1836 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

neres Gefühl geuommen. sich die linke Seite des Bildes am unmittelbarsten au. Das Weib, die ibr Antliß shmerzvoll verbirgt, giebt in der That nicht bloß ein ergreifendes Bild der Trauer (bekanntlich stellte der Griechische Ma- ler Timanthces den Schmerz des Agamemnon beim Opfer der Jphi- genic durch eben solche Verhüllung dar), sondern in ihrer gau- zen Haltung liegt namentlich) auch der Charakter Orienutalitscher Trauer. Die Mutter, denn ibr scheint auch das entscelt am Bo- den ausgestreckte Kind zu gehören, crmißt den ganzen Verlust, während die Jungfrau, vielleicht ihre ältere Tochter, die ihren Arm durh den der Mutter schlingt, ers mühsam den Umfang des Se OENE aen ¡i sonen, Diese beiden Igr 10 wahrhaft großartig und s{chon, ja man föunte ihnen vielleicht den ersten Preis im Bilde ertheilen wollen; desgleichen ist die wachsartige Leiche des Kindes, das dem lang hiustrecken- den Tode verfallen is, zugleih mit der rührendsten Todes \chonheit und mit einer schauerlichen Wahrheit vorgestellt. Weniger eifrig wollen wir das junge Wcib rühmen, das, mit ihrem Säugling auf dem Arm, die äußerste Linke des Bildes füllt; so schön nament: lich das Kind erscheint, so spricht sich dech die Beziehung der Fi- ur nicht klar aus, und da das Bild fast schon eine zu große Breiteausdehnuug hat, so geräth mau auf den Gedanken, cs möchte besser scyu, weun fie ganz fehlte, zumal da ihre heftigere Bewe- gung deu Hauptgehalt des Vildes eher stört als erhöht. Gleiches ließe sich iu gewissen Sinne auch von den Gruppen auf der rech- ten Seite behaupten, Der sterbende Krieger (nan ist übrigens ver- O E U agen Der MTerbennde Ser weil C an Diesen auer: dings erinnern faun) macht mié dem Kuaben ein Bild für sich aus, uicht minder giebt die Jungfrau, welche mit dem Knaben die Leiche trägt, ein besonderes Vild: beide sind schön gedacht und im Einzel- nen unvergleichlih gemalt, fie gehören auch dem Gedanken nach zu der Scene, allein sie wollen uicht aufgehen in die Einheit der un- mittecbaren Anschauung und des unmittelbaren Gefühls. Es if ge- wiß eine feine Beobachtung, daß sich das Kind, das den Tod nicht kennt, mit einer gewissen traulichen Aengstlichkeit, dem Versiummen- den, Zusammensinfenden nähert, und ihu anrühreud gleichsam uu Erflärung befragen will: es ist gleichfalls fein gedacht, daß das Mädchen den Leichnam ihres Vaters mit so shonender Sorgfalt trägt, als ob er noch am Leben wäre und Gefühl hätte: allein dies entfernt fich alles schon zu sehr von der Grundempfindung, es bereichert das Bild, aber es macht den Haupteindruct uicht voller; mit Einem Wort, es ist dies mehr Episode, als Gliederung des Haupt - Gedan- kens, geschweige denu ein vollerer Anschlag der herrshendeu Empfin- dung. Das Gefühl des Beschauers kaun dies nicht zusammenfassen in einen einzigen Eindruck, es bedarf eines Sammelus, einer successiven Auffassung. Halte mau diese Bemerkungen, denen vielleicht doch etwas Wahres zum Grunde liegt, uicht für allzu theoretisch, denn der Sinn davon ift ja nur eben der, daß der Eindruck größer scyn würde als er jeßt ist, und daß ein gewisser Ucbeclstand, den auch der fühlt, welcher sich nicht davon Rechenschaft giebt, eutfernt geblieben wäre. Uebrigens hat uns ja der Künstler nux selbst diesen Maßstab an die Hand gegeben, und gerade der Veurgleich mit seinem früheren großen Bilde ist es, der zu dieser Vetrachtung auffordert. Die traveruden Juden hatten diese höchste Einheit und Abgeschlossenheit der Empfindung: die Eine Empfindung erschien mehrfach gegtiedert, aber alle Strahlen konzentrirten sich auf Einen Punft in dem Her- zen des Beschauers: wenn man es einen einzigen vollstimmig, rein und ftark angeschlagenen Akkord nennen mußte, so wäre dies eine ganze Melodie, alleín die Kunst des Malers, die nur auf Einen Moment angewiesen ist, hat offenbar in jenem Fail ihren großeren Vortheil. Es fönnen zwar uumöglich alle Vilder einen so yoben Grad jener Tugend erreichen, allein Werke im höheren Styl müssen sich immer dem nähern, und danach haben auch die größ- ten Künstler aller Zeiten gethan. Möchte immerhin, wie in jenem Bilde die Familie um den Vater, so hier das Volk um scinen Pro- pheten stehen, deun- in diesem Maaß erweitert sich hier der Gesichts- frcis, so würde man doch jedenfalls eine gewisse chorartige Auf- fassang und B¿handiuug mit Recht verlang:zn, mährend sich hier die Scene in kleine, weun auch noch so wohlgelungene Einzetbilder theilt. Falls aber dies wirflih cin Uebelstand wre, so scheint er doh nu- aus etwas Lobenswerthem entsprungen, nämlich aus dem treuen Festhalten an der alten Urtunde. Es finden sich wenig- sstt:ns mehrere der cinzelncn Züge des Vildes dort micder. Freliich wicder find hier die A der Pocsie und Malerei ganz vers

schieden; in der Poc:sie des Piopheten, so wie denn meistens in der i H-braischeu, herrscht üb.rdies noch die Figur der Accumulation, d. h.

es wird mit immer neuen Parallc!lzügcu dasselbe oder Achulich:s ge- sagt, statt «éfucr planmäßig foctsch:citenden und fonzentrirtcu pocti- sch2nu Wirkung. Hicrvon nun scheint sich in dem Biide etwas ah- zuspiegeln.

Was die Malerci anlangt, so faun auch hier der Fortschritt nicht bezweifelt werden; zwar war au jenem glücklichen Erstiüingsbiide nichts, was man hätte anders wünschen mögen, allein hier hat sih der Künsi-

ler vie! schwerere Aufgaben gestelit und sie zum Theil viel kühner |

gelöst, Das Ganze ist im hellen Tageslicht, bei offenem blauen

470

Deut Charafter der Hauptfigur schließt ! Himmel gehalten, dessen lacheude Heiterkeit übrigens einen rühren-

oen Koutrasi mit dem Jammer der Zerstörung bildet und mehr wirkt, als die wohlfeile Zusammenstimmung eines trübumzogenen würde ge- fount haben. Ju dieser gleichmäßigen Helligkeit seßen sich doch alle Gegenstände sehr gut von einander ab; besonders woölbt sich der Him- mel vortrefflich in die Ferne; aber das Zusammenfassen der breitaus- gedehnten Gruppe wird durch dies gleiche Licht nur nocz mehr erschwert. Die Zeichnung aller Theile zeigt cinen Meisier und möchte tadellos seya, weniger vielleicht hie und da dice Stellung cinzelner Theile in Bezichung auf die Linien des Bildes. Bon der seltensten Schönheit ist die Carnation , wenn man sie auch nicht eben eiue orientalische nennen fann. Der Hintergrund, welcher die zertrümmerten Mauern der Burg zeigt, ist mit einer so detaillirten Phantasie gemalt, wie man sie uur dem Landschafter zutrauen sollte; Lessing's Einfluß bleibt hier unverkennbar. Aber wie mild if es gedacht, daß im einiger Ent: fernung doch mitten unter den gesiürzten Säulen auch einzeluc grünende Palmen unt ihren Früchten stechen geblieben sind, die fich nach wie vor, als ob nichts geschehen wäre, uoch derselben Soune freuen. Ueberall sieht man eine utrgend aufhörende, ticfgrabende Charafterisirung der Details; den äußersten Vorgrund nehmen die wiist zershlagenen Stücke cines mujsivischen Fußbodens cin, und ei- nigen Holzsplittern ist cine solche Aufmerksamkeit zu Theil geworden, daß man darin Cedernholz erkennt, das vergoldet war. Vielleicht fann man aber auch für ein Bild historischer Art darin zu weit ge- hen, namentlich für cin solches, wie das gegenwärtige, denu Feren1ias auf den Trümmern des Tempels, wie es scheint, bleibt doch immer nur

etwas Spyubolisches. Der Küustlex hat uns schwerlich scin Biid nit allen }

den Ausprüchen der Wahrheit und Wahrscheinlichkeit hiustellen wollei1 welcher diese genreartige Ausführung des Details entsprechen würde. Vielleicht ist in diesem Sinne auch der Hintergrund schon zu la

schaftlich; lieber würde man cineu deutlichern Begriff vou den Trüm- merstücken zu erhalten wünschen, auf denen Jeremias sizt: es läßt sich nicht erfennen, welche Architefturtheile es an dem Tempel möc- ten gewescn seyn, dies wäre aber besonders auch noch darum zu wünschen, damit es nicht schiene, als seyen diese Trümmer nur eben so aufgebaut, um dem Propheten zum Sis zu dienen und die pyramidalische Gestalt der Gruppe bildeu zu helfen. Endlich fönnte ma vielleicht noch, wiewohl Vieles dreisl nud frei, und fast alia prima gemalt ist, nech cinen durchgängig paftoseren Vortrag und eine größere Einschränkung der Lasureu erwarten; die Farbe wür- den alsdann noch intensiver wirken und für die Erhaltung eines der Nachwelt so werthen Kunstwerks würde noch besser gesorgt sey.

Gr.

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Berlino er Borg

Den 23. April 1836.

Fonds- und Geld-Cours-Zettel. N Pr. Cour. „r Vour x| Brief. | Geld. Brief. | Geld. A Or 101 3/1 | 101'/4 PrämSch. d. Sech— O4 | 6024 Kurm.Obl.m.1.C.|4/ 1024 | 101 S Nm. lut.Sch. do.| 4| 102% | Berl. Stadt-Obl. 4| 103 | 162!

Amtlicher

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Kövigsb. do. 4 j 2168

Elbiuger do. f 983, Dauz. do. iu Th. 7E 4A —— Westpr Pfandbr. | N 1027

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Auswärtige Börsen. Amsterdäm, 18. April. : E Niederl, wirkl Schuld 4 D do 102 KLKanz- Bul 25/1. 53% Span. 48/6 Passive 19/4. Ausg, Schuld 23. Zins! 17. Preuxss, Präm.-Scheine 10634. Poln. —. Vesterr. Met. 100%.

Antwerpen, 17. April Ausg. Schuld —. Zins]. —. Neue Aul, 73 Frankfurt a, M, 20. April. g:

Vesterr. 5% Met. 104/44. 1041/4. 4% 9984. 995/, 91 60. Br. 1% 252 6. G. Bank-Actien 1648. 1646. Partial-Oby 1 ; br. Loose zu 500 Fl. 1143/,. 114! Loose zu 100 Fl. 9 Preuss, Prüm.-Sch. 6054. 6034. do. 4%, Anl. 100/, 6 Loose 664 M D Sao Au 4 4/7 0 5632/4. 2565/4.

Passìve —,

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Meteorologische Beobachtung.

on | Nach einmaliger

1836, Morgens | Nachmittags | Avends Beobachtung,

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QUITOLUE 930 04‘ Par. | 336,06‘ Par. 336,51‘ Par. f Guan. 2 SLON: E 1220 R. \4= 8,99 R. Thaupunkt.., |4= 6,19 R. [4+10,09 N. —+ 429 R, 83 pCt. | 84 pEt. | §9 pEt. halbheiter, regnig. | halbheiter.

ÿ Flußwärme 7g 0 N Ron : AEAY j Oeeniparme 790, Dunstsättigung | Ausdüns E | (t Ausdünstung ( EOE 0 Niederla WSW. WS2W. WSW. «vlederschlag 0,08

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Oa e Sau ee:

Sonnt23g, 24, April, Im Opernhause: Der Maurer, 9, in 2 Abth, mit Tanz. Musik von Auber. Hierauf: D burtstag, Divertissement in 1 Aft, von Hoguet. E Fm Schauspielhause: Die Erholungsreise , Lustspiel inl von L. Angely. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrünn in 3 Abth, von Carl Blum. : Montag, 25, April. Jm Schauspielhause : Heilbronn. In Potsdam: Beschämte Eifersucht, Lustspiel in 2 von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: Lisette, oder: macht glücklich, Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum.

Dienstag, 26. April. Jm Opernhause: Zum erstenmj, Demetrius, Trauerspiel in 5 Abth, Nach Schiller's Entuy fortgeseßt und für die Búhne bearbeitet vom Freiherrn Fry v, Maltiz.

Im Schauspielhause Französische Vorstellung. : Mittwoch, 27. April. Jm Opernhause: Symphonle h | G mall, von Mozart. Hierauf: Die Schöpfung, Oratotin von Ï. Haydn. (Dlle, Sophie Lôwe wird hierin singen) Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstükungs-Kasse (Ew tini-Fonds) für hülfsbedürftige Theater-Mitglieder bestimmt, Da die Abonnements und freien Entreen ohne Ausnahme hit gültig sind, so werden die resp. Abonnenten ersucht , bis n sten Montag Mittag dem BVillet- Verkaufs - Büreau anzei y lassen, ob sie vom Abonnement Gebrauch machen wollen, y drigenfalls die Billets anderiveit verkauft werden müssen,

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Zy a L O G

«ft, Us spiel Das Käthty, von Abt, Dorgy

On (gad ties S heater: Sonntag, 24. April. Der Gldckner von Notre-Dame, y | mantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Viw Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Mad, Y ger, vom Herzoglichen Hof-Theater zu Braunschweig : Gervais als vorlekte Gastrolle.) | Montag, 25. April. Zum erstenmale: Das Eisenbahn( mité von Krähwinkel, sherzhafte Scene. Vorher: Stille Vi ser sind tief, Lustspiel in 4 Akten, von Schröder. (Neu einst dirt.) (Dlle. Nina Herbst, vom Königl. Hof-Theater zu A den: Baronin von Holmbach, als Gastrolle.) Di 20. Apt. Dev Barbiet Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. Herr Holzmiller: Graf Almaviva.)

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von Sevilla, komisd!

Dienstags, V 1 (Dlle. Hähnel : Rosin

Bekanntmachungen. Obrigkeitlichhe Bekanntmachung. Der du ch den Steckbrief vom 24. Februar d. F. wegen Diebstahls von uns verfolgte Schiffsfnecht ranz Simmich nicht Simmig —- is ergrif- A und zam Stadtvoigtet-Arrest abgeliefert worden. Berlin, den 20. April 1836. : Die Kriminal- Deputation des Königl. Stadtgerichts.

Beta eia ura

Da die zur Konvertirung der bis jezt noch nicht gekündigten Aprocentigen Kur- und Neumärfschen Pfandbriefe in 35 pro Cent Zins tragende, gegen eine Prämie von 27 pro Cent, den Pfandbvriefs-Fnÿhabern geseßte Frist, nah Fnhalt unserer Bekanntmachung voin 23. Dezember v. J., mit dem 15. Mai d. F. zu Ende läuft, so glauben wir, die Pfandbriefs-Fnhaber- welche von dem Anerbieten dieser Prämie Gebrauch

dahin erfannt:

- - , fe emeiner Anzeiger {ur Auf Ankalten Procaratoris Fisci naîe des löblihen!Mittler (Stechbahn Nr. 3)

Zehnten - Amtes hat das Wohllöbliche Riedergericht der freien und KHansestadt Hamburg ein Proclam

daß Alle, welche aus trgend cinem Rechtsgrunde an’ den Nachlaß des am 22. Dezember 1835 zu Ham- burg verstorbenen Zahnarztes Carl Wichendahl, der eine Ehífcau in Beriin und eine Mutter im Holsteinschen hinterlassen soll, dessen Nachlaß in- dessen zur Befriedtzung der bereits angemeldeten Forderungen nicht auszureichen scheint, Ansprüche zu haben vermeinen, schuldig seyen, folche An- sprüche, Auswä-tige nicht anders als durch sofort zu legitimirende hiestge Bevollmächtigte, bis zum 19 August 1836, als in termino unice et perem- torie praelixo sub poena praeclusi et perpetui silentii in dem Wohllöblichen Niedecgerichte anzu- geben und zu justiftciren. Hamburg, den 31. März 1836,

CSBEST IOMS E I, A V M S T POSFM O D S7 IrT C T; EAN T pr M A D T E T DINONT L (B GS S M: EAAP L W L E MORN E "T

Sa ; C 4 G3 ß (N 4 DIC Peel f

Culm und Gnesen:

sammengettellt nach den vier

Schule und Haus

1860 S0 O T0 Uh) untes dent Sitel

maches wollen, hierdurch nochmals auf den Ablauf dieser Frist mit dem erwähnten Tage aufmerksam Mae U me

Zugleich machen wir hierdurch bekannt, daß wir von den noch zu kündigenden Pfandbriefen , deren Summe sh nah einer heute angelegten Berechnung auf 1,054,400 Thlr. Gold und 6,050,850 Thlr. Cou- rant, im Ganzen also auf 7,105,250 Thlr. beläuft, am 15. Mai d. F zur Einziehung am 2. Januar k. F. 2,000,000 Thlr. kündigen, und die Konvertirungs- Prämie für die dadurch gekündigten Pfandbriefe von diesem Tage ab, auf i5 pro Cent, und für die dana noch ungekündigt verbleibenden auf 2 pro Cent er- mäßigen werden, so wie, daß wir am 20. Juni d. J. eine zweite Kündigung, ebenfalls zur Einziehung der Pfandbriefe am 2. Januar k. F. , erlassen, und die Prämie dann nochmals um ein halbes Procent, also auf respective 1 pro Cent und 112 pro Cent herabsehen werden.

Berlin , den 19. April 1836.

Kur- und Reumärksche Haupt-Ritter-

\chafts-Direction. Graf von der Schulenburg. Graf von der Schulenburg. C. von Voß.

R V T M C R

Die am 1. Mai fälligen Zinsen der z5procentigen Spanischen Anleihe bei Ardoin werden von heute ab durch mich gezahlt.

Berlin, den 22. April 1836.

Zinszahlung der Spanischen Bprocentigen bligationen hei Ardoin.

Die am 1. Mai a, c. fülligen Coupons der Spa- nischen Sprocentigen Obligationen Ardoin werden von heute an in unserem Com- toir, unter den Linden No. 23, bezahlt.

Berlin, den 20, April 1836.

Literarische Anzeigen. Jm Verlage von Graß, Barth & Comp. in|Stran§z, Fr v.- Vergleichende hydrographische Breslau is jungst erschienen, und durch alle Buch- handlungen zu beziehen, in Berlin durch E. S

sind, so wie in Betreff des darin

Julius Friedemann, unter den Linden Ne. 19.

sogenannten Chrisienlehre für nete Alter geeignet enthält,

bei Ebendaselb#F erschien ferner vor

A. H. leymann & Courp. falle.

Epochen des Eratosthenes und

| der Zersidrung Troja’'s bis zur Qt S0 LOOIE 10 gr.

8vo, Geb, 71 (gv,

Bosen, Bromberg,

Hänel, J. F.- (Prorektor und Professor anx Gym- nastum zu St. Elisavet in Breslau,) Freund: | liche Stiinme an Kinderherzen ode: Erwectun- gen zur Gottseligkeit für das zarteste Alter, in| Erzählungen , Liedern und Bivelsprüchen. Zu

Vierte vermehrte Ausgabe.

„Erstere chrisilicher | Religions - Unterricht in Eczählungen, Lie- | decn und BidelspcÚchen./(

Da dies Buch, von seinem Erscheinen an, sich einer“. fcœundlichen lufnahme in Sczuien und Familien zu | erfreuen gehabt, und sowohl hinfichtlich des für das zarte Alter derehneten, aus der Bibel, der und dem Menschenleben entnommenen Stoffes, als hinsichtlich seiner methodischen Anordnung, bei wel-| cher die Jahres- und Fesizeiten zweckmäßig beachtet |

lichen Nedetons, seine Brauchya. keit hin(änglich be- währt hat: so bedarf es bei dem gegenwärtigen vier- ten Hervortreten desselben gewiß keiner weiteren Em- pfehlunz. Es wird die Anzeige genügen, daß außer abermaliger sorgfältiger Durchsicht und einigen we- i nigen Berichtigungen nur noch ein Anhang hin- J zugetommen is, welcher einen kurzen Ueberblick der j

und gle chfalls in

cinem das kindliche Gemüth ausprechenden Tone av} zz/) & Dis S ear * t « : S Ba Y a acht-Galc . Ville, 9 SSle

gefaßt is. Möge, wie zu hofen, der Segen des Herrn Balluacht-Gulopp -

auch ferner reichlich mit diesem Büchlein seyn.

Lachmann, Pr. H. K.,/ die Spartanische Staats- | A

Verfassung in ihrer Entwickelung und ihrem Ver: | erscheint regelmäßig alle Sonnabend, K dasel Mit einer Einleitung Übec die Anfänge dev| Griechischen Geschichte und ciner Beilage Über die|

2 A R N (E 1 s il

0) C as 7 (l (j ( 0

[Dhiemann, K - Voräbungen zur Erlernung i | f. anzôsishen Sprache, für Anfänger herausgeget | Orifte vermehrte Auflage. So. 72 191

DPenniaquib e,

; A 0) fte 23 oz \ r Fadresz-tten f R S è / ò- Weste es g f: - nd jelzt die leßten Heste bei uns eingetrojell ¡unsere Abnehmer dieser Bibel empfangen nat, M ‘fern die 32 Hefte regelmäßig abgenommen u! ? die versprochene Prämie:

[z2hlt wurden, nach Leonardo da

Cu. Vinci, P S O e O E e ce

Stuhrsche Buchhandlung fn Schloßplaß Nr. 2

Berlit/

Natur

Neueste Tanzmusik von Tol, Si eaule Im Verlage von T. Haslinger in W ien und T. Trautwein in Berlin, Breitestrasse No. V / in den rmachverzeichaeten Ausgaben erschienen V

zu liaben: lleimathklänge. Q0S Bo, 10 Sar 2) U Fe, zu

gin

herrschenden find- |

W lzer. S4stes Werk, 0 4 Händen V Y P. 7 f y N E: l 3) Für Violine und Pite. 15 sgr, 4) ful A linen und Bals 20 sgr, 3) Für Guitarre 0 D) e I a) E

7 l das Orch I, O e \ Reise-Ga lopp für Psle, 5 sgr.

das oben bezcicch- 3

Das Preußische

furzem : Bürgerblakt!

wird von Woche zu Woche reichhaltiger, Ul wird, wie der steigende Ubsaß beweist, imme Äpolledoros, von ter. Es kostet jährlich nur Eîtnen Thaler eren Olympiade. |teliährlih mit Abtragelohn 10 sgr.) [welche dasselbe nicht punktlich erhalten, Ta- |in der unterzeichneten Verlagshandlung,

tollen

j Carl Heymann, Poststraße 7?

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Zu 216. B; ° Pots

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Quellwärme 6,90 R

),OZ14 y J 3p,

N « Nachtkäite 4620, M

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'treflicher Stahlstich in groß Folio, welcher à p}

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hall Ner Kinder fortgefahren werden, oder ob

l biet Baden sogleich den Bataillonen ! (ul R n M

onnenté Ab direl subjcrib fn den 4 j Pr, Se s : ret hatt i

belle zur Darstellung einex Charakterifif der Filisse. [und sich der promytesten Zusendung L I)

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Nllgemeine

e Staats-Zeitung.

Berlin, Montag- Ven

Amtliche Moni?

Se, Majestät der König haben dein Justiz-Amtmann Hen- Se, M h 1 Sagan und

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des Tages

dem Justiz: Amtmann Weißflog zu

nq 41 ; tg 5 ms é % - ». C , á ning den Titel als Justiz - Rath zu ertheilen geruht.

} Glogau

R Se, Hoheit der Prinz Sa en Un Ber hein iff von Darmjtadt hier eingetroffen und auf dem Kdnig:

sichen Schlosse in die für Hochdenselben in Dereitschasl gejeß-

ten Zimmern abgestiegen.

Den Kunstfreunden [Pendemann's Semäide:

Von O

wirò hiermit angezeigt, daß Eduard „Der Prophet Jeremias auf den Trüm- mern Jerusaleins““, bis Sonntag den L, vos (m Sale dev FRnigl. Akademie der Künste ausgestellt bleibt und bis dahin qn jedem Tage von 11 —3 Uhr in XKugenschein genommen wer- den fann, Der Ertrag is für die arte-Schulen estimmt. Berlin, den 2 Königliche Akademie der Küunse, ae) Dr. O, Schadow, BDirettor,

Dl N Gy N e S Klein-Kinder-2W

23, April 1836.

“t Ì

Dem Wasser-Bau-Jnspektor O U en E unterm Y April 1836 ein Patent | auf eine durch Zeichnung und SGeschreibung erläuterte, in ihrem ganze! zujammenzange ais neu LitD eigen rhümlich eréannte Vorrichtung, um Lasten auf Cisen- babnen Úber steile Anhöhen fortzuschafen, jedoch ohne Jemand in der anderweitigen Ausführung des zuin Grunde legenden Prinzips O M OeL äÄniwendung | der bekannten Theile zu beschränken, : quf Funszehn STROUE, von Jenem chcrntne cil aerechnet und fr dei Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Dem «chirurgischen Jnstrumentenmacher H. Griebel Berlin ist unterm 21, April 1836 ein Patent

auf eine neue Art von Spargelstecher, wie solcher in

j einem beigebrachten Exemplar dargestellt worden ist, uf Sechs Jahre,“ von jenem Termine an gerechnet und für den Mmfang der Monarchie, ertheilt worden.

zu

Ld Jm Bezirke der Königl. Regierung

zu Köln ist die erledigte Pfarrstelle in Walberberg dem Msherigen Pfarrer in Eicherscheid, Johann Morschel, so idie die erledigte Pfarrstelle in Schwerfen dem bisherigen Pfar r in Marmagen, Engelbert Becker, verliehen worden ;

zu Magdeburg ijt der Kaplan der katholischen St, Ma- fen-Pfarrkirche zu Magdeburg, Johann Heinrich Eicker ann, zum Pfarrer an der katholischen ‘Pfarrkirche in Groß T Ammensleben, der Kandidat des Predigtamts Per. Kgrl Hein- ch August Scheele zum evangelischen Prediger zu Eicken- dorf und Zens, und der Kandidat des Predigtamts Ludwig Ferdinand Hdkner zum evangelischen zweiten Prediger an dev St, Martini-Pfarrkirche zu Halberstadt berufen worden

Abgereist: Der General-Major in der Suite Sr. Mg: estät des Kaisers von Rußland, von Neyelo f, nach Dresden.

Sena Mai O En, ua O Uan

S Peterobuia 0 M Se Mojestat de Kaser 0 zu verordnen geruht, daß es den an der Sibirischen und renburgschen Linie gelegenen Zoll-Aemtern und Barrièren zur slicht gemacht werde, zu jeder Zeit die von Kirgisen in den auschhdfen zurückgelassenen Kinder anzunehmen, ohne jedoch denjenigen, welche dieselben herbeigeführt haben, den geringsten (ab dafür zu bewilligen. Die auf solche Weise aufgenommenen | Kinder sind den dasigen Civil - oder Gränz - Behörden zu über- geben, und von denselben unter wohlhzbende Russen, welche an dem Orte selbs, wo die Kinder aufgenommen wurden , oder in dein Jhlnern der Gränz - Provinzen wohnen, so wie auch unter die angestedelten Linien - Kosaken des Sibirischen und Uralischen osafen - Heeres zu vertheilen, wobei zur Bedingung ge- Macht wird, die Zöglinge, sogleic) nah ihrer Annahme, V Christen zu taufen. erwähnten Zöglinge ver- (l (eiben im Dienst ihrer Erzieher bis zum 25. Jahre; nah Erv- ung diescs Alters wird ihnen freigestellt, entweder einen Peeuerpflichtigen Stand zu erwählen oder in das Linien-Kosaken- ‘Meter einzutreten; im erjtern Falle aber sind sie von Entrichtung «Fer Kopfsteuer auf 10 Jahre zu befreien. Um die in Empfang genommenen Kinder schnell und bequem unterbringen zu kön (n, muß die Lokal-Behdrde sich zeitig nach Judividuen umse- ine i e e Mb nach S Á O jedoch dergleichen Individuen, E A O de nicht sluden sollten, is es den D P itair- ouverneur, so wie auch der Oms- E Un fs ovinzial-Verwaltung fveizustellen, mit Derücksichtigung A, Zustande, zu entscheiden : ob mit Aufforderung zur Annahme C die Regierung dieselbe In dem leßtern Falle sind die 1PM aillo der Militair - Kantonisten, die jen Fi ber den zunächst gelegenen Kollegien der allgemei- diMfritte B orge zuzuzählen, bis zu ihrem wirklichen Ein- h Jedoch, das heißt bis zu: der Zeit, wo sie das zur Annahme genannten Anstalten festgeseßte Alter erreicht haben, sol- Al gosten der Krone untergebracht werden. Uebrigens Kinder, auch nach ihrer Zuzählung zu den Bataillo-

Die

«Unter ihre Obhut nehmen soll,

1 en sie js Innen

F A E M: 5 p a a E A Aa E IA A e N E -- =—-- E ————-

nen und Kollegien, an die dasigen Bewohner zur Erziehung vertheilt werden, verbleiben bei denselben aber nur bis zu der Zeit, wo sie in die Bataillone der Militair - Kantonisten oder in

die Kollegien eintreten können; jedoch wird den Erziehern, wäh- |

Zöglinge das festgeseßte Belohnung fúr jeden

rend dieser Zeit, zum Unterhalt ihrer Deputat verabfolgt und 10 Rubel als Zögling bezahlt. Bis zur Unterbringung der angenom- menen Kinder sollen dieselben auf Kosten der Krone evhal- ten werden, und zwar werden hierzu 20 Kopeken täglich, zu ihrer Kleidung aber eine nach dex jedesmaligen Bedúrfnissen festzusezende Geldsumme verabfolgie Wenn diejenigen, welche Kinder zu Erziehung nehmen wollen, sich nicht an Ort und Stelle befinden sollten, so sind ihnèn die Kinder auf Staatsko- sten zuzustellen. Zur Bestreitung ailer dieser Ausgaben sfoll zur Disposition des Orenburgschen Militair-Gouverneurs der in der dasigen Gränz-Kommission unbenukßt liegende Rest des zur An- siedelung der Kirgisen in Rußland im Jahre 1808 feskgesekten Kapitals gestellt werden; dem Chef der Provinz Omsk aber sol len zu demselben Bedarf aus dem Reichsschaße 1600 Rbl. für jedes Zollamt und jede Zoll-Barrière verabfolgt werden. Uehber- dies wird den Behörden des Gouvernements Orenburg und der Provinz Omsk zur Pflicht aemacht, darüber streng zu wachen, daß die gegenwärtig erlaubte Aufnahme der Kirgisen-Kinder auf keine Weije Veranlassung zu einem unerlaubten Handel mit den Kindern der Bewohner Astens Veranlassung gebe.

Die Zahl der Unterrichts-Anstalten, die unter der Leitung des Ministeriums für den dffentlichen Unterricht stehen, beläuft sich jeßt auf 1663, Hiervon wurden etwa 400 von dem Kai- ser Nikolaus, seit sciner Thronbesteigung, gegründet. Jun den Jahren 1833, 1834 und 1835 entstanden 213 neue Anstalten, worunter eine Universität, nämlich die des heiligen Wladimir in Kiew. Die Zah! der Schüler, welche die dentlichen Schu- len besuchen, vermehrt sich jährlich eiwa um §000, Die regel- mäßige und schnelle Entwicklung dieses Zweigs ergiebt sich aus dem in Russischer und Deutscher Sprache gedruckten Bericht des Ministeriums des dffentlichen Unterrichts für das Jahr 1834. Der Bericht für das Jahr 1835 wird auch binnen kurzem erscheinen Und, wie der vorhergehende, eine vollständige Ueber- sicht von Allem enthalten, was für diesen Zweig der Verwal- tung geschehen ist.

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Paris, 18. April. Der König führte gestern Mittag den Vors im Minister-Rathe.

Einem Gerüchte zufolge, wird der Herzog von Orleans gegen Ende d. M. eine Reise nach Berlin und Wien antreten.

Die heutige Sibung der Deputirten-Kammer erdffnete der Minister des Jnnern mit der Vorlegung eines Gesek- Entwurfes, worin er eine Summe von 2,705,000 Fr. zu dem Bau eines neuen Saales für die legislativen und Gerichts- Sibungen der Pairs - Kammer verlangte. Zwei andere Gesetz Entwürfe wegen zweier Kredit - Bewilligungen zu den Hafen bauten in Fecamp und Bordeaux brachte der Handels: Mi- L On Cho leate aud) nom der Sena Ee 2 neue Geselz - Entwürfe vor, durch den einen sollen verschiedene Departements zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer Behufs der Verbesserung des Schulwesens ermächtigt werden ; der andere betrisst den innern Schifffahrts - Zoll. Es wurde hiernächst zur Abstimmung über einen Geseßz-Entwurf geschritten, wodurch ein Zuschuß von 390,009 Fr. zur Aufmunterung des Wall- und Stock-Fischfanges bewilligt wird; derselbe ging mit 208 gegen 24 Stimmen durch. Den übrigen Theil der Sibung füllten die Berathungen über die einzelnen Artikel des Zoll-Ge- jsekes. Die Debatte war ohne Jnteresse.

Das Journal des Débats enthält heute einen sehr ausführlichen Artikel, in welchem es sich, guf Anlaß der gegen- wärtigen Verhandlungen der Deputirten-Kammer über das Zoll- Geseß, zu Gunsten des Prohibiciv-Systems aussprichr und den Deutschen Zoll-Verband als auf demselben. Grundsaße beruhend darstellt, insofern dieser Verband nämlich dgrauf berechuet sey, Ke in denselben begriffenen Staaten gegen das Ausland zu schüßen. „Man hat uns oft gefragt“, sagt das gedachte Blatt, „weshalb wir den Deutschen Zoll -Verdand nicht zu hintertrei ben gesucht hätten. Wir antworten hierauf , daß dieses nicht sowohl deshalb nicht geschehen ist, weil wir unsere Zoll - Tarifs nicht haben ermäßigen , als weil wir die Gleichfdrmigkeit in den- selben haben beibehalten wollen. Es herrscht nun einmal in Franf- reich ein gewisses Vorurtheil für eine Gleichförmigkeit in jegli- chen Dingen. Unsere Steuer-Verwaltung bildet sich sogar auf diese Gleichförmigkeit, wobei sie sich um die Verschiedenartigkeit in den Erzeugnissen der Nachbar -Staaten wenig kümmert, etwas ein Daß das BVevfahten logische \y, geben wit zu: es ist aber unpolitischer, indein es alle Handels - Verträge verhindert. Jeder Handels-Vertrag beruht in der That auf der schr richti- gen Ansicht, daß man nur denen Vortheile bewilligen müsse, die ihrerseits uns deren zu Theil werden lassen. Nur unter den Bedingungen der Reciprocität sind Handels - Verträge möglich. Hierbei treten uns nun aber die Gleichfdrmigkeit unserer Tarifs und die unwandelbaren Grundsä6e, die wir uns in dieser Be ziehung geschaffen, hemmend in den Weg. Hätten wir mit den einzelnen Staaten kontrahiren, und jeden dicser Staaten so be- handeln können, wie er uns, so würden wir ohne Zweifel den Deutschen Zoll-Verband verhindert haben. Die Gleichförmig- keit unserer Tarifs gestattet uns dies nicht. Mag ein einzelner Staat unsere Weine übermäßig besteuern, wir können deshalb seine Waaren nicht hdher belasten; magein Staat den Eingangszoll von unseren Weinen ermäßigen, der Zoll von seinen Waaren kann deshalb nicht um einen Sou herabgeseßt werden. Es scheint fast, daß wir bei unseren Tarifs immer blos uns selbst im Auge haben, und dieser Stolz macht es uns unmöglich, weder das Gute mit Gutem, noh das Böse mit Bdösem zu vergelten. Nicht das Prohibitiv-System, unsere schlechten Verwaltungs- Grundsäße haben den Deutschen Zoll-Verband veranlaßt.““

Die Verhandlungen der Pairs-Kammer im Laufe der vorigen

Woche geben einem hiesigen Oppositions-Blatte zu folgen den Betrachtungen Anlaß: „Die Pairs-Kammer hat sich in der verwichenen Woche mit dem Gesetz -Entwurfe Über die Verant wortlichkeit des Minister beschäftigt. Die Wichtigkeit des Gegen- standes hat in der Gleichgültigkeit des Publikums für die Ge- schäfte der hohen Kammer nichts geändert; auch haben wir es uns deshalb nicht angelegen seyn lassen, die Debatten ausführlich Schritt vor Schritt zu folgen. Aber

mitzucheilen, und thnen S unter den vou der Kammer gefaßten Beschiússen befindet sich

einer, den wir nicht mit Stillschweigen úbergehen können; weil--

er dem Geseß-Enutwurfe die einzige Spur von politischer Nüblich keit raubt. Wir sprechen* von dem 7. Artikel, der sich: auf die bürgerliche Verantwortlichkeir der Minister bezieht. Es handeli fich darum, zu wissen, ob ein Minister für ungeseßlich gemachte Ausgaben persdnlich verantwortlich gemacht werden könne. Jn der Deputirten - Kaainmer hatte man verlangt, daß, wenn eine ohne Autorisation gemachte Ausgabe späterhin nicht genehmigi würde, dieselbe dem Minister, der sie verfügt habe, ohne Weite res zur Last fallen folle. Dieser, der Vernunft und dem consti tutionnellen Gründsabße durchaus gemáße Vorschlag wurde in der Deputirten-Kammer, als zu hart, mit großer Majorität verwor fen. Ein Rest von Achtung vor dem Grundsaß veranlaßte indes die Deputirten - Kammer gu einem Mittelwege. Man beschloß, daß der Minister fr verantwortlich erklärt werden fönne, und daß er in gewissen Fällen verpKichtet seyn solle, die gemachte Ausgabe zu erseßen, ohne daß man deshalb zu. einer Kriminal Anklage zu schreiten brauche. Die Pairs - Kammer hat dieses dem Grundsaße gemachte Zugeständniß zurückgewiesen. Sie hat festgesekt, daß ein Minister allein wegen Erpressung oder Beruüntrouung, d. h. für Handlungen, die in verbrecherische! Absicht begangen worden, verurtheilt, und daß er, außer dem Fall einer Kriminal-Anklage, nie zur Wiedererstattung einer un geselzlich verausgabten Summe gezwungen werden könne. Dez Herzog von Broglie hat sich der Wegstreichung von det Deputirten-Kammer angenommenen Artikels widerfeszt, und daran erinnert, daß man vor zwei Jahren allgemein in beiden Kan! mern der Meinung gewesen sey, daß die über das Budget hin aus gemachten Ausgaben den Ministern zur Last fallen müßten. Den Kammern heute diese Macht entziehen, sey, sagte der Het ¿0g von Broglie, eine Reaction. Die Meinung des Herrn von Broglie kann nicht verdächtig erscheinen; man wird ihn icherlich nicht der constitutionnellen Uebertreibung und des dfonomischen Piritanismus anklagen kfônnen;, wir können des halb auf das von ihm gusgesprochene Wort nicht genugsan die Aufmerksamkeit der Deputirten-Kammer lenken, deren Nechte und Willen diese Reaction abermals annullirt, Wird sie sich das wichtigste ihrer Vorrechte, die Kontrolle über die öffentlichen Ausgaben, so leicht aus den Händen winden lassen? Ohne eine bürgerliche Verantwortlichkeit is das Kontrollirungs - Recht ein Unsinn. Das Verantwortlichkeits-Geselz, wie es die Herren ‘Pairs abfassen, is nichts als eine Negation. Es hat, wie Alles, was seit langer Zeit aus dem Gehirn unserer legislativen Majorità ten hervorgegangen ist, weit weniger dies Interesse des Landes, als die größtmöglichste Behaglichkeit und Ruhe der Regierung und ihrer Agenten im Auge. Beide Kammern würden in That am besten thun, wenn sie, satt ihre Zeit mit unnükße Geschwäß über die Verantwortlichkeit der Minister tn Bezug auf die dffentlichen Gelder hinzubringen, diesen Theil des Ge seßes in einen einzigen Artifel zusammenfaßten, der also | tete: „„„„Die Minister können niemals gezwungen werden, Summen wiederzuerstatten, die sie, troß des Verbots der bei- dent Kammern, vergusgaben;, sie-werden gebeten , diese Erlaub- niß zur Verschwendung und ihre Ungestraftheit so wenig als möglich zu mißbrauchen./‘“/ Diese Abfassung hätte doch wenig stens das selto§ne Verdienst der Bestimmtheit und der Freimü COTAEO A

Man glaubt allgemein, daß die Diskussionen über das Zoll Gese in diesem Jahre noch zu keinem Resultate führen den, da die Pairs-Kammer in dieser Session schwerlich noch Zeit haben wird, das Gese gründlich zu prüfen.

Man {reibt qus Toulon vom lten d. M.: „Eitte neue telegraphische Depesche, die gestern hier eingegangen ist, beftebit, daß alle auf der Rhede liegende Schiffe sich bereic halten sollen, auf das erste Zehen in See zu stechen. Denselben Befehlen zufolge , gehen die Last - Korvetten „lAgathe“/ und „la Marne“ heute ab, und die „„Caravane“‘/ und „Fortuna“ werden ihnen in ganz kurzer Zeit folgen.

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Der „Suffren“/ soll, wie man jelzt erfährt, nach Algier unter Segel gehen, wahrscheinlich um Truy- pen an Bord zu nehmen.“ :

Man liest heute im Moniteur: „Liner telegraphischen Depesche zufolge, ist Lequeitio am 1l2ten von den Karlisten e genommen worden. Man hatte den Befehl Cordova's, diesen leinen Seehafen, der für die Vertheidigung der Küste it, zu vaumen, noch nmcht ersullen tonen Die Mann starke Besakzung- ist in Gefangenschaft gerathen,

D Cou Mancats aat: D Dio von Leon und Herr Ervro sind nicht die einzigen Agenten Don Ca los, die Frankreich durchreist sind; von Nizza aus haben viele andere das Kústengebiet der Departements des Var, der Rhone Mündungen, des Herault und des Aude passirt, und sich Roussillon nach Catalonien eingeschifft; sie folgten alle gewiffen Etappen, die ihuen seit längerer Zeit vorbereitet waren, und die die Polizei kennen mußte. Es darf nicht auffallen, daß- Herr Erro in Toulouse nicht verhaftet wurde, da die Karlisten in die: ser Stadt träglich Emissarien absenden und erhalten, ohne daß ihn Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. ““

Ein Anschlag an der Bdbrse kündigt heute den Beslzern der Spanischen Papiere an, daß der Zins- Coupon der Spanischen aktiven Schuld vom 2. Mai ab in dem Bureau der Herren Ardouin ausgezahlt werden würde, Diese Os würde hier gewiß ein ähnliches Steigen der Spanischen Papiere, wie i London, herbeigeführt haben, wenn nicht zu gleicher Zeit die Nachricht von der Einnahme von Lequeitio durch die Karlisten eingegangen wäre. Es scheint, daß der Kommandant diesen

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