1836 / 79 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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tals gewichen. Als Grund für dieses Sinken gab tian das (Serücht, daß die Algiersche Legion eine bedeutende Miederlage erlitten habe, und daß die Desertion in den Reihen der Chri- scinos täglich zunehme.

Großbritanien und Jrland

London, 11. März. Sir J. Lyon soll, dem Vernehwen nach, als Oberbefehlöhaber der Truppen in den beiden Kanada 6 an die Stelle des nach England zurüEfehrenden Sir J. Col-

e treten. i E Russische Botschafter gab am Dienstag Abend ein gro- ßes diplomatisches Diner, an dem er jedoch selbst, wegen fort- dauernder Unpäßlichkeit, nicht Theil nehmen konnte; aus dem- selben Grunde wohnte er dem vorgesirigen Lever beim Könige nicht bei. i : :

Es heißt, Herx Charles George Beauclerk, der Enkel des fünften Herzogs von St. Alban’s, dessen Gattin eine Enkelin des Herzogs von Richmond war, werde auf das der Richmond- schen Familie gehörige Französische Herzogthum d'Aubigny An- syruch machen. Herrn Beauclerk's ältejter Sohn is das ‘Par- laments-Mitglied für Ost, Surrey, Major Aubrey Beauclerk.

Durch eine Entscheidung der Kommission zur Untersuchung der Dubliner Wahl in der vorgestrigen Sißung derselben wur- den 199 der Wähler, die für Herrn O'Connell gestimmt und die in Folge einer früheren Entscheidung in Betreff der Entrichtung der Pflaster-Steuer als unbefugt zur Theilnahme an der Wahl befunden worden waren, sür rechtmäßige Wähler erklärt. Die ganze Zahl der Wähler, gegen die man aus jenem Grunde Ein- wendungen gemacht hatte, belief sich auf 320; zieht man hiervon die obigen 190 ab, so bleiben noch 130 Stimmen, die O’Connell verlieren würde, weil diejenigen, welche sie abgegeben, die ‘Pfla- ster-Steuer nicht entrichtet hatten ; da aber O’Connell’'s Majori- tát 230 Stimmen betrug, so meint der Globe, die Tories scyen noch weit entfernt davon, ihr Spiel gewonnen zu haben, und der Sieg sey noch immer zweifelhaft.

Für Paisley, wo eine neue Parlaments - Wahl stattfindet, sind Herr Colquhoun, Konservativer, Herr Hastie, I dinisterieller, und Herr Aytoun, Radikaler, als Kandidaten aufgetreten; man glaubt jedoch, daß der Erstere sich ganz zurückziehen und daß der Leßtere den Sieg bavontragen werde.

* Der Giobe entgegnet Folgendes auf einen Artikel des Pa- riser „National‘/: „Dieses Blaît enthält eine höchst seltsame Philippika gegen England wegen ener ganz harmlosen Bemer- kurg des Herrn Charles Wood bei Gelegenheit der Vorlegung der Marine - Veranschlagungen. Als nämlich Herr Wood die Streilkräste aufzählte, welche von den bedeutendsten Mächten Eu- ropa’s zur See achalten würden, erwähnte er auch der Franzsö- sischen ; dies sicht nun der „National“ als eine Anmaßung von Seiten Englands an, indem wir unserem Nachbar und Verbún- deten das Recht streitig machen wollten, 12 Linienschisse in See zu haben, während England doch, sagt der „National‘’, nicht weniger als 22 Linienschifse allein im Mittelländischen Meere habe. Der „National“ athmet Feuer und Flammen darüber, daß die Fran- zösische Regierung sth einen folhen Schimpf gefallen lasse, und deutet an, daß die Französischen Minister schon einmal in Eng- lands Solde gestanden hätten und wohl wieder darin ftäuden ! Ja, in einem Anfall von wunderlich aufgefrischter Bonapartischer Wuth spricht der; -,, National ‘/ von Englands Höllengeist. Solche Rhapsodieen sind eigentli eher ein Kompliment für uas, wiewohl sie nit eben so ihren Verfassern und derje- nigen Lesern, für deren Geschmack sie geschrieben sind, zur Chre gereichen. Wir wollen dem Französischen Publikum im Allge- meinen nicht die Ungerechtigkeit anthun, daß wir glauben soliten, es theile solche unsinnige und bdswillige Ansichten.“

Morgen soil hier eine Vecrsaminlung in dec Freimaurer: Halle, unter dem .Vorsiße des Lord Dudley Stuart, stattsiaden, vm die allgemeine Theilnahme an dem Brandunglück zu New- York zu bekunden. Von Seiten des Comités hat O'’Connell eine Einladung erhalten, die von dem Präsidenten in Vorschlag zu bringende Nejolution zu unterstüßen, Jn seiner Antwort auf

diese Einladung giebt er zu bedenken, daß seine Vermögensun-

stände nicht der Art seyen, um ihm einen Beitrag zu der zu

veranstaltenden Subscription zu erlauben, wie er dem Unterstüßer einer solchen Resolution zukomme. Das Comité hat ihm darauf durch ihren Secretair erklären lassen, daß es die. Delikatesse sei- ner Weigerung zu würdigen wisse, aber auf seinem Wunsche be- harre.

Gle Kommission des Parlaments über die Eisenbahnen hat bei Gelegenheit der Eisenbahn von Dublin nah Valentia cine Menge Fakta ans Licht gebracht über die Art und den Grad, in welchem New - York sich nach und nach des Monopols der Communicationen mit England bemächtigt hat. Es kommen ge- genwärtig alle Monate sieben New-Yorker Paketbôte in Liver- pool an, und sie haben sich nicht nur des ganzen Transports der Passagiere zwischen England und ganz Nord-Amerika, sondern auch aller leichten Waaren, und sogar der ganzen Korrespondenz bemächtigt, indem die Post - Paketbôte von Falmouth nur zioeimal monatlich gehen. Die Passagiere belaufen sich auf 13,000 jährlih, die Briefe auf 1,209,000 und der Vor- theil, welchen diese häufigere Communicationen New-York darin giebt, ist so groß, daß sogar die offizielle Korrespondenz mit den Englischen Gouverneurs von Nord-Amerika durch sie geht, und von New-York nach Canada, Neuschottland u. \#. w. verschickt wird. Der Handel mit Seidenwaaren, Modeartikeln 2c. ist vdl- lig in ihren Händen, und Boston, Charlestown, Neu-Orleans und Britisch Nord-Amerika erhalten sie nur über New-York. Der Einfluß, den durch diese Concentration des Englischen Handels New : York gewinnt, ist der Englischen Regierung teinesweges gleichgültig, denn diese Stadt ist der Hauptsiß der Anti-Englischen Tendenz der Freistaaten, und aller Pläne, welche die Vereinigung der Englischen Kolonieen in Noro-Amerika mit diesen zum Zweck haben. Die übrigen Amerikanischen Seestädte schen ste ebenfalls mit großer Eifersucht, und sobald davon die Rede war, eine Linie von Dampfschissen en Jrland und Halifaxi zu errich- ten, bildete sich eine Gesellschaft 1n Boston, welche unternahm, drei große Dampfschisfe zu bauen, eine Linie von Boston nach Halifax zu errichten, und sich so der Suprematie von New-York zu entziehen. Die übrigen großen Seestädte, wie Baltimore und Charlestown, sind bereit, diesem Beispiele zu folgen, und würden vorziehen, einen fremden Freihafen, wie Halifax, als Emporium für Amerika zu haben, indem dabei ihr Handel und die Reve- nuen der übrigen Staaten sich auf Kosten von New-York heben würden. Man \{lägt den Ertrag der Briefpost allein, welcher gegen- wärtig England entgeht, auf 150,000 Pf. St. jährlich an, welche bei- nahe hinlänglich wären, eine wöchentliche Post mit Dampfschiffen von Valentia nach Halifax zu erhalten, ohne die Passagiere zu rechnen, welche gegenwärtig den Paketböten von New - York 200,000 Pfd. St, jährlich eintragen, und von denen ein großer Theil den s{nellern und sichereren Weg úber Valentía yemeden wonirbde, Die Ausführung dieses Plans und die daraus folgende

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Contcentration des Amerikanischen Verkehrs in Halifax würde den Britischen Kolonieen eincn großen Vortheil geben, und Eng- land in den Stand seben, sich súr die beträchtlichen Ausgaben, die es fúr die Wasser-Communicationen in Canada gemacht hat, zu entschädigen. i

In Nord-Amerika ist dem Kongreß eine Bill zur wirksamen Verhinderung des Duells vorgelegt worden. Unter den Bestim- mungen derselben befinden sih folgende: Die Bill garantirt den Gläubigern des Verstorbenen, der in einem Duell getödtet wird, ihre volle Befriedizung auë dem Eigenthum seines ihn úüberle- benden Gegners und das Recht, diesen, wenn er die Zahlung verweigert, gerichtlich deöha!b zu belangen. Wenn einer der bei- den Duellanten dermaßen verwundet wird, daß er sich seinen und seiner Familie Unterhalt nicht mehr erwerben kann oder nicht mehr im Stande is, so viel zu verdienen, um seine etwa- nigen Schulden zu bezahlen, so soll der Gegner genöthigt seyn, den Verstúmmelten und dessen Farailie zu unterhalten und für dessen Schulden aufzukommen, auch nach dem Tode desselben dem nächsten hinterbleibenden Verwandten eine Summe von 1000 Dollars auszuzahlen, die noch nach Ablauf eines Jahres, vom Tage jenes Todes an gerechnet, von diesem besagten Verwandten auf gerichtliczem Wege eingefordert werden kann. - Die Aussage des Sterbenden mit Hinsicht auf alle Forderungen, die Andere noch an ihn zu machen haben, soll als rehtêgülcig angesehen werden. Die Bill ist bereits zum erstenmal verlesen und zum Druck verordnet worden.

Ned ane

Aus dem Haag, 13. März. Der Cassationshof hat heute das in Amsterdam gefällte Urtheil Über die dortigen Ruhcstöôrer vom Zuli in allen Stücken bestätigt.

Die Abtheilungen der zweiten Kammer sind im Begriff, ihre Untersuchungen der jüngst vorgelegten Finanz-Bese-Entwürfe zu beendigen.

Belgien

Brüssel, 12. März. Gestern hat es schr lange gewährt, che die Repräsentanten - Kammer vollzählig werden konnte, wor- über sich Herr Gendebien mit schr herben Worten beschwerte. Die drei ersten Kapitel vom Budget des Jnnern sind bewilligt worden, so wie noch überdem 300,090 Fr., auf den Antrag des Herrn Legrelle zur Unterstüßung der Opfer der Holländischen JZnvasion und der Kriegs: Verheerungen.

Der Belge hat aus dem Holländischen Geselz-Entwurf we- gen Kreirung einer Schuld von 149 Mill. Gulden zu Lasten der überseeischen Besißungen sehr unsinnige Dinge herausgelesen, z. B. daß es in Rede stehe, diese Besikungen an andere Mächte abzutreten u. dgl. m.

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Hannover, 15. März, Se. Durchlavcht der Fürß zu Schaumburg-Lippe ist hier angekommen.

Im abgewichenen Jahre sind von dem Vereine zur Unter- stung rechzlicher Invaliden der vormaligen Königlichen Deut- chen Legion wieder 501 alte Krieger, so wie 168 Wittwen und Waisen, in monatlichen Gaben von l und !/, Rthl., zusammen mit 3998, Rthl., unterstüßt werden, wozu außer Sr. Maj. dem Könige, Ihren Königl. Hoheiten den Herzogen v. Cumberland und v. Cambridge, so wie der Königl. Generai Kasse, 359 Offi- ziere jener in den Kriegen gegen Napoleon in Portugal, Spa- nien, Frankceih und Belgien so berühmt gewordenen Legion, mit fast 2300 Rthl. beigetragen haben. Seit dem Jahre 1819, als dem Zeitpunkte des Beginnens des Vereins, bis Ende Des zember 1835 hat die Summe von 69,472 Rthl. den Unterosfi- zieren, Leuten und Wittwen der Legion an Unterstüßungen agus- gezahlt werden können.

Dresden, 15. Märi. Der vorsißende Staats : Minister, von Lindenau, ist tit einstweiliger Verwaltung des erledigten Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts beauf- tragt worden.

Zum Kommandanten der, gegen 3500 Mann betragenden Kominunal - Garde ist an die Stelle des abgegangenen Obersten Krug von Nidda, welcher den General von Gablenz erseßt hatte, der General-Major und Brigade-Kommandant von Bevi (aqua von Sr. Maj. dem König, unter drei ihm dazu von dem Kommunal-Garden- Ausschusse vorgeschlagenen Kandidaten ernannt worden. Jm Ganzen hat hier der Eifer unter den Kommunal- Gardisten sehr abgenommen, und ohne den, bisweilen sehr streng gehandhabten geseßlichen Zwang würde die Kommunal-Garde nur sehr wenig zahlreich seyn. Uater die Beispiele der Ueberschrei- tung der gescßlihen Befugnisse, welche dem Kommunal-Garden- Ausschusse zust:hen, dürfte Folgendes gehören, welches hier ziem- lih viel Aufsehen machte. Ein Amts-Accessist wurde, während sein Vater, der pensionirte Kriegsrath L., im Bade war, auf- gefordert, zur Kommunal. Garde zu treten, erklärte sich auch dazu

bereit. Der Vater verbietet bei seiner Nückkehr dem Sohne, je-

nen Entschluß auszuführen, und beruft sich dabei auf die gescßz- liche Bestimmung, daß Alle, die nicht selbsiständig sind, gar nicht gelassen werden sollen. Der Sohn is allerdings ohne eigenes

ermöôgen, und wie alle Juristen, die die Amts-Carriere beginn:n, ohne alles Einkommen, daher ganz von dem Vater abhängig, wei- gert sich daher aus kindlichem Gehorsam, dem Befehle des Ge- neral-Kommando's nachzukommen. Die Geldstrafen, womit das hierauf eingeleitete Zwangsverfahren beginnt, bleiben ohne Erfolg, der Sohn soll hierauf mit Gewalt gezwungen werden, die Waffe in Empfang zu nehmen, und da man ihn nicht findet, dringt ein Kommando Kommunal-Garde in die Wohnung des Vaters, durhsucht sämmtliche Germaächer, die der Mutter .und der Schwe- stern nicht ausgenommen, muß aber doch vor der verschlossenen und barrikadirten Thüre des lelzten Zimmers, in welchem der Kriegsrath L. si befindet, abziehen. Der Vater sucht nun in allen Jnstanzen vergeblich die Befreiung seines Sohnes zu er- langen, und dieser wird endlich, da er durhaus nicht zum Dienst zu bewegen ist, verhaftet, allein nah achtwöchentliher Haft, welche das hiesige Justiz-Amt auf Requisition des Genera{-Kommando's vollzog, auf Anordnung des Ministeriums bis auf Weiteres ent- lassen. Die Festigkeit des Vaters und des Sohnes, der si einer so langen Haft unterwarf, um einem, ganz leichten Dienste fünfmaligem Exerzieren während des Sommers zu entge- hen, verdient erwähnt zu werden, weil beide die Worte des Ge- seßes nach der natürlichsten Auslegung für sich hatten.

Von Dante’'s gôttlicher Komödie sind die 34 Gesänge von der Hölle in einer Deutschen metrishen Ueberseßung erschienen. Die Hallesche Litteratur-Zeitung nennt das Werk ein durchaus tâchtiges und gelungenes, das durch die zahlreichen gelehrten Anmerkungen noch größeren Werth habe, und seht hinzu, der Verfasser sey ein in den wichtigsten bürgerlichen und militairi- hen Aemtern vielfach beshäftigter Fürst, Se, Königl, Hoh. der Prinz Johann von Sachsen,

Es ist nun nicht mehr zu bezweifeln, daß auch im Königreich

Sachsen die Runkelcüben -Zucker - Fabrication ins Leben tr wird, denn wie es heißt, sollen dergleichen Fabriken zu Maye 3 Stunden von hier, zu Sahlis bei Frohburg und ferne der Gegend von Nossen errichtet werden, was au) \chon Folge gehabt, daß diese Frucht mehr angebaut und desha1h Ctr. von d: m Samen der weißen Runkelrübe bereits mit 150 Ri ver¿auft wird. l

Das Wasser der Elbe is bereits wieder auf 3 gefallen unz ziemlich in die Ufer zurückgetreten. Der ganze Eisgang is s nach, ohne daß das Wasser höher als bis 4? am Elbmessy stieg, und ohne daß man von bedeutenden Unglücksfällen etiva gehört hätte, glúcklih vorübergegangen, und es fängt bereits tit der Schifffahrt an, lebhaft zu werden.

Leipzig, 17. März. Die hiesige Zeitung {reibt au Sächsischen Erzgebirge vom 11. Ma c a Eisenbahn, welhe Chemniß, Zwickau, Leipzig und Dresden sich verbinden soll, rimmt augenblicklich die Aufmerksamkeit s | Das Chemnißer Comité hatte für den 1., 8 y 15. Máârz eine Subscription sür die Vorarbeiten anberaum, g welcher 30,000 Stück Anwartscheine auf die künftigen Arg ausgetheilt und dafür 15,000 Rthlr. zur Bestreitung der Vot beiten aufgebracht werden sollten. Jm Fall einer Mehrzeichny follte der Ueberschuß zurückgegeben und die Scheine unter i Zeichner pro rata vertheilt werden, welches Verfahren man y, streitig in der wohlgemeinten Absicht gewählt hatte, um Vielen jj Theilnahme möglich zu machen. So eben macht das Comité befan F daß {on am ersten Zeichnungstage Abends die Subscript,y geschlossen werden mußte, indem hereits 1,746,000 Anwartschiy angezahlt waren, demnach beinahe sechzigmal mehr gezeichnet als man haben wollte, und 59 gezeichnete Scheine dazu gehö um Einen Subscriptiors Schein wirklich zu erhalten! steht sich von selbst, daß dieses unerhörte Resultat manche Ursachen hat und zu mancherlei Conjecturen veranlaßte. derst waren die ersten brillanten Nachrichten über die Nürnb Fürther Unternehmung kurz vor der Zeichnung hier eingetrof in Folge dessen hatte der Cours der Jnterimsscheine für b Leipzig-Dresdner Bahn sich bedeutend gehoben und die Speh lationésucht war dadurch auf die vorliegende Subscription mehr gewöhnlich aufmerksam gemacht worden, und füllte einen guten Ü der Subscribenten. Der Zudrang zu der Unterzeihnung wurde groß, daß man sogar unruhige Aufcritte befürchtete, wenn sie h einem Tage abgemacht werden sollte, und da außerdem in dies} Falle unstreitig nur derjenige den Vorzug gehabt haben wür der im Besitze der kráftigsten Fäuste war, {o fand sich das (F mité veranlaßt, dem vielscitigen Gesuche nachzugeben und shy árz vorläufige Actien, Anmeldung gez Das aber erleichterte jedenfall

ard gefährdet. G d nteat ausgega nserer Kommissa so ernste Beschaffenheit denselben ein Ende

Diese Uttorditutigeit, dereit érsies Sig- } und welche i

rien nicht zurückzuhalten vermochte, angenommen , daß es nothwen- zu seßen. Wir dürfen in der Er- ichlüssîg seyn, wenn die ll zersidrt oder in Gefahr if und wenn Wir gern bloß eine friedliche Aeußerung en Gefühle erblicken wollten, einen unverkennbaren harakter annimmt und unsere Mitbürger irz Fura!

g peinltcher Pflichten nicht mehr unsch liche Ordnung úbera

in welcher

Verfassung zu gefährden i Indem Wir die unrxu- ¡litairish beseßen lassen, erklären Wir cucch ist, eurem Gewtssen Gewalt Rômisch -katholi-

datholische Gemeinden m daß es ferne von Uns der irgendwo die freie Ausúbung des u hemmen. Ueker die Aufrechthaltung Un-

neuerdings

Gottesdienstes ichtungen zu wachen, den Frieden und die ge-

Ordnung wiederherzustellen , den Geseßen die vere Behdrden die verfassungsmäßige Gewalt den die Konimissavien,

„Das Projekt un Kraft und den verschaffen, dies ift der Auftrag/- l räsentiren, zu erfüllen haben. Wir hofen, seyn werden, strenge Maßregeln in Anwendung zu daß alle guten Staatsbürger dazu beitragen werden, ve Aufgabe abzukürzen und zu erleichtern. Chefs, Über die Beobachtung der Disziplin genau zu en Soldaten der Republik, nicht zu vergessen, daß sie ihren Brüdern im Jura begeben, von denen einzelne, welche n Augenblick auf Abwege gerathen sind, niht säumen wer- um zu erkennen und sich den Geseßen zu unter- n 8. Mârz 1836.// (Folgen die Unterschristen.)

Die militairische Besezung des ohne Schwertftreih, in größter Ordnung, vor si ge- Die „Aufruhr - Bäume“/ fallen nach einander; jo eben ierselbst das Herz, einen sol- Pfarrer Cuttat und sein Vi- „Ami de la Justice“*, haben ; jener ist nah Frankreich, dieser nach

in Anspruch. viele Feinde zugezogen.

Wir befchlen

hren Frrt . _Bern, de Pruntrut, 11. März.

halb 11 Uhr faßt der Magistrat h

Then Baum wegschafsen zu lassen. far Belet, Haupt - Red sch unsichtbar gemacht Fonds gegangen.

8. März. Vern hat zu Beschwichti der Badener hervorgerufen,

acteur des ;

Die Regierung von ährung, welche die Annahme Artikel im ehemaligen Bisthum Basel eine Proclamation erlassen. Man wird sich durch als durch jedes weitläuftige Raisonnement über: daß die früher geäußerte Ansicht, daß der Kanton Bern Annahme der Badener Artikel nichts gewinnen, wohl sehr begründet war. asßrath selbst. erklärt: „zehn von den 14 Ar- auf den Kanton Bern ihre weil ihre Bestimmungen entweder dort son oder ihn überhaupt nicht beträfen ; sche auch auf den Kanton Bern Bezug hätten, wolle man erst mit der kompetenten Behörde unterhandeln.“ Ver ist aber die kompetente Behörde? Offenbar nur der heilige Stuhl ! Durch die Annahme des regierungsräthlihen Antrages -— kirchlichen Verordnungen zu erhalten, und über derungen zu unterhandeln‘’ hätte man daher das- ohne die ganze katholische Bevölkerung des Kan- was durch die Annaÿme der Badener Artikel in hôherem Maße, als man es vermuthet hatte, gesche- Anfangs war die Bewegung nur unter den Weibern, hundert an der Zahl in Pruntrut einen „arbre de fidelité“ (eine lächerliche Nachahmung der Freiheité-Bäume) vor der Kirche aufpslanzten und mit Juschriften, welche ihre änglichkeit an die katholische Kirche bezeugen sollten, behin-

Bald verbreitete sich indeß die Gährung über das ganze Land; die Ortsbeamten weigerten sich di? Annahmsbeschlüsse über die vom Papst verdammten Artikel zu publiziren; das Ansehen der Regierung war somit schwer verleßt. Am 7. März hat nun der große Rath die militairische Besezung des Jura-Bezirks be- schlossen, und in Folge dessen sind gegenwärtig vier Bataillone zwei Batterieen Artillerie und eine Eékadron Kaval- welche die katholischen Bürger Überzeugen sol- len, die Badener Artikel seyen für sie äußerst vortheilhaft. So ist man denn auch dermalen wieder, troß der neuen Verfassung und troh der vielen Fortschritte, von welchen uns unsere Blätttr erzählen, zu einem uralten Mittel geschritten zur Waffenge- walt! Betracht man die vielen Bewassnungen, welehe seit dem Jahre 1839 in den verschiedenen Kantonen zu. Aufrechthaltung von Ruhe und Ordnung als nothwendig betrachtet wurden, o sollte man auf den Gedanken kommen, daß die Schweiz wohl gethan hätte, neben ihren neuen Verfassungen zugieich ein ste- hendes Heer zu dekretiren.

Jtalien

Die Allg. Zeitung schreibt von der Jtaliänischen Gränze vom 8. März: „Jn Turin scheint man über den Gang der Ereignisse in Spanien sich nicht genaue Rechenschaft geben zu können. Man sagt sih indessen, daß, da bei den großen Hülfs- mitteln, über welche die Madrider Regierung gebietet, sie im Felde feine Fortschritte mache, nothwendig ein Rückgang eintreten müsse. Dies ist nicht unmöglich, besonders wenn Don Carlos endlich vie neuen Subsidien erhält, auf welche er rechnet. Die Verbindun- | gen zwischen Sardinien und Portugal sind nun wieder hergestellt; mehrere Schiffe sind bereits von Genua nach Lissabon abgesegelt.

Man erwartet einen Portugic sischen General-Konsul in Genua, wie umgekehrt ein Sardinischer Konsular-Agent sich unverzüglich nah Portugal ‘begeben wird. Nach allen Briefen, welche man in Tu- tin ans Lissabon und Oporto erhalten, muß man auf eine sehr mißlihe Stimmung schließen, die in Portugal sich fas allgemein i Der neue Gemahl der Königin Donna Na- | tía da Gloria wird daher in einem sehr bedenklichen Augenblick in seinem Adoptiv-Vaterland anlangen und eine schwierigere Stel- lung bekommen, als sein Vorgänger, der Prinz Leuchtenberg, hatte. Dieser konnte wenigstens auf die Unterstüßung seiner Schwester, der Herzogin von Braganza, die zu jener Zeit großen Einfluß hatte, rechnen. Dem Prinzen Ferdinand von Koburg fehlt ein solcher Beistand , und der einzige Vorschub, den er zu erwarten E ihm n von Ra des Englischen Ministeriums zu ommen, dessen Ansehen indessen se (ai sehv' ¡i flaten scheine. ssen selbst bei den Portugie-

Spanien.

ge Va gor enthalte die , ver am . S6ru dem Wege von hier nah Jgualda zwischen 500 T E M eils aus Jägern -von Porto bestanden, und einer |ar- eilung Karlisten, welche die mit der Post nah Madrid en Briefe wegnehmen wollten, stattgefunden hat. G riefe wurden gerettet und die Karlisten vertrieben, doch sagt L ¿„Vapor“‘, daß der Sohn des Kommandanten und sein -Er- zieher, so wie mehrere angesehene Bürger von Jgualda in die nsurgenten gefallen seyen, sorio mit 700 Jägern hier ein, um die Post

gung der Konferenz:

aber viel verlieren könne, Wird doch darin Î durch den Regierun tifeln der Badener Konferenz fänden E Anwendung nicht, ausgeführt wären,

acht Tage vor dem 1. V ch g 4 Artikel aber, we

baaren Einschuß anzunehmen. die Herbeischassung der Geldmittel und vermehrte dadurch d Zeichnung um so mehr, als mit jedem Tage die Ueberzeuguz stieg, man müsse weit mehr zeichnen, als man eigentlich habn wolle, um einige Actien wirklih zu erhalten. gewiß mehr als die Hälfte der gezeichneten Actien auf rein Spcculations - Rechnung zu schreiben, und das Comité hat seit Bedauern darüber, daß es nicht in seiner Macht stand, div sen Andrang zu mäßigen, auf eine über seine eigene Ansicht k nen Zweifel lassende sehr passende Weise öffentlich ausgesprohet, So sehr nun aber in dem traurigen durch das Staatspapit Geschäft hervorgerufenen Agiospiele der Hauptgrund zu der zeichneten Unsumme zu suchen ist, so gewiß isk es andererseits daß auch ohne diesen Unfug das Resultat der Zeichnung wei günstiger ausgefallen seyn würde, als nöthig war, um das Verl ÿ zu beginnen. Die Ergebnisse dieser Bahn, wenn ihre ErbauunsF mit Umsicht geleitet wird, sind so unberechenbar günstig für gay Sachsen, daß mittelbar oder unmittelbar jeder Bewohner si

dabei betheiligt füßlen muß, und der Kapitalist mit Ret eiu Das ganze Erz

dessen gesammte Bevölkerung ledi} li Kunst - Produkte erzeugt, dessen Baumwoll - Spinnereit

allein mehr als 6 Millionen Pfund Twiste liefern, wozu den Rohstoff vom Norden beziehen, während von eben dah

vielleicht mehr als das gleiche Quantum zum anderweitigen V triebe aus England eingeht, wird mit seinen Strumpf-Manufl

turen, Druckereien und Weibereicn, mit seinen Eisenhütten, Bu

werken und Steinkohlenlagern in sih selbst enger verbunden u

dem Leipziger Meßplaze wie den Korngegenden der Eibe, die \ fehlenden Konsumtihilien dorthin liefern, durch die beabsichtiy

Denki man sih demnach diese Verbindu® auch nur alleinstehend, so muß schon hier cin unausgeseßter M und Zufluß aller gegenseitigen Bedürfnisse für eine der dichte(Us und gewerbfleißigsten Bevölkerungen der Erde einen mehr (ss ausreichenden Verkehr versprechen; wie viel gün die Resultate sich hoffen, wenn man eine Bahnlinie östlich n Dresden über Baußen nah Breslau oder nah dem Nori von Leipzig auf Magdeburg oder die Bahn nach Altenburg an die unsrige angeschlossen sich vorst nur irgend das Comité es versteht, mit Umsicht, rüksichtigung aller gebotenen Vortheile sein schweres und ut mancherlei Widerwärttigkeiten begonnenes Werk zu vollenden, (E wird der Nutzen für das Land und nebenbei ein des Kapitals fár die Erbauer nicht ausbleiben.

stand ist wohl die Hauptursa auszugebenden Subscriptions nungss{chluß {on vorlä fonnten, mit 10 Thlr,

Gotha, 14. März. graphischen Arbeiten be Stieler im 62sten Jahre seines Alters.

Schweiz.

Bern, 9. März. Der Regierungsrath der Republik B hat folgende neue Proclamation an die katholishen Bürger do

Jura erlassen:

; „Mitbürger Wir euch über die wahren Absichten des groß Artikel der Badener und Luzerner Konferenz angenommen h zuklären gesucht. Böswillige Vorspiegelungen haben euch so dargestellt, als verlezten se den Glauben eurer Väter. Wir euch die bestimmte Zusicherung gaben, daß Unterha mit der kompetenten kirchlichen Behörde erdffnet, und daß d der Rdmisch-katholischenNeligion in Ehren gehalten werden sollte!) Zusicherung, welche Wir heute erneuern, haben Wir auch förmlich erll daß Wir die ganze Strenge der Gesetze auf diejenigen anwen welche noch versuchen sollten, das Volk zu täuschen und straf Zwecke mit dem Mantel der Religion zu decken. Nur mit zen schen Wir Uns genöthigt, anzuerkennen, daß Unsere en, wie Wir berechtigt waren, es zw erwa ten haben Unsere Absichten entstellt; Unsere clamation vom 27. Februar wurde in mehreren Gemeinden gewiesen; aufrührerische Rufe ließen sih hdren; Zeichen der

„die bestehenden wúnschbare Aen selbe gewonnen, tons in Allarm zu seben,

Es is demna

welche einige

sichere Anlage

bivrge und Voigtland, Infanterie,

lerie im Marsch,

Bahn angeschlossen.

iger aber (asi

Bayern ub Kraft und!

e gute Nel Leßterer U che, warum die nun hossentlich V scheine gleih nach erfolgtem Zt denen, die nihts mehr erhalt! Prâmie und darüber angekauft word T Gestern starb hier der dur seine) E D AN kannte Geheime- Regierungsrath Add!

! Durch Unsere Proclamation vom 27. Februar hi! en Ratheë, welche?

Barcelona, 4. März. Nachricht von einem heftigen K

nicht gehört word Aufreizende Schrif

der Oberst Am folgenden Tage traf

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voit Jorba gelagert, und es war ihnen von ihretu Anführér eite große Belohnung versprochen worden, wenn es ihnen gelänge, cine von Barcelona nach Madrid gehende Post aufzufangen. Durch ein Dekret vom 3. d. M. haben der Intendant und die Munizipatität den Hausbesizern angezeigt, daß dieselben 75,000 Piaster zu zahlen hätten, die als cine 10 procentige Einkommen- steuer erhoben werden sollen. Die Bewohner von Saragossa, welche höher besteuert sind, sollen 1 Million Realen zahlen. Der Proviny Aticante ist eine Contribution von 2 Millionen Realen, welche die Junta im September der Regierung angeboten hatte, auferlegt worden, allein die Bewohner halten sich nicht für verpflichtet, die Zahlung zu leisten. Man ist sehr entrüstet darüber, daß Mendizabal seine Versprechungen, allen Bedürfnissen des Staates ohne neue Auflagea genúgen zu wollen, nicht erfü. Die Karlisten sind in unserer Provinz noch immer sehr stark, und die Expedition von Palarea hat nicht den gehossten Erfolg gehabt. Die Hin- richtung der Mutter Cabrera’'s hat der Regierung der Königin Ganz Ober-Catalonien ist von Karlisten übershwemmt, die um so furchtbarer sind, als sie von der Be- völkerung unterstüßt werden. Sie haben Lebensmittel und Geld im Ueberfluß und sind gut gekleidet und bewassnet. Wie es heißt, wird Mina ‘durch den General Breton ersebt werden. Vom General Alvarez ist niht mehr die Rede. Etwa 5000

Karlisten belagern jeßt die Stadt Ripoll.

den liberalen Enthusiasmus zu erkennen, der sie beseelt.“ Dio tugal

aufgepflanzt : v smá | , wurden nicht u t anerkannt, s L téfortiren, Die Jnsurgenten hatten sich in der Umgegend

dnliche Sich!

| aussehen müsse, leuchtet von selbst ein, Nur wenige Schrift

_— Französische Blätter meiden aus Burgos vom 27. Februar: „Gestern ist hier cine Portugiesische Division, bestehend aus 1300 Mann Jufanterie, 200 Pferden und 4 Feld- stücten , unter dem Befehl des Grafen de las Antas, angefkom- men, und heute trafen noch 1500 Mann YJufanterie hier ein. Die National-Garde und die Offiziere der verschiedenen Trup- pen-Corps der hiesigen Garnison waren den Portugiesen entgegen gegangen. Es wurde mit allen Glocken geläutet, und die Häuser waren mit Teppichen behängt. Der General las Antas, der von dem Civil-Gouverneur zu einem Festmahle eingeladen wurde, welches dieser den Distrikt-Wählern und den Behörden gab, hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, worin er seine liberalen Ge- sinnungen aussprach. Das Ayuntamiento wird heute Abend zu Ehren der Portugiesischen Division, die morgen nach Villarcayo abgeht, einen großen Bail geben. Diese Truppen haben ein trefflihes Ansehen, und ihre natürliche Lebhaftigkeit giebt sogleich

Lissabon, 20. Febr. Die Angelegenheiten in diesem un- glülichen Lande gehen einen {limmen Gang. Man foll ja nicht glauben, daß es bloß die Anhänger Wellington's und Beresford's sind, welche so traurige Schilderungen von den Portugiesischen Zu- ständen geben; j:der Wohlgesinnte, der ofene Augen hat, muß sich überzeugen, daß die Krankheit des Volkes und Landes eine lebensgefährliche ist, und daß sie seit der Auswanderung der niglichen Familie nah Brafilien, oder, was dasselbe ist, seit dem Einfalle der Franzosen, immer nur halbe Krisen, bald auf dic- sem, bald auf jenem Wege gemacht hat. Dabei nimmt natür- lich, um im Gleichniß zu bleiben, die Lebenskraft immer ab, und die Säftemasse des Kranken geräth mehr und mehr in Fäulniß. Die Jnatriguen, die Verwirrung in der Verwaltung, der Mangel an Geld in den Kassen, die Unsicherheit, nicht bloß auf dem fla- chen Lande, sondern auc in den Städten, wo alle Augenblicke gemordete Opfer des Parteihasses und der frivolsten, {ändlich- sten Aus\chweifungen fallen, nehmen immer mehr überhand. Wo ist der Mann, der solche Stürme beschwören kann? Wird man ihn im Prinzen von Koburg finden? Man hat im Auslande eine gute Meinung von dem „tapfern Befreier von Lissabon“‘, dem Herzog von Terceira, gehegt; aber jeßt ist er ohne allen Einfluß. Er ist ein tapferer Mann, hat Manches von einem Portugiesischen Alcibiades; jebt, in Friedenszeit, hat er nichts

steller sind so glücklich, das, wás sie schreiben, auch druckett lassen zu können, wenn sie nämlih Geld genug haben, es selbst aufzu4 legen, oder wenn sie genug Subscribenten finden. Jest liest man aber sehr wenig, und sogar politische Schriften, wie z. B. über die geheime Polizei unter Dom Miguel oder über den Bruders krieg, für welche die Buchkrämer Subscribenten sammeln, komse men nicht unter die Presse. Einen Bogen zu druken, fostet hier at Thaler. Der Bischof von Coimbra, Frey Luiz, und der Vice: Präsident der Akademie, Trigozo, sind fasi die einzigen höher gestelicen Personen, welche dfter etwas drucken lassen, beide im Seschichtsfache, Don Luiz auch über Sprachen. Der Visconde de Villarinßa de S. Romao hat etwas úber Staatswirthschaft geschrieben. Der Handel hat sich noch nit erhoit von seinen großen Niederlagen. Jet sind auch die Schrecknisse in Para vom ungúnstiasten Einfluß, denn diese Stadt war wegen der leichteren Communication immer noch vorzugétweise mit unserm Hafen in Verbindung. Lissabon konnte dorthin, wegen des Man- gels an Jadustrie im nördlichen Brasilien , auch noch eher seine zwar rohen, ader doch soliden Fabrikate absenden, als in die süd- licheren, bei weitem mehr civilisicten Länder. ean erwartet nun vorzúzlih günstige Resultate von einer Belebung der Afri!ani- schen Kolonieen. Die Weine sind flau. Wir- haben hier einen sehr strengen Winter gehabt. Schon in Mitte Novembers fin- gen die Nachtfröste an. Sie haben bis zum 6. Januar gedauerk. Morgens §8 Uhr stand das Thermometer gewöhnlich auf. dem Eispunkte, den Tag Über erhielt es sich auf 40—50° S De Orangen sind fast aile erfroren.

F land:

Berlin, 18. März. Einen erfreulichen Belag sür bie gute G s sinnung der Stadt.Gemeinde inGerbstädt (im Rega. Bez. Mersé- burg) liefert deren thätige Theilnahme an der Verbesserung des Kirchen- und Schulwesens. Durch dieselbe isk es möglich ge- worden , die Erwéiterung der Schule durch einen Anbau, zu welchem der Stadt-Gemeinde ein Allerhöchstes Gnaden-Geschenk von 300 Rth{r. zu Theil geworden war, mit einem Kosten-Auf- wande von 2000 Rthlr. zu bewirken.

In Stendal hat sich unter der Direction der Land- räthin Gräfin von Jgtenplik ‘ein Frauen-Verein gebildet, welcher 30 bis 46 armen Kindern weiblichen Geschlechts am Mittwoch und Sonnabend Nachmittags 3 Stunden Unterricht in weib- lichen Arbeiten ertheilen läßt.

Auch in Magdeburg ist tres der sckchon so weit vor- gerúckten Jahreszeit die Schifffahrt noch nicht völlig wieder im Gange und wird durch eingetretenen Frost gestört. Im Manat Februar sind daselbst 19 Schiffe angekommen und 10 von da abgegangen. :

Dur Bewilligung von Geld -Prämien für getöôdtete Wölfe ijt die Ausrottung dieser gefährlichen Raubthiere in der Provinz Preußen sehr befördert worden. So sind 4. B. im Bezirke der Königl. Regierung zu Marienwerder im Jahre 1834, 7 alte Wölfinnen, 5 alte Wdife und 55 junge. Wölfe getödtet und dafür an Prämien überhaupt 354 Rehlr. bewilligt; im Jahre 1835 aber 1 alte Wölfin, 8 alte Wölfe und 50 junge Wölfe ge- tódtet und an Prámien 292 Rthlr. ausgezahlt worden.

Literatur und Kunst.

Ausstellung des Kunst -Vereins®.

Hode Aufmerfsamkcit zieht das Büd von Holbein auf s. Ein angehefteter Zettel nennt es „der sterbende Pilger‘; aber es if mehr. Der Gedanke spricht sich vollkommen uus, er is eben so {chßn, als unmittelbar verständlich: ein Pilger, den eine fromme Sehnsucht nach der heiligen Stätte hingezogen hat, verscheidet jeßt t dec Nähe seines Ziels, beim Anblick von Jerusalem, aber ohne den heiligen

zu thun, er ist faul und geht seinen Vergnügungen nah. Rust ihn Portugal, so antwortet er: was kann ih thun? Dagegen kann man nicht leugnen, die Familie Ficalho ist thätig. Sie beschäf: tigt die Königin und den Hof, und hat für ‘Portugal keine Ohren. Die {öône, liebenöwürdige Kaiserin hat wegen der bevorstehenden Ankunft des Prinzen v. Koburg, aus Mangel an Pla6 in dem Palaste der Königin, den ‘Palast des Marquez de Borba, eines in Paris lebenden Miguélisten, bezogen, und lebt in großer Ein- gezogenheit, Sie hat viel Feinde, weil sie tugendhaft und eine Ausländerin ist. Man sucht ihr jeden Einfluß auf die Königin zu entziehen. Das lebtz, jelzt abgeseßte Ministerium hatte doch auch gute Pläne mit dem höheren Schulwesen vox; daß es ader die theologische Fakultät in Coimbra eingehen lassen wollte, zeigte, daß es weder. seine Stellung, noch die des geistlichen und gelehr- ten Standes oder das Bedürfniß der Nation einsah. Es hätte ‘sh mit der Energie dieser alterthümlichen Justitution, dieser halbgothischen Universität von Coimbra mit der vis inerliae wappnen sollen, um rüstig in der Nation wirken zu können, an- statt an dem Bau zu rütteln. Die theologische Fakultät ist- die mächtigste in Coimbra. Als daher von einer Art polytechnischer Schuie in Lissabon die Rede war, unter dem Titel lustiluto para as sciencias physicas e mathematicas, dessen Plan, mit allerhôchster Bestätegung Jhrer allergetreuesten Majestät, bercits ershienen war, trat die Universität mit förmlichem Protest gegen die neue Justitution hervor. Sie zeigte, daß sie dadurch in ih- ren Rechten geschmälert werde, daß die Sache nur nach einer Ge- nehmigung durch die Cortes auszuführen sey. Gleich darauf ka- men die Bürger von Coimbra dagegen ein, behauptend , daß ste durch die Aufhebung so vieler Lehrjtühle und durch die Abnahme der Frequenz, die jet §00 beträgt, zu sehr leiden würden (man wollte auch einize Kanzeln von Coimbra nach Lissabon verseßen, wie Chemie und Naturgeschichte.) Während man sich um diese Orts-Interessen stritt, ward die ganze Sache durch Verabschiedung des Ministeriums beseitigt, und das neue Ministerium wird es in seinen Interessen finden, weder der loyalen Stadt Coimbra, noch dem Synedrium der hohweisen Väter entgegen zu handeln. Da kann man also nit bei halben Maßregeln stehen bleiben, man wirft alle Projekte Über den Haufen, und läßt von dem neuen Minister des Jnnern, Luiz da Silva Moucinho de Albu- querque, einen neuen Schulplan entwerfen. Dieser Mann hat ausgebreitete Kenntnisse, besonders in Physik und Chemie; ob er aber nicht eben desha'b den philantropischen Ansichten mehr hul- digen wird, als den humanistijchen, dies ist die Frage. Wie es jeßt in Portugal steht, wäre es ein großes Uebel, wollte man in alie diese politischen Wirren auh noch ein neues Unterrichts- System hineintragen. Man liest bei uns noch nach 509 Iahr alten Kompendien, und das Studium der jungen Leute ist oft nichts weiter, als Auswendiglernen. Viele Lehrstühle sind jeßt in Portugal gar nicht oder sehr schlecht beseßt, und ih weiß nicht, wie man die Wissenschaft aus ihrer Versunkenheit heben könnte, wollte man nicht fremde Gelehrte berufen, wogegen sich die stolze Jg- noranz des ganzen Volkes erheben würde. Daß es unter solchen Verhältnissen mit den Produkten der Literatur bei uns s{lecht

Boden \elb\ zu betreten. Mit den leßten Zügen des Lebens sinkt er in den Arm seines jungen Begleiters, ein dritter ist schmerzlich versunken um thn beschäftigt; hinten ziehen die Gefährten heiter aufihren schreitenden Kameelen den Thoren der im ersien Morgenschein noch shlummernden'Stadt zu. Man wird durch diese treffliche Erfin= dung at ein kleines Bild von Stilke auf der leßten Ausfiellung crinnert, welches Kreuzfahrec auf einem Wachtposten vor Ferusalem darstellte ; von diesem bis zu dem Holbeinschen Gedanken bliebe noch immer ein großer Abstand und cin starker Fortschritt, nun ift aber der erste Entwurf sogar älter, wir glauven ihn vor etmgen Fahren auf einer kleinen Ausftelung der, Akademie gesehen zu ha- ven, Aber der Künsiler hielt seinen glücklichen Wurf bis zum lehten Pinselfirih fe und brahte so ein Kunstwerk zu Stande - das, #9 einfach und ausgesucht es scheint - doch einen vollen, reinen und tiefen Eindruck hinterläßt. - Vortrefflich is die Stellung und der Ausdru? des schönen sterbenden Greises, in der ganzen Gefialt spricht sich der empfundene Moment rährend aus- und wer die kraftlos ausgestreckten Hände des sanft Verscheidenden so malen konnte, giebt den Beweis von echt künstlerischem Gefühl. Gleiches gilt von der Theilnahme des Júnglings, der geschäftig über den Greis gebüdkt ist, und wohl fühlt, was vorgeht. . Die malerische Ausführung ist durchweg voll Kraft und energischer Ratur=- Auffassung, es ist keine leere unbeleote Stelle; in seinen Linien erscheint das Bild gerundet und abgeschlossen, das Kolorit ist mäßig, harmo=- nisch und doch von starker Wirkung, ein helles klares Licht trifft die Hauptgruppe und konzentrirt sich , gleichsam verklärend auf dem Sterbenden. Jm Uebrigen ist wenig úber dies schbne Bild zu sagen, es ist glücklich in seinem Haupt- Gedanken und ebenmäßig in allen seinen Theilen. Holbein is aus der Begassischen Schule hervorgegangen , aber er hat sich im Kolorit zugleich die Vorzuge der Düsseldorfer zu eigen gemacht, namentlich was die sanfte Haro monie anlangt; seit mehreren Jahren hatten wir kein größeres Bild von ihm gesehen, aber er muß nicht gefeiert haben, denn wie sollte sons diese Überraschende Leistung erklärlich werden ? :

Wir find bier einmal auf dem besten Wege nah dem Orientz das nächste Bild verseßt uns sofort in_ die Palmenhaine am Gans ges. Herr v. Kld ber hat uns cine Scene aus der Sakontala des Calidafa gemalt. Wir sind in dem heiligen Hain des Einsiedlers Kanna, sein Pflegekind Sakontala, eines Königs Tochter von einer Nymphe des niedern Himmels, steht vor uns mit ihren beiden Ge- spielinnen, Priamvada und Anusuya. Der junge Kdnig Duschmanta, der sich auf der Jagd in diesen Hain verirrte, feht an einen Baum gelehnt da, von Liebe getroffen, benomnet! voit der Schdn- heit der Sakontala. Sakontala will ihn verlassen - weil die Sitte es gebietet, aber sie wendet sich, von gleicher Liebe gefesselt, nach ihm zurü, sie verweilt im Gehen und {ügt vor, ein spiter Halm von Kussagras verwunde ihren Fuß; sie sagt threr Gespielin: „Mein Kleid von Rinde hängt an den Zweige des Kuruwaka. Hilf mir, mich loszumachen und unterstüße mich. / Die beiden Mädchen versichen ste besser und flüstern hinterwärts einawder zu. Dies ift der Gegenstand des Bildes. Und wahrlich is das Bild im Stande, uns nach Judien zu verseßen, sowohl durch den Charakter der tro=- pishen Luft und Vegetation, als auch der Gestalten. Aber wir rathen, das Gemälde allein zu betrachten, weil der Vergleich der beiden nebenstehenden, in bunteren Farben und in siärkerem Licht gemalten, ihm nachtheilig wird. Aisdann wird man viel Schd= nes und Charakteristisches darin „entdecken, namentlich iu der Hauptfïgur, deren {chkank geformter Kopf mit dem glattettz schwarzen Haar und den scharfgezogenen, feinen Augenhrauenz, recht wobl der zarten * Darstellung des alt - Jndischen Dichs

ters entspricht, Wentger “mbdchten wir mst dev: „Wendung