1836 / 69 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Spanischen Truppen betrie, so haben sih zu Anfange des vo: rigen Monats jene zum größten Theile nah Trevino und diese unter dem Befehl von Éspartero nach Peña-Cerrada begeben. Beide Orte sind stark befestigt und mit Garnisonen versehen worden, in der Absicht, eine Militairstraße auf dem reten Ufer des Ebro nach Logroño zu etabliren, den Transport der Lebens- mittel von Rioja aus nach jedem Punkte’ der Operations - Linie zu erleichtern, einen bedeutenden Distrikt, den bis jeßt die Kar- listen beseßt hielten, von ihnen zu säubern, die Steuer:Erhebung in dem Haupt - Zollamte zu Las Conchas zu sichern und auf diese Weise durch Verengung der Operationslinie und da- durch, daß dem Feinde ein Theil seiner Zufuhren abgeschnftten wird, die Lage desselben bedeutend zu vershlechtern. Während die beiden Heeresabtheilungen, schr durch fortwährendes Schnee- gestôber und darauf folgendes Thauwetter in den vorzunehmen- den Befestigungen gehindert, in der Umgegend der beiden cben erwähnten Orte standen, langte am 10. Februar die Nachricht an, daß der Feind sich mit 18 Bataillons und 16 Geschüßen nach Balmaseda gewandt habe. Auf diese Nachricht brach so- gleich Espartero aus seinen Kantonnirungen auf, und General Evans folgte ihm mit dem größeren Theile seiner Division und den Trvppen des General Jaureguy. Bevor jedo diese Gene- rale den Feind erreichen konnten, hatte derselbe Balmaseda ein- genommen und die Garnison von 6090 (nah Andern nur 400) Mann, von denen 300 in die Dienste des Don Carlos traten, zu Gefangenen gemacht

Portügal

Die von Englischen Blättern mitgetheilten Lissabo- ner Berichte vom Uäten Februar erwähnen (außer der gestern mítgetheilten Nachricht wegen der den Ministern zugestandenen Anleihe) der Niederseßzung eines Comité's der Deputirten: Kam- mer zur Berathung über die Erbfolge: Ordnung für den Fall des unbeerbten Ublebens dec Königin. Die Mitglieder des Comité's werden als sehr achtungswerth und der Familie Dom Pedro's ergeben geschildert. Es handelt sich eigentlich nur von der Reihe- folge in der Succession, und namentlich davon, ob die Prinzessin Amalia, Tochtzr Dom Pedro’s von seiner zweiten Gemahlin, vor oder na ihren Tanten, den Schwestern ihres Vaters, suc- cediren solle, und da haben sich denn Einige, welche die ganze Angelegenheit, besonders auch im Interesse des Marquis von Loulé, der bekanntlih eine Schwester von Dom Pedro ohne dessen Einwilligung geheirathet hat, zu verwirren sireben, vornehmlich über die Entscheidung der Frage hergemacht, ob Dom Pedro zur Zeit der Geburt der Prinzessin Amalia, im Jahre 1831, ein Portugiese oder ein Brasilianer gewesen sey. Die beiden álteren Halbschwestern der Prinzessin Amalia find in Brasilien, und die älteste derselben, Januaria, ist zur Kronprinzessin dieses Reiches erklärt worden, weshalb sie keine Anrechte auf die Succession in Portugal haben kann. Jn den Provinzen, namentlich in Aigarbien, haben sich wieder meh- rere Miguelistische Guerillas gezeigt, welche aber alle durch die Truppen der Königin zerstreut worden sind. Die geheime Si6ung der Deputirten - Kammer am Uten v. M. (von der im gestrigen Blatte der Zeitung die Rede war) hat zu keinem Re- jultate geführt, da die Majorität der Kammer in ihrer ODpposi- tion gegen die Wiederbesezung des Postens eines Generalissimus beharrte und die Minister nichts als einen Aufschub der Abstim- mung erlangen konnten. Die Minister wurden bei dieser Gele- genheit streng getadelt, daß sie es der Kammer vershwiegen hat- ten, daß dem Prinzen von Koburg dieselben Ehrenstellen und Präro- gauven zugesagt sind, welche der erste Gemahl der Königin genossen hat, und es heißt, daß die Deputirten-Kammer unter keiner Bedin- gung für die Beibehaltung des ‘Postens cines Generalissimus stimmen werde. *Der Korrespondent der Times spricht wie- der, wie schon häufig zuvor, von einem nahe bevorstehenden Mir.ister- Wechsel und nennt sogar die Namen der zur Ueber- nahme der verschiedenen Minister-Posten designirten Jndividuen. Seiner Vermuthung zufolge, würden nur der Kriegs- und der Marine-Minister, der Oberst Loureiro und General Sa da Ban- deira, ihre Aemter beibehalten, Herr Freire Präsident des Con- seils und Minister der auswärtigen Angelegenheiten werden, Herr Gomez de Castro, ein vertrauter Freund von Silva Car- valho, das Finanz-Ministerium und Herr Figueras das Mini- sterium des Jnnern übernehmen. Nach einem anderen Berichte. wáre der Herzog von Palmella zur Präsidentschaft designirt.

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Berlin, 7. März. Gestern hat der Tod abecmals einen der ältesten und trevesten Diener des Königs, den Ober-Landet- gerichts: Präsidenten und Mitglied des Staats-Raths, Oelrichs, im nicht vollendeten 6Lsten Lebensjahre abgerufen. Ursprünglich ein Ausländer, war er seit länger als 40 Jahren Mitglied, Di-

_reftor und zuleßt úber 20 Jahre Erster ‘Präsident des Ober-

Landesgerichts zu Marienwerder o-und in allen diesen Aemtern immer seinen Kollegen und Untergebenen ein Muster strenzer Rechtlichkeit, unermüdlicher Thätigkeit und unverdressenen Dienst- eifers. Was er in einer so langen Periode für die Justizpflege in Westpreußen geleistet hat, wurde bei seinem, vor noch nicht drei Jahren erfolgten Abschiede aus dieser Provinz von allen Ständen auf eine ihn herrlich belohnende und wahrhaft rüh- rende Weise anerkannt und sichert dem Verstorbenen für alle Zeiten ein ehrenvolles Andenken.

Man schreibt aus Trier unterm 2ten d. M.: „Nachdem wir hier in diesem Winter höchst veränderliches Wetter gehabt, indem Frühlingeluft mit starken Frösten abwechselte, wurden wir heute früh gleich nach 4 Ußr bei Westwind von einem heftigen, mit Regen und Schlossen begleiteten Gewitter heimgesucht. Ein Blitstrahl {lug das Kreuz von dem Thurme des Garnison- Lazareths herab, fuhr von da in den 130—140 Schritte ent- fernten Thurm des Vücger- Hospitals und zündete. Die Be- wohner des dicht dabei stehenden Hospitals geriethen dadurch in nicht gerinaen Schrecken; der Thurm brennt in -diesem Augen-

. blie (10 Uhr Morgens) noch; indessen ist bei dem günstigen

Winde, dec die Gluth in den großen Garten treibt, für das Hospital-Gebäude niczts zu befürchten. Bei Ostwind würden Kirche und Hospital unfehlbar ein Raub der Flammen und eine Masse von Unglücklichen uad armen Kindern obdachlos geworden sevn. Es war eine entseßlihe Scene, als das Feuer aus dem Thurme brach und die frommen Schwestern, dic sich im Hospi- tile der Pflege der Kranken und Armen widmen und gerade im Gebete begrifsen waren, die Thüren der Krantenzimmer össneten und Alles herausließen, was si nur irgend seiner Beine bedienen konnte. Von dem Thurme selbst ist nichts zu retten: er brennt aus, Das Hospital, obgleich reich, erleidet do einen namhaf-

ten Verlust an Getraide, das bei den Löschversuchen durch Was: |

282 ser verdorben und zum Genuß für Menschen unbrauchbar gemacht worden ist,“

*

Jn Bezug auf den in der Nummer 63 der Staats- Zeitung erwähnten Prozeß, den ein gewisser Naundorf, welcher sich für Ludwig XVII. ausgiebt, am 23sten v. M. vor dem Pariser Zuchtpolizei-Gerichte zu bestehen gehabt hat, können wir aus zuverlässiger Quelle melden, daß der :c. Naundorff, von Profession ein Uhrmacher, bei uns sehr wohl bekannt ist, indem er sih eine Zeit lang in hiesiger Gegend herumgetrieben hat, wegen mancherlei s{chlechter Streiche mehrfach in Kriminal-Un- tersuchung gewesen ist und zu Brandenburg im Zuchthause ge sessen hat. Er hielt sich zuleßt in Krossen auf.

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Ein den Freunden alter Kunsi-Denkmäler wohlbekannter Antiken- Sammler, der Major Lamberti zu Neapel (derselbe, welcher neuer- dings die große Vase, den Tod des Archemorus darstellend, dem Königlichen Museum zu Neapel überließ), hat wieder mehrere bemaite Thon-Gefäße ausgezeichneter Größe, vorzüglichen Kunstwerths und merfwürdiger Darstellung seiner Sammlung einverleibt. Die ge- fälligen Mittheilungen hierüber, welche wir dem Herrn Professor Zahn zu Neapel verdanken, rühmen besonders zwei Sicilische Vasen, welche die Bändigung des Minotaur und den Mythos des Mar- syas und Olympos darstellen; außerdem soll besonders ein Apuliz sches Gefäß {dn und merkwürdig seyn, welches die pg A des

Orestes im Delphischen Tempel adbildet

E E T D ES L E I E TE A R ER Emer Marre etr E Ir O E O M

Haupt - Momente

neuerer Finanz - und Polízei- Gesebgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifst.

XAA.

Berlin, 29. Februar 1836. c

Franfreich. Die bei Dünfirchen ankommenden Kanäle ge- statien eine dreifache Communication mit Belgien: über Zuidecoote am Kanal von Fürnes, über Armenticres an der Lo ë, und über Condé an der Schelde. Von diesen drei Wasserstraßen war bisher für den Eingang selcher Waaren, die für den Entrepot von Dünkir- chen bestimmt oder zur Reerportation aus demselben entnommen sind, nur die über das Zoll-Amt Zuidecoote führende geöffnet, und der Handelsstand hatte längst den Wunsch zu erkennen gegeben, daß auch die beiden anderen für alle Operationen des Durchfuhr - Handels ver statter werden möchten. Diesen Wunsch hat jeßt der Finanz-Minister, ivenigstens theilweise, erfüllt und durch Dekret vom 2ten d. M. auch das Zoll-Amt Armentiéres für den Durchgang nicht verbotener Wag- ren geöffnet erklärt.

Rußland. Des Kaisers Majestät haben befohlen: „Deu Hebräern soll innerhalb der Gränzlinie der ihnen zum Wohnsiße angewiesenen Gouvernements erlaubt seyn, als Commisssonaire der andere Gouver- nement bewohnenden Christen aufzutreten und die ven diesen Leite- ren über die Zoll-Aemter der bezeichneten Gouvernements verschriebe- nen Waaren zu verzollen. Jedoch außerhalb der den Wohnsiß der He- bräer bestimmenden Gränzlinie dürfen sie die von ihnen aus dem Aus- lande verschriebenen Waaren weder selbst noch durch Vermittelung der Christen verkaufen. Es wird den Hebräern gestattet, Nischneinotw- gorod, Irbit, Korennaja, Charkow und Sumi, während der da- selbst stattfindenden Jahrmärfte, zu besuchen; da die genannten Städte aber sich außerhalb des Bereichs der ihnen zum Wohnsiße angewiese- nen Gouvernements befinden, so müssen ste dieseiben sogleich nach Beei- diguing deé Jahrmarktes wieder verlassen und dürfen in denselben we- der die von ihnen seibst noch im Auftrage von Anderen verschriebenen ausländischen Waaren verkaufen.“

Durch Senats-Ukaës vom 20. Dezember v. I. wurde über die Ver- waltung des Kal!mücken - Veolfkes- eine Allerhöchst bestätigte Verordnung vublizirt, weiche in ihrèea den Handel betrefendeu Artikeln wesent: lich Folgendes enthält: '

1) Um den Kalmücken zu erleichtern, sich uit ihren nöthigen Be- dürsuissen zu versehen, {ollen in den Ulussen drei Jahruärkte abgehal- ten worden, Einer beim Chotomtolökyschen Uluß am linken Wolgag-lUfer, der andere im Maloderbötualkyschen am Atsai, der dritte am Flusse Kuma beim Bolschoderbötnas ky schen Uluß: und zwar ver erste vom 25. September bis 10. Oktober, der zweite vom 15. Juni bis 1. Juli und der dritte vom 15. Mai bis 1. Juni.

D Zut Schuße der dahin Reisenden sind Kalmücken - Pifets auf den betresenden Wegen aufzustellen, deren Beaufsichtigung, wie über- haupt die Sorge slr Sicherheit dieser Reisenden, dem Kurator und dem Royon des betressenden Uluß obliegt. Verlangen die Reisenden eigene Militair- Eskforten, so sollen solche aus den nächsten Kosaken- Kontmandos, auf spezielles an deren Befehlshaber gerichtetes schriftli- ches Gesuch und auf der Ansuchenden Kosten, sofort gewährt werden.

3) Die unter solcher Eskorte zum Jahrmaæfte reisenden oder da- von herfommenden Personen sind gehalten, ihre und ihrer Eskorte Be- dürfnisse von den Kalmücken für baares Geld zu kaufen, oder“ durch 5LKgarentausch zu bezahlen. Ÿ

4) Die nach den Jahrmärkten ziehenden Kaufleute bedürfen nur der gewöhnlichen Pässe. Sie haben dieselben bei ihrer Ankunft dem Kurator des Uluß vorzuzeigen, welcher demnäch{t jedem von ihuen, zur Betreibung seines Handels, einen besonderen Plaß anweisen wird.

5) Es ist verboten, Korubranntwein oder andere starke Getränke auf diese Jahrmärfte zu bringen und daselbst zu verkaufen. Kontra- venienten sollen vor Gericht gestellt und nach den Geieben über Schleich- handel mit starken Getränfen bestraft werden. :

6) Das von den Kalmücken eingetauschte Vieh soll auf ihren Län- dercien nicht länger verblciben , als nöthig isi, um es durch ihr Land zu treiben, und in feinem Falle über zwei Monate. i

7) Zur Schlichtung der Streitsachen, welche im Verlaufe des Fahrmarkts speziell auf den Tausch, An - oder Verkauf der Waaren, wie auch bei Gelegenheit des nach dem Jahrmarkts-Termin fortgeset- tei Handels entstehen möchten, seßt der Fürator des Uluß, unter fei- nein Vorsiße, ein mündliches Gericht zusammen, ! bestehend aus zwei Saifangen, nach Bestimmung des regierenden Noyon oder des Negen- ten des Uluß, und zwei Kaufleuten, nah der Wahl der auf dem Markte auwesenden. Dies mündliche Gericht entscheidet die genann- ten Rechtssachen und erkennt die Beitreibung der Forderung von dei Schuldigen. Die mit dem Urtheilsspruche nicht zufricdene Partei fann ihre Berufung, wenn die Gégen-Partei zum Kalmüäcken - Volke gehört, beim Uluß-Gevichte, sonst aber bei der fompetenten Behörde anbrin- gen, welcher dieselbe unterworfen ist, i /

Durch Allerhöchsten Ukas vom 2. Januar d. I. wurde die Kraft der Verordnung fürs Zollwefen, welche in der Verfügung vom 3. Juni 1831, Organisation der Handels - und Zollsacheu in Transkfaukafien betrefsend, enthalten if, noch für Ein Jahr, d. h. bis zum 1. Agtinar

1837 fortbestehend erflärt. Spanien. Ein Königl. Dekret vom 20, Januar d. J. erlaubt

die Ausfuhr der Graßatbaunr- Rinde gegen Erlegung eines Aus-

gangö-Zolls von 8 Maravedis pro Arroba. Diese Erlaubniß wird durcch |

die Thatsache motivirt, daß Spanien diesen Artikel in bei weitem grö- ßerer Menge produzire, als von den einheimischen Fabriken und Fär-

bereien verbraucht werden fönne.

Königreich beider Sicilien. Ein Dekret vom 13. April

1835 hatte ausländisch eingehende Gazen, Spißen, Tülle und Mode- Artikel der Zoll-Plombirung, von welcher sie bisher befreir gewesen wa- November desselben

ren, unterworfen. Ein neueres Dekret oom 8.

- 1836. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalige; 6, März, 6 Uhr. EUDES 10 Uhr. Beobachtung,

Luftdruck.….…. 333 75/“Par, 334,15 Par. 333,09‘ Par. Quellwärme 7,209 y,

Luftwärme .…. |—= 5,59 R. |4-10,19 R. |4- 7,9% R, f Flußwärme 2009 8,

Jahres hat diese Befreiung für Damen-Kopfzeuge und Damenhp;; wieder hergestellt. Als Grund wird die große und tägliche Schwieztl feit, welche die Zoll-Aemter bei Unterscheidung ausländischer und tig heimischer Qualität dieser Waare gefunden haben, außerdem aber A die in Folge großer Verbesserung ihrer einheimischen Verfertigung merklich verringerte ausländische Einfuhr derselben angegeben, seh Süd-Amerika. Brasilien. Bei Gelegenheit der Fürlich ordneten Blokade des im Rebellions - Zustande befindlichen Hafenz v Para hat die Kaiserliche Regierung folgende Verfügung erlassen: v „Kein Schiff, welches nach irgend einem blykirten Hafen bestim ist, fann genommen, aufgebracht, oder fondemuirt werden, wenn nicht vorher durch die blofirende Macht oder durch irgend ein „F deren Geschwader oder Division gehörendes Schiff von der Eri, oder Fortdauer der Blokade unterrichtet worden ist. Damit jedos ein Schiff, welches gehörig davon in Kenntniß geseßt wurde, dess M ungeachtet aber sich wieder vor dem blokirten Hafen zeigt und du : genomnien wird, nicht Unkenntniß der Blokade als Eutschuldiquy E angeben fönne, se soll der Besehlshaber des Fahrzeuges, welches d, Wi Schiffe die Anzeige von der Blokade macht, sein Visa auf die V ; piere des angehalteneu Schisses, mit Benennung des Tages, f . Orts oder der Höhe, wo demselben die Intimation der Existen d, W Blokade gemacht (t, seen: der Capitain des solchergestalt anth, i tenen Schisses aber soll dem gedachten Befehlshaber darüber, d ihn die gehörige Anzeiae geworden, eine schriftliche, zugleich alle f Visa gemachten Angaben enthaltende Bescheinigung ausstellen. * Montevideo. Durch die seit einiger Zeit auf diesem Plaße jy beunruhigender Quantität erschienenen falschen Gold- und Silbermiy, zen ist die Regierung zu der Verordnung vom 10. November v. F, y, wogen worden, wonach alle eingehende Kontanten künftig auf dei M nifesten mit aufgeführt seyn und bei den Zoll - Aemtern zur Unte, chung vorgelegt werden sollen. @. P

E Ee

Mgteorologishe Beobachtung.

Bodenwärme 27%

Ausdünsiung 0,0415;

Thaupunkt |4— 4,49 R. |4ch 7,50 R. |4= 5,70 R. Dunstsättig .… | 91 pCt. 81 pvCEt. 89 yvCt.

Wetter... +55 Tg: heiter. heiter, E Wid, | SW S SED Niederschlag 0, Wolkenzug ..« | Er S —- Nachlkälte 44,9% ; O a S A A H Tagesmittel: 233,66 Par... +-759N... 4-590R... §7 p M Berlin e Bs E D Den 7, März 1836, [s

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel,

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zôsischen Kapitalisten nicht geneigt, Güter in Spanien zu

Großbritanien und Jrland,

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M 69. Berlin, MittL@h=den Hten März —————— Der Bericht über die Bittschrife in Betreff der Amnestie is dem |

4 i (hz V A M 11 r Pt Herrn Sauveur- Lachapelle, einem Miktgliede der linken Seite, | kaufen, Um li Hari ) l 1, anvertraut worden, der seine Arbeit shoa längst beendigt hat. | Ao 0e. ade. Der Bericht sollte schon am vergangenen Sonnabend abgestattet |

Des Köntgs Majestät haben den beim Ober - Marsktall - Amte

Í ellten Hof -Bau- Juspeftor Braun den Charakter als ange -

of: Bau- Rath beizulegen und das desfallsige Patent Aller-

| höchstselbst zu vollziehen geruht. / S

Se. Majestät der König haben dein Hautboisten Dietrich

vom Iten Infanterie-Regiment und dem Bootsfahrer Joh. | Friedr. Spann zu Neuwarp die Rettungs-Medaille mir dem | Hande zu verleihen geruht.

E Aen E EEER T E R RLTIS

Der bisßerige Privat-Docent, Licentiat Erns| Rudolph

| Redepenning in Donn, ist zum außerordentlichen Professor N ¡n der evangelisch - theologischen Fakuliät der dortigen Universität ernannt worden.

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Angekommen: Se. Durchlaucht der General - Major und Commandeur der 5ten Division, Prinz George zu Hessen-

| Kassel, von Frankfurt a. d. O.

Der Königl. Großbritanische außerordentliche Gesandte und H |

N bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Lord William Nuf

sell, von Frankfurt a. M.

Ah A N 0 Sa e O:

E "Fr. Cour. E Pr. Tour M Paris, 2. März. Jun der gestrigen Sigung dey De- D Del ali d Brief. Gli W vutirten-Kammer wurde im ferneren Verlaufe der Berathumw Bt.-Behnld-Beb. | 4] 102% | 101//s ostpr. Ptandbr. | 4| 103 | F gen über den Gese6-Entwurf wegen der Kommunal- und Feld- Pr. Engl. Obl. 30, 4| 1015/4 | 1011/4 Pomm. do. [4/1014 | M wege nach einer fast vierstúndigen Debatte nur ein einziger Ar- PrämSch. d.Beeb T G s Kur-u.Neum, do. # E | 10 1 tifel, und zwar der 6te des Gesch-Eutwurfes, angenoumen. Der- Kurm.Obl.m.LC. [4 02/8 | Tas f do. do, do. E i, | (24/M selbe lautet also: „Die Kommunal- Wege können, je nah ihrer No. Int. Sch. do.| 4 j 101%, Schlesîszche do.| 107 4 | 106% E Mile afoi A Gene l.Confe!l E T R Le A INA Berl, Stadt - Obl. | 4 103!/, 1023, Rückst. C. nud Z. | Wichtigkeit, von vem ETON E ao oe Gutachten Er . Köoigsb. do. |4| -— Sch, d. K. o.N.|—| 89 Y Munizipal- und der Bezirks-Conseils und auf den DBorjchlag des Eibinger do, 44 99 [Gold al marco |—| 216!4 | 2151, Präfekten für Feldwege erklärt werden. Das General - Conseil Dans. do. in Th.|—| —- #33 /, [Neue Duk. 183/ | Y bestimmt die Richtung, in welcher die Feldwege anzulegen sind, Westpr. Pfandbr, 4 103 1021/4 fFriedrichsd'or |—| 13% | 13/9 und bezeichnet die Kommune, die zu dem Bau und zu der Un- Grossh. Pos. do. 4| 1031/, [Disconto l S8 4 F rerhaltung derselben beizutragen haben. Der Präfekt seiner- 5 N seits bestimmt die Breite und die Gränze der Feldwege;

N g stellt et M8 Verhältniß fest, in welchem jede

a S N Gemeinde zur Unterhaltung der Straße® beizutrage! und Auswärtige Börsen, E entscheidet über die im von NYrivat-Leuten vder ga fell- Amsterdam, 2 Mürz, } schaften gemachten Ancrbietungen zur Jnstandhaltung der Straße.“

Niederl. wirkl. Schuld 56, 5%, do. 1037/6. Kanz - Bli Diese Bestimmung ist freilich cine der wesentlichsten des ganzen 247/44. 59/4 Span, 47. Passive 1534. Ausg. Schold —. Zin Geseßes. Das in diesem leßtern vorwastende Prinzip isi, daß 17’, Preuss. Präm. - Scheine 107. Pola. 1233. OestenÆM man sich bei der Anlegung neuer Feldioege nicht ausschließlich Met. 100! ' N auf den guten Willen, den Eifer und die Hälssquellen der Kon1- N munal-Behörden verlassen, fondern die Vermittelung ciner hdhe-

Autwerpen, 1, März, E ren Behörde, wenngleich nicht der Central - Verwaltung selbst,

Passive 15!/,. Ausg, Schuld —. Zinsl./177/z. G. Neue 40RF hinzutreten (assen will, Ja der heutigen Sißung wurden

a6. G.

Frankfurt a. M., 4. März. Metall. 1033/4, 1031/,, 49/4, 1001/4 s. 9915/6. 2/9 60. Br. 1% 255%. G. Bank-Actien 1645. 1644 FPartial-Ubl. 112/ G. Loose zu 500 Fl. 11454. 114%. Loose zu 100 FI. 218!/, i Preuss. Präm.-Sch. 605%. 6034. do, 4% Anl. 9934, G. Pol Loose 694. 6914. 5% Spau, Anl. 46/4. 46/4, 21% Wil

5513 5

e) / 16° 559

Oesterr. 59,

Pacis, 1: Mitz. 5%, Rente pr. compt. 109,65, tin cour. 110. —. 3% l

compt. 80. 65. fin cour, 80. 95. 5% Neap. 100. - 5%, S Reute 49. Passive 15. Neue Ausg. Sch. 23!-,. Ausg. Sch, 18

Königliche Schauspiele. Dienstag, 8. März. Jm Opernhause: Maria Stu! Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. , j ittwoh, 9. März. Jm Opernhause: Der Empfindlid Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrun. Hierauf: Potpourri ube mehrere Thema’s aus den Opern : „„Wiihesm Tell‘ und: „N Belagerung von Corinth‘/, für die Lombardische Mandoline ui großes Orchester komponirt und vorgetragen von dem Het! Professor Vimercati aus Mailand. Und: Aline, Königl von Golconda, großes Ballet in 3 Abth., eingerichtet von Ho guet. (Dlle. Vagon, von der großen Oper zu ‘Paris: Aline, al erstes Debüt) : Im Schauspielhause : deyville en 2 actes, par Bayard. deville nonveau en 1 acte.

———————

1) La fille de l’avare, drame-val 2) Le mari charmant, val

Königstädtisches Theater, Dienstag, 8. März. Zum dreizehnten Male: Zu ebener Eri und erster Stock, oder: Launea des Glückes, Lokal - Posse m Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. - Musik von A. Müller. Mittwoch den 9. und Donnerstag den 10, März wird d" obige Vorstellung wiederholt.

Redacteur £Lck. Cottel,

r E L R Aer

Gedruckt bei A. W. Hayn-

Ÿ die Debatten fortgeseßt. È dessen über den Tten Artikel, weicher von dex aus Departemental-

| ihren Búreaus zu gewinnen. | das gedachtz Blatt, „muß, wie jeder andere, durch die Beschlüsse

Bis zum Abgange der Post war in-

Fonds zu leistenden Beisteuer zu der Anlegung von Felöwegen han: delt, noch kein Beschluß gefaßt worden. Vor der Erdffnung der Sißung hatten sich die Deputirten in ihren resp. Büreaus

*

h versammelt, um die monatliche Erneuerung der Prâsidenten und

Secretaire vorzunehmen, tiachdem der Messager namentiich die Deputirten der linken Seite aufgefordert hatte, h ja púnktclich

E zu dieser Operation einzusinden, damit es nicht eiwa den vorti-

gen Ministern gelänge, wieder cinen Schatten von Cinsluß in ¿Dieser Ehrgeiz “/, sagte gestern

der großen Majorität, die von den Dectrinairs nichts wissen

i will, gezügelt werden; wir ersuchen daher die Deputirten, dies- My mal ja púnftlch zu seyn. M mehrere Doctrinaixs zu Präsidenten erwählt worden, wie die y nachstehende Liste ecgiebt: LUfste

Ungeachtet dieser Aufforderung find

Büreau, Herr Etienne; 2tes üreau, Herr Nogaret; 3tes Büreau, Herr Guizot; ‘tes Bú- reau, Herr Caímon; 5tes Büreau, Herr Hector : d'Aulnay ; 6tes Büreau, Herr Ganneron; 7tes Büreau, Herr Sapeyz; 8tes Bü-

reau, Graf Duchatel; 9tes Büreau, Herr Jacqueminot. j Der Messager enthält Folgendes: „Gestern hat in dem Konterenz - Saale der Kainmer eine sehr lebhafte Unterredung zwischen mehreren Deputirten der rechten und den vorzüglichsten Mitgliedern der linken Seite in Betreff der Petition zu Gun, sien dér Amnestie, über die am künftigen Sonnabend berichtet werden soll, stattgefunden. Ein ehrenwerther Deputirter der tehten (legitimi{tischen) Seite erklärte, daß seine Freunde und er nicht ermangeln würden, der Meinung treu zu blciben, die sie früher {on zu Gunsten der Amnestie in der Kammer ver- fochten hätten, und daß sie die Tagesorönung bekämpfen und die Ueberweisung der Bittschrift an das Minister-Conscil unter: ben würden, Dersclbe Deputirte forderte die anwesenden ailtglieder der linken Seite auf, zu sagen, wie sie sich bei dieser elegenheit zu benchmen gedächten. És wurde ißm geantwortet daß die Opposition wohl einige die Personen betreffende Zuge: nduisse hätte machen und dem Minisierium bei unwesentlichen egenständen hätte Beistand leisten können, daß sie ißm aber in daf auf Grundsäte niemals cin Zugeständniß machen würde; idre sie gegen cinen Annestie-Vorschiag nicht votiren könne, ohne j an threnwerthesten Stüßzpunkt aufzugeben, und daß ihr Entschluß gek diesen Punkt nicht weniger fest sey, als der der rechten Seite. i Frage über die Majorität wird sich demnach bei Gelegen- Ministeréu eIentns politischen Gegenstandes entscheiden. Das A wird sich evfklären müssen, ob es die durch die dieselben Ene gebildete Majorität annehmen, oder gegen n Ben Seirano bel Decetringies in Anspruch nenen wil,

werden; er wurde aber us den ausdrücklihen Wunsch der Mi- nister, die sh ber den -einzuschßlagenden Weg noch nicht vir- ständigt zu haben \chowten,- auf at Tage verschoben.“

Die Herren Thids und Sauzet gaben gestern ihre ersten Soixéen. Bei dem Conseils-Prôsidenten waren fasi alle Mitglie- de! bes diplomatischen Corps, bei dem Großsiegelbewahrer die Deputicten des tiers-parti und cinige Mitglieder der sogenann- ten dynastischen Opposition. Von den Doctrinairs hatte fich Kei- tier eingefunden.

Der Deputirte, Herr von Rancé, der si wegen seiner Be- förderung zum- Escadrons - Chef einer neuen Wahl unterwerfen mußte, ist von seinem Wahl - Bezirke Verneuil im Eure - Depar- tement wieder gewäßlt worden.

Herr Hernoux, Deputirter des Departements der Seine und Oise, ist nunmehr zum Berichterstatter über das Budget des See-Ministeriums ernannt worden.

Die Prinzen Ferdinand und August von Sachsen-Koburg iverden morgen hier erwartet und im Palais - Royal absteigen. Man glaubt, daß sie etwa 14 Tage in Paris verweilen und sich dann nah London begeben werden, von wo der Prinz Feröinand zu Anfang des April nach Lissabon abreisen würde.

Dec Moniteur theilt jest nacchstehende aus Toulon einge- |

gangene telegraphische Depesche mit: „Der Marschall Clauzel an den Kriegs-Minister. j Tremezeo, 17. Jan. 1836.

Zwei Brigaden unter den Befehlen des Generals Perre- gaux sind gestern aus Tremezen ausgerückt und haben zwei ver- schiedene Wege eingeschlagen, um durch eine konvergirende Be- wegung die Truppen Abdel-Kader's ünd die Tremezenischen Mau- ren zu erreichen, die in einer Eitferaung von drittehalb Stun- ven in Gebirge zwischen den Quellen des Sifsef und des Amig- hiera lagerten. Es entspann sich cin Gefecht zwischen den uns befreundeten Arabern und den Soldaten des Emirs; von seinen 200 Jnfanteristen, die nebst 1260 Mauren seine ganze Streitfraft ausmachten, wurden 59 getödtet. Alle Zelte Abdel-Kader's, 30 Maulthiere und cine Fahne sind ‘in unsere Hände gefallen, so wie cin Theil der Einwohner, die aus der Stadt geflohen wa- ren. Mehrere der vornchmsten Mauren, die dem Emir gefolgt waren, haben {h jeßt unterworfen. Die Schnelligkeit, mitder unscre Verbündeten vorgerückt waren, verhinderte unsere Jnfanterie, an dem Kampfe Theil zu nehmen. Unsere Hülfs - Truppen bestan- den bei dieser Gelegenheit aus 490 Reitern aus der Wüste An- gad und 400 Reitern aus Smelas, fo daß wir, mit Einschluß des Lten Jäger: Regiments, 1390 Pferde zählten. Unsere Ka- vallerie war bier noch nicmals so start gewesen. Der Eëécadrons- Chef Youssouf, den ih aus Bona hatte kommen lassen, befand fich an der Spie der von El-Mezarp kommandirten inländischen Reiterei. Sechsmal ist es im beim Verfolgen gelungen, Abdel- Kader von den Seinigen abzuschneiden; oft war er nux noch 40 Schritte von ihm entfernt, und wenn scin Pferd nicht durch einen dreistündigen schnellen Nitc erschöpft gewesen wäre, fo würde er si gewiß des Emirs bemächtigt haben. Der National gieót bereits einen ausführlichen und detaillirten Bericht über die Expedition nah Tremezen, der mit folgenden Worten s{ließt: „Man sieht, daß die Previnz noch nicht pazi- fizirt, Und daß Abdel-Kader, obgleich geschwächt, doch noch kei- nesweges entmuthigt ist, Der Marschall Clauzel ist indeß ge- nöthigt, sich von Oran zu entfernen, da seine Gegenwart ander- wärts nothwendig erscheint. Die beiden Expeditionen nach) Mascara und Tremezen haben wenigstens bewiesen, daß die Kette des At- sas auf mehreren Punkten, sogar sür Fuhriverk, zu passiren is, und daß eine Armee im Junern des Landes leven kann. Dies ist viel; die Zeit wird uns das Uebrige lehren.“

Die heutigen Blätter enthalten schon ausfühßrliczere Refe- rate údber die vorgestrige erste Vorstellung der neuen Oper von Meyerbeer. Die Kritik weist die Frage, ob das neueste Werk des Komponisten über oder unter „Robert der Teufel‘/ zu stellen sey, vorläufig noch ganz von der Hand, und meint, iur Anmaßung oder Parteisucht könne nach einmaliger Anhdrung des großarti- gen Werkes jene Frage entscheiden wollen. Der Eindruck auf die Zuhörer war in den drei ersten Akten schwächer, in den bei- den lelzten Akten aber wo möglich noch enthustastischer als bei den ersten Aufführungen des „„Robert“/, und der Beifall, als nach der Vorstellung der Name Meyerbeer's genannt wurde, war vielleicht beispiellos. Der Messager erzählt, daß der Preis der Paiterre- und Sperrsi6-Billets fast mit jeder Stunde gestiegen! sey; am Morgen habe man §80 Fr., um Mittag 100 Fr. bezaßlt, und Abends wären die Preise fabelhaft gewesen. Schon um 10 Ußr Morgens drängten sich einz Menge Leute an der Ein- gangs - Thüre des Opernhauses, und warteten demnach neun Stunden auf Eröffaung derselben. Fast im ganzett ersten Nange sah man die Dainen im glänzendsten Ball-Kostúme, weil na dem Theater noch ein Ball bei Herrn von Nothschild statt- fand, den auch die Herzdge von Orleans und Nemours uit ih- rer Gegenwart beehrten. Heute findet die zweite Vorstellung der Oper statt.

Im Memorial des Pyrenées liest man: „Es läßt sich cine lebhafte Kanonade in der Gegend von St. Sebastian hö- ren. Man fagt, die Karlisten wollten, nachdem fie dea Abmarsch cincs Theils der Garnison erfahren hätten, einen Angriff auf den Piat versuchen. Es scheint, daß Cordova's rinee: Corps, durch die Schnee-Massen, die das Laud bedecken, zur Unthätig- keit gezwungen, seine Märsche in der Umgegend von Zubíiri ein- gestellt habe. Von dem, was sich vor Bilbao zuträgt, weiß man nichts.“

Die Spanische Rente is an der heutigen Börse unverän- dert geblieben. Wenn das Geheimniß Mendizabal's zur Wieder: aufrichtung des Kredits in nichts Anderem besteht, als in seinem Dekret über den Verkauf der National-Güter, so darf män seine Asicht als verfehlt betrachten. Wenétgstens scheinen die Fran-

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz: zung voin 1. März. Herr Stratford Canning ersuchte das Havs urm die Erlaubniß, in Betreff eines in der „Times“ enthaltenen Artikels über die Besezung Krakau's durch ein vereintates ODesterreichisches, Russisches und Preußisches Truppen- Couvps eite Frage an den Minister der auswärtigen Angelegeti- heiten stellen zu dürfen. „Jch will jedoch“/, fuhr er fort, „das Haus zuvor mit dem Jnhalte jenes Artikels bekannt machen, der angeblich aus einem Schreiben aus Krakau vom 18. Febr. entlehnt sepn soll. Es heißt nämlich darin: „„Gestern hat ein Truppen - Corps der drei Schukmäcßte, unter dem Kommando des Oesterreichisen Generals Kaufman von Trauensteinburg, die Stadt und das Gebiet der freien Stadt beseßt, um die Er- füllung einer von jenen Mächten an unsere freie Stadt gesteli- ten Forderung zu erzwingen, weil, wie der General in einer von ihm erlassenen Proclamation sagt, dieser Forderung von der Regierung von Krakau nicht nachgekommen wurde, obaleic) ihr die Mittel dazu auf eine großmüthige Weise angeboten worden, Am Schlusse dieser Prociamation heißt es: „,„Die Geschäste der Verwaltung und der Justiz - Behörden der freien Stadt erleiden keine Unterbrechung, doch. sind sie natürlich hin- sichtlich der die öffentliche Sicherheit und die Reinigung des Ge- bietes der Republik betreffenden Maßregeln den Militair-Behdr- den untergeordnet.‘/‘/ Es scheint mir, daß dies Verfahren in di- reftem Widerspruche mit dem Bten Artikel des Wiener Traktats steht, worin es heißt: „„„„Die Höfe von Rußland, Oesterreich und Preußen verpflichten sich, die Neutralität der freien Stadt Krakau und ihres Gebietes stets zu achten und darauf zu sehen, daß sie allgemein geachtet werde. Keine bewassnete Macht darf, unter irgend einem Vorwande, dies freie und unabhängige Ge- biet betreten.‘ ‘/ *) Die Besetzung dieses freien und unabhängigeg Gebiets mag sich vielleicht rechtfertigen lassen, allein ich wünschte

zu wissen und hierauf beschränke ih mich, weil dieser Augenblik nicht geeignet is, weiter darauf einzugehen ob

der edle Lord irgend eine offizielle Anzeige über diesen Gege n- stand erhalten hat, und wenn dies der Fall ist, ob die Regierung irgend einen Schritt in dieser Bezichung zu thun Willens is 2“ Lord Palmerston erwiederte hierauf: „Jch habe über das Einrücken von Truppen noch keine offizielle Anzeige erhalten. Es ist indeß der Regierung Sr. Maj. offiziell gemeldet worden, daf zwischen den Bevollmächtigten der drei Mächte und dem Senat der freien Stadt über die von Jenen verlangte Ausweisung gewisser Polen Mißhelligkeiten entstanden sind. Zugleich halte ic; cs jedoch nicht für unwahrscheinlich, daß Oesterreichische Trup- ven in Krakau eingerückt sind. Auf den ersten Blick schcint dics ine Verlebung des Wiener Traktats zu seyn; ih kann indeß auf die von meinem ehrenwerthen Freunde an mich gerichtete Frage nur antworten, daß die Regierung Sr. Majesiät diesen Gegenstand in Erwägung ziehen wird, und ih hoffe, das Haus wird nicht ecwarten, daß ih je6t schon im Stande seyn foll, an: zugeben, welcze Maßregeln wir ergreifen werden.“ Herr Pou: lett Thomson nahm hierauf das Wort, um dem Hause fünf Resolutionen in Betreff der Eisenbahnen vorzulegen, die sich na- mentlih auf die Einrichtung der E dr auf die vort denselben an das Unterhaus abzustattenden Berichte und auf das Ver- fahren imUnterhause bei Diskussion der dieAnlegung vonEisenbahnen betreffenden Bills bezogen. Der Oberst Sibthorp bemerkte, er hade auch noch zwei Resolutionen, die er später dem Hause vorlegen wolle, Er halte es übrigens für das beste Mittel, um jeden Aufschub zu vermeiden, aile Cisenbahn-Bills für diese Session bei Seite zu werfen, denn die meisten derselben seyen nichts ais Börsen - Speculationen, in die er nicht Willens sey sich einzulassen, und er nähme nicht an, daß die Mini-

ster dies thâten, obgleich er nicht wissen könne, ob es nicht der Fall sey. (Gelächter.) Jedenfalls müsse das Publikum gegen dergleichen Börsenspiele geschükt werden

Herr Hume sagte hierauf: „Bei dem jeßigen Spstem der Kom- missionen ist es kaum möglich, eine redliche Entscheidung zu er- l3ngen, weil die Mitglieder jener Kommissionen die Gewohnheit haden, sich aus den Sißungen zu entfernen, indem sie andere Pflichten zu erfüllen haben, und wenn sle dann zurückkehren, fo geben sie ihre Stimmen, ohne den Gang der Verhandlungen zu fennen. Cin solhes Verfahren ist eine Schande für das Haus und würde in keiner anderen döffentlihen Versamm- lung geduldet werden, Da hierbei mehrere Millionen auf dem Spiele stehen, so sollte ein passendes Tribunal errichtet werden, das von jeder Bill in Betreff der Eisendahn gehdrige Kenntniß nähme. Jch schlage vor, daß jede Komission aus 15 bis 20 Mitgliedern bestehe, die durch geheime Abstims- mung gewählt würden, und daß 12 Mitglieder anwesend seyn mússen, um die Verhandlungen beginnen zu können. Die Na- men der Abwesenden werden dann dem Hause angezeigt.“/ Lord Stanley wunderte sich, daß das ehrenwerthe Mitglied für Middlesex sich Über die Abwesenheit der Kommisstons-Mitglieder beschwere, indem der ehrenwerthe Herr auch nur immer eine oder zwei Stunden in den Sißungen zugegen sey. (Hört, und Gelächter.) Jn Betreff des Vorschlages, daß jedes Comité aus 15 Mitgliedern bestehen solle, müsse er bemerklich machen, daß

*) Der Redner verschweigt det i vorliegenden Fall hdchi wesentlichen und das Vorhergesagte bedingenden zweiten Theil des angeführten Artikels: „,„„Dagegen is es wohlverstanden und aus drücklich stipulirt worden, daß weder în der freien Stadt, noch auf dem Krakauer Gebiet, den Ueberläufern, Deserteurs oder von der Justiz verfoïgten, den Staaten der einen oder der anderen der ge- nannten hohen Mächte angehörenden Jadividuen Zuflucht oder Schuß gewährt werden soll, und daß, auf den von den kompetentetr Behdrden zu machenden Antrag auf die Auslieferung solcher Judi- viduen, dieselben ohne Verzug verhaftet und unter genügender Be- deckung der mit ihrer S an der Gränze beauftragten Mache ausgeliefert werden sollen ///