1836 / 93 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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A PRS ps rue S H M E Me M ahe O E E

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Antwerpen, 25. März, Ausz. Schuld Zinsl. —. Neue Dak L a N S Mez:

Oésterr. 539/, Met, 10354. 103%. 60. Br. 19, 259 g. G. Bank-Actien 1640. 1638. Part G OoRe Zu O0 F T4 /, AS A. Lddfe Preuss. Prüm, - Sch. 605%, Br. do. 4% Anl, ‘99 Loose 6634. Br. pau. Anl. 44%. 45/3.

Passivre —.

0e .. ilamburg, 29. Mürz. Bank-Actien 1361. 1359. A! A17 g Prie. 25 Müfz: M 4 in= =/ / \ ; ) P, 309/ Rente 107. 70. 3% do. 81 60. 5% Neâp Span Rente 4535/4. Passive 14%. Sch, 21! L 30 N Poriug. 50! / j : Wilen 2b Mia a 0 3 / A I as G O4

7 0 Mot. E L 4 Neue Anl. 56934.

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10315 39 Bank-Actieu 1354!/,.

Königliche Schauspiele. Freitag, 1. April. Kein Schauspiel.

Das Büillet-Verkaufs-Büreau ist an diesein Tage geschlossen.

Sonnabend, 2. April. Im Schauspielhause : male wiederholt: Kaiser Friedrich 1, Vierter The drich’s Abschied, Raupacÿ,

Allgeme Bekanntmachungen.

Wen ea d Zur Verpachtung der im Kreise Stallupönen des Regierungs-Vezirks Gumbinnen belegenen Domaine

Sodargen auf einen Zeitraum von 24 Jahren, vom|Bietungs - Termin it in unserm Gerichts - Lokal auf

1, Funi 1836 bis dahin 1860, im Wege der Licitation, ist, da das nach der Bekanntmachung vom 4 Januar c. eröffnete Subinissions- Verfahren keinen Erfolg ge- habt hat, ein Termia auf Donnersiag den 28. Avril «., Nachm. 3 Uhr, im Konferenz - Zimmer des Regierungs - Gebäudes in (Humbinnen angeseßt, und werden Pacht - Lievhabec | dazu mit dem Bemerken eingelad. n, daß die Pacht- cte dieser Domaine aucd getheilt zur Verpachtung geitclit werden, als: E A) Das Domaineugut Sodargen zum Gesammt- Flächen - Juhalt von 1849 Morgen 136 (IR. Magdeburcgisch, worunter 969 Morgen 173 [IMN. Acker, 243 Morgen 87 R. Wiesen, 19 Morgen 39 R. Gärten u. st. w., mit dec Brau- und Brennerei und dea Kecug- Verlag, ned deni Botweri Schwigupdnen zum Gesammt-Flächen- Fnhalt voa 771 Morgen 36 (IR., worunter 215 Morgen Acker und 228 Morgen Wiesen, ins- gesamt zum mindesten jährlichen Pachtzinse von 1880 Thlr , inel. ¿ in Golde;

) das Vorwerk Budweitichen zum Gesammt-Flä- chen-Inahalt von 1653 Morgen Magdeburgisch, worunter §22 Morgez Aker und 205 Morgen Wiesen, zum mindezien jährlichen Vachtzinse von 1100 Thlr. incl. 7 in Golde. :

Die näheren Nachrichten über die Domaine, o) wie die Pacht - Bedingungen, können im Geschäfts- Zimmer des Deyartements- Raths im Regierungs- Gebäude cingesehen werden.

(Gumbinnen, den 11. März 1836.

Kdnigl. Preuß Regterung. Abtheil. für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Foriten.

Bed tr L R L A A. 2

Rotbwendiger Verkauf Civil-Senat des Königl. Ober- Landes- gerichts zu Fniterburg.

Das freie adlice Allodial Gut Wilken im Jnfer- bhurgichen Haupt-Amte, abgeschäßt auf 10,409 Thlr, zufolge dec nebst Hypothekenschein in der Registra- tuc einzusehenden Taxe, soll in iermino9 den 28. September c., Vormittags 10 Uhr, voc dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Rat h Barnheim, hier an ordentlicher Gerichtsstelle sub- haflirt roerden.

Nothwendiger Verkauf.

Yon dem Königl. Ober- Landesgerichte zu Stettin soll das Exbpächt- Vorwerk:

Ziegelei-Vorwerkt bei Fiddichow,

im Greiffenhagenschen Kreise Hinter-Pommerns, ab-

geschäßt auf 10,201 Thlr. 10 gr. 4 pf. , zufolge der

nebs Hypothekenichcin und Kauf-Bedingungen tin

der Registratur einzusehenden Taxe, am zehnten September 1836, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden

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Bea

Von dem unterzeichneten Puptllen - Kollegio wird hlerdurch beéannt gemacht, daß die Theilung des Nachlasses des am i. März 1833 zu Siedtkow bei Bel- ard vecfiorbenen Hauptmanns a. D. Karl Friedrich eopo!d von Stempel unter seine Erben erfolgen soll. Cöslin, den 18. Januaët 1836. Königl. Puptllen-Kollegium von Pommern.

Melannrtmachu n.

Von dem unterzeichneten Pupillen - Kollegio wird in Gemäßheit des §. 137. seyq. Titel 17 Theil 1. des Allgemeinen Landrechts hierdurch bekannt ge- macht, daß der Nachlaß der am 22. Oktober 1835 zu Witrbveck bei Stolp verstorvenen verwittweten Guts- besißer Müller, Charloite, geborne Kolbe, unter de- ren Erten vertheilt werden soll. Cóslin, den 14. Januar 1836. Kdnigl Pupillen-KollegiumvouPommern.

Die dem Kontrolleur Anton Kosson hierselbft ge- [und solche zum Vortheile der Compagnie an hiesiger hdrige Ziegelei und Ackerberg, auf 12,915 Thlr. 19 sgr. 9 pf. abgeschäßt, soll in nothwendiger Subhastation , verfauft werden. Der Bietungs- Termin is in un-[Leipzig- Dresdner Eisenbahn-Compagnäie.

secuu Gerichts-Lokal auf den 29. August «., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Fustizrath Soenderop ongeschs Dare, der neueste Hypothekenschein un

Paudsberg a. d. W- den 9. Februar 1826.

O7 99/4. 9954.

zu 100 FI O

59/, Port, 76. do. 3% 48

Ausg. Schuld 16'/,

ker gehdrige, zu Loßen Nr. 6 belegene Erbpachts-

vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts - Assessor Hirseforn angeseßt.

Registratur einzusehen.

Die ( i die Kauf- Bedinguligen sind în unserer Registratur einzusehen.

329

Sonntag, 3. April.

Anl. 4425/7. G,

angie) |! von Q, M, v, Webel 2/0 | gon wird hierin tanzen.)

A Preise der Pläße: Ein Pla 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

ial-Obl, 1427/ 1/2, Poln. | 908 214 9%, Holl, jm Si Vor 2E Me: Montag, 4. April. Im Op mádchen, Operette in 3 Abth. Im Schauspielhause : In Potsdam: DBürgerlich Abth., von Bauernfeld. Dienstag, 5. April.

Neue |

¿101.95 5% Neue Ausg.

In Potsdam : blicks, Lustspiel in 3 Abth., von Rosenmädchen, komisches Diverti

Am Opernhause: Oberon, König der

Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth., mit (Dlle. Grünbaum: Rezia.

Jm Schauspielhause: Die Schuld, Trauerspiel in Ot

Musif von Himmel. C ische N ‘tell Französische Bollkeuung.

Hierauf: : Im Schauspielhause. Das Käthchen | von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 E Co C nem Vorspiele in 1 Aufzug, genanut: Zum erstenmale:

von F. v. Hollb von Friedrich G

Montag, 4. Launen des Glü Lo:

Dlle. Va-

mit Ballet. Musik | ß in den Locen des ersten Ran- |

ernhause: Fanchon, das Leyer-

1836. ]

| 580, Müth URD Lo U Solotanz. | Lufttrud

Thaupunkt... .|—

„Das heimliche Gericht.“ | ifäctizung | 71

Die GUiisE des Augen- | etter

G B E S2 R H

ssement von P. Taglioni. A E Tagesmittel:

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Zum ersten- Sonnabend, 2. April.

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historisches Schauspiel in 5 Aufzügen, von E. | (Dile. Hoffmann, vom Königl.

tharina, als lebte Gastrolle.)

D E E CRET L E ELE “E R E L E EP- L E LP M R L E E H L T

iner Anzeiger für

Subhasiations- Patent. / Das den Erben des Förfter Johann Wilhelm Mär-

Grundülck, auf 3212 Tele. 15 sgr. abgeschäßt, soll in nothwendiger Subhastation verkauft werden. Det

den 1. Funi 1836, Vormittags 10 Uhr,

Die Taxe, der neueste Hypotye- kenschein und die Kauf- Bedingungen stnd in unserer

Landsberg a. d. W., den 12, Februar 1536 Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

a Ai B N A A A E

Bt O N ntg Rachdem über das Vermögen des Kaufmanns Karl

der Handlung Aßmann & Zimmermann, durch die Vecfägung von Heute der Konkurs ecdffnet worden, so werden sämmtliche unbekannte Gläubiger dessel- ben hierdurch vorgeladen, in dem auf T S a U

an Gerichtsstelle hier vor dem Land=- und Stadt- gerichts - Rath von Boemelburg angeseßten Termine in Person oder durch zulässize Bevollmächtigte, zu denen iónen im Falle ihrer R am hie- sigen Orte die Herren Jusßiz-Kommissarten Horch, Poettcke und Reißner in Vorschlag gebracht werden, zu erscheinen, ihre Forderungen gehörig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen. ä Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß se mit thren Forderungett gegen die Masse werden prä- kfiudirt und thnen deshalb gegen dite übrigen Gläu- biger ein ewiges Stillschweigen wird aufeclegt werden. Magdeburg, den 17. Februar 1836. Königliches Land- und Stadtgericht.

Bekanntmachung. j Es i auf die Amortisation der Westpreußischen Pfandbricfe Nr. 34 Mgowo und Nr. 17 omplawso, Marcienwerderschen Departement®, jeder Über 30 Thle , angetragen, welches hierdurch zur dffentlichen Kennt | niß gebracht wird. Marienwerder, den 16. Mä*z 1836. L Königl. Westpreuß. General - Landschafts- Direction.

Citatio diet i Auf den Antrag der Witiwe weiland Fleischer- meisters Johann Heinrich Georg Karl Tolle von hier, Fohanne Christiane Louise, geb. Schrdde', in Vor- mundschaft ihrer minorennen Kinder werden alle die-

28sten d. M. bei den Unterzeichneten vorzeigen

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chauspiel.

Johannes Guttenberg, historisches | Original -Schauspiel in 3 Abth., von Charlotte Birch -Pfeisser.

Hof - Theatêr zu Dresden: Ka

V C E R c R

die Preußischen S

lin zu erheben wünschen, werden hiermit aufgefor die betreffenden Coupons lis spötestens den und! l

zu

dert,

mit dez erforderlichen Vermerk verselien zu sen. -—- Der Einlösungs-Termin der auf diese VVeise alen Colbdus Wid s. Z duveli die öflent: angemeldeten Coupons wird s. Z. durch die öfen lichen Blätter bekannt gemacht werden. Berlin, ain 1, April 1836. Anhalt und Wagener, Brüderstraise No. 5, î

Literarische Anzetgen. Nothgedrungene Erflärung.

Meteorologische | Nachmittags

Morgens

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Luftwärme... fn V Gn

[334,89 Par, 835,13“ Por. 333,04‘ Par, Quellwärme 7,90 p, S N E Ort ü

De Er i B ir trt L Et tr L L aa B mr E A Ae

Sotintag, 3. April. Aurora, romantische Oper in 3 Akten

ein. Für die Königstädtische Bühne bearbeitet ence. Musik vom Kapellmeister Franz Gläser, April. Zu ebener Erde und erster Sto, oder: ckes. Lokal-Posse mit Gesang in 3 Akten , von

MUsilE vol A MUllé a Dienstag den 5. April wird dieselbe Vorstellung wiederholt

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Beobachtung.

| Abends Nah einmaliger

uhr, 2 Uhri 10 Uhr. Beobachtung

pru F208 eh C MAICE WOLPELTEID aer A S N T J

4- 4,79 R. | Flußwärme 5,19 N: 89 pCt, trübe, ot Ae

} Bodenwärme 5,2 0 R

Ct. 61 pCt.

Ausdünstung 0 037 T 7 Niederschlag 0,048 % —- 2. E # Nactkälte 4-440 g

334,36 Par... 4-429 R... 40,69 R... 75 pu

Nedacteur Ld. Cottel. R I N O Ea mo n rat

Gedruckt bci A. W.

A E A U T A D A E D D O E P G a D

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raareli.

Pôllniß, G. F. v., das fehlerhafte Pferd, oder Darsiellung aller an einem Pferde äußer lich sichtbaren Mängel und Gebrechen, nes Beschreibung und Heilung derselben. Mit eine Kupfer. 3te Auflage. Broch. 75 sgr.

Adolph Reimann.

Beim Landes: Jundustrie-Comptoir zu Wi: nar is erschienen und guf Bestellung durch all

Buchhandlungen zu bekommen (in Berlin bei E. 6. Mittler, Stechbahn Nr. 3):

Ava Sr worn

oder die Sitten und Gebräuche der neuern Aegyptict, erflárt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüächwdr:

Binnen wenigen Tagen wird das zweite Hest der\tern, überseßt und erläutert von (dem berühmt

; ; ; A von dem Unterzeichneten ins Deutsche übertragenen Reisenden) Wilhelm Zimmermann allhier, alleinigen Fnhabers „Memoiren Des Friedensfürse n“

Foh. Ludw. Burckhardt, herausze

(Verteger]geben im Auftrag der Gesellschaft zur Beförderung

A W Hayn in Berlin) erscheinen und damit der der Entdeckung des Fnnern von Afrika von Wil:

erste Band vollsiändig seon. S l | digung des ersten Heftes if auf den Unstand hinge- |

[wiesen worden, daß diescr Ausgabe die Englische)

Bearbeitung der Spauischen Handschrift, als die zu-| verlässigsie, hauptsächlich zum Grunde liegt, aber auch die Franzdsi sche stets die sorgfältige Berückitchti- gung gefunden hat, so daß das Deutsche Publikum/

Schon bei der Ankun-|liam Ousecley, ned| dem Arabischen Text Deutsh

und mit einigen Regilern von H. G. Kirmfßf. Gr. 8vo. 1824 21 Tblr, auch als Supvylementband

| zu Foh. Ludw. Burcckhardt's Neisen it

Arabîen 2c. oder auch zu d

er gegen cine einseitig? Ucberseßung der Original- [Neuen Bibliothek der Neisebeschreibunget.

Handschrift möglichst gesichert is. Denn wie fan man sorgfältiger zu Werte gehen, als wenn man die! Englische und die Französische Bearbeitung vor sich liegen hat, Zeile für Zeile mit einander ver- gleicht und auf diese Weise die Deutsche Ueberseßung ausarbeiter? Und das is mit der voritegenden gescihe- hen. Einem Jeden, der mit der ausländischen Lite- ratur nur einigermaßen bekannt ist, w rd es schon seit) dem Hecb| vorigen Fahres als eine festitehende That

sache befannt seyn, daß in Paris Hr. Ladvocat und} in London Hr. Richard Bentley von dem Frie- densfürsten das Verlagsrecht, jener sür etne Fran-} zdsische , dieser für eine Englische Bearbeitung der) Original-Handschrift der Memoiren käuflich an

einer und derselben Zeit im Druck erjcyienen sind. Wer fecner sich die Mühe geven will, beide Bearbet: ungen mit cinander zu vergleichen, wird auf den ersten Blick erkennen, daß in thun die Worts folgungen und Wendungen vduig verschi.den sind und der Englische Bearbeiter sor ohl wie der Französiche nur aus der ursprünglichen Quelle ge¡chdpft haben tônnea (man vergl. z. B. Kap. 12, 14, 15 u. 21 der Englischen Ausgabe mit den korrespondirenden der Französtschen), und wird in der von Herrn vou Esménard geschrievenen Einleitung der Franzd-, ¡tien Ausoade glich vorn ausdrücklich bemerft fiuden, daß um die nämliche Zeit eine Englijche

jenigen, welche an dem V rn:dgen gedackten Flek- schermeisters Tolle dingliche oder persdnliche Ansprüche haben oder zu haben vermeinen, bterdurch zu An- meldung ihrer Anspröche auf Montag den 4. Fuli 1836, Moraens 10 Uhr, auf hiesigem Rathhause unter der Verwarnung in erson oder durch gehörig Bevollinächtigte zu er- cheinen vorgeladen, daß die bis dahin nicht ange: meldeten Foïderungen präcludirt werden sollen. Zugleich haben die Gläub'ger die úbe- ihre Forderun gen redenden Papiere in solchem Termine vorzulezen Decretum im Stadtgerichte Clausthal, den 23 Mârz 1836. :

Richter und Nath daselbst. Dr. Ramdohr.

Bekanntmachung. i

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die durch unsere Bekanntmachung vom 31. De- zember 1835 angeordnete zweite Einzahlung von Zehn LTha!ern pro Actie bis zum 15. März d. F, als dem fegesezten Termine, auf sämmtliche Fnterimsscheine, mit Ausnahme von 13 Stück, geleistet worden ist. Dieselben tragen folgende Nummern :

3744, 4102, 4103, 8243, 9277, 9278, 9279, 9280, 9281, 9282, 9283, 12,934, 12,935,

¡und werden hiermit, in Gemäßheit des §.5 der Sta- tuten, für null und nichtig erklärt.

Die Fnhaber dieser Fnterimsscheine sind demnach ihrer Rechte als Actionairs, so wie der bereits ge- machten Einschüsse, verlustig, und werden an die Stelle der annullicten Scheine neue ausgefectigt, mit den Nummern 15,030 bis mit 15,042 bezetchnet,

Börse verkauft werden. Leipzig , den 21. März 1836.

Gustav Harkort, Vorsitzender. Karl Tenner, Bevollmächtigter.

G: D

Die Inhaber von Certificaten der Rauss. Holl. &u- leile bei Hope & Comp , 4te Serie, welche die

Preufi. Lad- und Stadtgérscht.

[Bearbeitung der Original Handschrift in London un- ter der Presse sey (1ne vosion anglalse sf SOUS| ese à Lomdres), Diese Bemerkung ist in der 11 Leipzig bei Herrn Kollmann erschiencuen Deutschen (leberschung der Franzdsischen Bearbeitung aus- gelassen worden, um, wie sich scht ‘rgiebt, i eito leichter der Behauptuag Eiogang zu verjchafen, die Englische Bearbe tung scy weiter nichts, a!s etne U: bersebung der Franz. Bearbeitung! Hr Kolimann hat nämlich diese Behauptung in setüuer Antändigung des zweiten Hefts s:iner Ueberseßzung aufgeient Was soll man aber von dies.r sciner Uev:r'ezung halten, wenn dec Verfasser derselben in cinem Nachwor: Fol- | gend s sagt: „Konkurrenz nöthigte zu- f 1 Ü ch 'igsten' Eile, und ich bitte Teshaio um Nachsicht für 1ene Stellen, an denen diese Eile etwa sichtea- seyn folite‘/ | was soll man sagen, wenn dein Publikum eine mit der flüchtigsten Eile ausgearbeitete Ueber-

neuerer Zeit angepriesen und zur Unterstüyung dieser \Anpreisuny eine Stille tes Ortainals vertch wiegen wird. um einer Unwahrhe t Bahn zu machen? Einen

seßen, beißt chon einen groben Verstoß gegen die den Publikum gebührende Achtung begebe; um roieviel mehr aber macht man sich dessen schuldig, wenn nan mit einim Geschichtöwerke so verfährt"

Dr. F. H Ungewitter.

M E E E E R E

Fn der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplaß Nr 2, ist zu haben: : : Herting, Ver. L. E. Nothwendige Anwei- sung für zartfühlende besorgte Mütter, besonders Ersigebärende und Erzicherinn:n, zu einer auf treue Natur- Beobachtung und Erfaÿ rung gegründeten diätetischen Pflege neugebore- tier Kinder bis zur Zeit ihrer Mannbarkeit. Bv 15 sgr i | Foe, S. F. Populaire Anleitung zur praktischen und theoretischen Astron0o- mie fur Liebhaber dieser Wissenschaft und zur Verbreitung gemeinnüßtiger Fenntntsse. Nehst

om v. Mai di J, fällig werdenden Zinsen in Ber-

12 Kupfern. Preis 14 Thir.

¡ Königl. Preuß.

seßung cincs der wichtigsten Geschichtöwerke,

Prachtvolle Stallstiche. Heaili’s Drawing Room. Porttolio for 1836. Ro U Org

A. Asher, Linden No. 20,

Ato,

Jm Verlage der unte'zeichneten Buchhandlun erscheint in ezutgen Monaten: Lehrbuch der Geburtskunde O O Medicinal-Rath, 1eitigem Rektor ut! Professor an der Universität zu Berlin.

sich gebracht haben und daß beide Bearbeitungen zu Dy'tte verbesserte und gänzlich umgearbeitete Auflagt

Das betreffende Publifum machen wie hierauf auf mertsam. O e Bettellungen auf dieses Werk werden in jeder Bud handlung añgzenommen. Ve-clin, am 23, März 1836 Nau sche Buchhandlung,

Pfaff's Naturtlehre nun vort Kan

So ebn erschien die 6te-Liejerung und es is d B

mit vollendet: Die Gesammt Maturle n für das Volk und seine Lehrer. Von Vr. W. Pfaff,

Kaiserl. Rus. Hofrath, Professor dec Asiconomic |!

E langen, vieler gelchrten (Gesellschaften Mitgli!

Mit 73 Abbildungen auf 6 Sr1eintafeln (Gr.

576 Seiten stark, elegante Ausstattung. Subscl tions - Preis 1 Thlr. 15 sgr.

Vorräthia is dieses Werk in allen Buchhandlut

gen, in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn A d:

F Scheible’s Verlags Expedition

in Leivzig und Siuttgart.

7 i iere j

Oeferrcichisch-militairische Zeitschrift 1830. Es PURL

Dieses Heft ist so eben erschienen Buchhandlungen versendet worden :

Fnhalt: 1. Die Ereignisse und Truppen-Veitb

gungen in der Zet vom Friedensschlusse zu u

Fornio 1797 bis zur Erdffoung des Feldzugeë 14 k

[!. Oesterreich's Heer unter Kaiser Franz |.

und an all

Feldmal

‘thias Reici:sgrafen von der Schulenburg, Ok

schalls im Dienste der Republik Ven-cdig. ¡neneflen Militair - Veränderungen. | Dr Preis dieses Fahrgangs von

|bezi i r di Rei 1818 | beziehen sind. Wer die ganze Reihe von | 1885 auf Einmal abnimmt, erhâit dieselben um wohlfeiler. Wien, den 22. Februar 1836. (G. Heubtékt/ Buchhändler.

° é t F Fin Ferd. Dümmler?s Buchhandlung - Lind! |

|[NL. 19, ist eben erschienen: : j Pilger - Klänge einer Heimachlosen. : Preis, cartonnirt, 20 sg!

i dme meut mtammdet Dre um î

[s ‘tinschlüge.

[11 A

ausländischen Roman mit der lúcitigsten Eile über- [teratuc: Leben und Denkwürdiakeiten Fohann Mat-}

12 He¡tet h i wie visher, Acht Thlr. Säch, um welchen an A Bi [frühern Jahrgänge, von 1818 angefangett, 10 "vis 1

N11 Mett

Preußische Staats-Zeitung.

E T P L ENE DEA Tf E P A

AmtlicchGe NawGrichten. Arontit des Tages.

Berlin, den 31, März 1836. Heute, als am' grünen Donnerstage, haben Se. Majestät der Kdnig das heilige Abendmahl tn der Kapelle des Königl. Palais aus den Händen des Bischofs Dr. Eylert empfangen.

M E L

Des Königs Majestät haben: geruht, den zeitherigen Berg- Amts-Direktor von Rohr u Kupferberg zum Bergrath zu er- nennen und das desfallsige Patent Allerhöchstselbst| zu vollziehen.

Jm Bezirke der Königl. Regierung

j zu Arnsberg is der Predigtamts - Kandidat Julius

T Saatmann zum Pfarr-Adjunkt in Herne ernannt worden; P

u Danzig ist dem bisherigen Dom - Vikar in Berent, . 4 9 t

Meter Aranowski, die erledigte fatholishe Pfarrstelle in I Zblew verliehen worden,

ettung NaGrichOten. Avon O S L G

h Páríis, 26. März. Der Spanische Botschafter wurde F ergeltern Abend von dem Könige empfangen. |

ie Königin wird sich gleich nah Östern von hier nach Brüssel begeben. | E Herr Guizot hatte gestern und- heute in den Mange Unterredungen mit dem Könige.

Die Rede, die Herr Guizot vorgestern in der Depu- tirten-Kammer bei Gelegenheit der Debatten über die gehet- mnen Fonds hielt, lautete im Wesentlichen folgendermaßen :

A E BG Cd Polt Set cidige die (it hs Jahren vorge: waltet-hat: ich habe sie anfänglich ais bloßer Deputirter vertheidigt, der gar kein persönliches Juteresse dabei hatte. Als Minister habe Mh nah meinen Kräften Herrn Casimir Périer geholfen, jene Poli- if aufrecht zu erhalten, und ic) werde meinen Nachfolgern helfen, vie ih meinen Vorgängern geholfen habe, mit demselben Eifer, mit rselben Freimüthigkeit. J la}e die Vergangeuheit bei Seite. habe weniger als irgend Jemand Lust, aus derfelben cin Hin- erniß für die Annäherung der Gemüther und für den Sicg unusercr \olitif zu machen, jener Politif, der wir in den schlimmen Tagen reu geblieben sind, und um die man sich jeßt in den Tagen des Glücks sammelt. WMan hat dieselde füuf Jahre hindurch Mngefciudet, während das Volksgeschrei vor den Thüren dieser Ramme erscholl, während die Regierung

V D Get Schwierigkeiten umdrängt wurde. Heute hört man auf, diese “Wolitif anzufeinden. Man räumt uns die Zweckmäßigkcit der- ten ein; ich sage uns, denn es handelt

Tuiílerieen

sich hier eben so gut Um uns, als um die Minisier, die auf jener Banf sizen. Jch werde ewiß uichts gegeu diesen ueuen Sieg einwenden, den umiserc vor- malige Majorität und deren Politik erfochten hat: ich freue mich im Begenutheil darüber, ih wünsche mir Glück dazu; aber eben so wenig erde ich auch die Versehen, die Fehler dulden, die jener Politif von Mmeuem Gefahr bringen föunten. Es si2d unserer Politik auf dieser Mednerbühne häufig zwei Vorwürfe gemacht worden; man hat sie

des Rilckgauges und der Strenge beschu!digt. Jch glaube nicht, m.

T DH,, und fein verniuftiger Mensch kaun es glauben, daß der Fort

Achritt ciner Gesellschaft darin bestehe, blindlings und immer in dem- elben Sinne, auf demselben Wege vorzuschreiten, ohne sich weiter Mqu fragen, ob es auch wirklich der Weg sev, der die Gesellschaft zu hrem Heil führt. Der wahre Fortschritt der Gesellschast besteht

Varin, das zu erlangen, was ihrxr fchlt, und das zu fördern, was Ehr nothwendig i Wenn also die Gesellschaft in Anarchie

Mhritt. (Sc

i r gut!) Wenn die Gesellschaft gewisse Fdcen gemiß- Praucht hat,

h fo is das Zurückiomuen von diefem Mißbrauch ein Fortschritt, Es ift stets cin Fortschritt, m. Y., wenu man zur Wahr- eit, zu den ewigen Bedingungen der Gesellschaft zurücfkehet. Wenu die Gesellschaft gegenwärtig, wie man so oft behauptet, das Bedürf: E: fühlte, den politischen Freiheiten ciue größere Ansdehuung zu ge- Fell, wenu dies ihr Wunsch, ihre Gesinnung, ihr wirkliches Bedürf-

Miß wre,

| sar ist, M ist offeubar die Rückkehr zur Orduung cin Fort-

"

so würde es ein Fortschritt scyn, wenn man diesen Weg ä Dies ist aber gegenwärtig mt das Bedürfniß unseres Waterlandes ; es wünscht uur, fich anf dem eroberten Gebiete zu befesti- en, die Grundsäße der Orduung und der Erbaltung iviederzufiuden, le,es so lange Zeit verloren hatte, und zu dencu es zurückzukehren uicht. Das ift der wahre Fortschriit, nach dem Frankreich trachtet, und u dem man ihm behülflich seyn muß. Seven Sie versichert, u1. H, es weder für die Kammer noch für das Land cin Fortschritt if, ih für die Jdeen und Sitten von 1791 zu begeisieru; was damals rischritt war, würde jegt eine rüctgängige Bewegung sevn; die Be- ürfnissc, die man „damals empfand, sind gegenwärtig befriedigt, und le heutigen Bedürfnisse empfand man wieder damals noch uicht. Pur uns besticht demuach der wahrhafte Fortschritt darin, der Gesell: haft das zu geben, dessen sic gegenwärtig bedarf, und sie nicht noch inmal blindlings, aus Vorurtheil, aus Gewohnheit, auf Wege zu reiben, auf denen unsere Gesellschaft vielleicht schon zu weit vorac- übr ist und die sie ju ihrem Untergange und nicht zu ibrer Größe tre Politik erhobene Anklage des Rückganges entschieden zürüd. (Fs dies ein Anachronismus, eine alte Gewohnheit. Sie, m. H. (sich R pposition weudend), wicderholen unablässig Alles, was man in frü- erá Zeiten sagte, ohne bemerfen zu wollen, daß sich um uns her Alles ndert, daß die Gesellschaft sich ganz anders gestaltet hat. Wir sind rie die unser Zeitalter verstehen. (Bewegung zur Linken.) Jch veshalb ur wohl, daß Sie aaders denfen; aber das is es eben, Frankrei, Sie anfklage. Jch beschuldige Sie, dic Ereiguisse in ige Sie seit vierzig Jahren nicht verstanden zu haben; ich beschul- y Cra quel geblieben, zu seyn! (Anhaltende Bewegung. Beifall den man e Ein einziges Wort nun über den andern Vorwurf, Strenge, und N Man nennt unsere Politik cine Politik der onders den Un f in berechtigt zu glauben, daß dieser Vorwurf be- Da ba arf, gerichtet is. Wenn ich mich nicht irre, so war « Geseue V ¿U dleser Rednerbühne bei Gelegenbeit der Sep-

m. H. as Fort Zinschüchterung gebrauchte. Jch ge-

i A als ich mich dieses Worts bediente, eine ganz edeusart gesagt zu haben glaubte. Jch glaubte, das zu

¡ Interesse von Personen oder von Ministerien bedient.

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sagen, was wir in den Vorreden aller Straf - Gesezbücher der gan- zen Welt lesen. Man ist von jcher einstimmig darüber gewesen, daß der wesenfliche Zweck aller Straf-Geseße sey, einzushüchtern. Es ift in allen Abhandlungen über Moral, in allen Bücheru , die zur Bil dung des Volkes geschrieben siud, angenommen worden, daß die Furcht cin nothwendiger und heilsamer Zügel für dic unvollkommene Matur des Menscheu sey, Jch hatte daher nur die allergewöhulichste, die allereinfachste Wahrheit ausgedrückt, und gewisse Gemüther müssen ungemciun verderbt, sie müssen ungemein vom Wahren abgewichen sevn, daß cin solches Wort, ein solcher Gedanfe auch nur cin augen- blickliches Erstaunen bei ihnen erregen kounte. Und wenn ich ftatt der bloßen Jdeen die Thatsachen becfrage; wenn ich mir die Eretgni}}se der leßten sechs Jahre und alle Haudlungen, an denen ich die Ehre gehabt habe Thei zu uchmen, ins Gedächtuiß zurückrufe, so finde ich feine cinzige, auf die das Wort Streuge anzuwenden wäre. N c De I R C See A E feine brutale Eiuschüchterung in Anwendung gebracht; man hat sich nur auf das behutsamsie der öffentlichen geseßlichen Gewalt im Jutexesse dexr Gesellschaft, und nicht ctwa im So viel und nicht mehr vou der Vergangenheit. Man soll mich nicht beschuldi- gen, daß ich Leidenschaften gufregeu und Versöhnunugen verhindern wolle; ich gehe geradesweges zur Gegenwart über. Was if gesche: hen, seit das vorige Kabinet sich zurückgezogen hat? Jch will kein Wort vou diesem Rückzuge sagen, ich betrachte denselben als eiue vollendete Thatsache; was ist gescheheu? Es war sogleich aller Welt flar, daß weder die Kammer noch die Regierung des Königs ihre Politik ändern wolle. Trotz der Vorfälle, die den Sturz des vori- gen Kabinets herbeigeführt batten, fühlteu doch am andern Tage die Majorität und das neue Kabinet, daß sie bei unserer Politif be- harren müßten. Man becilte sih, das Land zu beruhigen, denn man fühlte, daß cine Erschütterung der seit fünf N abven befolgtcn Poli- tif zugleich cine Erschütterung des ganzen Landes nach sich ziehen würoe. Andererseits fuhr die vormalige Opposition fort, zu cincr Veräuderung des Svstems zu treiben, und sie hatte von ibrem Gesichtspunkte aus Recht: deun fie betrachtete beständig das Sy- stem als schlecht: sie handelt seit cinem Monate thätiger und mit mehx Hoffnung auf Erfolg in diesem Sinne: fie behauptet, die Um- stäude hätten sich geändert und die Politik müsse sich desbalb guch ändern; uach Unterdrückung der Unordnungen sey es nöthig und nüßlich, das bisher befolgte System zu modifiziren. Es ist dies nicht das erste Mal, daß nach überstandener Gefahr das Miitel iu den Augen derer, denen es das Leben gerettet, weniger Werth hat; und deéhalb ließ sich allerdings cíne Veränderung der scit fünf Fahren befolgten Politif befürchten. Wohlan, m. H.! ich nehme keinen Au- stand zu behaupten, daß, troy der stattgehabten günstigen Verände- rungen in der Lage der öffentlichen Angelegeuheiteu, troß der durch unsere Politik berbeigeführten Beruhigung der Gemüther, es heute für die Kammern, für die Juli-Regierung, für unsere glorreiche Re- volution nothweundigerals jemals ist, jene Volitik beizubehalten ; und dies ist der Grund, der mich bestimmt hat, die Rednerbühne zu besteigen : es ist mir Bedürfniß, meine Ueberzeugung in dieser Hinsicht auszusprechen ; ich bitte die Kammex noch um einige Minuten Aufmerfsamfkcit. (Tiefe Siille.) Man bat meinen Freunden und mir mehr als einmal vor- geworfen, daß wir uns der Juli - Revclution uicht mehr eriunerten, daß wir keinen richtigen Begriff vou ihrer Wichtigkeit und ihrer Größe hätten. Jch bin sehr versucht, diesen Vorwurf deujcnigen zurückzugeben, die ihn uns gemacht haben. Sehr oft, wenn ich sah, wie sie dasselbe Verfahren beobachteten, dieselbe Sprache führteu, die sie vor 12, vor 15 Jahren unter der Restauration geführt; wenn ¡ch sab, wie sie beständig bemüht ivaren, die Regierung zu schiïaniren und zum Vortheil der sogenauuten öffentlichen Freiheiten zu schwä- chen, bin ich verfucht gewesen, ihnen meinerscits zuzurufen: Aber wißt Jhr denn nicht, daß cine Revolution stattgefunden hat? (Ge- lächter.) Habt Jhr denn feinen Begriff davon, was eine solche Thäât- sache bedeutet! Ja, wir haben cinc Revolution gemacht, und ich alte fe fr aroße, (O QUPAIDe E tis, alo Je es jemals Pfd Bab N Sant E U nt O MeE S S S Rec g O De Bi welchen Zustand eine solche Thatsache cin Volk auf lange Zeit ver- seßt? Es ist ein großer, ein glorreicher Akt, ciner jener Akte, die die Nationen erheben und sie zu bewundernswürdigen historischen Figu- ren machen. Aber eben cin solcher Aft, m. H., ist für das Volk eine ergicbige Duelle der Verblendung und des Stolzes. Es bildet sich cin, daß es täglich, aus bloßer Machtvollkommenheit, cine so furcht- barc Thatsache erneuern fönne uud dürfe. Blicken Sie um sich, be- trachten Sie den allgemeinen Zustand der Gemüther, abgesehen von den politischen Meinungen. Hören Sic, was dic Frommen und die Gottlosen, was die Leute, die im Namen Christi, wie die, welche im Interesse der Weit sprechen, sagen, und Sie werden sich überzeugen, daß cin großer Theil derselben wie vom Wahnsinn befallen ist, bloß weil sic Zeugen ciner großen Revoolutieun gewesen sind und sich cin- ckbilden, daß fie sogleich cine andcre in ihrem Sinne beginnen können. (Sensation.) Haben wir nicht sogar auf dieser Rednerbühne sagen hören : „Sie fonnen Gescze machen, aber ich werde ihnen nicht gehorchen ?‘‘“ Sind Sie nicht betroffen von dem Grad der Verirrung und der Erniedri- gang, zu dem die Geulither hinabgestiegen seyn müssen, um cine solche Spzache führen zu fönnen? Erkennen Sie in solchen Thatsachen nicht die Macht eiuer crst kürzlich) bewerkfstelligten Revelution, die noch auf allen Hänptern lastet und die Vernunft irre leitet? Dies ift, m. H., der wahre Zustand, in dem wir uns befinden; wir wickeln uns nach und nach mühsam aus demselben heraus; aber wix befin- den uns noch an der Pforte, wir sind noch nicht befreit von dem Uebel, welches ih Jhunen so eben beschrieben habe. Wollen Sie, m. H., daß wir die Dinge noch näher beleuchten? Wollen wir dic Parteien, die sich noch mitten unter uns bewegen, genauer ins Auge fassen? Sie werden sehen, ob dies Uebel, ob dies Gefahren sind, die man in fünf bis sehs Jahren gänzlich beseitigt zu haben hofen darf. Nehmen Sie dic Karlistische Partci. (Allgemeines Aufschen.) Schon vierzig Jahre lang schildert man se uns als besiegt. Sie hat furchtbare Niederlagen erlitten: der National-Konvent, das Kaiserthum sind über sie dahin geschritten und haben sie zermalut. Wehlau! Noch jekt, noch in dicser Stunde schen wir sie am Leben; sie is nicht besiegt, glauben Sic das nicht: sie wird Jhnen noch lange zu schaffen machen; es is eine Partei, welche tiefe Wurzeln in die Vergangenheit geschlagen hat: es ift die Partei des alten Frankreich; mit allem seinen Guten und Schlechten, mit scinen Lastern und scinen Verdieusten. Eine Partei, die von so weit herstammt, die sich immer gleich geblieben ift, die folche Niederlagen überlebt hat, eine solche Partei stirbt nicht so ge- \{chwind, wenn man auch sagt, sie sey todt und man habe nichts mehr von ihr zu fürchten. Jch bin eben so wenig geneigt, die revo- lutionaire Partei zu verachten. Auch sie hat seit vierzig Jahren vielc Niederlagen erlitten. Jhre Jdeen, ihre Sitten sind auf die Probe gestellt worden, und jedesmal, wenn es darauf ankam, eine Regierung ju gründen, so erwies jene Partei sich als hol und eitel; die Revo-

utionairs sind bloße S artzeuge, unfähig, eine Regierung zu gründen, Mit Kanonenschüssen erbaut man feine Städte. (Bewegung.)

Und doch, troßdem, darf man es mit dieser Partei nicht so leicht nehmen: nicht etwa wegen ihrer Stärke , fondern weil sie tiefe und mächtige Gedanken hat. Es is eine Partei, die eine ganz neue Orgauisation der Gesellschaft gerumt hat, die alle große Probleme, die den Menschen und die Na es Entstehung der Welt quáälen, gelöst zu haben glaubt. Lassen Sie, m. H., dicselbe nie aus den Augen, denken Sie immer an sie, denn Sie werden dieselbe iu einigen gn nicht besiegen; Sie werden Sie noch lange auf diesen Bänken, bei Greisen und Jünglingen finden, und zwar noch lange furchtbar, immer gefährlich, immer falsch, aber auch immer thätig und nicht ohne Einfluß. Von diesen Uebeln, m. H., von diesen Gefahren befreit man sich nicht in wenigen Jahren, wie man es sich so gern einbilden möchte. Glauben Sie mir, es ist noch nicht Alles beendigt, bei weitem noch nicht Alles beendigt; Sie werden noch lange ¡zu fämpfen haben! Und womit kämpfen Sie? Womit haben Sie ge- fämpft? Sie haben cine freie Verfassung, eine mit öffentlichen Freie heiten über und über bedeckte Verfassung, die eben deshalb alle Mer- gen die Parteien aufregt, herausfordert. Jch beklage mich nicht dar- über, ih mache der Beschaffenheit der Regierung deshalb feine Vor- würfe; ich wünsche diesen Kampf; es ist mir lieber, daß er laage daure, daß er furchtbar sey und endlih zur Ehre der Vernunft und der menschlichen Freiheit ausschlage, als daß man die Form unserer Regierung antaste. Seven Ste überzeugt, m. H., daß Sie nicht mit cinigen Siegen in den Straßen, mit einigen sogenannten Einsch üch- terungs-Gesezen jene langen und dauerhaften Gefahren befämpft ha- ben. Das Alles war N gut, sehr nothwendig; man muß die Par- teien in den Straßen besiegen, wenn sie dort hinabsteigen; man muß sie durch Geseze fesseln, wenn sie die Geseßze zurückweisen; aber wif- scu Sie, was seit fünf Jahren unsere eigentliche Kraft aus- gemacht hat? Wissen Sie, womit wir die Parteien bezähmt, oder vielmehr angefangen haben, zu bezähmeu? Wissen Sie, was das Wichtigste für Sie und für das Land ist? Es sind zwei Dinge: die Eintracht, die feste Eintracht der großen Staats- (Gewalten, und in dem Schoße jeder dieser Gewalten ein vorsichtt- ges, unabhäugiges und folgerehtes Benehmen. Uns is fünf Jahre lang der Sieg dadurch gesichert worden, daß sich im Schoße der Kam- mern eine Majorität gebildet hatte, die nur ihre eigene Vernunft zu Rathe zog, die sich von dem Lärm vor ihren Thüren nicht betäuben ließ, die mit fester Unabhängigkeit handelte. M. H., Regierung oder Kammern, Minister, Deputirte, Bürger wir haben Alle uur Ei- ues zu thun, uämlich uns selbst getren zu bleiben, auf dem Wege, deu wir eingeschlagen haben, nicht zurü, sondern vorwärts zu schrei- ten. Nein, wir brauchen nicht zurükzuschreiten, wir haben nichts zu widerrufen, wir müssen im Gegentheil unsere Bahn kühn und entschlossen verfolgen; dann machen wir wahrhafte Fortschritte, daun leisten wir der Juli-Revelution wahrhafte Dienste jener Revolus- tion, die ih, so sehr wie irgend Jemand in dieser Kammer, liebe und. verehre, die ih aber, zu ihrem Heil, wie zu unserer Aller Ehre fest, würdig und weise zu Ben wünsche !“

Aus den Debatten in der gestrigen Sibung der Depu- tirten-Kammer tragen wir hier noch die Rede des Großsie- gelbewahrers Herrn Sauzet nach. *) Man hatte allgemein ge- glaubt, daß in dieser Sibung Herr Thiers das Wort ergreifen würde, um das, was Herr Guizot Tags zuvor über die Politik der Regierung gesagt, zu bestätigen, Der Conseils - Präsident schwieg aber, und statt seiner ließ sich Herr Sauzet etwa in folgender Weise vernehmen:

„Auf dem Punkte, auf welchen die gegenwärtige Disfussion ge- langt is, hält das Ministerium es auch seinerseits für Pflicht, si über scine Politik in wenigen Worten gegen Sie zu äußern. Diese Politik gehört dem Kabinette und feinem Anderen an. Nicht daß wir so dummstolz wären, fremden Rath oder Beistand zu verschm- hen; cin Kabinet aber, das die Grundlagen seiner Politik aus anu- deren Juellen als aus seinem Gewissen schöpfte, ein Kabinet, das anderen Eingebungen als seinen eigenen folgte, würde alle seine Pflichten verkennen und weder des Vertrauens der Krone, noch der ibm übertragenen hohen Aemter, noch des Beistandes der Kammern würdig seyn. Jch erkläre daher, daß wir weder das Ministerium des 13. März, noch das des 11, Oftober, sondern daß wir das Ministe rium vom 22. Februar sind.‘ Diese Acußerung erregte großes Aufschen in der Versammlung, und in der That steht sie, insofern 0a- mit gemeint seyn soll, daß mit der leßten Ministerial - Veränderung cine neue Acra für die Politif des Landes begonnen habe, mit den früheren Erklärungen des Herrn Thiers im grellsten Wider- spruche. —— Herr Sauzet fuhr fort: „Es hat uns bei der Ucber- nahme der Perwaltung geschienen, daß Frankreih zwei Haupt- Bedürfnisse cmpfinde: ein Tus der Ordnung und Siícher- heit, und cin Bedürfniß der Einigkeit und des Friedens. Um dem ersteren zu genügen, ist vor Allem erforderlich, daß dic bestehenden Gesetze aufrecht erhalten und mit ciusihtsvoller Mäßigung vollzogen werden. Dies soll geschehen; das Kabinet kennt scine Pflicht, nnd so lange also das heilige Gut der Gescze unseren Händen anvertraut ist, kann die Kammer und das Land auch darauf rechnen, daß tir sie nicht untergehen, nicht verletzen, nicht cutstellen lassen werden. Das zweite Bedürfniß, das wir empfinden, sind Einigkeit und Fricdenz deun wenn gleich die Parteien sich bercits bedeutend genähert haben, so sind sie doch noch nicht. ganz verschwunden. Es giebt deren, die der Yuli-Regierung ihre Existenz nun cinmal nicht vergeben fönnen, und die mithin unausgeseßt darauf bedacht find, fie zu untergraben; diese für uns zu gewinnen, dürfen wir freilich nicht hoffen. Aber es giebt deren auch noch andere, bestehend entweder aus friedfertigen Bürgern, die der neuen Regierung nicht Kraft genug zutrauen, um Schuß von ihr erwarten zu können, oder aus der Bevölkerung gan- zer Provinzen, denen man eingeredet hat, daß dic Regierung gegen die Religion zu Felde ziehe. Beide werden sich leicht dadurch gewinnen lassen, daß man jenen den benöthigten Schutz angedeihen läßt, diesen die Ueberzeugung gewährt, daß, wenn die Regierung ibre eigenen Rechte unddie Rechte Aller kennt, sie doch auch vollkommen weiß, was sie, in dem Interesse der Gesellschaft selbst, der Religion und ihren Dienern schuldig it. Dieser legtern Partei steht eine andere gegenüber, die nicht minder an dem Sturze des Juli - Thrones arbeitet und ihn durch eine un- mögliche Regierungsform erseßen will, ginge auch das ganze Land darüber zu Grunde. Jun Bezug auf diese Partef erheischt die Pflicht der Regierung cine unausgeseßte Aufmerksamkeit; doch geben wir der Hoffnung Raum, daß auch mancher eifrige Republikaner mit der Zeit von’ scinem Glauben zurückkommen und dereinst eine m#c- tige Stütze des Thrones ‘bilden werde. Weder der legitimislischen noch der republikanischen Partei können wir einräumen , daß sic das Land repräsentire: die Juli-Regierung allein faßt zugleih das neue und das alte Frankreich in fih. Außer jenen verschiedenen Parteien giebt cs aber noch viele einzelne Personen, die zwar dem Könige

*) Einen Auszug aus einem Vortrage des Herrn Pages ( von Arriège-Dept.), zur Widerlegung der obigen Rede des Herrn Guizot, mien wir uns wegen Mangels an Raum vorbehalten, in unserm nächsten Blatie zu geben.