1836 / 72 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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matl’&en Theilnehmer an dem auf der Straße nah Neuilly ge- ou den König versuchten Attentate werden am 28sten d. M. vor demn hiesigen Assisenhofe beginnen.

Nachrichten aus Bayonne vom 29. Febr. zufolge, haben die Operationen der Karlisten im nördlichen Spanien einen el! nünschten Fortgang. Die kleine Seestadt Plencia, 4 Lieues von B'lLao und 2 Lieues von Portugal-tte, mit einem ziemlich guten Hafen, hat sich am Wten nach dreitägigen Feuer und a!s eben ein Sturm unternommen werden sollte, den Karlisten urter der persónlichen Anführung des Ober - Bifehléhabers Srajen von Casa-Eguia ergeben. De Garnison, bestehend aus Z17 : teristen und 19 Artilleristen, ist kriegegeïangen; es if Hr 1nd aestatiet worden, in den Neihen der Karlisten zu dienen. Die Stadt-Milizen wollen si dur) eine Geldbuße von 6400 Piajter loifaufey, Jn dem Blas? selbst hat tnan 13 Stücke Geichul

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vierundzwanz-g Dfúnder, ct. va 300 Gewedre, reh: rere Fásser mit Pulver und Patronen, Kugeln und L bent- mittel aller Art gefunden. Karlisien haben Belagerung W6 Todte und Verwundete gehabt. Legueitio i

iesem Augenbl'ck? wahrscheinlich auh schon in bie Hände der Karli(ten gefallen, Das Hauptquartier des Don Carios war aucd am 26slen noch in Durango, Am 23sten war dort etm Englischer Offizier von dem Corp3 des Generals Evans auge- feinen, Um dem Don Ca! los seine DienFe anzubieten: es isk der Capitain John Willkiüson. Briefe äus Sarazosja von 24sten melden, daß 44 jun57 Leute der leßten Au2 hebung ven doct desertirt und 5 den Karlisten übergegatigen in. Cordova

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sieht mit ier Armee unkbeweglich im Ulzaia- Thale; 6 soli ¡om an Lebensmitteln fehlen; ex wird von Jtüralde objerv:re. Großbritanien und Jrland Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Slzs

zung vom 4. März. Lord Kenyon überreichte cine B ttschrift, vorin das Haus ersucht wird, ciiea im Jahre“ 1824 von tit entschiedenen Prozeß noch einmal zu revidiren und die ‘Part ien von neuem zu vernehmen, Lord Wynford unterstüste dieselbe, weil, wie er meinte, diz Entscheidung durch cinen Jrrthum über- C O O E C N I O0 So O e Uno Lord Holland sprachen fich jedoch gegen die Annahme der ‘Pe- tition aué, da es ganz gegen den Grundsaß scpu würde, wonach das OD'verhaus stets gehande.t, Und da eine solche Neuerung die gefáßrlichsten Folgen haten fönnte, indem sie zu dem Glauben fáßren würde, daß ci Urtheilsspruch des Oberhauses nicht, wie bisher immer der Fail geiresei, als definitiv anges:hen zu wer- den braucho, Die BirrscHe fe wurde demnach von Lord Kènyon wieder zurickzcnommuen. Da demn Hause weiter keine di ingende Geschâfte vorlazen, so bat der Vearquis v. Loudonderry uin die Er- laubniß, einige, wie er sagte, sehr wichtige Bemerkungen in Bezug auf die Wiederbesez ung Les Bisthums Durham und die dabei beabsichtigten Veränderungen machen zu tü:fen. Er puies nun zunäch{t den Charakter des kürzlich verstorben:n Bischofs ven Durham und belagte den Verluit, den dessen D!dz2s2 durch set ach Tod erlitten habe; dann fuhr ex fort: „Du Vernehmen na if es die Absiche der Regierung, die Eigkänfte des Bis- thums Durham schr zu vermindern; ich hesse aber, daß die Minister mit ißrem Emschlusse noch ein wenig anstehen und daß se namentlich die Lage, in der sch die Grafschast Durham be- findet, dabei berösihtigen werden, Jh glaube nicht, daß es in irgend einer Englischen Grafschaft so viel unsruchtbare Land- sriche und so wenig ansässigen Adel giebt a!s dort. Diesen Nachtheilen wurde durch fie fürstlihe Art und Weise, wie der verForbene Prálat sein Cinkommen verwendete, bedeutend adge-

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ofen, Unter anderen Ausgaben, die er zu bestreiten psl-gte, befand sich auch die Uiterhaltung der Königlichen Ajssl- sen: Richter. Wenn nun aber die Einkünfte des Bis- tyums sche geschmälert iverden, und wenn man in Folze dessen erwartet, daß die Land - Edellcute der Grafschaft

inekünftige für den Unterhalt dieser Richter sorgen sollen, so vate id, inan wirb sl gewaltig getäuscht finden, denn cs möchten woh! nur sehr wenige jener Edelleuce im Stande seyn, diesé Kosten zu erschwingen. Auch muß ih zur Ehre des ver: otbenen Bischofs bemeik:n, daß er jährl: 2000 Pfd, sür die Hoschule von Durham auégesebt hatte, und ich hose wenig- 36, dag die Regierung, welche Veränderungen sie auch vor- nehme: mag, fär die Fortdauer dieser Bewilligung sorzen wid.“ Lord Melbourne stimmte volikommen in das Lob des verstor- fenen Bischofs. cin und versicherte übrigens, baz alle mit dem HBiztzum Durham verbuudere Umstände von den kirchlichen Fommisigrien, die ihren Bericht schon unterzeichnt hätten, aufs ernitzid;ste ertwogzi ivorden syen; er glaubte, die beabsichtigte An: ordnung würde alle Darteien zufciedenstellen, aber es sey in diesem ugenölick noch nicht passend, den Pian zu erdjnen; nur jo viel wolle er sacen, daj für die gehörige Aufrechterhaltung der márd2 des fünstigen Prälaten in jeder Hinsicht ausreichend ge- rat werdén. solle, Lord Glenelg brachte am Schuß der

: Bill zar Verbesserung der Nechtépflege in

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Zihpuna ncch eine den Kolonieen ein. Unterhaus. Sigzung vom 4, März. Herr Wallace nberreihte drei Bittschriften aus der Grafschasc Catlow und «eigte habei an, daß er nächstens auf Ernennung einer Kommis: non zur Untersuchung der Vorfálle bei den beiden leren Wah- len in jener Grafschaft autrag:i1 werde. Die erste der vorgeleg- ren Petitionen rührte von cinem Wähler der Grosschast Cariow her, ber ¡eit mehreven Jazrèn Pächter des Oberst Bruen (Mit- aii¿ds fúr Carlow) und dessen Zins - Einnehmer gewesen war, welczer leßtere Posten ihm jährlich 10 Pfund gebracht hatte. Er «eshwerte sich darüber, daz thm im Jahre 1832 dieses Amt ge- nommen und daß er dann fortwährenden Verfolgungen von Sei- ten ‘eines Grundherrn auxgese&t gewesen sey, bloß weil er sür d12 Ne ‘orm- Kandidaten gestimmt; wenn, sagt er, das Parlament 6 n@ ins M ttel lege, #0 würde die Wahlfreiheit L) nis / S : ; f n Carlow. aanz vernichtet werden, wil die dortigen fon: seroaiiven Gutodesiger thre ralbolischen Pächter zwängen, gezen ihr Gewissen zu umz! Die ziveite Petition war ähniiczen ein Pächter des ODverst Bruen klagte ebenfalls, daß iÿm im Jahre 1831 cin Theil seiner Pachtungen genommen toor- ven sey, weil er nicht für ven, Grundherra habe stimmen wollen, und daj er sich daher nothgedrungen dazu habe entschlucßen uü)- sen, weil ér sonst sciue ganze Familie ins Ung! gestürzt hätte. Die dritte Petition war von 19 unter 22 Pächtern des Herrn (erander, Gutsébesilcrs.in der Grafschaft Cariow, unterzeichnet, welcze darüber fazten, daß ihr Gutéherr im Jahre 1831, wo er, so wie sie, noch Reformer gewesen, sie bewogen habe, ihre Stimmen eivregistriren zu lass:n,- und daß er sie nachher, im Fahre 1835, als ev seine politische Farbe gewechselt, auch aufge- fordert habe, mit ihni für die. konservativen Kandidaten zu stim- mnn, unter, der Androhung, daß. er sie sonst ganz zu Grunde rich- eiz werde; do sie sh nicht seinem Willen hätten fügen wollen, abe er sie allen móglizean Plaekercien ausgesest, sey als sein

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296 die Stunde abfordern und durch seinen Sohn geradezu öffentlich erfláren lassen, daß die Toryistischen Gutsbesigzer der Grafschaft geschworen hätten, alle Pächtec, die nicht sür die Tory - Kandi- daten stimmten, von ihren Grundstücken zu vertreiben, ja, es scy sogar in der Nähe seines Wohnsites ein Polizei-Posten auf- gestellt worden, um die katholischen Wähler aus der Grafschaft fortzujagen. (O, o!) Herr Wallace trug auf den Dru der drei Bittschriften an und versicherte, daß er nicht als Partei -in dieser Sache auftrete, sondern daß es ihm nur um das allge- meine Beste zu thun scy; die Beschwetden müßten aber durch- aus genau vntersucht werden, das Haus müsse, wenn sie sich

als bezrändet eriviesen, das Verfahren dcr Gutéherren öffentlich rügen. Oberst Bruen dankte Herrn Wallace dafür, daß er

diese Sache vor dem Hause zur Sprache gebracht, denn es sey sowohl ihm (dem Redner) ais den brigen Gutsbesizern von Sarlow sehr darum zu thun, daß eine folche Untersuchung an- rbe, wie das chrenwerthe Mitglied sie verlange, damit

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das Benchmen aller Parieien und Sekten ans Licht komme.

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Der Oberst rechtfertigie ich nun gegen die in den vorgelegten Petitionen wider ihn erhodenen Beschuldigungen; er verlas cin langes SeSreiben, wels in den Bericht der Kommission zur Untersuchung der Besteczungen bei den Wahlen aufgenommen vorden, um zu teigen, daß der ‘Pächter W, Murphapy, von dem die erie Bittschrift herrührt, nur hin und wieder zu gelegentli- cen Dienstleistungen von ihm ceorgucht worden und daß der- se!be in der Entrichtung seines Pachtzinses sehr säumig gewesen sep, obgleich er keinesweges Noth gelitten; sein Pachtzins habe jährlich nux 15 Pfund betragen, und dech habe cr die NÚck- stände auf 80 Pfand anlaufen lassen; genug, er habe, so wie die rigen Pächter, bezahlr, so viel und wann es ihm beliebt. Außerdem las er noch einen Brief vor, worin seine (des Oberst Bruen) Nachsicht in der Eintreibung des Pachizinses gerüÜßmt wird. Was Heren Alexander anbetresse, so wolle er nur so viel sagen, daz Jrland keinem Gutsbesizer mehr Dank schuldig sey, als ihm, denn er habe außerordentlic;e Verbesserungen auf seinen Lände- reien vorzenommen. Der Nedner beschuldigte sodann die katho- lischen Geistlichen, daß sie cf: in kritischen Augenblicken die Ar- beiter antrieben, ihre Herren im Stich zu lasseu, und er fragte das Haus, ob es unter solchen Umständen zu verwundern sep, daz die Gutsherren sich gegen dergleichen Fälle zu {hüßen such- ten und lieber protestantische als katholische Pächter und Arbei- ter auf ihren Gütern hätten. Als Gründ, weshalb ein Polizei- Posten in der Näße seiner Wohnung aufgestellt worden, sü, rie er an, daß dort eine Brücke über den Bavrow - Fluß führe, der die Grafschaft Carlow vou der Königin -Grafschaft trenne, und daß über tieje Brücke oft bei Nacht Haufen von Weißfüßlern herübergelommen seyen und Verheerungen auf seinen Gütern angerichtet hätten. Jm weiteren Verlauf der Rede kam der Oderst auch wieder auf die früher von Herrn Vigors dem Par- sament überreichte Petition und vertheidigte namentiich den Oberst: Lieutenant Latouche, einen der Gutsdesißer von Carlow, gegen die Beschuldigungen, welche in jener Sittschrife wider denselben erhoben worden, indem er sich auf das Zeugniß von dessen Agen- ten, Herrn Butler, berief, der versichert habe, daß in den 61 Jahren, seit denen szin Vater und er in Diensten des Herrn Latouche gewesen, nicht cin einziger Pächter von dessen Gütern vertrieben worden scy. Der Redner {loß mit einer Schil- derung- der Verfolgungen und des Hasses, denen die Protestanten in Jriand von Seiten der Katholiken ausgeseßt seyen, und wünschte, daß es zu einer strengen Untersuchung der dortigen Verdältiisse käme, damit die protestantischen Untertha- nen vor den barbarischen Unbilden geschüßt würden, die fle jet in Jrland zu erdulden hätten. sition.) Nachdem sich noch einige andere Redner über diese An- gelegenheit hatten vernehmen lassen, {loß der Sprecher die Debatte mit Ler Bemerkung, daß es jeßt nicht an der Zeit sey, weiter auf die Sache einzugeßen, und baß man warten müsse, bis Herr Wallac? sie vermittelst einer ordentlichen Motion zur Sprache bringen werde. Legterer bestand übrigens nicht auf den Druck der Petitionen, weil Sir H. Hardinge bemerklich machte, daß dur die Veröffentlichung derselben einige Personen verleßt werden würden. Herr Roebuck trug fodann dem Hause eine Beschwerde úber ein Zritungsblatt, die „Sheffield Jris‘/ vor, worin eine seiner Reoen entstellt und als eine Verrätherei an der liberalen Sache geschildert war. Er rechtfertigte sich gegen diesen Vorwurf und erêlárte, daß er von den verantwortlichen Herausgebern jenes Blattes cinen Widerruf jener Beschuldigung verlangt habe. Herr Hoy trug darauf an, die alte Abstim- mungsweise wieder einzuführen, weil die neue zu viel Zeit weg- nähme, deun in einem Fall, wo nur 63 Mitglieder auf der ei- nen Seite gewesen, habe die Abstimmung durch Trennung der beiden Parteien in ¿wei verschiedene Zimmer 15 Minuten er- fordert, während man sonsk » Minuten gebraucht,

nur O wenn sich auch auf der einen Seite 130 und auf der anderen 50 Mitglieder befunden hatten; det dem jeßigen WVer- fahren würden, wenn man die durchscnittlihe Zeit der täglichen Sikungzgen des Hauses auf §8 Stunden annähme, die Abstimmungen während einer sehsmonatlichen Session eine ganze Woche fortnehme". Lord J. Russell gab die Schwierigkeiten bei den Abstimmungen zu, giaubte jedo, daß das neue Verfah- ven, obgleich) auch dabei Jrrthúmer vorgekommen seyen, sich doch noch besser bewährt habe, als man erwartet, und daß man es daher jedenfalls noch länger damit versuchen müßte. Der Antrag wurde demnächst ohne Abstimmung verworfen. Das Haus ver- wandéelte sich sodann in einen Subsibien-Ausschuß, und Herr C. Wood, der Admiralitäts-Secretair, erhob sich, um dem Hause die Marine-Veranschlagungen für das laufende Jahr vorzulegen.

¡¡„Dugleich//, sagte ‘der Redacv, „der wirkliche IRehrbetrag der gegenwärtigen Veranschlagungen gegen die des vorigen Fahres auf den ersien Blick 297,820 Pfd. zu machen scheint, 0 beläust si die wahre Vermehrung der Ausgaben des Landes doch nur auf etwa 246,000 Pfd. Dies kommt daher, daß im vorigen Fahre, wegen der in verschiedenen Diensizweigen, getroffenen Anordnungen,“ cine grdßere Summe veranschlagt, al3 ausgegeben wurde. Der erfie Mehr-Betrag int den gegenwärtigen Veranschlagungen gegen die des vorigen Fahres befindet sich in den ersten beiden Posien, nämlich in den BVeranschlagungen (ür den Sold der Matrosen und See- Sol- daten und fr die Versorgung terselben nit Lebensmitteln. Dieser Mehr-Betrag eritsteßt hauptsächlich aus der von der Regierung für ndthig gehairenen Vermehrung dec Marine und wird sich etwa auf 254,000 Pfd. belaufen, obgleich er eite Summe von 287,000 Pfd. zu betragen scheint. Diese Differenz entsieht aus den oben erwähn- ten Anordnungen und daraus, daß ein Theil der im vorigen Fahre bewilligten Summe, der früher zu den Ausgaben des jeßt aufgehobenen Marine-Zahl=Amts verwendet wurde, auf das diesjährige Budget Úbergeht. Eine anderweitige Differenz ergiebt sich in dein 10ten Posten, nämlich in den Veranschlagungen für die Marine-Magazine, fúr die Erbauung und Lusbesserung der Schiffe, Docks und Werfte. Diese Veranschlagung beträgt etwa 47,000 Pfd. mehr, als die bei- sptellos niedrige des vorigen Fahres. Der nächste Posten, den ich glaube erwähnen zu müssen, betrifft die vermischten Veranschlagun- gen. Wenn die ehrenwerthen Mitglieder den Betrag dieser Veranschla-

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ezency Gerichtsvoigt aufgetreten, habe ihnen den ‘Pachtzins auf

gung mit dem vorjährigen vergleichen wollen, so werden sie finden, daß

(Großer Beifall von der Oppo- \

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da er geglaubt, ohne dessen Húlfe

eitte Reduction stattgefunden haben würde, wenn nicht die Aus aben für Einregistrirung der Matrosen der Kauffahrtei- Schiffe un r die Untersiüßung der im Eise eingeschlossenen Wallfischfänger ein. getreten wären. (Hört, hdrt!) Jn der Veranschlagung für den Halbsold wird man finden, daß durch Reduztrung der Gebührey der Kassirer von ein Achtel auf ein Zehntel eine Ersparung y 5000 Pfund bewirkt worden if. Zugleich hat die Regierung Sy Maiesiät es für ihre Pflicht gehalten, zugleich mit den Veranschla, gungen, was bisher noch nie geschehen iff, dem Hause meh, rere erläuternde Dokumente in Betreff der einzelnen Posten vorzulegen, und ich glaube, daß man in dieser Beziehung ein höchsi offenes und fluges Verfahren angenommen

Es ist indeß nothwendig, die Gründe darzulegen, welche die Regie, rung Sr. Majcslät veranlaßt haben, cine Vermehrung von ck00 Seeleuten gegen das vorige Jahr zu verlangen. Der Aus\cchuj wicd sch erinnern, daß, als im vorigen Fahre ein ehrenwerthe Mitglied vorschlug, die Zahl der Seeleute zu vermindern, der se ehrenwerthe Baronet gegenuber (Sir J. Graham), dessen Kenntnis, vom Seewesen Niemand in Abrede siellen kann, die ZweckEmäßigk eines solchen Verfahrens bezweifelte, und ih muß bekennen, daß di Erfahrung des vorigen Jahres diese Zweifel gerechtfertigt hat. (Hört!) Fch muß bitten, zuerst die Aufmertsamkeit auf die wahre Zahl der jy dem cigentlichen Seedienste beschäftigten Seeleute zu richten. Bord der Packethdte sind etwa 1300 Mann, auf Schiffen zur Auf. nahme der Küsten 600 Mann, und auf Transportschissen etwa Ag Mann, zusammen also ungefähr 2100 Mann von der ganzen im yy rigen Jahre bewilligten Zzhl, so daß in der That für den effektiyey Dienst des Landes nicht etnmal 14,000 Mann verwendet werden fön: nen. (Hôrt, hôrt!) Einer von den Gründen der Regierung für eine Vermehrung jener Zahl ist nun die beständige Forderung alle O fiziere, die Seemacht zu verstärken. Es gteöt nicht etne einzige Sia tion in irgend einem TDheileder Erde, von der die Regierung nicht fortwäh:

rend dringend aufgefordert würde, die Seemacht zuun Schuße des Briti, F

schen Handels zu verstärken. (Hört, hört!) Aus demStillen Deceat, wo un: ser Handel schuell zunimmt, werden jene Forderungen wirklich li: 0: S0 nt de in dem

Briefe der Art von dort eingegangen. Aehnliche Gesuche hat die Admiralität- von den Konsuln in Lima, Me | C0 uno Bao, T0 Wie von den Dort UND M N

ganzen Westküste Mexiko’s wohnenden Kaufleuten erhaltet, und Alle erklären die Vermehrung der dort figtionirten Schiffe zur Be- shüßung des Cigenthums Britischer Kaufleute für absolut noth: wendig. hen Brasiliens sind dieselben Gesuche eingegangen und namentlich in Betreff der lehteren Häfen Lon den Kaufleuten in Liverpool und ande- ren cinflußretchen Personen unterstüßt worden. Wie begründet diese Ge: suche sind, beweist die Thatsache, daß Éürzlich ein Britisches Kauffahrtel-

chiff gefapert und die Ziannschaft vis auf Einen ermordet worden ||, È

(Hört, hèrt!) Sir George Cockburtn, auf der Westindischen Station, ver-

langt eine Verüärkung, um den jeßt leider in den dortigen Gewäs: E

sern wieder schr zunehmende Sklavenhandel unterdrücken zu kdn- nen. Auch die Neu- Foundland- Station fordert eine Verstärkung zum Schuß der Fischerei gegen die Eingrisse der Franzosen und ay- derer Nationen; eben so der Admiral der Ostindischen Station, um die Seeräuber in der Straße von Malacca im Zaus- me zu haiten; von der Afrikanischen Station gehen fort- während Klagen ein über die Zunahme des Sklavenhandels unter Spanischer und Portugicsischer Flagge, und von der Lissabos ner Station wird die moralische Unterstüßung der Flotte im Taio verlangt, um dadurch den gewünschten Zweck des Quadrupel- Trak-

tats schneller herbeizuführen. Es is unmöglich, allen diesen Fordes k

rungen zu genügen, wenn man nicht die Britische Seemacht von Spanien und Portugal, wo ihre Gegenwart nothwendig is, abbe- rufen will. Das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied gegenüber (Hr. Grove Price) wird tes zugeben. Zu Anfang des vortgen Jahres wurde vorgeschlagen, von jener Station eine Fregatte abzuberufen; allein es wurden Einwürfe gegen diesen Vorschlag gemacht, und jene Fregatte is so gluctlih gewesen, ein grausames Verfahren gegen Gesangene zu verhinder?. Es is auch von Wichtigkeit, auf die Seemacht anderer Nationen Rücksicht zu nehmen. Den glaub- würdigsen Nachrichten zufolge, hat Frankreich jeßt 28 Kriegsschiffe in See, und Rußland hat seine Marine noch weit bedeutender vere

mehrt. Jm Jahre 1834 hatte Rußland 5 Linlenschiffe im} Schwarzen Meere und 18 in der Ostsee, und im vorigen | Sommer kreuzken 18 Russische Lintenschise und 6 Fregatten |

in der Ofisee, und außerdem war noch eine große Flotte in Krot- stadt, die aus 11 Linienschiffen, 6 Fregatten, 10 kleineren Schiffen und Damypfbôdten bestand, die sämmtlich gut bewaffnet und bts mannt waren, und guf dem kreuzenden Geschwader allein befanden sich 10,000 Mann. England hat dagegen nur höchstens 2 Fregat-

ten und 1 Sloop niit eiwa 1000 Mann in der Oftsce (hört, hdrt!), F

und überhaupt in allen Theilen der Welt nicht über 10 Linienschif (Hôrt, hôrt!) Die Ursache hiervon ist niht ein Mangel an Schiffen,

foudern ein Mangel an Seeleuten zux Bemannung der Schiffe, dle

ee in unseren Häfen liegen und în wenigen Tagen in Sce gehet töountet?. bemannt werden, und die Negierung Men daher eine Vermehrung von 5000 Seeleuten vor. Jch hofe auf die einmüthige Zustimmung

dienst verwendet werden.

Herr Grove Price wünschte bei dieser Gelegenb«it zu |

wissen, ob cin Britischer Marine - Offizier dazu beigetrac,en habe, den abscheulichen Meteleien in Barcelona Einhalt zu thun, da

doch zu jener Zeit ein Britisches Schiff in dem dortigen Hafen |

gelegen, worauf Herr C, Wood erwiederte, der Capitain Par ker habe allerdings dem Gouverneur von Barcelona seine Mann schaft zur Unterstüßung angeboten, um jene Meßeleien zu ver hindern ; diese Hülfe sey zwar abgelehnt worden, aber dessenun- geachtet habe der Capitain nicht wenig zur Wiederherstellung der Ruhe beigetragen; auch habe der Capitain Lord Jngestrie den Erzbischof von Tarragona und eine große Anzahl von Karlisten an Bord seines Schisses aufgenommen und den Ersteren nach M6 jorka, die Legteren in Schuß vor den Aufrührern gebracht. (Hört, hôrt!) Sir E. Codringtonrühmte ebenfalls das Benehmen jener beiden Capitaine; überhaupt, sagteer, würde jeder Britische Of- sizier stets bereit seyn, Unglückliche in Schuß zn nehmen, ohne da na zu fragen, ob es Karlisten oder Christinos, Griechen oder Türken seyen, wie das Beispiel von Capitain Hamilton gezeig! habe. (Hôrt, hört!) Er sprach übrigens seine Freude über die Vermehrung der Marine aus, ja er wünschte, man hätte diese Vermehrung noch verdoppelt; er habe bei der ersten Revolution in Brasilien sogleich die Meinung in der Admiralität daß cin Admiral und wenigstens 5 Linienschisse dorthin geschickt werden müßten, um die vielen Millionen Britischen Eigenthums, die dort angel:gt seyen, zu s{hüßen; man habe ies nicht gethan, obgleich er es. als das einzige Rett"'gsmittel fär dies E: egeiamet b e das : vernichtet und ritishe Kauffahrteishisse ; ; mi men worden. Herr Roebuck wünschte zy wie: wod eaind lich der Capitain Parker bei Ba‘celona stationirt sey, worauf Sir C. Adam, einer der Lords der Admiralität, erklärte, er sey dorthin gesandt worden, um den Quadrupel- Traktat ausführen zu helfen; der Gouverneur von Barcelona habe sich {elder geirrt, fertig werden zu können, und alsdann wieder zum Capitain Parker geschickt worden, sey es

Stillen Ocean stationirte Admiral und Commodore im August vorigen Fahres, auf Bitten der Britischen E Kaufleute zu Callao, außer den zwei schon dort befiablichen Schiffen, E noch eine Verstärkung verlangt, und Mönate lang sind beständig F

Auch voi der Küsie von Peru und den Häfen des nördli

Sie fônnen indeß nicht ohne Zustimmung des Parlaments F

} es ; Webir'ge, o die Theepslanze willig fortkommt, und die dritte für des Hauses und trage darauf an, daß, mit Einschluß von 9000 Set er ab Éo G j ucher m mt oldaten und 2000 Senn Ai A E San dea botanischen Garten von Kalkutta zu Versuchen bestimmt Mâcz beginnenden 13 Mond-Monate 33,700 Mann für den See: | VUrden.

geäußert, |

Eigenthum sey

on zu spät und das Gefängniß s{choun erbrochen getvesen. err G. S. Young klagte über die Eingriffe, die man Frank- ch an der Afrikanischen Küste in die Britischen Znteressen er- ubt habe, und die von dem dortigen Britishen Commandeur ¡tten mit Gewalt zurückgewiesen werden sollen, nur habe- derselbe j dernicht die Mittel dazu gehabt ;z zU PortoNegro seyen dieBritischen - R ahte und Interessen durch eine Französische Blokade beeinträchtigt E die Britischen Kaufleute wegen Mangels an einer hinrei: - cidett Macht ju ihrem Schuß in der Betreibung eines sehr “ichtigen Handels gehindert worden; er hoffte, die Regierung aide dafür Sorge tragen, daz diejenigen, welche dadur gelit- eine angemessene Entschädigung erha!ten würden. Lord Pal- “(ron verfchert?, es sey bei j\ner Gelegenheit kein Grund N arbandéil geivesen, zu Gewait - Maßregeln zu schreiten, sondern N s man der Französischen Regierung cine freundschastliche Vor- n sung desha!b gemacht, sp die Sache sogleich zu Englauds Zu- T edenheit eresigt worden. (Hört, hört!) Herr Young be- f uptete, diese Erledigung sey keineswegs für die in jenem Han- (beschäftigten Britischen Kaufleute befriedigend gewesen, denn wenn “uvd die Blotade aufheben worden, so sey dies doch erst zu einer Jah- ¿szeit geschehen, wojener Handel schon aufgehört, unddie Franzosen (tein zum Nachthcil der Brit. j&@en Kaufleute ihren Zweck er- hcit, Im weiteren Verlauf der Debatte (auf die wir noch “inmal zurückkommen werden) ließen sich hoch Herr Hume, Sir o Graham, Sir R. Pee, Lord J. Nu ssell, Herr Spring Vice, Grd Howick und L O Stuart vernehmen ; Pegterer (rade die B-sehung von Krakau wieder zur Sprache lind áußerte die Hesfnung, daß die Englische Regierung sich ins nittel legen Und die durch Traktaten garantirte Neutralität die- e freien Stadt nicht werde verlegen lassen. Es wurden übri- ens sammtiiche von Hrn, C. Wood beantragte Subfidien für die gine ohe We.teres bewilligt.

London, 5. März. Der König beabsichtigt, seinen Ge- furtétag am 28. Mai im Buckingham-Palaste zu feiern. Auch soll diesem Schlosse der Name St. George's Past beigelegt f Die náchsten Cercies Jhrer VMaj. der Königin sind auf 21 Ap den 9 Mat den 28 Mal, Zur und auf den 16. Junt

"qerdei. den 24, März, den den 5 I Feicr des Gebu:tétages des Königs, festgescht. ; 4 E :

Sir Fiancis Burdeit is faft gänzlich wiederhecrgefdellt. " Srine Aerzte haben im eine Veränderung des Aufcnthales auf (inige Tage angerathen, und man hofft, ihn bald seinen Siß im Parlamerite wicder einnehmen zu sehen. : / i

In der vorigen Woche kam der zum Scccetair bei der hie- sigen Russischen Bolschafr ernannte Herr von Berg von St. Petersburg mit Depeschen hier an, die man fär sehr wichtig l hált; es wurde darauf sogleich wieder von hier oin Courier rach Et, Petersburg abgeschickt. ;

Die Hetren O‘'Connell und Hume haden dfe Einladung der Reformer in York zu einem nach Ostern dort zu gebeudenu éffent- {hen Diner angenommen. 5 /

Die jetzt publizirten Armee?Veranschlazungen weichen weig von denen des vorigen Jahres ab; das neulich verbreitete Ger richt, als 4 L Armee e 10,600 Mann vermindert wer- den, erweist sich a!s ‘ungegtúndet.

M Sirsige Blätter wolien wissen, es werde nächstens ein Han- dels:Traktat zwischen England und Belgien abgeschlossez werden.

Spaniens ausländische Schuld wird jeßt hier zu. 22 Mill. Pfund Sterling angeschlageT, so daß für des nächste Zins - Se- utester 800,000 Pfund erforderli seyn würden.

Jm Bdörsen-Berichte der Times liest man: „Die Portu- | giesishen Fonds waren ai der gre|èrigen Börse schr gedrückt, was P aupt(ä4lich durch die le6ten Briefe aus Lissabon verursacht wurde, worin gemeldet wird, däß das in wenigen Tagen den Cortes vorzulegende Budget den sinanziellen Zustaud des Landes als sehr traurig darstellèn werde, und daß Herr Campos zuglei betláren wolle, er sey, ohne eine besondere Bewilligung der Kammern, auß¿r Stande; den Bedürfnissen des Landes zu geuü- qu, Außerdem wirkte auch die Nachricht nachtheilig, daß in - Vifiabon ein Dokument bekannt gemacht wotden, das den Zweck abe, zu zeigen, die Staats#\chuld sey durch die lekiè Cretrung “der 3proc. Papiere um 4 Millionen Pfd. vermehrt worden. Es wird jedoch zugleich versichert, daß der Ex-Minister Carvalho je- "zes Dokument, im Falle cs der Kammer vorgelegt werden sollte, u widerlegen beabsicht'ge.“ e E î Nas Berichten aus Kalkutta von der Mitte des Septem- her hatte Herr Gordon, Vorstand der Kommission für den Thee- hou in Britisch - Jadien, aus Canton drei Büchsen voll Thee- " Vaanten übersandt, wovon zwei nach Assam und dem Himalaya-

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Hannover, 8. März. Gestern Mittaz verschied hier-uach einer längeren Krankheit der Staats- und Kabinets :- Minister

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| Friedría Franz Dietrich Graf von Bremer. bes Se. Excellenz war seit deur Jahre 1832 aus dem aktiven Staatsdienste ausgeschieden. Dresden, 8 März. Einer Ministerial - Bekanntmachung Zufolge, sollen in Chemnis, Plauen und Zittau binnen kurzem mittlere Gewerbschulen eröfsnet werden, die zur Vervoll- ommnunia des vaterländischen Gewerbewesens b:itragea, übrigens “pber das höhere und umfassendere Realstudium den dasúr bestinm- tes -Bildungs- Anstalten auch ferner überlassen sollen. N Gotha, 9. März, Jm hicsigen Allg. Anzeiger liest an: „Jch Êwill nicht“, sagt der Fürs von Schwarzburg-Sen- ershatesen in einer Versüzung vom 23. Februar d. J., „daß iejenigen , welche stckch mir vertrauensvoll bittend oder besc{we- end nahen, dasúr Kosten an die Kabinets: Sporte!- Kasse bezah- len sollen. Eben \o wenig finde ih cs mit meiner Würde ver- “einbarlih, wenn die von mir unmittelbar ausgehenden Haubdlun- en der Regierung, besonders die Ausflisse meiner Gnade, zu Quellen des Staals- Einkommens gemacht werden. Ju den ge- H dachten Beziehungen hebe ich daher die Kostenpflichtigkeit, inso- Iwiit dieselbe licher noch bestanden bat, gänzlich auf.“ Es soll “jedoch hierdurch der fernere Gebrauch des Ste upelpapiers kei- | neswegs aufgehoben oder auch nur noch mehr, als schon geseßlich ift, geschmälert seyn: den dasselbe hat durch die Verwendung er desfallsigen Einnahmen zum Besten der Schulen einen Zweck, welchem der Fürst keinen Eintrag thun will. Die, Ausgaben, welche b'sher aus der Kabinets-Sportel-Kasse bestritten wurden, sollen künfcig aus der Regierungs-Sportel- Kasse entnommen werden. I Unter Leitung des Herzoglichen Ober - Konsistoriums wird hir uach Ostern d. J. ein nach einem umfassenden Plane ein- eric ‘htet:2s Real-Gymnasium ins Leben treten. «„Núnchen, 7. März, Das Königl. Bayerische Staats: Ministerium des Junern hat am 31. Jan. d. J. eine Verord- ung, dre Bildung der Schullehrer betreffend, crlassen, von der

297 anbildung tüchtiger Lehrer für die Deutschen Schulen war längst für die Bayerische Staats-Regierung ein Gegenstand besonderer Färsorge. Mehrere Allerhöchste Verordnungen, namentlich jene vom 11, Juni 1809, sind dessen Zeuge, und neuerlich noch hat die von Sr. Majestät dein König Allergnädigst bewilligte Errich- tung eines eigenen Schullehrer-Seminars für den Regenkreis be- wiesen, daß der edle Sinn des Wittelëébachischen Herrscherstam- mes für diesen wichtigen Zweig des öffentlichen Lebens nicht erfaltet \.y. Eben diesem Königl. Sinne konnten aber auch jene mannigfaltigen Lücken und Gebrechen nicht entgehen, welchen die bisherige Vor- bildungsweise zum Schullehrer-Amte an sich trug. Hat näm- li, wie dies gegenwärtig in Bayern der Fall is, der Staat einmal erkannt, daß wahre Volkébildung das Erziehen und das Lehren in gleihem Maße umfasse, und ist zugegeben, daß in ei- nem den Schulbesuch gebietenden Laude die Aeltern einen rechts- begründeten Anspruch nicht nur auf sorofältige Entwicklung des Verstandes, sondern auch auf gewissenhafte Pflege des Be- müthes und auf religids sittliche Veredlung ihrer Kinder haben, so kann die Regierung nicht umhin, auch die Vorbildung der Lehrer dieser erklärten Richtung gemäß zu leiten und anzuord- nen. Um unterrichten za können, muß der Schullehrer selb gründlich unterrichtet seyn: um Herz und Gemúth zu veredeln, muß ¿die edlere Gesinnung in ihm selbs herrschen; um end-

lich Unterricht und Erziehung gehörig zu verbinden, muß vor Allem er selbst zur richtigen Erkenatniß des kindlichen

Charakters, so wie auch zu jener Reife und Grediegenheit des Urtheils und Benehmens gelangt sepn, welche allein zu lenken, zu gestalten und bleibende Eindrücke hervorzubringen vermag. Der SehUullehrer muß die Ueberzeugung in sich tragen, daß die Schärfung des Gedächtnisses nur einen Theil des Unterrichtes | bilde, und daß seine eigentliche Aufgabe nur da erfüllt werde, | wo das Erlernte in die Begrisse und in das Vemüth des Kin- des übergeht; er muß hoch genug stehen, um zu erkennen, daß die sitttlihe Veredlung nicht bloß in der Anwendung gewöhn- licher Schulzucht, in dem äußerlichen Verwischen vorkommen-

muß mit väterlichem Ernste kindlichen Sinn und Liebe zur Ju- gend verbinden, mit Einem Wort sein ganzes Wesen muß dafúr bürgen, daß die ihm cinst anzuvertrauende Schule, dem schon mehrfach kund gegebenen Willen Sr. Maj. des Königs gemäß, die gute häusliche Erziehung fortseze und unterstüße, die mangelhafte ergänze und sch{chlechte möglichst verbessere. Eine solche Befähigung ader wird nicht in dem kurzen Zeitraume zweier im Seminar zugebrachter Jahre erworben werden; sie kann nur das Ergebniß einer folgerechßten, schon mit dem Aus- œ.(t aus der Werkftags-Schule beginnenden und ohne Unterbre: . chuag bis zur Uedernahme des Lehrfaches fortgesezten Erziehung zum Lehrer und Erzieher schn. Damit nun der Schul- leßterstand im Königreiche Bayern in der That auf diesen Stanöpunkt sich erhebe, damit er-im vollsten Sinne des Worts den Königlichen Absichten entspreche und in reichem Segen

So V

gen und Kreisschelacharte, dann nach Anhörung der in die Haupt- und Residenzstadt berufenen Seminarvorstände, in Folge reifer Berathungen der aus der Mitte des Königlicien obersten Schulrathes gebildeten Kommission für das Deutscize Schulwesen, in Gemäßheit spezienen allerhöchsten Auftrags und mit Aufhe- bung aller früheren Bestimmungen, namentlih des Regulativs vom 11. Juni 1809, Nachstehendes angeordnet: Allgemeine Be- fimmungen: Die Bildung zum Berufe des Schuilehrers um- faßt drei Zeiträume: 1) den Zeitraum der Vorbildung für den Eintritt in das Schullehrer-Seminar; 2) den Zeitraum der Ausbildung in dem Schullehrer-Seminar, und 3) den Zeit- raum der Fortbildung nach dem Austriit aus dem Seminar.‘

Regensburg, 6. März. Der hier erschcinende H rechtfertigt sich gegen die Beschuldigung cines Norddeutschen Blattes (\. Nr. 62 der St. Ztg.), daß er sich Ausfälle gegen die nichtkatholishen christlihen Konfessionen eilaube. „Wenn“/, sagt der Herold, „jener Nefcrent uns beschuldigt, daß wir uns zur Vertheidigung der katholischen Kirche „,„unzarter Ausfälle gegen andere Kirchen‘/‘/ bedienen, so glauben wir uns zu der Behauptung berechtigt, daß er den „Herold“ niemals gelesen hat, denn wir haben darin siets Achtung vor anderen Kotfessionen ausgedtückt; wir habet uns nie erlaubt, deren Glaubentsäße at- zugreifen, sondern wir haben im Gegentheil geradezu und wie- derholt erklärt, daß wir es nicht mit den Konfessionen als sol- chen, sondern nur mit den verdammenswerthen Hanblungen und Schritten von Jndividuen und Parteien zu thun haben „- die ihre Konfession auf die antisoziale und revolutionnaire Fahne ma- len, womit sie eben so gegen die bestehende Ordnung in der Schweiz, wie gegen die Freiheiten der Katholiken mehrerer Kantone zu Felde ziehen, um solchergestalt recztlih denkende Pre- testanten in den Wahn zu bringen, es handle sich um Glaubens-

zwecke. Dies ist der Sinn, in welchem wir aufgetreten sind und, unbekümmert um jenen Referenten, ferner auftreten werden.“

Darmstadt, 7. März. Das heute erschienene Neg ie-

rungs-Blatt enthält nachstehende Bekanntmachung des Mitii- steriums des Jnnern und der Justiz vom l8ten d., das Ausge- ben von Promessen auf Partial- Schuldscheine des Staats\ch{ul- den - Tilgungs - Kasse- Anlehens von 6!/, Millionen betressend. „Seit geraumer Zeit hat eine nicht geringe Anzahl von Maklern Verdien{è darin gesucht, Promessen auf die einzelnen Partial- Schuldscheinen des Großherzoglich Hessischen Staatéschulden-Til- gungs - Kasse- Anlehens möglicherweij? zufallenden Prämien zu verkaufen, ohne zugleich die Partial - Schuldscheine, auf deren Nummer die Promessen ausgesiellt worden sind, irgendwo zu deponiren, oder die Schuldscheine selb dem Käufer für dic Dauer der betressfenden Ziehung einzuhändigen. Dieser Promessenßandel ist sogar so weit getrieben worden, deß Judrviduen mit Anerbie- tungen hierzu das Land hausirend durchzzogen haben. Das nisterium findet sih daher veranlaßt, zur Verhütung möglicher Benachtheiligung der Unterthanen dur) solche Veréäufe, welchs weder eine genügende Garantie darüber darbieten, daß der Aus- fieller der Promessen die Original-Partial- Scheine, auf deren Nammern jene lauten, auch wirklich) besist, noch darüber, daß e: demnächst, wenn die Herausgah2 des Scheiucs oder Zahlung der auf denselben etwa gefallenen ‘Prämie verlangt wird, auch eins oder das andere leisten kann, und daß nicht auf eine und dieselbe Nummer mehrfache Protnessen aus- gestellt worden sind, döffecutlih darauf aufmerksam zu ma- chen, daß der Besi einer Promesse keinen Znspruch an die Staats: Schulden-Tilgung-Kasse auf eine von der Nummer der Pro- messe gewonnene Prämie giebt, sondern zur Begründung eines solchen Anspruchs nur der von der Staats-Schulden - Tilgungs- Kassen-Direction selbst unterschriebene Original-Partfalschuldschein dient, und daß hiernach nur der wirkliche Besis des Original- Partialschuldscheines den Käufer einer Promessz, in Bezug auf

der Jugendfehler, sotdern in deren Entwurzelung bestehe; er }

Herold j

Fal (en ;

Mailand, 26. Febr. Aus Cagliari wird gemeldet, daß am 11. Januar dort die Englische Korvette „„Orest‘/, komman- dirt vom Capitain Codrington, Sohn des bekannten Vice - Ad- mirals Sir Edward Codrington, angekommen sey. Am 13. Ja- nuar brach im Königl. Palast von Cagliari in derjenigen Etage, in welcher sih die Büreaus des Kriegs - Ministeriums befinden, Zeuer aus, das jedoch keinen allzugroßen Schaden anrichtete. Die Papiere des ‘Ministeriums waren geborgen worden.

Spanien

Madrid, 27. Febr. - (Franz. Blätter.) Die Wahlen

haben heute im ganzen Umfange der Spanischen Halbinsel statt-

gefunden. Unter den bis jet bekannten Namen der hier in

det Hauptstadt erwählten Prokuradoren bemerken wir die der

Herren Don Juan Alvarez y Mendizabal, Calderon de la

Barca, Salustiano de Olozaga (des Civil -Gouverneurs) und

Don Manuel Cantero. Die Gemüther sind heute ein wenig

düster gestimmt; man ertvartet mit Ungeduld das Resultat der

Wahlen in den Provinzen, und man glaubt, Herr Zsturiz werde

den Herrn Mendizabal als Premier-Minister erseben. Morgen

wird das Dekret in Bezug auf die „gänzliche Aufhebung der

Klôster“/ erscheinen.

Die Times enthält Privat-Mittheilungen aus Madrid

vom 26, Februar, wonach Jsturiz cingewilligt haben soll, das Portefeuilie der auswärtigen Angelegenheiten zu übernehmen. Auch soil die Französische Regierung sich erboten haben, 6000 Berg-Bewohnern der Französisch-Baskischen Provinzen den Ein- tritt in den Spanischen Dienst zu gestatten. (?) Die Fonds waren um 2!/, pCte. gestiegen, und man erwartete zum 29. Februar ein Dekret zur Konsolidirung der unverzinslichen Schuld, wonach für jede 100 Pfund derselben 50 Pfund der 5 pCt. Zinsen tra- genden Schuld gegeben werden sollen.

Die Allg. Ztg. schreibt aus Madrid vom 20. Febr. : „¿Die Kolonne, welche von Guadalaxara ausgezogen ist, um Bas tanero zit verfolgen, befand sich am L11ten in Tiergo. Der Bri- gadier D. Narciso Lopez stieß des Abends L Uhr auf diese Truppen, er glaubt in der Dunkelheit Factiosen vor sih zu haben, greift sie tapfer an, macht die Vorposten nieder, nimmt 40 Mann gefangen und dringt unter heftigem Kugelregen in den Ort ein. Endlich erkennt man sich an dem Rufe viva Isabel U! als ge- genseitige Freunde und bemerkt mit Bedauern, daß 16 Sol- daten getödtet und noch mehrere verwundet sind. Der Be- fehlshaber der Truppen von Guadalaxara rühmt in seinem amtlichen Berichte die von seinen Leuten bei dieser Gelegen- heit bewiesene Tapferkeit! Mittlerweile set Batanero, der vor vierzehn Tagen bei Trillo vernichtet worden seyn soil, die Provinz Guadalaxara in Schrecken, und drei starke Corps, die von Madrid, Guadalaxara und Cuença ausgezogen sind, tönnen ihn bis jeßt nicht auffinden. Am 1äten nahm er die Posftpferde in Torremacha und Almadrones weg und rückte am 15ten mit

wirke, wird hiermit nach Einvernaßme sämmilicher Kreis-Regicrun- | seinem ganzen Corps in Atienza ein. Dieses Corps besteht aus

240 Mann Infanterie, 60 Reitern und 12 Mönchen. Jn Atienza fand er den gewesenen Prokurador Carvillo Manrique und führte in gefangen mit sich font, um, wie er sagte, ihn dem Don Car- los vorzustellen. Alle Anerbietungen von Ldjegeld wies er zurü. Außerdem nahm er 40 Flinten der Nationalgardisten, Munition, Taback und 12,000 Realen mit fort. Am 17ten war er in Galve, sieben Meilen von Atienza, wo am selbigen Tage die Königlichen Truppen erwartet wurden. Gestern früh traf hier in Madrid ein Eilbote aus Galve ein, mit Briefen des dortigen Pfarrers an die Familie des Herrn Carvillo, und, wie es heißt, auch mit einer Depesche an die Regierung, worin Batanero sich erbietet, jenen Ex-Prokurador gegen einige Gefangene auszuwechseln. Die Regierung muß sich durch diese Ereignisse sehr geschmeichelt füh- len. Vorgestern Abend um §8 Uhr wurde auf der Plaza del Rey der Koch des Dänischen Geschäftsträgers beraubt und ermor- det; mehrere Leute, die in der Nähe waren, flüchteten, anstatt zu Húlfe zu eilen,’ in die Häuser. Kein Tag vergeht hier ohne Mord - und Gewaltthaten. Die Behörden sind nur mit den Wahlen beschäftigt. Der früher hier besindliche Korrespondent des „Morning - Herald‘, welcher von Tepliß aus Briefe über die dortigen Konferenzen schrieb und sich späterhin an den Hof des Don Carlos begab, auch bei den Grâuel- Scenen in Barcelona zugegen war, ist seit acht Tagen wieder hier eingetroffen, und es scheint nicht, daß die Regierung seinem Aufenthalte Schwierig- keiten in den Weg lege.‘

Anlan d

Berlin, 11. März. Durch die im Brandenburger Land- Gestút-Marstalle Lindenau bei Neustadt a. d. D. befindlichen Königlichen Landbeschäler sind im verflossenen Jahre im Regie- rungs - Bezirk Potédam 2828, im Regierungs - Bezirk Frankfurt 293, im Regierungs-Bezirk Magdeburg 1303, im Regierungs- Bezirk Stettin 1769 und im Regierungs-Bezirk Stralsund 11096, zusammen also 7299 Stuten gedeckt worden, wovon der beste Erfolg zu erwarten steht. Zum Ankaufe von Remonten in dey Provinz Brandenburg durch eine dazu ernannte Militair- Kommission sind für dieses Jahr im Bezirke der Königl. Re- gierung zu Potsdam und den angränzenden Regierungs - Berei- chen nachstehende, des Morgens beginnende Märkte anberaumt worden, und zwar: den 24. Juni in Uekermünde, den 25. Juni in Straßburg, den 27. Juni in Prenzlow, den 28. Juni in Angermünde, den 29. Juni in Wriezen, den 1. Juli in Kö- nigsberg i. d. N., den 2. Juli in Pyriß, den 28. Juli in Tor- gau, den 29. Juli in Prebsch, den 30. Juli in Bitterfeld, den 16, August in Stendal, den 17. August in Seehausen, den 19 August in Lenzen, den 20. August in Perleberg, den 22. August in Prißwalk, den 23. August in Wilsnack, den 24. August in Havelberg, den 26. August in Wusterhausen, den 27. August in Wittstock, den 29. August in Gransee, den 9. September in Neu- Ruppin, den 10. September in Friesack, den 12. September in Nauen und decn 13. September in Oranienburg. Mit Ausnahme der vier lelzten Märkte werden die erkauften Pferde zur Stelle abgenommen und sofort baar bezahlt. Jn Betreff der auf den: Märkten Neu-Ruppin, Friesack, Nauen und Oranienburg erhan- delten Pferde müssen dagegen die Verkäufer solche, wie in frü- heren Jahren, in das bei der leßteren Stadt belegene Remonte- Devot Bärenklau abliefern. Außer den dreijährigen werden auch vier -, fünf- und sechsjährige Pferde, besonders aber solche, die sich zum Artillerie-Zugdienste eignen, bei entsprechender Qualität angekauft werden.

An cia Zur Genügung der mehrfach geäußerten Wünsche || die zum neuen Post - Handbuche für Berlin gehdbrige Uebersicht der hier abgehenden und ankommenden osten besonders abgedruckt worden. Exemplare dieser Uebersicht à 3 Sgr. sind hei dem Por- tiex im Posthause zu haben.

seinen Anspruch an die Staats-Schulden: Tilgungs - Kasse, sicher

ivie Folgundes von allgemeinem Interesse mittheilen: „Die Her-

stellt.

Berlin, den 9. März 1836. Cours-Büregu des Geneval-Post-Amts,