g solcher Jndividuen, dieselben ohne Verzug verhaftet und unter ender Bedeckung der mit ihrer Empfangnahme an der Gränze uitracten Wache ausgeliefert werden müßten; er wollte e nicht einráumen, daß dieje Klausel auf den vorliegenden Fall vendbar sey, und daß die Ntchterfüllung dieser Verpslichtung 4 Seiten Krakau's die Schußmächte berechtige, ihre Einhal- g durch eine militairische Besezung zu erzwingen. Als einen res Beweis, wie eng die Erhaltung von Krakau's Unab; igkeit mit dem Wiener Traktat und folglich mit Engiands ‘esse verknüpft scy, bezeichnete Sir St. Canning den Um- da in diesem Traktat sogar die innere Regierung Krakau's Stipulationen bestimint worden sey, daß die dret Suk: m ächte der freien Stadt cine Verfassung garantirt, ja, ihren Schub (ogar auf die Begründung ciner liberalen -Unterrichts- Anstalt für diz Bewohner Krakau's, einer nationellen Universität, ausgedehnt hätten. „ch bin alt genug//, fuhr der Redner fort, „um mich des Zu- tandes vor Europa zu der Zeit, wo der Wiener Traktat abgeschlos- en wurde, zu eriniterit, und vielleicht mdchtei die damals gehegten Grwariungen durch die von den großen Mächten getroffenen Anord- zunzen 3icht befriedigt worden seyr. Dies“ ist jedoch eine Frage, die ich mich hicr nicht cinlassen will; jedenfalls aber rociß das ?, daß die Bestimmungen fenes Traktats cinen Theil unserer eingegattgenen Verbindlichkeiten , ausmachen, und dies if in binretchzender Grund, weshalb wir auf die gewissen- ha Zung derselben schen müssen, menn auch manchmal der Frieden Curopa's durch ein pönktliches und skrupuldses Festhalten 11 dem Buchstaben des Traktats cher gefährdet werde: kann, als ; Es soll mir zu
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h Schlassheit in der Aufrechthaltung desselben. großen Vergnügen gereichen, wenn ich fiadé/ daß dic Grundlo- igkeit des Argwohns ciner Verlebung des bestehenden Traktats er-
iesen werde kann, aber ich hielt es in jedem Fall jur wichtig, ¡2 Ungelgenheit vor das Haus zu bringen, damtt es erfahre, ob dic jet geteaten Zweifel durch das Sach- Verhältniß aufgehoben ei Vie müssen die Schritte jener großen nordischen nacht, die, seitdem Frankreich in seine gehörigen Gränzen zurücgewtesin is, unter allen Neichen des Kontinents den rurdtbarßen und drohendfien Anblicé darbtetct, auss sorgfäitigste be- ein CHdre, brt!) Fch möchte Jhtien besonders die Nothwen- it recht ciuleuchtend machen, die Jnteressen und die UnabhQu- ainteit der fleiteren selbständigen Staaten aufrecht zu erhalten, ans Vorioge (Úr den Fall künftiger Kämpfe, wenn dergleichen zum Uralud fc Guropa entiítchen soliten. Nicht als wolite ich damit eas Unedverdietiges sr die Regierung unseres Landes sagen, son- dern ich will ite uur an die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der efundären Mächte erinnern. // Der Redner äußerte ch nun üver Ruland Mecht in ähulicher Weisé wie bei etner früheren Gele- belt Lord Dudley Stuart, indem er von derselben die größte Ge=- d!e benacbbarten Staaten utd namentlich fue dei Süden „Man werfe‘, sagte er, „inen Blick auf die Karte Europa. Von der Ofisce bis zum Schwarzen Meere, von inen Polens bis an die Gränzen vou China evstreckt ch ein unutiterheochenes Gebiet, das den südlichen Staaten Europa's ein Gewicht fühlbar macht, und die Art und Weise, wie die Rus- cen Truvpen an den Kriegs- Begebenheiten der lezten 30 Fahre aci gerowmen, hat sié mit den Wohlthaten der Civilisation be- ant annt und an die Freuden derselben gewöhnt. Jch hoffe 1 diese Rücksichten das Haus veranlassen werden, ihre Bes wagen acchtsam zu verfolgen und den Fortgang der Ereignisse, aut d!e l dasselbe aufmerksam gemacht, sorgfältig zu beobachten. tuch i es mol der Mühe werth, danach zu foxschen, 05 sich un- ter den Fndiv due, bie ron Podzorze aus nach Amerika geschickt weren (ilen, nicht Landeleute von uns befinden.‘
n weiteren Verlauf seiner Rede widersprah Sir Strat- forb Canning sich selb, dnn wäßrend er einerjcits nicht daran vente wollte, den drei Mächten die Absicht einer gemeinschaft: licen Therlung des Gebiets ven Krakau unterzulegen, und den Gruid der j kt von ihnen ergriffenen Maßregel nur darin suchte, D5ß ihnen einige gelegentliche Unruhen, die vielleicht auf jenem
zet itartaefunden hâtten, wegen der Angränzung desselden an
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e Staaten, und der Kontrast seiner Justitutionen gegen die ‘er es umgebenden Länder unangenchm gewesen seyn mêchten“*, viele er doch andererieits wieder für ungereimt, anzunehmen, 5 fir die brei Mächte aus einem so kleinen Staat, wie Krakau, etne Gefahr hervorgehen und daß dies der Beweg- ad zu der militairischen Beseßung desselben gewesen scyn ‘dine, und wollte wissen, dag diese Besczung \chon seit lan- aer Neit verabredet, schon durch eine im Jahre 1833 unter den
drei Máchten getroffene Uebereinkunft ine cin worden fey,
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von welcher Absicht aber kein anderer f t cine Mittheilung erhalten habe. Scbließlich versicherte cLMoG, daß ihm nichts ferner sev, als der Wunsch, dem Ministerium cine Verlegenheit u bereiten (hört, hört !), uad daß er diese Sache nur in ihren allgemeinen Beziehungen, als unabhängiges Mitglied des Hauses, cis aufrichtiger Friedenéfreund und vhne Partei-Zwecke, dem Hause zur ruhigen und ernstlichen Erwägung habe anempfeßlen wollen: nachdem er dies aber gethan, wolle er die Angelegenheit ganz den Händen des Ministeriums überlassen, hossend, daß die Erktiárurg, die dasselbe geben, und die Schritte, die cs thun midcte, zur Zufriedenheit des ganzen Landes ausfallen wür- den, (Hört, hôct!) Lord Palmerston sagte in Erwie- derung hierauf (außer dem, was wie_bereits gestern mitge- theilt Haben) im Wesentlichen ungefähr Folgendes: Der Wiener Vraktat sche in der That fest, daß untex keinem Vorwande fremde Truppen in das Gebiet von Krakau einrückcn sollten; zwar enthalte er dagegen auch die Verpflichtung für Krakau, daß cs gewisse Personen nicht beherbergen und sie auf Verlangen an diejenige der drei Mächte, deren Ukterthanen sie wären, auslie- fera solle, und auf diesen Artikel des Traktats hätten die Resi- denten ber drei Schubmächte in ihrer Note an. den Senats Prä- sidenten von Krakau ihre Forderung, daß die Polnischen Fiücht- (inge ausgewiesen werden ollten, gegründet, dies sey aber dem Buchstaben des Traktats entgegen, denn die Residenten hätten nicht versangt, daß die besagten Personen denjenigen Mächten, denen fie angehörten, ausgeliefert, sondern daß. sie binnen gcht Tagén vom Krakauer Gebiet entfernt würden; wenn jedo die Darlegung des Sachverhäitnisses , wie sie nicht in der offiziellen Note, sondern au einem anderen Oëït, als Rechtfertigung jener Maßregel, gegeben worden, richtig sey, so könne man leb- rere als im Geiste des Traktats unternommen betrachten ; es werde nämlich gesagt, daß eine Anzahl von Be otien aus Polen ge- búürtig, sich im Gebiet von Krakau versammelt und sich mit den Einwohnern einiger Theile von Polen in eine Verbindung geseht hätten, deren Charafier die Ruhe der benachbarten Staaten ernst- lich bedroht und gestdrt habe; wenn aber ein Staat verpflichtet sey, Personen, die seiner eigenen Ruhe gefährlich wären, keine Zoflucit zu gewähren, so habe er a fortiori die Verpflichtung, Niemand bei si zu beherbergen, der si dieser Zuflucht bediene, um in anderen Ländern politische Unruhen zu erregen; dies er- heische son die gute Nachbarsczast, und dgzu wäre Krakau dur das bloîe Völkerrecht verpflichtet gewesen, auch ohne die Stipu- iationen des Wiener Traktats. Obgleich nun Lord Palmerston den orei Schuzmächten das Recht nicht abstritt, die Entfernung sol- cher Personen von der Krakauer Regierung zu fordern, so wollte cr doc nicht zugeben, daß sich wegen Verzuges in der Ausfüh- rung ihres Verlangens eine militairische Besegung des Gebicts recht-
362 fertigen ließe, und daß diese Maßregel für die Sicherheit der angränzenden Staaten nothwendig gewesen sey. Er meinte, es hätten erft alle Mittel der Güte ershdpft werden müssen, und wenn alle Vorstellungen nichts gefruchtet hätten, so wären noch andere Maßregeln möglich gewesen, um zu dem gewünschten Ziel zu gelangen, als dieser äußerste Schritt, der so rasch ge- than worden; worin aber di:se anderen Maßregeln hätten beste- hen sollen, gab der Redner nicht an. Uebrigens hielt ec es für seine Pflicht, dem Hause zu sagen, daß die erste Forderung der drei Residenten durch cine zweite Mittheilung derselben an den Senat von Krakau sehr gemildert worden sey; er wolle damit, fügte er, gleich wieder einlenfend, hinzu, keinesweges das Ver- fahren der drei Schub mächte vertheidigen, aber er glaube, alle Umstánde anfúhren zu müssen, die, werin sie auch k:ine Entschul- digung darbôten, de das Verlangen der besagten Mächte cini- germasien gerech:fertigt hätten, wenn es in größerer Ein- \{ránfung und in anderer Form geltend gemacht worden wäáce. Unter allen Umständen aber wollte er, va Groß- britanien eine der fontrahirenden Partcien bei dein Wiener Trak; tat gewesen, für dieses das Recht in Anspruch nehmen, daß der Regierung desse:ben von jenen Mächten, als sie die Forderung an den Senat von Krakau gestellt und ehe sie zu der Besekung des Gebietes ihre Zuflucht genommen, erst die Gründe hätten mitgethcilt werdzn jollen, wodur dieselben si berechtigt ge- glaubt, so handeln zu éônnen, und die Absichten, welche sie da- durch erreichen gewollt; darin, daß sie dies nicht gethan, wollte er eine der Gerechtigfeit und der geraden Hazidiungsweise Eng- lands stillschweigend gezolite Huldigung finden, wenn es nämlich der Entsczlh jener Mächte gewesen sey, unnöthiger Weise einen gewaltsamen Schritt zu thun. Was die Uebereinkunst betreffe, von welcher Six Str. Canning gesprochen, so glaube er (der Minister), daß cine solhe unter den drei Mälten ge- {lossen worden, aber niht im Jahre 1833, sondern zu Anfang dieses Jahres, und zwar um das in Bezug auf Krakau zu be- folgende Verfahren fesizusezen. Dcr Minister erklärte sodann, daß er erst vor wenigen Tagen die Berichte erhaiten habe, die er von den Britischen Gesandten im Auslande über die Kra- auer Verhäitnisse eingefordert, und daß die, Regierung daher nocch nicht im Stande gewesen sey, irzend etwas in der Sache zu thunz deéhalb fdane er auch jt nichts weiter darüber sagen, doch tadle er keinesweges, daß sein schr ehrentoerther Freund den Gegenstand hicr zur Sprache gebracht; es habe sich gerade für ihn (Sir Stratford Canning), der eine so auégezeicinete und wichtige Rolle in den diplomatischen Angelegenheiten Euro- pa's gespzuelc, schr wohl geziemt, sich fär eine fo wichtige Sache zu interessicen. Sir H. Verney, der nach dem Minister
| das Wort nahm, sprach hauptsächlich über den großen Einfluß,
den Rußland im Norden Europa's ausúde, und meinte, Eug- lands Politik müsse darauf gerichtet scyn, das Vertrauen der Staaten zu gewinnen, die Rußland im Süden umgäbea, näm- li der Túrkei, Persiens, Cucassiens, dec Moldau und der Wallachei, und cs müsse cine Britische Flotte na dem Schwar- zen Meere gesandt werden; auch hoffte er, die einmüthigen Meinungs - Keußerungen von beiden Seiten des Hauses úber diesen Punft würden das Russische Kabinet überzcuzen, daß scine Politik in England keine Sympathie finde, Loud Sandon êlagte darüber, daß England keinen diplomatischen Agenten in Krakau habe, und glaubte, daß es, wäre ein solcher dort ge- wesen, zu der militairischen Beseßung dieses Gebiets nicht ge- ommen scyn würde. Am heftigsten und in seiner gewohn- ten Manier äußerte sich D'Connell, der mit der Be- hauptung begann, daß Krakau keinen Punkt des Traktats ver- let habe, und daß die Residenten der drei Mächte in ihrer Note seibst nicht gesagt hätten, cs scy diese Maßregel ín den Bedtin- gungen des Traktats begründet. Die Ansicht Lord Palmerstons, als habe die Maßregel dadurch ein anderes Anschen erhalten, daz Oesterreich bei der Ausführung derselben vorangestellt wor- den, statt daß etwa Rußland die Leitung derselben übernommen hâite, wollte er auch nicht gelten lassen. Er fragte, ob Jemand behaupten würde, daß die Königin von Spanien deshelb ein Recht hätte, Großbritanien mit Krieg zu überziehen (Gelächter), weil es Karlisten im Unterhause und im Oberhause gede, die alles Mögliche thäten, um Don Carlos zu unterstüßen, und er fo: derte die Minister auf, sich cffen und männlich gegen Ruß- land auszusprechen, ja, er wollte im Geist schon den Zeitpunkt als niht mehr fern schen, wo England mit Frankceichs Hülfe Rußland in die Gränzen Asiens zurüweisen würde, Die Be: sezung Krakau’s schien ihm eine erwünschte Gelegenheit, um Rußland die Zaßlung der 100,000 Pfund Sterl. von der Rus sisch-Holländisczen Anleihe, die, wie er glaubte, noch rückständig seven, so lange vorzuenthaiten, bis England eine besriedigende Eréiärung in Betres jener Maßregel erhalten hätte. Sir R. I nglis tadelte die ausfallende Sprache, deren sh die Mitglie- der gegenüber mit Hinsicht auf fceemde Mächte bedienten, die im- mer noch Englands Verbündete seyen, und wünschte seinem fehr ehrenwerthen Freunde (Sir Stratford Canning) Glück zu der ruhigen Art und Weise, wie er diese Angelegenheit dem Hause vorgetragen, wofür das Land ihm sehr verpflich- tet seyn müsse. Herr Hume wollte aus der Besegung oon Krakau den Schluß zichen, daß alle Traktate, in die England sich eingelassen, lächerlich seyen, und benußte die Gelegenheit, um dem Ministerium den Vorwurf zu machen, daß alle diplomatische Agenten, die es jezt im Auslande habe, zu nichts nüßten, da nicht einmal der Britische Bo1schafter in Wien eine Mittheilung über die Besetzung von Krakau ge: macht, sobald dieselbe erfolgt gewesen. (Hört, hört.) Er stimmte mit O’Connell darin überein, daß England die Summen, die es in Folge der Stipulationen des Wiener Traktats noch an Ruß- land’ zu zahlen habe, zurücfhalten oder, wenn sie durchaus fort- gezeben werden müßten (Gelächter), den aus Krakau vertricbe- nen Individuen schenken solle; man sage, ein soiches Verfahren fönnte zu einem Kriege führen; das glaube er nicht; wenigstens möchte er gewiß das Land nicht gern in einen Krieg stürzen; er sage aber: „Laßt uns die St‘puiationen uns vom Halse schaf- fen, die uns in einen Krieg verwickeln könnten; das ist das Beste, wenn wir nicht im Stande sind, die Un-bhängigkeit ver kleines ren Mächte ohne Krieg aufrecht zu erhalten.“ Lord John Russel ließ sih hierauf folgendermaßen vernehmen:
„Fch bin mehr geneigt, meinem sehr ehrenwerthen Freunde, dem Mitgliede für die Universität Oxford (Sir R. Inglis)- als meinem ebrenwerthen Freunde dem Mitgliede für Middlesex in die- ser Beziehung beizustimmen. Jch halte es mit Ersterem für un- weise, über cine Frage wie die vorliegende uns in heftigen Aeuße- rungen zu ergehen, rvenn wir nicht bereit sind, thätige Maßregeln darauf folgen zu lassen. (Hört!) Wir haben cine andere Repräsen- tativ- Kammer in cinem anderen Lande sih stark zu Gunsten der Polnischen Nationalität aussprechen sehen, und ich glaube nicht, daß der Ausdru einer solchen Meinung, da keine entsprechetide Handlungen darauf folgten , dazu beitrug, die Würde und den Ruf jener Kammer zu erhdhen. C Hèbrt1) Fch kann daher der Ansicht nicht heistimmen, daß es geziemend für das Haus
sey, in Bezug auf das Verfahren der verbündeten hinsichtlich Krakau's eine entschiedene Resolution men, wenn wir dieselbe nicht durch D Aufñellung einer großen, Achtung gebtietenden Streitmacht
Mächte
daran that, sie zur Sprache zu bringen, denn ich bin der Meinun
daß das Unterhaus ein solches Ercigniß nicht geschehen lassen darf i ohne Notiz davon zu nehmen. Der schr ehrenwerthe Herr hat do: E
ber schr angemessen gehandelt, indem er meinen edlen Freund, dey Staats-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten, zU eiter (r, klärung aufforderte. , dem Hause abgegeben und gezeigt,
d daß Englands Ehre hei Sache ganz und gar nicht kompromifttirt ist.‘
(Hört, hrt!)
Gegen diese Anficht des Staats-Secretairs für das Innen | proteftirte Lord Dudley Stuart und behauptete, sie stehe iy F
Widerspruch mit den Aeußerungen seines Kollegen Und würd,
wenn man ihr nicht widerspräche, gerade die entgegengesg,: F
Wirkung von der hervorbringen, die Lord Palmerskon vermit(g seiner Rede bezweck: hätte, mit welcher er (Lord Stuart) frelig auch zum Theil nicht übereinstimmen kônne, ja, die theilweise
dem edlen Lord und dem Ministerium, zu welchem derselbe 4, F hôre, nichts weniger als zur Ehre gereice ; Englands Ehre \y | allerdings gekränkt, weil die Besezung Krakau's eine Verlekuy | des Wiener Traktats sey, eine Behauptung, die der Redner gu | aus dem Vortrage Lord Palmerston’s hervorleuchten sehen wollte; uy F
selbst wenn die drei nordiscen Mächte in ihrem Rechte wären, \ohi( er doch ihr Verfahren für eine Beleidigung gegen England, weil nig
die übliche dipfomatische Höflichkeit dabei beobachtet worden sh, |
„Jch hoffe‘, so schleß der Redner, „daß dieser Vorfail zu ein Veränderung -in der Politik meines edien Freundes führea ivird ich bin ein aufcictiger Freund des j-6igen Ministeriums u)
habe es, wo ich konnte, mit meiner Stimme untersküßt; ich dar F ihra für die vielen tresslichen Maßregein der innern Delitif F aber ih muß allezeit mein Recht behaupiy | es wegen der von ihm befolgten auswärtigen Politik zu tad, zu sehen, baß die jeßige Verwaltung von U zu Tage stärker wird (Beifall von den ministeriellen Bänken) S'ârke es in den Stand schen win, F eben so kräftig nah außen, a!s nach innen zu wirken.“ (W Russell geb dem Hause zu bedenfen, od es nit ay F di:se Debatte jeßt zu schließen, da es sich uf feine auédrücéliche Motion handle, und trug auf die Verwa} sung in den Ausschuß über die Jrländische Munizipal Refor} Die Klausl 43 bis 47 diesex Bill wurden ohne Weiteres angenominen;
es eingebracht hat, Ich freue mi, und ih hoffe, daß diese John nessener sey, bill an, welcher Antrag ach gerehmigt wurde. 48sten widerseßte sich Sir R. Peel, inden er es für unan messen hielt, den Maäyors, die dur die Wahl des Volks zu
rem Amte gelangen sollten und nur ein Jahr auf ihrem P: verblieben, zugleich sriedensrichterliche Functiones zu Übertrag
O'’Connell meinie dagegaen, die Opposition brauche wohl an (E I Richtern keinen Anstoß zu nehmen, ba ja neben Richtigkeit.
N. Peel ein chrenwerthes und gelehrtes Mitglied (Herr Shu sige, welches, als Recorder von Dublin, auch ein freilich n Volke im Ganzen, sondern vur von einein besonde Theil des Volks gewählter Ricüter sey, (drt!) und da nach di Herr Sh behauptete, daß er, wenn er auch nicht von der Masse \si Volks geroählt sey, doch die allgemeine Gesinnung des Vol repräsentire; sollicn die Msyors auch Friedensrichter fe so wúrde- dies zu einem System der Tyrannei und Unterdröckuf F führen, da sie, als solche, Geldbußen zu Gunsten des Corpo Lord J. Russell verthetdigte (s Klausel und berief sich darauf, daß man im vorigen Jahr: (f
der Diskussion úber die Englische Munizipal -Reform nichts (f gen diese Bestimmung eingewandt, ja daß damals cin itl der Opposition sogar gewollt habe, es soüte auch der Mayor
wählten
von dem
gemeinen Rechte alle Friedensrichter toäßlbar s:ystn.
tions: Fonds diktiren könnten.
vorhergegangenen Jahres Friedensrichter seyn. Str R. ÞY gab zu, daß das ‘Prinzip Ler Volkswahl in einigen Fällen g und daß die Unterwerfung der Minorität unter den Willen h Majorität gerecht |y, meinte aber, daß in dem vor j Fall der Parteigeist und die religidse Erbitterung zu groß 1 daß es also gefährlich wäre, die Rechtspflege vom 20 abhängig zu machen, während dieselbe vielmchr in den Hn einer unpartciischen Behörde scyn müsse; auch stehe ja die M Klausel der Bill mit dem Grundsaß der Volks - Kontrolle Widerspruch, denn sie verleihe der Krone die Macht, eine 61M bige Anzahl von Friedensrichtern , unabhängig von der Vill wahl, zu ernennen. Herr Lyncch glaubte nicht, daß die C lifen die Gewalt mißbrauchen würden, die ihnen dur diese F verlichen werden soile, und hielt daher die Furt des vori Redners vor ciner diesfälligen Gefahr für ungegründet. ( R. Peel: „Jch wollte keinesweges den Katholiken unr} Beweggründe unterlegen ; mein Einwand bezog \ich auf ali} Majoritäten, sie mögen aus Katholiken oder Protestanten l} hen.“ Der General-Prokurator für Jrland, Herr O'’Loghlei, F machte bemerklich, daß der Moyor zwar Friedensrichter seyn, d nicht in den Quartal - Sessionen präsidirea solle; von |! in Gemeinschaft mit cinem anderen Friedensrichter geti nen Entscheidungen werde man Überdies in großen S1 ten an den Recorder und in kleineren stant : Barrister appéliiren können. | ser Debatte, eben so wie die beiden folgenden, unverändert 11} nommen. Die 51e, von untergeordneter Wichtigkeit und 5Asstte, nach welchec leßteren Niemand als Sheriff sollie dien / fónnen, wenn er nicht erst vom Lord - Lieutenant bestätigt u ließ Herr O'Logh!en selbst fallen. | die 53ste mit dem von dem General - Prokurator vorgeschla" Amendement, daß die Sheriffs für die Städte Cork, Dubl! / Kilkenry, Limir:.ck, Waterford, Carrickfergus, Drogheda und G ; way nit von den Stadträthen, sondern von der Krone" narint werden sollten, angenommenz obgfeih O’ Connell F gen protestirte und sin Bedauern äußerte, daß die Regier! ; in diescm Punkte nachgegeben habe. Sir R. Peel bezeidn diese Aenderung als cine große Verbesserung und sreute fi, das Ministerium in diesem Fall der Stimme der Vernunft hdr gegeben. Nachdein sodann noch Klausel 55 bis 82 ange men worden, vertagte das Haus sich nach 1 Uhr Mcorzens.
London, 22. März. Jhre Majestäten sind gestern ale | im St. James: Palast eingetroffen, wo sie von dem Herzod i Cumberland empfangen wurden und später den ‘Prinzen Y nad von Portugal cmpfingen. Leßterer hielt gestern ein qo im Kensington- Palast und nahm eine Adresse der l N ansássigen Portugiesen entgegen. Der Graf Lavradio e Baron von Moncorvo, so wie das Úbrige Gefolge des Prins waren bei dem Lever anwesend. grit
“Der Giobe erklärt das von den Tory - Blättern vtr l i Gerücht von dem nahen lusscheiden Lord Palmerston s und Glenelg's aus dem Ministerium für eine reine Erfindung ah Zeitungen, um den Muth ihrer Partei zu beleben, Jn Ph cher Weise äußert sich der Courier über diescs Gerücht,
anzuneh, Krieg oder deg 0
C Unter: F stúhen woüen. Was diese ganze Sache anbetrifft, so glaube ich, daf | der schr ehrenwerthe Herr gegenüber (Sir St. Canning) Rec |
Mein edler Freund hat diese Erklärung ye | diesie F
an den M Die Klausel wurde nah
Die Z2ste wurde unveránd\s
Die ministeriellen Blätter versichern, daß sie dem Gerüchte, als ob die Konservativen noch in beiden Häusern einen Versuch machen würden, die Jrländische Munizipal-Bill zu stürzen, keinen Glauben beimäßen.
Der Standard behauptet, Lord Melbourne habe die srift- liche Versicherung gegeben, daß die Appropriations- Klausel der Jrländischen Kirchen- Bill von dem Ministerium unbedingt und ohne Acquivalent aufgegeben sey. Der Courier bemerkt dage- gelt, dag cs wohl kaum nôthig sey, einer solchen Behauptung zu
widersprechen, da sie sich schon durch si selbs widerlege.
Dém Courier zufolge, wird der Lord-Advokat von Sehott- sand noch vor den Oster - Ferien eine Bill zur Regulirung der Schottischen Universitäten einbringen.
Bei der Wahl in Paiéley hat der ministerielle Kandidat Herr Hastie mit einer Majorität von 151 Stimmen den Sieg uber den radikalen Herrn Aytoun davongetragen.
Sir E Wilmot hat si erboten, die Stelle als Stadt: Af- tuar fár Warwick unentgeltlich zu bekleiden, was mit Dank an- genommen wurde.
Die Lords der Admiralität haben, in Folge der von dem Parlamente bewilligten Summen zur Vermehrung der Marine, den Befehl ertheilt, so viel Seeleute anzuwerben, als für 15 Schiffe hinreichend sind.
Außer den fünf Linienschissen „Vanguard‘“, „Asia“, „„Corn- wallis/, „Minden“/ und „„Talavera“’, die in der vorigen Woche in Dienst gestellt wurden und deren Befehishaber bereits ernannt sind, liegen auch die Linienschisse „St. Vincent“, „Prinzeß Charlotte“‘, „Bellerophon““, „Ganges“, „Powerful““, E M 7 1 Impre- gnable‘/ und noch ein anderes, nebst den Fregatten „Pique“‘, „Madagascar“’ und „Seringapatam'“, beinahe fertig.
Die Times enthält nun ein Schreiben aus- Lissabon vom 6ten d., wonach die Königin in dem Augenblicke, wo sie dem Herzoge von Terceira die Bildung eines neuen Ministe- riums auftragen wollte, durch den Einfluß der diesem feindlichen Partei davon abgehalten worden wäre und jet erklärt hätte, sie werde vor der Ankunft ihres Gemahls keine Aenderung vor- nehmen. Eine Hauptursache dieses Entschlusses war die Ver- sicherung des Herrn Campos, daß er bereit sey, den Kammern sein Budget vorzulegen, was auch am 29. Februar geschah. Eine Zeitutig bemerft, man êöônne den Werth des Herrn Campos als Finanz - Minister “aus der einen Phrase hinlänglich beurtheilen, die er in der Diskussion über das von ihm vorgelegte Budget vernehmen ließ, „„daß der Kredit Portugals im Auslande für ihn so leicht wie cine Feder wiege und er darauf ausgehe, diesen Kredit allein im Jalande zu begründen.“
Der Couriér sagt: „Wir haben zwar noch keine Bestäti- gung der Nachriczt, daß das Spanische Ministerium durch des Herrn Jsturiz und seiner Freunde Eintritt - vollzählig geworden sey, erhalten, hegen aber nicht den geringsten Zweifel an deren
Uus Jamaika sind Zeitungen bis zum 16. Februar einge- gangen. Die Aufregung auf der Jnsel dauerte noch immer fort und wurde, wäßrend ver Vertagung ves Versammlungs-Hauses, durch Schmähschrifien und durch Verfolgung wegen Anfertigung derselben genährt. Auch von andern Jnseln lauten die Nach- rihten ungúnstig. Das Versammlungs: Haus von St. Vin- cent hat sich auf unbestimmte Zeit vertagt, weil der Gouver- neur den Versuch gemacht hatte, die Ausgabe der dffentlichen Gelder zu kottrolliren, dem sich das Versammlungs - Haus, als cinera Eingriff in seine Rechte, widersrbte. Auch auf Tabago hat das Versamm!ungs-Haus sich geweigert, irgend ein Geschäft vorzunchmen, bis der Gouverneur si den Wünschen des Hau- ses in Bezug auf eine Wahl gefügt habe.
Nachrichten aus Singapore vom 7. November zufolge, ist Hussein Schah, der Tuanko Long oder Sultan von Singa- pore, R Sept. in R He hp M Tode abgegangen. Durch seinen Tod erspart die Englische Recterung eine monat ; sion von 1300 Piastern. A N R E
Das Paketboot „ United Siaates” hat Zeitungen aus New-York bis zum 29, Februar mitgebracht, as sich er- gibt, daß diese Stadt der Schauplaß von Unruhen gewesen ist, iten die Ardeiter hdheren Lohn veclangten. Mit Hülfe des Militairs war bei Abgang des Packetbootes die Ruße einiger- maßen wieder hergestellt.
Es sind Zeitungen aus Montreal vom 18. und aus Que- bek vom 16. v. M, hier angekommen. Nach leztern war Lord Glenelg's Depesche an Sir F. Head dem Versammlungshause mit mehreren Aktenstücken vergelegt und nach einer langen Dis- kussion durch eine Meÿrheit von 35 Stimmen die Verweisung an einen Auss{chUuß beschlossen worden. Am 4. berathschlagte das Versammlungsbaus von Ober - Kanada über diese Aktenitüeke,
Belgien
Brüssel, 21. Márz. Der Herzog von Orleans
Mémietag hier angefominen At S Me eit einiger Zeit durhzießt eine Bande Ruhestdrer während
der Nacht die Straßen der Hauptstadt. e S AGIGLRI gung besteht darin, die Schilder u. dgl. m. herunterzureißen.
Brüssel, 22. März. Jm heutigen Blatte des Belg'i- sen Moniteurs liest man: „Auf Veranlassung des Able- ens Jhrer Maj. der Königin beider Sicilien, wovon die amt- liche Notification lei der Regierung eingegangen ist, wird der König vom 22. März ab auf 28 Tage Trauer anlegen.
Stotbe ae 0 und Norwegen.
Stockholm, 18. März. Der Kaiserlich Russishe Lega-
antrat) 2 nd Kammerherr Bodisko har dem Minifter der aud
C FeaRR (ngelegenheiten sein Beglaubigungs-Schreiben als Ge-
Beer dein egen Bose etre e votlug an di t n Grafen
Ge e Ae in van Suchtelen noch kein neuer
Die Arbeiten zur Anlegung einer Telegraphen-Linie zwischen
der hiesigen Hauptstadt, Dalaro und Sandham werden, einem
Könial. Besehl zufolge, sofort ihren A A L Anfang nehmen. Frei Der auch in Deutschland rühmlichst O Literaturforseher Mee C. G. von Brinkman, und der Hof-Marschall von Bee- Mete zu Mitgliedern der Akadeinie der Wissenschaften erwählt Deuts Qland.
Hamburg, 25. März. Jn Bezug auf die
wühnte) den hiesigen Hauptpastor Alt betreffende Den Gat erselbe der Redaction der Neuen Zeitung eine Berichtigung Vgehen lassen, worin derselbe {reibt : „Daß von einer Verwun- Cs Ms geschehen, daß auf die Explosion nur ein empfindli- fühl merz im Gesichte und unter den Augenliedern ein Ge- Mon von eingedrungenem Staube entstanden, — daß den bi ss N wohl ein unerwartetes Unwohlbefinden ein- ie ad as aber na einer Stunde wieder vorübergegangen, daß Q ire Folge abèzr gar nicht befürchtet worden, endlich,
Driessendung selbs, nach je6iger Ermittelung, nicht das
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Werk einer meuchelnden Bosheit, sondern eine Jungen - Ungezo- H A heit, \ Jungen -Ungez Darmstadt, 23. März. Das Regierungsblatt enthält eine Bekanntmachung des Ministeriums der Finanzen vom lten d., daß, da das neue Finanzzeseß für die Periode 1836—38 bis jest noch nicht zu Stande gekommen, des Großherzogs K. Hoh. in Gemäßheit des Artikels 69 der Verfassungsurkunde zu verord: nen geruht haben, daß die sämmtlichen in den 3 Provinzen des Großherzogsthums gegenwärtig bestehenden, von den Ständen bis zum 1. Januar 1836 bewilligten direkten Steuern und in- direkten Auflagen, nah den vorliegenden geseßlichen Bestimmun- gen und denselben Normen, auch im 2. Quartal d. J. erhoben werden sollen, wonach dieselben im 1. Quartal d, J. in Folge der Bekanntmachung vom 25. Nov. v. J. erhoben worden sind.
O uit: e. vr et ch.
Wien, 17. März. (Schles. Ztg.) Dem Vernehmen na haben nunmehr auch die übrigen Mitglieder der Carbonari, welche bis daher noch auf dem Spielberg saßen, diesen Strafort in Folge der Kaiserlichen Begnadigung verlassen unv sind be- reits auf dem Wege nach Triest, um ebenfalls na Amerika cin- geschifc zu werden.
_ Briefe gus Korfu, welche wir über Triest erhalten haben, schildern die Unruhen an der Griechisch - Türkischen Gränze als keinesweges unbedeutend, die Zahl der wohlbewafsneten Rebellen soil sich auf 3000 Köpfe belaufen, die zum äußersten Wider- stande bereit seyn sollen. Als Bedingung ihrer Unterwerfung sollen sie die unverweilte Einberufung einer Volksvertretung und die Entlassung sämmtlicher Deutschen aus dem Griechischen Staatsdienste gefordert haben. Es is zwar bekannt, daß die Nachrichten aus Korfu überhaupt häufig aus unsicherer und un- reiner Quelle fließen, dies mag auch bei vorstehender der Fall seyn, allein als ganz grundlos is sie nicht anzunehmen.
S Wei
Bern, 1s, März. (Müúnc§. pol. Ztg.) Die aus dem Jura eingehenden Berichte lauten U beruhigend für die Regierung, d. h. fle erwähnen keiner Stdrungen der öffent- lichen Ordnung und keines Widerstandes gegen die dort einge- rúckte bewaffnete Macht. Aus welchem Grunde auch bereits eine Verminderung der Besaßungs-Truppen angeordnet worden ist, Man würde sch indessen doch sehr irren, wenn man aus diesem Umstande den Schluß zdge, daß die Mehrheit der Be- wohner des Jura die lezten Beschlüsse des Berner großen Rathes nun mit Gleichgültigkeit betrachtete oder gar günstig für diesel- ben gestimmt wäre. Wir können mit Bestimmtheit das Ge- gentheil versichern, nämlich daß diese Mehrheit fortfährt, in den gethanen Schritten der obersten Kantons: Behörden eine ge waltthätige die Grundlagen der katholischen Kirche gefährdende Maßregel zu erblicken. Ob nun unter solchen Umständen die Beruhigung der Gemüther im Jura wahrscheinlich oder nur möglich ist, ist voraus zu bestimmen nicht sehr {wer. Be- denkt mán noch, daß in den katholischen Angelegenheiten dieses Kantontheiles cin großer Rach verfügt, der zum größten Theile aus Nichtkatholiken zusammengeseßt ist, so wird wohl keinem Unpartetishen die Aengstlihkeit und das Mißtrauen der Jura- Bewohner auffallend seyn können. Herr Pfarrer Cuttat aus Pruntrut, welcher sich in den leßten Zeiten auf die entschiedenste Weise gegen die Badener Konferenz- Artikel ausgesprochen und sich dadurch im hohen Grade das Mißfallen der Reform-Partei zugezogen hat, fand es rathsam, vor dem Einrücken der Trup- pen genannte Stadt zu verlassen und sich auf das Französische Gebiet zu begeben. Es wird nun behauptet, ein Regierungs- Mitglied hätte seine amtliche Stellung dahin mißbraucht, daß es M Tuttat von der gegen ißn verhängten Verhaftung in
enntniß geseßt habe. Wie dem nun auch sey, Thatsache ist, daß eine strenge Untersuchung gegen die gesammte Regterung
eingeleitet worden, hinter welcher Maßregel man ei ; ten vermuthet. Maßreg eigene Abs
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Madrid, 12. März. (Franz. Blätter.) Die Kauf- leute von Madrid haben Herrn Medi abal Une Actie l reicht, worin sie ihn ihrer Ergebenheit für die Sache der Köni- gin versichern, aber zugleih ihm auch nicht verhehlen, daß sie durch das Dekret vom 29, Februar sehr getäuscht worden sind. Die Papiere, sagen sie, sind, statt bis zu der in dem Programm angegebenen Höhe zu steigen, vielmehr gefallen, und in der un- verzinslichen Schuld und in den Vales können nur mit Schwie- rigkeit Geschäfte gemacht werden. Sie geben zu, daß die Be- stimmungen des Dekrets günstig scyen, aber dennoch enthalte dasselbe nicht die nöthigen Bedingungen, um die in dem Pro- gramme_ vom 22, Dezember gegebenen Versprehungen zu erfül- len. Sie machen darauf aufmerksam, daß die Art und Weise der Konsolidirung der Schuld, so wie die dafür festgeseßte Zeit die Hoffnungen der Staats: Gläubiger getäuscht habe, doch fügen sie hinzu, daß sie vollkommen die Ansicht des Ministers theilen, daß Spanien im Stande sep, seine Schuld aus seinen eigenen Mitteln zu bezahlen, und daß dem Lande dar- aus große Vortheile erwachsen würden. Sie bemerken ferner, daß sie mit Vergnügen die in dem Programm vom 22. Dezem- ber vorgeschlagene Anordnung annehmen würden, daß aber Ge- retigkeit und Billigkeit die Erfüllung der in jenem Programm gegebenen Versprechungen verlangten und daß zu diesem Ende nothwendig Maßregeln ergriffen werden müßten, um die unverzinsliche Schuld und die Vales auf den hôch- sten Werth zu bringen, den sie seit dem Jahre 1820 erreicht hätten, und sie seyea daher dcr Meinung, daß der durch das Königliche Dekret festgeseßte Werth der Vales denselben durchaus nachtheilig scy, weil die damaligen Cortes alle Vales unter dem Namen der gewdhnlichen Vales konsolidirten. Sie machen diese Bemerkungen mit der größten Hochachtung vor dem Minisker und erinnern ihn an die unglücklichen Folgen, ivelche das {nelle Sinken der Papiere nah ihrem Steigen nicht nur für das Vermdgen von Privatleuten, sondern auch für den Handel des Latides im Allgemeinen haben müsse. Mit dem De- kret zur Ablôsung des Erbzinses und der Grundsteuer erklären sie sich vdllig einverstanden und versichern s{ließlich den Minister ihrer Mitwirkung bei der Ausführung aller Maßregeln, die zur Feststellung des Kredits und der Freiheiten des Landes dienen. S Mendizabal empfing die Deputation der Kapitalisten und Kaufleute, welhe ihm diese Adresse überreichte, sehr zuvorkom- mend und versicherte derselben, daß er die darin féräbtteti Ge- genstände ernstlih in Erwägung ziehen wolle.
Es sind bis jeßt etwa 40 Prokuradorén hier angekommen ; bis zur Eröffnung der Cortes dürfte wohl das Ministerium noch nicht vollzählig seyn.
— Jn einem von Französischen Blättern mitgetheilten
Schreiben aus Barcelona vom 11. März heißt es: „Es ist hier die Nachricht eingegangen von einem Gefechte, das am 1sen
d. M. zwischen den Corps von Buel und Sarrador in der Ge- gend von Villafranca stattgefunden hat. Die Truppen der Kö- nigin bestanden aus 700 Mann und 20 Pferden; die Karlisten waren viel stärker und hatten allein 130 Pferde. — Jn ganz Catalonien werden Provinzial-Deputationen ernannt, deren Mit- glieder der Bewegungs-Partei angehören und die sich zum Theil in der Session von 1823 ausgezeichnet haben. — Die von Mina vor seinem Abmarsch nach Molino del Rey hier erhobene Con- tribution hat große Unzufriedenheit erregt. Wenn es ihm in drei Monaten nicht gelingt, die Karlisten aus Catalo- nien zu vertreiben, so sind bedeutende Unruhen in dies ser Provinz zu erwarten. — Die Soldaten des Corps von Borso sind, weil sie so schlecht besoldet werden, höchst un- zufrieden und desertiren haufenweise, da jedem Ueberläufer eine Belohnung von 100 Franken versprochen seyn sol. Einige De- taschements, die in Espanaguera (tehen, soilen, aus Mangel an Geld, in fünf Tagen keine Rationen erhalten haben. — Es heißt, daß an 309 Personen von Mina entweder eingekerkert oder fort- geshickt woroen find. Viele Fremde, die aus Barcelona ver- wiesen wurden, haben Einspruch dagegen gethan.“/
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Berlin, 26. März. Se. Durchlaucht der Fürst Anton Sulfkowski auf Reisen im Großherzogthume Posen hat eine ihm von der Synagoge zu Lissa zustehende rechtékräftig festgeseßte Forderung von 10940 Rthsr. der JFsraelitischen Corporation da- selbst unter der Bedingung geschenkt, daß der Betrag zum Schu!- fonds, und insbesondere zur Erbauung eines, bis jeßt dieser Ge- tneine fehlenden, angemessenen Schulhauses verwandt werde.
— Dex verstorbene Stadtrath und Kaufmann Fekdinand Birkenstof zu Köln hat, unter anderen Legaten, auch der dor- tigen Armen - Verwaltung ein Vermächtniß von 1090 Rthlr. testamentarisch ausgese6t, und hat dasselbe die landesherrliche Be- stätigung erhalten.
— Der in Görli6 erscheinende Wegweiser enthält Fol- gendes als Warnung: „„Jn Hochkirh ist unlängst beim Graben eines neuen Grabes auf dem Kirchhofe ein weiblihes Gerippe gefunden worden, dessen verkehrte Lage zu der Vermnutgung führt, daß diese Person im Scheintode begraben worden sey. Anr Schädel fand man noch einen Brautkranz, und da das Kirchen- buch sagt, daß 1798 den 10, Januar früh 8 Uhr die Junagfcau Anna Rosina Exner als Braut aà eincm Fieber gestorben #h, fo spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß das gefundene Ge- rippe die Ueberreste jener Exner seyen, die das entseslihe Loos hatte, lebendig begraben zu werden.“
wmvenaazare: 2 B I E A E Zerr -
Erinnerung an einige Verhältnisse, welche bei Wür- digung der Wirksamkeit unsrer Universitäten zu beachten sein dürsten.
Verkannt darf allerdings nicht werden, daß ein gewisses Maaß körperlicher Kräfte dazu gehört, um die geistigen geltend zu machen. Geist und Willenskrafc bleiben unvermdzend, einen Gúülliver in Brobdingnak an die Spise der Verwaltung zu stel- len. Den Staaten ergeht es hierin, wie den Menschen: ein ge- wisses Maaß physischer Kraft, ein gewisser Bestand an Men- hen und Naturfond muß in ihrem Besiße sein, um wahrhaft selbstständig den Bedürfnissen des Zeitalters zu gnügen. Wenn aber dieses Maaß erfúllt ist, tritt das Ucbergewicht der geistigen Kräfte siegreich hervor; und die Macht hängt dani ab von deë geistigen Bildung, von dem klaren. Verstande, von dem reinen Willen der großen Masse. Nur darin, daß in dem beci weiten úberwiegenden Theile des Volks der Glauben lebt, anerkannte Pflicht müsse stets erfüllt werden Gewissenshalder, auch wo kein menschliche; Sinn sieht und hört, kein menschlicher Arm lohnt und straft: nur darin, daß die Willenskraft des Volks soweit erstarkt ist, um diesen Glauben in solher Allgemeinheit thätig zu machen , daß Pflichtverlesungen nur Ausnahmen werden : nur darin, und nur darin allein beruht die Möglichkeit, baß die Freiheit und Würde der menschlichen Natur, daß der Abglanz der Gottheit im Menschen überall geachtet werden kann; und daß wahrhaft menschliche Justiz und Polizei hinreichen, die Sicherheit, Fülle und Anmut des“Leberis zu schaffen, worin Psyche ißre Flügel entfaltet, und der Men\ch jeden Standes seine Bestimmung zu ahnen beginnt. Nicht blutige Züchtigungen, nicht gräßliches Verstämmeln, nicht die Schrecken eines quaalvollen Todes ver- mögen den sitliczen Zustand zu erzwingen, der die erste Bedin- gung cines wahrhaft menschlichen Lebens ist: sie bleiben überall vnzureichende Nothmittel; ihrer entbehren lernen bezeichnet zu- nächst ein Fortschreiten in der Erziehung des Menschengeschlechts.
Die menschliche Bildung ist die Frucht des wechselseitigen Unterrichts in einer höhern Bedeutung, als der Sprachgebrauch diesen Worten giebt. Nicht nur Kinder lernen von einander: wir Alle lernen, indem wir lehren. So gewiß das Volé der Lehre und Leitung bedarf: so gewiß bedürfen seine Fährer der Achtung und des Vertrauens, welche nicht erzwungen, sondern nur verdient werden können. So gewiß nur äußerst selten Na- turen im gemeinen Treiben des niedern Lebens, im täglichen Ringen um Leibes Nahrung und Nothdurft die höhere Weihe der Wissenschaft oder Kunst, und den makellosen Adel der Ge- sinnung zu gewinnen und zu bewahren vermögen: so gewiß versinkt in den höhern Regionen des Lebens die Wissenschaft in Hirngespinste, die Kunst in Alfanzerei, und die Hoheit des Gemüths in frehen Uebermut oder schaales Empfindeln, wenn nicht ein tüchtiger Unterbau von gesundem Verstande, unbefang- nem Gefühl und Ehrenhaftigkeit im Volke sie hält und trägt. So wird alles Bestehen und Fortschreiten wahrer Bildung ab- hängig von der Fähigkeit gegenseitiger Mittheilung, von der Gabe der Sprache, von der Empfänglichkeit für Belehrung durch das gesprochne Wort und durch das geschriebne. Dringt jenes schneller ein, und lebendiger; so wird dieses fruchtbarer, indem die Schranken des Ortes und der Zeit vor ihm fich öffnen: Hunderte hdren, Millionen lesen; der Spannenraum des thäti- gen Menschenlebens gehört der Rede, die Jahrtausende der Schrift. Fär jede Regierung beruht die sicherste Bürgschaft, daß ihre wohlthätigen Anordnungen befolgt werden, in der Bil- dung auch des Geringsten ihrer Unterthanen. Wie zweifelhaft bleibt der Werth einer Vernehmung, wenn dem Vernommnen die Fähigkeit mangelt, klar anzugeben, was als seinè Aussage, als sein Antrag niedergeschrieben werden soll. Wie wenig ist zu hoffen auf Benubung der heilsamsten Anstalten, wenn die, wo- für sie bestehn, unempfänglih sind für alle Belehrung über ihren wahren Vortheil. Sind Quittungen , Anerkeuntnisse, Verzichtleisiungen ¡mehr als leere Formen, wenn dem Aussteller feine klare Einsicht in ihre Bedeutung inwohnt? Solches Be- denken kann nicht als Ungebühßr, nicht als verlezendes Mistrauen erscheinen; nicht der Schriftsteller regt es auf: dürsfie die. Regie- rung selbst allen ihren Organen unbedingt vertrauen; so würde sle dieselben nicht verpflichten, ihren Vortrag, ihre Berehnunzen