1836 / 119 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

O A O E D T E N R G R Ä R R E L R E E atis Em

sehr mdglich, daß sie dieselbe, aller fremden Opposition zum N durch ihr Geld erhalten werden. Jn der That sind dstlich L Tanger die guten Ankerpläße nicht sehr häufig, Und einc Rhede wie die von Ceuta wáre fr die Amerikanische Marinc eau keine sehr kostbare Erwerbung.‘“ Der Con stituston nel theilt über denselben Gegenstand ein Schreiben gus Toulon mit, worin es unter Anderem heißt: „Jn den ersten Tagen d. M. meldete ich Ihnen, daß das Dampfschiff „Sphinx“ von hier abgesegelt, und daß dessen Bestimmung geheim gehalten worden sey. Die- ses Schiff ist nun gestern svieder auf hiesiger Rhede angetom- men, und man erfährt, daß es tin Tanger A ist. Die Konsuln von Frankreich und England hatten ihre Regicrungen von den Unterhandlungen in Kenntniß geselzt, die zwischen den Vereinigten Staaten und der Marokkanischen Regtert ng übet die Abtretung eines Hafens im Mittelländischen Nèeere geführt werden, und die leßten Depeschen der Konsuln, die hle gegen Ende des Monats Februar abgesandt hatten, waren m höch sten Grade dringend gewesen. Diese Depeschen haben dem Ministerium im Laufe des Monats März zugehen müssen ; wal scheinlich aber hat man sich, ehe man einen Schritt thun ¡woollce, mit dex Englischen Regierung berathen wolle, U a A März erhielt der 7 Sphynx N wichtige Depeschen, lichtete am “andern Morgen die Anker E segelte nah Tanger. Dieses Schiss überbrachte dem Franz! sis schen Konsul seine ÎIhstrucrionen, und hielt sich mehrer? Tage daselbs auf, um das Resultat der Schritte abzuwarten, die der Konjul bei dem Kaiser ju thun beauftragt worden war. le Antwort des Afrikanischen Monarchen auf die Vorstellungen unserer Regierung ist geheim gehalten worden ; wahrscheinlich aber wird das Kabinet bei der Erörterung des Budgets des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten von derselben Gebrauch machen.“ GirbHbritanten und Jrilan d.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 21. April. (Nachtrag.) Sir Q A gnew glaubte, als er um die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill wegen strengerer Heilighaltung des Sabbaths ersuchte, nicht erst von neuem seine diesfälligen Ansichten dem Hause auseinanderzuseßen zu brauchen, weil es schon das dritte Mal sey, daß diejer Se: genstand von ihm zur Sprache gebracht werde; auch hoffte er, daß fein Mitglied sich der Einbringung seiner Bill werde wi- dersezen wollen. (Ja, ja!) Sir O. Mosley, der den Antrag unterstüßte, war erstaunt darüber, zu hören, daß sich Mitglieder dieses Hauses einer Maßregel widersezen wollten, die ihnen noth unbekannt sey. (Hört! und Belächter.) „Es wundert mich““/ fuhr der Redner fort, „daß ein Unterhaus in einem christlichen Lande einen solchen Gegenstand als etwas Lächerliches ansieht und ihn mit solcher Verächtlichkeit behandelt. Jch weiß nicht, was Andere dabei fühlen mögen , aber für mich ist es empdrend. Fch weiß, daß ich einen Schritt thue, der in diejem Hause un- populair ist, indem ich den Antrag des ehrenwerthen Baronets unterstüße, aber ich habe eine religiöse Pflicht zu erfüllen, wo- für ih anderswo verantwortlich bin, und wovon mich daher nichts abschrecken soll. Jedes Mitglied dieses Hauses muß, dente ih, wenn es den Bericht über diesen Gegenstand gelesen hat, davon überzeugt seyn, daß der Tag des Herrn nicht gebührend heilig gehalten wird, und daß daher ein Gese dieserhalb noth- wendig ijn. Wenn im Herzen der Hauptstadt die stille Feier des Sonntags gehörig beobachtet wird, so liegt dies wohl zum Theil darin, das díe meisten Personen, die dort wohnen, sich des Sonntags gewöhnlich außerhalb der Stadt aufhalten; aber es freut mich, doch endlich das Geständniß gehört zu haben, daß dies im Westende der Stadt nicht der all t Uno daß man dort nicht ungestôre nach und aus der Kirche gehen kann. (Hört! und nein, nein!) Meiner Ansicht nach, gereicht es dem ehrenwer- then Baronet zu großer Chre, daß er, so oft er auch eine Nie- derlage erlitten, so oft er verlacht und verspottet worden, sich doch von der Erneuerung sciner Motion zum Besten des Landes nicht hat abbringen lassen. (Gelächter.) Jch gebe zu, daß die Einmischung der Legislatur die Menschen nicht religids machen kann, und in diesem Sinn wird auch die Maßregel nicht bean- tragt, sondern man wünscht nur, daß die religiösen und gutge- sinnten Klassen der Gesellschast in ihrer Frömmigkeit nicht ge-

stôrt, gehindert und verfolgt werden sollen. Die Ev- laubniß, daß Bier- und Branntweinläden am Sonntage gedssnet werden dürfen, hat die größte Sittenlosigkeit zur

Folge gehabt. Das ehrenwerthe Mitglied für Dublin mag im- mer darüber lachen, aber es muß wissen, daß in den Brannt- wein - Läden große Unsittlichkeit herrschte.“ D'Connell: „Ich habe nie einen besucht.“ (Gelächter. ) Herr Gisborne meinte, es handle sich hier nicht um eine religidse Frage; der ehren- werthe Baronet babe ja gar nicht einmal gesagt, von welcher Art \ein Gese seyn solle; bisher sey ihm jeder Versuch sehlge- lagen, und der zeßige sey offenbar auch eine ganz unnüße Be- müähung; er wolle daher auf die vorläufige Frage antragen, da- mir die Zeit des Hauses nicht mit vergeblichen Dingen verschwen- det werde; im Oberhause sey auch eine ähnliche Bill eingebracht worden, es habe aber dem Unterhause die Gunst erwiesen, sie ihnz nicht zu übersenden. Herv O’ Connell, der hierguf das Wort naßm, versicherte, er habe nicht daran gedacht, Über den ehren- werthen Baronet zu lachen, denn dieser sey eine zu achtbare und zu geachtete Perfon, als daß Jemand über ihn lachen fônne; er habe sich nur deshalb des Lachens nicht enthalten können, weil ihm ein kleines Gedicht eingefallen, in weichem von zwei Rittern erzählt werde, die mit einander im Konventikel gesessen, und von denen der Eine ein sehr kurioser Kauz, der Andere ein so strenger Puritaner gewesen, daß er au Montage seine gott- lose Kaße gehängt habe, weil sie am Sountage eine Maus ge- tódtet. (Großes Gelächter.) Der Redner behauptete dann, daß

es fein Land “gebe, wo der Sonntag so heilig gehalten werde, wie in England, und daß vielmehr andere Länder

daran ein Veispiel nehmen kdunten, als daß es in Eng- land noch einer legislativen Einschärfung der Sonntagsfeier bedúrfe. „Die Zeit der blutigen Verfolgungen,“ fuhr O’'Connell fort, „deren es leider hier in Menge gegeben hat, ist, Gott sey Dank, jeßt vorüber. Jede Sekte, die am Ruder war, besleckcte sich mit Blut und verlelzte so die ersten Lehrea der christlichen Re- ligion: die Katholiken zur Zeit der Maria, die Protestanten zur Zeit der Elisabeth, die Presbyterianer zur Zeit der Usurpag- tion; das Verbrechen war ein allgemeines, Aber, wie gesagt, diese Zeiten sind nun vorbei, und sollen wir daher jet durch die erbärmliche Aufreizung einer Klasse von Menschen gegen - die andere, durch diejenigen, die auf ausschließliche Frömmigkeit Anspruch machen, die \ch für höhere Wesen halten und alle ihre Gegner als Feinde Gottes anklagen, sollen wir uns da- durch von neuem gegén einander in Harnisch bringen lassen? (Hdôrt, hört!) Erinnern Sie sich an -den Naylorschen Prozeß, der in einer früheren Zeit vor diesem Hause gefährt wurde, und wo ein Jeder sich beeiferte, zu zeigen, daß er Gotc

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ergebener sey, als sein Nächster. Und | Fol Nach Verlauf von sechs Wochen fällte man, um seine christliche Frdmmigkeit zu bekunden, statt Naylor zum Tode zu verdam-

was war die Folge ?

men, einen milden Urtheilsspruch, wie man es nannte. Und worin bestand dieses milde Urthcil ? Seine Nase sollte ausge- {lißzt, seine Zunge durchbohrt, seine Stirn gebrandmarkt, seine Ohren abgeschnitten und er selbst dann von Cheapside bis Cha- ring-Croß gepeitscht werden. (Hört, hört!) Man \chaudert,

wenn man hört, daß das Parlament so etwas gethan. *e6t fann Jeder sich des Sonntags, wenn er will, sei nen Lebensunterhalt verdienen. Was treibt denn also die Leute, den Sonntag so heilig zu halten? Die Macht der religidsen Gesinnung.“ Sir O Mosley: „Nein, nein.

sie sind gezwungen, zu arbeiten.“ O'Connell: „Wer zwingt sie? J| ein Geses vorhanden, wodurch Jemand gezwungen wird, des Sonntags zu arbeiten ? (Hört! und Beifall.) Es ij ihre eigene Wahl, wenn sie arbeiten. Wenn also ihr Gewissen se schon abhált, am Sonntage zu arbeiten, wozu Eure Vill ? Is dies ein Gegenstand der Geselßgebung? Will man uns, dic wir uns solcher Gesebgebung widerseßen, unser Lachen und Ge- spôtt zum Vorwurf machen? Nur die trisst der Vorwurf, die dergleichen Maßregeln vorschlagen. (Hört!) Man lasse den morali- schen Einfluß wirken, dieser wird die Heilighaltung des Sabbaths mehr befdrdern, als irgend ein künstlerisches Mittel es vermöchte.““ “Beifall. ) Herr Potter widerseßte sich dem Antrage SirA. Agnew's besonders deshalb, weil die früheren Bills desselben nur Sträas- bestimmungen gegen die arbeitenden Klassen enthalten hätten, ohne die Reichez in ihren Vergnügungen zu behindern. Herr Warburton meinte, wenn das Parlament anfinge, solche Maß-

regeln in den Bereich seiner Gesekgebung zu zichen, Jo wisse er nicht, zu welchem Suade der Abgeschmacktheit es am Ende gelangen würde. Herr Baines machte

jedoch bemerklich, daß in Bezug auf die Sabbathöfeier mehr

Petitionen, als über irgend einen andern Gegenstand, während dieser Session eingegangen seyen, und daß es daher ungerecht

seyn wúrde, der Bill des ehrenwerthen Baronets ganz die Thür zu verschließen. Herr Roebuck erklärte die von Sir A. Agnew beantragte Maßregel für baare Heuchelei, ohne jedoch dem An- tragsteller selbst dabei heuchlerischhe Beweggründe unterlegen zu wollen; man habe, meinte er, bei dieser Maßregel zweierle! Ab- sichten , eine wirkliche und eine scheinbare. „Warum“, fragte er, „lassen sich diese tapferen Vertheidiger der Heilighaltung des Sabbaxhs am Sonntage von ihren Dienstboten aufwarten ? Lassen sich nicht diese \trengen Frommen des Sonntags ihre Schuhe pußen, ihre Kleider ausbürsten und Alles verrichten, was sie Zu ihrer häuslichen Ordnung und Bequemlichkeit sür nöchig halten ?

Sir O. Mosley: „Ja, gber wir heißen unsere Dienerschaft auch in die Kirche gehen.“ Herr Roebuck: „Aber vergißt

denn der ehrenwerthe Baronet, daß sie ihre Herrschaft nach O | Kirche fähren muß, und daß die Geistlichen, die in den Kirchen

predigen, sich dorthin fahreu lassen? Wie fommen denn da ihre Kutscher in die Kirche? Genug, die ganze Geschichte ist eine Posse, von Anfang bis zu Ende, und nichts als Scheinheilig- feit. (Hdrt!) Wenn aber der ehrenwerthe Baronet von seiner Biil nicht ablassen will, so werde ich die Reinheit seiner Mora- lität auf die Probe steilen und als Amendement vorschlagen : erstens, daß Alle, die des Sonntags ein Klubhaus besuchen, 10 Pfd. Strafe zahlen sollen, wovon der Angeber 5 ‘Pfd. und der König 5 Pfd. bekommen mag (hört! und Gelächter); zwei- tens, daß jeder Bediente, der ‘des Sonntags von jeinem Herrn in Dienstsachen ausgeschikt wird, das Recht haben soll, auf eine Geldstrafe von 10 Pfd. zu klagen (Gelächter); drittens, daß jeder Geistliche, der sich des Sonntags în setner Kutsche nach der Kirche fahren läßt, 100 Pfd. und jeder Bischof der Angli- kanischen Kirche in gleichem Fall 200 Pfd. Geldbuße zahlen soll; endlich, daß der Hydepark und der zoologische Garten am

Sonntag geschlossen bleiben sollen. (Hört: Einige Mit- glieder rufen: „Auch Tattérsall s.) Dei Tattersall's bin ih nie gewesen; ih kenne den Ort nicht, und ich will

die Sorge dafür Anderen überlassen; aber jedenfalls will ich alles Mögliche anwenden , damit die Straßen des Sonntags so cinsam und traurig als möglich werden. (Hört \) Wenn wir so für die gehdrige Heilighaltung des Sabbaths von Seiten der Reichen gesorgt haben werden, dann können wir uns auch mit der Geseßgebung in Bezug auf die Arien beschäftigen.“ (Bei- fall.) Nachdem noch Lord Sandon auf die Vorwürfe des vorigen Redners Einiges erwiedert und namentlich be- hauptet hatte, daß sih von Seiten einiger ehrenwerthen Mitglieder, die immer- so - viel vou Toleranz sprächen, gerade die größte Intoleranz gegen religidse Gebräuche und fromme Gesinnungen kundgede, wurde zur. Abstimmung geschrit- ten, deren Resultat (wie gestern gemeldet) eine Majorität von 118 Stimmen für die Bewilligung der von Sir M Agnew nachgesuchten Erlaubniß war, seine Dill einbringen zu dürfen, woraus sich jedoch, da es sich hier bloß um eine Frage der Form handelte, noch keinesweges folgern läßt, daß auch die Bill selbst diesmal die Genehmigung des Hauses erhalten dürfte.

London, 22. April. Gestern war großer Cercle bei der Königin; vorher hatte der Gesandte der Königin von ‘Portugal eine Audienz bei Jhrer Majestät. Beim Cercle wurden der Königin unter Anderen der Gesandte der Vereinigten Staaten am St. Petersburger Hofe, Herr Wilkins, und der vom Kô- nig von Audih nach England gesandte Botschafter Mulvi Ma- hommed Jomael Chan vorgestellt. E

Nach den Angaben des Herrn P. Stewart hätte die Eng- lische Gesanunt- Ausfuhr von Baumwollen - Waaren in Jahre §34 sich auf 355,793,899 Englische Ellen, zum Werth von 14,157,552 Pfd. Sterling, belaufen, wovon nach der Lüurkei allein 28,621,490 Ellen, zum Werthe von 828,245 Pfd., gegan- gen wären. Jm Jahre 1827 wären nach Rußland für 1,408,970 Pfd., nach der Türkei für 531,740 Pfd. Britischer Manufaktur- Waaren, im Jahre 1834 nah Rußland für 1,382,209 Pfund, nach der Türkei für 1,207,941 Pfd. ausgeführt worden ; folglich hätte der Englische Auefuhr-Handel nach Rußland in 7 Zahren um 13 pCt. abgenommen, dagegen nach der Türkei um 100 pCt. und darüber zugenommen. Nach Rußland gingen die Schisse ohne Fracht hin und kämen beladen zurück; gerade das Umge- kehrte sey bei der Türkei der Fall. Die Türkischen Manufak- iuren hätten gegen die Billigkeit der Britischen nicht Stand halten fônnen. Von 600 Webestühlen, die im Jahre 1812 in Séutari bestanden, wären im J. 1831 nur 40 übrig geblieben, und von 2000 Webestühlen, die 1812 in Tirnowa gewejen, hät- ten im J. 1832 nur noch 200 bestanden. Der Transichandel uber Trapezunt nach Persien habe im J. 1830 aus 5000 Bal- len, zum Werthe von 250,009 Pfd. Sterl. , im F. 1834 aus 12,000 Ballen, zum Werthe von 600,000 Pfd. , im I. 1835, trolz der Cholera und der Pest, aus 19,309 Ballen, zum Werche von 965,000 Pfo. Sterl. bestanden und habe folglich in 0 Jah- ren um 300 pCt. zugenommen, Die hiesigen Blätter beschäfti-

gen sich noch viel mit der Diskussion des Stewartfchen Antr ges, aus welcher die Times Gelegenheit nimmt, die Palm V stonsche Politik aufs he7rigste anzugreifen. Sie zweifelt V daß diese Debatte in E:zand Nachhall finden werde, und mein es müsse eine totale Veränderung in Englands auswärtiger N litik eintreten, wenn es scinen Einfluß auf den Kontinent »4,

gegen seinen politischen Donquixotismus, Namentl:ch Werd

nid

und Deutscher Völker“ in so rührender Weile sich aussprechen zu |

chen. Drücken Sie den Bewohnern des Ihrer Leitung anver- jrauten Kreises aus, was ihr Köntä, vas ihr gemeinsamer Va- r fär sie empfindet. Sagen Sie ihnen insbesondere, daß, ae Jch die von vielen Seiten beabsichtigte Sendung eigener Abordnungen ablehnend bescheide, es lediglich geschieht, um den

"verlieren wolle. Dagegen erklärt der Courier viele Angabe | Mir theuern Gemeinden Kosten zu ersparen, welche mitunter des Herrn Stewart für ungegründet und übertrieben und eise Dic minder bemittelten Bürger und Familienväter treffen wür-

die ihre Kinder nur mühsam mit der Hände Arbeit er-

seine Behauptungen wegen des Ausfuhr-Handels nach dey T 0

fei berichtigt, von denen fünf Sechstheile nach Trap, | a ame I E unt, also nah Persien gehen. Wenn daher der T P xqgen sind hier die Statuten der Württembergischen Eisenbahn- tisch: Handel (9 in Der ar M Lee Le F esellschaft beraten worden, deren Jnhalt, wie man hört, all-

liege die Schuld an der Türkischen und nicht an der Englis, Regierung, weil erstere die Ausfuhr mit einer Abgabe voy 1 Prozent belegt und von sehr vielen Gegenskänden sogar ver, ren habe, ja sogar mit Seide und Opium cin Monopol treib, Die Abnahme des Russischen Handels liege nicht an der Abn gung der Russischen Regierung gegen England, sondern da,

habe. Die Donau-Schifffahrt endlich gehe zunächst Desterrei an, und wenn dieser Staat keine Einwendungen mache, #5 wilde Englands Geschrei fast lächerlich seyn. Nach allem diesen, tein der Courier, habe Sir N. Peel den Stewartschen Antra seh mit Recht für abgeschmackt erklärt. i A

Heute feiert der Shakespeare-Klub das dritte Gebuttötug, Jubiläum des größten aller neueren Dichter in Stratfordaygy Avon. Der Garrick- Klub feiert dasselbe morgen unter dy Borsiße des Herr Theodore Hook, da der Präsident desselby, Graf Mulgrave, gegenwärtig Lord-Lieutenant von Irland i

Der Morning Herald enthält einen Artikel aus Kj

stantinopel, worin es heißt, Frankreich und England ha

der Türkei und Aegypten notifizirt, daß jeder Angriff ciner d,

ser beiden Mächte gegen die andere als ein Akt der Feindstlhy

keit gegen sie selbst angesehen werdeir würde. Niederlande

Amsterdam, 23. April. Dem Vernehmen nach, die Königliche Familie, bevor sie nah dem Haag zurückh erst noch am morgenden Sonntage dem Früh-Gottesdienst j der Neuen Kirche beiwohnen. .

Die erste Aufführung des großen Musik-Festes fand w gestern in der Lutherischen Kirche statt, wo außer den Höh| Herrschaften Über 4000 Zuhörer versammelt waren. chester und die Chdre zählten üer 500 Personen und stan unter der Leitung des Musik-Direktors van Bree.

Diet a:

Schwerin, 26. April. Die hiesige Zeitung vonhy tigen Tage enthält folgende Crklätung der Großherzoglichen li ärzte: „Der völlig ungegründete Bericht, welcher Über das!) wohlsein Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Bulleth ausgeben und diese, nachdem jede Besorgniß verschwunden sy

soll, dennoch ferner ausgeben läßt, ist, wie zu erwarten, m Ï Schweriner Abendblatte in den Hamburger Korrespondun úbergegangen und veranlaßt uns zu der Erklärung: daf 1

schwere Krankheit Sr. Königlichen Hoheit vom h an, wie auch noch jest, große Besorgnisse verur udwigslust, den 22. April 1836. :

/ W. Sachse, Becker, als Leibärzte/!

Godttinaen, 23 M an Se Lo O an, wo unsere Universität sich der Ehre zu rühmen hatte, König Ludwig von Bayern, als damaligen Kronprinzen, ul ihre gelehrten Mitbürger zählen zu dürfen, hat ch diescibe i derholter Beweise Seines Königlichen Andenkens zu erft gehabt. Nicht allein unsere Bibliothek hat folche Beweise niglicher Munificenz aufzustellen, sondern auch einzelne Uh

wissenschaftlichen Forschungen noch in den neuesten Zeiten 0 währt hat. ethnographische Schädelsaminlung unsers Blumenbach ihre züglichsten Stücke der Sorgfalt, mit welcher der König Uu für ihre Vervollständigung bei jeder sich dargebotenen Gelyt heit und zwar gerade in den Fäilen Sorge getragen hat l nicht bloß die Schwierigkeit geographischer Entfernung, sow was ungleich mehr is wo Zeit und Alterthum dic Wi füllung einzelner Lücken entgegenstehen. Schon besaß Sammlung durch jene Königliche Huld den Schôdd F nes alten Hellenen, der früher in der Vasen - Samnll des Bischofs von Nola aufgestellt war; ferner die zweit?

f T G E T ter Hetrusker aus den bekannten Gräbern von Corncto F

alten Tarquinium) und eines alten Germanen, in der Gel von Eichstädt ausgegraben: als unser Blumenbach vor 1 Tagen durch ein Königliches Handschreiben, datirt „„Athey W 22, März 1836‘/ huldvollst benachrichtigt wurde, dap uv 0 Gegenwart Sr. Majestät geschehene Eröffnung alter A Veranlassung einer neuen Ausbeute zur Bereicherung e Schädelsammlung gegeben habe. Das Königl. Schreibe 7 sagt, daß bei Legung des Fundaments zum neuen König! daselbst, auf der Nordseite Athens, dem Berge Lykabet0) vor: einigen Tagen cin in Felsen gehauenes, mit Marmor ausgelegtes Grab entdecêt worden, in welchem neben Ri Lippe ein Ploctrum, eine kleine Base, Und ein silbernes i} chen mit Weihrauch gelegen, und daß der Schädel diche® “F lettes sofort für B's. Sammlung bestimmt sey. Ferner, man gleichzeitig bei den Arbeiten auf der Afropolis in S auf Türkische Gräber gestoßen, und auch hiervon ein C zu gleicher Bestimmung ausgewählt worden. inl O, 20 U O Ste des Finanz-N riums sind auch die Beamten aller fiskalischen Kassen angt sen worden, die nach der bereits erwähnten Verordn Ministeriums des Jnnern in hiesigen Landen nicht mcht ventionsmäßigen Cours habenden Köuigl. Westphälische i ingleichen Kurfürstl. und Königl. Hannoversche ‘/3/ /,} Thalerstücêe, so wie die 3 Maviengrofchenstücke vom " d. J. in den Königl. Kassen nicht weiter anzunehmen. München, 22. April. (Allg. Ztg.) - Aus allen und Städten von Bayern treffen Berichte über die Feier der glücklichen Rückkehr Sr. Maj. des Königs elf den in mehreren Kreisen verdffentlichten Allerhöchsten S Sr. Maj. an die General -Kommissgrien ersieht man, König die von vielen geordneten ablehnte. „Die

N “f ai 1 treue Liebe (heißt es 1 ¡F

Bt ) j 6 » E Ii D Ls) E Schreiben), womit die Bayern aller Kreise ihres König®

j ; i Cla S rend seiner Abwesenheit gedacht, und die sie bei seiner 2 Ht ausgedrüt haben, sind unendlich wohlthuend für M Jch kenne Mein biederes Volk und Jh weiß, daß N# die Redlichkeit Meiner Absichten und Mein unabl äg ebr ben für sein Wohl ihm nicht verborgen id. Aber el bleibt es, dieses angestammte Wechselverhältniß Deut

e ai L E Vâlq F daß England Russisches Bauholz un& Getraide ausgesch{;, |

} Actionaire des Eisenbahn - Uaternehmens

“hisde gedient.

Das H G

In dieser leßteren Hinsicht verdankt besonder! i

Wtadt, von 4 Maten begounen, is vollkommen gelungen.

S Seit einigen

be, J f l tnde Talente durcl

freu

red

Seiten beabsichtigte Sendung eigen

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{ er Fúr 4

| emein befriedigend ausgefallen ist. Der gewissenhaft ernste Sinn,

welcher Regierung Und Regierte in Württemberg bei allen dfsent- {ichen Unternehmungen vortheilhaft auszeichnet, soil durchweg vor- hereschend bei dieser Berathung gewesen seyn, deren Resultat den

ctionaivren in einer aufden 1ötenkommenden Monats ausageschriebe-

nen General-Versammlung vorgelegt werden wird. Man hofft, daß bis dahin das Badische Eisenbahn-Projeft einerseits, wie anderer- eits die Srage über die Forisegung der Müänchen-Augsburger Bahn näher bekannt geworden seyn dürften. Auch sollen die Nivellirungen und Untersuchungen unsers Terrains in Einem Resultate zusammen estellt werden. Sicherem Vernehmen nach is von der hierfür aewählten ständischen Kominijjion das von der Regierung vol gelegte Expropriations-Gesebs in diesen Tagen berathen worden, And der betressende Kommissions - Vortrag soll unverweilt den Srtánden vorgelegt werden fönnen, so daß die Verabschiedung dieses Gesetzes vielleicht noch vor der General-Versammlung der erfolgt seyn wird. Wahrscheinlich haben die Sächsischen ud Badischen Expropria- hions-Gesee dem Württembergischen Gese6-Entwurfe zum Vor- Vor allen ähnlichen Gesesgen verdient Jnhalt ind Fassung des Badischen das höchste Loo. : Die Hoffnung, mit dem 1. Mai dieses ahres die An- funft der Pariser Briefe um ein Bedeutendes beschleunigt zu

schen, ist hier allgemein verbreitet, und dürfte durch die, das

Deutsche Postwesen in seiner Einheit und Rechtsgleichheit im-

er mehr entwicéelnden Regierungen Süddeutschlands garantirt | I Gyn, Sicher is, daß von diesem Zeitpunkte an die Pariser Briefe. in 4

44 Stunden zu Mainz, in verhältnißmäßiger Zeit zu Straßburg cintresen. Cs dürfte alsp wohl keinem Zweifel un- ferliegen, daß auch Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, Augsburg und E die Ankunft der Französischen Briefposten entsprechend heschleunigt sehen werden, sür welchen Zweck ein Briesposten- Tauf von Kehl über Freudenstatt in gedoppelter Richtung hieher ünd nah Ulm eingeleitet werden soll. Je unbezweifeiter der Werth einer solchen Einrichtung für den Württembergischen und Bayerischen Handelsstand wäre, welcher in dieser Beziehung so fange her hinter dem Mainzer und Frankfurter zurücksteßhen mußte, um so zuverlässiger zählt man auf dieselve.

# Karlsruhe, 24. April. Zwei Mitglieder des Comité zur erathung über die Anlage einer Eisenbahn im Großherzog- um, Professor Þr. Bader und Baurath Sauerbeck, haben eute ihre Reise nach den Niederlanden angetreten. Sie sind

auftragt, von der Construction und besonders von dem Betrieb

r dortigen Eisenbahnen durch Augenschein genaue Kenntniß nehmen.

Darmstadt, 21. April. Unsere landständischen Sibungen ben wieder begonnen. Sie erwecken wenig öffentliches Fn- resse, Die Berathungen drehen sich meist um Gegenstände, e aus der ersten Kammer zurückkamen, und bei welchen man n ein Vermittelungs-System walten läßt. Man bemerkt, ß die beredteren Mitglieder der Opposition fast sämmtlich seit stern in den Sißungen nichr anwesend waren oder nicht mit-

Mprachen, den einzigen Abgeordneten Brunck ausgenommen. Der E bgeordnete Langen dagegen haben sich der Anerkennung zu rühmen, die Se. Maj. s

Mar

war sehr krank, Glaubrech und chmidt sind abivesend und v. Gagern, der Sohn, beschäftigt » in Nierstein praktisch und theoretisch mit der Landwirth- aft, da er nächstens eines der. Güter seines Vaters, unweit

Worins, pachtweise übernimmt.

Herabse6zung der

K

Die Zinsen der Schulden unserer auf 3'/, pCt., welche dieselbe vor einigen Mo- ( Die Schulden be- Fragen über 730,060 Fl. Die Gläubiger, welche sich die Re- Puction und zugleich künftig, statt Aufkündigung, L osung ge- Allen ließen, erhalten die 4 Prozente noch bis Endc (37, Es Yaben sich über 600,000 Fl. gemeldet. Der Rest ist nun auf gekündigt worden.

drankfurt a. M., 24. April, Se. Excellenz der Kaiserl. Vesterreichische Bundes-Präsidial-Gesandte , Graf von Müänch- M uen, ist acTern Abend von Wien zurück hier einge- offen,

Oelg. : Wien, 20, April. (Schles. Ztg.) Dev Allerhöchste Hof ird gleich nah der Rückkehr des Kaisers von Preßburg, wo-

Win er, um den Ungarischen Landtag zu schließen, am 30sten d. Pon hier abgehen wird, das Lustschloß Schönbrunn

¿hel avg : | leziehen. t. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Karl mit Familie wird die-

gen Sommer über wieder feine romantische Weilburg bei Baden

Peiwohnen.

a Tagen befindet sich die Herzogin von Angou- Der Hauptzweck ihres Besuches ist, Sr. Majestät d R der heute sein Ujtes Lebensjahr antritt, in ihrem M E Namen Glücë zu wünschen; dann aber auch, En e au nächsten Umgebung Wiens liegenden Herrschaf- A di Und Erlaa (ein fräzeres Besizthum der Königin balt A welche Karl X. zu seinem künftigen Aufent- : ürk aust hat, in Augenschein zu nehmen. us L Age Kunst - Aus|\tellung ragt vor denen der AAA e PWoHL an Zahl als Güte der ausgestellten Werke b Cu Schon jet zeigt sich der wohlthätige Einfluß B wecke 2e e, welche sowohl der Hos, als der eigends zu diesem gebildete Verein jährlich machen, und dadurch gusfstre- ck die Hoffnung auf reichen Lohn ermuntern. hierstücke und Daunhauser's historische Gemälde in dieser Ausstellung den ersten Rang.

leme hier, dem Kaiser,

Q auermann’s Thie caupten auch

N Se L E atel, 19, April. Der Staatsrath und Generval- E anelster, Herr von Montmollin, Mitglied des gesebgeben- Tod lpers, ijt zum Bedauern seiner zahlreichen Freunde mit ? abgegangen.

Spanten

alp Bénerál Evans, Befehlshaber der Britischen Hülfs- ber d spricht sich in seinem (gestern erwähnten) Schreiben

r den S I S) s Z » N (T panischen Krieg folgendermaßen aus: b Veseze, Sitten uad Gebräuche der fleinen Gebirgs - Pro-

l

„Donner des Geschüßes der Batterieen und der im Bosporus

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vinzen in diesem Theile der Halbinsel, wo fich die Xnsurrection al- lein mit ciniger Konsistenz erhält, haben durchaus Feine Verwandt- \-haft oder Acbnlichkeit mit denen in irgend cinem anderen Theile Spauiens, Diese Provinzen enthalten !4, von der Bevölkerung und nicht 409 von dem Gebiete des Königreichs. Wäh- rend sie äußerlih die Autorität des Souverains anerkenuen, ist die Civil - uud Finanz - Verwaltung seit Menschengedenken in den Händen einiger reicher Familien, die ihre Aemter durch Wahl erhalten. Dies eigenthümliche System , so wie ein auf Kosten des Staats-Schaues ausgeübtes und von der Regierung fast an- erfanntes Contrebande-Monopol haben lokale ÎIntercssen und Gesin- nungen erzeugt, die von denen des übrigen Landes abweichen und mit ihnen im Widerspruche stehen. Diese Provinzen geben daher feinen Maßstab für die Gesinnungen des Volkes im Süden des Ebro. Die insurgirten Gebirgs- Bewohner haben offenbar fkeiu direftes In:

teresse bei der Wiederherstellung der furchtbaren Justitution Loyola?s. |

Dic schlaueren und einflußreicheren unter den Dorf-Bewohbnern ha- ben nux die Absicht, sich die Vortheile der Lofal-Verwaltung und des Contrebande - Handels zu erhalten, und die ärmereu Klas: sen werden durch die Vorjiellung, daß alle Liberale verruchte Zerstörer der Religion seyen, überredet, ¿u demselben Zweke mitzu- wirken. Sie fangeu indeß schon an, die drückenden Felgen ihres Bersuchs zu fühlen, sich den vereinigten und stets sih vermehrenden Streitkräften der Königin zu widerseßen. Unterstüßung aus den Reihen des Prätendenten aílmälig verschhwin- det, so wird man schen, wie wenig wahce Auhänger er hat, und wie aufrichtig die große Masse der heutigen Spanier scine Sache und seine Grundsäge verschmäht. Die Grandeu und der hohe Adel ha; ben, mit höchstens einer unwichtigen Ausnahme, die Sache ihrer Konigin und ihres Vaterlandes ergriffen. Durch das gegenwärtige Wahlgefeß besißen zwanzig oder dreißig der Reichsten in jedem Di- sirikt das Recht, die Cortes-Mitglicder zu wählen. Unter dem Ein- fluß dieses vou der sogenannten gemäßigten Partci entworfenen Gesezes ist nicht etwa bloß eine Majorität, sondern fast die ganze so eben gewählte Kammer aus enutschiedeneu Anhängern der gesetli- chen und conflitutionnellen Regierung zusammengeseßt. Kann etwas unzweideutiger für die Tendenz und den Einfluß des Grundeigenthums sprechen ? Die freudige Bereitwilligkeit und die Schnelligkeit, womit, ohue Anwendung von Zwaugsmaßregeln irgend ciner Art, die Aushebung von 70,000 Mann bewirkt worden is, scheint mir ein triftiger Beweis von der Lovalität der Mehrzahl des Volfs. Die achtbaren Mittel- klassen sind in allen Städten, selbst die in den insargirten Provin- jen fauum ausgenommen, von Herzen dem allgemeinen Besten erge- ben. Es giedt allerdings noch eine Minorität von unwissenden, bartnäcfigen, eigennüßzigen oder bethörten Personen, die sich jeder Reform widersetzen, allein das is auch in dem freicn und constitu- lionnellen England der Fall. Die Truppen der Jusurgenten sind auf den Märschen und in deu Gefechten in ihren Wäldern und

Bergen vortresflih, aber übrigens vou geringer Bedeutung. Außerdem werden sie jeßt der Zahl nah in dem Verhäit- vou 4 zu 1 von den Truppen der Königin überwogen.

Sie haben bis jeßt noch den Vortheil, daß sie den Mittelpunkt des Kriegs- Theaters beseyt halten , der aus einer gewaltigen Berggruvpe besieht, die durch ihre Gestaltung als cine Festung oder ein: Reibe starker Positionen betrachtet werden kann. Allein wie stark ihre Stellung auch seyn mag, so vermeiden sie doch jeden entscheidenden Kampf, fobald auch nur Gleichheit der Streitkräfte vorbanden ist. Eine Macht, die unfähig ist, in den Ebenen zu fechten, und die, wenn sie, ausgenommen in fleinen Haufen, den Ebro überschritte,

allein von der Kavallerie der Königin vernichtet oder zer- streut werden würde, is uur durch die Natur 1hrer Operatiouen und durch die Festigkeit des Terrains im Stande gewesen,

einen so lange dauernden Widerstand zu leisten. Die Armee der K6- nigin, welche sich jeßt täglich vermehrt, während die Hü!fsmittel des Feindes erschöpft sind, bewegt sich jeßt in «inem Halbkreise gegen jene Berge und \{chüßt dadurch das Nänee: des Landes gegen die Streifzüge der Jusurgenten, wobei sie durch eine Kette befestigter Punkte vou mehr als 150 Engl. Meilen Läuge unterstüßt wird. Die Feinde sind daher blofirt, doch haben sie uoch einen beträchtlichen, wenn gleich schon verminderten Raum für ihre Manöver. Da sie es nicht wagen, die Linie, durch welche sie eingeschlossen sind, zu überschreiten, so beshränfen sie sich darauf, \chuell von cinem Punkte dieses Um- freiscs nach dem anderen ¿ marschiren, ohne in den meisten Fállen etwas Anderes zu bezwecke: oder zu erlangen, als einige kleine Ge- fechte, die, wenn auch faum eia hzlbes Dußend Soldaten dabei ge- tödtet werden sind, doch zu einem bedeutenden Ereignisse gefiempelt und in aller Eile an die Börsen von London und Paris gemeldet werden. Dies if cine von deu Eigeuthümlichkeiten dieses Kampfes. Vor etwa einem Monat, als der Schnec die Pässe zwischen Biscava und Alava versperrt und unzugänglich gemacht hatte, gewannen sie cinen offenbaren Vortheil durch die Einnahme der Dörfer Bal- maseda und Mercadillo, die jedoch nur gegeu Gewehrfeuer vertheidigt werden können und die sie daher auch nicht behaupten fonnteu: und in der Thât suchen sie auch nur das kleine alte Kastell vou Guebara, welches guf dem Gipfel eines steilen Felsens liegt, als eiueu befe: stigten Punkt zu behaupten. Eine Blokade hat natürli nur einen langsamen Erfolg und bietet wenig oder feine Gelegenheit zu allge- meinen Gefechten dar. Da sich indeß Jeßt eine so bedeutende Macht zusammenzicht, so werdeu ohne Zweifel sofort Operationen beginnen, die hnell zu der Zerstreuung des Feindes führen müssen. Ju die- ser Veziebung spreche ich jedoch nux Muthmaßungen aus. 7

In Französischen Blättern liest man: „Die Zeitun- gen aus Barcelona bis zum 12. April melden keine wichtige militairische Ereignisse, dagegen geben sie Details von mehreren unbedeutenden Gefechten zwischen den Karlisten und den beweg- lichen Kolonnen Mina's, deren einziges Resultat in einigen Todten und Verwandeten besteht. Das einzige Erwähnens-

werthe is die Zerstörung der Pulver - Fabrik der Karlisten Zu |

Peramota und ihrer Geschüßgießerei in dem Walde von Fi- guertia. Aus den Depeschen der Gouverneure von Tavagona, Tortosa und Lerida, so wie aus den Berichten der Befehlshaber der ersten und sechsten Brigade ergiebt sich, daß die Insutgen-

ten so leftig verfolgt worden sind, daß ein Theil ihrer Corps |

sich aufgelöst hat. Der Vapor vom 12ten {äßt die Zahl der Karlisten in Catalonien auf 12,000 Mann. Die Kavallerie ist \o gering an Zahl und so schlecht beritten, daß sie gar nicht in Betracht kommt. Zwei Franzosen, die in Osseja wohnten, sind, nachdem sie zwei Monate in Gefängnisse gesessen, in Freiheit gesezt worden und haben, ohne vor Gericht gestellt zu werden, den Befehl erhalten, Spanien sofort zu verlassen. Jhre Befreiung geschah in Folge der Beschwerden des Französischen Botschafters in Madrid. Herr Magel, ein Franzose, und Jnhaber eines Lese-Kabinets in Barcelona, is gleichfalls fortgewiesen worden. Er verlangte ei- nen Aufschub, um seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, allein dies wurde ihm verweigert, und nach Ablauf von 24 Stun- den erschien in der Nacht um 11 Uhr ein Polizei- Beamter in seiner Wohnung, der ihn ins Gefängniß führte, wo er bis zur Antunft des Dampfschiffes „Baleare“/ blieb, an dessen Bord erx gebracht wurde. Auch noch andere Franzosen sind, ohne daß cin Grund dafür angegeben wäre, aus Barcelona entfernt wor- den, obgleich ihre Papiere in Ordnung waren und sie unter dem Schuße des Französischen Konsuls standen.“

Sei Konstantinopel, 30. März. Am 27sten, als am Vor- abend des Kurban Beiram, begab sich der Sultan unter dem

vor Anker liegenden Kriegsschiffe, aus dem Serail von Beschik-

Wenn diese fast zufällige |

| gestellt, welches den Zug mit wiederholtem Hurrahrufen bc-

R ——— E Ez:

grüßte. Am Beiramsöstage selbst, am 2Wsten, begab sich der Groß- herr bei Sonnen - Aufgang mit dem gewöhnlichen Pomp in die Moschee von Sultan Ahmed und verrichtete daselbst das Gebet, worauf er nach Beschiktasch zurückkehrte.

Die Türkische Flotte ist in Bereitschaft, unter Segel zu ge- hen; ein Theil derselben hat bereits das Arsenal verlassen, und isi nach den Dardanellen gesegelt.

Man hat noch immer keine Gewißheit, wie Mehmed Ali dem Ferman, hinsichtlich des Monopol-Systems in Syrien, zu entsprechen gesonnen is. Die Königlich Großbritanische Ge- sandtschaft ist dieserhalb mit den Pforte-Ministern fortwährend in lebhafter Unterhandlung. Jm Laufe der vorigen Woche ist aus Alexandrien die Summe von 6 Millionen Türkischer Piaster als Tribut-Zahlung des Aegyptischen Pascha's hierher übermacht worden

Seit mehreren Wochen is davon die Rede, hier, wie in allen Hauptstädten Europas, eine Börse zu errichten, wodurch einciu schon längst gefühlten Bedürfniß abgeholfen wörde.

Die Thäter der in lebter Zeit sehr überhand genommenen Diebstähle und Räubereien sind entdeckt worden, und btercit? in dei Händen der Justiz. Es sollen größtentheils cutlaiseae Dienstboten seyn, welche eine Bande von beinahe hundert Köpfen bildeten.

Die Pest hat leider wieder angefangen, die Hauptstadt zu veunruhigen. Namentlich haben sich in Bujukdere mehrere Fälle ereignet; es sollen aber auch in verschiedenen Vorstädten Kon- stantinopels Erkrankungen stattgefunden haben.

Ton itantinovel, 2 Avril, Die Sittische Zeitung Tekwimi Wekaji vom 15. Silhidsché (1. Ageël) enthált fol- genden Artikel: „Seine Hoheit der Sultan hatte den mit dec erhabenen Wesir- und Muschir - Würde begnadigten Ministern der inneren Verwaltung, der auswärtigen Angelegenheiten , der Flnanzen und der Linientruppen ihre Bestallungs -Schreiben CMenschur) feierlihst und an einem und demselben Tage zu Übersenden beschlossen; und es war der gnädige Wille Seiner Hoheit, daß am dritten des laufenden Monats Silhidsch# der

Großherrl. Kabinets-Secretair, Sa ïd Efendi, dem Minifcr dee Innern, Wassaf Efendi dem Minister des Auswärtigen, Lew fik Bei Efendi dem Desfterdar der Linientruppen, und Ocean Bei dem Defterdar der Finanzen ihre respektiven Besta as

Schreiben übermachen sollten. Als Saïd Efendi an deu: nannten Tage nach der Behausung des Ministers des J: aufbrach, zogen die Tschokadare der Pforte, die Kawasis?e undo Tschausche des Divans vor ihm her. Ja der Nähe der Wohnunz des genannten Wesirs war eine Truppen- Abtheilung nebst Muüñk cu ge- stellt. Als der Ueberbringer des Großherrl. Schrei ens in dgs Bereich der Truppen ünd Spielleute gekommen war, traten die vor dem Hause versammelten Beamten der hohen Pforte, die Sekeluetier, Kanzler und Secretaire herzu und huldigten Einer nah dem Anderen, der Minister aber nahm das Großherrliche Schre:ben am Eingang seiner Behausung *) in Empfang und küßte selviges, worauf sämmtliche Anwesende im Hause sih versammelten Und der Wekil des Beilikdschi’s, Sarim Efendi, das Bestalu1gs- Schreiben vorlas. Zum Schlusse sprach der Scheich Murad Efendi, Prediger an der Moschee Sultan Bajesid's, ein Gebet für den Sultan, und vollzog die übrigen herkömmlichen Cere monien. Dann begaben fich sämmliche zur Huldigung versam- melte Staatsdiener nach der Wohnung des Minijters der aus- wärtigen Angelegenheiten, wo ebenfalls Truppen mit klingendem Spiele aufgestellt waren. Nachdem hier das Großherrliche Be- stallungs-Schreiben für den genannten Minißer durch Wassaf Efendi Übergeben worden war, und dieselben Ceremonien \tatt- gefunden hatten, versammelten sich die Unter-Beamten der bei- den Defterdare vor den Wohnungen ihrer respektiven Vorgeselz- ten, denen Tewsik Bei und Osman Bei ihre Menschure überbrachten. Der Vorleser derselben war Nafi Efendi, Sekelmeister des Beilikdschi’s. Der Seriasker, der Großherrl. Schwiegersohn Chalil Pascha, Saïd Pascha, der Kapudan Pa- scha und der Muschir Pascha verfügten sich zusammen nach den Wohnungen der erwähnten vier Minister, um denselben ibre Glückwünsche darzubringen. Als die Minister an einem der folgenden Tage zur Audienz erschienen, empfingen sie Jeder ein Exemplar der brillantenen Decoration, welche den Wesiren zu fommt./ Wie die Tekwimi Wekaji ferner berichter, sollen diese vier Großwürden forthin das kostbar verbrämte Gewand und das Feß der Wesire tragen, auch cinen mit Edelsteinen be: seßten Säbel umgürten. Wenn sie aus ihren Wohnunge nach der Hohen Pforte, oder den anderen Kollegien sich begeben, hat Jeder eine Eskorte von funfzehn schwarzgekleideten Dieueru, zu Fuße, die nur mit Schwertern bewaffnet sind, und zwe: beritte- nen Dienern. Neben der anderen Dienerschaft steht ihnen, wie den übrigen Ministern, eine bestimmte Anzahl Kawaß (eine Art Trabanten), von zwei Unteroffizieren befehligt, zu Gebote. Die beiden Menschure an die Nasir’s (Miniser des Dy-

nr

ern und Auswärtigen) sind von ganz gleichem ÎJnßalt; eben so sind die Bestallungs-Schreiben an die Defterdare unter ein- a Q E u v ven n Deo uy | wenig verschieden. Die Titfische Zeitung, wee dem

| obigen Berichte zwei dieser Schreiben folgen- läßt;

tasch in jenes von Konstantinopel, um daselbst zu übernachten. ?

cd betiteit cveadeshalb das Eine „Menschur der Nasire“?, und das Andere „„Wenschur der Defterdare“/. Beide Schreiben flud sehr lang auscedehnt, sie sagen im Wesentlichen nur, was bere tos in dem

j aus der vorigen Tekwimi Wekaji auszugsweise mirgetheilten

Chatti Scherif enthalten ist.

Jn einem andern Artikel der vorliegenden Tärischen Zei- cung wird gemeldet, daß der Sultan vierzig von den in Kon- stantinopel befindlichen Kapudschi -Baschi's zu Herren vom Steigbügel erwählt habe. Diese bekommen, gleich den döri- gen Kapudschi's, chrende Jusignien und Ceremonien - Kleider, und sind verpflichtet, den Sultan zu begleiten, wenn er an Frei tagen und anderen Festtagen ausreitet, Die nötigen Worschrifs ten und Regkêements empfangen sie durch den eren Srallnei ster (Mirachor) des Sultans. Zur Unterscheidung von den ü gen Kapudschi Baschi’'s die zum großen Theile in den Pro- vinzen als Vice-Gouverneure, Woiwoden u. s. w. fungiren, oder als „vensionirte Veteranen mit Gebeten für das Leben und dic Wohlfahrt des Sultans beschäftigt sind““ sollen sie Ser Be wabin Rikiabi Humajun, d. i. Ober-Kämmerer vom Kaiserlichen Steigbügel genannt werden. **) Es folgt nun

die Liste der Neugewählten.

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*) Wörtlich: auf dem binek taschi oder Stein des Aufskei gens. So heißt ein großes Stück Marmor oder Stein vor dem Eingaug der Häuser, vou welchem man aufs Pferd steigt

°®) Die übrigen Kapudschi Baschi's heißen auch Ser Berabin, welcher halb Persische halb Türkische Name eben so viel bedeiitct, als

Während der Ueberfahrt war längs des See-Ufers Militair auf- è das Türkische Kapudschi Baschi (wörtlich Ober-Thürfsteher).

A BAA