1836 / 77 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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*%1 der That beruht die Wirkung des treflichen Gedichtes gerade auf diesem mit vieler Kunst nur angedeuteten Zusammenhange: der Maler dagegen siellte in der Fee den bestimmten Willen des Ver- rihtens und nicht minder auch den Untergang selb dar. Der Dich» rer ferner konnte die schr kontrastirenden Stimmungen aus einander halten und {hre Vermittlung dem Gemüth anheimstellen; der Ma- ler aber, dem nur Ein Moment gegeben ist, konnte dies nicht, 1a ck verlor durch die unmkttelbare Zusammenstellung sogar, die nôthige Einheit der Stimmung für scin Bild: und dieser Zwiespalt ergab auch fúr den Ausdruck im Kopf der Fec eine besondere Schwierig- keit, denn die Schdnheit, die man sich schwerlich ohne Liecbreiz den-

fen kann, sollte hier zugleih als unhold dargestellt wers den. Ueberhaupt haben die romantishen Sagen oft ein 10 zartes Wesen, daß se die volle Gegenständltchkeit der Malercî

nicht einmal vertragen, und sie haben wiederum eine so unmittelbare und kräftige Sprache zur Phantasie, daß sie durch malerische Dar- fellung nichts gewinnen könne. á U mans derselben ganz unzugänglich werden; was der Poefste das Etufach ste und Natürlichste if, kann fár den Maler innerhalb der Schranken seiner Kunst unbestegbare Schwierigkeiten hervorrufen. Falls wir nicht irren, so findet der Fall bier statt; denn wenn es der Phait- tasie cin Leichtes ifi, sich die Fee oben auf der Hôhe des Felsen und die Schiffer unten im Grunde scheiternd zu denken, #9 iff dies für den Maler nicht darzustellen, vorausgeseßt nämlich, daß er uns die Figuren nah und im Vorgrunde zeigen und nicht etwa Beides in die Ferne verseßen will, wo ersi der ganze Abhang des Felsen äbersicht- ¡ih werden könnte. Der Känftler wußte sich auch in der That nur duëch eine starke Verleagnung der Perspektive zu helfen, die aber wohl untec keinem Vorwande zu den erlaubten gehdrt, weil sie den Beschauer durchaus irre macht und die Wirkung des Bildes nicht wenig stôrt. Der Annahme des Horizonts nach, muß man fich den Luoriei-Felsen hoch denken, „aber die scheiternden R so gezeichnet, daß man fie ganz nahe der Fee glauben sollte; sie sind gemalt wie ganz nahe, und doch if zugleich die Stelle des Wasserspiegels, wo der Kahn sih befindet, noch fern; es ist hier ein offenbarer Widerspruch zwischen der Perspektive und der Grdße der Figucen, so tote ihrer detaillirten Ausführung. Ein ganz besonderer Uebel and für die Malerei lag noch in der gehdrigen Raum-Ausfüllung der Bildfläche, welche gewiß sehr wesentlih is. Die Fee konnte nicht die Mitte des Bildes einnehmen, denn sie sollte auf dem Fel- sen fißen, und unten am Felsen O zugleich die Unglücklichen sichtbar werden; biernach fam Lurlei in die obere Ecke, die Schif- fer gegenüber in die untere Eke und die Composition durhschuct- det schräg das Bild; überdies wurde der eigentlihe Vorgrund, ia der Hauptraum des Bildes mit uninteressantem Fels ausge{üUt, er, beildufig, niht Sandstein, wie es hier scheint, sondern Schiefer Ul; unangenehm fällt endlich die Linie des aufrecht geehrten Kahns ins Auge. Die Landschast hat dagegen wieder viel Vortreffliches und il mit der feinsten Kenntniß der C Sat: gemalt. Will man sich am Einzelnen erfreuen, so ist auch der Ausdruck in den Kdpfen der beiden Schiffer, wie der Künstler einmal auffaßte, sehr geluttgen; sicht man aber auf das Ganze, so dünft uns, daß der (Gegenftand, weder in seitem inneren poetishen Gehait, noch auch in seiner äußeren Erscheinung, malerische Darstellung erlaubte. Möge man die Absicht dieser ausführlichen Zergliederung nicht miß- kennen ; solite in dem darauf gestüßten Urtheil etwas Wahres sent, roozu man freilih das Bild gesehen haben muß, denn nur um uns den empfangenen Eindruck zu verdeutlichen, haben wir uns ins Theoretische verstlegen : alödann würde hierin wleder der Beweis liegen, daß die ardt Meisterschaft des Pinsels und selb| die poe- tische Wärme des Talents nicht immer ausreicht, um einen rei- nen, ungetrübten Eindruck hervorzubringen, sondern daß es dazu aucch eineec klaren und scharfen Einsicht über die Gränzen einer Kunft bedarf. Alle großen Künstler, sey es in welchec Kunsi es wolle, has hen diese besessen, wle ein gengueres Studium ihrer Werke und iy- rer Lrt zu schaffen seßr bald ergiebt; in der That würden sie ohne diese au die fch\ènste Kraft wirkungstlos verschroendet haben. (Fortsezung folgt.) Gr.

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Iorae Belgicae,

Es gehört gewiß zu den eigenthümlichen und charakteristischet Ersci einungen, daß Deutsche Gelehrte die alten Literatur=Denknä- ler jemder Vdlker herausgeben. So hat Jakoy Grimm die alt- Spanischen Romanzen vom Cid, so hat Jmmanuel Bekker ein Pro- venzalishes Gedicht, Fierabras, nebst andern Nord - Franzdsischen edirt; fo endl hat hier Heiurich Hoffmann etn fort!aufendes Werk, wovon so ehen der dritte Band erschtenen i, der Herausgabe alt- Holländischer Werke bestimmt. Der vorllegende Band seiner Yorae Belgicae (Leipzig, bei Brockhaus 1836) enthält ein vollständiges Ge- dicht: .„Floris ente Blancefloer“ (3975 Berse), vom Herausaeber ausge- fiattet mit Anmerkungen und etnem Wörterbuch. Es gkiebdt nur Eine Handschrift, leider mit Lücken und verstümmelt; der Dichter, welcher fich Eingangs, wie es wohl Sitte war, sclvst ecinflicht, nennt sich D te-

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Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Ao evrtissement.

Fa, sie kônuen unter Unisiänden j

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Nnzeiger für die Pr

ist auf den Antrag seiner hinterlassenen Ehefran und - (1 : Beneficial-Erbin Louise, anderwelt verehelichten vonstoirs zu WLeicimar is im Februar 1836 erschtenen Hatte, geb. Moers, zu Potsdam der ecbschaftliche|und bet E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr.

514

deric van Assenede, einem Marktflecken zwischen Brügge und | Rente 48, Antwerpen, der noch heute diesen Namen trägt. Er scheint în die } —. erste Hälfte: des 14. Jahrhunderts zu gehdren, die Handschrift mag S um 30 oder 40 Jahre iünger seyn. Der Dichter sagt uns, daß er B seln Gedicht aus deni Welschet gonnen und ins Deutsche übers

tragen habe (dat hiji uten walsche heeft ghedicht, ende verstandelike in

Passive 14!4, 3%, Portug. 48.

err linwn Börse Den 15, März 1836.

Amtlicher Fonds- und Geld-Coure-Zettel.

Neue Ausg. Sch. —, Ausg. Sch,

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EESSEZD- mamat

Allgemeine

(aats:

hätte ein Gehalt für die Kardinäle verlangt; welchon Lärm, welchen Zorn würde das nicht in der Oppositiön erregt haben? Oder wenn selbst noch Herr Persil ein solches Gese vorgelegt hâtte, mit welchem Unwillen würde dasselbe niht von den Jour- nalen des liers-parii aufgenommen worden seyn? War nicht die angebliche Allianz mit der Geistlichkeit der Haupt-Vorwurf, den man dem vormaligen Ministerium machte? Hatte es, wenn man die Opposition hörte; nicht ganz den Anschein, als: ob der Staat seine Rechte aufgeben und ganz in der Kirche untergehen wollte ? Und dies Alles bloß, weil die legte Verwaltung nicht allein die materielle, sondern auch die moralische Ordnung tviederherstellen wollte und deshalb in ihrer Sprache, wie in ihren Handlungen das Beispiel einer billigen Rúksicht fär die Diener der Religion

dietsche bericht), denn das Holländiscóe, das heutzutage sclbständig seyt E Br. Cour. Z Pr. Cours E

will, nannte sich damals noch Deutsch. Das Welsche Original nun ist 5) Brief. | Geld. f S] Brief. | Gela. L B

nicht unbekannt, es ist der Nord-Franzdfische Roman Flore et Blan- f gt..gebuld-Beh, |4| 10275 | 101% lOxpr. Ptandbr. [4j 103 —— Stu chefleur aus dem 13. Fahrhundert, der fich auch Mittelhochdeutsch) | pr. nel. 0h1, 30,|4| 10184 | 101% fpomm. do 4 | 103 | -— j

von Konrad Flecke findet. Jn solchen Fällen nun pflegen im All- | prümseh.d.Beeb|—| 614 | 608/, Ieur-u. Neum. do. 4 | 102! | 1013, X E A L A

gemeinen die Deutschen Gedichte des 13. und 14. Jahrbunderts Gd: | urm. 0b1.n11,C.|4| 102 | 1024 Go do! do lel 9954 |. 992 0 L E ; 2 / : ner zu seyn, als ihre Franzbsischen Originale, weil lehtere den Sto | dim. lat. Sek. do.| 4| 1021/4 | 101% [8ehlesische do.| 4/ 1074 | 106/ Wo? ( (. Berlin, Donner a4 den: 17e Mâri in eltter einfbrmigen, ja fiereotypen und trockene Art herunter rei- } 1:er!, Staat-0h1./4 1031/4 | 1023/, [Rüeket. C. und Z.! | | W/ P

men, rodhrend die Deutschen mit Leben und Wärme, mit Kunsi, ia zu- | Könizxh. do. |4| | e Se K a. N. 885 | - i E at: ¡E S T B E E S E E ivetlen {hon mit beginnender Ueberkünfielung, mehr darftcilen, als ere | wwinger do, a S Ga e O E S ——— E

zählen. Gleiches rühmt nun auch der Herausgeber von scitem Gedicht | aux. do. iu Th.|—| #4 | Nele Duk, R E S Z

(S. ene E E n O etroa die R die N Westpr. Pfandbr! 4 103 | 19214 fÎEriedriehsd’or W 13/8 197 H

vor dem Fcan is E 5 j eer behauptet, niain vera¿ieice nuy! n Grofsh. Pos. do. 4| Fl 3 Biscoento f 3 E . j 4 d S oie ¿ (F° tourfes 9 » Si ie; cine 1 he ctt k ovio wer unter den diGtenden R A A glelch gestellt w r Tr; M E S gs Era E T : A m i l i h c N a ch ri U) ren, ens E A io R S A e: Man zeige mir diese Lebendigkeit der Darsielung, die rir an Die- S E O T : | Brief. Geld, ; : S R o Sh chOAR T oas deric S diee Pegeliteute vuorenoe Den ahnmce at Do S E Ke E Kronik des Tage s. befinden; es std Feren 9959, und zwar 4832 H, Sch!cksal seiner Lieblinge, dies besoudere Beschick, {bne Einzeln- L R : A S | 5 a A 7 E e 6260 Jialiáner, 495 Spanier, Ï Hannoveraner und l Neucha- beiten (l das Galje zi1 veriveben/ dies unverteunbge Steben 300 Mk. Kurs E N Se. Majestät der König ha en dem Polizei- Kommissar teller. „Die persdnlichen Unterstüßungen“, sagte er, „sind er den Hdrer immer von Neuem zu fesseln, diese Gewandtheit e N oMe | 2M, | 15152 | Miriese zu Frankfurt a. d. O. den Nothen Adler - Orden vier: | mäßigt worden, da wir nicht gewollt haben, daß sie zugleich der in dey Sprache, diese Leichtigkeit im Reimen, die memals Le | rondon anan 1A La 27A = T: Klasse zu verleihen geruht. 5 3 Lüge und dem Múßiggange zu Gute kommen. Dic Regierung Zuflucht zu Flickwdrtern und nichtssagenden Redensarten nimmt. | paris... 300 Fr. | 2 Mt, | 81A | Des Königs Majestät haben dem Medizinal-Rath, Professor | ist vorzüglich darauf bedacht gewesen, den Flüchtlingen eine ur Die Lektúre des Altholländischen Gedichtes slb}, die dem, welcher | wien in 20 Kr. 1580 Fl, | 2M. [10314 | Me A. Otto zu Breslau, das Prädikat eines Geheimen Me: } abhängige Existenz zu verschasfen, sie durch Arbeit und durch die nur der hochdeutschen Sprache des 13ten Fahrhunderts fkundig i, |} angsburg . 130 Fl. . | 2M« | 1031/4 | =— E Raths Allergnädigst zu verleihen und das für denselben } Hoffnung auf eine bessere Z durfe an das Land fesseln. Zu mit Hülfe des beigegebenen Wdrterbuchs nicht {wer werden kann, | nen 109 Thl. | 2 Mt | 09A t inal/ 2 sgefertigte Patent Allerhöchsselbst zu vollziehen geruht C À L Ne E O U a0 M macht allerdings schr geteigt, dem Herausgeber in seinem vorthcil- Î reie M Led A S S ; IM en N (f “Uan Ras d gerudt. } diejem Behufe sind sür die Einen juristische und medizinische haften Urtheil beizußimmen, aber wenn er den Leser auffordert, | woranktart a. M. Wn 120 Bl. e N 102% | Des Königs Majestät haben den bicherigen Regierungs- } Bücher angekauft, Andere sind auf Kosien des Staats in die zu vergleichen, so hätte ex ihn vielmehr dazu in den Stand seßen, | petereburz. 100 Rh, aon O A Lehre gegeben, noch Andere sind in die polytechnische, in die Artillerie-

d. h., er hâtte das ungedrucite Französische Original mittÿeilei sollen, welches ia auch für die Schäßung des Deutschen Gedichtes

Meteorologishe Beobachtung.

T S S G E T N

egierungs-Rath Allergnädigst zu ernennen geruht.

E Karl Friedrich Wilhelm Sebaldt zu Trier zum F Des Königs Majestät haben den bei dem Finanz-Ministerium

von hohem JFnteresse ifî. Nur einzelne Stücke des Originals sind 1836. Morgens | Naczmittags Abendê Nacz elumaliger Uh gestellten Geheimen expedirenden Secretair und Kalkulator

publizirt (von Ferdinand Wolf in Wien, in den altdeutschen Blät- |} 1,4 März, 2 O Beovachtuno, WAi(ser zum Rechnungs-Rath zu ernennen geruht.

tern von Moriß Haupt und Heinrich Hofmann, Brod haus 1885); IERGCHSES: N A E E N Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordentli-

4A d ¿i AABIE I bllben M Riden s G Quftdrnck.….. 331,63“/Par. 330,30‘ Par. 328,42“ Par. | Quelwärme 7,39 3, Gn Professor in der medizinischen Fakultät der Universität zu

fammen, fo fann wohl nicht zrvelfelbaft seyn, daß der Ber leich bet | Luftwärrne „.. 4 2,20 N. |+ 6,09 N. [-+ 4,99 R, j Flußwärme 3,99 8, Breslau, ‘Prosektor Dre. H. Barkow, zum ordentlichen Pro-

weitem zun Gunsten des Deutschen Gedichts entscheide. “Während cs SHADUnEe v (ls LOS N, T 29M j D R j Bodenwärme 4,2 % g, Wsssor in gedachter Fakultät zu ernennen und die für denselben E C L ¿ 0EN s L Dirt Atti Q R Q} 7 ) „(t 4 V - a , Le C L 7 4 5

sich, im Ganzen genommen, sehr nahe an die Ordnung und das E | E | ew E ÿ Ausdünstung 0,0395, Mi gefertiate Bestallung Allerhöchskselbst zu vollziehen gerußt.

Einzelne des Franzbsischen hält, und hauptsächlich nur zu erweitern, | | C E R E A0

seltener auszulassen scheint, geht es doch hierin mit vielem künsile= | oel [l W | Îavonale 4.3104 M Das dem Gutsbesiger J. van Rompyn zu Brienen un-

rischen Versiand zu Werke und zeigt innerhalb fo beschränkter Grän- | M9! E N fe 1M 16, Juni 1835 ertheilte Patent

zen viel poetische Erfindutrg ; es stellt durc) innvete Einschlehung Tagesmittel: 330/09 Par, 4,4 09 R... -{-3 2 M. 88 pCt, E auf eine Verbindung mechanischer Vorrichtungeä zur

von Mittelgliedern cinen ebenen Fluß her und heleht überall auf eine überraschende Weise durch feine, innige, varstellungsvolle Züge das abgerissene, rohe und oft sehr mechanisch aercimte Original, dem aber cine tüchtige Vo!kspoesie zum Grunde liegt. Werk nun ift nicht minder eine Amplification, allein mehr in sinnli- chemn Detail, denn, bier können wir das Urtheil des Herausgebers nicht vbllíg unterschreiben, in allen jenen höheren VorzUgen scheint es dem Deutschen lange nit gleich zu kTommetr. Jmmer aber bletot es ein Gedicht, das viel Anmuthiges und einen bequemen hbekteren Erzählungüöton hat, so daß man bir an EinTuß der Oberdeutscheit Dichter des 13. Jahrhunderts zu glauben versucht ist; doch scheint der Niederländer den Deutschen Blantscheflur nicht ge- kannt zu hahen. discher Literar=-Hisioriker und Kritiker, Herx Witser=-Geyöbecck, über den Wer7h des Gedichtes; ex sagt (der Herausgeber beginnt damit seine Vorrede): „Man kantt denken, welch eln hdcist elendes Macia werk (welk een allerelendigst voortbrengsel) aus der zarten Kind- heit unserer Literatur dies seyn muß! Es hat uicht einmal, wte

Mitiwocz, Ca

von Auber.

en 3 actes cel

Mittwoch,

Q A c ip{f f Zm Schau}p!elZauje :

Donnerstag, 17. März.

Königliche Schauspiele, 16, März. Jm Opernhause:

en prose, par Mr. Mazères.

romanltigne, vaudeville en I acte.

Königstädtisches Theater.

16. März. Zum erstenmale: Gasparö, der

fiber wie anders urtheilt ein geborner Hollän- | träger von Granada, romantisch-komische Oper in 3 Akten, nah dem Franzdsischen des Scribe, von J. Cornet. Musif von Gomis, F A Hinko, der Stadtschultheißen-Sohn E von Närnberg, Schausptel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: E „„Der júngere Sohn.“ Mit sreier Benubung des Storczischen Y

Melis Stoke, irgend einen historischen Werth.“ Gr Romans, von Charlotte Birch-Pfeisscr. (Dlle. Hoffmann, vow : S i E F WQigaliwen So Sheater zu Dresden: VMatitta, als erf Auswärtige Börsen, arkt - Preise vom Getralde.

Amsterdam, 10 März. : i Niederl. wirkl, Schuld 56154, 5%, do. 1025. Kauz - Bill, 59%, Span, 45%. Passive 152%. Ausp. Schuld —. Zins!

9/

G

18, Freuss. Präm.-Scheiue 107!/,. Poln. 1181/,. Oesterr. Met, 100%, 2 Pf.; kleine G

Anutwerpeu, 9 März. n) E o Ca Ne C T M agivo 15 Scho 105 Nele Au 448 20 Sgr ; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf; Linsen 1 Nihl“, 15 Sgr. ä s 15. Ausg. Schuld —, Zinsl, 1754. Neue Aul, 4434 Zu U E S V Sgr., auc 1 Rthlr. E q E ck Kt: Sar. 6 Pf. und 1 Nthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr Brankfurt a. M, 12. März. s S A b : Í Vesterr. 5% Metall, 1041/4 104. 497 9915/ ,, 9918 16. 2/2/0 11S N auch) 1 Rihlr. 5 Sgr. Hafer 24 Sgr: 9-Ys:, als E 4 S s E U S E (D 21 Sgr. d Pl 60, Br. L 25/5. G. Bank-Actieu 1642, 1640, Partial-Obl. 143 5 Sonnabend, dein 12 März 1836.

Br, Locse zu 100 FI, A

G, Loose zu 200 L A427. - do. 4, Au 99 G Fon 1 Nil

Prenss. Präm, - Sch. 603, Br.

Loose —. 5%, Span. Anl: 4334, 435%. 214% Halil, 56% 4567/6. Paris, 9, März. 5%, Rente pr. compt. 107. 65. fun cour. 107. 85. 35% pr.

colupt. 80. 95, tin cour. 81. 10. 594 Neap. 100. 35, 5%, Span.

Em er E e E ——— _——— ‘Tu A M ta, 27a E g dia c

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Fm Verlage des Landes- Fndusitie-Comp-

or a Sena a N A T O R E E N B Ewe A D M Eg

22x

Voit dem unterzeichneten Ober-Landesgerichte woer-|Liquidations-Prozeß unterm 11. Septbr, cer. erdfnet. 3), Posen und Bromberg zu haben:

den alle und jede, welche an das Vermögen dis

{chen Antheils im Bitterfelder Kreise und einem zur ‘Turisdiction des Patrimonialgerichts zu Roißsch ge-

ben, auf Andringen der Gläubiger, untecm 18. Sep-

| Demnach werden alle etwaige unbekannte Gläubi Ritterguts - Besizecs Leopold Siegmund Caspar. von ger, welche an dea gedachten Nachlaß irgend einen Hartizsch anf Roißsch , welches hauptsächlich in dem [Anspruch zu haven vermeinen, hiecdurch vorgeladen, | Allodial- Rittergute Roißsch ersten oder Alt - Hoyer- |\pätestens in dem auf | den 4 April 1006, Ae M O j vor dem Herrn Over - Landesgerichts - Referendar Co T h G N 0 Boae brigen, dasclb| belegenen Wohnhause mit Garten|Uckect in unserem Geschäfts - Lotal O Ter- Del selben, V. Bandes 1sie Lieferung, 10 Vogen besteht, und worüber weaen Unzulänglichicit dessel-| mine entweder in Person oder durch einen gehörig 9

Dan der Chem; in ibrer Anwendung auf Künste und Gewerbe, von Dumas. IV, Bandes ate Lieferung, 18 Bogen ün gr. 8vo./ nebst 15 Tafeln Abbildungen in gr. 4to. 2 Thlr. _Gvo 2 BOLUP

v Fnhalt, 1%. Bandes ate Lief.: Bereitung und,

legitimirten und inflruirten Bevollmächtigten aus \gnwendung der Bronze: Kanonenguß; Glocken:

tember dieses Jahres der Konkurs eröffnet worden, |dec Zahl der hiesigen Ober - Landesgerichts - Fustiz- Gießen in Sand. Fabrication der vergoldeten Bronze,

Ansprüche zu haven vermeinen , dergestalt dfentlich| Kommissarien, von welchen den damit nicht beiann- ; ck i : | / A : E ennige und der Schroten. ten Gläubigern der Hofrath Tellemann 1!,, Kriminal- der 2 ge und e

vorgeladen, daß sie innerhalb 3 Monaten , und pä:

tefiens in dem vor dem Ober-Landesgerichts-Asessor| Rath Kayser,

Herren Clauswiß als Deputirten auf Den 22 Avril 1830

weder in Perso oder durch einen mit geseßlicher zubringen.

E E A : zu erscheinen, den Betrag und die Art ihrer Forde- |ç. H Oa On D UbSSN anberaumten prätlusivischen Liquidations-Termin ent-|cungen airzuzeigen und die Beweismittel dafür bei- sens mit Holzkohle und kur.h Puddeln. l He 1. Falls dieselben dieser Aufforderung keine Vollmacht und Fnformation vecsehenen hiesigen Ju- Folge leißen, haben ste zu erwarten, daß ste aller Methoden, der Production

%

Münzlegirungen-

Gewinnung des Eisens. Röstung der Eisenstetine

Juñiz - Kommissair Wachsmuth und|Pennarbeiten , Rentnfeuer , Lupvenfcuer euaut S 8 U N r / Rennfeuer , Luppenfcuer. Erzeugung Justiz - Kommässaic Reinstein vorgeschlagen werden, |d ¿g Rohelsens. Cel, Frischen ves NRobet-

Bereitung des Stahls. Verzknnung des Noheisens und Eisen- blechs. Vergleichung der verschiedenen Gewinnungs- und des Verbrauchs.

stiz- Kommissarius, wovon den hiesigen Orts Unbe- ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit Feb interessanten Zusäßen und Erklärung der Ab-

fannten der Kriminal-Rath Kayser, Fustiz-Komnrissar ihreir Forderungen nur an dasjenige, was nach Be- friedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch üdrig bleiben möchte, verwiesen werden dex organischen Körper.

Tellemann [!., Wachsmuth und Reinstein in Vgr- schlag gebracht worden, in dem Lokal des unterzeich- neten Gerichtshofes, Vormittags um 10 Uhr, zu er- [sollen. scheinen, den Betrag und die Art ihrer Forderungen nächst die weitern Verfügungen erwarten. Bei ih-| verbleibt. rem Ausdöleiven im Termine uind bei unterla\}ener Anmeldung ihrer Ansprüche aver haben dieselben zu gcwärtigen, daß sie mit allen etwanigen Forderun- gen an die Konkurs - Masse präkludirt werden sollen,

Naumburg, dent 20,-Novbr. 1835. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

bildungen zum 4teit Bande.

Bestimmung der relativen Atomzabl, welche eine organische Substguz enthält.

| De und : i ( Zugleich wird den etwanigen Practendenten erdff- o A Sayn dlo Pheovie dev Mi- anzuzeigen, die Beweismittel beizubringen und hier-|net, daß die Administration des Nachlasses der Erbin R A dds E E A

Flüchtige organische Säuren: Sauerkleesäure; Oxamid; Houigsteinsäure, Krokonsäure; Ameisensäure. Essigsäure.

Preis des ganzen tis jet erschienenen Werkes vot? 191 Boaen in gr. §vo., nebst 75zTafeln Abbildungen

Mahlmann. in gr. äto. 172 Thlr.

und ihnen deshalb cin ewiges Stillschweigen gegen a die Ubrigen Kreditoren auferlegt werden wird. Raumburg, den 17. November 1835. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. Mahlmann.

8ER METN E ORR A T ECE C

Peel Md llever den Nachlaß des am 18. April 1834 zu Er-

Literari\{e Anzeigen. Im Verlage von Moriiz Westphal in Berlin, Breitestralse No. 20, erschienen mit Kigenthumsrecht: Herrmann Originaltänze aus dem komischen Zanberballet: Der ( Marquis von Carabas. 2 Walzer, 1 Mazurka, 1 Ga- fart versiorbenen Justiz- Con missars Carl Sacetot\lopp und 1 Allemande für Pianoforte. Preis 10 8gr,

Fm Verlage des Unterzeichneten ist erschienen und in allen Buchhandlungen in Berlin auch bei E. H. Schrdder, Köntgsstr. Nr. 37, F. Dümmler und G. Etcchler zu haben: y

Koch, O, L, Gerichts-Rath, das Recht der

Forderungen nach Preußischem Rechte, in genauer Vergleichung mit dem ge-

BLUMIUt,

D i e

Sia Hi C H C D G T E S E T Qi 1: Gü" T: CASI T IA B E: T A A O T E D P

hen Staaten.

neuere Geseßgebungen, historisch-dogms

¡ben möôgltc{.

Berlin, den 14, März 1836. Weizen (weißer) 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf“,

Da3 Schock Stroh 6 Rthlr.,, guch 5 Nthlr. ; der Centner Ha hi7. 10 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Éd. Cottel.

id 0 I Sl S A B Zie nua

ar Éa E E BaeeearÀ ———Á em

tisch dargestellt.

handeln, als wenn dasselbe keine Vorzeit hätte.

auch, wegen der geschkchtlihen Darstellung der

if. Der Theogretiker erhält durch dieses Buch

fragen gezelgt ist, und wobei des Herrn Verfassers mitgetheilten Ansichten schiedener Gericht&höfe zu Hülfe kommen. Seiten (n gr. 8o. Preis 3 Thlr. 10

Der Sonntags-Gast,

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F E men --- j Î Gedruckt bei À. W. Hapn.

Man ist gewohnt, das Preußische Recht so zu ls

dieser Behandlungsart if keine gründliche, für di gedethliche Fortbildung wirkende Bearbeitung desse | Eine Arbett also, welche das Preuß he Necht aus setnen Quellen erklärt , ist ein fühl: hares Bedürfnlß. Diese Arbeit hat der Herr Vit fasser in dem vorliegenden Werke unternommen. Df selbe is nah cinem Plane gearbeitet, der es nicht mur zu einem unentbehrlichen Handbuche füx jeden Praktiker, dem es um eine gründliche Kenntntÿ de Preußischen Rechts zu thun is, macht: sondern ihn

ren des gemeinen Rechts, eine bletbende Brauchba! feit für jeden gemetnrechtlichen Furiften verschafft Der erfie Band enthält die Lehren von der Natu und dem Fnhalte der Obligationen, insbesondere dil täglich in der Praxls zu? Anwendung kommend Lehren von den Münzsorten, den Zinsen, vom Sh“ denersaße und Fnteresse, vom Casos Yolus und Mora, die Lehre vom îloratorio, der Cessio bon M U competentiae, vott der L E u, „und dem Orte der Erfüllung und das sehr wichtig Fnhalt, V. Bandes iste Lief: Eiementar: Analyse | Toncursrecht , wovon La die lbt von de Priorität der Gläubtger von praktishem Fnteress

[reiche Nachweisung der Quellen zur weiteren F

chung, und der Praktiker wird ohne mthsames Un

zeltraubendes Studium auf den Standpunkt gefühth f

von welchem die e zweifelhafter Recht“ “e te aus dex Erfahrung

m H. Praus nth in Glogau.

ater Jahrgang (vierteljährlich 72 sgr.), eine chrisilid! F ; Wochenschrift N Erbauung, fret ins Hau? f Jenes

Múnit #r Strenge

Speisung der Dampfkesscl mit destillirtem Wasser, zu deren Sicherheit und zur Condensation der Dämpfe bei : Dampfinaschinen,

s sr erloschen erkiärt worden.

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Î Abgereist: Se, Durchlaucht der Königl. Württembergische Wencral: Lieutenant, Fürst zu Hohenlohe-Oehringen, und Ï Ihre Durchlauchten die Fürsten Hugo und Felix zu dohenlohe-Dehringen, nah Schlesien.

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ngsös-Nachrichten. Ulan o. Srantre M.

N París, 10. März. Gestern Vormittag empfing der Kar- Binal Erzbischcf von Bordeaux, Herr von Cheverus, aus ben Wänden des Königs das ihm kürzlich von einem Päpstlichen auc Delegaten, Msgr. Riaria Sforza, überbrachte Kardinals - Baret. Die Feierlichkeit, zu welcher der Kardinal und sein Gefolge mit Königlichen Equipagen abgeholt wurde, fand in der Sch.oß-Ka- lle in Gegenwart Jhrer Majesiát der Königin und der Mit- eder der Königlichen Famitie statt. Y Der Gesandte der Republ:k Bolivia, Herr Casimir Olaneta, Überreichte gestern dem Könige in einer Privat-Audienz sein Ah- rufungsschreiben, und der Brasilianische Gesandte, Contmman- ur Mouttinho de Lima, das Antwortschreiben seines Soure- ins auf das Recreditio des Grafen von Saint-Priest. Nachdem in der gestrigen Sibßung der Deputirten- ammer die Proposition des Herrn Lherbette, das Geseh abzu- affen, das den landeémáßigen Zinsfuß auf 5pCt. beshränft, rworfen worden (wie sich solches voraussehen ließ), brachte der Minister des: Jnnern drei neue Geselz:Cntiwürfe ein. Jn em ersteren verlangte er einen Nachschuß von 1,200,000 Fr. u den geheimen Ausgaben des laufenden Jahres, Der zweite zweckt eine Verlängerung des Geseßes vom 1. Mai [§834 (das r Regierung die Befugniß, den politischen Flüchtlingen be- mmte Wohnpläßze anzuweijen, einräumt und rait der gegenwär- gen Session zu Ende gehr) bis zum Schlusse der nächsten Pessioen, Durch den dritten endlich soll der dem Minister s Innern bereits eröffnete Kredit von 2!/, Millionen Fe. zu den éójährigen Unt-rsützungen der gedachten Flüchtlinge um 50,000 k. erhôht werden, indem jene Summe si als unzureic;end erwiesen Yat. Die erste Forderung motivirte ver Minister unter Ande- in durch die No hwendigkeit, die Spanische Gränze sorgsältigst bewachen, danutr feine Kriegé-Contrebande nach den insurgir- 1 Spanischèn Provinzen geschaft werde. „Auch dürfen wir““, V gle er hinzu, „die so oft vereitelten, aber siets neu erwachenden G offnungen jener unseren Freiheiten und Jnfstitutionen feindlich tsinnten Partei nicht aus den Augen lassen, die, taub für die \ thren der Vergangenheit, immer die Verwirklichung einer Anmdglichen Zukunft träumt . .. . Wir schmeicheln uns, daß Viese Gründe, verbunden mit der Nothwendigkeit, dem Lande le wiedererrungene Ruhe und Sicherheit zu bewahren, unsere orderung hinreichend rechtfertigen werden. Die Natur dieser dtderung läßt feine Kontrolle zu; wir kdnnen uns daher uf die Verwendung der von uns verlangten Fonds nur durch er Wort verbürgen. Ihre Entscheidung wird von dem Grade e eau Ugen, mit weichem Sie uns beehren. Wir , daß Jhr Beistand uns auch in diesem Falle nicht fehlen erde, Bei der Motivirung des zweiten Geseh -Entwurfes merkte Herr von Montalivet, daß die Französische Regierung uf di Í ; ia } A eth, - \ die Unterstüßung der politischen Slúchtlinge, die ihre Gast- r, WéUndschast in Anspruch geen, Ls nahe an 20 Maillio- ¿Vel cistowentger“/, fa tin Land immer in ernstliche V exlegenheie: vi A vet: Wndividuen, die ihm in jeder Beziehung fcemd sind, ihren Wohn- e demselben aufschlagen. Unkundig unserer Sitten und erer Gesetze, machen sie stets, wenn sie sich auch in dieselben N s e spezielle und thätige Aufsicht erforderlih, und ewesen 4 Veranlassung zu dem Gesebe vom 1, Mai 1834 A A mäßige Gebrauch, den die Regierung von der ihr ¿ eilten Befugniß gemacht hat, muß Jhnen beweisen, Ruhe wee Geseh als einc Bürgschaft für die Erhaltung der nd Ordnung, nicht aber als ein Werkzeug zu Maßregeln betrachtet,’ Bei der Motivirung des dritten

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oder Jngenieur-Schule, in die Thierarznei-Schule, in die Kunst- und Gewerbe: Schule u. a. eingestellt worden, und dieses Verfahren hat dereits das Gute bewirkt, daß mehrere Flüchtlinge jeßt der Unterstüßung der Regierung nichr weiter bedürfen. Jndessen haben oie Einwanderungen seit dem 1, Januar 1835 wieder um ein Fünftheil zugenommen, und zwar fast ausschließlich über die Spanische Gränze; die Zahl der Jtaliäner hat sich etwa um 199 vermindert, die der Polen dagegen unm eben so viel erhöht. Unter die eingewanderten unbemittelten Spanier sind {on jeßt 140,000 Fr. vertheilt worden. Ueberhaupt wird sich die diesjährige Unterstäzungs-Summe auf 2,786,009 Fr. belaufen, wozu noch 200,000 Fr, an Nebenkosten kommen, weshalb ich auf die Erhöhung des ausgesekten Kredits auf 3 Millionen Fr. antrage.‘ Der Minister des Jnnern legte Überdies noch mehrere Gescßz-Entwürfe von örtlihem Juteresse vor. Nach ißin bestieg der Großsiegelbewahrer die Rednerbühne und theilte zunächst eine Königliche Verordnung mit, wodurch der in der vorigen Session von Herrn Persil eingebrachte Gescb - Ent- wurf über die Organisation des Justizwesens zurückgenommen wird, Ein neuer Geseß- Entwurf, den Herr Sauzet verlegte, betrie die Form der Abstimmung bei den Geschworenen: Gerich:- tenz es soll nämlich das auf den Grund des Gesetzes vom 9, September v. J. in dieser Beziehung erlassene bloße Regle- ment in ein Gese verwandelt werden. Ein zweiter Gesez-Ent- wurf, den der Minister einbrachte, erregte eine gewaltige Sen- sation in den Reihen der linken Seite: er verlangte nám- lich nactráalih zu seinem diesjährigen Budget einen Zu- {uß von 55,00u Fr. als Gehalt und für die Einsezung des zum Kardina! befdrderten Herrn von Cheverus, Erzbischofs von Bordeaux. Der Minister berief sich darauf, daß die Kam- mer im. vorigen Jahre 20,000 Fr. zur Besoldung zweier Kardi- nále hergegeben habe, um die Zahl und die Vorrechte dieser leßtern, dern Römischen Hofe gegenüber, aufrecht zu erhalten. Seitdem habe Herr von Cheverus, ein durch seine Einsichten wie durch sene hohen Tugenden gleich actungswerther Práiat, dessen Fröninigkeit und Toleranz ganz Frankreich verere, die Kardinals - Würde erhalten, und es komme sona darauf an, ißm das Gehalt von 10,000 Fr. und zugleich dié Einsetzungs- Kosten zu bewilligen, die si{, cinem alten Herkommen gemäß, auf 45,000 Fr. beliefen. . „Wir glauben nicht“, äußerte Herr Sauzet, „daß dicse doppelte Forderung irgend ein Hinderniß finden könne. Man kann eben so wenig daran denken, dem Herrn von Cheverus cine Einnahme zu verroeigern, die man im vorigen Jahre zweien seiner Kollegen bew.lligt hat, als man verlangen kann, daß er die Einsczungs-Kosten aus eige- nen Mittein bestreite. Eine solche Zumuihung würde au der Würde des Sraates widersprechen. Die Regierung wünscht sich vielmehr Glúck dazu, daß ste Jhnen bei dieser Gelegenheit einen neuen Beweis ihrer Sorge für Alles, was den Küulcus angeht, geben fann. Das Land muß erfahren, daß das gegenwärtige Kö- nigthum die wohlverstandenen Juteressen der Religion nit von jenen großen moral!schen Grundsäßen trennt, auf denen die Zu- funft der Völker berußt.// -— Die Sißung wurde gegen ò Uhr aufg:hoben.

Heute bescáftigte die Deputirten-Kammer sich mir dem Ge- 2 -* . , L ses - Catwuürf wegen des gerichtlichen Verfahrens gegen solche Franzosen, die sich in der Levante und in der Barbarei eines Berbrechens oder Vergehens schuldig raacen. Die ersten 25 Art:tel dieses Entwurfs wurden ohne irgend eine erhebliche De- batie angenommen.

Die mit der Prüfung der Amuestie-Bittschriften- beauftrag Kommission hat beschlossen, auf die Tages-Ordnung anzutrage Der Gezensiand wird bestimmt am tünfcigen Sonnabend in d Depurtirten-Kammer zur Sprache kommen.

Der in der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer von Herrn Sauzet verlangte Kredit von 952,009 Fr. sür desten neu- erwählten Kardinal, Hexrn von Cheverus, hat dem neuen Mini- sterium die freundschaftlihen Gesinnungen des Journal des Débats entschieden wieder gewonnen, „Wir hatten woßl Recht“, sagt das genannte Biatt, „als wir den feierlihen Erklärungen des Herrn Thiers Glauben schenkten. Das neue Ministerium hatte sich gegen beide Kammern verpflichtet, das politische Sy- stem vom 13. März und 11, Oktober fortzuseßen; es hat heute den ersten Beweis von der Aufrichtigkeit setner Gesinnungen, niht mehr durch bloße Worte, sondern durch Handlungen, durch Gesc6-Entwüife abgelegt. Von diesen Geseßen ist das bedeu- tungsvollste vielleicht dasjenige, welches einen Kredit für den neuerwählten Kardinal, Herrn von Cheverus, verlangt. 10,000 Fr. sind für das Gehalt des neuen Kardinals und 45,000 Fr. zur Bestreitung der Kosten bestimmt, die die Ernennung eines Kardinals in Rom nach sh zieht. An und für sich isk die Sache sehr einfach und natürlih. Jn einem Lande, wo die un- geheure Mehrheit der Einwohner sich zu dem katholischen Glau- ben bekennt, ist es zweckmäßig und billig, denen, die mit den ersten Würden dieser Religion bekleidet sind, die Mittel zu ge- ben, ihren Rang zu behaupten. Und liegt es nicht auch in dem Interesse des katholischen Frankreichs, Französische Kardinäle zu haben, um durch sie bei der Wahl der Päpste repräsentirt zu seyn? Aber doch wärde vor niht gar langer Zeit die Opposition an einem solchen Gese - Entwurf großes Aergerniß gefunden haben, Angenommen, Casimir ‘Perier

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gab. Wir wünschen dem neuen Ministerium Glück, daß es der vorigen Verwaltung diesen Charakter hoher Sittlichkeit entlehnt hat. Nichts beweist uns deutlicher, daß es die Absicht hat, den- selben pol:tischen Weg einzuschlagen, wenn es auch selbst in die- sem Falle nur einem gegebenen Beispiele folgt; denn die vorige Verwaltung hatte hon im verflossenen Jahre für das Budget von 1836 ein Gehalt für zwei Französische Kardinäle verlanet und erhalten. Abvev es ist immer eine glücklihe Vorbedeutung, daß das neue Ministerium ein so gutes Beispiel nachahmt.‘/ Der Constitutionnel und der Temps übergelßfen für heute diesen Gegenstand ganz mit Stillschweigen ; dagegen sagt cin hiesiges Oppositions-Blatt:,„HerrSauzet hätte sein neues Ministerium schwerlich schlechter einweihen können. Wir wissen s ob sogar Herr Persil es gewagt haben würde, einen solchen Kredit von der Kammer zu verlangen; er würde wahrscheinlich die allge- meine Mißbilligung gefärchtet haben. Auch bemächtigt sh das „Journal des Débats’ bereits dieser Thatsache, um zu bewei- sen, daß das neue Ministerium sich weder auf den tiers- parti, toch auf die Opposition stúse. Wir werden gewiß nit ver- suchen , das doctrinaire Blatt Lügen zu strafen; denn nichts ist bedeutungsvoller a!s die Vorlegung jenes Geseß:-Entwurfes durch Herrn Sauzet. Und als ob dieser Minister gefürchtet hätte, daß seine Gesinnungen noch verkannt werden könnten, so hat er in derselben Sibung noch einen Gesetz: Entwurf vorgelegt, durch welckchen die Form der geheimen Abstimmung. bei den Berathun- gen der Jury regulirt wird, Da die geheime Abstimmung eine der Bestimmungen der September - Geseke war, so hat Herr Sauzet mithin gestern erklärt, die Verantwortlichkeit für jene neue Gesetzgebung übernehmen zu wollen, die er doch, wenn wir uns recht erinnern, damals so lebhaft mißbilligte und bekämpfte. Wieder ein Beweis, wel? traurigen Einfluß der Besiß eines Portefeuilles auf alle Gesinnungen ausübt.‘

Der Pair Graf Français de Nantes ist vorgestern Nach- mittag im 8üsten, und der Pair Graf von Tracy, Mitglied der Französischen Akademie, gestern srüh im L3sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Am T7ten d. is die Gräfin Berteand, die mit ihrem Gten bié zum Tode Napoleons auf St. Helena blieb, nach einer lan- gen und \{merzhaften Krankheit in Chateauroux gestorben,

Der Dirtektor des Hiesigen orthopädishen Justituts, genantt „la Muette‘‘, Dry. Julius Guérin, hat von der Regierung ein Patent auf eine neue Methode zur Behandlung der Difformitä- ten des Rückgrathes, nachdem erx solche der medizinischen Akade- mie mitgetheilt, erhaiten. :

Der Moniteur und das Journal de Paris enthalten folgende Nachrichten aus Spanien: „Eine telegraphische Depe: \che aus Narboane vom Vren d. meldet, daß 4000 Karlisten, die gegen Puycerda marschirt waren, anstaat diesen ‘Plas anzugreifen, den Weg nach Ripoll eingeschlagen haven. Nach den Zeitun gen vom sten d. befindet sich Mina in Barcelona. Sein At utant Cardero ist zum Deputirten für Malaga ernannt worden. Mai sagt, daß einige Unordnungen in dieser Stadt vorgsfallen (ind. Aus Valencia hat man Nachrichten bis zum Zten d. erhalten; 200 Insurgenten waren is Beceita, und Cabrera nöthigte die kleinen Corps, sich ihm anzuschließen. Ju Neu- Castilien ist Ciudad-Reaí durch ein bedeutendes feindlihes Corps angegriffen worden: In Catalonien schneiden die Karlisten die Verbindun- gen von allen Seiten ab.‘ *)

Die neuesten Nachrichten von der Spanischen Gränze ent- halten Folgendes: „Don Carlos und der Infant Don Sebastian befanden sich auch noch am 2. d. M. in Durango. Der Gene- ral Eguia war nah Guernica zurückgekommen. Aus den Be- wegungen der Karlistischen Truppen schloß man, daß es auf ei- nen ernstlichen Angriff auf Lequeïtio abgesehen sey. Jn Plencia haben die Karlisten nicht 13, sondern 18 Kanonen gefunden. Cor- dova ist am 1sten auf Larraga marschirt; er hat 4000 Christinos im Erro - Thale zurükgelassen. Der Brigadier* Garcia hält mit 7 Carlisten - Bataillonen Ortiz Und die umliegenden Dorfschaften besezt. Man versichert, der General Espartero sey abgeseßt und seine Kolonne, die in Villarcapo und Egutà stand, scy unter die Befehle des Brigadiers Jaureguy gestelkt worden. Die Christinos haben sich aus dem Ulzama- Thale zu- rücfziehen müssen, da si hier, in Folge der bösen Witterung und der vielen Entbehrungen, denen sie ausgesest waren, eène ungeheure Sterblichkeit unter ihnen gezeigt hat. Briefen aus Saragossa zufolge hatte die dortige städtische Behörde auf die ganze Provinz ein Anlehen von 60,000 Piaster ausgeschrieben, indem sie sich außer Stande sah, die Truppen zu besolden.

Es sind heute auf außerordentlihem Wege Nachrichten aus Madrid bis zum 3ten d. eingegangen. Die Mie Martinez de la Rosa und Toreno sind nicht wieder zu Prokuradoren ge- wählt worden. Fast alle Wahlen sind im ultra-liberalen Sinne ausgefallen, und man glaubt, Herr Mendizabal werde sich ge-

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*) Der Vorwurf, den man mehr als einmal dem Franzdsischen Minifterium gemacht hat, daß es bloß die deu Christinos günsti- gen Nachrichten durch seine Blätter zur bfentlichen Kenntniß bringe, erweist sich seit einiger Zeit als ungegründet. Es ist heute das zweitemal, daß der „Moniteur// und das „Journal de Paris‘ te- legraphische Depeschen geben, die von den Fortschritten der Kar=- listen Zeugniß ablegen. -

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