesungen über die Wahrheit des Christenthums, die er vor eini- gen Jahren auf Befehl der Universität gehalten und dem Ges braucze gemäß drucken lassen, Socinianische Gesinnungen aus- gesprochen zu haben. Da sie die Regierung nicht zur Wider- rufung der Anstellung zu bewegen vermocht, so suchen sie jeßt mittelst einer Convocation ein Gesuch an die Bischöfe zu erlan- gen , daß dieselben, so lange Dr. Hampden seine Stelle behält, von den Kandidaten statt seiner Zeugnisse die von cinem von der Universität erwählten Professor fordern sollten. Mehrere máßigere Männer jedoch sollen diesem gewaltsamen Verfahren ent- gegen seyn; besonders auch deswegen, weil die Universität selbst die- sen Mann zwei Jahre nach der Haltung jener Vorle- sungen zum Professor der Moral- Philosophie ernannt hatte. Manche meinten, die Regierung würde den Knoten zerhauen und den Dr. Hampden zum Bischof ernennen; aber dieser Ge- danke, daß die Verfassung einer Regierung erlaube, der Kirche einen Mann, welchen eine Universität seiner religidsen Meinun- gen wegen a!s Professor der Theologie verworfen hätte, als Bi- {of aufzuzwingen, ohne daß das Kapitel, wenn es sich nicht eines an Hochverrath gränzenden Vergehens s{chuldig machen wolle, sich dem Befehl widerseßen dürfe, hat Vielen die Augen über die Gefahr der Kirche in ihrec Verbindung mit dem Staate geöffnet, wenn die Minister niht nothwendig Mit- glieder dieser Kirche zu seyn brauchen. Die Minister scheinen füe den Augenblick den Streit hierüber niht an- regen zu wollen und haben deswegen beschlossen, den jehi- gen Bischof von Chichester zum Bischof von Durham zu mächen und den bisherigen Rektor der Schule zu Harrow, Dr. Langley, zum Bischof von Chichester zu erheben. Nun hat frei- li h Dr. Maltby (der Bischof von Chichester ) ebenfalls in Be- treff seiner Rechtgläubigkeit einen ungünstigen Ruf bei den To- ries; dennoch glaube ih nicht, daß bei dieser Gelegenheit das Kapitel von Durham es wagen werde wie manche Hibköpfe es rathen, sih dem Königlichen Mandat zu widerseßen. Es sol- len aber drei andere Bischdfe krank seyn; und so einen bischöfli- chen Stuhl nach dem anderen von den Whigs eingenommen zu schen, dürfte am Ende für die Geduld wie für den Gehorsam der Tory-Geistlichkeit zu viel werden. Hat diese ja doch fast alle

Geistliche jener Partei im Verdacht, von der Deutschen Neologie (wie -

sle es nennt) angesteckt zu seyn; und wenn es die Rettung der Kirche vor Kegzerei und Unglauben gilt, dann glaubt man, sich Man- ches erlauben zu dürfen. Gebe der Himmel, daß der falsche Eifer dieser Parteimänner die Kirche nicht in wahre Gefahr bringe! Die Debatten von Freitag Abend über die Spani- chen Angelegenheiten waren interessant, obgleich die Gegner der Minister keine Motion machten und folglich dem Hause keine Gelegenheit gaben, seine Gesinnung über die ministerielle Poli- tif in Bezug auf dieselben auszusprehen. Die Tories tadeln dieselbe vorzüglich in Bezug auf die Bildung des Englischen Frei-Corvs, welchem freilich kein anderes Geschick hevorzustehen scheint, als die Unglücksfälle der Christinos zu theilen und mehr durch Krankheit und Noth als durch den Feind aufgerieben zu werden. Gestern Abend, als man von ministerieller Seite den Vorschlag zur zweiten Verlesung der Jrländischen Corpora- tions-Reformbiil machte, entwickelte Peel den Plan der Tories, diese Corporationen gänzlich aufzuldsen. Die Debatten boten weiter nihts Neues dar, als daß Lord Stanley es außer allem Zweifel seßte, daß er sich eng an Peel und seine Partei ange- {chlossen hat. Aus einem Winke Peel’s, daß er, im Falle das Haus nächsten Montag scinen Plan verwerfen sollte, der Maß- regel wenig Opposition entgegenschen würde, ohne dabei zu ver- sprechen, daß er sich, wie bei den Englischen Corporationen, Múhe geben wolle, dieselben so voillommen wie möglich machen zu helfen, erhellt kiar, daß er der Verwerfung dieser Maßregel von Seiten des Oberhauses entgegensteht. Abends. Die Häupter der Oxforder Universität haben sih geweigert, die ver- zivweifelten Schritte gegen die Regierung gut zu heißen, welche oje Hibkôöpfe thun wollten. Der „Standard“ hwört nun, Lord Melbourne habe sie alle bestochen, und versichert, die miß- handelte Kirche würde sich Recht zu verschaffen wissen, troß ei- ner feindseligen Regierung und troß der verrätherischen Geist- lichkeit.

Niederlande

Aus dem Haag, 2. März. Die zweite Kammer der General - Staaten hat gestern ihre Arbeiten in öffentlicher Siz- zung wieder aufgenommen. Die Central-Section erstattete Be- richt über die Geseg-Entwúürfe in Betreff der Revision des Han- dels. Kodex. Alsdana wurden der Kammer durch Königliche Bot- schaften zwei neue Gese-Entwúürfe vorgelegt; 1) ein Entwurf wegen Revision der Besege in Betreff der Kriminal-Jnstruction, und 2) ein Entwurf wegen Revision der gegen Falschmünzer er- lassenen Geseke.

Der hiesige Russische Gesandte gab gestern einen höchst glänzenden Maskenball , den alle Mitglieder der beiden Prinzli- chen Häuser mit ihrer Gegenwart beehrten. Unter den verschie- denen carakteristishen Darstellungen und Aufzügen 1 sh hauptsächlich cine Japanishe Theegesellschast aus,

die nach der Anleitung von Personen, die sich lange Zeit in Ja, pan aufgehalten haben, ganz getreu und in dem Kostüm deg Landes nachgeahmt wurde. D

Die Gebrüder Eichhorn, die in Amsterdam einige 20 Kon- zerte diht hinter einander unter beispiellosem Zudrange gege ben haben, sind hier eingetroffen und werden sich übermorgen zum erstenmale im Königlichen Theater hören lassen.

Belagren:

Brüssel, 2. März. Jn der vorgestrigen Sibung der Re; präsentanten-Kammer stattete Herr Cornet de Grez Bericht über die (früher erwähnte) Bittschrift des „Liberal‘“/ ab. „Meine Herren“/, sagte er, „in einer Bittschrist vom 26. Febr. hat Herr

allens, Herausgeber des „Liberal‘/, sich úber das Attentat ge,

gen seine Freiheit und gegen sein Eigenthum beklagt, dessen Öpfer er |

von Seiten einiger Soldaten des Guiden-Corps gewesen ist, und

er hat verlangt, daß die Kammer eine Untersuchung in Betreff 5

dieser Thatsachen verordne, um deren Urheber zu entdecken und zu bestrafen. Die Kommission, welcher Sie diese Bittschrif überwiesen, hat feine Ausdrücke gefunden, die stark genug wäre, um das Benehmen der Personen, die sih dieses Vergehen {huldig machten oder dieselbe anstifteten, wie sie wohl wünschte, zu brandmarken, aber sie hat nicht für dienlich erachtet, eine Un tersuhung zu verordnen, weil diese Sache bei den ordentlichen Gerichten anhängig is. Sie \{lägt Jhnen daher die Uebersen: dung der Bittschrift an den Justiz-Minister und deren Nieder: legung auf das Erkundigungs - Bureau vor. Dieser Antra ward ohne Erörterung angenommen.

Es heißt, der Justiz-Minister werde nächstens der Kamme}

einen Gese6 -Entwurf vorlegen, durch welchen das Privatleben

und die Privatverhältnisse kräftiger gegen die Angrisfe der ‘Press

geschüßt würden.

Der in dem Bureau des „Liberal‘/ angerichtete Schaden is}

von Gerichtéwegen auf 1500 Fr. taxirt worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 26. Febr. (Alt. Merk.) Zwischen dem Briti,

schen Gesandten in Stockholm und dem Schwedischen Minister des Auswärtigen sind im Herbste v. J. Noten über Herabsekung des

Britischen Holz-Zolles gewechselt worden, wofür die Britische Regie: f

rung ihrerseits Herabse6zung des Einfuhr -Zolles von Britischen Waaren in Norwegen und Schweden verlangt. Auf diesen An laß ist das Bedenken des Norwegischen Finanz-Departements ein gefordert und mit Gründlichkeic erstattet worden. Man sieht daraus, daß die Holz-Verschiffsung nah England allmälig in dem selben Grade abgenommen, wie sie nah Frankreich, wo ein bil ligeres Zoll-System befolgt wird, zugenommen hat. Allein in dem Maße, wie die Verschissung nach England abgenommet, nahm auch die Einfuhr Englischer Waaren ab. Das Finany Departement meint demnach, daß es insonderheit dieser Umstand ist, der jeßt die Englische Regierung dahin gebracht, selbst über die Aenderung ihres Holz-Zolles zu unterhandeln, wovon sie gat nihts hôren wollte, so lange sie Britanien als den einzigen Markt fúr das Norwegische Holz ansah.

Der General - Lieutenant Graf J. A. Cronstedt, der als Commandeur an dem Finnischen Kriege in den Jahren 1808 und 1809 Theil nahm, ist mit Tode abgegangen.

Christiania, 22. Februar. Lieutenant Rosen verlangte in g

der Audienz des Kriegsgerichtes vom 13ten d. die vorläufige Er-

kf(árung desselben, daß sämmtliche Untersuchungen deffelben bei

offenen Thüren gehalten werden sollten, widrigenfalls er sich wei: F

gern werde, die ihm vorzulegenden Fragen zu beantworten. Es wurde dagegen erkiärt, daß die bisherigen Verhandlungen zwar nichts an die Hand gäben, weshalb dies nicht sollte geschehen können, Präses und Administrator sih jedoch wegen möglicher Umstäride nicht berechtigt hielten, auch fúr die Zukunft ein Ver hôr bei offenen Thüren zu bestimmen. Der Lieutenant berief sich darauf, daß „die Oeffentlichkeit eine der Hauptbestimmungen der beschworenen Verfassung sey‘, und verlangte, ehe im Verhör weiter geschritten werde, um kriegsrehtliches Erkenntniß hierüber, Es ward ihm verweigert, worauf er sich weiter zu antivorten weigerte, Abschrift des Vorgegangenen verlangte und abtrat.

Aus dem vom Schwedischen Kommerz- Kollegium abgestat

teten Berichte úber Schwedens Handel und Schifffahrt in Jahre 1834 heben unsere Blätter Folgendes heraus: „Unte den Ländern, mit welchen Schweden in Handels - Verbindungen steht, nimmt Norwegen fortwährend einen ausgezeichneten Plaß ein. Die Einfuhr von dort nah Schweden, bestehend haupt sächlich in Heringen und andern Fischerei- Produkten, hatte sid dieses Jahr bis auf einen Werth von ungefähr 2 Millionen Rthlr. vermehrt, während sie 1833 nur 1,750,869 betrug,

Schwedens Ausfuhr nah Norwegen belief sich dagegen nur auf f

600,000 Rthlr., während sie im vorhergehenden Jahre sich auf 753,447 beläuft.“ DeutsM{Mlanod.

Kassel, 27. Febr. Wie man vernimmt, ist der Kriminal Assessor Walter aus Marburg, welcher die Untersuchung der be

kannten Marburger Vorfälle so sehr zur Zufriedenheit der Ref

gierung geleitet, nah einem vierzehntägigen Aufenthalt in Kassel, gestern früh mit Jnstructionen des Ministeriums des Innern von hier nah Paris abgereist. Man fragt sich, ob diese Reis mit politischen Untersuchungen in Verbindung steht, deren Fäden man in Paris aufsuhen wolle. Indessen ist in unserem Kut! staat gegenwärtig auch niht eine Spur von politischer Aufre gung vorhanden, und auch aus der ‘Provinz Hanau lauten 1 dieser Beziehung die Mittheilungen durchaus veruhigend, obglei die Hanauer niemals anstehen, ihre constitutionnellen Gesinnun gen, bei gegebenem Anlaß, kräftigsi an den Tag zu legen. Wel! ter vernimmt man, daß der Minister des Jnnern, Herr Hassenpflug, ebenfalls gestern früh von Kassel abgereist ist, und zwar na Brüssel, um dort die Eisenbahn-Anlagen in Besichtigung zu nehmen, Andett wollen wissen, der Minister sey nicht nach Brüssel, sondern na Baden abgereist, um sich úber den Krankheits - Zustand des Kul fürsten Königliche Hoheit zu informiren. Major von Urf, vow

Garde - Regiment, wird, wie man sagt, zur Bundes - Militail 4 Aus Bodcket [F

Kommission nah Frankfurt kommittirt werden. heim schreibt man, daß in 4 bis 5 Wochen das dort und in dem Frankfurter Orte Bornheim stehende Bataillon Preußische! Truppen von einem andern abgelöst werden soll. Es ist mithin vorläufig eine gänzliche Wegziehung der Bundestruppen in det Nähe Frankfurts und innerhalb dieser Stadt selbst noch nit zu erwarten. Jndessen würde, bei manchen Nachtheilen, die vol der Anwesenheit einer Garnison unzertrennlich sind, den Bockel' heimern die Wegziehung der dort liegenden beiden Compagnie! nebst dem Bataillons-Stab sehr ungelegen kommen, da viele Ein wohner ihren pecuniagiren Vortheil bei der Anwesenheit diese Truppen finden,

Kassel, 3. März. Eíîne hier értshienene Verordnung voti

4. Febr. betrifft den Geschäftsgang bei Unterthanen-Aufnahmen nd bestimmt Folgendes: Ausländer, welche die Niederlassung

m Kurfüestenthume beabsichtigen, haben neben der schriftlichen dusihe.ung des Ortsbürger- oder Beisizerrechtes in einer Ge- neir,oe dem betreffenden Kreisamte folgende Nachweisungen vor- “legen: a) über rhr Alter, b) wenn sie verheirathet sind, über die geschehene Trauung, und bei vorhandenen Kindern über de- en eheliche oder durch die nachgefolgre Ez legitimirte Geburt, Ï über die unbes{oltene Aufsührung, bei Familien sowohl des camilienhauptes, als auch der übrigen Glieder, d) úber das vor- andene Vermögen, in welcher Beziehung der Besiß eines be- immten Betrazes ferner kein allgemeines Erfordern der Un-

erthanen- ¿lufnahme biidet, c) üder ihren Erwerbszweig, und venn solcher in einem zioftigen Handwerke oder Gewerbe be- E hr, zu dessen selbsistandiger Betre bung die Erlangung des Meijterrech:es erforderli ist, eine Bescheinigung, daß der Auf- ahme als Meister, nah vorausgegangenem Erwerbe des Unter- anen: und Bürgerrechtes, kein Hinderniß im Wege stehe, s) über hie Zusicherung der Entlassung aus dem Unterthanen - Verbande hes Staates, welchem sie bisher angehören, Die Aufnahme- rfunde wird der Recierung und von dieser dem Kreisamte zu cfertigt, Uin sîc dem Aufgenommenen, nachdem er die Dimisso- lialen beigebracht haben wird, auszußändigen- und demselben, \o

s

yie dessen etwaigen Sößnen, welche das atzehnte Leber sjahr urúücégelegt haben, in der nähsten Sißung der verwal- enden Polize! - Kommission den Huldizungs-Etd abzunehmen.

Göttingen, 1. März. Jn hiesiger Stadt haben die Her- Fen Georg Heinrich Krische, Ludwig Friedrich Schminke jun. und

arl August Krische cine Runkelrübenzucker-Fabu,k errichtet und,

ie um Söôttingen wohnenden Landwirthe benachrichtigt, daß sie

der den Anbau von 500 Morgen Runkelrübei zu angemessenen reiscn Kontrakte abzuschließen wünschen. E

München, 2. März. Der als Courier nah Griechenland M esendete Chevauxleger - Lutenant Freiherr v. Gravenreuth t n Ancona wieder angelangt und hat die erwúünschresten Nach- ichten über das Bi finden Sr. Majestät des Königs von Bayern nd seines Königlichen Sohnes mitgebracht. Se. Majestät der Rdnig von Bayecn war bei Abgang des Couriers bercits von iner kurzen Seereise im Acchipe!, auf welcher er zwei Tags in

cuprna verweilte, zurügekehrt. Durch cin sehr shmeichelhaf- cs Handschreiben erhielt ver Königl. Bapcrsche ‘Professor Gärt- er von Sr. Majestät dem König Otio den Auftrag, den Plan u cinen nevea Kdnigl, Paiais zu entwerfen, welches in kürze- ter Zeit vollendet werden soll, und wozu bereirs am 25. Jan. 6; Febr.) d. J. der Grundstein gelegt wurde "Das. neue Pa: ais ist nit schr entfernt von der jeßigen Wohnung des Königs uf der Anhöhe an der Straße, diz nah Ambi:lokypi führt. lever die Rückkunft Sr. Majestär des Könizs von Bayern ver- autet noch nichts Bestimmtes. Aw Montag ist Se. Durchlaucßt der Fürst Mathia Kantakuzeno, K. Griechischer Gesandtschasté-

ecretair, mit seiner Gemahlin, eter geborenen Gräfin von Ar- nansperg, hier eingetroffen. Dem Vernehmen nach, wird der Königl. Kabinets : Courier Brennemann bei seiner Rückkehr von ncona die náheren Bestimmungen über die Ankunft Sr. Ma-

Mestát des Königs mitbringen.

Die große ODessnung an dem Sonnendiókus, welche schon m 2lsten v. M: bemerkt wurde, hatte am 23sten eine länglich Munde Gestalt und faßt: nach den Beobachtungen des Herrn } Bostelmayr an 28‘ im größern Durchmesser, was cine Strecke on 2805 geographischen Meiten beträgt. Am nördlichen Rande Ihrer Unüiefe zeigte sih eine Reihe kleinerer Oeffnungen, und 3“ 18‘ westlicher vor ihr stand noch cine kicine Ocfsnuna, die aber am 2sten verschwunden, während die große Oeffnung cine fast reisrunde Gestalt angenomimneu hatt: und noch 26 oder 2604,58 peographishe Meilen im Durck&messer hielt, was enen Mlächen - Jnhalt von 5,328 394 Quadrat - Meilen auêmacht. Sben so hatten sh am 2sten zwischen der nur 6/ dst h von dep großen Oeffung b findlicen Gruppe noch uchrere kleine O: sfnungen gebildet, die am 23îen nicht geschen vurden. Diese Fleckengruppen standen in der nördlichen Son- enhälfte, fast mitten zwischen dem dsiliczen und westlichen Sons- ienrande, während in ter Nähe des ersteren eine andere Gruppe och im Eintritte begrisf n war, die in einer großen Untiefe eine leihfails fast freisrunde, ader dur eine {male Licht- Linie e\paltene, große und naße daran noch cine mittlere Ocfaung nehielt ; dann folgten mehrere kleine Oeffnungen; endlicz nur 12% vom östlichen Sonnenrande entferat standen noch zwei üt:esen mt drei ziemlich grojen Oeffnungen, die sih in den olgenden Tagen wieder zu einer ansehnlichen Fleckenarupyve ent- videln dürsten. e Die äitesten Leute erinnern sich hier keines so lange dauzrn- en Winters. Die Sonne, welche vergangenen Sonntag durch vie wolkige Decke brach, zeigte s§on eine ziemliche Schmelzungs- rat, denn die Straßen waren in einem Nu voll Wasser; allein eit vorgestern sind sie wieder mit Schnee gefüllr. Das úble ‘etter verursacht mannigfaitige Etfà tungen, und daraus entste-

D

en Krankheiten, die in der Regel einen nervdsen Charakt:r baben.

B Stuttgart, 1. März. Wie es heißt, soll däs nächstbevor- stehende Geburrefest unsers Kronprinzen dur ein Turni.r, wel-

es der Hof und Adel veranstaiten will, gefeiert werden. A heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurde über as Frohnabldsunas Gese; abgestimmt. Die Frage: „Soll der esel Entwurf über die Umwandlung und ? bidjuig der Froh- 1 Y wie er sich durch die Beschlüsse dieser Kammer gestaltet 26 / O werden 2‘/ warde nah einigen Debatten mit bot A E E bejaht. Die Gallericen waren gedrängt ou, die Kammer bot einen impojanten Anblic dar. Es stimm: eh i; Uhland, Pfizer, Fretherr v. Hornstein, Freiherr v. Ber- Gingen, Kleet, Zreiherr v. Welden, Freiherr v. Eyb, Feceih:rr v.Corta Graf vou Degeafeld, Freiherr von Holz, Freiherr von Raßler, Pier Mur O, Menzel. Ußlanò, Pfizer, Klett. idmer stimmtea dagegen, weil der richterliche Weg vers{ch{os}sn d der 20 fache Betrag zu hoch sey. Díiz Frerherrea von ie clingen, von Gemmaingen uno von Plessen stimmten F Da, weil sie nicht alle Hoffaung auf das Zustandekommen bchie esees zurückioeisen woliten und fich Mooificationen vor- Ï (eten, Freiherr von Ow stimmte dasür, weu er sich nicht P als Abgeoroneter der Reucterichaft, sondern als Abgeordneter ufo nden Landes, verfassungémäßgig und seinein Stände - Eide, He Ae CN müsse. Freiherr von Welden leugnete bei Landes N08, daß er hierbei Abgeordneter des ganzen bh N Er vertrete wesentlich die Ritterschafe. Graf A S wollte sch ofen mit Nein «usspre- erste’ Sd er auch _Hâtte abroarten lönnen, was die daß d mer thue, Schott: ja, mit dem Wunsche, och die Preßfreiheit auch frohnpslicztig seyn möchte, um so

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viele Annehmer zu haben. Dörtenbach: Wentti die Ablö- sungssumme jeßt höher sey, so liege die Schuld zum Theil aw denjenigen, welche ein Ablösungsgeseß nicht früher eingebracht. Menzel: „Das Geseß ist ein Maximum von Billigkeit gegen die Berechtigten. Da aber nicht entgegen gekommen wird, da man im eigenen, ritterschaftlichen Jnteresse mit Nein stimmt, o sage auch i, aber im Interesse der Bauern, Nein !‘/ Geh. Rath von Herdegen erklärte, nah Verkündigung der Abstimmung, daß dre Ministerialnote den Bevollmächtigten der Ritterschaft mitgetheilt und von diesen nichts dagegen eingewenvet worden sey. Der Juhalt der Note und der jeßige Geses-Entwurf seyen genau übereinstimmend, Hierauf wurde Berathung über den (Gesetz - Entwurf in Betreff der Entschädigung der berechtigten Gutsherrschaften - für die aufgehobenen lcibeigen schaftlichen Lei- stungen gepfloaen: „Art. 1. Die in dem zweiten Edikte vom 18. Nov. 1817 den Gutsherrschafcen vorbehaltene Entschädigung für die ihnen dur die Aufhebung der Personal- und Lokal: Leib- eigenschaft entzogenen Nußungen wird, unter den nachstchenden Bestimmungen, aus Staatsmittein gcleistet.‘/ Die Kommission trägt auf Annahme an. Schmid erklärt sich aber dagegen ; warum solle der Staat, der ein so widerrechtliches Verhältniß nur allzulange geduldet habe, endlich nicht aufhôren dürfen, es nicht mehr zu hüßen; Bayern, Preußen und andere Staaten hätten daher bie Leibeigenschaft ohne Entschädizung der Berechtigten aufge- hoben, und eben deswegen hätten auch die Königlichen Finanz- Kammern und die Corporationen in Württemberg auf Entschä- digung verzichtet. Er kenne keinen genügenden Rechtsgrund, der die Uebernahme der Entschädigungs - Summen auf die Staats- Kasse, das heißt auf die Steuerpflichtigen , rechtfertigen dürfte. v. Zwergern häit es für eine große Ungrechtigkeit gegen die Gemeinden und Stiftungen, wenn diesen, welhen durch das Edikt vom Jahr 1817 die leibeigenschaftlihen Gefälle ohne Ent: {chädigungen entzogen worden seyen, dieselben nichr noch nach- träglich ausgeließt würden ; diese Körperschaften hätten die fragli- chen Rechte aus sauren Ersparnissen immer unter onerosem Ti-

tel erworben und hätten daßer wenigstens dieselben Ansprüche,

wie der begüterte Adel. Nach mehrfacher Erörterung wurde der Artikel 1. durch Zuruf angenommen, das v. Zwergernsche Amen- dement dagegen mit 62 gegen 22 Stimmen abgelehnt.

„Unsere Kammern werden zu Ostern auf drei Wochen vertagt werden,

Uuf dem den Ständen vorgelegten Budget bemerkt man ei- nen Mehraufwand von 12,000 Fl. gegen die früheren Jahre für die Landes - Universität, welcher für die Zukunft permanent wer- den soll. Diese Erhöhung ist insbesondece für die Sammlungen und andera Justitute derselben sehr wünschenswerth.

__ Dem Vernehmen na, soll bei den Medizinern in Zukunft cine strengere Prüfung stattfinden, hauptsächlich um den Andrang zu diesem Studium zu beschränken. Die Prüfung für den Ab- gang von der Universität soll in Zukunft eine Konkurs-Prúfung werden, während es bisher Jedem frei stand, sein Examen ein- zel? oder mit noch einigen andern zu machen. Die Prúfung für die Befähigung zur Praxis, welcze hier stattfindet, soll meh- rere Wochen dauern und mit Prüfungen in der Ausübung selbst, M das hiesige Katharinen - Hospital dienen würde, verbun- en scyn.

__ Frankfurt a. M., 3. März. Se. Herrlichkeit Lord Wil- liam Russell, Königl. Großbritanischer Gesandter am Königl. Preuß. Hofe, is vorgestern hier eingetrofen.

S ch w ei 4.

Zürich, 29. Febr. Man will wissen, daß der Vorort durch den Großraths- Beschluß vom 2Wsten die bereits gegründete Hoff- nung, das sämmtliche diplomatische Corps, den Nuntius nicht e in seiner Mitte zu haben, neuerdings verscherzt abe.

Man vermuthet, die Gewandtheit des Herrn Thiers werde die natürlichen Verhältnisse zwischen Frankreich und der Schweiz aufs neue befesticen.

Spannen _ Madrid, 23. Febr. Die ganze Stadt beschäftigt sich heute mit der plô6lichen Ankunft des Prinzen von Capua, Bruders der verwittweten Königin, der vorgestern in Begleitung der st{d- nen Miß Penelope Smith incognito hier eintraf. Er begab sich

gestern nacch dem ‘Prado, two er die Königin in tiefer Trauer,

über den Tod der Königin von Neapel fand. Man weiß noch nicht, welhe Schritte die Königin hinsichtlich dieses Prinzen und seiner Gefährtin thun wird.

Aus den über die Wahlen in den Provinzen hier eingegan: genen Nachrichten geht hervor, deß die sogenannte Bewegungs- Partei eine entschiedene Majorität in den neuen Cortes haben wird. Doch läßt sich nicht bestimmen, .ob sie sich zu Gunsten Mendizabal's oder «cincs zu noch größerer Reform geneigten Mi- nisteriums ausspre@en wird,

__ Der Herausgeber des „„Español‘/ ist wegen einiger ohne Erlaubniß oer Censar-Behöôrde aufgenommener Artikel in Be- zug auf die Wegnahme der Schrifcen Perpina's mit 2000 Rea- len und der Drucker der „Abeja‘““ wegen unbefugten Druckens eben dieser Schriften zu 200 Dukaten Strafe verurtheilt wor- den. Der übrige Theil der Strafe ist ihm von der Königin erlassen worden.

___ Die Hof-Zeitung enthält einen Bericht des Generals Cordova an den Kriegs - Minister, worin er meldet, daß er die Punkte seiner künftigen militairischen Operations, Linie besichtigt und dann die Französische Gränze überschritten habe, um sich mit dem General Harispe zu besprechen. Er sey von der Ar- mee und von dem Volke mit dem größten Enthusiaémus empfan- gen worden, und obgleich die Zusammenkunft, wegen Krankheit des Französischen Befehlshabers, nicht habe stattfinden können, so have er toch mit dem Chef des Generalstabes das Nöthige uber den gegenwärtigen Stand der Operationen und die spätere Entwickelung derfelben verabredet. Er ersucht den Minister, der Königin seinen Wunsch vorzutragen, daß sie den Spanischen Gesandten in Paris beauftragen möchte, dem Könige der Fran- zosen seinen Dank fär die ihm auf Französischem Gebiete bewie- jene Aufrnerksamkeit auszudrücken.

Während der General Quesada die Jusurgenten unter dem Priester Batanero nach einer Richtung hin verfolgt, nähern sich dieselben von einer anderen Seite her der Hauptstadt. Sie sind schon in Torre la Gima, sieben Leguas von Madrid, ange- kommen und richten ihren Marsch nah Somosierra. Ein Nach'- marsch von wenigen Stunden kann sle nah dem Prado bringen. Man glaubt jedo, daß sie bald werden gezwungen werden, sich wieder über den Ebro zurückzuziehen.

Der Befehlshaber der beweglichen Kolonne, welche die in die Provinz Guadalajara eingedrungenen Jusurgenten verfolgt, hat dem General-Tayitain von Neu-Castilien einen Bericht äber verschiedene Operationen und über einen Kampf eingefandt, der

durch eite beklagenswerthe Nachlässigkeit zwischer seinen TrUys pen und denen des Generals Lopez stattgefunden hat. Beide Besehlshaber hatten eine gemeinschaftlihe Bewegung gemacht, um die Karlisten zu überfallen. Unglücklicherweise war jedoch Lopez von der Stellung des Feindes \chlecht unterrichtet; er griff daher während der Nacht die bewegliche Kolonne an, und ersk als seine Truppen den Ruf: „Es lebe JZsabella!‘/ ertônen liéßen, wurde das Feuern eingestellt, doch waren drei- Mann getödtet und zehn verwundet.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Mitthei- lung von der Spanischen Gränze: „Um einen Beweis zu ge- ben, welchen Haß die Spanier aller Parteien gegen alles Fremde hegen, mag folgendes Beispiel dienen. Der Oberst Suarce (Schwarz) hatte mit seinen ‘Pariser Chasseurs d’Jsabelle kaum die Gränze passirt, so wurden ihm seitwärts der Kolonne von den Urbanos der Christini- schen Armce, die er doch zu unterstüßen kam, täglich Soldaten ermordet, später sogar in einer Stadt 17 Mann an einem Tage. Man kann hieraus den Schluß ziehen, mit welhem Abscheu eine Intervention selb zu Gunsten der liberalsten Meinung von der gesammten Bevölkerung aufgenommen werden würde. Die Fran- zolische Fremden-Legion hat bedeutend gelittéèn und verlangt des- halb Ersaßmannschaften und Vermehrung, zu welchem Behufe de: General Schramm, Direktor im Pariser Kriegs-Minißerium, dein General Bernelle, Chef der Fremden-Legion, angezeigt-Hat; daß die Sranzösische Regierung cine Organisation von neuen Bataillontn der Fremden-Legion in Frankreich erlaubt habe, welche in Pau uniformirt und equipirt werden sollen, also nach der neuesten Anordnung nicht nach Algier bestimmt sind. Sämmtliche fremde Deserteurs, mit Ausnahme der Länder, gegen welche ein Extradis tions, Verhältniß stattfindet, werden also nah Pau mit Marsch- routen gesandt, too die neu ernannten Offiziere von Paris ein- treffen werden. Die Ursache, warum der Oberst der Fremden-Legion, Conrad, den Spanischen Dienst verließ, ist lediglich in dem Ehr- geize des Generals Bernelle zu suchen, der, einen Nebenbuhler und besseren praktischen Militair in ihm fürchtend, gegen den Oberstea intriguirte. Jun derselben Art ist dic Aufidsung des Schwarzschen Frei- Corps zu betrachten, das, obgleich größten- theils aus Taugenichtsen L ellegend: vielleicht doch tapfer gefoczten hátte. Der Oberst Schwarz, der si bei dieser ganzen Örganisa- tion unsägliche Mühe gegeben und in acht Tagen in Paris 1500 Mann stellte, ist sicher nur ein Opfer des Generals Bernelle geworden, der die Schwarzshen Soldaten seinem Corps einver- leiben wollte und zu diesem Behufe die Ordre zu erlangen wußte, das Schwarzsche Corps aufzulösen, indem er dem Ge- neral Cordova vorstellte, alle Soldaten desselben würden freiwil- lig Spanische Dienste nehmen. Uebrigens is es falsh-, daß die Pariser Barfüßler (später höchst elegant gekleidet) geplündert. und wegen Zuchtlosigkeit aufgelöst worden seyen. Der Aufisd- sungs-Befehi spricht davon kein Wort, und die gute Manns- zucht ist durch die militairischen Autoritäten \chrifclih attestirt worden. Einzelne Exzesse fanden und finden in allen Spani- hen Corps stat. Als den Soldaten die Verab\chiedung so wie die Ermordung von 17 Kameraden bekannt tvar, verhinderte der Baron Schwarz allein den Brand und die

| Plunderung von Huesca, die Soldaten aber weigerten sich,

Spanische Dienste zu nehmen. Von dem ersten Batail- lon, §00 Mann, traten nux 17 in- die Fremden-Legion, voit dem dritten 75; alle Offiziere, welche es wollten, erhielten ihre Grade in der Fremden-Legion bestätigt , drei oder vier {lechte Subjekte ausgenommen. Bekannt ist, daß solche Leute oft in Kriegszeiten bei Handstreichen und dergleichen hôchst brauchbar und oft, richtig behandelt, gehörig benvst und beim Ehrgefühl gefaßt, zu den fühnsten Kriegsthaten zu gebrauchen sind. Uebri- gens sind die Aussichten und die Dienst-Verhältnisse der Spani- schen Soldaten kcineswegs beneidenswerth; einmal der Krieg be- endet, wird man froh seyn, die Ausländer abzudanken , die jeßt ihr Blut ciner fremden Sache opfern und mit allen Widerwär- tigkeiten einer s{hlechten oberen Leitung, einer abgeneigten Bevöl- kerung, eines Krieges ohne große Waffenthat, mit ermüdenden Márschen und wechselndem Klima mannigfah Und ohne begei- sternde Anregung zu kämpfen haben.““ -

Die Briefe, welhe man in London von Offizieren der Britischen Húlfs-Legiíon in Spanien erhalten hat, stimmen in Bezug auf den wenig erbaulichen Zustand der Legion mit den aus Madrid erhaltenen Nachrichten Überein, nur geben jene als die Ursache des Uebe!s die schlechte Verpflegung an, welche dis Spani\chen Behörden den Englischen Soldaten zu Theil werden lassen, während die Madrider Berichte in der allgemeinen De- moralisation, der Jndisziplin und hauptsächlih der Trunksucht der Engländer den Grund finden wollen, daß die Zahl der kampf- fähigen Mannschaft sich so sehr verringert habe. Wahr is es übrigens, daß der Typhus si eingestellt hat, und daß besonders die in Vittoria befindlichen Englischen Regimenter sehr durch den: selben gelitten Haben. Ein Korrespondent des Courier, der aus dem Hauptquartier zu Vittoria schreibt, erklärt geradezu, daß, wenn nicht die moralische Wirkung, welche durch die Vereinigung eines Britischen Truppen-Corps mit dem Heere der Königin er- zeugt sev, mit in Anschlag gebracht werden müßte, die Britischen Hülfs: Truppen das Geld nicht werth zu seyn schienen, welches sle gefostet haben. Er fügt aber hinzu, daß seine An- sicht niht weaiger entschieden dahin gehe, daß die Le- gion wohl jest schon die von ihr erwarteten Resultate gelie: fert haben würde, wenn auf ihre Quartiere und Verpflegung die gehdrige Sorgfalt gewendet worden wäre, wenn man dem General Evans gestattet hätte, sie entweder in Winterquartieren zu Bilbao zu halten, wo sie dann in der Disziplin und Mand- vrirfertigkeir ausgebildet worden wäre, oder wenn man sie ins offene Gefecht geführt hätte, wo die Britischen Soldaten wohl ihre Pflicht zu erfüllen verstanden haben würden. Nun aber sey die Kraft der L-gion in Märschen und Contremärschan verschwen- det worden, wobei Kleidung und Schuhe darauf gegangen seyen und die Disziplin eben auch nicht besonders gewonnen habe, so daß die später emgerretenen Krankheiten nothwendigerweise die schlimm- sten Folgen haben mußten, wobei jedoch die Jrländischen Regimenter der Legion, wæœnn auch eben so schlecht gekleidet und verpflegt, im Verhältniß zu den Schottischen und Englischen Regimentern wenig oder gar nichts gelitten haben. Aller jener trüben Aus- sichten, welche durch die Einnahme von Balmaseda und Castro Mer- cadillo noch mehr getrübt worden, ungeachtet, erklärt indeß jener Kor- respondentdes C o ur ier, daß man daéZutrauenzu derSache derChri- stinos nicht verlieren dürfe. Daß Don Carlos obsiege, sey unmöglich, und wenn er weise wäre, so würde er auf einen ehrenvollen Rückzug denken , so lange er noch furchtbar erscheine. Wenn es zum ernsten Kampfe zwischen den beiden feindlichen Heeren

komme, dann sey die Vernichtung des Don Carlos unvermeid:-

lih. Was die lezten Bewegungen der Britischen Legion und der nah Abzug Cordova's nah Pampelona und an die Franzd- sische Gtänze in Vittoria und der Umgegend zurükgebliebenen