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Fut Fahre 1796 erzielt er außerdem noch das Amt eincs Land- \chafis-Syndikus für das Martenwerdersche Departement. n
Als gegen Ende des Jabres 1806 auch Westpreußen von feind- lichen Trüppcn überschwemmt wurde und die Last cines unglüclichen Krieges dicse Previnz bauptsächlich drücfte, entwickelte er seine gauze Thätigkcit und die seltene Kraft seines Geistes, um dem Lande und seinen Mitbürgern in solcher Kalamität nüßlich zu sevn. Er nabul cinen weseuilichen Autheil an der Kommunal-Verwaitung der Stadt Marienwerder, und sein behaerlicher Muth, sein kräftiges Auftreten gegenüber den feindlichen Befeblshabern, sein allgemein anerkannter Patriotiómus, so wie seine genaue Lokalkenntuiß, wandten viele Be- drücfuugen von der Stadt und Provinz ad, unter welchen desonders die erstere soust hätte crlicgen müssen. Zur Belohunng fo ausgezeich- ueter Verdienste ward er im Anfange des Jabres 1808 zum Direktor der Wesipreußischen Regierung ernaunt und legte cin Jahr darauf, als ibm zur Entschädigung cine bedeutende Gehalts-Vermehrung zuU- getheilt wurde, das ihm schr lieb gewesene Amt eines Landscha}ks- Svndifus nieder, blieb aber immer cin treuer Freund und Rathge- bex aller derer, mit welchen ibu jenes Amt in vertrauliche Vèrhält- nisse gebracht hatte. N
Mit der Vermchrung seiner Arbeiten als Dircîtor wuchs auch feine Thatkraft, und von diesem Zeitpunkt an begiunt die (Epoche, ivo er sich als Freund und Lehrer der jüngeru Juristen, die sich un- ter sciner Leitung als Refercudarien zum höhern Staatsdienst vor- bexctteten, cin seltenes Verdienst erwarb, welches viele von ihnen uoch jeßi mit inniger Dankbarkeit auerkenueu. E
Baid nach seiner Ernenuung zum Chef-Präsidenten ward die Proviuz YBeftpreußen von neuem der Schauplaß der Verhcerung und BVerwüs- ‘ung durch die zahllosen zum Nusisou Feldzuge strömeuden Franzö- schen Armcenz; aber der glänzende Erfolg der späteren Kricgsjahre, das unvergäugliche Deukmal dessen, was Vaterlandsliebe und BVegei- stcrung für einen angebeteten Monarchen unter der weisesien und fráftigsien Leitung desselben vermag, war auch für Westpreußen von der wohlthätigsten Wirkung. Die im Jahre 1807 von dieser Provinz adgetrenuten Kulm- und Michelauschen Kreise wurden im Jahre 1817, die Städte Danzig und Thoru mit thren Territorien aber unmittelbar nach deren Occupation mit der Provinz vereinigt, und vor dem Chef- Präsidenten des Dber- Landes- Gerichts breitete sich ein uncues weites cid der Thâätigkeit und des Diensteifers aus. R
Im Jahre 1814 eruaunte der Staats - Kanzler vou Hardenberg eine besondere Kommission zur Civil Besizergreifung und Organisation der öffentlichen Behörden der Stadt Danzig und des Danziger Ge- bietes. Eines der thätigsten Mitglieder dieser Kommission war unser Delrichs; er verfaßte auch deu, in das genaueste Detail eingehenden General-Bericht über die Ausführung dieses wichtigen Auftrages, — cin Werk, würdig solchen Verfassers und von dem verewigten Staatks- Kanzler, dem geistreichen Keuner alles Verdienstlichen, als gründlich und erschöpfend des shureichelhaftesten Lobes werth erachtet.
Durch Verleibung des Rothen Adler - Ordens dritter Klasse am Drdensfeste des Fahres 1816 belohnten des Königs Majestät seine Perdiensülichfeit : aber von nun an erhielten auch die Geschäfte des Dber-Laudes- Gerichts von Westpreußen einen solchen Umfang, daß der Chef: Yräfideut dessclben alle Kraft sciues Geistes uud das ermun- ierndste Beispiel von Fleiß und Thätigkeit aufbieten mußte, um deu- seiden theils seibst, theils in Gemeinschaft mit seinen Kollegen gewach- sen zu fevu. E '
Doch ermüdete derscibe in seiner rastiosceu Thätigkeit nicht, die des Königs Majestät im. Jahre, 1830 durch Verleihung dcs Rothen Adler-Ordens zweiter Klaffe von neuem ancrfaunte. —
Jumittelst füblte ex selbst nach 40jähriger anhaltenden Arbeit-cine Abnahme, wo nicht geistiger, so doch körperlicher Kräfte; das Sch- Organ, von früber Jugend schwach, batte schr gelitten; das Lescu- der Aften hei Lichte ward tagtäglich schwieriger, und auch ihn er- arif nzu die nämiiche Sehnsucht nah Ecleichterun , welche so viele seiner würdigsien Kollegen und Mitarbeiter von Zeit zu Zeit von ihm geirennt hatte. Er bat wiederholentlicy um Verseßung aus cinem allzu beschierlichen in eineu rußigeren Wirkungskreis, und da seine oft erueuerieu Wünsche unerfüllt blieben, so faßte er endlich den Entschluß, ganz aus dem Staatsdiensie zu scheiden und seine BVer- setzung in deu Ruhestand von der Guade des Königs als einzige Beiobnung !angjähriger treuen Dienste zu erbitten. e
Endlich ward scin dringender Wunsch durch die Allerhöchste Kas bincts - Ordre voin 11. Mai 1833 dahin erfüllt, daß ibut zwar dis Entlassung ans dem Posten eiues Ober-Landesgerichts - ‘Prasidenten iu den buldreichsten Ausdrücken ertheilt, die ihm ausgefseßte Pension aber nur als Wartegeld bewilligt und setne Wiederansteilung in ci- uem vassenden WiriungEkreise vorbedungen ward. Baid nachher vex- ieß exr Marienwerder, nahm feinen Wohnsik in Berlin und ward sou in November 1853 zum Mitgliede des Staats-Raths ernaunt,
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in weichem beräthenden Amte er von neucn Gelegenheit E seiuc lange Erfabrung und gründliche Rechtsfkenutniß uon S machen, bis ganz unerwartet, uach einer faun vierwöchent ien 4 tats heit, am 6. März 1836 der Tod sciuem thätigen * eben ein Ziel seßte. “(Ganz natürlich hatte sein im Jahre 1833 erfoigtes Scheiden aue der Provinz, in weicher er währeud cines langen O S A das Eutscheidendsie und Wohlthätigstc gewirtt, die Gefühle der Di 1- barfeit und inuigen Verchrung in jeder cmpfänglichen Brus! rege ge- macht; seine Kollegeu und Untergebenen trauerten bei feinem Abgange um deu Verlusi eines väterlichen Freundes, eines eben V epEpalen als würdigen Vorgeseßten: die ganze Bevölfecung dex Provinz uu1 den ernsten, gerechten, erfahrenen uud m1 : E deset s A Lin Audenken, ließen dic Mitglicder des Dber-Landes- gerichts scine Vüste von Küusilerhand 11 Marmor ausarbeiteu und erhielten die Vergünstigung, sie im Sigzuugssaale des C erichts auf siellen zu dürfen; zugleich vercinigten sich sämmtliche Q M nen der N: funstvollic, e sprechend äbhulichen ildniß gezierte Denfmünze prägen zu (asel — — e ‘Verfiórbeut ist ¡weimal verheirathet geweseu. Die ersie Ehe war unglücklich und mußte auf sein Verlangen durch richterli- chen Spruch getrennt werden; im Jahre 1810 heirathete ei fein! jevige Wittwe, welche in eiuer 26 jährigen schr Ge, wenn gleich finderlosen Ehe den ganzen Werth eines der edetsten, für altes Erhabene, Schöne und Eutc cmpfänglichen Gemüths fennen und schäßen zu lernen die beste Gelegenheit hatte und" Jet in dic tiefste Trauer über den uugeahneten Verlust des liebevollfien Gatten ver- b y ? Z i O des Verstorbenen als Geschäftsmann geht in fe! nen Hauptzügen aus der vorstehenden Sltzze seines Lebens genl- gend hervor. Als Privatmaun zeichnete er fich durch Humanität ge- geu Alle, aufopfernde Treue in der Freundschaft , hingebeude Liebe gegen seine Angehörigen, Genügsamkcit iu allen Se eie stets hriteren Sinn, echte Religiofitat, Gleichmuth und Ru S Unfällen und unbediugtes Vertrauen guf das Bessere Mt r hennatur aus. Ganz eigenthümlich aber war es ihm, seibst in A schwierigsten Verhältnissen den Muth nicht zu perüteren un? n ner das Gute als uahe bevorstehend zu hoffen; daher es ihm aud, nic für sich und Bndere au Trostgründen gebrach, welche ihre wohlthätige Wirkung selten verfschlten. : h], M Tie Sruies ibi Dabei auch während sciner lesten schweren Krauk- beit die Hoffnung zur Genesung; wenigsiens bemühte cx fich durch Verheimlichung seiner O Leiden e N zum Troft sei Same 1d reunde geltend ¡u a i L btibtte det Verstorbenen nicht bioß, ais Geschäftsmaun, sondern auch als Mensch die Kroue des Verdienstes, und treffend hat einer seiner edelsten und geistreichsien Gönner dies 11 fsoigenden W nuerfannt : ' i 0A As zu feunen und zu ehren, giug bei dcm E Haud in Hand!“ P.
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Meteorologische Beobachtung.
1836. Morgens Nachmittags Abends Nach elumaliger 1. Aprik. 6 Uhr. 2, UNL: iO0 Uhr. Beobachtung, Rg E s "M I E X: 2 L2G A A E C P C ciDE ci E R E R
lz: jar. } Quelti 6,99 R. Luftdruck [331,50 Par. | 332,93 Par. | 333,25‘ Par. M e Luftwärme... |4+- 3,69 N. [4+ 620 R. |+ 369 R. j Flußwärme 4,9 “ N.
Thaupunkt... |— 1,99 R. |— 3,509 R. |— 1,209 R. | Bodenwärme 5,3 9 R. Un geigund.)., 98-0Eh Fs E n pet} Ausdünstung 0 047“ Rh. ABetteb 2 oe oe trübe, trübe. AOIDOIE E : N
S ANW NW. NW. j Niederschlag 0 036‘ Rh. Wolfenzug — | NW. _ Nachtklälte =+= 2,1 ° R.
ZOLON 07 CE
332,56/ Par... —4=4,50 R...
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Auswärtige Börseli, Amsterdam, 28. März. . A, Niederl. wirkl. N N j 5% v 1027 B EA 251/ . 39% Span. 455%. Passive 157/68 Ausg, Schuid —. Es I des PèünieSélieino 106%. lFolu, —. Oesterr. Met. 100!/. Autwerpen, 27. Mücz. 5 Ausg. Schuld -——. Zinsl, —. Meue Aul. 45, Frankfurt a. M, 30. März. esterr. 394 Met. 103134 g. 10311/) g. es 2142 00. B L 20 A G. Va 1636. 1635. Partial-Obl, 1427/3 G. Loose zu 500 Fl! 1141/4. 114. Loöose zu 100 F. Prouss. Prüm. - Sch. 60054. Br. do. 4% Anl. 9917/5. G, Loose 6654. Br. 39/4, Span. Aul. 43%. 43*/g
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¡ Reg ln et P06 | Den 2. April 1836. j fmtlècher Fonds- und Geld-Cours-Zettel, j s s Pr, Cour; ei] ; L, Cour è [U Ana Gag. [d Brief. \ „Gela, | T B aidBeh. [4/101 1/2] 101° ‘12t0stpr. Pfaudbr. | g | T 3 | 102 | Pr. Enct. Obl. 30 |4|/ 1018 g | 100//5 Pomm. do. | H Le B j PrämSch.d.Sec l O A A 607/, »fKur- u Neum. de. 4 101 A | | Kurm.Obl.m.1.C,/4| 101 A O dd, 00, do 82) 9 8 | Nin. Int.Sch. do.| Á! IGi I M a Selilesische do.) | 10% | i Berl. Stadte0DblL 4 101//5 JRückst. C. und Le | N j K Ö i "sl do | Ä H E E Sch. d. K. U. N.|— | S8 / D | B j MOutgsD. 10. | Z j L N O Pau Elbinger do. |4 99 S (xold al marco | | =10 /2 | 215 4 D 2 do. in Th.! A 44 —- Neue Ducaten [S] A | 181! / DEE! i S j N lriedrichs’dor |—| 13*- | 13! Westpr Pfandbr. !| 4 I A Friedrichs | 2/8 | / ! Grossh. Pos. do |4| 104 P Disconto i B) (A Ì T Le _ era T p 7 d D h T T, Cane | 0a Oa | Brief. | Gej. | / j Antra L it o 250 FI Kurz [ 142 //4 _— j a 250 I 2Mt: zj L a A j Hamburg «+ ». 300 Bl, | Kurz | 192 f S ATE o, O M Ae Bo aOO s 1 Lt | 3 lt. 0 20/5 e E Pari 300 Fr [2E | 81 /4 | wi l Wien: 40 20-4 {50 FI. i 9 Mt. | 103 ‘8 | s t Augsburg Se 5 450 Fl. 2 Mt. | 103 /s | Lid j Bresiau E s L 45) Tul [2 Mt. | 99/4 2 _— I etDzi@it (ele Lia eee pte 100 Mbl: 4 A Tage | Ler | i024 i Frankfurt a. 31, WZ. 150 Fi 2 3c. | 102’/4 | 10214, O E 1) Rbl, 3 Woch. | 80/12!
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Sontalie SMPau pre e.
Sonntag, 3. April.
0 Cv eer, | gon wird hierin tanzen.) Preise der Pläße: aeg L N O Sor. 20.
Jm Schauspielhause: Torquato Tasso, Schauspiel inz
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Abth., von Göthe.
) Montag, 4. April.
| mädchen, Operette in 3 Abth. / Im Schauspielhause: 1)
| comédie' en 83 actes, par MM D) La seconde représentation Í o / E Ry L
2 actes,
i NOUuveal €H &
Jn Potsdam: Bürgerlich
j - 7 - A ck= ¡ Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Solotanz. 5
! & | Im Schauspielhause: Das Käthchu von Heilbronn, großes Nitter- Schauspiel in d Abth, nebst (i nem Vorspiele in 1 Aufzug, geuannt. „Das heimliche Gericht“,
j Dienstag, s. April.
maar: A. E
Son O C In Potsdam:
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Im Opernhause: D! , Elfen, romantische Feen-ODper in 3 Abth., mit Ballet. ; (Dlle. Gránbaum: Rezia. Dlle, Yy
Ein Plat in den Logen des ersten Roy
Jm Opernhause: Fanchon, das Leyt:
2r Vir. Sielesville,
Zum erstenmale: B AS , E G B ¿t blicks, Lustspiel in 3 Abth., von C. Devrient
Oberon, König de Musi!
Musik von Himmel.
La reprise de: La revancle . Royer et Crenzé Deleszert, de: Les Duels, vaudeville
und romantisch, Lustspiel in 4
Die Gunst des Augen Hierauf: Da!
Ÿ L Rosenmádchen, fomisches Divertissement von P. Taglionk.
C Gd e.
l wehr-Brigade, von Magdeburg.
| H saneth, nah St. Petersburg.
E Den: Nahr Otten. Y U La 0.
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[4 Zarskoe-Selo und Pawlowsk, wovon bereits in dentlichen Blät- “tern die Rede gewesen, soll nunmehr mit aller Thätigkeit betrie-
| Königstädtis ( E
j Sonntag, 3. April. Aurora, romantische Oper in 3 Akten, | von F. v. Holbein. Für die Königstädtische Bühne bearbeitt } von Friedrich Genée. Musik vom Kapellmeister Franz Gläser} î Montag, 4. April. Zu ebener Erde und erster Sto, oder: ! Launen des Glückes. Lokal-Posse mit Gesang in 3 Akten , von | J. Nestroy. Musik von A. Müller. / j Dienstag den s. April wird dieselbe Vorstellung wiederholt, | h
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; Redacteur Kd. Cottol.
| E L ARE T E A BB E Sr a ann rerer
i Gedrucït bei A. W. Hayn.
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R E ee É I E Er A L E A R E E C R N BIE R S L I I D SER P L D N: T V E S NEIZ A S V T t L N K U d M; S
Allgemeiner
Bekanntmachungen. Edictal} Citatit’o: n
Anzeiger fur dic
Nachdem die Conventualin des hiesigen Klosters, Fräulein Franziska Julie von Leveßow, unlängst hier- felost verstorben, so werden alle diejenigen , die aus
N ULUIt O 68, P r 0:11
des neunzehnten Fah
ein Repertorium úber alle von 1800 bis auf die neueste
D : T A E (Ss G. f 0 4
Preußischen Staaten.
seitiem Fnteresse für die gelehrte Welt, und inz Aschen Eisenwerke dasselbe um mehr als 15 pCt. theurer liefern sollten (ist dies nicht der Fall, so sollen leßtere den Vorzug ha-
tpétuartum rh.underts,
Der Freischulz Friedrich Schmidt und dessen Ehe-| Erbrecht, Schuld oder aus sonstigem Grunde Ansprüche Zeit erschtenenen Abhandlungen über einzelne Mater | erth erhält.
f.au Charlotte Louise, geborne Arndt, welche beide|an den E M A RRS S I 9adel/ zien der Nechtswissenschaft (mit Ausschluß des Kri» vesp. im Lahr 1831 und 183: Baefter verstorben| peremtorish hiermit geladen, f
es. im Jahr 1831 uud 13833 zu Baeft h P am 4. Juni 6 ordd (e if L, ldet igen T n en nächster Blutsverwandten der allhier vor Gericht thre Ansprüche speciftce anmeide
find, haben in dem von thuen errichteten wechselsei-
testatorischen Ehefcau von mütterlicher Seite ein Le-
gat von 300 Thlr. ausgeseßt. Von denjenigen Per- [fung von der Verlassenschaft und Auferlegung eines sonen, welche sich als Verwandte dieser Art gemeldet |ewtgen Stillschweigens.
haben, hat sich bis jeßt Niemand legitimiren können : und es werden daher alle unbekannte Blutsverivandte der verehelicht geroesenen 2c. Schmidt, gebornen Arndt, von mütterliher Seite hierdurch aufgefordert , sich in termino
den 2. Mai c., Vormittags 9 Uhr, in dem hiesigen Gerichtsgebäude einzufinden, und
Ansprüchen an das gedachte Legat präkludirt werden, und das leßtere an den eingeseßten Universal-Erben zurü fällt.
Literarishe Anzeigen. So eben is! vollständig erschienen und in der
igre Verwandtschafis Verhältnisse gehörig nachzuwei-|Stu hr schen Buchhandlung zu Berlin / Schloßplaß
sen, unter dec Verwarnung, daß fie sont mit ihren |Nr. 2, vorräthig : i ; i E L j De. Benjamin Ritter.
Geographisch -= stati ¿isches
Rechtssprüchen und Guta vo:tommen.
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BevoUmächtigten bedienen wollen, wird hierzu der| Seen, Flüsse, Fnseln, Gebirge, Reiche, Provinzen, Theils nach eigener Erfahrung,
Here Fustiz- Kommissarius Schüß in M Friedland in Städte, der wichtigsten Flecten, Dörfer, Fabrik: An- “*währteficu und neueste Hülfsqueilen bearbeitet von A
3 i rofessor der Handelswissenschaftett 2c. 2c.
der Lage, Grdße/ Produkte, der politischen Einthei-| Des Aae Scctüsfels ilt De M
| und Organisation, der Anzahl der Bewohner,
der Fndustrie, des Handels, der Merêwürdigkeiten
O Cv ° it i ird biermi In alphabetischer Ordnung. : scit geraumer Zeit in der Fremde, wird hiermit auf | Fe dfentlihe Bureaus, Comptoirs, Geschäftsmän-
Vorschlag gebracht. Callies/, den 29. Febcuar 1826 Staal Sade O E lung Oeffentliche Aufforderung. [Zeorg Friedrich Nungessec, von Darmstadt, \chon
gefordert, sih zur Empfangnahme des ihm durch
Testament seiner am 6. Februar 1826 versiorbenen
lagen, Bäder u st. w. mit
genauer Angabe
Gr. 8vo.
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Bei S G. Liesching in Sti
ner, Kaufleute, Fabrikante:i, Zeitungsleser, Keisende/ lnd in allen Buchhandlungen z1 überhaupt für jeden Gebildeten. bet
F. Dümmler, Linden Nr. 1
Tante, Friederike Nungesscr, zugesicherten Erbthei- In 410. 146 Bogen stark!!! Jn Umschlag 4 Thlr. Le Stdbani Dée.
les binnen drei Monaten bet unterzeihneter Behörde zu melden, widrkgenfalls die der Erbeinseßung betge-
lasserin nicht hierher zurücfkchre, seinen Geschwistern zufallen solle, ohne weitere Bekanutmachung in Voll- zug geseßt werden würde. Darnistadt, den 19 Februar 1836. Großherzoglich Hessisches Stadtgericht. Strecker.
e ; : ; Deutschlands kritische Blätter haben die Brauch- fügte Bedingung, daß dieses Erbtheil, wenn der Erbe barkeit, Nüblichkeit ünd Gedfegehheit dieses Werkes innerhalb zehen Fahren uach dem Ableben der Erb- einstimmig anerkannt.
Leipzig, März 1836.
welche in F. Schcible*s Buchhandlung in Stutt- i en so tre art erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben |lehrenden Gehalt und durch seine klare und licht- ind, in Berlin bei E, S, Mittler, Stechbahn Nr. 3:1 volle Darstellung ausgezeichnet, eignet sich =— nebeit
oder 6 Fl. C. - M.
und Leben
Otto Wigand. Für denkende Leser herau
Heinrich Sch1atd,
Professor der Philosovhie
Newe Wex t,
minalrehts), welche in 5363 Bänden, Annalen, Archiven, Zeitschriften, Sammlungen von
nologie Zweite Auflage. 8090 Seiten siark.
Bolle nt gie. i úber das Wesen der Philosophie und ihre Bedeutung für Wissenschaft
Gr. 8vo. 23 Bogen. Preis 1 Thie 122 sgr. Obiges Werk, durch seinen so trefflichen als be-
So eben tf Marienstraße Nr gen zu haben:
chten 2c. zerstreut
Vou Friedrich Kappler- J Secretair in Württembe: gischen Fusltz-Departement. «U
Kloster Malchow, den 24 Februar 1836. 1835. Gr. 8yo. 670 Seiten engsten Druckes stark. Sammiu! E E Broschirt. 3 Thlr. | und Gesänge. O T A Ma Ge DIUMINAS 41917 Encyeclo padisches Handbuch Schauspiciev. 10 s zeichnet von Hosemaun.
Kaufleute und Geschäftömätiner aller Art} j) Hungerscufzer. Lied aus dem Kapellmeister W!
oder vollsiändige, alphabitisch geordnete Anleitung ic J
zur Kenntniß der Korrespondenz nud Buchhaltung,| 2) Gaufelei und Taschenspiel.
der Wechsel , Waaren- und Geldgeschäfte, der Münz-/| g)
Maaÿ- und Gewichtskunde, der Schifffahrt, des mer-
kantilischen Nechnungswesens 2c, so wie aller wesent- x) j j 2 ¡f ichn, {0008 ichen ais aus fremden Syorachen :
s j he si ines S0 mptoir - und Zeitungs - Lexikon a Q E Sa, Wb eler und Redens-| 5)
Denienigen, welche sich bei der Anmeldung eines) oder Beschreibung aller bekannten Länder, Meere,
Nenedig.
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hütte.
Studenten. Das Leben
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arten, welche im Land- und Sechandel vorkommen.] g Ungeheure Heiterkeit. (Mit den neuen Versell
theils nach den de:
máäunnischen Termi die volunt
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Bei Ludwig
sondere für Schulmänner und Studirende — al zu einer soliden Lektüre für Gebildete überhaul während es durch seine Richtung einen doppel F
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Sammlung komischer und launiger Lieder, M i Zum Besten der Allgemeinen I lidenkasse herausgegeben von L. Schnetdev, King ¡sies Heft, mit einem Titelblatte, 96
Spanisches Eseltreiberlied. Lied aus der Alpel
Es ist nicht gut! -
2 : : j toil Grattan's Agnes de Mansfield. complete!
"nach Peterhof dem seit zwei Jahren in Rußland anwesenden Kaiserl,
ten Handbuchs der Mechanik) von Sr. Maj. dem Kaiser ein ‘Pri-
d oe-Selo und Pawlowsk stehen der Ober-Ceremonienmeister Graf
erschienen und beim. Herausgebt
0 O0) nw S
Preis 20 sgr. : enthaltend:
Lied aus Tu-tall.
ein Tanz. Neues komisches Lied.
(Wird fsoctgeseßt.)
Roy. Bvo. 1 Thlr. 10 sgr. “A. Asher, biuden No. 29
E Oehmigke, Burgsiraße Nr. e de ¡ttgart ist erschienen Zerlin und Neu-Ruppin, ist folgendes schr emp!
i haben, în Berlia|(enswerthe Buch zu haben:
9/ und E. S. Mitt-
spective. Bde und Fruchtzeichnen. igun sgegelen vou zeichnen. Thierzeichnen. Landschaftszeich nen. f ALRAL | Ein Hülfsbuch für jeden Zelchnenlehrer un den 0
alle die, welche
in Heidelberg. i A 9 Vott ‘D.
men- und Greößenlehre
ohne Lehrer zeichnen lernen w0
Gymnasio in Eisleben. Gr. Median Querfolto. bunden, nur 3 Thlr.
Kiri B "ta o Sr A T
- Lied qus dem reisendtk j
Universal-Zeichnenbu c, bestehend in 0 : sterblättern N Vorlagen zum Zeichnen. J" enwetser Folge. ;
G, Die Anfänge des Zeichnens. Dle ÿ
0 Wie z, B Geräthschaften. Die * 4
l 4 , d fut f ‘© Direction hat daher bereits durch die hiesigen
, ® l, À E Ei ; p ‘( 4 , Warmholz, Zeichnenlehrer am Kon f V chneidet, lege in Plan des Parktheils, den die Eisenbahn Penat vor,
een zur Beseitigung derselbeu befohlen, die Artillerie-Uebungen
ael nach Besichtigung der abgestecten Bahulinie
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N[l&tmeine
ißische Staats-Zeitung.
7 V» BORC A (C A E ‘2: A7, "2 C N EIDAN L K-22 T,
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Veelin, Dieftas den Siu April
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UmtliPGe NaGriGten. Kron des Da ges.
Des Königs Majestät haben den Professor Dr. Rathke ¿u Königsberg zum Medizinal - Rathe und Mitgliede des Me- dizinal- Kollegiums der Provinz Preußen zu ernennen und die fär denselben diesfalls ausgefertigte Bestallung Allerhdcchstselbst zu vollziehen geruht. Des Königs Majestät haben den bei der Staatsschulden- Tilgungs: Kasse angestellten Kassirer Schulz zum Hofrath Al; lergnädigst zu ernennen und das Patent Allerhöchstse!b}t zu vols- zichen gerußt.
Angekommen: Se. Excellenz der General-Licutenant und Commandeur der 7ten Division, von Thile ll, und Die General: Majors, von Zglinicki, Commandeur der 7ten Infanterie -, von Zollicoffer, Commandeur der Tten Ka- vallerie, und von Monsterberg, Commandeur der 7ten Land-
Abgereist: Se. Excellenz der General der Artillerie ünd General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, von
er Resident bei der freien Stadt Frankfurt, Legations- Rath von Sydow, nach Frankfurt a. M. j
M O h St. Petersburg, 26. März. Die Großfürstin Anna " Michailowna, Tochter Sr. Kaiserl. Hoh. des Großfürsten Mi- j chael, is am 22sken d. M. im zweiten Jahre ihres Alters mit Tode abgegangen. Ein in den heutigen Zeitungen abgedrucktes | Kaiserliches Manifest bringt dieses betrübende Ereigniß zur h Kenntniß des Landes und der Unterthanen. Gestern früh hat ; die feierlihe Beisezung der verstorbenen Großfürstin in der Kas i thedrale der Apostel Peter und Paul stattgefunden. Der Kai- \ serliche Hof hat auf vier Wochen Trauer angelegt. 4 Der General-Lieutenant Karposf 1. und der General-Major 7 Lufowkin, beide von den Donischen Kosaken, sind in Gnaden entlassen worden. 4 Anden Folgen einer Wunde, die er in der Schlacht von Na- F varin erhalten, starb in diesen Tagen der Flotten-Capitain F. Ÿ Butenesf, Adjutant Sr. Maj. des Kaisers. ® E 7 —St. Petevsbura, 26, Mrz, Die Anlegung der er- Zsten Eisenbahn in Rußland, und zwar von St. Petersburg nach
ben werden, nachdem sowohl für diese Bahn als für eine zweite Oesterr, Gubernialrath Ritter von Gerstner (Verfasser des bekann-
Jvilegium zur Bildung einer Actien-Gesellschaft unter sehr vor- )eilhaften Bedingungen verliehen worden. Zu diesen gehört die zolifreie Einfuhr des Englischen Eisens, insofern die Russi
L N A P e 2e T E E c. e e), die Freiheit des Tarif-Sazes für Reisende, Waaren U. s. w. Fon der Spihe der Eisenbahn-Unternehmung von hier nach Zars-
leyis Bobrinsky, der Konsul der freien Stadt Frankfurt J. K. litt, der Kommerzienrath Benedikt Cramer und der Ritter von ge selbst. Nach dem Plane dieses Leßterin soll die Bahn n Ufer des großen Fontanka - Kanals, nicht fern vom Mittel- nte von St. Petersburg beginnen, von hier aus in einer “Janften Krümmung bis zu dem Kanale um die Stadt gehen, ac) dessen Ueberschreitung aber in einer ganz geraden, 24 Werjt E. ‘2 Deutsche Meilen) langen Linie bis in die Mitte des Par- f L von Pawlowsk fortlaufen. Diesem Projekte treten jedoch | cl Hindernisse in den Weg. Die Bahn durchschneidet näm- and M Linie olt großes mehrere Werst langes Feld, auf t N SY Artillerie und das Corps der Congrèveschen Rake- N N wie im Winter fajt täglich Versuche anstellen ; f ‘600 & sie aber auch noch an ihrem Ende in einer Länge 1 V Zaden durch den Park von Pawlowsf, der ein Eigen- 1 37s D Hoheit des Großfürsten Michael ist. Se. jestät der Kaiser aber, von diesen Anständen unterrichtet ,
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Einftig auf einem anderen Terrain vortunehmen und eben so E eg auch die Gebäude zur Anfertigung d e E, fee Actien-Gesellschaft hat dabei bloß die Kosten dieser Verlegung zu Feagen, Fn Betreff des Parks von Pawlowsk hat der Großfürst Mi- ‘ei sli N nicl r 4 M gewilligt, daß diese den Park durchs{neide , Lied D Feich gestattet, daß innerhalb des Parkes cinige Gebäude ¿ur [nahme und zum Vergnügen des Publikums errichtet wer ort D eeeeon der Gesellschaft hat hiernach die Absicht, M e Basthäuser, eins für die vornehme Welt und eins für liGgeen Klassen, so wie einige Gebäude zu Belustigungen x ’edener Art zu erbauen. In Petersburg fehlte ‘es bisher h an einem Vereini ungs-Punëfte für geselliges Vergnügen er b leben, guxdall in London, Tivoli in Paris, wt A R N aw lowsr ¿dge eignet sich aber der Theil des Parks von Di 2, den die Eisenbahn durchschneidet, ganz vorzüglich *), Aitunaon
liegt in de) hiesigen Stuhrschen Vuchhandlung zur
T E L E R R E Bd e C T f E C E S R E! E ” DEACARZ I. S EAL S AE E INDN I T A E2"” 2 R M nTT T N "ai O 7a R 1 UXACED s A Pr m S T pisvannmani ou -PiDWa+ n Er E — E
einc Aufforderung an Architekten ergehen lassen, worin eingeladen werden, ihre Entwürfe für die im Park zu errich- tenden Gebäude, wozu vorläufig cine Summe von 200,000 Ru- bel bestimmt ist, bis zum 15. (27.) Mai an den Grafen Bo- brinsky einzusenden, mit dem Bedeuten, daß Derjenige, dessen Plan angenommen wird, auch den Bau zu leiten habe und daß er dtersür eine Renumeration von 20,000 Rub. Bank - Assigna- tion (6000 Rthlr. Preuß. Cour,) erhalten werde. Der Bau sämmtlicher Gebäude, die ein Fundament von Stein, den Ober- theil aber von Holz erhalten, muß bis zu Oktober d. J. been- det seyn, da um diese Zeit bereits die Eröffnung der Bahn, wenn keine unerwartete Hindernisse eintreten, erfolgen soll.
S A P G d Paris, 29. März. Der Englische Botschafter wurde vor- gestern Abend von dem Könige empfangen. Gestern arbeiteten Se. Maj. mit mehreren Ministern. Die Pairs-Kammer hielt heute eine dffentliche Si6ung, in welcher der Herzog von Nemours zugegen war. Nach Er- nennung zweier Kommissionen zur Prüfung des Geseß-Entwur- fes über die gerichtliche Belangung Französischer Verbrecher in der Levante und der beiden Geset- Entwürfe wegen der politi- schen Flüchtlinge, brachte der Minister des Jnnern den Geseß-Entwurf über die geheimen Ausgaben, und der Finanz- Minisker denjenigen über die Jnterpretirung mehrerer Ar- tikel des Steuer-Geseßkes vom 28. April 1816 ein. Es wurden sodann verschiedene Bittschriften-Berichte erledigt. Am Schluß der Sißung legte noch der Kriegs-Minister einen Geseßz- Entwurf folgenden Jnhalts vor: „Jeder Gendarmerie-Offizier, Unteroffizier oder Gemeiner soll hinführo vor dem Tribunale erster Instanz, in dessen Ressort er angestellt ist oder wird, fol- genden Eid leisten: Jch shwdre Treue dem Könige der Franzo- sen, Gehorsam der Charte und den Landes-Gesekten, und verspreche iberdies, meinen Vorgeseßten in Allem zu gehorchen, was den Dienst anbetrifft, mi aber auch der mir anvertrauten Gewalt nur zur Aufrechthaltung der Ordnung und zur Vollziehung der Geseße zu bedienen.“ : | Die Deputirten-Kammer nahm in ihrer gestrigen Sigung wieder die Debatte über den Gese6-Entwurf auf, wo- durch die künftige Abstimmungsweise bei den Geschwornen : Ge- richten näher festgestellt werden soll. Mehrere Amendements wurden verworfen, und der Geseß-Entwurf in der von der Kotn- mission beantragten Abfassung, sammt einem Zusaße des Herrn Pataille zum 4. Artikel, mit 173 gegen 70 Stimmen angenom- men. Das Geseb lautet danach im Wesentlichen also: __ ¡„Art, 1. Die Jury stimmt mittelst geschricbener Jette! zunächst liber das Haupt - Faktum, und sodaun eventuell über die erschweren: den Umstände, über die gesetzlichen Entschuldigungs-Eründe, über die Frage der Unterscheidungsfraft, und endlich über die mildernden Um- stände ab. Art. 2. Zu diesem Behufe erhält jeder Geschworite von dem Vorsteher der Jury einen mit dem Stempel des Asfiscuhofes versehenen Zettel, worauf die Worte stehen: „Auf Ehre und Ge- wissen, meine Entscheidung ist... Hinuterher schreibt er selbs oder läßt durch einen andern Geschwornen schreiben das Wort Ja oder Nein, und zwar auf einem Tische, der fo gestellt ist, daß Niemand dei Schreiber auf die Hand scheu kaun, Der also beschriebenc Zettel wird zugefaltet dem Vorsteher der Jury übergeben, der ihn in eine Une WIUE Uv 8 Der Vorsftcher der Jurv bffuet die Urne in Gegenwart der Geschwornen, die das Recht haben, sich von dem Inhalte der einzelnen Zettel zu überzeugen; das Resultat der Ab- stimmung ipird fofort verzeichuet, jedoch ohne Angabe des Stimmen- Verhältnisses, es sev deun, daß die bejahende Entscheidung über das Haupt-Faktuin uur mittelst einfacher Majorität erfolgt wäre. Die Entscheidung der Jury über die miidernden Umstände soll uur dann das Stimmcn-Verhältniß angeben, weun sie bejahend is. Art. 4. Sollte sich unter den Stimmzetteln einer oder der andere finden, derx
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weder cin Ja noch ein Neîin enthielte, so soll er dem Angeklagten zu Gute fommen; dasselbe soll der Fall seyn, wenn 6 Geschworne ein Votum für unleserlich erklúren. Art. 5. Unmittelbar nachdem das Resultat der Abstimmung verzeichnet worden, sollen die Stimm- zettel in Gegenwart der Jury verbranut werden. Art. 6. Das gegenwärtige Gesetz ist in den Berathungs-Zimmern aller Jurv?s des ‘andes in großer Schrift anzuheften.“
In der heutigen Sißung wurde unächst ein Gese6-Ent- wurf, wodurch dem Minister des dffentlichen Unterrichts auf sein diesjähriges Budget ein Nachshuß von etwa 48,000 Fr. zur Erweiterung des naturgeschichtlichen Museums bewilligt wird, mit 252 gegei 13 Stimmen angenommen. — An der Tages- Ordnung war darauf die Debatte úber die Einsegungs - Kosten und das Gehalt des Kardinal - Erzbischofs von Bordeaux. Nur cin Redner ließ sich über diesen Gegenstand vernehmen; es war Herr Isambert, der die Gelegenheit benußte, um gegen die Anforderungen des Römischen Hofes zu Felde zu ziehen. Er ivurde im Laufe seines Vortrages mehrfach unterbrochen, und konnte nur mit Müge zum Schluß gelangen, da die allgemeinen Zeichen der Mißbilligung fast gänzlich seine Stimme bedecken. Als der Großsiegelbewahrer sich von scinem Plabe erhob, um Herrn Jsambert zu antworten, rief man ihm aus dem Centrum von allen Seiten zu, dies sey úÚberflüssig und lohne nicht der Mühe. Der Berichterstatter Herr Jay begnügte sich darauf, den ihm von Herrn Jsambert gemachten Vorwurf, daß er dem Ultramontaniómus huldige, zurückzuweisen. Als es darauf zur Abstimmung kam, ergaben sich 218 Stimmen zu Gunsten des betressenden Gese6-Entwurfes, und nur 30 dawider. — Eben sollte die Sigzung aufgehoben werden, als noch der Kriegs- Minister erschien, um der Kammer einen Geseß-Entwurf über die Aushebung von 80,000 Mann von der Klasse von 1835 vorzulegen. Er stellte bei dieser Gelegenheit einige Betrachtun- gen über die Vorzüge des gegenwärtigen Repartitions - Modus bei der Ausschreibung des jährlichen Kontingents an, schlug je- doch nichts destoweniger eine Sub - Repartition im Verhältniß zur Bevölkerung jedes einzelnen Kantons vor. Jn einem zwei- ten Geseß-Entwurf verlangte der Marschall noch einen Kredit von 900,000 Fr. zu den Militair - Pensionen. — Die Sißung wurde bereits um 3?/; Uhr wieder aufgehoben.
Der Streit zwischen den Doctrinairs und dem jetzigen Mi-
diese |
nehmen zu wollen. Das Journal de Paris, das bisher sehr shweigsam und zurückhaltend gewesen war, enthält seit zwei Tagen lebhafte Artikel gegen das „Journal des Débats.“ Jn einem derselben apostrophirt es die Doctrinairs auf folgende Weise: „Diejenigen der jeßigen Minister, die an dem Kampfe der leßten fünf Jahre Theil genommen haben, werfen Euch vot, daß Jhr p schr unloyalen Umtrieben Eure Zuflucht náhmet, daß Jhr Zwiespait in einem Ministerium erregen wolltet, wel- ches eben durch seine Zusammenseßung das Beispiel der Versdh- nung, zu der es räth, gegeben hat. Sie werfen Euch vor, daß Ihr dieselbe Politik befolgtet, die Jhr bei der Opposition \o sehr verdammtet, als sie sih bemühte, alle Morgen das vorige Kabinet als uneins unter sich M daß Ihr endlich seit vierzehn Tagen keinen anderen als folgenden Grundsaß aufstel- let: Möge lieber die Frucht eines fünfjährigen Kampfes verlo ren gehen; möge lieber die Versöhnung, die alle Welt wünscht, und die das Land durch so viel Mühe und Blut erworben hat, nicht zu Stande kommen , als durch andere Hände wie die un- serer Freunde.‘
Der Moniteur enthält eine vom 26sten d. M. datirt® Königl. Verordnung, wodurch die Verordnung vom 3. Juli 1835 wegen des Ausfuhr - Verbots über die Spanische Gränze dahin modifizirt wird, daß hinführo die Ausfuhr von Wasen aller Art, so wie von Blei - Schwefel, Pulver, Salpeter, Kugeln, Feuersteinen, Militair-Bekleidungs- und Equipirungs-Gegenstän- den und Pferden ber die Pyrenáen-Grânze, so wie zu Wasser aus den Depts. der niedern und der oberen Pyrenäen nach Spanien, nur kraft einer Autorisation des Ministers des Jnnern stattfinden soll.
Die Deputirten Baron Fain und Herr Legrand, von denen sich jener wegen seiner Ernennung zum General - Juiendanten der Civil-Liste, dieser wegen seiner Beförderung zum General- Secretair des Handels - Ministeriums, einer neuen Wahl unier- werfen mußten, sind resp. in Montargis (Loiret) und Clermont (Dise) mit großer Stimmenmehrheit wiedergewählt worden.
Gestern begannen vor dem hiesigen Assisenhofe die Verhand- lungen über die sogenannte „Verschwörung von Neuilly.“ (S: No. 94, der Staats-Zeitung.) Der Zudrang des Publikums war so groß, daß sogar die Berichterstatter für die Zeitungen größtentheils ihre Pläße einbüßten. Die Angeklagten, 13 an der Zahl, wurden gleich nah Eröffnung der Sißung eingeführt. Sie waren alle einfah und ziemlich nachlässig gekleidet, mit Ausnahme Boireau?'s, der eine sehr sorgfältige Toilette gemacht hatte, und, wie zu Anfang des Fieschi’schen Prozesses, in seiner Haltung und seinem ganzen Wesen große Sorglosigkeit zeigte, die sehr oft an Unverschämtheit gränzte. Der Präsident rich- tete die gewöhnlichen Fragen über Namen, Stand und Alter an die Angeklagten. Folgendes war das Resultat ihrer Antworten : 1) Gabriel Chaveau, 22 Jahr alt, Handlungsdiener ; 2) Karl Chaveau, 20 Jahr alt, unvereideter Mäkler; 3) Karl Bug Huillery, 20 Jahr alt, ohne Gewerbe; 4) Maximi-
lian Husson, 26 Jahr alt, Handwerker; 5) Ludwig Hubert, 22 Jahr alt, Handwerker; 6) Louis Combes, 3 ahr ast, Schneider; 7) Wittwe Chaveau, 40 Jahr alt, äherin ;
8) Hippolyt Leroy, 25 Jahr alt, Handwerker; 9) J. C, De- lont, 50 Jahr alt, Trôdler; 10) C. J. Dulac, 24 Jahr alt, Kupfershmidt; 11) C. N. Duval, 29 Jahr alt, Friseur; 12) F. Leglantine, 39 Jahr alt, Wasserträger. Der Prä - sident zum leßten Angeklagten: „Wie heißt Jhr?“/ Antw. mit starker Stimme : „Victor Boireau/ Fr. „Euer Al- tev s Antw: „20 Jahr Fp. „Sure Wohnung? Antw. „Seit aht Monaten die Conciergerie, und jeßt das Gefängniß. Sie wissen es so gut als ich.“ Prâs.: ¡Jh fordere Euch zu größerem Anstande auf; Eure besondere Lage macht dies nothwen- dig. Wenn Jhr die Ordnung störtet, so würden wir Euch von den übrigen Angeklagten zu trennen wissen. Habt Jhr einen Ver- theidiger? „Antw.“ „Nein.“ Präsident: „Wir haben Euch von Amtswegen Herrn Paillet zum Vertheidiger gegeben. Da- durch haben wir die uns von dem Geseße auferlegte Pflicht er- füllt; indessen werden wir Herrn Plocque, der schon einen der Angeklagten vertheidigt, die Sorge überlassen, Noten zu neh- men und Bemerkungen in Eurem Jnteresse zu machen. „Herr Plocque aufstehend: „Herr Präsident... Boireau, ihn leb- haft unterbrechend: „Ich danke Herrn Plocque.‘‘ err P lo- cque: „Jch habe vor dem Pairshofe in Gemeinschaft mit Herrn Dupont Boireau vertheidigt. Die Geständnisse, die er im Laufe der Debatten machte, veranlaßten uns aber damals, seine Vertheidigung aufzugeben. Jch kann mich deshalb jest diesem Auftrage nicht unterziehen.““ Der Präsident: „Jhre Bemerkung ist richtig. „Boireau troßig: „Jh wähle Hrn. Massot zum Vertheidiger.“ Der Gerichtsschreiber verlas hier- nächst die Anklage-Akte. Als er zu der Stelle kam, wo von den Aussagen Fieschis in Betreff der ihm von Boireau gemachten Mittheilungen die Rede ist, rief dieser aus: „Das sind Lü- gen“, welhe Worte ihm neuerdings einen Verweis und eine Drohung von Seiten des Präsidenten zuzogen. Es begannen Lad die Verhôre der Angeklagten über die in der Anklage- Akte erwähnten Thatsachen. Die Gebrüder Chaveau, deren Verhör fast die ganze Sibung einnahm, beschränkten sich auf ein hartnäckiges Leugnen aller der von Bray angeführten
Umstände. Sie nannten denselben einen shändlihen Polizei- Spion , der sich durch seine Erzählungen habe wichtig machen und Geld verdienen wollen. Die bei ihnen vor-
gefundenen Waffen sollten, ihrer Erklärung zufolge, zur Be- waffnung eines für Spanien anzuwerbenden Frei-Corps dienen. Die Versammlung, die am 2d. Juni bei ihnen stattgefunden und von der Bray die Pee in Kenntniß gesebt hatte, geben sie für ganz zufällig aus. Außer den beiden Chaveau’s wurden in dieser Sibung noch Huillery und Hubert verhört, die eben- falls durchaus nichts von einem Komplotte gegen das Leben des Königs wissen wollten und die Behauptung der beiden Cha- veau's, daß ihr Besuch bei denselben am 2d. Yuni gans zufälli
gewesen sey, bestätigten. Um d Uhr ward die Sibung auf-
Ned.
nisterium scheint jezt eine entschiedene und ernste Gestalt at
gehoben.
E pr J L r Se