1836 / 115 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Plaß faum einige Stunden lang vertheidigt, und dann fapitu- j

lirt habe, obgleich ihm noch viele Hülfsquellen übrig blieben. Ohne diese Nachrichten würde die Spanische Rente gewiß den Cours von 50 erreicht haben, so aber hat sich das Steigen auf 1 Prozent beschränkt, indem das erwähnte Papier am Schlusse der Börse zu 48! ausgeboten wurde.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Da G O S: M Melbourne beantragte ‘die zweite Lesung der Jrländischen Munizipal-Reform-Bill mit einer Rede, deren Mäßigung, Versdhnlichkeit und_ Festigkeit selbst seine Gegner anerkannten. Nachdem er den Zweck der Maß- regel und ihre Details auseinanderge|ekßt hatte, äußerte er sich über das von der Opposition im Unterhause dagegen eingeschla- gene Verfahren dahin, daß ihm dies kühner scheine, ails die Po- litif dieser Partei sich sonst zeige; es sey, meinte er, eine gewal- tige Kraftaufbietung, und es heiße, zweimal jo hoch springen, als der Zaun, úber den man hinüber wolle; er glaube daher auch, da es nicht aus der Schule des Herzogs von Wellington und Sil R. Peel’s, sondern aus einer anderen Schule komme, für de ren Haupt er úbrigens die größte Achtung hege, indem er de} sen großes parlamentarisches Talent bewundere, obgleich del- selbe noh etwas sehr jung sey, und wiewohl der edle Herzog und der sehr ehrenwerthe Baronet viellcicht finden würden, daß großes Talent nicht immer den Mangel an Mäßigung und Lin- ficht ersezten, weshalb er auch dem edlen Herzog, wenn der- selbe ein solches Bündniß abgeschlossen habe, {ehr rathe, sich in Acht zu nehmen und sich nicht von seiner gewöhniichen Vorsicht in parlamentarischen Dingen zu Uebereilungen fortreißen zu lassen. Schließlich machte er I Herrlichkeiten darauf auf- merksam, daß es ihre Pflicht sey, Alles zu thun, was in ihrer Macht stände, um Jrland, statt es der Englischen Regierung zu entfremden, mit derselben auszusdhnen. Lord Lyndhurst sucte durch eine schr ins Detail gehende Rede darzuthun, daß die vor- liegende Bill dem Uebel nicht abhelfen, sondern es nur noch \chlimmer machen und die Verwaltung der städtischen «ngelegei- heiten ganz in die Hände der Katholiken, der Repealer und der Radikalen bringen würde. Er wollte sich zwar der zweiten Lesung der Bill nicht widerseßen, erklärte aber, daß er oder irgend cin anderer edler Lord von der Opposition bei dem Antrage auf den Aus- {uß mit der Motion hervortreten würde, daß dem Ausschusse Instructionen zur gänzlichen Abschaffung der Jrländischen C »orationen ertheilt werden sollten. Der Marquis von U ns- down vertheidigte die Bill gegen die Angrisse des Lord Lynd- hursk. Die Grafen von Mansfield und von Falmouth erélärten sich auch gegen die zweite Lesung und wollten nur aus Ficéücht für ihren edlen Freund (Lord Lyndhur f) nicht auf der Abstimmung bestehen. Die Grafen von Ripon und von Winchilsea sprachen sih im Sinne Lord Lyndhursk's aus; Graf Roden hoffte, das Haus werde eine solche Maßregel, wie die ministerielle, die nur die Verfolgung und Tyrannei, welche die Protestanten iw Irland zu erleiden hätten, nocl) ver- mehren würde, nimmermehr genehmigen; und nachdem schließlich noch Lord Melbourne die ironische Bemerkung gemacht hatte, daß es vielleicht besser seyn möchte, die Berathungen im Aus- \chusse noch efkwas- weit hinauszuschieven, um dem edlen und ge- lehrten Lord (Lyndhurst) Zeit zur Entwerfung seiner Bill zu lassen, fand die zweite Lesung ohne Weiteres statt, und der Aus- {chuß wurde auf den 26. April angesebt.

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Ee S U E O S Loe John Russell erklärte auf eine von Herrn P. Scrope an ihn gerich- tece Frage, die Kommissarien zur Untersuchung des Irländischen Armenwesens hätten so vielerlei Vorschläge gemacht, daß es Un möglich sey, in der jesigen Session noch einc Reihe von Maß- regeln einzubringen, in denen alle Punkte des Berichts zujam- mengefaßt wären, womit er jedoch nicht sagen wolle, daß nicht cin Theil des Berichts in Erwägung gezogen werden könne. Auf eine Frage des Herrn Mark Philips sagte der Minister, die Regierung gedenke eine Vill einzubringen, wodurch die Wohl- thaten der Engli\chen Munizipal - Akte auch auf Orte, die nicht darin eingeschlossen, ausgedehnt werden könnten. Aís darauf der Antrag gestellt wurde, daß das Haus fich in den Ausschuß über die Bill hinsichtlich der Wöhler-Registri- rung verwandeln möge, beantragte Herr T. Duncombe, daß dein Ausschuß die Justruction ertheile werden solle, denjenigen Fheil der Reform-Akte aufzuheben, der die Entrichtung voi Armen-Steuern und Abgaben als Qualification für die Wähler erfordert. Der General-Prokurator widersekte sich diesem Amendement, welches auch bei der Abstimmung mit einer Ma- joritát vor 103, nämlich mit 154 gegen sl Stimmen verworfen wurde. Das Haus ging dann in den Ausschuß über und brachte den größten Theil des Abends mit den Berathungen über die einzelnen Klauseln der Bill zu. Im Lauf der Debatten sprach Herr P. M. Stewart die Hossnung aus, daß der Minister es Jnnern ihm eine Gelegenheit geben würde, seinen An- ag, daß Se. Majestät durh eine Adresse des Hauses \

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rfucht werden möchten, einen diplomatischen Agenten bei der reien Stadt Krakau zu ernennen und die geeigneten Maßregeln ur Beschüßung und Beförderung der Britischen Handeis-Jn- teressen in der Türkei und im Schwarzen Meere zu trefsen, dem Hause vorzulegen, und es wurde bestimmt, daß dieser Gegen- stand am Mittwoch Abend zur Sprache kommen solle. Herr Hardy zeigte an, daß er am 21. d. darauf antragen wolle, die vetannten Verhandlungen zwischen O’Connell und Raphael für eine schwere Verlezung der Privilegien des Hauses und die ¿wischen Beiden abgeschlossene Uebereinkunst für eine Verle6ung des 49sten Statuts Georg's 1V. zu erklären. Die Registrirungs- Bill und die Bill über die Trauungen der Dissenters gingen durch den Ausschuß, und der Bericht darüber soll am nächsten “Montage in Erwägung gezogen werden.

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London, 19, April. Der Kdnig gab am Sonnabend in Windsor den Großkreuzen des Bath- Ordens ein großes Diner.

És heißt, daß die verwittwete Königin von Neapel, die Mutter des Prinzen von Capua, hier ervartet werde. Man glaubt, daß ihre Reise mit der Heirath ihres Sohnes, welche, wie man sagt, in Madrid vollzogen worden ist, in Verbindung steht,

Der Courier bestátigt die in Holländischen Zeitungen ent- haltene Nachricht von einer beabsichtigten Reise des Prinzen von Oranien nach England und meldet, daß bereits Vorberei- tungen zum Empfang Sr. Königl. Hoheit getroffen würden; diese Reise, sagt das genannte Blatt weiter, solle übrigens mit der Politik in gar feiner Verbindung stehen, sondern nur darin seinen Grund haben, daß der Prinz seine beiden Söhne, Alexan- der und Wilhelm Friedrich, zur Vollendung ihrer Bildung auf eine der Britischen Universitäten bringen wolle, was derselbe schon im vorigen Jahre beabsichtigt habe.

Sip Peregrine Maitland ist zum Ober - Befehlshaber dex

AT2 Truppen in Madras ernannt und wird sich binnen kurzem dort- hin begeben. S

Der Fúrst Paul Lieven wird sich in einigen Tagen auf kurze Zeit zu einem Besuch bei seiner Mutter „nach Paris be- geben, und in Begleitung derselben hierher zurückkehren. Die Abreise des Herrn Lomonossof nah Brasilien soll erst auf den August festgeseßt seyn; der Globe will wissen, daß dieser Russische Diplomat in gerader Linie von Michael Lomo- nossof, einem der berúhmtesten Russischen Dichter des vorigen Jahrhunderts, der Anfangs Fischer gewesen, abstamme.

“Am Donnerstag hat endlich die große Orangisten - Loge zu Dublin mit 79 gegen 59 Stimmen ihre Auflösung beschlossen. Der Courier findet sih hierdurch zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: „„Wir billigen dies verständige Benehmen vollfom- men, und wir haben das Vertrauen, daß die ganze katholische Bevölkerung von Jrland es zu würdigen wissen wird. Wir hoffen, es ist nur der erste Schritt, wie die Munizipal-Bill der ziveite seyn wird, um die Scheidungslinie zwischen Protestanten und Katholiken zu vernichten und sie als Unterthanen einer ge-

meinsamen und Allen gleichen Schus verleihenden Regie- rung zu vereinigen. Der Edelmuth ist ein Attribut der Zrländer, und die Katholiken haben nun Gelegenheit,

zu zeigen, daß, indem sie vergessen, daß es jemals Orangisten- Logen gab, sie nicht weniger edelmüthig sind, als ihre Gegner. Ein protestantisches Bündniß, von der die „„„„Dublin Evening Mail‘/‘/ spricht, würde nur ein kfatholisches Bündniß hervorru- fen und auf diese Weise jene Streitigkeiten fortseßen, die zeder gute Bürger beendigt und vergessen zu sehen wünscht. Wir wollen um der Gerechtigkeit der Zukunft halber die Ungerechtig- keit der Vergangenheit vergessen.“ e

Ueber das Verfahren der Lords mit Bezug auf die Jrlän- dische Munizipal-Reform-Bill spricht sich der Courier in fol- gender Weise aus: „Man muß auf den ersten Blick gewahr werden, daß in dem Konklave der Tories eine Spaltung ausge- brochen ist, daß einige Tory - Lords, wie Winchilsea, Falmouth und Mansfield, die Aufrechterhaltung der protestantischen Cor- porationen mit all ipren Mißbräuchen wollen, und daßalso die Macht der Tories nicht mehr von langer Dauer seyn kann. Die kon- servativen Tories glauben, daß die destruktiven Tories zu weit gehen und zu rasch handeln, und sie danken dem Himmel, daß sie selbst sih- der Emancipation der Katholiken und jeder Art von Zugeständniß stets widersezt haben. Sie verdammen den Herzog von Wellington und seine Freunde, den Lord Lynd- hurs| und Sir R. Peel, weil diese nicht die Orangisten - Flagge aufgesteckt haben. Uebrigens ist der Zweck des Lyndhurstschen Vorschlages kein anderer , als die Bill im Ausschusse E stúmmeln./ Eben dieses Blatt glaubt, daß Lord Melbourne unter dem „jüngeren Anführer“/, von dem die destruktive Poli- tik der Tories in Bezug auf die Jrländischen Corporationen ausgehe, nicht, wie die „Morning Chronicle“ seine Aeußerung auslegt, den Lord Lyndhurst, fondern den Lord Stanley ge- meint habe. /

Der Entschluß des Ministeriums, fürs erste noch keine von den in dem Bericht der Jrländischen Armen-Kommissarien vor- geschlagenen Maßregeln auszuführen, wird vom Courier schr gebilligt. „Die Regierung““, sagt dieses Blatt, „wird nun Zeit haben, den Gegenstand gehörig in Erwägung zu ziehen und das- jenige , was sich als nútlich erweisen möchte, anzunehmen, das Uebrige aber zu verwerfen. Wenn die Kommissarien den Wunsch gehabt hätten, eine legislative Maßregel zu Gunsten der Zrlän- dischen Armen zu verhindern, so konnten sie kein besseres Mit- tel finde, als die Art, wie sie ihren Bericht abgefaßt, worin sie Auswanderungs-Pláne, Austrocknung der Súmpfe, ein neues Ackerbau-System, die Unterwerfung von ganz Jrland unter die Kontrolle von Kommissarien, als ob die Gutsbesißer ihr Eigen- thum nicht selbs verwalten könnten, und alles Mögliche durch einander geworfen haben. Daß irgend ein vernünftiger Mann diesen Mischmasch billigen kann, sekt uns noch mehr in Erstgu- nen, als der Bericht selbst.‘

Der Standard will wissen, daß es durch die Aussage eines Ingenieurs erwiesen sey, die Vernichtung der Statue MWilheim's U!. in Dublin habe nur durch Jemand bewerkstelligt werden kdnnen, der genaue Kenntniß in der Minirkunst besiße. Nach dein Courier joll eine Untersuchung, die von Beamten des Feldzeug-Amts in Dublin an der verstümmelten Statue an- geïellt worden, das Nesultat ergeben haben, daß die zur Bewir- fung der Explosion gebrauchte Substanz nicht Schießpulver, son- dern Knallsilber gewesen sey. Einer Anzeige der Munizipalität von Dublin zufolge, beabficl tigt dieselbe, das Standbild am 1, Juli d. J., dem Jahrestage der Schlacht am Beyae , unter großen Feierlichkeiten wieder aufstellen zu lassen.

An der Edinburger Universität ist der Lehrstuhl für die Logik erledigt, und es bewerben sih darum Sir William Ha- milton 1d Herr George Combe.

Es ist die Rede davon, eine National-Subscription für eine zur Untersuchung von Süd- und Mittel - Afrika bestimmte Ex- pedition zu crdffnen. Besonders sollen die unbekannten Gegen- den zwischen Litaku und dem Mond - Gebirge, in welchem sich das Bassin und vielleicht die Quelle des Zatre befindet, erforscht werden. Es is bereits beschlossen, daß die Expedition vom Kap der guten Hoffnung ausgehen und sich über den großen Binnensee Tschad einen Weg bis an die Nordküste von Afrika zu bahnen versuchen soll. E

Während aus den Seehäfen gemeldet worden, daß die Aus- rústung der in Kommission gestellten Kriegsschiffe große Zögerung durch den Mangel an Seevolk erleide, wozu man das unkundigste Landvolk zusammenraffe und sich um geeignetere Subjekte bis nach den Shetlands- und Orkney-ÎInseln umsehe, hat der Secre- cair der Admiralität im Unterhause erklärt, daß vielmehr eine Menge gedienter Seeleute sich freiwillig meldeten.

Die angebliche Nina Lassave, die sich hier dffentlich zeigt, hat dieser Tage cinen Brief an eins der Abendblätter geschickt, in welchem sie ihr Betragen nach Fieschi's Tode rechtfertigt und es sich zum Verdienste anrechnet, daß sie sich über das Ur- theil der dentlichen Meinung hinwegzuseßen wisse.

In Falmouth ist die Jacht „Clown“/ von Lissabon ange- langt, von wo sie am öten d. abgesegelt war. Der Prinz Fer- dinand war an diesem Tage noch nicht dort angelangt, zur gro- zen Betrübniß der Lissaboner, die ihn hon am Zten erwartet hatten. Der Geburtstag der Königin war am ten mit vielen Festlichkeiten begangen worden. :

Der Morning Posk zufolge, ginge in einigen hohen po- litischen Gesellschaften das Gerücht, es sey durch einen Courier von Madrid die Nachricht hierher gelangt, daß die verwitwete Königin, des langen Haders müde, insgeheim einen vertrauten Emissair an Don Carlos abgeschickt habe, um, ohne Wissen ih- res Kabinets, mit demselben über einen Vergleich zu unterhan- deln; zu diesem Gerücht soll das pldbliche Verschwinden einer ausgezeichneten und sehr einsichtsvollen Person aus Madrid An- [aß gegeben haben.

Das Gerücht, daß von Seiten. Englands und

wird vom Globe für ungegründet erklärt.

___ Am Sonnabend ist das Dampfboot „Royal Tar -- Woolwich nah Santander abgegangen. Es hat Munit Geld so wie auch drei Offiziere und 150 Mann von dex F lichen Marine - Artillerie am Bord. Ueberhaupt scheint die © gierung es mit der Cooperation sehr ernstlich zu meinen man glaubt, daß ein sehr bedeutendes Corps von Marine daten an der Nordküste von Spanien gelandet werden Diese Gerüchte, welche die Consols einigermaßen gedrüft h verursachten ein nicht unbedeutendes Steigen der Spay

sollen. E Bis zum 1. April hatte die Britische Legion in Sy

Krankheiten, verloren. E Vom Cap sind Zeitungen bis zum 3, Februar hier ej, gangen, wonach der Werth der Einfuhr daselbsk. in dem mit M 5. Januar schließenden Quartal 122,451 Pfd. und der Ven der Ausfuhr 55,192 Pfd. betragen hatte. Es war Allez rubi, in der Kolonie, und 72,700 Kaffern waren Unterthanen dg e nigs geworden. : M Nach Briefen aus Ober-Kanada haben die Mitgli des vollziehenden Raths, eines Conseils des Gouverneurs, ay log dem Geheimen Rathe des Königs von England, ihre p lassung in die Hände des Gouverneurs der Provinz, Sir Fi cis Head, niedergelegt. Nach Berichten aus New-York vom 24. v. M. way

Stadt abermals durch cine große Feuersbrunst heimgesucht u

den, bei welcher drei Menschen das Leben verloren haben, F,

große Brand zu Ende des vorigen Jahres hat ein solches y,ff

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dúrfniß von Handwerkern verursacht, daß der Tagelohn wu

Dollars und felbst mehr beträgt.

Der Globe meldet, daß Herr Arthur Tappau, de rühmte Amerikanische Abolitioni!t, nicht im Stande gew sey, seine großen Waaren-Vorräthe in New-York versichert zu; halten, wegen der Furcht der Versicherer, daß sie von den f, den der Emancipation würden in Brand gesteckt werden, d; habe er (der bedeutendste unter den mit Französischen Waarenhy delnden Kaufleuten der Vereinigten Staaten) in Boston wi|

chern lassen, wo er nach dem großen Brande von New-)|

seinen Ersaß zu Heller und Pfennig erhielt und deshalb, y

Dankbarkeit gegen die Vorsehung 20,000 Pfd. an verschidn|

milde Anstalten schenkte. Jun seine Tratten auf Boston zu

sem wohlthätigen Behuf seite er: „Valuta empfangen von n}

Herrn der Heerschaaren.““ Nie ee

Amsterdam, 19. April. Die öffentliche Audienz, died Majestät der König heute verliehen haben, way ungemein (ly zend und zahlreich und dauert in diesem Augenblicke noth su Um halb drei Uhr ist Se. Königl. Hoheit der Prinz von ) nien mit seinen beiden ältesten Sdhnen und um 4 Uhr, Königl. Hoheit der Prinz Friedrih im Palais angekom Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Friedrich dürfte wohl y Haag nicht verlassen. Heute Abend besucht die Kdnigl, Fan das Stadt - Theater, und morgen wird dieselbe das Franz! Schauspiel mit Höchstihrer Gegenwart beehren.

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Bie 10 Aptil Derr Konigr hat vorge [ternaus Händen des Ritter Hamilton Seymour dessen Beglaubigui Schreiben als Großbritanischer Gesandter in Belgien empfany

Ane M E Sr Nicolai, ter Drásidei Appellations-Gerichts von Lüttich, 73 Jahr alt, mit Tode gangen.

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U S UIE Bekanntinachung erlassen : L

„Die unterm 1öten d. M. bekauntgemächte Verfügung St.| zellenz des Herrn Generals, der die das Gebiet der freien Sl Krakau bescßt haltenden Trappen der drei Schußmächte komma hat alle diejenigen, welche dieses Gebiet zu verlassen verpflichitt und feine Erlaubuiß zu längerem Verweilen auf demsclben erh haben , aufgefordert, sich binnen acht Tagen uach Podgorze zu! fernen, wenn nicht die in obiger Verfügung angekündigte Sul gegen sie augeweudet werden soll. Da sich aber unter deu Persil

die zu der Kategorie der Theiluchmer an der Polnischen RevollmE 0 : E 2 ; T / : Po | aufgehalten hatte, langte, Schiffernachrichten zufolge, am 28sten

Ansprüche |\l

befinden fönnen, deren f noch zwa

gehören, auch solche : Lande augchoreu,

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sind und daher der Prüfung einer besouderen dazu erun U Ce E O DeE Senat, der ihm von Seiten der Konfercnz der Resideuten der dre

lauichtigsten Schußmächte dazu ertheiiten Ermächtigung hierdut allgemeinen Kenntniß, das obige Verfügung sich fkeineswegt V Judividuen dieser Art bezieht, und daß ihnen der Ubcbertrit! u Podgorze, falls von der oben besagten Kommission dah s würde, daß sie nicht zu hiesigem Laude gehörten, anch ua Abl F des obigen Termins noch freisteben soll. Es ift jedo jugler l merklich gemacht worden, daß obige Ausnahme für diejenigen gilt, von denen es erwiesen würde, daß sie sich falscher Dokument f dient, um zu beweisen, daß sie hiesigem Lande angchorcl. (gej.) * Senats-Präsident: Haller.“ Det Ga

Kassel, 18. April. Der Konsul der Vereinigten Stat! von Nord-Amerika für das Kurfürstenthum Hessen, Her 4 Gräbe, hat von hier eine Reise nah Hamburg angetreter er mit dem Nord - Amerikanischen am Berliner Hofe atte ten Gesandien, Herrn Wheaton, und den Nord-Amerika"

in den Hansestädten residirenden Konsuln zu einer Kons es Gy

zusammentressen wird. S : Der junge Vicomte Leon de Lat orde, Sohn d l Alexander de Laborde und Legations - Secretair bei der v Königl. Französischen Gesandtschaft, welcher sich in der Mid Zeit als Reisender im Orient und durch Herausgabe eines Ì i werés in Paris einen Europäischen Ruf erworben hakt / Vou verflossenen Jahre für das Studium der mittelalterlichen eine Reise nach mehreren Gegenden Nord-Deutschlands unte ist im Begriff, cine neue Kunstreise nuch im Laufe de 1fern? deni Sommers nach Vreußen, Sachsen, Bayern, nach uen h of Rheins, Wesiphalen und Holland anzutreten. Hr. de E 4 in seinem nächsten Werke darzuthun, daß den DéutsGS r Anf der Erfindung des Bilderdrucks zu vindiziren ist. T emt haben bisher weder die Schriftsteller Jtaliens, welche 1M.

F e - , S i Fp d 5 der Angabe des Vasari folgten, und sich zu S at CR1 2 09. » “(i 4. 4 +0 ec «L Finiguerra als ersten Erfinders erklärten, noch ¿éhaue Prüf

ten Frankreichs und Englands, welche ohne der Jtaliänischen Behauptung folgten, noch se

e . E á and 6 Mächte ein Ultimatum an Don Carlos abgefertigt worden d . VR lon Un)

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n, Wh arine:S, wi, abt, Fonds, welches leßtere noch durch die in der Times entha(! offizielle Erklärung vermehrt worden ist, daß die Dividen, der Spanischen Schuld? am 1. Mai gehdrig ausbezahlt weids

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M e - Se î Na 40 Offiziere und über 700 Mann, den größten Theil davoy F

erzog ift,

Der Senat hat vorgestern fol

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(bst viele De

Kunstgeschichtsforscher getheilt. ApouDe wil dis Filange der fersteher- und Formschneidekunsi in Deurs )land bis zu dem Kup 1d 10ten Jahrhundert zurückführen. Pt D bura 22. April. Der offiziellen Bekanntmachung g Verwaltungs - Kollegiums des hiesigen allgemeinen Kranken- / zufolge, wurden im Jahre 1835 in dieser Anstalt 5462 Franke verpflegt. Der Kosten - Aufwand betrug 269,699 Mark E Schill. 6 D. Crt. Die Einnahme war 263,768 Mark 14 Schill Crt., worunter 133,000 Mark Crt. von der Kämmerei geschossen. (Ein Saldo vom Jahre 1834 gab noch 11,612 arf 9 Schill. Crt.) Das Kapital der Anstalt belief sich im Anfange des Jahres 1835 auf 715,963 Mark 5 Schill. f D. co, und vermehrte sich im Laufe des Jahres um 5560 Mark Schill. Der Kapital-Fonds zum Bau oder zur Errichtung . Tevaraten Jrren - Heil - Anstalt war am Ende des Jahres 183) 44,192 Mark 4 Schill. Bco. Die Zahl der Geistes- tranken ist beinahe auf 100 gestiegen. - " München, 16. April. Das vorgestrige schône Fest der An- | tunst des Königs ist noch fortdauernd der Gegenstand der Unter- haltung unjeres Publikums. Man sah dabei, daß es nicht großer und fostbarer Zlluminationen, der Lampen und Transparente be- darf, um eine Stadt festlich zu schmücken. Blumen und Kränze, “die wehenden Fahnen von hohen Thürmen und Häusern, bunte Teppiche und Fostbare Shawls, gewähren einen viel sreudigern Anblicé als lange Reihen von Lampen. Indessen ist es bei die- em Schmuck nicht geblieben. Wohlthätige Menschenfreunde ha- ben die Rückkehr des Königs durch milde Spenden an die Ar: men und Waisen gefeiert und manche Thräne getrockénet. Bon ergreifender Wirkung A e S ande Kdnig zum ersten- mal wieder das Theater besuchte. Er wurde mit einem unbe- schreiblichen Enthusiasmus unler Pauken - und Trompetenschall empfangen. Hierauf trat das Personal der Oper hervor und " sang ein Lied freudigsten Willkommens nah ciner Melodie aus MMarschners Oper: der Templer und die Jüdin. Hierauf ward die Oper Zampa aufgeführt. Als Jhre Majestäten das Theater verließen, erschallten wiederholte Lebehochs. F ' Se. Majestät der König Otto von Griechenland, dessen Hierherkommen man in der zweiten Hälfte Mai's hot, werden " vorerst nur kurze Zeit hier verweilen und sodann sich nach Marien- had bei Eger begeben, um die dortige Feilquelle zu gebrauchen. Won diesem Badeort aus werden Se. Majestät der König Otto sich wieder hierher begeben und längere Zeit hier bleiden. L “Stuttgart, 18. April. Jn der heute nach den Oster- Ferien wieder zum erstenmale zusammengetretenen Abgeordne- ten-Kammer entwickelte Herr v. Ringler seine Motion úber Militaic-Angelegenheiten, Sein Antrag ging dahin, den Lieu- tenants, welche 12 Dienstjahre haben, eine Gehalts-Zulage von 75 Fl. jährlich, und denen, welche 20 Dienstjahre zählen, 100 Fl. jährliche Zulage zu bewilligen. Auch das Loos der Unteroffi- ziere bedùrse der Verbesserung, und er trug darauf an, denje- nigen Unteroffizieren, welche 20 Dienstjahre zählen, ein Drit- theil ihrer Besoldung als Aufbesserung zu bewilligen. Der An- trag wurde an die Finanz - Kommission verwiesen.“ Herr von Nummel trug in einer besondern Motion darauf an, die Re- gierung zu bitten, den Ankauf geschlossener Güter zum Zweck der Zerschlagung in kleine Parzellen ganz zu verbieten. Der E führte unter Anderem an, daß, nachdem das Gesel vom 95. April 1828 den Jsracliten den Güter-Handel verboten habe, ie Christen dieses Gewerbe nur um so schonungsloser gegen én Landmann treiben Die Theorie, daß das Glück der Staaten durch Vermehrung der Bevölkerung in Folge der Zer- plitterung des Grund-Besibes befördert werde, sey vor dem Anblicke der Thatsachen ganz unhaltbar. Dieser Antrag ward

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[an die Kommission für Gegenstände der innern Verwaltung

‘erwiesen.

Kar lsrUük P nach achttägiger Abwesenheit, von der Reise, welche Wdchstdieselben nach Nürnberg, Bamberg und Würzburg gemacht haben, gesteru Abend in dem erwünschtesten Wohlseyn hierher zurügekchr(

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herzogin Maria Dorothea ist in Begleitung der Erzherzoglichen

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Familie am 14. April um 5 Uhr Morgens mit dem Dampf- Woot „Pannonia ‘/ von Preßburg abgereist, und des schlechten ZOAnD - 7 - C m

Wetters ungeachtet, um 7 Uhr Abends desselben Tages glücklich

n Pesth angekommen.

Das Dampfboot „Ferdinand 1.,// welches seinen Erbauungs-

ort Triest am 17. März verließ und sich in Corfu, Zante und

allen übrigen Zwischenstationen zur Vollziehung seiner Geschäfte

März um 8 Uhr Morgens glücklich in Smyrna an. Dieses “Dampfboot wird während der in Konstantinopel statthaben-

“den Vermählungsfeierlichkeiten die „Maria Dorothea““ in ihren Fahrten zwischen Konstantinopel und Smyrna unterstüßen, am l. Mai aber die erste Reise von Konstantinopel nah Gal- Mlacz antreten und sich den die Donau befahrenden Dampfböten Fanreihen. Hiermit wäre die Verbindung zwischen Preßburg [Und Konstantinopel hergestellt und wird durch geregelte, zwei: mal des Monats \tatthabende Fahrten bis zum Monate

{Oftober unterhalten werden. So gestaltet sich nun eine, früher mit jo vielen Beschwerlichkeiten verbundene Reise zu einer an-

sgenchmen und bequemen Lustfahrt, und die Vermehrung der D ampsbôte „auf der obern Donau, so wie die in diesem Jahre init dem glücklichsten Erfolge eingeleiteten Verbesserungen lassen keinen Zweifel, daß die Reisedguer für das fünftige Jahr sich noch verkürzen wird, : / E A neuerbaute Dampfboot ¡¡Nador“ (Pa- ißt véllead i e E O gefuhrt A SA pitatn H. a u, ol det und wird. Sonntag den 25. April um halb 10 Uhr gens seine erste Fahrt von Wien nach Preßburg antreten.

N P Gh 109 S Bun id R LE S , b Preßburg, 15. April. Der Stände-Tafel ist von Seiten el Magnaten die Mittheilung gemacht worden, daß sich der Stzbischof von Erlau, Ladislaus Pyrker (der rühmlichst bekannte » - N N ( , j A LtuUtsche Dichter), erboten habe, die von ihm seit Jakren ge- melten 140 Original-Gemälde berühmter Meister dem neu U begründenden National-Museum zu schenken.

Jtalten. A: Mailand, 14, April. Se. Kaiseri. Hoheit der Erzherzog- A Vice-König ist nebst seiner erlauchten Gemahlin gestern von Ve-

N nedig w Ti S L, R O f, 9/ wo sle sich drei Monate lang aufgehalten , hier wieder tingetroffen. : 9 , hier wiede

er König von Sardinien ist von seiner nach Savona un

: ter » F L , e M} ‘nommenen Reise nah Turin zurückgekehrt.

nit he E 9. April. Die heilige Woche und das Österfest sind d alte ommlicher Pracht hier gefeiert worden, und der Papst è heiligen Functionen persönlich vollzozen. Die Erleuch-

M73 tung der St. Peters-Kuppel und die Girandola auf der Engels- burg konnten wegen des schlechten Wetters am Ostertage nicht stattfinden, und sind bis Ende dieser Woche ausgeseßt, wodurch viele Fremde, die ihre Abreise auf heute bestimmt hatten, um dies großartige Schauspiel kommen. Der Kdnig von Neapel wurde vergeblich erwartet; man behauptet nämlich, er sey vom Papste zur Osterfeier eingeladen gewesen. Dom Miguel, der schon im vorigen Jahr bei einer Brüderschaft eingetreten ist, voll- 18 die Function des Fußwaschens am Gründonnerstage bei den Pilgern, und vertheilte am ersten Feiertage mehrere Orden und Titel an die ihm treu gebliebenen Freunde.

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_ Lortes-Verhandlungen. Prokuradoren-Kammer. Sihung vom 7, April. Die Diskussion der Adresse wurde fortgeseßt. Herr Burriel sprach gegen die Adresse, weil die- \elbe nichts über die der Königin gemachten Vorschläge, über die Mitwirkung der Verbündeten und über den Zustand des Mini- steriums enthalte. Auch behauptete er, die Regierung habe den General Alava beaustragt, die Juntervention Frankreichs nachzu- suchen. Der Conseils-Präsident erwiederte hierauf, daß ein Gesuch wegen einer Jntervention Frankreichs nicht stattgefunden habe, aber die Spanische Regierung erhalte von der Franzdsi schen täglich Beweise der Freundschaft und des Wunsches, die Sache der Königin triumphiren zu sehen. Er fügte hinzu, daß die Art der Intervention, zu der sich England bereit erklärt habe, ebenfalls nicht nachgesucht worden sey. Nach den Vorfällen in Plencia habe das Kabinet in London eingesehen, daß, dem Quadrupel- Traëtat gemäß, die Zeit zum Handeln gekommen sey, und da die Engländer stets schnell in der Ausführung seyen, so hätten sie so zleich beschlossen, den Ober-Befehlshaber im Norden direkt zu unterstüßen. Aber die Spanische Regierung habe keine Jn- tervention irgend einer Art verlangt. Herr Galiano forderte hierauf das Ministerium auf, über den Gebrauch, den es von dem Vertrauens-Votum gemacht, Rechenschaft abzulegen ; worauf Herr Mendizabal erwiederte, die Kammer solle hierüber zus srieden gestellt werden, sobald das Budget vorgelegt worden sey; bis dahin könne er den Schleier nicht lüften, der die Operatio- nen des Kabinets bedecke,

Sibung vom 9. April. Die ersten vier Paragraphen der Adresse wurden, nach einigen Bemerkungen, ohne Abstim- mung angenommen, Der fünfte Paragraph, welcher das volle Vertrauen in die Freundschaft und das Wohlwollen der Mächte ausspricht, die den Quadrupel - Traktat unterzeichnet haben, gab zu einigen Erörterungen Anlaß, indem Herr Hamindes, ein neues Mitglied, äußerte, eine Coterie (Pandilla) habe die Juli- Revolution nur zu ihrem eigenen Vortheil benußt. Herr Men- dizabal sprah sein Erstaunen darúber aus, daß eine solche Beleidigung gegen einen Fürsten, eine Nation und eine Regierung in einem Augenblicke ausgesprochen werde, wo dieselben Spanien die ausgezeichnetsten und uneigennükigsten Dienste leisteten. Die von dew Redner ausgesprochene Beschul- digung sey eine durchaus ungegründete. Seit der Juli-Revolu- tion sey der Titel „Kdnig von Frankreich“ in „König der Fran- osen‘/ umgeändert worden, um dadurch anzudeuten, daß Ludwig Philipp nicht der Herr des Landes sey, sondern in den Herzen des Volkes herrsche, Nach einigen Bemerkungen der Herren Carasco und Jsturiz in Betreff der Intervention wurde die wei- tere Diskussion der Adresse bis auf die Sißung vom U10ten ver- tagt, von der das Wichtigste bereits mitgetheilt worden ist.

Madrid, 10, April. Jn der heutigen Hof-Zeitung liest man: „Die Königin hat es nicht fúr angemessen gehalten, die von dem General Mina geforderte Entlassung von dem Kommando der Armee des Fürstenthums Catalonien anzuneh- men. Wir erfahren so eben, daß der Bischof von Palencia am Morgen des öten d. M. seine Didcese verlassen hat. Die Be- hörden der benachbarten Provinzen haben deshalb alle ndôthige Maßregeln ergriffen.“ __— Die Englischen Zeitungen theilen das Entlassungs- Gesuch des Generals Mina (aus dem Hauptquartier Cervera vom 1, pril datirt) und ein von demselben General an einen seiner Freunde gerichtetes Rechtfertigungs-Schreiben (datirt aus dem Hauptquartier Valls vom 15. März) in Bezug auf die Hinrichtung der Mutter Cabrera's mit. Der Grund dieser Maßregel wird in beiden Dokumenten ganz in derselben Weise dargestellt, wie in einem Bericht aus Barcelona, den die „Mor- ning Chronicte‘/ kurzlich mittheilte. (S. den Art. Spanien in Nr. 117 der St.-Ztg.) Jun seinem an den Kriegs-Minister ge- richteten Gesuch sagt Mina, er kdnne unter solchen Umständen, da man ihn so gemeiner Rachsucht für fähig halte, sein Kom- mando nicht behalten. Am Schluß des anderen Schreibens heißt es: „Sie sagen mir, die fremden Gesandten drohten, sich ins Mittel zu legen. Warum bestreben sich diese Herren nicht durch ihre diplomatischen Noten, dem Verfahren der feind- lichen Banden Einhalt zu thun, die an die Arbeiter auf den Feldern Hand anlegen, Weiber und Kinder auf den Dörfern eu-

‘greifen und sie zur Bezahlung schweren Ldsegeldes zwingen oder

grausamer Weise über die Klinge springen lassen? Warum ver- hindern sie nicht andere Länder, daß dieselben dem Feinde Waf- fen und Hülfsmittel liefern, ohne deren Hülfe dieser den Krieg nicht würde fortseßen können? Was ist ihr Zweck, was verlan- gen sie von uns? Kann die Armee Jhrer Majestät geduldige Zuschauerin bei den Gräueln bleiben, die der Feind verübt? Soll sie auf den Schrei der Bewohner nicht achten, die bei sol- chen Auftritten als Opfer fallen? Jn Kriegen, wo es sich um Meinungen handelt, meine Freunde, da muß man mit starker Hand die Partei niederhalten, die sich durch Mittel des Schrek- kens und der Grausamkeit Gehorsam zu verschaffen sucht, sonst erlangt sle zuleßt ein Uebergewicht, das ihr den Sieg sichern muß.

Französische Blätter theilen nachstehendes Schreiben aus Madrid vom 10, April mit: „Das Ministerium Mendi- zabal's scheint sich mehr und mehr zu befestigen; ich sage, es scheint, denn in Spanien muß man nichts zu bestimmt ausspre- chen. Wenn es sich hält, so haben wir das sonderbare Schau- spiel eines M nisteriums, das weder vollzählig gemacht, noch ge- stürzt werden kann. Wie indessen die Minister dadurch, daß sie sich so lange im Amte erhalten, olle Vorheriagungen Lügen ge- siraft haben, so hat ihrerseits auch die Opposition alle Berechnun- gen getäuscht. Die innige Freundschaft, die zwischen Mendizabal und ior linkeaSeite der vorigenKammerbejtand, hat noch nicht aufgehört. Es ist merkwürdig, mit welcher Langsamkeit und Ungewißheit die neue Kammer zu Werke geht. Bei ihrer Eröffnung am 22. März schien sie sich für cine konstituirende Versammlung erklären, die Proceres-Kammer unterdrücken, die Fideikommisse abschaffen zu wollen u. #, w. Statt dessen sehen wir alle Par- teien ihre Fühlhdrner ausstrecken, um sich gegenseitig zu beta- sten, und endlich sich in einer neuen Majorität verlieren, die Jedermann, und die Minister am meisten, in Erstaunen sett.“

„_ Dieselben Blätter melden aus Saragossa vom 7. April: „Die hier befindlichen Streitkräfte der Regierung, aus 1400 Mann Jnfanterie und 140 Pferden bestchend, sind unzu- reichend, um uns gegen die Angriffe des Feindes zu {hüben der 6000 Mann FJnfanterie und 400 Mann Kavallerie hat. General Serrano, der sich zur Reise nah der Hauptstadt an- schickte, hat den Befehl von der Regierung erhalten, das Kom mando wieder zu übernehmen. Wir wissen noch nicht, wel che Resultate das Gesuch der mobilen National-Garde mehrerer Kantone um Wiedereinsezung des Generals Nogueras in sein Kommando gehabt hat. Jn Murcia haben einige Unruhen stattgefunden. Die Ruhestdrer drangen in die Gefängnisse und ermordeten mehrere Gefangene. Funfzig Soldaten, die von den Karlisten angegriffen wurden, sind zu ihnen übergegangen.“

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__ Uebereinstimmend mit den (im gestrigen Blatte der St. Ztg. befindlichen) Nachrichten des Journal de St. Pétersbourg meldet die Allgemeine Zeitung in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 30. März: „Jch habe Jhnen heute die wichtige Nachricht zu melden, daß, nachdem die Russische Re- gierung die Ueberzeugung erhalten, daß feine fremde Macht sich in der leßten Zeit mehr anmaßen wollte, sich in die gegenseiti: gen Verhältnisse zu mischen, welche zwischen der Pforte und Rußland bestehen und durch die bekannten Verträge genau ge: regelt worden sind, sie sich bereit erklárt hat, der Pforte die Einhaltung ihrer übernommenen Verpflichtungen dahin zu erleich- tern, daß ihr abermals ein bedeutender Nachlaß in den Kriegs- Contributionen zugestanden und sie in die Lage geseßt wird, den

| Rückstand ohne große Anstrengung, und zwar in Einem Ter

min, der in einigen Monaten eintreten wird, abtragen zu kdn- nen. Da nun in dem Vertrage von Adrianopel stipulirt ist, daß die Festung Silistria bis zur völligen Abtragung der Kriegs: Contribution von Rußland als Depot zurückgehalten werden soll, so folgt daraus, daß jet, wo die Pforte durch diese neuen Be- weise sreundschaftlicher Gesinnung von Seiten des Kaisers Nikolaus in die Lage gesest is, ihre Schuld gänzlich abzutragen, auc)

dieser Plaß um jene Zeit geräumt werden muß. Jm Laufe des gestrigen Tages ward die Pforte von diesem für sie so wohlmeinenden Beschlusse des Russishen Ka-

binets in Kenntniß gesekt, und man sah heute eine Deputation des Divans und die Minister der Pforte sich zu Herrn Buteniessf begeben, um ihn im Namen des Sultans zu befomplimentiren und den Dank zu bezeugen, welchen er bei dies ser Gelegenheit dem Repräsentanten Rußlands darzubringen sich verpflichtet glaubte. Obgleich schon vielfach von der Räumung Silistria's die Rede gewesen und die Englischen Journale seit dem Besuche Lord Durham's zu Konstantinopel ungufhérlich dar- auf zurückkamen, sie mehrmals schon als nahe bevorstehend, dann wieder als lange hinagusgeschoben oder gar nicht stattfindend dar- stellten, in der leßten Zeit aber als abgemacht ansahen und Eng- land das Verdienst davon zuschreiben wollten, so kann ih Jhnen doch bestimmt versichern, daß weder England noch Frankreich hier- bei die Hand im Spiele gehabt, sondern daß Lord Ponsonby und Admiral Roussin sich überrascht gefühlt haben, als sie heute von einer Uebereinkunft hörten, die dazu beitragen muß, die freund: schaftlichen Beziehungen zwischen der Pforte und Rußland noch mehr zu befestigen. Uebrigens is das Betragen dieser beiden Botschafter, wie ich schon früher erwähnte, jeßt viel zuvorkom- mender gegen die Pforte. Sie bestreben sich, dem Sultan Ver trauen einzuflößen; allein nah Allem, was in den leßten Jah- ren vorgefallen, kann sih die Pforte nur nach und nach über- zeugen, daß man es so redlich mit ihr meint, als man ihr zu versichern bemüht ist.“ :

Aus Syrien lauten die Nachrichten fortwährend ungün- stig für Ibrahim Pascha; er hatte seine Truppen zusammenge- zogen, und schien durch neue Maßregeln der Strenge sich Ach- tung verschaffen zu wollen. Die verschiedenen Völkerstämme in den eroberten Previnzen sind ihm aber höchlich abgeneigt, und t ist zu bezweifeln, ob er in die Länge sih wird behaupten

nnen.

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Berlin, 24. April. Das Königl. Ministerium der geist lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten hat aus wich- tigen Gründen, und besonders deshalb, weil gegenwärtig eine so große Anzahl tüchtig vorgebildeter Kandidaten des evangeli- schen Predigtamtes vorhanden is, fär nöthig erachtet , fejtzu- seßen: daß die Dispensation vom kanonischen Alter, wenn Kan- didaten oder für solche auch Kirchenvatrone dieselbe erbitten, nur in den Fällen ertheilt werde, wenn der Kandidat bei der Wahl[- fähigkeits - Prüfung die Censur „vorzüglich bestanden““ erhal- ten hat.

Der Geheime Hofrath und Professor Dr. Harleß zu Bonn ist von der Königl. medizinischen Akademie zu Paris zu ihrem korrespondirenden Mitgliede erwählc worden.

—— C G E ar —— —-

Cer See n ea in Bezichung auf die Beurtheilung dieses Kunstwerks in Nr. 114 der Staats - Zeitung,

Wir finden in der oben angezogenen Beurtheilung mit Vergnüs- genu den Scharfsinn, die Kenntuip, die fleißige und redliche Betrach- tung, so wie die woblivoliende Schonung und Achcung wieder, wel- che jedem wackern Streben, auch wo wir nicht mit hu eiuverstan- den siud, gebührt Eigenschaften, wriche den Verfasser bei allen Arbcîten dicser Art ausz:tchnen. Mit jener Achtung und Schouung, die wir freilich cinem Künstler, wie Bendemaunu, gegenüber, ohne uns sel} herabzuseuen, nie verleuguen dürfen, finden wir auch die Bedenken geäußert, welche dem BVeuribeiler hinsiehtlich der Gruppen aux beiden Saiten des Jeremias beigegangen sind, und zweifeln nicht, daß er im Folgenden geru cine Aufçassung des ganzen Kunstwerfks vernchmen werde, bei tvelchex jen: B d.nfen verschwinden dürften.

Jercmias, die Haupifigur des Biides, eine gewaliige, bedeut- same, in allen ihren Theileu plastisch ausgeprägte Greisfengestalt, üt in dex Mitte, über alle Andere hervorragend, in äußerer Ruhe, aber mit deu iiefsten innern Schmerz “auf Trümmern, welche wir wit dem Beurthciler als Tempel-Trümmex eckennen. Ketiu Grund cin-:s besonderen Schmerzes wird uns an im fund. Vou den Pèerso- nen an betden Seiten steht keine mit thm in unmittelbarer Bezie- bung, feine richtet nux den Blick auf ihn, \o wie cer keine cínes Blickes würdigt. Ju fich selbs abgesch!o}en, zum Boden hiastarreud, it er versunfên, uicht in besonderen, fouderu in allgemeinen großen Schmerz über decn Untergang des Tempels, in dessen Altar auch der Thron des Gott - Reiches stürzte über das Geschick d:s einst von Gott cinzig geliebten Volkes, auf weiches jeßt die Rache Jehova's graucnvoll heretubricht.

Auders die Gruppen auf beiden Seiten, in welchen wir die, sol che Zerstörung begleitenden Ereignisse versinnlicht schen. Jede der hier dargestellten Personen is erfüllt vou ihren:

di lten besouderen Schmerz, dessen Grund uns klar vor Augen liegt. L‘nks vom Pro pheten Kinder, beschäftigt um die todten und fteröeaden Väter, je