1836 / 90 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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De C R A: ck a E T ai Ce r e i a O s GE E E B Aa ia atPA U rats BURE R Mv D" s 1 s a

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reichte eine Petition von dem Lord-Mayor, den Aldermen und dem Gemeinderath der Stadt London, worin um Abschaf- fung der Peitschenstrafe in der Armee gebeten wird; er stimmte j:doch selbst nicht mit dem Gesuch überein. Lord Strangford bemerkte, daß ihm, so lange er denken könne, kein Fall erinner- lih sey, wo man hätte annnehmen können, daß der Tod eines Soldaten die Fo!ge jener Strafe gewesen wäre, außer dem fkürz- lich in Woolwich vorgekommenen. Das Haus verwandelte sich dann in den Ausschuß über die Bill zur: Verbesserung der Rechts- pflege in Westindien, in welche - Lord Gleneig noch naträg- lich die Bestimmung aufgenommen hatte, daß kein Rechtsgelehrter zum Oberrichter in Westindien ernannt werden solle, wenn er nicht sieben Jahre, und keiner zum Unterrichter, wenn er nicht fünf Jahre an der Barre gedient hätte. Die Bill passirte den Ausschuß, und die Berichterstattung darüber wurde auf den fol- genden Tag angeseßt. :

Oberhaus. Sibung vom 22. März. Lord Plun- kett legte eine Bill zur Verbesserung der in Jrland bestehenden Bankerott:Geseze vor, als deren Zweck er die Assimilirung die- ser Gesche in beiden Ländern bezeichnete. Der übrige Theil der Si6ung wurde mit der Ueberreichung von Bittschriften ausge- fúllr, die von keinem allgemeinen Interesse waren.

Unterhaus. Sibung voin 22. März. Nach Ueber- reichung mehrerer Petitionen machte Hérr F. Buxton seinen angefündigten Antrag auf Ernennung einer Kommission zur Ui tersuchung der Wirksamkeit des in den Kolonieen cingefäührten Lehrling - Systems, des Zustandes der s{warzen Lehrlinge oder Lainarbeitne und der diesfälligen Geseße. „Jch brauche“, sagte der Antragfteller, „wohl nicht er weitläuftig auf einen Gegen: stand einzugehen, der die Interessen einer ungeheuren Volkê- menze umfaßl, einer Volkémenge: von nicht weniger als 5 Mil- licnen Seelen, und für welchen das Englische Volk eine lebhafte, nit bloß vorübergehende Theilnahme hegt. Es isk erfreulich, zu sehen, daß nicht einzige Beschwerde über die enorme Entschà- digungé-Summe , die den Westindischen Eigenthümern bewilligt worden, bei dem Hause eingezangen ist. Judeß haben doch die: jenífgen, welche zu der Summe beigetragen, ein Recht, zu erfal- ren, wie dieselbe verwendet und ob irgendwo cinVersuch genacht wor: den if, die Neger um einen Theil der ihnen so koftbar erkaufren Frei: hie zu betrúzen. Jch stehe nicht an, zu sagen, daß ein solcher Versuch gemacht worden, und zwar bis j kt mit Erfolg; aber es freut mich, zu hôren, daß die Regierung den Muth hat, sich diesem Versuch zu widersetzen. Der edle Lord gegenüber (Lord Stanley) sagte, die Lehrzeit solle eine Art von Vormundjchaft scyn, während welcher die Sklaven an Fleiß und Arbeitsamkcit gewöhnt werden sollten, Es wuxde auch ausdrücklich erflárt, daß die Skiaven in dieser Zeit von dem grausamen Gebrauch unverantwortlicher körperliczer Züchtigung ganz befreit seyn Und daß nichts sie mehr an die Sklaverei erinnern solle. Das Par- lament und die Neger haben ihre Bedingungen erfüllt, ja, diefe lesteren haben dur ihren Fleiß die Erwartungen ihrer wärm sten Freunde übertroffen. Nun erwägen Sie aber, ob die Ver- pslichtunzen auch von Seiten der Pflanzer erfüllt worden sind. Die von ihnen befolgte Politi? war zunächst, diz Ent- schädigungs - Gelder zu nehmen, und wenn sie dieselden bekommen hatten, ging ihr Streben dahin, so viel von den Negera als möglich wieder zu Sklaven zu machen. Bis zur Zahlung des Geldes waren sle eifrige Abolitionisten, dann aber thaten sie nichts, als jede heilsame Maßregel hindern und der Britischen Legislatur Hohn bieten. Das Versammlungshaus von Jamaika nannte in einer Adresse an den Gouverneur dieser Jnsel die Emancipation der Sklaven eine Pländerung ohne gleichen.‘ Der Redner verias nun einen Auézug aus einem Bericht Lord Slégo's, worin es heißt, daß die Neger, in Folge der shlechten Behandlung, der sie in einigen Theilen der Jnscl ausgeseßt s.ven, schon fänden, daß se ihren knechtischen Zustand nuc mit einem andern eben so drückenden vertauscht hätten; auch war darin gesagt, daß das Züchtigungs - Jnsirument, „die Kage““/ ge- naunt, in vielen Fällen noch gegen männliche und weibliche Neger an- gewandt worden sey. Weiterhin las der Redner ein Verzeichniß der Bestrafungsfálle vor, die in einem einzizen Jahre in den Westindischen Kolonieen vorgekommen. Die Zahl derselben hatte sich in Tortola auf 467, in Montserrat auf 1034, in Granada auf 2414, in St. Vincent auf 2700, in Barbadoes auf 7890 und in Demerara auf 8152 belaufen ; zwar, bemerkte er, scyen dies nicht lauter körperliche Züchtigungen, aber die Zahl der lelzteren habe doch in Demerara während eines einzigen Jahres 2177 betragen. Er bedauerte es, daß die Entschädigungsgelder eher an die West- indishen Pflanzer ausgezahlt worden, als bis diese dem Geisk der Emancipations-Akte vollkommen genügt hätten; es bieibe aber nun, meinte er, der Britischen Legislatur nichts Anderes üdrig, als entweder den Westindischen Eigerthümern nachzugeben oder sie zur Erfüllung ihrer Pflichten zu zwingen. „Herr Baring“, fuhr er fort, „hat uns furchtbare Folgen von der Eman cipa- tions-Afte prophezeit. Der Preis des Zuckers, sagte er, würde durch die Maßregel verdoppelt, ja verdreifacht werden, das Land würde wenigstens 3 Millionen Pfund Sterling an den Zucker- Revenúen verlieren, und die Menschheit werde nicht Zucker ge- nug zu ihrem Verbrauch erhalten Jch habe nte geglaubi, daß diese Prophezeiungen in Erfüllung gchen würden. Zwar er- wartete ih in der ersten Zeit, wenn die Wirkung der Bill noch neu wäre, und bei den Schwierigkeiten, die ihr von cinigen Auf- sehern und Pflanzern in den Weg gelegt werden würden, eine augenblicklihe Verminderung der Zucker -Production; aber ih hatte so viel Vertrauen zu der Kraft, welche die Freiheit ver- leiht, daß ich überzeugt war, es würde nach kurzer Frist durch freie Arbeit eben \o viel Zucker erzielt werden, als C durch Skla- ven-Arbeit, ja noch mehr als in der fcühßeren Zeit. Die lchzte Aerndte in Westindien war zwar nicht unfruchtbar, aber do nur schr mäßig, was das erstemal von Dürre und dann von zu heftigen Regengüssen herrührte. Die Zucker. Einfuhr hat sich seit der Einführung des neuen Systems nur sehr wenig vermin- dert. Jm Jahre 1833, vor der Emancipation, wurden 3,625,000 Centner eingeführt und ün Jaßre 1835, nah der Emancipation, 3,524,909 Centner. Dieser Unterschied ist ganz unbeträchilich, weit geringer als zwischen den beiden Jahren, die der Emanci- pation vorangingen, und ih kann woßl behaupten, daß die Quan: titát des in den leßten drei Jahren eingeführten Zuckers so groß oder wenigstens beinahe so groß war, wie in den drei vorher- gegangenen Jahren. Jch frage , ob dié Pflanzer nicht durch die Entschädigung bereichert wörden und ob sie nicht mit den ge- troffenen Anordnungen vollkommen zusrieden sind, ob sie nicht, weit entfernt, durch die Emaucipations-Afte zu Grunde gerichtet worden zu seyn, dadur vielmehr vom Ruin gerettet worden? Was den Fleiß der Neger betvisst, so sind auch darin alle Er- wartungen in Erfüllung gegangen. Der Ma:quis von Sligo sagt in einer Depesche, daß unter 322 Plantagen sich nur 15 befänden, wo die Neger sich zu arbeiten geweigert, während sle auf 307 sehr bereitwillig für Lohn arbeiteten. Nach einem Be- riht eben dieses edlen Lords war in der Zeit vom Anfang des

T Jahres 1835 bis zum 27. März fast doppelt so viel Zucker fa- brizirt worden, als in einem entsprechenden Z-iiraum unter demn alten System. Auch in moralischer Hinsicht haben die Neger sich vervollkfonmmnet. Der Marquis von Sligo berichtet, daß sich in dem Zuchthause von Jamaika, wo gewöhnlich 50 Sträflinge zu seyn pflegten, jest nur 10 befinden. Ueberall herrscht die größte Ruhe und Ordnung, sowohl auf Jamaika als auf den kleineren Inseln. Sir Carmichael Swyth sagt in einer Depesche vom 6. Juli vorigen Jahres, daß die Quantität des zur Kusfuhr in dem Zollhauüse von Demerara in zwei Quartalen des genannten Jahres eingegangenen Zucker s 2466 Oxhoft meh: beiragen habe, als in den entsprechenden Quartalen der dici vorhergehenden Jahr?, und daß, wenu man die Verminderung der Arbeitsstunden dabci in Anschlag bringe, die Zunahue sich gar auf 4200 Oxhoft be- (aue. Melassen sînd der einzige Artikel, worin eine Ver- minderung stattgefunden hat. Lord Sligo versichert au, daß der j:6t produzirte Zucker den früheren an Güte úber- treffe. Dieser edle Lord behauptet ferner, daß das volikom-

| mene Gelingen des Lehrling-Spstems von dem Benehmen der

weißen Bevölkerung abhänge, und daß nur sie der Vorwutf tressen würde, wenn es miß'äigr. Ein Polizeibeamtéer von Ja: mmaika sagt in seinem Bericht, daß der Werth der Grundstücke in seiner Gegend sich seit der Aufhebung der Stlaverei fast ver- doppelt habe. Der Redner fúßhrte noch einige Thatsachen an, die zu Gunsten der Emancipat:on sprachen, und {loß mit Wie- derholung seines oben erwähnten Antrages. Die Motion wurde ohne Widerspruch von Seiten des Ministeriums geneh- migt und die Ernennung der Kommission auf den folgeaden Abend verschoben. D¿m Antrage des Heren Borthwick da- gegen, der eine Kommission zur Untersuchung des Zustandes der schwarzen Bevölkerung auf Mauritius ernannt wissen wollie, widersebte sich Sir G. Grey und scklag als Aniendement vor, daß die Krone in einer Aoresse um Abschriften oder Auszüge von den seit 1828 an diz Gouverneure von Mauritius von der Bri- tischen Regierung gerichteten Depeschen ersucht werden möchte, wel- cher Vorschlag genehmigt wurde. Am Schluß der Sikzung verwan- delte das Haus sich in den Autschuß úber die Jrländische Mu- nizipal-Reformbiil und nahm die noch übrigen Klauseln derselben ohne Aenderung ar. (Die Times spricht die feste Ueberzeugung aus, daß das Oberhaus diese Bill nur in dec von Sir R. Pecl und Lord F. Egerton vorgeschlagenen Form, also mit gänzlicher Abschaffung aller Jrländischen Munizipal - Corporationen, geneh- migen, daß Lord Melbourne dics, wenn auch nicht offen und freimüthig, so doch von Herzen gern geschehen lassen, und daß die Bill ín dieser veränderten Gestalt dann auch von der mini- sterielten Majorität des Unterhauses angenommen werden würde.)

London, 23. März. Die Herzogin von Kent gab vorge- stern Abend im Kensington-Palast einen Ball, welchem Jhre Maj., die Mitglieder der Königlichen Familie und Prinz Ferdinand ven Portugal beiwohnten.

Der Fronzdsische Botschafter, Graf Sebastiani, befindet sich unpäßlich und tonnte daher dem Diner, welches der Portugiesi- che Gesandte, Baron von Morcorvo, gestern dem Prinzen von Portugal gab, nicht beiwohnen.

Der Times zufolge, hätte die Kommission zur Untersuchung der Wahl der Herren O'Connell und Ruthven gestern eine Ent- scheidung getroffen, wodurch diesen beiden Herrea 160 Wähler- Stimmen entzogen würden, so daß ste sich, da ihre Majorität ohnehin nur noch 109 betrug, j-t schon ia einer bedeutenden Mis- noritát befänden, wenn'j-ne Entscheidung in Aueführung gebracht würde; es handelte sich nämlich darum, ob die Wasserleitungs- Stevey eine Munizipal-Steuer sey oder nit, und die Kommis- sion soll diese Frage bejahend entschieden haden.

Der Standard behauptet, daß die Tories es bet der drit- ten Verlesung der Jrländischen Munizipal - Bill jedenfalls noch einmal zur Äbstimmung über die Annahme oder Verwerfung dér- sciben treiben wörden. Der Courier erwiedert darauf: „Was sazte denn Siv R. Peel am 29. Februar im Unterhause? Wir finden in der „Times“’, daß er erflárte, er werde, wenn das Haus die dem Auéschuß zu crtheilende Jnstcuction zu gänzlicher Abschaf- fung der Jrländischen Munizipalitäten nicht genehmige, fich nicht geneiat fühlen, dem edlen Lord (John Russcil) mit Hinsicht auf die Details der Bill viel Mühe ¡zu machen. Vielleici t sollen aber durchaus die Rathschläge des Herzogs von Newcastie, den der „„Standard“/ wie einen Gdößzen anbetet, die Oberhand behalten, auf daß eine verhältnißmäßig nech grözere Majoritát für die dritte Lesung |timme, als die war, welche Lo! d F. Egcrton's Antrag auf eine dem Ausschuß zu ertheilende Jnstruccion verwarf. Die Versicherung des Standard, daß das Oberhaus bei der zwei- ten Verlesung der Jriändischin Murntizipal:-Bill ein Amendement gleich dem von Lord F. Egerton im Unterhause proponirten, dem- gemäß die Munizipalitäten ganz abgeschasst werden sollten, anneh- men werde, will der Courier ebenfalls nicht für glaubwürdig halten; auf welchen Grund aber die Verinuthung gebaut ist, daß die Pairs der Jrländischen Munizipal - Reform weniger Wider- stand leisten würden, als der Englischen im vorigen Jahre, wird von dem ministeriellen Blatte nicht hinzugefügt.

Nach den lezten Berichten aus Lissabon vom 8. März haite die Königin kürzlich bei der Kaiserin gespeist, was als ein seitenes Ereigniß betrachtet wird. Die jeßigen Minister \chie- nen bei der Königin wieder in großer Gunst zu Un Dien Spanischen Zeitungen enthaltene Nachricht von der Gefangen- nehmung des Miguelistisczen Guerisla - Cheïs Remechido wird für ungegründet erklärt. Bei den Deba‘ten über den neuen Zelltarif in der Deputirten-Kammer hatte der Vsconde do GBanho darauf aufweiksam gemacht, daß England, wenn man nicht mit Rücksicht geaen dasselbe verfahre, duch Erhöhung der Portwein-Zdlle den ganzen Norden von Portugal zu Grunde richten könne.

Jn ministeriellen Blättern wird dem Gerüchte widerspro- chen, als sey ein geheimer Vertrag wegen einer Intervention in Spanien abgeschlcss:n. Weder von Französischer noch von Eng- lischer Seite sey in deu Bestimmungen des Quadrupel-Vertrages eine Aenderung getroffen.

Nach amtiichen Berichten war die Britische Hülfs - Legion in Spanien am 1. März noch 7423 Mann stark, wovon 5763 diensttúchtig, die übrigen krank, bcurlaubt oder vermißt (36) warei?.

Die Handels - Verhältuise Griechenlands mit England neh- men einen rashea Aufschwung. Bereits sind in Aegina und Eubvda Englische Manufakturen errichtet. Die Einfuhren aus Enaland in Patras überstiegen im Jahre 1835 diejenigen vom Jahre zuvor um das Dreifache, und die Einfuhren aus England überhaupt übertrafen diejenigen aus allen anderen Ländern zu- sammen. : Nach Berichten aus Jamaika hat der Königl. Schooner „Pincher“/ ein Schiff mit 419 Sklaven an Bord aufgebracht.

Es is hier aus Chili der vom 5. Oktober datirte Bericht des Finanz-Ministers an den dortigen Kongreß eingegangen, der

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} darauf berechnet ist, bei den Gläubi ern jener Republit Hoffnungen zu erwecken. Der Minist,.r macht auf das Fey Zunedraen der Wohlfahrt von Chili aufmerksam, welches cy T langen inneren Frieden unb der glücklichen Lage des Landes M schreibt, die es vor feindlicher Bgrührung mit den umliez u Staaten sichere. Im Jahre 1834 betrug der Gewinn aa L Bergterken 3,158,000 Dollars. An Silber wurden in o Y ben Jahre 164,935 Mark- gewonnen, während die jährliche J f beute unter der Spanischen Herrschaft „nie über 23,500 Me , stieg. 41 Gold wurden im Jaßre 1830 nur 410 Mart E Jahre 1834 dagegen 3840 Mark gewonnen. Im v R

Fahre 1834: 394 Schisse en. Jun den Jahren 1825 M À beirugen die Zoll-Kinnahmen im Durchschniit 888/670 Do, E im Jahre 1834 dagegen 1,241,080 Dollars. Die Ausgaben f 1836 sind auf 1,840,204 Dollars veransch;lagt, so daß ein Ut E c;uß von 330,000 Dollars blicbe, der hinreihend wäre, ut v h Zinsen der in London gemachten Anleihe zu zahlen. Der 5, nister rehnet auf einen zuzneßme:den Ueberschzuß und ermpfehs | dem Kongreß, die zu Ende dieses Jahres in London fi i Dividenden davon zu zahlen. Privat - Briefe aus Wali, E melden, daß der Britische General-Konsul mit dem & anyV j nister cine Unterredung in Betreff der Zahlung der Dividttd Í haben werde. Jn Valparaiso sind mehrere neuë Waaren,N, | derlagen erbaut worden, und in den südlichen Provinzen by E häftigte man sich mit der Ailegung von Kanälen und du J

straßer.

Londo, 22, März Während der Standard y Aristokratie den Uatergang prophezeit, weil sie im Parlammy 4 das Geschrei: „Kein Papstrhum!“/ nicht unterstüßen wil, (E aberma!s der gesunde Verstand zweier Beamten die Univirs Oxford und vielleicht die Kirche vor dem Aergerniß gerettet, wo einige Hibkdpfe entschlossen scheinen sie zu stürzen. Als bij Männer nämlich, unter denen man mit Bedauern auch den du scine Kontroverse mit Rose in Bezug auf die evangelische Ki} in Deutschland bekannten Professor Puscy sleht, wahrnahm|} dag die Häupter der Universität keine Schritte zulassen woll wodurch die Königl. Ernennung des Dr. Hampden virtugj bei Seite geschoben werden sollte, woilten sie doch wenigstens dur persönliche Kränkung des Mannes der Univ:rsität Gelegey geben, ihren Haß gegen das Whig-Ministerium an den Ty legen. Demnach sollte in der am nächsten Donnerstag zu hal den Convention der Vorschlag durchgeführt werden, daß in Fu des Mißtrauens, das man gegen die Lauterkeit der Gesinnun des Dr. Hampden in Glaudenésachen habe, ihm das durch | Amt ihm zukommende Recht, an der Ernennung gewisser || versitäts- Beamten Theil zu nehmen, entzogen werden s Die Ankündigung zu diesem Vorschlaze wurde gemacht, che | Hampden seine Antritts- Rede hielt, indem seine Feinde zum y aus erfiârten, daß beine beschränkende Erklärung und seibst ly Widerruf seiner früher ausgedrückten Gesinnungen sie bew tônne, ihm ihr Zutrauen zurückzugeben. Bei diesen unfrommenh sinnungen beharren auch die frommen Männer so hy Nad, O U Da oe Sandaro O v die herrliche Antritis - Rede (welche am 17ten gh tcn worden), wodurch jeder Unbefangene aufs vollständi nicht nur von der Rechtgläubigkeit, sondern auch von dem Es des Professors för die Grundlehren der Kirche überzeugt werl mußte, abzudrucken; was doch fast jede andere Zeitung wei stens avszugsweise gethan, selbst die, welche die Beschuldigunss gegen ihn nie verbreitet hatten. Die beiden Prätoren der \

versität habzn jedoch von cinem beinahe veralteten Rechte (F brauch gemacht, in Folge dessen sie alle idnen s{ädlich düukt L Debatten verhindern können , und hob:n die Diskutirurg Vorschlages untersagt. Daß jenes Verfahren im k dchiten Ga Ÿ ungerecht und úbertricben sevn muß, crzeilt selbst daraus, N der alteifrige Repräsentant der Universität, Sir No®, Jus fein einziges Wort der Klage über die Ernennung tes [i Hampden von Seiten des Ministeriums vor das Unterhaus gehni hat; und selbst der Herzog von Newcastle, dieses Jckeal F Standard, hat nichts darüber im OÖverhauje gesagt. Dai i nannte Journal jagt fceilih auch: die kalte Jronie dec i hen Tories verhindere jenen großen Staatemanyn, sich iu) sameiite-auszusprehen, wie er neulich mit so çeoßer Beredsanii bei einem Essen der Konservativen des Kirczspiels Maryl gethan; aber da, wo es die Rettung des Glaubens gilt, (1 man sich doch wohl nicht vor einem kalten Lächeln fürchten, | sonders von Freunden, Es heißt in den konservativen J nalen, die Tories würden beim dritten Verlesen der Corporatt Bill im Unterhause noch cinmal ihre Stärke mit den Lide messen; und zwar in der Absicht, das Oberhaus in seiner H sition zu ermuntern, indem diesmal die ministert: lle Meh} bedeutend heruntergebracht werden solle. Anderer Meinun aber wird, wenn ja eine Abïimmung statifiuden solite, da O der Fall seyn, und zwar gerade in der entgegenge} bsicht, un das Oderhaus zu entmuthigen; sou 1heus gen, wil diz Minister sich mehrere Veränderungen in du? gefallen lassen, wodur den Wählern die Ernennung der U ris entzozen wird. Der Vorschlag der Regierung weg Verminderung der Zeit ngéstempel- Taxe wird von Einig 1} Furcht, von Vielen mit Hoffnung betrachtet. Doch ist (d U dâchtig, daß die Hoffenden meistentheils zu der Bewegung“) tei in, welche sich \ck{mechelt, durch Vervielfältigung d} ihrem Sinne gishriebenen Blätter die Mation bald so zu {l men, daß selbst diejenigen ihrer ‘Pläne, we!ch: } noch als Chimáren erscheinen, verwirklicht twerdea u Gerade deswegen aber türfee mancher Whig die M wendigkeit, irzend eine andere Steuer zuerst abzus6 zum Borwande nehmen, um in Vereinigung mit dei 20 die Minister dermalen vor der Durhscßung ciner Mf zu retten, die ihnen osfendar uur aufgezwungen worden ist, # jedoch die Regierung sich im Stande fühle, 3 bis 4000 Pfd. Stel aufzugeben, zu einer Zeit, wo sie die Marine so bedeutend " mehrt, ist wenigstens kein Zeichen von Verfall. Der ebel f shienene Bericht der Kemmission, welche die Möglichkeit" gänzlichen Abschaffung der körperlichen Züchtigung bei del Aw wenigstens in Friedenszeiten, untersuchen sollte und die I verncinend beantwortet, hat die Nation nicht befriedigt und bei zu der Anregung mancher anderen Fragen, wie z- B. Y den von anderen Heeren so schr abweichenden Charafter uns Offizier-Corps, Anlaß gegeben. Lord J. Russell is 0 unt daß er gestern nicht im Parlamente erscheinen konnte un weitere Berathung über di: Zehntenbill auf nächsten Freitag, {oden werden mußt». Die Kenadischen Angelegenheit / nen durchaus das Einschreiten des Parlaments zu ihrer d tung zu bedürfen, und die Regierunz würde wohl thun, “7 Zeit zu verlieren. Die Gerüchte von einem bevorstehenden M

nisterwechsel scheinen völlig grundlos.

1832 liefen in den Hafen von Valparaiso 275 Schiffe l J st

Niederland a

Aus dem Haag, 24. Márz. Se. Majestät der Kdnig haben die Einladung der „Ges:llshafr zur Beförderung der Tonkunst“ angenonnnen und woll.n demzufolge bei dem großen Musikfeste erscheinen, welches dieselbe zu Ende des Monat April in Amsterdam veranstalten wird,

Belquen.

Brüssel, 23. März. Gestern hat Herr Mariéhal den er- en óffentlichen Versuch mit seinem neuerfundenen Fuhrwcrk auf beweglichen Eisenbahnea gemacht. Eine große Anzahl Neugieri- er war am Schaarbeeter Thore versammelt, wo das sehr sinn- reich gearbeitete Kunstwerk aufgestellt war. Der Versuch ift voll- fommen gelungen, und der Wagen, der 22 Personen aufnahm, umfußr zuerst die Boulevards und kam dann vor dem Palais des Königs vorbei.

Am Schaarbeeker Thore fand gestern auch eine bedeutende Schlägerei zwischen Bâärgern und Soldaten skatt, bei der von heiden Seiten Einige verwundet worden find. Nur mit Mühe fonnten einerseits die Polizei und andererseits ‘die herbeigekom- menen Offiziere die streitenden Theile auseinanderbringen.

Deut POlano

Stuttgart, 22. März. Die Kammer at heute die Be- rathung des Schulgesehes beendigt. Nicót ohne Jnteresse, auch ûr das Ausland, dürfte es scyn, daß von derselben, und zwar mit §5 gegen 3 Stimmen, der Beschluß gefaßt worden, den Squllehrer- Wittwen : Pensions Fonds aus Mitteln des Staats /der Rest-Verwaltung) mir §0,000 Fi. zu dotiren, während doch der Grundsaß anerkannt worden, daß die Schule und deren Be- tirfaisse als Gemeinde - Angelegenheit in erster Linie von der Gemeinde zu bestreiten seyen, ein Grundsaß, von weichem Übri- gens zu Gunsten der Schullehrer - Pensionen auch s{chon in der gestrigen Sißung übergegangen worden. Jn kirchlicher Bezie- hung wichtig war der ablehnende Beschluß der Kammer, daß den obersten Kirchenstellea der verschiedenen Konfessionen das Recht der Aufsicht der Schulen zustehe. Nachdem die Be- rathung geschlossen, erhieit die betressende Kommission Aufiraa, die úber das Schul- Gese gefaßten Beschlüsse morgen zusam- menzustellen, damit úbermorgen die Fina!- Abstimmung über das- selbe stattfinden könne. “Von diesem Tage an würde, dem Ver- nehmen nach, die Karmamer dann fär kurze Zeit ihre Sitzungen auése6-n, ihren Kommissionen Zeit zu lassen, dio vo! liegenden A ta Gesegzes-Entwürfe, zumal das Finanz-Geseß, zu be- arbeiten.

Karlsruhe, 22. März. Die Bevölkerung der Stadt Karls- ruhe belief sich im Jahre 1809 auf 10,597 Einwohner, davon

waren §136 Evangelische, 1791 Katholische und 670 Juden;

Ï im Jahre 1822 war die Einwohnerzahl 17,232, nämlich: 11,526 | Evangelische, 4793 Katholische und 913 Iuden; der Stand des

Jahres 1833 zeigte 13,006 Evangelische, 6295 Katholije, 1069 Juden, zusammen 20,380, Die Seclenzahl zu Anfang dieses Jahres betrug 21,249, und es eraiebt sich sür die lezten 27 Jahre eine Vermehrung von 10,652, also mehr als das Doppeite. Die stärkste jáhrlihe Zunahme während dieser Zeit zeigte sich im Jahre 1810 mit 2880, 1812 mit 1363, 1815 mit 1298, und 1821 mit 1194; vom Jahr 1822 an wurde die Zunahme verhäitniß- mäßig geringer.

Aram furt n M 2 E O E ls Königl. Hoheit der Kurfürst von Hessen sind, wie es scheint, ge- \onunen, auf einige Zeit wieder in unserer Stadt zu verweilen. Dot wird wahrscheinlich im Laufe dieses Soinmers Se. Könizl. Hoheit abwechselnd sich in Frankfurt, Baden und Hanau auf- halten, Höchstderselbe bewohnt gegenwärtig das auf das pracht- vollste eingerichtete sogenannte „rothe Haus“ auf der Zeile. Auf einsamen Spaziergängen sowohl, wie auch in den belebtesten Straßen unserer Stadt, mitten in dem dichtesten Gedränge, be- gegnet man oft Sr. Königl. Hoheit in höchst einfachem Anzuge ganz allein ohne alle Begleitung. Das schlichte herablassende Benehmen dieses Färsten wird hier allgemein mit verehrender Anerkennung wahrgenommen.

Frankfurt a. M., 26, März. Ja der Sibung des Se- nats vom 2lsten d. M. sind die Heren Schôff von Guaita, Senator Dr. Usener, Senator Dr. Souchay, Senator De. Neu- burg und Senator de Neufville zu Mitgliedern der ständigen Stnats-Deputation in Zollsachen ernannt worden.

Frankfurt a. M.,/, 26. Mdrz. Die Umsshe in den bier gangbaren Staats- Effekten waren im Laufe dieser Woche an- sehnlich, wodurch denn auch mannigfache Variationen in den Noti- rungen entsianden. An der Montagsbörse zahlte man noch Fnte-

| grale mit 526/65, Actien 1641 und Spanische Ardoins 46!4,. Am

{olgenden Tage waren diese Preise nicht mehr zu bedingen; es zeigte sh eine Flauheit, deren Anlaß man nicht kannte. Fn den Nach- mittagsflunden wourden starke Posien zu weichenden Preisen per Cassa und auf Ultimo losgeschlagen. Es hieß, cine von Amsterdam ge- kommene Handels-Staffette habe ungünstige Nachrichten überbracht. Darauf hin stellten sh die JFntegralen auf 55%, g, Actien 1634, Ardoins 45i/,. Am Mittwoch (23. März) brachte zwar wirklich die Ho dadische Post etwas gesunkene Course; man erfuhr aber, daß solhe nur die Folge einiger fiarken Verkäufe waren. Man erholte ih daher bald von dem Schrecken, der Taos zuvor die Spekulan- ten befallen hatte, und mancher ließ wieder einthun , was er kaum ersi abgegeben. Fn Oesterreichischen Papieren war es lebhaft, ohne roße Fluctuation. Bei dem herrschenden Geldüberfluß wurde Vie- es gekündigt in Metaliiques, Actien, Fntearalen und anderen zinse tragenden Fonds: dadurch wurden die cffcktiven Stücke größtentheils vom Markte weageräumt, und die Spetulanten aufs Fallen sahen fich O ihre Engagements mit Nachtheil zu decken. Das R ft in den unverzinslichen Effekten wax sehr unhedeutend. G am meisten gefragt waren Oesterreichische 500 Fl. Loose , die ich darum auch auf 1143/4, hoben. Vom Wechseihandel is nichts Besonderes zu melden. Am Schlusse der Woche waren die Briefe auf Amsterdam, Wien, London und Berclia am nmeiften begehrt. Hambura und Paris blieben ausgeboten. Discontopapier ift za T pCt. wenig zu haben; Prolongationen @uf gangbare Fonds kann e willig zu 4 pCt. machen. Nachschrift. Heute, am Sonn- Ge zeigte sich Kauflust sür Oesterreichische und Holländische fekten; die Course zogen an; Spanische Fonds gingen, weil ste von Paris etwas weichend kamen, auch bei uns tat

Desterrei h

Wien, 20. März. (Allg. Ztg.) Der Englische Botschafter amhiesigen Hofe, Sir Fr. Lamb, wird in einigen Tagen e im Englischen Botschafts-Hotel ist bereits Alles zu seinem Empfang vorgekehrt. Ob Herr Lamb hier bleiben, oder, wie die Zeitungen eegaupien, eine andere Bestimmung erhalten werde, is im Pu- étifum nicht bekannt. Es geht die Rede, daß der Russische Bot- chaster Bailli v. Tatitschef für das Frühjahr Anstalten zu einer n eise nah Peteréburg trese. Die Anlegung von Eisenbah- A. bildet je6t hier das Tagesgespräch. Mit dem Bau derjenigen, Net das Haus Sina projektirt hat und über Baden, Wiener- Al stadt nah Ungarn fähren will, wird gleih nach erhaltener

erhôchster Sanction degonnen werden, (Ju Ungarn soll auf

dem Landtage das Exptopriatio12-Geseh bereits angenommen seyn.) Diese Straße, welche eine der besuchtesten um Wien if, ver- spricht für die Unternehmer wie für das Publikum bedeutende Vortheile, Die Stadt Baden, ein Badeort, zwei Posten von Wien, welcher seit einigen Jahren aus der Mode gekommen, kann dadurch wieder in Aufnahme kommen. Mit Anfang Mai’'s wird das Kaiserlihe Hof ager nah Schönbrunn verlegt werden und daselbst bis Mitte Juli verweilen, Später begiebt sich Se. Majestät der Kaiser nah Praa, um sih als König von Böhmen kcdnen zu lassen. i |

Spanien.

Madrid, 14. Márz. Die Kaufleute von Cadix haben eite ähnliche Adresse an die Königin gerichtet, wie sie die Madrider Kaufleute Herrn Mendizabal überreichten. Sie bitten darin die Kdttagin, energishe Maßregeln zu ergreifen, um den üblen Folgen vorzubeugen, welche das in Betreff der Konsolidirung der Schuld erlassene Dekret nah sich ziehen músse. Jn Folge dieser Adresse publizirt die Hof-Zeitung ein Königliches Dekret, das die Be- stimmungen far die diesjährige Konvertirung sollen in diesem Jahre von dea drei Arten der Schuld, nämlich den nicht konsolidirten Vales, der laufenden zinstragenden Schuld in Papieren und der unverzinslichen Schuld, statt des in dem Dekret vom 28. Januar angegebenen einen Sechstheils, zwei Scchötheile zur Konsolidirung kommen. (S. Nr. 75 d. St. Zt.) Statt der dem Tilgungé- Fonds zu übersendenden Angaben über den zu konsolidirenden Theil der Papiere sollen die Jnhaber ein Verzeichniß der ganzen Summe vorlègen, die sle in den drei Arten von Schuld besien, damit Maßregeln ergriffen wer-

den, um zwei Sechétßeile dicser Summe zu fonsolidiren. Zu- |

gleich muß angegeben werden, ob die zu zahlende Summe in übertragbaren oder anu den Jnhaber zu zahlenden Certifikaten verlangt wird. Die in dem früheren Dékret festgeseßte Verloo- sung findet nicht statt. Jn Betreff der unverzinslichen Schuld, die im Auslande ausgegeben wurde, bleiben die Bestimmungen des Dekrets vom 28. Februar in Kraft.

Der Englische Oberst Wylde befindet sich fortwährend hier in Madcid und scheint scinen Zweck, Sicherstellung des Unter- haltes und der Besoldung der Englischen Legion von Seiten der Spanischen Regierung, keinesweges erreicht zu haben. Der Oberst legte dem Herrn Mendizabal ein Brod vor, wie die Lieferanten es den Englischen Soldaten zustellen, und machte ihm die Môg- lichkeit bemerkbar, daz die Engländer gezwungen seyn würden, bei dem ‘Prätendenten ihre Zuflucht zu suchen. Es sollen sogar

die Spanischen Offiziere in Vittoria eine Unterzeichnung eröffnet | haben, um die Engiischen Soldaten zu veranlassen, gegen eine Die hiesigen Unterneh- j gen, Geschüße wurden abgefeuert, Glocken geläutet, und der Diesem ge- | ganze Verwaltungsrath empfing sie bei dem Gymnasial-Gebäude | und begleitete sie bis zur fürstlichen Restdenz, wo sie der Fürst

Geldsumme die Halbinsel ¿u verlassen. mer der Lieferungen fónren nit zu ihrem Gelde kommen und weisen die Wechsel des Finanz-Ministers zurü.

lingt es fortwährend nicht, das Ministerium zu vervollständigen, |

iveil die Hercen Jsturiz und Ferrer sich weigern, die von ihm über- nommene Verantwortlichkeit mitzutragen.

und England dagegen seyn, sagt es, so sind wir stark genug, um ohne diese beiden Mädte cine Verfassung zu wählen, wie wir wollen. ‘“ ' belobten Constitution (zusammengestellt mit den Verfassungen

von VDortugal, Belgien und Nord - Amerika) in der Expedition |

des Eco erschienen, und alle Leute erzáhlen sich einander, am 19ten solle die Constitution im Café Nucvo (dies ist der klass sische Ort der Freiheit) ausgerufen werden.

Auf die Nachricht, daß Cabrera mit seinen Truppen in der

Nähe von Cuzença, einer reichen Stadt, etwa 22 Stunden von | Madrid, erschienen scy, sind cin Bataillon der Königl. Garde |!

und 60 Lanciers in Eile dorthin gesandt worden.

Aus Tortosa vem 2ten d. M. schreibt wan: „Hier geht es täglich shlechter. Der Rebell Cabrera zieht umher, wo es ihin gefällt; er zertheilt seine Kolonnen und entgeht den ihn vérfolgenden Truppen, ohne daß man weiß, wo noch wie. Von eben daher wird gemeldet, baß die erschossene Mutter Cabrera's cine brave Frau und stets bemüßt war, ihn von der Karlisti- schen ‘Partei abzubrinzen. Seit zwei Jahren war sie im Gefängniß, und sie starb mit der größten Seelenruhe. ‘/

Die Factton des Orejita hat sehr zugenonmen, so daß die von Cordeva gegen sie ausgerücêten Truppen wieder zurückmar- schirt sind. Am 6ten begab sich der Civil-Gouverneur von Cor- douva mit 450 National-Gardisten ganz pldblich nach Lucena, wo Unruhen ausgebrochen seyn sollen. Der General - Capitain von Andalusien, Don Carlos Eépinosa, ist wieder in Sevilla einge- troffen, Lopez Baños übernimmt das Kommando des Campo de Gibraltar, Moreda das der Canarischen Jnseln, und der Gene- ral Hore ist in Cadix auf halben Sold gestellt worden.

—- Ja cinem von Französischen Blättern mitgetheil- ten Schreiben aus Madrid vom 14. März heißt es: „Unter den für die beversteßende Session der Cortes erwählten Proku- radoren befinden sich Viele, die auf ihren Siß in der Kammer verzichten. Aus Catalonien und einigen anderen Provinzen wird wohl kein Deputirter erscheinen, und überhaupt werden, wegen der Gefahren der Reise und des geringen Ruhms und Nugzens, den sle von dieser Sesston erwarten, nur Wenige von enifcrntea Orten sich einfinden. Es befinden sich bis jeßt etwa vierzia Deputirte hier, und da wohl kaum mehr ankommen wer- den, so wäre es merkwürdig, wenn man die Cortes, obgleich nur etwa ein Viertel der Mitglieder anwesend ist, für konstituirt erklärte. E koinmt noch, da Mendizabal fr sicben Provinzen, der

raf de las Navas súr drei, Mina, Jsturiz, Lopez Pinto und mehrere Andere für zwei Provinzen erwählt worden sind, wodurch allein (on die Kammer unvollzählig scyn muß, felbst winn sih alle Mitglieder einfänden. Das Mini- sterium fährt fort, ohne Zustimmung der Corics, Dekrete von der höchsten Wichtigkeit zu erlassen, und es steht im Begriff, die Unabhängigkeit der srüheren Kolonicen anzuerkennen, wenn dies nicht etwa schon geschehen is. Was sollen denn die Cor- tes thun, wenn sel%ße wichtige Dinge ohne ihre Zustimtnung abgernacht werden ? Man hat stets der Spanischen Regierung mit Ret vorgeworfen, daß sie die Ausführung der nüßlichsten Projekte dadurch verzôgere oder verhindere, daß sle, selbst bei den einfa sten Angelegenheiten, keinen Entschluß fassen dune, che sie nicht alle Ge- meinüderäthe, Corporationen u. st. w. befragt habe. Jebt findet gerade das Begentheil statt, denn bei allen in der leßten Zeit ergriffenen wichtigen Maßregelu stud weder Junta's, noch Gemeinderäthe, noch irgend sonst Jemand befragt worden, und es scheint über- haupt, daß die Regierung sich wenig um den Rath derselben kümmert. Ungeachtet der großen Macht, welche ein solches Ver-

| dem Fürsten entgegen.

Herr Mendizabal f aber hält si selbst für den unentbehrlihen Mann, ohne den ? das Land nicht bestehen könne, und joll die Absicht haben, ab- zuwarten, ob sich in der neuen Kammer Redner entwickeln, die f c? als gutwillige Gefährten im Miniskerium gebrauchen könne. f Das Eco del Comercio steilt seit mehreren Tagen die Wie- } derherstellung der Constitution von 1812 als cinziges Rettungs- miitel in der gegenwärtigen Verwirrung auf; sollten Frankreich |

Seitdem is denn auch ein neuer Abdruc der |

fahren dem Premier-Minister in den Augen des Publikums vér» leiht, wird sein Einfluß doch tägli geringer. Die Blätter grei- fen ihn offen an. Die Börse entschuldigt ihn, daß er den Kredtt, der in Folge der ministeriellen Versprehungen chnell stieg, vers nihtet habe. Auch die Armee beklagt sich, daß sie vernachlässigt werde und ohne Hospitáler und Magazine fehten müsse. Der- gleichen Geschrei und die isolirte Stellung des Conseils :Präsi- denten, ter sein Ministerium nicht ergänzen kann, machen seine Lage hêchst schwierig.“

Sr fel.

__ Nachfkehendes sind einige Auszüge aus den neuesten Ser- bischen Zeitungen: „Am 6. (18.) Jan., einem großen Feier- tage der Griechischen Kirche, wurden in ganz Serbien, befonders in Kragujewas, in Folge eines Großherrlichen Fermans große Feierlichkeiten veranstaltet wegen der Geburt eines Großherrlichen Prinzen, dem Se. Hoheit den Namen Nizameddin beigelegt. Jn Kragujewabß ging der Erzbischof und Metropolit Peter mit

t | der gesammten Geistlichkeit, dem Fürsten und dem ganzen versams- enthält. Es

melten Volke zu dem durch Kragujewaß strômenden Fluß Lepe- nicza und verrichtete nah der Vorschrift der Kirche die Einwei- hung des Wassers. Am 25. Jan. (6. Febr.) hielt der Fürst Milosch einen feierlichen Einzug in Belgrad, zum erszenmale nah seiner Rückkehr aus Konstantinopel ins Vaterland. Die Fürstin Liubicza war schon ein paar Tage früher mit beiden fürsilichen Söhnen, den Prinzen Milan und Michael, in Belgrad eingetroffet1. Auf 2 Stunden weit kamen die freudigen Belgrader, auf 1/5 Stunden die Jiraelitische Gemeinde, auf 1 Stunde der Kaiseri. Oberst-Lieutenant, Sohn des Belgrader Wesirs Jussuff Pascha, mit regulairer Miliz, die beiden Prinzen, der Bruder des Fürs sten, General-Major Jephrem und mehrere Notablen aus Belgrad Die Fürstin erapfing ihren Gemahi zu Hause. Wie der Fürst an dea Thoren der Stadt angelange war, ertónten in der Stadt Böller und Pelotonsfeuer, von der Festung Belgrad aber und vom Kaiserl. Oesterreichischen Gebiet donnernde Kanonen-Salven. Die freudetrunkenen Belgrader ver- anstalteten drei Abende hinter einander Jllumination, die dur) prächtige Transparente verschônert wurde. Die großartige Bes leuchtung der in Ruinen liegenden uralten, auf dem hohen Berge Avala gelegenen gleichnamigen Festung, wo Holzstöße aufflamm- ten, öberraschte den Fürsten aufs angenehmste. Auch wurden aus Anlaß der Anwesenheit des Fürsten in Belgrad verschiedene Gedichte verfaßt und abgesungen in Serbischer, Hebräischer und Deutscher Sprache. Am T7ten (19) Febr. langten die von dem Sultan unserem Fürsten zum Geschenk gemachten 6 Kano-

i nen sammt An:munition in Kragujewaß an und wurden feierlich

empfangen. Kavallerie ritt denselben auf 1 Stunde weit entge-

empfing. —— Am löten (27.) Febr. wurde das Geburtésest un- seres Fürsten mit großer Feierlichkeit im ganzen Lande, bejonders in Kragujeroal begangen. Der Fürst gelobte, zum Andenten dieses Tages, das unweit Kragujewaß in Ruinen liegende Kloster wieder aufzubauen.

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Berlin, 29. März. Die Direction der Hiesigen (weibli- chen) Erwerbschulen hat kürzlich ihren 37sten Jahresbericht im Dru? herausgegeben. Die Zahl diejer Schulen beläuft sch, mit des leßten im Jahre 1829 errichteten, die, wie ihre Vorgängerin- nen, si des besten Gedeihens erfreut, auf neun. Ober-Vorste- rin derselben ist Jhre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin. Durch ein Legat der im November 1834 hierselbst versto: benen Dile. Johanne Eleconore Fickert sind der Direction 4290 Rehlr.

j Golo und 1000 Rthlr. Cour., und durch eine von dem Rechs | nungs-Rath Hansmann veranstaltete Kirchen Musik 338 Rihlr.

zugefailen, wozu noch ein Legat von 59 Rthlr. des verstorbenen Ordens Raths Cläscner kommt. Die Gesamtnt - Einnahme im vetflossenen Jahre, mit Einschluß einer Unterstüßung Sr. Mas jestät des Köaigs von 2500 Rthlr. , betrug 6284 Sithlr., die Ausgabe 6268 NRthlr., woraus sich ein Uebershuß von 16 thlen. ergibt. Die Fregueny der Zöglinge hat sich niht age- ändert. Um Schlusse des vorigen Jahres zählte man 715 Schülerinnen und gegen 259 zur Aufnahme Notirte, welche leslziere jedoch bei der Ueberfällung der Schulen nicht sämmtlich werden zur Aufnaßme gelangen können, indem wah den beste- enden Grundsäßen die Receptions - Fähigkeit mit dem 12ten Jahre aufhört. Was die von den Schülerinnen angefertigten Handarbeiten anbetrifst, so wurden deren zu eigenem Bedarf fúr 1056 Rthlr., und auf Bestellung fär §45 Rthlr. gefertigt. Die Dircction macht am Schlusse ihres Beschlusses nachträglich noch bekannt, daß der Kaufmann Ranspach auf seinen Wunsch von dem Amte eines Rendanten der Ermerbschulen entbunden norden ist, und daß dagegen der Kaufmann H. Kupfer (Kö- nigssiraße Nr. 7.) die Vecwaltung der Kassen- Geschäfte über: nommen hat, und der Direction als Mitglied beigetreten ist. (Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß die Dlle. Fickert, auzer dem oben erwähnte Legate, auch noch dem Bürger-Ret- tungs- Institute 6000 Rthlr. und der von Kircheisenschen Stif- tung för arme Berliner Bürger - Jubelgreise 40900 Rthlr. testa- meritarisch vermacht hat.)

Avch in Stendal wurde am 17ten d. M. zum cr|ken- inale das Fest der Erinnerung an den Befreiungs : Krieg began- gen, Der zu demselben auserschene Saal des dortigen Gesell schaftshaus:s war mit dem Brustdilde und dem Namenszuge Sr. Maj. des Königs, so wie rings an den Wänden mit Waf- fensáulen und anderen Trophäen sinnreih geschmückt. Hier lie- ßen bei einem festiicchcen Mahle etwa 90 ehemalige Kriegsgenosscn die Erlebniife erfolgreicher Vergangenheit wieder an sich vorüber gehen. Als Einleitung zu dem Feste diente cine Rede, gehalten von einem de: Mitglicder des Wassen- Brüderkreises, in die der Aufruf des Königs an sein Volk und der an daë Kriegthcer cingewebt war. Der Toast auf das Wohl des allverehrten Lat deévaters wurde von dem General-Kommissarius von Bonin aus- gebracht. Jn derselben Weise hatten sich am 17. März in Nordhausen 140 ehemalige Krieger aus den Jahren 1815 zu eincr Erinnerungs- Feier in dem dicht vor der Stadt liegen- den Gasthause „zur Hoffnung“ versammelt, dessen Saal zu die- sem cht patriotischen Feste in angemessener Weise ge- {múcckt war. Der. Pastor Silkrodt sprach einige kräftige Worte zur Eröffnung des Festes und der Bürgermeister Kölling brate den Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Kd- nigs und des gesammten Königl. Hauses aus, worauf der Ya- role-Befehl und der Aufruf „An mein Volê‘/ verlesen wurde.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Sit. Ztg-, S. 367, Sp. 2, Zeilè 12, "statt Lehren, lièts: „Lehrern.“

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