1836 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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lichkeiten nicht unterstüßt werden, denn Sie würden dadurch gegen die Anerkennung der Königin von Spanien von Seiten Sr. Majestät, gegen die Politik der Regierung Sr. Majestät und gegen den Erfolg der Waffen Sr. Majestät handeln.“ (Hôrt, hdrt!) Der Marquis von Londonderry erklärte, das Beneh- men des edlen Viscounts seße ihn sehr in Erstaunen ; geskern habe er denselben verstanden, es sey nicht üblich, ‘Privatbriefe vorzulegen, gegen die Vorlegung der Jnstructionen aber habe er nichts ein- zuwenden, und der edle Graf (Minto ), der erle Lord der Admiralität, habe sich in ähnlicher Weise geäupert. (Hôrt, hôrt.) 7 Deév-0die Viscount‘, fuhr der Redner fort, „scheint sich oft durch das leiten zu lassen, was an einem anderen Orte vorgeht, und wenn er an einem Tage eine Meinung ausgesprochen hat, kömmt er am folgenden mit einer ganz anderen Entschließung hierher. Ih möchte gern wissen, ob der edle Viscount wirklich der erste Mi- nister der Krone ist, und ob Ew. Herrlichkeiten, wenn Sie hn wonach fragen, seiner Antwort unbedingten Glauben schenken éônnen. Jch fordere ja nicht die Jnstructionen, die den Öffsizie- renim Allgemeinen mit Hinjicht auf das in dem Spanischen Kampfe von ihnen zu befolgende Verfahren ertheilt worden sind. Was ich zu wissen wünsche, ijt bloß, ob die von der Regierung an Lord John Hay abgefertigten Jnstructionen ihn zu dem bewußpten Briefe autorisirt haben, und in wie weit England verpflichtet worden ijt, bei dem Kriege in Spanien zu helfen. Nach dem Quadru- pel-Traktat, diesem precairen Traktat, an dem England nie hätte Theil nchmen sollen, muß jeder Schritt, der mit Bezug auf den Krieg in Spanien gethan wird, von allen Verbündeten gemein- \chaftlich beschlossen werden. Es is daher von großer Wichtig- keit, zu wissen, ob das, was geschehen, und was etner Kriegser- flárung gegen die Karlistische Partei in Spanien gleichzuachten ist, mit Frankreich verabredet worden, Und o) Frankreich den

von der Britischen Regierung in Bezug auf den Spa- nischen Kampf ergrissenen Maßregeln beipflichtet, jo wle, ob Frankreich eben so in jenem Kriege helfen wird. Hat

die Französische Regierung dies zugestanden? Jch glaube nicht, daß sie es gethan. Ludwig Philipp versteht sich zu gut auf sein wahres politisches Interesse, als daß er jo etivas thun sollte. Wenn die Britische Regierung schon in dem Augenblick, wo die Englische Legion in Spanien landete, nach der sehr richtigen An- sicht des edlen Herzogs (von Wellington), das Gebiet der Neu- tralität verlassen hat, um wie viel weiter hat sie sich jet durch die ertheilten Instructionen davon entfernt. Jndem ich dieje Sache zur Sprache bringe, habe ich nur das Wohl der Unglück- lichen vor Augen, die sich durch cine schwache und nachtheilige

Politik haben verleiten lassen, ihr Vaterland mit ei- ner * fremden Küste zu vertauschén, und die nicht wi|- sen, ob ihre Regierung sh mit der Partei des Don

Carlos im Kriege befinder, oder nicht. Wenn die Re- gierung wirklich so weit gehen will, den Krieg zu erklären, |o will ich mit ihr darüber nicht rechten; ja, ich möchte lieber, es fände eine ofene Kriegs-Erklärung statt, als daß England län- ger so unrühmlich handle, wie es leider bisher mit Hinsicht auf die Spanischen Angelegenheiten der Fall gewesen ist.‘ (Hört, hôrt!) Lord Minto, der hierauf das Wort nahm, sagte, sein edler Freund habe ihn am vorigen Abend sehr mißverstauden; er (der Redner) habe gesagt, der erwähnte Brief sey ihm auf offiziellem Wege nicht bekannt, aber der Inhalt des Briefes stimme, so weit ex ihn kenne, ganz mit den erlassenen ÎInstruc- tionen Überein; er habe indeß auch hinzugefügt, schon der Umstand allein, daß solche Justructionen vorhanden seyen, gebe dem besagten Dokument einen Charakter, der dessen Vor- legung unmöglich mache; sein edler Freund habe vielleicht nicht deutlich gehört, was er gesagt, aber er berufe sich auf seine an- deren edlen Freunde ringsherum, ob dies nicht der Sinn seiner orte gewesen sey. Der Graf von Roseberry bestätigte die Richtigkeit der Erklärung des Grafen Minto. Lord Melbourne behauptete auch, er habe am vorigen Abend nur von dem Briese gesprochen, als er gesagt, er glaube, daß gegen die Borlegung des geforderten Dokuments nichts einzuwenden seyn würde, worauf ihn aber sogleich der erste Lord der Admiralität eines Anderen belehrt habe; von den Instructionen sey gar keine Rede gewesen; diese habe der edle Marquis erst in seine heutige Motion eingeschoben; übrigens versicherte der Minister, daß sich die Regierung bei Allem, was sie bisher mit Hinsicht auf Spanien gethan , nicht aus den Gränzen des Quadrupel- Traktats entfernt habe. Nachdem diese Debatte noch eine Zeit {ang fortgesezt worden war, ohne irgend ein weiteres Resultat von Bedeutung zu liefern, wurde der Antrag des Lord London- derry verworfen. Dann genehmigte das Haus noch den Druck einer von dem Marquis von Lansdowne vorgeschlagenen Resy- lution, wodutch “es seine Zustimmung zu den von dem Unter- hause in Bezug auf die Eisenbahnen angenommenen Beschlüssen zu erkennen geben soll. Die Debatte darüber. wurde auf den Montag angeseßt.

Unterhaus. Sißung vom 15. April. Nachdem Derr P. Stewart seinen angekündigten Antrag hinsichtlich der an- geblichen „, Aggressionen ‘“ Rußlands auf Ersuchen Lord John Russell's bis zum 2östen d. verschoben hatte, erhielten die von Lekzterem eingebrachten Vills in Bezug auf die Registrirung der Geburten, Trauungen und Todesfälle und in Bezug auf die Trauungen der Dissenters nach einigen Debatten ohne Abstim- mung die zweite Lesung, und in einem Subsidien - Ausschusse wurde der Rest der Marine-Veranschlagungen genehmigt.

London, 16. April. Der Russische Botschafterposten am hiesigen Hofe dürfte, dem Morning Herald zufolge, nun doch in den Händen des Grafen Pozzo di Borgo verbleiben, weil der Graf sich wieder ziemlich wohl befinde und daher seine beabsichtigte Reise nach dem Kontinent aufgegeben habe.

Laut Nachrichten aus Florenz voin 28sten v. M. war der neue Britische Gesandte, Herr Abercrombie, dort angekommen und hatte die {dne Villa Corsi bezogen. :

Im Unterhause soll nächstens eine mit zahlreichen Un- terschriften von Kaufleuten, die in dem Handel mit der Türkei, mit Persien und der Levante interessirt sind, versehene Petition eingereicht werden, in welcher die Ansicht aufgestellt wird, daß dieser Handel durch viele der neueren Maßnahmen Rußlands im Osten aufs Aeußerste gefährdet sey. Die Bittsteller behaupten, Rußland habe, um sich den Vorrang in Betreff des Handels und der Fabriken anzueignen, ein entschieden restriftives Handels- System angenommen, welches allen Grundsäßen der Reziprozi- tät und namentlich dem Jntetesse Großbritaniens entgegen sey, und wohin sih der Einfluß Rußlands verbreite, da werde der- selbe auch unverzüglich dazu benußt, jenes System in Wirksam- keit treten zu lassen. Es wird ferner angeführt, daß die Türkei stets die größte Neigung gezeigt habe, den Handel so viel als möglich von allen legislativen Hindernissen und von allen Abgaben zu befreien und den freundschaftlichsten Verkehr mit Großbritanien zu befördern, daß aber während der legten Jahre dem Ausfuhrhandel dex Türkci eine große Menge von

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Hindernissen in deu Weg gelegt worden seyen, deren Ursprung

in dem außerordentlichen Einfluß zu suchen wäre, den die Rus- sische Gesandtschaft in Konstantinopel erlangt habe. Diese Hin- dernisse seyen darauf berechnet, den durch die Russischen Kauf- leute in jener Hauptstadt angeknüpften Handels-Verkehr zu be- günstigen, und gereichten dem Britischen Handel zu ganz beson- derem Nachtheil; auch sey alle Aussicht vorhanden , daß sie eher ausgedehnt als vermindert werden würden. Was Persien be- treffe, so sey auch dort Englands Einfluß schon längst von dem Russischen verdrängt worden. po (itischer Beziehung die wichtigsten Länder in der Nachbarschaft des Schwarzen Meeres unter seine ausschließliche Kontrolle bringen zu wollen, und wenn es diesen Zweck erreiche, so würde der Han- del Großbritaniens mit jenen Ländern ganz vernichtet werden. Länder würden von einer zahlreichen Bevölkerung bewohnt, die schon anfange, an Englands Manufaktur -Waaren Geschmack zu gewinnen und von seinen Kolonial-Produkten Ge- brauch zu machen. Die Bittsteller suchen daher das Unterhaus zu úÚberzeugen, daß sich aus einer moralischen und politischen Unterftüßung jener Länder von Seiten Großbritaniens große Vortheile für dieses ergeben würden, und daß es daher die Be- wohner derselben in den Stand seßen und ermuntern müsse, den Boden ihres Landes sorgfältig anzubauen und ihre Produkte auszuführen, die in Großbritanien und Jrland fortwährend gebraucht würden, und vermittelst deren es jenen Bewohnern allein möglich wäre, Tausch-Artikel sür bedeutende Quantitäten Britischer Manufaktur-Waaren zu liefern. E D

Um zu zeigen, welchen Mißbrauch die O’Connellsche Par- tei mit dem Namen der Prinzessin Victoria treibe, führt die Times eine Stelle aus einem Schreiben an, welches sich, aus Bath datirt, in einem zu Montreal erscheinenden Blatte, dem „„Vindicator ‘‘/, einem Organ der Papineauschen Partei in Ka- nada, befindet. Es heißt darin: „, Verlassen Sie sich darauf, wenn Victoria auf den Thron gelangt, werden O’Connell, Hume, Roebuck und Durham Minister von England werden. ‘“ Die Times gratulirt dem Grafen Durham zu dieser Gesellschaft und sagt dann: „Da also liegt das Geheimniß, warum das treulose und zersörerische Gesindel bei den Schmausereien im Norden von England und in Schottland sich ertühnte, die Prinzessin nicht nur mit seinem Lobe zu begeifern, sondern sie auch unter seinen Schuß zu nehmen. Es läßt sich kaum ein größerer Schimpf für die muthmaßliche Erbin des Britischen Thrones denken. Und dabei behaupteten jene Leute, daß sie ihres Schußes bedurfe, weil unter ihren künftigen Unterthanen sich welche fänden, die den Thron, den sie einnehmen soll, untergraben möchten. Wir brauchen uns wohl über diese schändliche Verleumdung nicht mehr auszusprechen, sie selbst müßten denn auf einen noch ärge- ren Verrath sinnen, als sie es bisher gewagt haben“

Herr Henry Light ist zum Gouverneur der Insel Antigua ernannt worden. : : -

Man spricht in der City von der Begründung einer Bank für Ostindien, doch verlautet noch nicht, von wem dies Unter- nehmen ausgehen soll. Auch sind die angesehensten der mit Dst- indien in Verbindung stehenden Handelshäuser über die Zweck- mäßigkeit eines solchen Planes sehr verschiedener Meinung, da die eingeborenen Kaufleute Ostindiens schon lange eigene und sehr bedeutende Banken haben und also wohl mit großem Miß- trauen auf ein neues Jnstitut der Art blicken würden. E

Der Courier macht die Regierung wieder guf die Unfälle aufmerksam, die ihren Packetschissen so häufig begegnet, und die man, so oft sie auch schon im Unterhause gerügt worden, doch immer noch nicht berücksichtigt zu haben scheine. ¿Wann hört man je‘‘, sagt dieses Blatt, „daß ein Amerikanisches Packet- {i} verunglückt oder Schaden leidet? Es sollte also doch die größte Sorgfalt angewandt werden, sür den Packetdienst nur Schiffe von festem Bau, hinreichender Größe und von der besten Ausrüstung und Bemannung auszuwählen.““ :

Der G lobe meint„„der lange anhaltende Regen und die empfindliche Kälte dieses Frühjahrs ließen eine schlechte Aerndte in England befürchten. . E

In Lissabon hatte man am Lten d. auf telegraphischem Wege qus Porto die Nachricht erhalten, daß das Dampfboot mit dem Prinzen Ferdinand von Sachsen-Koburg an Bord am Morgen dieses Tages um halb 11 Uhr vor der Barre jenes Hafens vorbeipassirt sey, und man erwartete daher Se. Königl. Hoheit am Morgen des 3ten im Tajo. ; :

Der Ort Aranguiz, von wo der Korrespondent des Cou- rier jeßt seine Berichte von der Britischen Hülfslegion in Spa- nien datirt, wird, so unglaublich es scheint, von mehreren hie- sigen Blättern mit Aranjuez verwechselt. E

Der Washingtoner Korrespondent der Times schreibt diesem Blatte unterm 19. März, daß der Senat der Vereinig- ten Staaten endlich die Ernennung des Herrn Alexander Ste- venson zum Gesandten in London bestätigt habe. Herr Steven- son is cin Mann von 55 Jahren, aus Virginien gebürtig, jeit langen Jahren schon Mitglied des Kongresses und schon seit mehreren Sessionen Sprecher des Repräsentanten - Hauses. Er ist ein eifriger Anhänger des General Jackson. Vor kurzem war in Washington ein Mexikanischer Gesandter angelangt, und man glaubte, der Zweck seiner Mission sey, mit der Regierung der Vereinigten Staaten über den Verkauf der Provinz Texas zu unterhandeln. Es hieß, im April würden auch Kommissarien von Texas in Washington eintreffen, und man zweifelte nicht an dem Gelingen der Unterhandlung, indem man meinte, der Kongreß würde gewiß gern die Autorisation zu diesem Ankauf geben und die nöthigen Fonds dazu anweisen, da sich jest 39 Millionen baares Geld im Schabe befänden und für dieses Jahr ein Ueberschuß von 20 Millionen gegen die Ausgaben in den Einnahmen erwartet wird,

Nachrichten von den Sandwichs-Jnseln zufolge, war dort das Schiff „„Cortes‘/ aus Nantucket angekommen, auf wel- chem zehn Leute von der Schifssmannschaft wegen Meuterei ge- fangen saßen. Der Capitain nahm statt ihrer dort neue Ma- trofen an Bord, und jene zehn Mann wurden von der Regierung der Sandwichs-Jnseln zu harter Arbeit verwendet, wie es daselbst früher schon mit ähnlichen Verbrechern geschehen war.

Im Börsenbericht der heutigen Times heißt es: „Jn den lebten Börsen - Geschäften machte sich ein Sinken in den Con- sols und ein Steigen in den Spanischen Obligationen bemerk- lich, beides aus demselben Grunde, nämlich weil die Minisier sich auf eine sehr entschiedene Weise in die Spanischen Angele- genheiten scheinen einmischen zu wollen. Wären viel Geschäfte in den Englischen Fonds gemacht worden, so würden dieje noch mehr gefallen seyn. Außer dem, was über die Englische Ein- mischung bekannt war, ging auch das Gerücht, daß 8060 Mann von der Französischen Armee in Afrika unter der Bedingung ihres freiwilligen Eintretens in die in Spanischen Diensten be- findliche Französische Brigade entlassen und durch eine gleiche Anzahl neuer Truppen aus Frankreich ergänzt werden sollten, indem die Französische Regierung es sich auf diese Weise mdg-

Diese

Rußland scheine offenbar in po--

lich machen wolle, die Sache der Königin zu unterstüßen von ihrem Nicht-Jnterventions-Beschluß abzugehen. dies jedoch nur als ein Gerücht, ohne den geringsten M | darauf zu legen. Die Einmischung Englands in der beta erth Weise ist allein schon hinreichend, um das Steigen der annten schen Fonds zu erklären.“ | Opani

/ ohn mehrere Geseß-Entwúrfe vor, und zwar zuerst wegen Sicherung Wir geby A Künstler gegen Nachmachung ihrer Kunstwerke. er ge | Deut Oa O Eassel, 17. April. (Kass. Ztg.) Der landständische blei-

Aus\huß hatte unterm 7. Dezbr. v. J. eine Anklage ge-

hende 2 j Derr Zar i Mee ade E den Minister des Innern, Herrn Hassenpflug, bei dem E : S i Si ; P Appellationsgerichte auf den Grund der Entlassung der M i ie eite Kammer „E „Versammlung vom 3. April v. J. gestellt,

indem, da Landtags- Abschied nicht zu Stande gekommen, dieselbe Verabschiedung, sondern entweder als Auflösung oder als bloße Vertagung zu A E da denn e Stände in O ; / ; immten Fristen wieder hätten einberufen werden müssen, schwader unter Admiral Ziervogel im Mai abgehen “so, O O geschehen, demnach der ias Aus\{chuß durch Die Fregatten Bi a o „Maas“, die Ko0l'vetten p P der Verfassungs -Urkunde deshalb Anklage zu stellen er- stor// und „„Hippomenes“/, die Briggs „Valk“, ,¡Pelefaand E tigt sey. Darauf hat unterm 9. d. M. das Kurfürstliche „„Snelheid“/ und „Windhond““, das Dampfschiff „C (M Apyellationsgericht folgendes Dekret gegeben: das Transportschis „Frederik Hendrik.“ Das Kurfürstlich Hessische Ober-Appellations-Gericht zu Kassel See Blätter wollen von der Spanischen C eilt als Staats-Gerichtsbof in voller Versammlung auf die am die Nachricht erhalten haben, daß der Sohn des Don = “Ale e 1835 von dem permanenten landständischen Ausschusse der sich in das Hauptquartier seines Vaters begeben wol

Carlo: 7. Dezember Figueiras festgenommen worden sey. (Die ganze Nachrich

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Z V Stâner ) cht | | | h insichtlich d zuvor cin Gegen 17 Stim nicht als

Generalstaaten hat gestern den Gesetz - Entivurs Bestrafung von Münz - Verfälschungen mit 32 men angenommen. Folgendes sind die Kriegsschiffe, welche als, Uebungs. Ut

Ut'acao / ca n E Dher-

see W ider den Herrn Staats-Minister Hassenpflug, als Minister des Jn- M l Ln wegen angeblicher Verleßung der Verfassung, erhobene Anklage Vill 1 , n

auf einer Börsen - Speculation beruhen, da auch die neueste, folgendes Deirel H : 2 2 Co P CSrror Ca L T u 1 X! L ID (G 1 Berlin eingegangenen Pariser Blätter [vom 16. April] dura: E "d die Legitimation des landständischen Ausschus}es zur Er-

nichts davon erwähnen.)

t U ge : hung dex vorliegenden Anklage, welche dabin geht, AEUS O O S ON O So U ERS A

und 0 daß Herr Angeklagte die but in seinex Eigenschaft als

Ricardo u. Comp. die Bekanntmachung erlassen worden j, Minister des Junern verfassungsmäßig obliegende Pflicht der der Zins-Coupon der Spanischen Anleihe, welcher am 1 gy, ceitigen Einberufung der Laudstände nach der am 6. April 1835 verfällt, am Tage darauf bei gedachtem Hause bezahlt vin geschehene Entlassung der Stände - Versammlung hintangeseßt solle und daß, da die Inhaber die Wahl haben, diese a habe, indem diese Eutlassung nur eine zeitweise Unterbrechung

2: A , : Dahluy F in Madrid, Paris oder London entgegenzunehmen, sie sh y,

nigstens acht Tage früher zu melden hätten, um ihre Obligat, nen der Untersuchung zu unterwerfen. 2

S C C En Staats -Yyy E U 1G

der Anwesenheit der Laudstände zu bewirken geeignet gewesen e x, “Minein Zweifel unterliegt, da der gedachte Ausschuß in jedem Falle, wo eine Einberufung der Stände nothwendig, folche aber innerhalb der verfassungsmaßigen Frist unterblieven E nach den ren war diese Woche im Ganzen ziemlich lebhaft, wozu eineiz!/ W §. 81 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Zannar 1834 den Vorstand der gestrige Abrechnungs-Terunn, so wie anderntheils die wani, des Ministeriums des Znnern wegeu Verfassungs- Verleßung anl: den Notirungen der auswärtigen Märkte Veranlassung gegeben h, | zuflagen berechtigt uns verpflichtet ijl: 7 L E ben. Die durch die zweite Kammer der Geucralstaaten dieser 3, Daf, die: VOIÁE O BIGUNg, (Ae au, Be alteruative Be- aecuebmigten Geseßz-Entwürfe, betreffend die Geltendmachung t, M g Entlassung der Stände: Schuld-Forderungen an die Niederländisch - Ostindischen Besig Persammlung, da e ee I E was E haben Einfluß auf die Course der Holländischen Effekten gehahi C Sago L A2 Sl (S E O S E nene Landtags - Abschieds in sich fasse, entweder für eine Vevrta deur Äntegrale Ms Da p Kanzbillets -D ‘1 &l., alte 4, E mencll O C OGTCL R : Syudikfat - Obligationen bis 987 g C neue 3! o Pre. dito bié y é gung, O U CHIg Muflofung der Skaudc Bersammlunug zu hal »Ct. allmälig hinaufgingen, die dproc. wirfliche Schuld aber von 1 ten sev, i n 4 : E N L Jutegralen und 'Kanzbile an e ZUage 0 E E E Oen Dol den gestern einige erhebliche Particen für inländische Rechum y, anssczungen richtig seyu sol u O R R geboten, was ihren Preis etwas drückte, so daß erstere 57 pt, 1 F e E E S E R A As leßtere D Fl. blieben. Die Fluctuationen in den Acticu der jy, W lung, welchel O s N M Eröffnung dels-Gesellschaft dauerten noch fort, denn nachdem der Preis vou 1j F dildeud, nach &. Al Or Berfassungs A JUQIE Fe Jean: pCt. glich niedriger und zulegt bis 14134 pECt. ging, schwa (Wige Art der Einstellung der Thätig eit der R sondern dieser gestern wieder bis 143!4 pCt. empor, ohne daß ein ijn Mur einen formellen Aft C O e cher Grund dafür befannt ist. Auf Gerüchte, daß es mit de j, W fennen läßt, ob dieselbe, A M E er ey aunabenden Zinsenzablung dert Spanischen Obligationen bei At Saug A M A R O in Ordnung kouimen würde, uud daß die Truppen der Königin n E O geschehe, oder ob der Landtag damit geschlossen Spanien Vortheile erlangt hätten, folgte der hiesige Markt den bit eyn our, A : i S U Parls und London, N Ade N E E gn Ea Obligationen vorgestern 464 à 47!/, pCt., alte ausgestellte Et nach deu vorliegenden Hergange, 11sbesondere nach dem landesberr- j i ; A lichen Resfripte vom 6, April 1835, welches in der dem Herrn An-

7 d Passive 15!4 pCt.; doch gestern traf von Äntwerpen j) ° S d G e eine 4A s Notiz ein, in Folge deren fine dd geklagten an demselben Tage ertheilten landesherrlichen Vollmacht n stattfand welche Ardoin- Obligationen auf S TZUN Gl n E zur Entlassung der damaligen Stände-Versammlung angezogen und ‘urückflihrte und eine anderweitige Flanbeit in den übrigen S4, !"! der landständischen Sizung au demselben Tage verlesen worden E ara O E Ne O ist, an cine Auslösung der Stände - Versammlung um \o weniger Dokumenten hervorbrachte. Dle Mischen und OVesterreichistl E S : N , G i T Kas aug J Fouds, besonders leßtere, blieben preishaltend, Von Süd - Auth gedacht werdeu kann, als nicht zugleich, dei §. 83. der Verfassungs- S, PLLO E 2 O d l «M j No G Ats R 1p St4ndo v Pre No - x rischen waren die Brasilianischen Obligationen Anfangs etwas uh E S e G E E n gebrt und holten 8774 pCt.; uach Eingang der Englischen Bricf j „Daß aver De Z19git des erba muten hochjten Res ripts, len dieselben gestern wieder auf 873 pCi : Columbische galten j in Verbindung mit der darin 11 Bezug genommenen Mittheilung Aal a QiTEne 20!/, pCt Dir Geld Co vom 7. März 1835: daß der Schluß des Landtags auf das Ende Ad M 2 3 Et. Am Getraidemarkt ist es diese V desselben Monats als spatesten Termin festgescut worden sey, E E quch die Unterstellung einer Vertagung geradezu ausgeschlo}en wird, recht lebhaft gewesen, indem mehrere Partieen Weizen sowobl dut A S l E Syefulauten E Rerxbraucher mit Preis Verbesserungen abgenmnE indem dar Deut) zu erfeunecn gegeben Orden ilt, daß „icht S petinial o O , a S e S S3 dee Berfa}ings 2 Urn de Sorge richte 2Bege zur worden sind, und auch für Roggen, wovon die Zufuhren unbtt nt Ko L 92 D Q S n. etwas bessere Course angelegt wurden. Zu Anfau li Einstellung der ständischen Verhandlungen benutzt“ werden, folg , A 1B, B 3 Ï - ch A M e 9 » V é S 9 e Gt G c S lich so wenig eine Vertagung, a!s eine Auslösung cintreten, sondern Woche zahlte man für 133pfünd. weißbuuten schönen Poli das der Landtag beendigt, eder geschlo}en sevn \olle: Weizen 250 Fl., für 130pfünd. dito 235 Fl., 130pfünd. Rosi E E D A Gee l oon eue; 900 08 l, 132pfünd. Meccileuburgschen 210 Fl, 12Wpflind. (E „daß hiernach die der Anklage zum Grunde gelegte Aunahme A M E Zl Taba, E 195 Fl Í Später ¡N anal F einer Auflösung oder Vertagung mit der vorliegenden Landesherr bei großen ‘Partieen für 126pfünd. bunten“ Polnischen Weizer E O N geraoezu im Widerspruche sleht, mithin die An- iel groß E j S A 1 C aURE lage selbst als ungegründet erscheint ; pt ë » ' O , S t d » 6 Ä d age il ( Gear L Ç Fl., 124. 126pfünd dito geringere Sorte 190 Fl.- 130pfünd, Pon daß es eben deshalb ciner Beurtheilung der weiteren Behaup ‘chen 205 Fl., 128pfünd. Aukflamer 200 Fl., 12Bpfünd,. alten Kw E L T E E v S lter Mectlenbürgischer Rogaen aalt ll tung: daß verfassungsmäßig eiu Landtag ohne das Zustandekou nischen 180 Sl; O 2 5 1 i Ug eren (4 O A men eines Landtags - Abschiedes nicht beendigt oder vor dem Ab ce 7pfu Holsteinscher 132 Fl., 121pfünd. Juländischer 19s E E S L U N 5 E U aa Ee 2 L48 l : S7 200d lnd Vidal E der dreijahrigen Landtags - Periode nicht für geschlo}sen er- 25 . L Du A N uad E S 48 art werden koune, nicht bedarf : Go N Cie ‘rhafer zu 60 p N j {f f fer ging zu 71.75 Fl. ab., 76pfund. neuer Futterhafer zu 60 5 „wird die Anklage als ungegründet zurückgewiesen. „Ausgesprochen, Kassel, ami 9. April 1836.

R E E S D S S C

Ee S C Ser Dar Naben Oie # Administrationen der Domainen zu Roßlau und Geuß unter die obere Leitung des Herzogl. Kabinets-Kollegiums für Verwaltung der auswärtigen Besikungen gestellt und die speziellere Jnspec- tion derselben dem Kabinets-Kanzlei-Secretair Kreuß übertragen.

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S A E e Be „Die Eröf\nung der Antwerpener Eisenbahn ist auf den 3, Vi festgesezt. Sie wird mit vielen Feierlichkeiten stattfinden, {6 Programm nächstens bekannt gemacht werden wird. Dem V nehmen nach, werden sich Jhre Majestäten der König u? dit Königin am 2. Mai nach Antwerpen begeben.“

Gestern machte die Königin der Franzosen nebst ijr 6 G N 6 ic den Töchtern und ihrem Sohne einen Ausflug auf der M bahn bis Mecheln. Sie fuhren um 2 Uhr ab und waren

Al E Unsere diesjährige Blumen- «ausstellung is gestern dem Publikum eröffnet worden, wird je- doch bereits Sonntag Abend wieder geschlossen. Der Eingangs-

, C wurde hier di O (‘wie das eig

reits um 4 Uhr wieder im Schlosse. E 0 Preis ist bei Tage auf 12 Kr., des Abends aber bei Gas - Be- Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, n A (euchtung auf 36 Kr. festgesest. Da wegen der Messe viele Meulenaere, ist eit vorgestern von jener nach Brügge Uw Fremde gegenwärtig sind, so darf man um so gewisser auf eine nommenen Reise zurückgekehrt. den Kosten entsprechende Einnahme rechnen, da im vorigen Dänen tf Me e Ae \chône Anstalt zuerst in das Leben trat, solche E O cer vel weitem nicht dem gleich kam, was sie gegenwärtig bie- Wiborg, 14. April. Am 11lten. d. L nahe an 1400 Fl. eingingen. Uebrigens soll der die etwai- sion der Provinzial-Stände für Nord- Jütland R gen Kosten Ubersteigende Erlds zum Besten der Gewerbsschule liche Jütland im Gegensaße gegen das fogenatinte S v P E werden. Da der zum Behufe dieser Ausstellung in land, nämlich das Herzogthum Schleswig, genannt wild) f E S neuen Mainzer Straße aufgeführte Bau, der an 2000 Fl. zu ste- net. Der Königl. Kommissarius, Konferenzrath Ver H 4 fommt, Eigenthum der polytechnischen Gesellschafc it , so bei diesem Anlasse eine Rede, in welcher die Vortheile 5 y | Il derselbe, Wie es heißt, auch noch zu andern ähnlichen und gemein- Institution und die Gründe hervorgehoben waren, Weh 6h aen Iwecken für die Folge verwendet werden, wie nament- Reaicrung die Stände der Inseln zuerst zusammenberu 0 ; 4 M n Herbste zu einer Frucht-Ausstellung. Ob indes- Auf die Verhandlungen der leßteren, so weil ie ‘Funn : C s heißt, derselbe auch zum Behufe unserer Kunst-Aus- Ständeblatte bekannt geworden, verweist det Königl. “Sar V dag 0 gepraucht werden dürfte, ist allerdings zu bezweifeln, da sarius die Jütländische Stände-Versammlung, mit e ti 4 S woraus derselde besteht, den dahin gehörigen Ge- fen, daß diese R I A e M E - Bien festen n Schus gégen die Wechsel der ten lasse, daß die Versammlung sich eden ehr P erl g zu gewähren scheint. lad Neubevi Aeu als von blinder Nachbeterel ac}

2 T hi S 1 E Ò S 17 Ei A halten werde. Er versprach sich von der Versammlung * u 4 n E E c V U borg ein eben so erfreuliches Beginnen der ständischen "M „ien, 16, April. (Schles. Ztg.) Die Abreise Sr. Kd-

2 A , V niali- s j Ï

feit, als von der in Roestilde. Das âltesle Mitglied iwd y en Hoheit des Erzherzogs Ferdinand von Este ist auf sammlung, Müller Wulss, ertheilte hierauf eine Ane ifi ; N vorläufig bestimmt. Cs heißt, derselbe werde eine cher er vor allen Dingen Eintracht empfahl. R tach “orgen nison E Krakau machen, um die dort gar- der Vollmachten wurde die Wahl eines P ¡f von E esterreichishen Truppen zu mustern, und sich erst men und Professor Scho uw zu diejem Ben a ect S ael auf seinen Posten nach Lemberg begeben. Vice-Präsidenten der Stifts-Amtmann Nosendrn, 3 hierauf A O hier stündlich die Frau Herzogin v. Angou- ren die Herren Seidelin und ou. R annt I M Gon R O Wochen besuchsweise hier zubringen wird; Kommission zur Abfassung der Dank-eldresse Aa Rommissat} e in t E sind di-e Gemächer in der Kaiserl. Burg fúr zweiten Sikzung am l2ten d. legte der Monig! « H Velveitschasft.

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Der diesseitige Gesandte am Königl. Württembergischen Hofe, Fürst von Schönburg, ist auf Urlaub hier eingetroffen.

Der Bojar Gregor Sußo is aus R S e dier einge- troffen, um seinen Sohn, den nah St. Petersburg reisenden Königl. Griechischen Gesandten, hier zu erwarten.

S.

Bl, 13; April S. Merk) Die Exsignisse im Jura nehmen hier noch immer das öffentliche Interesse in ho- hem Grade in Anspruch, so daß selbst die Wahlsche Angelegen- heit dagegen in Hintergrund tritt, weil sie die Veranlassung geworden sind, daß sich unseres Großen Raths, der in voriger Woche außerordentlich versammelt war, plöblih ein ganz verän- derter Geist bemächtigt hat, woraus wichtige Folgen hervorgehen können. Seit den Differenzen mit den Deutschen Regierungen ließ sich der Große Rath ganz von dem Regierungsrathe leiten, und die radikale und nationale Partei wurde durch den Abfall

der Brüder Schnell zurúckgedrängt. Die lesten Wah- Ce G N (i Cine jener Partei ausgefallen, die nur auf eine Veranlas- G C O d d e E

sie in den Unruhen im Jura. Seitdem drückte sih in vielen Beschlüssen des Großen Raths ein Mißtrauen gegen den Re- gierungsrath aus. So auch bei der Berathung über die Bern- schen Dotations - Verhältnisse, welche vergangene Woche statt- fand, und wobei der Beschluß gefaßt wurde, daß der Regierungs- Rath, welcher der Kommission bei ihrer Untersuchung Hinder- nisse in den Weg gelegt haben soll, hierüber einen Bericht ab-

statten oder, mit anderen Worten, sich rechtfertigen soll. Folgen-

reich für unsere Verhältnisse wird aber die Sibung des Großen Raths vom 6. April seyn. Bekanntlich wurde auf Veranlassung eines vom Regierungs - Rath vorgelegten Amnestie - Dekrets in Bezug auf die leßten Uuruhen im Jura eine außerordentliche Kommission zur Untersuchung dieses Gegenstands niedergeseßt. Zugleich hat aber diese Kommission die Aufgabe erhalten, das Ver- halten aller Behörden, so wie auch der Kommissarien, nament- lich aber des Regierungsraths, zu untersuchen. Unter den in die Kommission erwählten Mitgliedern befinden sich auch Nationale und unter diesen Kasthofer. Wie zu erwarten, herrscht bei die- ser Partei über die unerwartete Wendung, welche ihre Interes- sen nehmen, große Freude. Die von Regierungsrath und Sechs- zehner geschehene Abberufung der drei Regierungs - Statthalter von Münster, Delsberg und Freibergen stellt unsere radikale Partei noch nicht zufrieden. Sicherem Vernehmen nach geht dieselbe damit um, in déc nächsten ordentlichen Sißung des Großen Raths, die Anfangs Mai beginnt, eine Abberufung sämmtlicher Mitglieder des Reni vinas/ Raths durchzuseßken, um sie einer neuen Wahl zu unterwerfen. Ein Theil des Regie- rungs-Raths würde alsdann durch Andere im Sinne jener Partei erseßt, wovon sich dann die Folgen für unsere Verhältnisse leicht ermessen lassen.

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Cortes-Verhandlungen. Prokuradoren-Kammer. Sißung vom 6. April. Die Debatten über die Adresse wur- den fortgesezt. Der Graf von Las Navas erdffnete die Siz- zung mit einer dem Ministerium sehr feindlichen Rede. Er sagte gleich vorweg, daß sein ganzer Vortrag eine ununterbro- chene Kette von Beschwerden gegen die Regierung seyn würde, und begann mit der Frage, warum das Ministerium noch nicht vollständig sey, obgleich erst vor kurzer Zeit in dieser Versamm- {ung einem andern Manne, der damals an der Spibe der Re- gierung gestanden, große Vorwürfe wegen desselben Fehlers ge- macht worden, während dieser sich doch nicht einmal eine \o all- gemeine Diktatur angemaßt habe. Er behauptete zugleich, daß die schlecht berechneten Maßregeln des vorigen Ministeriums dazu beigetragen hätten, die Angelegenheiten des Landes noch verwickelter zu machen, und es sey auffallend, daß der Conseils-Präsi- dent dennoch alle die verschiedenen Zweige der Regierung selbst úber- nehmen wolle. Er beschwerte sich darüber, daß die Thron-Rede feine Erklärung enthalte úber das System, welches die Regie- gierung befolgt habe oder zu befolgen denke. Der Graf be- merkte, die Kammer sey zusammenberufen worden, um über ein Wahl-Geseß zu berathen, kraft dessen dann die Cortes zur Re- vidirung der Fundamental-Geseße des Königreichs wieder einberufen werden sollten, und er fragte demnächst, weshalb man sich den konstituirenden Cortes widerseße, weshalb die National-Reprä- sentation nicht vollzählig sey, und warum ein Theil des Spani- \chen Gebietes nicht repräsentirt werde? Jn Bezug auf Ame- rifa, das man so lange vernachlässigt habe, werde man sich wohl mit der großen Entfernung entschuldigen; er müsse jedoch fra- gen, ob die Regierung kein Mittel gefunden habe, diesem Uebel- stande abzuhelfen? Die Kammer möge sich nur erinnern, daß im Fahre 1812, wo Spanien unter dem Joche einer fremden Macht geseufzt, die Cortes vollzählig gewesen seyen. Er fragte dann, ob die Freiheit der Presse seit der Ernennung des gegenwärtigen Ministeriums zugenommen habe, und erwähnte dieBehandlung eines ehemaligen Profkuradors, der, als Spanier, ohne Rücksicht auf seine politischen Meinungen, hätte geachtet werden müssen. Jn Bezug auf die auswärtigen Angelegenheiten fragte er, warum Spanien so demüthig gegen den Papst sey, der es durch den Bannfluch, wenn auch nichr durch Bajonnette bekriege und sich weigere, die von der Königin ernannten Bischöfe zu bestätigen. Seit die erhabene Hand der Königin dem Lande die Freiheit wiedergegeben, habe sie den Wunsch ausgesprochen, daß die Stimme der Wahrheit bis zu dem Throne dringen möchte, und wenn dies nun nicht geschehe, so sey es die Schuld der Natio- nal-Repräsentation. Spanien habe durch die Gewalt seiner Va- terlandsliebe und ohne fremde Hülfe der Tyrannei Napoleons widerstanden, und es sey noch immer stark genug, um sich Ach- tung zu verschaffen. Er verlangte hierauf von dem Justiz-Mi- nister Auskunft über die Vorfälle in Saragossa, denn wenn er (der Redner) auch auf dem Schlachtfelde kein Mitleid habe mit den Feinden seines Vaterlandes, #o ständen dieselben doch, sobald sie gefangen worden, unter dem Schuße der Ge- seße. Wenn die Minister unfähig wären, den Geseßen Achtung zu verschaffen, so wären sie auch unfähig, zu regieren. Er ta- delte auch das in den Provinzen befolgte System der Trans- portation; Mörder, sagte er, lasse man ungestraft entkommen, aber gute Bürger würden bloß ihrer Meinungen wegen, ohne alles gerichtliche Verfahren, ihren Familien entrissen. Er gab dann sein Mißvergnügen darüber zu erkennen, daß in der Ver- waltung der Finanzen noch dieselben Fehler existirten, wie früher.

„Der Stand der Angelegenheiten“, fuhr der Redner fort, „ergiebt sich nicht aus dem Zustande des Ackerbaus oder der Judustrie, son- dern aus dem der Börse, und ungeachtet aller der gepriesenen Fähig- feiten des Conseils-Präsideuten, Hülfsquellen aufzufinden, werden die Angelegenheiten der Börse, statt besser zu werden, immer schlechter und sind ihrem Untergange nahe. Der Conseils-Präsident hat ange-

fündigt, daß sein Geheimniß darin bestehe, alle Spanier, d. h. die Repräsentanten des Volks zu vereinigen. Zu diesem Zwecke ver langte und erhielt er das Vertrauens-Votum, ungeachtet ih und ei nige meiner Kollegen dagegen waren. Allein cinige kürzlich von ihm crlassene Dekrete lassen sich nicht durch die in dem Vertrauens-Votum

ihm verliehene Gewalt rechtfertigen. Jch behaupte, daß das Ministerium , ungeachtet der zu seinen Gunsten erlassenen Adresse der Kausleute und des Adels, nicht das allgemeine Vertrauen des Landes besißt, ünd daf 2s die. von thu

gewünschte Einigung erst erlangen wird, fobald es die Wünsche des Volks erfüllt. Da jeder Tag neue Täuschungen enthüllt, se h-ben viele Personen den Grundsay des Thomas, „erst schen und dann glauben“ ‘“, auch zu dem ihrigen gemacht. Das Programm des Mi

nisteriums hat versprochen, den Bürgerkrieg in sechs Monaten zu beendigen, und dennoch währt der Krieg noch immer fort, und wenn derselbe in der leuten Zeit eine günstigere Wendung genommen ha

so verdanft man dies dem kommandirenden General und nicht der Regierung. Das Programm verkündigte auch, daß die Ausgaben obne neue Auflagen und neue Anleihen gedeckt werden sollten. Ein zelne Militair-Befehlshaber haben indeß untex verschiedenen Vor- wänden Abgaben crhoben. Auch die Rekrutirung hat große Sum- men in Madrid gekostet. Das Dekret zum Verkauf der National- Güter muß entweder widerrufen werden oder in Kraft bleiben. Wird es widerrufen, so verliert die Regierung ibre moralische Stärke: bleibt n Raft, (0 E S De Lande Naa O Ponte wohl, Herr Mendizabal \präche sih über die Jutervention aus. Fch glaube nicht, daß eine Jutervention nothwendig ist. Man fstreite sich nicht über Worte, denn untex welcher Gestalt die Jntervention auch auftrete, sie bleibt stets dieselbe. Die Armee des Prätendenten hat ihre Operationen nicht außerhalb delenlgen BEo aen, in deuen sie hinter Felsen geschüßt ist, ausdehnen fönnen. Das fliegende Corps welches sie nach Castilien sandte, hat sich aus Mangel an UnterslÜz- zung aufgelöst. Weshalb ift denn nun cine Jutervention nothwen-

dig? Ein Minister hat hier erklärt, daß er nie in eiue Jutervention willi Perde (Eine Stimme: ¡E hat darein gebilligt!)

Wenn er darein gewilligt hat, so hat er früher gelogen. Jch wünsche, daß Kerr Mendizabal mir über diesen Punft antworte.

Gestern ar die Néde Lou der Mütter Cabrexas Hatte der Kriegs - Minister mir nicht gesagt, daß die Regierung mit Allem, was vorgegangen, durchaus unbekannt gewesen

scy, so würde ich einen Schleier über dies unglückliche Ereigniß ge- worfen habeu ; glaubt aber der Minister, daß er, scitdem durch jenen Kannibalen so viele Schlachtopfer hingewürgt worden sind, frei von aller Verantwortlichkeit sev, weil er gesagt hat, die Regierung wis}sc nicht, was vorgegangen? Der Minister muß eine Untersuchung an- ordnen und die Ehre des Landes vertheidigen. Man hat gesagt, cs seven in diesem Falle die geseßlichen Formen beobachtet worden, al- lein warum hat die Regierung dies nicht erklärt? Sie hätte da- durch dem Englischen Parlament cin unwiderlegliches Argument ent gegengestellt. Man begnügt sich jedoch damit, einer großherzigen Na- tion zu antworten: „„Jch weiß nicht, was vorgefallen ist; das ver- go}sene Blut kommt nicht über mich.“ (Murren.) Jch spreche nicht von dem vergossenen Blute, sondern von der Unkenntniß der That- sache. Jch ersuche den Kriegs-Minister, mir zu antworten. Was die große Einigkeit betrifft, die zwischen den Mächtea des Quadru- pel- Traktats herrschen soll, so muß ich bekennen, daß ich eben kein großes Vertrauen dazu haben kann, wenn ich mich erinnere, daß man Don Carlos hat durch Franfreich nach Spanien reisen lasen.“ (Schließlich sprach sich der Redner gegen die von der Kommission vorgeschlagene Adresse aus.)

Der Justiz-Minister erwiederte dem vorigen Redner, daß bereits in Betreff der Unruhen in Saragossa und der Hin- rihtung der Mutter Cabrera?s Untersuchungen angeordnet seyen. Die Angriffe des Herrn Lopez gegen die von der Kommisston entworfene Adresse, die er als ungenügend bezeichnete, veran- laßten eine {wache Erwiederung von Seiten des Derr Ul- guelles, der die Adresse vertheidigte und zuglei orflärte, daß et aus persönlichen Rücksichten es abgelehnt habe, in das Mis- nisterium einzutreten. Der Conseils-Präsident nahm nun das Wort und erklárte, daß er nicht aus dem Ministerium tre- ten werde, so lange ex noch im Stande sey, auf die gegen dice Regierung erhobenen Anklagen zu antworten. Er zählte dann alle die angeblichen Wohlthaten auf, welche das gegenwärtige Ministerium dem Lande verliehen habe, und fügte hinzu, daß, wenn die Kam mer demselben nicht ferner ihr Vertrauen schenken wolle, das Ministerium sich zurückziehen werde, mit dem Bewußtseyn, seine Pflichtgethanzu haben. Er ging dann auf sein persönliches Benehmen seit seinem Eintritte in das Kabinet über, sprach von den Schwierigkeiten, die er zu überwinden gehabt, und von seiner Uneigennükigkeit, da er auf sein ganzes Gehalt verzichtet und nicht ein einziges Amt an seine Freunde und Verwandte ver- geben habe. Er war hier so ergriffen, daß er die Kammer bat, es môge ihm gestattet werden, das, was er noch zu sagen habe, auf morgen zu verschieben.

Sißung vom 7. April. Nach einer langen Diskussion beschloß die Kammer, mit 57 gegen 56 Stimmen, daß der Ge- neral Serrano, dem der Kriegs - Minister die Erlaubniß dazu verweigert hatte, die Armee verlassen und seinen Siß in dei Kammer einnehmen dürfe, um an den Verhandlungen Theil zu nehmen. Hierauf wurde die Diskussion über die Adresse wie der aufgenommen, wobei Hr. Buriel gegen dieselbe sprach und sich bemühte, den General Nogueras wegen der Hinrich tung der Mutter Cabrera's zu rechtfertigen.

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Der Globe enthält Nachstehendes aus Peru: „Briefe aus Lima bis zur Mitte Januars geben Nachricht von dem Vor dringen der vereinigten Peruanisch - Bolivischen Truppen gegen Lima und entwerfen eine traurige Schilderung von dem Zu- stande, in welchen diese Hauptstadt durch die lekte Revolution versezt worden ist, Die Räuber dringen des Nachts in die Stadt, feuern ihre Gewehre vor der Wohnung des Gouver neurs ab und haben sogar versucht, die Münze zu úrmen. Santa Cruz, Prásident von Bolivien, hat eine Proclamation erlassen, worin er Allen , die verführt worden sind, oder die feind- selige politische Meinungen geäußert haben, Amnestie und zugleich den Peruanern Achtung der Person und des Eigenthums verspricht, und da diese Versprechungen von den gut disziplinirten Trup- pen auch erfüllt werden, so leisten die Peruaner den Wiederher- stellern der Ordnung aufrichtig Beistand. Di? Deputirten der vier súdlichen Departements, Puno, Arequipa , Cuzco und Ayacucho oder Huaminga, haben sich in Siquani versammelt und es den vier Departements, die aus 33. Provinzen bestehen, frei gestellt, ob sie noch ferner einen Theil von Peru bilden oder sich an Bo- livien anschließen wollen. Aus den Diskussionen in den dorti- gen Zeitungen scheint sich zu ergeben, daß die Provinzen sich wohl zu dem leßteren entschließen werden. Die erwähnte Ver- sammlung hat schon alle Häfen südlich von Arica bis Atacama für Freihäfen erklärt und die in Arica und in anderen von Are- quipa abhängigen Häfen zu entrichtenden Abgaben ermäßigt. Die vier súdlichen Depaktements sind reicher an Metallen, als die nördlichen, auch sind sie stärker bevölkert.“

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Berlin, 22. April. Des Königs Majestät haben der Ge- meinde Kautenbach, Kreis Berncastel, Reg. Bez. Trier, zum