1836 / 102 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Banken und selbst der Privat - Banquiers in Stadt Und Land, auf Effekten, die keinesweges alle die beste Sicherheit darbieten, Vorschüsse zu leisten, und das, zwar langsam, aber beständig fortschreitende Steigen aller und jeder Preise den Direktoren es als rathsam gezeigt hätten, bei Zeiten, und Anderen zum Beispiel, einige Vorsicht bemerklih zu machen. Man sagt, daß die Minister, in den Gedanken der Bank eingehend, beabsich- tigten, den kleinen, am Schluß des Quartals erwarteten Ueber- {uß zur Verringerung der Regierungsschuld an die Bank, an- statt, wie gewöhnlich, zum Einkauf von Consols oder Schaßz- kammer-Scheinen, zu verwenden. : | : Die nach Aegypten und Ostindien Handel treibenden Kauf- leute haben sich bei dem General-Postmeister darüber beschwert, daß das Paketboot aus Malta ohne Briefe aus Alexandrien und Ostindien angekommen sey. Der Grund liegt darin, daß das Dampfboot, welches die Briefe von Alexandrien nach Malta hâtte mitbringen sollen, vorher nach Beirut abgegangen ist, welche Korrespondenz von weit geringerer Wichtigkeit ist. L Der neue Post - Vertrag zwischen England und Frankreich, nach welchem es unter Anderem freistehen wird, die Briefe un- frankirt, frei bis zur Seeküste oder ganz frei abzuschicken , ist unterzeichnet worden und soll zwei Monate nach Auswechselung der Ratificationen in Ausführung kommen. Was die Befdrde- rung von Zeitungen betrisst, so wird durch diesen Vertrag das Porto für jedes Blatt, welches bisher in England 2 Pence und in Frankreich 59 Cent. machte, auf resp. !, Pence und 5 Cent. herabgesekt. : e Die Times äußert sich über die Berichterstattung des Herrn Ducos in der Französischen Deputirten - Kammer in Betreff des Zoll -Gese6 - Entwurfs, „welcher dieser Versammlung schon vom Anfange der Session an vorgelegen““, wie folgt: „Natürlich wurde gleich allgemein anerkannt, die Session sey schon zu weit vorgerückt, um noch eine Aenderung in den bestehenden Zollsäz- zen zu gestatten; ja, die Kammer schien so ungeduldig zu seyn, die Sache nur gleich los zu werden, daß Herr Ducos seine Pflicht, den Bericht vorzulesen, nicht einmal erfüllen durfte ; doch vermochte er es durch eine Wendung zu bewirken, daß die Ver- lesung für Montag. auf die Tagesordnung geseßt wurde. Es ist dies nun die vierte Session, wo einem Entwurf zur Aenderung der Französischen Zölle dasselbe Schicksal widerfährt; jedesmal wurde er bald nach der Eröffnung vorgelegt, den Büreaus undvon die- sen an eine Spezial-Kommission überwiesen, welche dann die Sache gerade lange genug ruhen ließ, daß die Kammer bei der endli- chen Erstattung des Berichts erklären konnte, die Zeit sey ver- laufen, und die Berathung müsse bis zur nächsten Sesfion aus- gesest bleiben. Diese Umstände verdienen in Erinnerung ge- bracht zu werden, da sie die Trüglichkeit der Hossnungen zeigen können, die unsere Regierung lange gehegt hat, daß irgend eine Aenderung in dem Französischen Schuß-, oder , um gerade her- aus zu sprechen, Verbots - System, durch welche die Handels- Verbindungen zwischen beiden Ländern zu ihrem wechselseitigen Vortheil sehr erweitert werden könnten, bewilligt werden dürfte. Jenes System, das, wie die meisten Leser wissen, nichts Ande- res als die Fortsezung des Systems der Kaiserlichen Regierung ist, wird nach aller Wahrscheinlichkeit noch Jahre lang fortdauern.“ Nach Berichten aus Lissabon vom 21. März hat die Fi- nanz-Kommission in der Deputirten-Kammer in ihrem Berichte über das Budget exklärt, die Regierung habe die Finanz-Lage des Landes zu ungünstig dargestellt ; der Bedarf sey um 20009 Contos zu hoch angegeben, und von dem Uebrigen seyen 2400 Contos auch nicht durchaus erforderlich ; man folle daßer nur 2500 Contos bewilligen. Der Finanz-Minister Campos vermochte die Anga- ben der Finanz-Kommission nicht zu widerlegen, fand sich jedoch durch den gegen ihn gerichteten Angriff dermaßen berührt, daß er seinen Abschied forderte und nur auf Bitten seiner Kollegen ein- willigte, bis zur Ankunft des Gemahls der Königin sein Porte- feuille zu behalten. i: ] S Der Lissaboner Korrespondent der Times giebt cine all- geineine Uebersicht von dem Manifeste des Herrn Silva Car- valho wider die gehässige und trübsinnige Darstellung seiner Fi- nanz-Verwaltung von Seiten des Herrn Campos und behaup- tet, daß diesem die Widerlegung schlechthin unmöglich seyn werde. Laut den Zeitungen aus Montreal bis zum ten v. M. hatte. das Versammlungshaus von Unter-Kanada, auf den Be- richt eines dazu eraannten Untersachungs-Aus\husses (den Herr O'Callaghan erstattete), Resolutionen des Jnhalts gefaßt, daß Lord-Aylmer (der vorige Ober-Statthalter) in seiner Verwaltung der Provinz wiederholt und gröblich den ißm vom Kolonial- Amte ertheilten Jnstructionen zuwider gehandelt habe, und hatte Graf Gosford unterm 27. Febr. angezeigt, daß er in Folge des Berlangens des Hauses den Bericht und dessen Resolutionen, „denen er beistimme“/, an die Regierung Sr. Majestät einsen- den werde. Das Unterhaus von Ober-Kanada aber hatte, im Widerspruch mit den Bestrebungen des Herrn Roebuck hierselbst, als Kolonial-Agenten, so wie mit der Erklärung des Herrn Pa- pineau und der Versammlung der unteren Provinz, mit 32 ge- gen 7 Stimmen eine dringende Adresse an Se. Majestät um Beibehaltung der jeßigen Zölle von anderem als Kanadischem Bauholze beschlossen.

N Cane

Aus dem Haag, 6. Apr.l. Die heutige Staats-Courant enthält ein vom 27sten v. M. datirtes Königliches Dekret, wo- nach sowohl über die Militairs als über die Civil - Personen, welche sich in den Forts Lillo und Liefkenshock befinden, besondere Civilstands-Register geführt werden sollen, und zwar soll es da- mit gehalten werden, wie mit den Niederländischen Militairs, die sich im Dienste außerhalb des Reiches befinden.

B Ege E

Brüssel, 5. April. Der König nahm heute an dem Got- tesdienste in der Kirche der evangelischen Gemeinde Theil.

Vorgestern Abend ist der Herzog von Orleans nah Paris abgeveist. :

Der Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg und sein jún- gerer Sohn, der Prinz August, sind von London hier ange- fommen.

Gerüchte von einer theilweisen Veränderung des Ministe- riums sind seit mehreren Tagen in Umlauf. Man bezeichnet auf eine unbestimmte Weise die Herren Vilain XI1U1,, Stas- sart, Coghen, Fallon, de Puydt :c. als Mitglieder des künftigen Kabinets. }

In Zeit von 18 Tagen hatten vor der Mündung des Ha- von Ostende vier Schiffbrüche statt.

C O

_ Hamburg, 8. April. Nachdem der hiesige Kdnigl. Dä- nische Minister-Resident, Geheimer Legations-Rath Bokelmann, auf Veranlassung seiner ungünstigen Gesundheits-Umstände, um seine Abberufung: angesuht “und ‘dieselbe-erhalten hat, so ist dem

fens

420

Senat das desfallsige Schreiben Sr. Majestät des Königs von Dänemark übergeben worden. Zugleich ist der inzwischen mit der Geschäftsführung beauftragt gewesene Graf Luner von der- selben zurückgetreten, und ist nunmehr der bei der Gesandtschaft in Großbritanien angestellt gewesene Legations - Secretair, Kam- merjunker von Bille, als Königl. Dänischer Geschäftsträger und General-Konsul bei den Hansestädten beglaubigt worden. :

München, 4. April. Die Quarant6’n; Sr. Majestät in Ankona, auf fünf Tage bestimmt, wird heute zu Ende gehen, und Se. Majestät werden sich von Ankona auf fünf Tage nach Perugia begeben, von wo Sie zwischen dem 12. und 14. d. M. hier in München zurückerwartet werden. Die Freude über die- ses glückliche Ereigniß ist um so größer und allgemeiner, als der leßte Courier aus Ankona ohne Depeschen und mit der Er- klärung zurückgekommen war, daß über die Zeit der Rückkehr Sr. Maz. nichts bekannt sey, und seit der leßten Woche auf dem Adriatischen Meere bedeutende Stürme geherrscht zu ha- ben schienen.

Unter den Zeichnungen von Griechischen Situationen und

Landschaften, welche in der leßten Zeit von kunsterfahrnen Lands- leuten aus Griechenland zurückgebracht worden sind, zeichnet sich außer den Skizzen und Werken der Malerei von Heß, Heideck, Rottmanner u. A. eine sehr ausführliche und gengue Zeichnung cines Panorama’s von Athen aus, welches Herr Secretair Sta- demann während “der leßten Zeit seines Aufentha!:s in Athen in einer Reihe sehr sauberer und mit ausnehmender Treue hear- beiteter Blätter vollendet und jeßt im Bazar dem Publikum zur Betrachtung ausgestellt hat. :

Sowohl in den Münchener als in den Augsburger Blät- tern werden bereits Lieferungs-Arbeiten für die Augsburg-Mün- chener Eisenbahn von den betreffenden Comité’s ausgeschrieben. Für die Augsburg-Lindauer Eisenbahn sollen in wenigen Tagen gegen drei Millionen Gulden unterzeichnet worden (R Die Städte Bayreuth und Hof haben gemeinschaftlich ein pvro- viforisches Eisenbahn-Comité gebildet, an welchem die Mitglie- der des Handels- und Fabrikstandes, so wie die achtbarsten Männer aus allen Ständen Antheil nehmen, und welches den Zweck hat: „die Errichtung einer Bayerisch-Sächsischen Eisenbahn von Núrnberg über Forchheim, Bayreuth und Hof nach Plauen zu bewirken.“ Diese Eisenbahn würde von Nürnberg her ihren Zug úber Erlangen , Bayersdorf, Forchheim, durch die schönen Thäler von Streitberg und Muggendorf und durch. die Fluß- und Thalgebiete der Wiesent, der Mistel, des weißen und ro- then Mains, der Oelschniß und der Saale úber Bayreuth nach Hof nehmen, von wo sie über Plauen mit der Leipzig-Dresdner Eisenbahn in Verbindung gesekt werden kann. Von Seiten des Comité’s wurden deshalb schon die nöthigen Anträge an die Königl. Bayerische Staats-Regierung gestellt.

Nürnberg, 6. April. (Nürnb. Korr.) Wir kdnnen die Nachricht mittheilen, daß demnächst eine auf dem Grundsalz der Gegenseitigkeit beruhende Feuer-Versicherungs-Anfskalt für Waaren und Mobilien in unserer Stadt errichtet werden wird, deren Statuten auf die allerhöchsten Orts ertheilte Zusicherung : daß eine solche Anstalt nur zum großen Wohlgefallen Sr. Maj. des Königs gereichen könne, unverzüglich zur Genehmigung wer- den vorgelegt werden.

S

Tessin, 1. April. Dex große Rath dieses Kantons be- handelt die Staats-Geschäfte in der lustigsten Laune von der Welt, wie Possen, wenn es sich auch um nicht unbedeutende Dinge has delt. So hatte er in einem früheren Anfalle von Lustigkeit die Untersuchung des Kriegswesens 7 Geistlichen übergeben, in ei nem neuern aber einer Kommission von 7 Aerzten ein Gutach- ten über Herstellung zweier Brücken abgefordert. Diese neue Art von Baumeistern erstattet nun folgenden Bericht: „Die arzneiwissenschaftliche Kommission, aufgefordert, ein Rezept aus- zudenken, um die Brücke zu Cevio, deren Gesundheit mit jedem Tage schlechter wird, zu kuriren, glaubt, folgende Heilart als die wirfsamste anrathen zu sollen. Die ärztliche Kommission, wohl einsehend die Wichtigkeit der Kur, die sie unternehmen soll, indem dieselbe im höchsten Grade in das Rückenmark des Kantons eingreift, hat nach mehreren umständlichen Berathun- gen einhellig gefunden, man müsse, um die Brücke gehörig her- zustellen, zum drittenmal den Versuch der- Versteigerung vor- nehmen und, falls dieser Versuch nicht gelänge , die Kranke der Fürsorge der Regierung anheimstellen, welche dann zusehen mag, wie in der verzweiflungsvollen Lage zu helfen seyn möge. Jn Betreff der Mösabrücke, deren Hauptdogen die Schwindsucht haben, schlägt die ärztliche Kommission, in Betracht, daß der Handel das Hauptgeföß für den Blutumlauf des Staates ist und das Absterben dieses Handels für. die Republik ansteckend wäre und sie aufs Aeußerste brächte, dem großen Rath vor, die Kur derselben der Regierung anzuvertrauen. Es ist die Sache der Regierung, ihr nah den Regeln der Kunst die kräf tigsten Mittel gegen die Art Uebel, wovon sie geplagt is, zu reichen; aber sie darf in keinem Falle unterlassen, der Kranken die größte Mäßigkeit vorzuschreiben. Also gutgefunden und un- terzeichnet von uns sieben Aerzten.“ Auf diese Posse hin wur- den 60,000 Fr. bewilligt.

Der Reyublicano, dessen Redacteur Herr Staatsrath Francini, selbst Mitglied des großen Raths, is, entwirft folgen- des erbauliche Bild von seiner obersten Landes- Behörde und ihren leßten Sißungen: „So wie der Herr Präsident des gro- ßen Rathes in der leßten Sißung mit unbegreiflichem Muth- willen und einer unverantwortlichen Gleichgültigkeit selbst die ernsthaftesten Dinge ins Lächerliche zog und mit wahrem Hohn absichtlich Alles verkehrt angriff, so äußerte sich auch in dem größeren Theile der Mitglieder ein Geist, wie man ihn bei einer Versammlung von Tollhäuslern oder gewissenlosen Menschen antrisst. Man denke sich, um das Bild zu vevrvoll- A den Präsidenten als einen einfältigen Possenreißer, den Vice-Präsidenten als einen Mann, der durch seine dummen Streiche zum Sprüchworte geworden if, unter den Mitgliedern einen Kriminalrichter, der schon einmal kriminell bestraft worden ist, zwei andere Personen, die zum Tode verurtheilt waren; dann werse man einen Blick auf die shimpflichen Wahlen, auf die Prüfungen der Staats - Rechnungen und der Geschäftsführung des Staats-Rathes, welche keinesweges pflichtgemäß, sondern zum Zeitvertreib behandelt wurden ; ferner einen Blick auf die Nach- mittags-Sibung, in der man sich über einen halbbetrunkenen und halbblödsinnigen Geistlichen lustig machte; überhaupt man denke sich einen Karnevals-Aufzug, in welchem Narren und lü- derliche Bursche die Rolle übernommen haben, das Volk und seine Jnteressen aufs niedrigste zu verhdhnen, dasselbe aufs schamloseste zu täuschen !“/

Aa

Venedig, 30. März. (Frankf. Journ.) Im hiesigen Publikum ist gegenwärtig fast von nichts Anderem die Rede, als

von eínem wichtigen Unternehmen, welches binnen einigen

gen ins Leben treten wird; nämlich von der Anlegung ted Eisenbahn mit Dampfwagen zwischen hier und Mailand, g Chefs der achtbarsten hiesigen Handelshäuser sind seit cinind Zeit mit denen zu Mailand deshalb in Berathung und Une handlung getreten, wobei die großen Vortheile reiflich Cl'ogu wurden, welche dem Handels - Publikum sowohl, als allen C

wohnern des Lombardisch - Venetianischen Königreichs, dure, W Schnelligkeit dieser neuen Verbindungs-Wege erwachser; Wird

Ca

Mádrid, 28 Mär. (F ranz d\is{he Blätter.) A, Kriegs - Minister hat folgende Depejche von dem ko; den General der Nord - Armee aus Vittoria vom 24 erhalten: ¡Excellenz! Jch habe das Vergnügen, Ihnen d! Abschrift eines offiziellen Schreibens zu übersenden, dag u durch meinen Adjutanten, den Oberst Lacarte, von dem Befehl, haber des Britischen Geschwaders an der Cantabrischey Ss erhalten habe. Jch habe dieses Schreiben zur Kenntniß y ganzen Armee gebracht, um einen neuen Beweis zu Geben yg, dem Wohlwollen und der Festigkeit, womit die mit uns verbünde, Mächte die Sache unserer erhabenen Königin und der Frehe Spaniens unterstüßen, und zugleich das Unnüke der Ans, gungen und Opfer ihrer Feinde zu zeigen. L. F. v. Cordon Das erwähnte Schreiben lautet folgendermaßen: / „Am Bord des Schiffes Sr. Britischen Majestät „Castor „E der Rhede von Santander den 22. März 1836.“ ' V A „Excellenz! Jch beeile mich, Jhuen anzuzeigen, do die Ku, M rung Sr. Britischen Majestät den Befchl ertheilt hat, Ew. Ercdliy und den von Jhuen besehiigten Truppen den wirksansten Brisiy ¡u leisten, um zu verhindern, daß die Truppen des Prätendenta j der befestigten Punkte an der Küste bemächtigen, iun dencn 10h k Fahne Jsabella?s ti, weht, und den Jusurgenten diejenigeu bef ten Punkte wieder zu entreißen, deren fic sich etwa schen bemity hätten. Das Geschwader Sr. Britischen Majestät ift bedeutend dd Schiffe und Truppen aus England verstärft worden, um alle D tionen, welche Ew. Excellenz gegen diesen Theil der Küste vorzule für nöthig halten möchten, zu befördern uud zu beschützen. Zul zeige ich Ew. Excellenz an, daß alle unter meinem Befehle dbu Schiffe Justructionen erbalten haben, in Folge deren sie verpslihy sind, Truppen Jhrer Majestät der Königin an Bord zu nebmen y sie an die ihnen angegebenen Küsteupunkfte zu bringen. Jch ibu sende mit dem Ueberbringer dieses Schreibens die genaueste Ny, weisung der Zahl der Truppen, die jedes Fabrzeug au Bord neun fann. Ew. Excellenz können versichert seyu, daß die zu min Geschwader gehörenden Streitkräfte an den Bewegungen der Ehy nischen Armee tbätigen Antheil nehmen werden, uud daß es uir jy, sönlich ein wahrhaftes Vergnügen gewähren wird, die Wünsche (y Excellenz zu erfüllen. Jch habe die Ehre u. s. w. Johu dat, Capitain des Schisfes Sr. Britischen Majestät, „Castor“ umd §, fehléhaber des an der Nordküste Spauicus stationirten Geschwader, Die Hof-Zeitung enthält nachstehende Bemerkungen ihy die obige Depesche: „Der ofene, redliche und edelmüthige Vi stand der mit uns verbündeten Englischen Nation sichert h schnelle Beendigung des Bürgerkrieges, die alle gute Spui sehnlichs wünschen. Jelt, wo die Seemacht Englands dit Y wegungen unserer Armee unterstüßt, wird es den nsurgen unnröglich seyn, sich wieder cines Punktes an der Nord Fj zu bemächtigen; sie werd (gleich dadurch des Mittels bera ihre Verbindungen mit tigkeit zu unterhalten, sich Uu stüßung zu verschaffen und ihre Bewegungen und Combint nen nach Belieben einzurichten. Während unsere Truppe hi ihren Operationen eine wirksame und energische Unterstigu erhalten, haben sie zugleich freiere Hand, um die hsurgenten l zur gänzlichen Vertilgung derselben in das Innere zu verfol Die Französische Regierung hat uns ihrerseits Waffen und M nition ÜÚbersandt und den Befehl ertheilt, alle Insurgenten, l sich auf Französischen Boden flüchten, in das JZnnerve zu schity so wie auch alle Maßregeln getroffen worden sind, um jede sendung von Waffen und Munition für die Karlistische Ant zu verhindern. Diese innige Verbindung der Mächte, die M Quadrupel-Traktat unterzeichnet haben, und ¿hre Sympathie s die Sache Isabella’s 1. geben dieser Sache eine inoraliA Stärke, die allen ohnmächtigen Deskrebungen unserer Jet siegreich widerstehen wird. Dies Verfahren der Regieru Englands und Frankreichs ist ein Beweis von dem Vertrau welches unsere Regierung diesen Mächten einflößt. Wir 9 sichern, ohne Besorgniß, uns zu täuschen, daß seit dem L, 4 tember vorigen Jahres der Quadrupel - Traktat, Dank de V nehmen unserer edlen Verbündeten, diejenigen guten Resul gehabt har, die man sich davon versprach, und daß er (0 au führt worden ist, wie der hohe Zweck, zu dem er aövgeschlil wurde, es erforderte.“ N Jm Español liest man dagegen: „Das Spanische Mit riumist tn Betreff der Jnterventions-Frage in einen unangenc Widerspruch gerathen. Kaum hat die „Hof-Zeitung Je einer fremden Intervention mit Unwillen zurückgewicln von der Nord - Armee die Nachricht eingeht, daß das a Cantabrischen Küste stationirte Geschwader Sr. Britischt pf jestät Befehl erhalten habe, den Truppen der Königin bel A ihren Operationen an dieser Küste Beistand zu leisten, A Ministerium wird vielleicht sagen, daß eine Mitwir Art keine Intervention sey; allein dann „würden wit V That in Verlegenheit seyn, wenn wir die R Í Wortes angeben sollten. Wie dem auch sey, wir glau 2A die Jntervention Englands nach den Eau, N drupel-Traktats nicht aus dem Bereich heraustreten Ai den diese Macht sich beschränkt hat. Indeß ist das v schehen, was die Regierung vor ant EAQEN n í d niedrigung und eine Schmach betra MEEO ths "Erefärun G staunt zu seyn, betrachten wir inzwischen die S der Cu lands als eine neue Garantie für den baldigen Sieg der G

Rate | E R ie cin langes Aktenstück über die Quadt lianz im Druck erschienen, worin die unbedingte ( a einer nachdrücklichen Cooperation (um den Ausdru M 00 tion, wider welche von Seiten der Regierung erst n ungemein kräftig protestirt worden war, durch einen an ny der Wirkung wohl ziemlich gleichbedeutenden , zu erse s lands und Frankreichs, gemäß dem Quadrupel? patt 2 Behuf der Befestigung der Throne der Königinnen 4 nd nien und Portugal von einem Spanischen L pons dfe d stellt wird. Der Vorfall mit dem Karlistischen S Offiziere in Englischen Diensten kam für Mee T sckung gerade gelegen. Man glaubt, daß Mes, n M lungen zum Behuf der gedachten Cooperation, mit d sprechen, daß die Kosten später von Spanien ge Crd On ten, zwischen den Meg age, Spaniens, Frankreich

‘itaniens im Gange seyen A Al Evans zeigte kürzlich dem General Toi 5600 Mann von der Legion wären bereit, ins gel i dul Leßterer wollte sich aber auf fein Treffen einlasse!

) de begeben;

Ï ibersandte folgende Antwort:

E an und C ) L j M ces sich troß des Rufes, den man ihm gemacht, nicht nur schlecht E vertheidigt, sondern von welchem sogar einige 30 Gefangene sich

| war am dten folgende gewesen : | Murguia, ungefähr auf halbem Wege von Orduña nach Vitto- } ria, 1 Bat; in Amurrio, 2 Meilen nordwärts von Orduña auf

Ì sich ein Artikel der Modrider Zeitung vom 19ten,

ar seinem eigenen General-Kommissar Fajardo, der ihm Vor- ellungen deshalb machte, ihn aus dem Fenster zu werfen, Die- ¿x dagegen erwiederte, er werde der Regierung in Madrid Vor- stellungen über Cordova's Benchmen und namentlich in Bezie- hung auf Lieferungen und dergleichen Kleinigkeiten machen.

' Cordova ließ ihm hierauf bedeuten, er môge Vittoria innerhalb

34% Stunden verlassen und sich als Arrestant nah Valladolid

: Die Régierüng hat nachstehenden Bericht des kommandi- | (enden Generais in Valencia voin 30. März erhalten: „Ge- | steiù Morgen um 55 Uhr erschien El Serrador mit 800 Mann | Jnfanterie und etwa 30 bis 40 Pferden vor der Stadt Burriana in dem Distrikt Castellan de la Plano. Der Kommandant der

Î Stadt wakf sich mit nur zehn Karabiniers und etwa einem

| Qutend National-Gardisten in das Fort und bielt den Angriff | nit solcher Entschlossenheit aus, daß die Jusurgenten sich nach | wenigen Stunden zurückzogen und vier Todte auf dem Plake

ließen. Beim Beginn des Kampfes forderte el Serrador den Kommandanten auf, die Stadt den Waffen Karl’s V, zu übergeben,

} und erklärte zugleich, daß in diesem Falle das Leben und Eigen-

hum der Einwohner geachtet werden follte. Der Kommandant /7/7 n Erwiederung auf Jhre

Ì Auffordeïung habe ih Jhnen zu melden, daß die Garni-

E son diejes Forts die von der Königin, unserer Herrin, ihr an- N vertrauten Waffen niemals solchen Räubern und Mördern über- E geben wird, wie Sie sind. Gott erhalte Jhr schimpfliches Le- Ì hen uur noch wenige Augenblicke.‘ O

} Herr Basualdo is anstatt des Herrn Mendizabal / De E Cadix optirt hat, zuin Abgeordneten für Madrid gewählt worden.

Ueber die Lage der Dinge in Spanien enthält die Al(-

gemeine Zeitung folgende neuere Mittheilung aus Paris, h fir deren Verfasser der bekanute Französische Schriftskeller Hr. Capefigue angesehen wird: „Nachdem ich die verschiedenen Chri- | stinischen und Karlistischen Berichte in den Sranzösischen und Spanischen Blättern mit einander verglichen, glaube ich, hnen folgenden Bericht über die leßten Bewegungen auf dem Kriegs- schauplaße geben zu können: Espartero war in dem Gefechte Ï vom dôten wirklich, wie ich es vermuthete, nicht Meister von Or- duña geblieben. Ungefähr fünf oder sechs Stunden nach der Affaire langte Casa Eguia (der Karlisten - General) in Orduña

lôste das erste Bataillon von Castilien ab, wel-

sogleich zu einem Angrisse gegen ihre Kameraden, von denen 8

| eine nahe Anhdhe beseßten und von doët ein unbequemes Feuer

unterhielten, hatten gebrauchen lassen. Dieses Bataillon wurde nach Oñate geführt und entwafsnet. Die Stellung der Karlisken Zn Orduña 1 Bataillon, in

“a

dem Wege nach Llodio, 1 Bat. ; in Arciniega und Sarria, in jedem 1 Bat.; in Balmaseda 1 Bat.; in Ärrigoriaga 1 Bat. ; überhaupt nebst den Truppen in Llodio 8 Bataillone in erster Linie. Jn Ochandiano und der Umgegend, also in zweiter Li- nie, 8 Bataillone; in Gadalcano, zwischen beiden Linien, 1 Ba- taillon; in Salinas 2 Bataillone; zusammen 19 Bataillone nebst 1 Schwadron Kavallerie in Ochandiano. Der Prätendent

y mit 1 Guiden-Bataillon. in Durango. die Artillerie in Guernica.

Mit Ausnahme von Balmaseda behielten sie die nämliche Stel- lung nach dem Gefechte, fingen aber bereits an, sich zu konzen- triren; denn die Christinische Reserve-Armee, deren Hauptquar- tier in Santander ist, hatte mehrere Verstärkungen erhalten, unter anderen zwei Portugiesische Brigaden, zusammen 4 schwache Bataillone. und ungefähr 200 Pferde. Am 12ten seßte fich diese Kriegsmacht in Bewegung, und während | Bataillon von der Reserve-Armece unter Espeleta nebst den ‘Portugiesen Balmaseda beseht und befestigte, drang Espartero über Orduña, woraus er die Karlisten verjagte, nach Vittoria vor, wo er am L13ten eintraf und sich mit Cordova vereinigte. Auf diese Epoche bezieht 1 det welcher folgen- dermaßen lautet: „,„„Zu dieser Stunde wird Balmaseda, welches die Aufrührer bei der Annäherung unserer Truppen verließen chon befestigt seyn. Nebf| dieser wird man noch andere Befe- \ligungen unternehmen, mittelst welcher der ganze linke Flügel unserer ausgedehnten Linie bedeckt werden kann. Die Ankunft unseres Ober-Befehlshabers in der Provinz Alava (d. h. die Rück- | fehr Cordova’s von der Gränze nach Vittoria ) hat în der Fac- tion eine solche Unruhe hervorgebracht, daß sich ihre Hauptstärke in den steilen Gebirgen von Arlaban vereinigte. Unterdessen wird man auch die Befestigungen unseres rechten Flügels (wahrschein- lih die Linie von Logroño über Pampelona an bis in díe Pyre- nischen Thäler) vervollklommnen und dem Aufstande der Py- lenäishen Thäler eine regelmäßige Form geben. Die neuen Re- fruten treffen bei ihren Regimentern ein, und die Armee erhält eine solhe Stellung, daß die Aufrührer entweder sich ohne Vor- theil verden s{lagen oder in den rauhesten Theil der insurrec- tionirten Provinzen zurückziehen müssen, bis endlich, nachdem die Armee hinlänglich verstärkt worden, der entscheidende Feld: Ad welchen der General en Chef vorbereitet, stattfinden wird.//‘/ ä dieter Mt 08 bie seitdem erfolgte Bewegung ein Anfang Jl if em entscheidenden Feldzug oder eine bloße Rekognoszirung dab Corddua in Vietoria 9 Divisirnen und dié Erg e L vereinigt hatte, und daß Espartero , der F A A G äm Ibn S Ao der deld des Tages, sich die Karlisten | ten mit 8000 Mann in Marsch seßte. Er muß 0 Obe G Nd Se R Ha haben, oder die- i , 5 . , » \ 4) 54 + Co f

nem Berichte. t veseßt, denn der Karlisten-General sagt in sei- anrückten, während eine andere

K ie edrohte Kolonne

J | 1d über Arciniega Llodio üka u N sich mit den Truppen von Balmaseda in Verbin- zu E es J9eIes, Es fam zwischen Orduña und Amurrio verloren esecht, in welchem die Christinos ziemlich viele Leute ihre Af dann wieder nach Vittoria zurückkehrten. Wenn efes icht war, Orduña {ließ in Besiß zu nehmen und zu p, wélches in der That das natúrlichste Manöver war, ee P eni Absicht nicht erreicht und also das Gefecht she des K M, en lle auch Kenntniß von dem Mar- le V6 e av isten - Generals Villareal, welcher aus der zweiten linfen Be Dan Antonio da Urquitiola und Visllava, auf seiner ltubes Sre O die ungangbaren Gebirge Peña Gorbea und Ücken Espatteros. je e e Ante odes wohl gar in den Auf jeden Fall war 8 ein Sre vorgerückt wäre, marschirte, einen starke) A cs ein Fehler, daß Cordova nicht zugleich N ird A Aae gegen Salinas und die Venta da Arlaban zu Galtea len, um die zweire Linie der Karlisten in Schach etteuert L B N schen, ob er den Angriff auf Oèduña ihrer fritischen Eppeoelegenbeiten des Don Carlos sind jett in tende Streitmache 1 entl während er sich gegen eine bedeu- mat zu vertheidigen hat, fangen mehrere Thäler

A

in andern Ländern

daß die Christinos auf dem Wege von Amurrio-

421 und Oerter in Navarra an, dieses endlosen Krieges müúde zu werden, und nehmen Partei für die Madrider Regierung. Die Hoffnung, welche die Karlisten auf den Einfall des Guerilleros Batanero in die Provinz Santander gesest hatten, um die Re- serve-Armee zu paralysiren, is so gut als verschwunden, denn dieser Häuptling, welcher etwa 120 150 Mann mit sich führte, ist jeßt auf 30 Gefährten beschränkt und genöthigt, in dem rauhesten mit Schnee bedeten Theil des Gebirges Cart'anza auf der Gränze von Castilien Zufluht zu suchen. Die Stimmung des Landes, was man auch gesagt haben mag, und obgleich dort wirklich vielé Unzufriedenheit mit der Regierung herrscht, is ihm nicht günstig. Von dieser Seite machen die Karlisten keine Fortschritte, und eben so wenig in dem obern Aragonien, obgleich die Provinz Huesca von einer Menge kleiner Banden von 7—§8 Mann durchftreift wird, welches den Gouver- neur veranlaßt hat, die Alkalden, welche ihren Ort nicht gegen eine Bande, die nicht über acht Mann beträgt, vertheidigen, deswe- gen verantwortlih zu machen. Aber das untere Aragonien zwi- jchen Tortosa, Teruel, Molina, Daroca und Caspe, welchen Strich Landes man mit Recht das wilde Spanien, España brayia. nennen kann, scheint ein zweites Navarra werden zu wollen, von wo aus der Aufstand sich nach Valencia, Catalonien und Neu-Ca- stilien fortpflanzt. Der Häuptling Cabrera, welcher am bten in Segorbe vier Meilen von Valencia war, erschien am 12ten in der Gegend von Cuenca mit 2400 Mann, wovon 150 zu Pferde. Zum Blück war ihm eine kleine Kolonne von Truppen und Na- tional-Garden zuvorgekommen, vor welcher er sich jedoch in guter Ordnung, und von seiner Kavallerie bedeckt, zurückzog; seitdem ijt die Kolonne, welche aus Madrid ausmarschirt war, um Cuenca zu deen, wieder zurückgekehrt; aber wäre es nicht besser ge- wesen, sie gegen diesen neuen Brennpunkt der Jnsurrection zu verwenden? Die Jnsurgenten können in den angezeigten Gegen- den leicht 6 bis 7000 Mann organisiren und viel zu thun ge- ben; es wäre nothwendig, sie von Valencia , von Tortosa, von Molina und von Caspe aus zu gleicher Zeit mit beträchtlichen Kolonnen zu verfolgen und zu zerstreuen; 8 bis 10,000 Mann sind zu dieser Operation nicht zu viel. Jn Catalonien geht es nicht besser. Das ganze Land is voll von Karlisten - Detasche- ments von 3, 4, 590 Mann; ein Bataillon der Französischen Legion, welches vermuthlich von Lerida kam und nach Ripoll gehen sollte, sah sich erst vor kurzem in San Quirce de Besora von den verschiedenen Corps der Häuptlinge Mallorca, Zorrilla, Trinchet und Anderer umringt und mußte sih durch einen An- griff gegen Zorilla den Weg nach Manlleu eröffnen, um wieder nach San Quirce zurüczukehren , denn es war unmöglich , bis Ripoll durchzudringen. Mina erhält indessen täglich Verstärkun- gen, und ersk neuerlich ist das Regiment Albuera von 1200 Mann aus Mallorca in Barcelona angelangt; dagegen hat er einen Theil der Portugiesischen Grenadiere wegen ihrer Migue- listishen Gesinnungen nach Lissabon zurüksenden müssen. Aber die Beruhigung dieser Provinz bedarf eine Armee von 20 bis 25,000 Mann und einen andern Geist, als Mina im Stande ist, den Einwohnern einzufldßen. Auf der Cantabrischen Küste ist in Lequeitio ein Englisches Dampfschiff mit 300 Re- fruten aus Galicien und 150 Artilleristen von der Marine angekommen, nebst vielen Kriegs - Vorräthen ; dieser Hafen ist also jeßt vor einem Angriff gesichert. Aus diesen Nachrichten können Sie schließen , daß für jeßr von einer Französischen -Jn- tervention nicht die Rede ist, und daß Mendizabal, seiner Na- tur nah Optimist, auch deren nicht zu bedürfen glaubt. Der Constitutionnel hat hierüber eine vorgebliche Korrespondenz aus Madrid publizirt, worin nah der Gewohnheit dieses Blat- tes die Sachen nur aus einem halbwahren Gesichtspunkte betrachtet werden. Er hat zwar recht, wenn er sagt, daß ein großer Theil der Spanischen Provinzen, besonders Andalusien und Valencia, dieser Maßregel abgeneigt ist; aber wer wird so thöricht seyn, zu glauben, daß es sich, wie der Constitutionnel vorausjeßt, um eine Besezung von ganz Spanien handeln würde. Die Hauptsache wäre, Don Carlos im Rücken anzugrei- fen; von dieser Seite sind keine gefährliche Defileen; in einem Monat wäre die ganze Jnsurrection desorganisirt; Don Carlos hätte keine sichere Stätte; der Rest wäre das Werk der Spa- nischen Armee unter dem Schuße der Französischen Truppen, welche dazu bloß einige feste Pläve zu beseßen nôthig hätten. Was weiterhin erfolgen könnte, darauf will ich mich um \o we- niger einlassen, da ich schon früher darüber geschrieben habe, aber der Zweck, den die Christinischen Generale nicht erreichen kdnnen, die Zerstörung der Karlistischen Hauptmacht, würde gewiß erreicht. Die zweite nur halbwahre Ansicht des genannten Journals is diese, daß der- Bürgerkrieg keine so {were Last für Spanien sey, als man glaubt. Das ist wahr, so lange das, was man für Unordnung hält, in Spanien das Ordent- liche und Tägliche ist; dagegen ist es aber auch wahr , - daß ein solches Land keine materielle und selbst keine politische Fort- schritte machen kann, denn ein solcher Zustand verewigt den bei- nahe nothwendigen Despotismus der General - Capitaine. Nun aber, glaube ih, is es heutzutage eben die Frage, wie man Spanien von dieser halb wilden Lebensart entwöhnen und wie- der ein regelmäßiges Fortschreiten der Industrie, wie es doch in andern Epochen dort stattgefunden hat, einführen könne. Dazu ist aber die Beendigung des Búrgerkrieges die erste und unab- weislichste Bedingung. Ju politischer Hinsicht scheint Mendiza- bal noch keinesweges, wie man gesagt hat, den Muth verloren zu haben, denn die Erdffnungs-Rede der Königin in den Cortes ist geradezu eine Herausforderung gegen diejenigen, welche et- was Anderes als das Wahl - Geseß und die bloße Revision des Royal - Statuts im Sinne haben. Die neuen Wahlen geben zwar viel zu denken, was man schon daraus schließen kann, daß die Biene (ein Ministerial - Blatt ) sie beinahe alle der Nulli- tät anklagt, obgleich sie gestehen muß, daß eigentlich nur ein mo- ralischer Zwang stattgefunden hat. Dieser moralische Zwang besteht gauz einfach in dem Einflusse, welchen der Aufstand der Provinzen, den man in Madrid so gern vergessen möchte, in den Gemüthern zurügelassen hat, so daß viele Mit- glieder der Provinzial - Juntas zu Deputirten erwählt worden sind; aber wenn man bedenkt, was diese Juntas gewesen sind, Und was sie gethan haben, so kann man nicht umhin, zu glauben, daß die neue ‘Prokuradoren-Kammer ungefähr in demselben Sinne, wie die aufgelöste, handeln wird. Man braucht nur die Pro- clamation der Munizipalität von Valencia vom 12ten zu lesen, um sich zu überzeugen, daß die Pasteleros sowohl in den öffent- lichen Gewalten als in der National-Garde die Oberhand haben. Die Proclamation Espinosa’s bei dem Antritte seines Postens als General - Capitain von Andalusien athmet denselben Geist, und dies ist der Ober-Befehlshaber der Andalusischen Jnsurrections- Truppen! Das Eco del Comercio vom -18. März enthält einen langen Artikel, worin der Redacteur sagt, die Censur sey leßt tolerant; er habe im Sinne gehabt, an jenem Tage mit der Vertheidigung der Constitution von 1812 gegen die verschiedenen Angriffe, denen sie unterliege, den Anfang zu machen, aber er

thue es nicht, weil ihm die Gerüchte von gewissen Unklugheiten, die man einigen Anhängern der Tia zuschreibe, bange machten; er wolle keine Emeute, nur den Cortes stehe es zu, nach der öffentlichen Meinung zu entscheiden. Hieraus kann man schließen, daß einige Deputirte wirklich den Anschlag ha- ben, die Wiederherstellung der Constitution in Anregung zu brin- gen, aber außerdem, daß mir diese Meinung eine bloße Mingo- rität scheint, wird sie- in einer andern, nämlich in denjenigen, welche eine fonstituirende Versammlung wollen, Gegner finden. Auch diese werden nicht durchdringen, und es wird wohl Alles mít einer bloßen Vorbereitung zu einer Revision des Royal- Statuts endigen, wenn nicht aufs neue eine revolutionaire Be- wegung dazwischen tritt. Schon die Debatten über die Antwort auf die Thron-Rede werden hierüber größeres Licht verbreiten.““

Strke

Konstantinopel, 16. März. (Allg. Ztg.) Vor einigen Tagen hat der Französische Botschafter einen Courier nach Paris abgefertigt. Die Veranlassung dieser Absendung ist nicht genau bekannt; sie geschah gleich nach einer Audienz, welche Admiral Rous- sin beim Sultan gehabt hatte, und worin, wie es scheint, Dinge von großem Juteresse besprochen worden sind. Ostensibel ward der Admiral vor den Sultan gelassen, um ein Schreiben zu Überreichen, worin der König der Franzosen dem Sultan für die ihm bezeugte Theilnahme beî Gelegenheit des Fieschi’ schen Attentats dankt; der wirkliche Zweck der Audienz soll aber nach dem, was mir gejagt ward, gewesen seyn , daß der Französische Botschafter der Pforte die bestimmtesten Versicherungen über die Gesinnungen des Französischen und auch des Englischen Kabinets gab. Er soll dem Sultan aufs ausdrúcklichste erklärt haben, daß man in Paris wie in London E die aufrichtigste Freundschaft für die ‘Pforte hege; daß alle Gerüchte, welche über den Zweck der in den Englischen und Französischen Häfen statthabenden Rüstungen ver- breitet worden, keinen Glauben verdienten, und daß Niemand daran denke, die Pforte zu beunruhigen, oder durch irgend einen voreiligen Schritt die so glücklih hergestellte Ruhe im Orient neuerdings zu kompromittiren. Der Sultan soll diese Eróffnung mit vieler Freude vernommen und den Admiral Roussin gebeten ha- ben, seinen König wissen zu lassen, wie schr es ihn Kie, fort- während in freundschaftlichen Beziehungen mit Frankreich leben zu fônnen, und wie nöthig er es für alle Staaten erachte, daß der herrschende Friede nirgends gestdrt werde. Es ist nicht zu leugnen , daß die mannigfachen Gerüchte, welche über die See- rüstungen Englands und Frankreichs ausgestreut waren, hier roßes Aufsehen erregt und die Pforte nicht wenig beunruhigt

atten. Seit der oben erwähnten Audienz des Französischen Botschafters aber ist die hertômmliche Sorglosigkeit wieder zu- rügekehrt, und man beschäftigt sih mit nichts als mit Anstal- ten zu den bevorstehenden Feierlichkeiten.

Nach Berichten aus Konstantinopel in Englischen Blättern hätte der Divan in der Antwort Mehmed Ali's auf den Ferman des Sultans, „daß er bereit sey, dem Großherr- lichen Befehl mit derselben Willigkeit zu gehorsamen, welche er bei jeder Gelegenheit gegen die Gebote seines Souverains bc- wiesen“, sehr natürlich für Jronie, und seine Versicherung, „„daß er sowohl in Syrien als in Aegypten die Handels-Añordnungen auf demselben Fuße, wie er sie einst vorgefunden, habe bestehen lassen“’, als Ausflucht aufgenommen. Daß sich nun Lord Pon- sonby (der dem Vernehmen nach erst darüber nach ‘London berichtet R zum allgemeinen Erstaunen hiermit völlig zufrieden erklärt

abe, so wie der Zusaß, daß sich der Sultan hierauf höchst “erzürnt úber die Doppelzüngigkeit des ‘Lords geäu- ßert hâtte, dies soll auf einem bloßen Gerücht beruhen. Der Großherr soll vielmehr noch keinen Entschluß gefaßt haben. Jn Konstantinopel wurden kürzlich Weli - Bei und Mehmed -Bei, zwei Obersten von Regimentern unter den Be- fehlen von Daud- Pascha, die zur Zeit des Aufstandes von Skutari in Albanien dort in Garnison gelegen, vor ein von dem Seriasker ernanntes Kriegsgericht gestellt, welcher Ueber- gang zu den in Europa gebräuchlichen NRechtsformen dort das größte Aufsehen machte. Beschuldigt, sich ohne Ermächtigung von Seiten des Pascha’'s in Unterhandlungen mit den Rebellen eingelassen zu haben, wurden sie verurtheilt, aus dem Dienst gestoßen zu werden und jeder 200 Hiebe zu bekommen. Nachrichten aus Persien zufolge, würde der Schach bald fromder Hülfe bedürfen, weil es den wenigen regulairen. Trup- pen desselben an Rekruten und Sold fehlte. Das Volk verwei- gerte die Abgaben, und der Hof von Teheran besaß in JIspahan und Schirwan durchaus keine Autorität. Der an das Land der Kurden gränzende Theil des Reichs befand sich in. der traurig- sten Lage. Die vom Sigte der Regierung entfernten südlichen Provinzen waren nur darum vom Bürgerkriege frei, weil dice Prinzen, die sich dort zu Herrschern aufwarfen, durchaus keinen Widerstand fanden.

G Lehen lan d.

Athen, 23. März. (Allg. Ztg.) Wenn hohe Besuche sons bisweilen durch Festlichkeiten und Zerstreuungen einigen Aufenthalt in den Geschäften veranlassen, so war solches bei uns nicht bemerkbar, und es ist im Gegentheil während der Anwe- senheit des Königs Ludwig Mehreres zu Stande gekommen, was mit Verlangen erwartet wurde und dem Lande nur heilsam seyn. Qui. Wir len die laufenden Geschäfte des Tages übergehend nur einige der wich- tigsten Angelegenheiten auf, welche in diesem Zeitraum, un- geachtet wiederholten sehr ernsten Unwohlseyns des an der Spike der Verwaltung stehenden Staatsmannes, ungeachtet einer mehr- tägigen Reise unseres Königs nah den Jnseln und eines theils weisen Ministerwechsels, ihre Erledigung gefunden haben. Da- hin gehören die Entschädigung der Türkischen Privat-Eigenthü- mer von zum Griechischen Staatsgute gezogenen Ländereien in den Umgebungen von Theben und auf Eubda eine auf Gerechtigkeit beruhende, von den drei Shußmächten lebhaft unterstüßte Sache; der Abschluß eines Handels - Vertrags mit der Krone Großbri- tanien ; die Bearbeitung mehrerer folgenreicher Geseßes-Entwürfe und deren Mittheilung zum Gutachten an den Staatsöath; wor- unter wir des Geseßes Über die Veräußerungsreihe der Staats- güter, des Staats-Budgets für 1836 und einiger damit zusam- menhäugender Steuer-Geseße, dann des neuen Hypotheken-Ge- seßes erwähnen ; ferner die Vorarbeiten zur Ausscheidung der Kron-Domainen; eine neue mit bedeutenden Ersparungen vVer- bundene und den Uebergang von dem bisherigen zu einer dem Geiste, den Neigungen der Griechen und seinem Zwecke mehr entspre- chenden Militair-Systeme bildende Organisation und Bekleidung des Heeres; endlich verschiedene Verordnungen , welche König Otto vor wenigen Tagen zur Vereinfachung und Förderung des Geschäfts- gangs und zur allmäligen: Rückkehr von einer in der ersten Zeit nothwendig gefundenen Centralisirung erlassen hat, und durch welche, neben Erweiterung der Kompetenz der einzelnen Ministerien, die