1836 / 120 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Gean O. Athen, 19. März. Se. Majestät der König von Bayern hat dem Vice-Präsidenten des Staatsraths, G. Konduriotis, so wie den Herren A. Zaimes und P. Mauromichalis das Com- mnandeur-Kreuz des Bayerischen Civil-Verdienstordens verliehen,

und hat dem leßtgenannten würdigen Greise, den Schwäche der.

Füße am Ausgehen verhindert, die Gnade erwiesen, ihm die Decoration eigenhändig in sciner Wohnung zu überreichen.

In dem schon neulich erwähnten Gefechte bei Lamia hat ch eine Abtheilung Lanciers und namentlich ihr Anführer, der Rittmeister Xylander, rühmlich ausgezeichnet. Der Sieg blieb den Unsrigen, aber dennoch mußten sie sich zurückziehen, weil fie üch sechs Stunden von Lamia entfernt hatten. Die neuesten Nachrichten aus Akarnanien und von der Nordgränze lauten |o, daß en schneller Unterdrückung des Aufstandes und Zurücktreibung der Raudver gar nicht zu zweifeln ist, nachdem man wirkiich kräf zige Maßregeln vorbereitet hat. Jn der nächsten Woche sind mtscheideude Schläge zu erwarten, weil inzwischen die Königlichen Trüppen alle in den ihnen angewiesenen Stellungen eingetrossen seyn werden. Reber die eigentlichen Anstifter des lufstandes i mon wenigitens im Publikum noch nicht im Kiaven; Einige geben ihn, je nach ihrer Parteistellung, für Napiskisch aus, d. b, fúr Kapodistrianisch. ,. Andere für Kolettistisch. Auf: sallend ift es gewiß, daß sich jet ungefähr dasjenige zuträgt, vas das Journal des Débats drei Monate zu früh verkündigte. Der Peloponnes is ruhig, wie die Jnseln.

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Berlin, 28. April. Seit dem 6ten d. M. besizt P elplin (in t Preußen) ein Institut, das unter der Benennung ¡ Donmi- le‘“ durch die Gnade Sv. Maj. des Königs aus Bisthums-Fonds otirt is, und den Statuten gemäß, welche gedruckt erschienen ‘ind, die Bestimmung hat, einex Anzahl Knaben, nach dem Um- {onge sciner Mittel, freien Unterhalt und eine möglichst voll- commenic Erziehung zu gewähren. Diese Anstalt erhielt an dem erwähnten Tage, im Beiseyn der Pelpliner Doin- Kapituïiaren und der Alumnen des geistlichen Semingrs, nach vorangegange-

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nem Gottesdiene in der Kathedrale, von dem Herrn Bischof

von Kulin, Anasiasius Sedlag, die feierliche Weihe und ihren ersten Lehrer und Erzieher, welcher unter dem Prädikate „Haus- vater‘ förmlich in-jein Amt eingeführt und seinen gegenwärti- oen Zdglingen vorgejeut wurde. e i das Jnititut bis jebt, außer dem genannten Herrn Bischof, der über 2000 Rehlr. zun Ankauf und Ausbau so wie zur Einrich- tung des Schuihguses aus eigenen Mitteln hergegeben, und dem Dom- Kapitel von Kulm, welches hierzu die Baustelle und Gar- teniand abgetreten hat, guch den Herrn Weih - Bischof Ku- towsfi, der demselben ein Kavital von 1200 Rthlr. zugewendet, und dadurch eine Freistelle mebr angemessen dotirt hat. Die Anstalt würde jedoch, bei der Größe ihres Lokals, dreimal fo viel Zôglinge, as sie gegenwärtig hat, aufnehmen können, wenn die Stiftung nzuer Freistellen izr dazu die Mittel böte,

—— Die Königlich medizinische Akademie zu Paris hat in ihrer Sikung am 24, Februar auch den Geheimen Medizinal- Rath, Profesicr He, Bernelt in Greifswald, zu ihrein korre- spondirenden Mitaliede ernannt.

Man \ch{reibt aus Posen: „Die Abhaltung der foge- annten Schulzentage durch die Bezirks-Woyts bewirkt überall Erfreuliches zur Verbesserung des Gemeinwesens. Durch die große Thätigkeit dieser Beamten sind z. B. in 12 Kreisen des dieéseitigen Regierungs-Bezirks im Laufe des Jahres 1835 567 Wege neu angelegt oder wenigstens gerade gelegt worden. Die- selben wurden zugleich mit 321,767 Bäumen bepflanzt, nämlich mit 48,024 Obstbäumen und 273,743 wilden Stämmen.“

Der Garten-Verein zu Tilsit giebt in seinem dreizehn- ren Jahres-Bericht vom 15. April Rechenschaft über die Ver- waltung des Jahres 1835. Die Einnahme der Vereins - Kasse hat, mit Einschluß des Bestandes vom Jahre 1834, 177 Rthlr., die Ausgabe 113 Rthlr. betragen, und es ist ein Kassenbestand von 65 Rehlr. verblieben. Im Allgemeinen sind die Anpflan- zungen, der Lokalität und den Umständen nach, im Gedeihen, und der rege- Sinn für die Beförderung der Zwecke des Ver- eins ‘har sich erhalten. Ein Kosten - Ueberschuß von 40 Rthlr. aus ciner gemeinnüligen Unternehmung, welcher vorläufig zur Kasse des Garten - Vereins genommen worden, soll, nach dem Beschlusse der Mitglieder, als ein Grund-Fonds zur Errichtung eines Denkmals fúr zwei ehrenwerthe Männer der Stadt Til- sit, den Stifter des Pauper- Hauses und den Stifter des Witt: wen - Stifts, zurückgelegt, und für die Vermehrung desselbet, nah Maßgae ver Umstände, gesorgt werden.

ALissenschaft, Kunst und Literatur.

Buch der Liebe, von Heinrich Hoffmann. {au 1836.

Der Dichter, welcher sich durch mehrere frische Lieder einen wohl- verdienten Namen erworben hat, giebt uns hier eine kleine Samm: lung von Liebes- Gedichten. Vicle möchten uun freilich, wenn sie höôren werden, daß Liebe und Frühling zu gleichen Theilen den Jn- halt dieser fleinen Poesiceen ausmachen, gleich mit einem gewissen Kopfschüttelu bexeit scvn, womit sic sagen wollen, der Dichter hätte bedenfen folien, wie abgenußt dies Thema sey. Allein diefe Kritiker, deren Stimme so vielfih und laut ertönt, soliten lieber nicht den Dichter, sfondera den Frühling und das menschliche Herz tadein, daß sie ciner so langweiligen Regel folgen. Jn der That, dies ift nur

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Unter seine Wohlthäter zählt

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das Urtheil der Ucberreizten und Frregemachten; und wenn sie uur etwas mehr nachdächten, müßte ihnen klar werden, daß die Origina- lität, welche fie um jeden Preis fordern, in ganz was Anderem zu suchen fey, als in denStoffenund Sphären. Allein solche theoretische Prinzipien entsprechen völlig den monströsen Yroduften der sogenannten romau- lischen Schule iu Frankreich, Zur Abwechselung soll einmal das Häßliche und Gräßliche die Stelle des Schönen vertreten: dahin muß es unwandelbar komuen, wenn die Kunsi bloß auf dem Staud- punkt der Mode bleibt, und dieser wieder muß fie anhcinfallen, wenn man bei ihr bloß jenen oberflächlichen Genuß der Unterhaltung sucht. Glück genug, daß das Deutsche Gemüth die Kun noch immer für etwas anders hält; so werden deun jene seichten Begriffe von Neu- heit wohl nicht so gefährlich bci uns seyn, ais sons vou ihrex Popu- larität zu fürchten wäre. - i

Die Liebe wird ein ewiges Thema der Poesie bleiben, aber in immer neuen und shöneren Gestalten wird sie die Kunst durchwär- men. Ju der gegenwärtigen fleineu Gabe haben wix uicht ihre ge- ckreßten Seufzer, noch ihren glühenden Schwung, aber leichte, sin- nige, grazióse Spiele. Es if nicht die unmittelbare überquelleude Ratursprache des Herzens, welche, fast ohne Wort, wieder zum Herzen spricht, sondern es find artige Wendungen der Sprache, welche sîch- immer von neuem bemühen, mit andern Bildern das Eine Gefüh! anszusprehen. Es ift auch fein großer Wechsel von Stimmungen, fein Reichthum von Tönen, aber der Dichier ij immer licbiich und schon, rund und elegant, und wo Wärnie uud Jauhalt stärter hervor: treten, erfreuen sie um so mchr, a!s die Gattung darauf nicht an- weist. Wenn endlich Eizuiges ia den Augen der Keuner als gemacht erscheincn könute, so werdcn sie doch zugleich zugeben müsscu, daß es zierlih gemacht sey. Gewiß siud Gedichte, wie die vorliegenden, für cinen erfrenlicheu Zuwachs der Deutschen Pocsie zu halten, und in Zeiten, wo die Kritif und Production fich gieich häufig vertrren, muß der gesunde Sinn, der den Verfasser vor jedem unpoetischen Abivege geschirmt hat, noch als ein besondercs Lob erscheinen; s wie auch die meisterhafte Vollendung der Form und die runde Ab- gesch!o}enheit jedes kleinen Ganzen an der beliebten sfizzenhasten Formlosiafeit und pifanten Effefthascherei unr idre Folie findet. Es it allerdings ein Effeft, wenn man iu Form und Jnhalt aus dex Poesie in die Prefa herabfállt, ader nur kein poctischer E

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„Demetrius“, nah Schillers Entwurf vom Freiherrn Franz vou Maitit, ist am 2Wficn d. M. auf der Königl. Bühne mit der gehd- rigen scenischen Einrichtung und mit dez den ersten Mitgliedern dieser Bühne bciwobnenden Talente, aufgesührt worden. Die Bor- stellung geschab übrigens nicht nach dee bereits gedructien Beardbti- tung des Herrn von Maltiß, fonuvern nach ciner neueren Umarbei- tung desselben. Wollte man vou dem Bearbeiter eines nur eden stizzirten Eutwurxfs cines so ungeineinen, originellen Genies, wie Schiller es war, cine Vollendung in seinem Geiste verlangen, so biche das no.h etwas mebr begehren, als den U!ysscsbogen zu spannen, wos allenfalls dürch cine übermäßige Anstrengung der Kraft gc lingen und etwa fo bewundert werden kann, wie die fertige Aus- übung cines Kunststicks, Vou solchen Forderungen fann aiso ver: nünftiigerweise gar uicht -die Nede sevn. Die Bearbeitung des Herru von Malliz muß vielmehr als cine redliche Bemühung eines guten Kopfes betrachtet werden, deu Entwurf cincs Genies so auszuführen, wie auch der fähige Rachahmer cines Napbaclschen Bildes cs uur ver- mag, dex bei allem Geiungenen im Einzelnen und selb ciner schictlichen Composition des Ganzen, doch die Couception des Genics ulcht errei- cheu kann. Wix wollen aber für die Achtung, die Herr von Mailißz für Schiller gebegt, und seiaen Muth in der Ausföhrung cincs von ihm un- vollendet gelasseuen Werïcs um so mehr daukbar scyu, als wir Urfache haben, zu glauben, daf, wenu ihm die später zur Publizität gefomme- nen Aeußerungen Göthe?s über diesen Gegenstand schon bekannt ge- wescu wären, als er sich der ersten bereits gedructen Ausführung des Schillerschen Entwurfs zum „Demetrius““ unterzog, cr vielleicht davon abgebalten worden scyn würde. Dessenungeachtet kann Ref. nicht umhin, cin paar Worte aus diesen gewiß nicht genug bekannten Acußerungen Göthe?s mitzutheilen, da sie über die Natur jener leh- teu Schillerschen Production und überhaupt über die Gemeinsamkeit der Thäligfkeit zweier in ihrer Judividualität so verschicdeuen poeti- schen Maturen, wie sie vielleicht in aller Literatur ohne Beispiel ist, cinen so hellen Aufschluß geben. Göthe sagt: „Als ich mich über den Schmerz, Schiller?s Perfon verloren zu haben, ermaunt hatte, blickte ich nach ciner entschieden großen Thätigkcit umher: mein ersier Gedanke war, den „„Demetrius‘“ zu vollenden. Von dem Vorsagz an, bis in die leute Zeit, hatten wir den Plan öfters durchgesprochen. Schiller mochte gern unter dem Arbciten mit sich selbs und Anderen für und wider- skrciten, wie es zu machen wäre: cr ward eben so wenig müde, fremde Meinungen zu vernehmen, wie seine cigen n hin und her zu weuden. Se battc sciu aus- vud aufsstrebender Geist auch die Darstellung D O E B O E E Zeuge, wie ex die Erpöosition in ein Vorspiel ausbilden wollte, D C E C S C e o E M mente zusammenfaßte und hier und da zu arbeiten anfing, Indem thu ein Ercigniß vor dem andern auzog, hatte ic beiräthig uud mitthälig eingewirkt: das Stück war mir so lebendig als ihm. Nun braunte ich vor Begierde, unsere Unterhaltung, dem Tode zum Trou, fortzusezen, scine Gedanken, Ausichten und Absichten bis ins Einzelne zu bewabren und ciu vexrtrauliches Zusammentroien bei Ne- daction ciguer und fremder Stücke hier zum leßtenmal auf ihrem héchsten Gipfel zu zeigen; scin Verlusi schien mir erseßt, indem ich scin Dasevn fortseßüte. Frei war ich vou aller Arbeit, in wenigen Monaten hätte lch das Siück volleudct, und cs auf allen Theatern zugleich gespielt zu seben, wäre die berriichste TLodesfeicr gewesen, die er sich und seiner Familie bereitet hätte.“ -— Warum Göthe dennoch seinen so leidenschaftlich gefaßten Vorsaß nicht auézufübren vermochte,

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mag man weiter selbs nachleseu: genug, wenn cin gleichbe: gabter Geist, der selb bei den exsten Entwürfen cines Wer-

fes so gemeinsam mitgedacht und mitgewirfki hatte, von der Ans- führung und Vollendung desseiben abzusehen sich genöthigt fand, mag man cs wohl als einen Wink der Natur auschen, daß dem eige- nen Geist verbleibe, was scines Geistes ist, Fragment oder Vollen- dung. Jedoch unter der oben angeführten Bedingung wellen wir die geistreiche Vearbeitung des Herrn von Maltiß hochachten, um so mehr, als gegenwärtig clbst das bloße Bruchstück eines poctischen | Ganzen schäßenswerther ist, als cin zusammeugestoppeltes Bündel der

ewöbnlichen Tagesprodufte. Aber auch ivenn sein Werk nur Gelegen

heit gegeben hätte, die Vorzüge unserer Bühne abermals hervortreten, lassen und, was noch gewiß bei weitem mehr werth ist, die Grüß, lichfeit mehrerer ihrer ansgezeichneten Talente und den Grad v Bildung von neuem zur Anschauung zu oringen, müßie es Db, lich ancrfannt werden. Wir enthalten uns indeß aller näbere Auseinanderschung der Darstellung im Einzelnen, da Jedertman» wohl darin mit_uns übereinstimmen wird, daß, wie in aller Kunß das cigentlich Schöne nicht beschrieben werden faun, dies am hs, niasten in der lebeudigen, flüchtig vorübereilenden mimischen Kunsi und ibren höchsten Momenten möglich is. N Meteorologische Beobachtung.

1836. MNoracns Ne.hmittags | Abends N einmaliger T NONIE 6 Uhr. B 10 Uhr. Beobachtung,

ft uin E C L I H S L CR R I B C Zu R E I R E

333 68/ Par. 1333 28 Par, 332,83“ Par.| Quellwärme 6,89 y

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Dunsisättiaung | 73 pCt. | 00 pCt 83 pEt. Ausdünstung 0,055 î f. [ í oj S O O V AVet(@ see. | trübe. | halvheiter, heiter. L | | N OTO. ? OSH, j HSSH) 3 Niederschlag 0), Wolkenzug. ! -— | SD, i _—— | Nachtkälte +10 p

Tagesmittel: 333,27 Par...

+919 R. #449 R 70

Me.

Berne Bor Den 28. April 1836. Fonds- und eld-Caours- Zettel,

Pr Coln | :| Pr. Cour

Dev S E E A

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Amtlicher

U G N Briet. | Gu STO 4| 10U2‘ 4 | 1013/4 Ostpr, Pfandbr. [4 | 102'/, E Pr. Eogl. Obl. 30 110i | 101 M Pa do N 1025/4 | 1021 PrämSch. d. Sech!—! 614 | 60S, 8s ¡Kur-n.Nenm. do. E 101 l ‘4 \ 100% Kurm.Oblm.1.C.| 4 C214 | 1018/4 do. do. do |3H A E Nin. Int.Sch. do.| 4} 102! = Sehlesische do.| ‘S 1041,

Berl, Stadt-Obl. 4 103 | 102%

Rückst. C, und Z.| Körigsb. do. 4 |

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Wêchsel- Cours. Brei Cour

\ 4117 l Geld,

Aa 250 Fi. Kurz ass | 12, do. C 250 Fl 2E B E U E do E 2 Mt. | 1307/4 | =

i: : | le 953 | De ee 1 LSt. 3 Ut. E 47 E 2 Mt. | 80) 2 S e 150 F1 [ZINLE | 102/46 | A 150 Fl. JAATE | 10/8 S Breslan 100) Thl. 2 Mt. | 99A s D 100) Thl 8 Tage | E ; I Dana A 150 Fi 2 Mt. 12S Pee R agen [E80 Wi Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. April. Nieder Wie Schad 56 S do. 1015. Kanz Bl

25. 59% Span. 4463/4. Passive 14%. Ausg. Schuld 23. Zins, - Preuss, Präm.-Scheine —. Poln. —. OVesterr. Met. —. Antwerpen, 22. April.

Passive 1484. Br. Ausg. Schuld 23. G. Zinsl. 16%/,. Br. Nw

An). A6. i D 2 I

Oesterr. 5%, Met. 1054/5. 104/76 4% 99%. 99%. N 595. 1% 252/16. G. Bank-Actien 1642. 1640, Partial-Obl, 19 Br, Loose Zu 500 Fl. 1144. 1144. Loose zu 100 FI 216K Preis Brin S 6074 C0 do 4 Ao G Loose 660!/4. Br, 5% Span. Anl. 46%, 463%. 2!/2% ll 56/4. 5602/, e S Hamburg, 25. April.

POAL RUSS 100 54 Port S0 de Au 43/4

3% 51! 4 Mi

Pairie, 22 A 50% Rente pr. compt. 107, 85. fin cour, 108, 3. 3% 1 Com S O0 n cour S2 5 O Neap. O2 105 S Rente 454. Passive 144. Neue Ausg. Sch. 23. Ausg M

16%. 3% Portug.

Wien, 28 April : 0 O S D 2 N 25, Bank-Actien 1365! Neue Anl. 573'/z.

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U OBZE

G G I E : Freitag, 29. April. Im Schauspielhause: Der Frelshi D n S N Sn M C M N Sonnabend, 30. April. Jm Schauspielhause: Die du! des Augenblicés, Lustspiel in 3 Abth., von E. Devrient. auf: Nachbarliche Freundschaft, Posse in 1 Akt, von L. Auth Sonntag, l. Mai. Jm Opernhause: Othello, dek Mj! von Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Resi (Dlle. S. Lôwe: Desdemona, als Gastrolle.) A Im Schauspielhause: Beschämte Eifersucht. Hieraus: Bekenntnisse. Königstädtisches Theater, Ä Freitaa, 29. April. Der Diener zweier Herren, Lu in 2 Akten, von Schrdder. (Neu einstudirt.) Hierauf: A} Dachdecfer, komische Gemälde in 5 Rahmen, frei nah d Französischen, von L. Angely. Nedacteur Ld. Cattetl. E A

Gedruckt bci A. W. Hay!

red

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A A ZETUEZ CMOE

eer e Bad a. o.

Befanntnachungen.

Bekanntmachung.

E S Ua eiae E

Allgemeiner Anze

[Stuten und eben so viel junge Pferde eines jeden| masd elche le un ‘Jahrganges ernähren und aus 12 Ortschaften beste. |hißter Dämp*e construict sind, leisten bei gleichem hen, wünscht der Eigenthümer, durch Ereignisse, die Breunnstof- Aufwand einen wenigstens um z grdße

Daß 21 dem auf den 9. Juni angeseßten hiesigen nicht die Nußung der Güter betreffen, entmuthigt,|ren Effet, als alle übrigen.

Haupt - Wollmarkte den Wúnschen der Herren Ver- auch unter ihrem hohen Werthe zu verkaufen. Man vegen i käufer und Käufer entsprechende Einrichtungen schon [meldet sich bei dem Jusiiz- Rath, Pr. von Vatocki,|erhdhenden Temperatur vorzüglich brauchbar în den: Ius dem Mittelhochdeutschen zum ersten le Sil vorher getro}en seyn werden, wird hiermit angezeigt. in Königsberg in Pr., Kön'gsstraße Nr. 45. | i Á

Landsberg a. d. W., den 23. April 1836. Dea

G

Königsberg und Fischhausen an der Ofisee und dem [narchie gültiges Patent | ) l C [: (Sd

auf eine neue und eigenthümliche Einrichtung von |hülfe von Kühlwasser, Kondenforen, Luftpumpen 1. dal. pandenburgische Prov. Rechte bis 1832 0 und Úberhaupt ohne alle Kosten etnen luftverdünn- lassen wir temvorair ftatt für den bisherigen

ten Raum zu erzeugen und 11 erhalten /

Briefe sind portofrei an mich, Berlin, Hausvoig-

kurischen Hafe im Zusammenhange liegen, Über 4000 Scheffel Getreide Aussaat, Brau- Brenn- und Fische: | rei, hohe, mittel und kleine Jagd, Torf und Brenn- holz haben , neben dem ganz vollständigen Betricbe

ertheilt.

Fúr Fabrifanten und Landwirthe.

Eine Königl. Hohe Verwaltung für Handel, Fa- | F Î n g. brikation und Bauwesen hat mir unter d. 14. Ofto- [dee Nunfkelrübenzucker - Fabrifation eine doppeiten tutarishen Geseße in der Preuß. Mi

Die Bledauschen Güter, die in den Landkreisen [ber v F. ein 8 Jahr im ganzen Umfange der Mo- [wesentlichen Vortheil, indem ec 1) die Zeit des Ab-| hie, nach Anl. d. Prov. u. statut. Rechte des Wi |dampfens verkürzt und 2) im Stande is, ohne Bei- Ministers Dr. v. Kamph. Bd. l. Ul. lil. (Sám

Dampffkesseln zum Erpißen von Wasserdämpfen Diese auf unwiderleglichen physikalishen G-seßen

mit Einschluß des Viehes der Gutsleute, ießt 500 [ruhende Verbesserung hat sich auch in der Praxis |teiplay Nr. 8, zu richten Milchkühe, die verbältnißmäßige Zahl junges Rind- bewährt und is in ihrer Anwendung mit folgenden

|drudcercien, Färbereien u #. w.

vieh von jedem Jahraange, 2000 Schafe, 30 tragende | Vgrtheilen verbunden :

gex fir die Preußischen Staaten.

Dampfmaschinen, welche für die Benußung er-

jenigen Fällen, wo es darauf ankommt, durch Dampf | 5 4 2 Arte ‘eine bedeutende Wärme mitzutheilen, also zum Schme!- ändig Überjeßt von San Mart zen und Kochen mehrere: Substanzen , für Kattuns

Ev gewährt endlich bei der Zucker - Raffinerie und

Literarische Anzeigen. Verkag der Creu h schen Buchhandlung in Magde Partial;

Der echißte Dampf ist wegen setner beltecig zu Rittergedicht von Wolfram von @ (h erfad

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Die Sammlung der Provinzia

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Preußische Staats-Zeitung.

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Kron? des Tages,

Se, Majestät der König haben dem Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein den Schwarzen Adler-Orden ü verleihen geruht. A : : : d Des Königs Majestät haben die auf den Pr. Theodor anoféa gefallene Wahl zum ordentlichen Mitgliede der phi- (ojophisch historischen Klasse, so wie die Wahl des Mathemati- fers und Mitgliedes des Zranzösischen Instituts, Cauchy in rag, und des Professors C. G. J. Jacobi in Königsberg uauswärtigen Mitgliedern der physikalisch -mathematischen Klasse der hiesigen Akademie der Wissenschaften, Allergnädigst zu be-

státigen geruht,

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Nach dem Wunsche von Kunskfreunden, und Höchstem Be-

gehren zufolge, wird die Ausstellung von Eduard Bendemann's f E ( t , 4 C8 (

Bild: „der Prophet Jeremias auf den Trümmern von Jeru-

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salem““, erst Sonntag den 8 Mai, Nachmittags um 3 Uhr, ge- chlossen. E i | Berlin, den 29. April 1836. Königliche Akademie der Künste. (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

Abgereist: Der General-Major und Jnspecteur der Îsten Artillerie - Jnspection, von Díest, nach Wittenberg. |

Der Geschäftsträger der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika bei Sr. Majestät dem Kdnige der Belgier, Legagrs, nach ‘Dresden.

E I E T T I E E T E M EAm-

Rein gqs- NaPGriGOten. Ulan d S

| Paris, 23. April. Der Oesterreichische Botschafter wurde gestern Mittag von dem Könige empfangen. i Die Königin ist vorgestern Abend mit dem Prinzen von Joinville und der Prinzessin Clementine aus Belgien hierher urückgekehrt. Die Prinzessin Marie is in Brüssel zurückge- blieben.

S Die gestern in der Pairs-Kammer stattgehabte Debatte Aber die Prôposition des Barons Lallemand, wegen etner Aen- derung in der Militair - Gerichtsbarkeit, endigte damit, daß auf die Erklärung des Kriegs-Ministers, daß er bereits seiner- seits eine Revision des Militair -Geseßbuches angeordnet habe Und den neuen Straf - Coder in der nächsten Session vorlegen

verde, Herr Lallemand seinen Antrag wieder zurücknahm.

Ï Jn der Deputirten-Kammer wurde gestern, im fernern Verlaufe der Berachungeif úber das Zollgesetz , der Eingangszoll hon eisernen Tauen zur Benußung für die Marine, nach dem Antrage der Kommission, auf 37, Fr. fúr 100 Kilogr. heragb- geseßt. Eine von dem Grafen Delaborde verlanate noch grd pere Ermäßigung guf 25 Fr. wurde verworfen. Der Zoll vom Gußeisen wurde ebenfalls um ein weniges reducirt. Ueber die Versteuerung der Englischen und Belgischen Steinkohlen erhob ih eine sehr weitläuftige Debatte, die auch bei Aufhebung der Sißung noch nicht geschlossen war. Nach den Anträgen der Regierung soll der Zoll veränderlich seou, je nachdem die Stein- fohlen zu Lande úber die Belgische Gränze, oder zur See auf sremden oder Französischen Schiffen, in die nördlichen oder süd- dichen Häfen eingeführt werden. Mehrere Deputirte widersekten sich dieser ungleichen Besteuerung. Die Debatte sollte am näch- sten Montag fortgeseßt werden.

In ihrer heutigen Sibzung beschäfrigte sich die Kammer zu ‘cnächst mit mehreren bei ihr eingegangenen Bittschriften, die indeß zu keiner Debatte von einigem Interesse Anlaß ga- ben. Drei Gesetz - Entwürfe, wodurch verschiedene Departe- ments und einzelne Städte zur Erhebung außerordentlicher Steuern und zur Eröffnung von Anleihen ermächtigt werden, Singen mit 221 gegen 11 Srimmen durch. Beim Avgange der P lte der General Bugea ud seine gestern erwähnte

Der C der E M Armee. e Regierung ba A N E elrtikel : E Len a N ape un U Wien wichtige Nach- ihm die Vie è R and at gas die Summe, welche S us d in ‘lusführung des Traktats von ‘ldrianopel Die auf diese Wle nahe um den vierten Theil herabzuseßen. E wn E reduzirte Schuld soll in zwei „Zerminen bvird die Fen A nach del „ersten dieser Zahlungen verden d allet N ltria von den Russischen DrUuppen geräumt bestattet E A enselben durch den Traktat von eldrianopel V ina M zur gänzlichen Abzahlung der Kriegs-Ent- Pforte mittels e Zu bleiben, ean zweifelt nicht, daß die “Hülfsguellen M en bei den pecuniairen eyt werde A San sie verfügen Us sehr bald im Stande | esterreidic. Qu von E zu nehmen. —_ S lum ihre Via E N nôthigen Befehle ertheilt, auf denselbe ca f eine Weise zu vermindern, die sie wieder

even Fuß bringt, wie vor der Revolution von 1830.

het u O Truppen, welches den Jtaliänischen Gar’ni- Min v N war, wird von 60,000 auf 20,000 richten verd Veralitee Ot wünschen uns Glück dazu, Nach- dens so évfoeuiich jen zu fônnen, die fúr alle Freunde des Frie-

Mhnlichen G ) sind. n diejem zwiefachen Beweise der ver- ( en L die gegenwärtig alle Mächte beleben,

Fan obne Zweifel Aen Resultate zuschreiben muß, wird

Mertrauené L, » den hohen Einfluß Frankreichs und des

ierung allen Euro E die erprobte Weisheit seiner Re-

Fast sämmtliche M ten E deni e a ) ‘Mige Blätter geben Auszúge aus der

» al de St. Petersbourg beigelegenen, gegen das

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2 2 —-—— N E r S

¡Journal des Débats‘/ gerichteten Broschüre. Nur das Jour- nal des Débats selbst thut derselben keine Erwähnung.

__ Vorgestern fand in der Französischen Akademie die feierliche Aufnahme des Herrn von Salvandy an die Stelle des Herrn Parseval-Grand’maison statt, Seine Antritts-Rede wurde von Herrn Lebrun beantwortet.

ÎÏn der hiesigen Akademie der Wissenschaften Da DerA Gaudin von dem Längen - Bureau die Anzeige gemacht, daß man die heftigsten Feuersbrúnste durch einen Guß von Wasser auslöschen könne, welches mit Chlorkalk gesättigt is. Nach sei nen Versuchen überziehen sich die brennenden Kohlen durch das Aufgießen einer solchen Auflösung mit einer alasartigen Sub- stanz, welche alles Weiterbrennen verhindert. I

Das hier bestehende Korrespondenz-Institut der Herren Le- pelletier u. Comp. hat sich in Folge der größeren Ausdehnung seiner Geschäfte noch einen zweiten Direktor in der Person des Herrn Vourgoin, eines der Gründer des Jnstituts, beigesellt.

Die gegenwärtige Firma is „Lepelletier, Bourgoin u. Comp.“ und das Geschäfts-Lokal nach wie vor in der Rue Nöôtre-Dame- des:-Victoires Nr. 18.

Es hat sih das Gerücht von dem Tode des Grafen von Peyronnet verbreitet; indeß fehlt es darüber an einer bestimm- ten Nachricht,

__ Sestern begannen vor dem hiesigen Kriegs - Gerichte die öffentlichen Verhandlungen in dem Prozesse der sieben Unter- offiziere, die cines Komplottes gegen die Sicherheit des Staates angeklagt sind.

Das Journal de Paris widerspricht der Nachricht, daß der Unter-Staats-Secretair im Ministerium des Innern, Herr Gasparin, den Jnhalt der von den hier ansässigen Polen erlas: senen Proclamation unbedingt gebilligt habe.

___ Der Wiener Klavier - Virtuose Sigismund Thalberg, der sich hier mit großem Beifalle hat hören lassen, speiste kurz vor seiner Abreise nah England bei Herrn Erard, dem bekannten Fortepiano - Fabrikanten. Cherubini, der ebenfalis zugegen war, bat nach Tische den Herrn Thalberg um seinen Rath bei der Auswahl eines Flügels, den er nach Deutschland shicken wolle. Herr Erard führte seine Gäste in die großen Säle, wo seine Instrumente ausgestellt sind, und nach langer Prúfung bezeich- nete Herr Thalberg eines der Jnstrumente, welches er für das vortresslichsie des ganzen Magazins erklärte, Cherubini ersuchte ihn nun noch, zum Zeichen, daß er das Instrument ausgewählt have, seinen Namen auf das Schild desselben zu schreiben. Als der Künstler, sich auch diesem Wunsche fügend, Sigismund Thalberg gezeichnet hatte, ergriff. Herr Erard sogleich die Fe- der, schrieb daruber: „Zur Erinnerung an Erard dem Herrn“, und machte ihm mit dem Instrumente ein Geschenk.

Im Journal de Paris liest man: „Aus Vittoria wird unterm l7ten d. geschrieben, daß die Avant-Garde Cordova's bei Miñano von vier Bataillonen und drei Schwadronen Kar- listen angegriffen worden is, Sie hat dieselben in die Flucht geschlagen und sie bis Luco verfolgt, nachdem sie ihnen etwa 100 Mann getödtet oder gefangen genommen hatte. Am 17ten nahmen die Karlisten den Kampf nicht an und zogen sich in ihre Verschanzungen zurück. Die Division des Generals Evans ist am 17ten in Santander angekommen. Sie wurde am 20sten in St. Sebastian erwartet und soll Ernani und den Hafen der Passage beseßen.“

Heute ijt hier das Gerücht verbreitet, die Karlisten hätten St. Sebastian wieder eng eingeschlossen und angefangen, die Stadt zu bombardiren. Privatbriefe von der Gränze berichten, daß die Karlisten die Linie der Christinos von Valcarlos bis Pampelona auf verschiedenen Punkten zugleich angreifen woll- ten. Cordova ist am 17ten d. mit §000 Mann in Puente la Reyna angekommen. Man spricht von einem ernsten Treffen, das bei Oñate stattgefunden habe. Die Karlistischen Truppen haben versucht, den ihnen ertheilten Befehl, alle Verwandte der Deserteure zu verhaften, in Navarra in Ausführung zu bringen. Diese Maßregel erreate aber solchen Unwillen, daß der öffentlichen Meinung nachgegeben und jeder Versuch dieser Art eingestellt werden mußte.

An der Börse sprach man heute viel davon, daß die Frem- den-Legion in Spanien von hier aus um §000 Mann vermehrt werden würde. Nach den Gerüchten, die im Umlauf waren, würden außer dieser Verstärkung noch 1000 Pferde und 3 Ar- tillerie-Batterieen geliefert werden. Es hieß, ein schr bekanntes hiesiges Handlungshaus habe von der Spanischen Regierung die nöthigen Fonds zu dieser Ausrüstung erhalten.

G Sa Ol

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. S iz- U O E E So E ad einen Antrag gegen O’Connell und Vigors, wonach diese einer Verleßung der Privilegien des Hauses und eines Königlichen Statuts für schuldig erklärt werden sollen, weil sie die Wahl des Herrn Raphael durch Geld - Transactionen zu befördern ge- sucht, dem Hause vorgelegt hatte, versicherte er, es sey dabei keinesweges seine Absicht, Herrn OD’Connell mit Plackereien zu belästigen, aber der Bericht der Kommission, die vom Unterhause ernannt worden, um jenen Handel zu untersuchen, sage ausdrück- lich, daß noch großer Verdacht daran hänge, und dieser Verdacht sey noch nicht fortgeschafft, sondern s{chwebe noch immer über jener Angelegenheit. (O, o!) Zwar habe es sih ergeben, daß O’Connell das Geld nicht in seine Tasche gesteckt , aber es jey mmmer ungeziemend und entehrend für ein Mitglied die- ses Hauses, sich zu einem Wahl-Agenten zu machen, und daß O’Connell dies gethan, sey klar, denn er habe Geld in Empfang genommen, um damit die Wähler der Grafschaft Carlow zu dbe- stechen. Der Redner suchte sodann aus den Briefen O'Connell's und Raphael’'s zu beweisen, daß Ersteren dieser Vorwurf treffe, indem daraus hervorgehe, daß, um die Pächter zu bewegen, für Raphael zu stimmen, die Pachtrückstände für sie hätten bezahlt werden sollen, wenn sie etwa wegen dieser Wahl von ihren Guts- herren gedrängt würden; genug, der Siß für die Grafschaft Carlow sey für 2000 Pfd, verkgust worden, und das sey ein

1, Sonnabend den 30f«a April

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betrefe, die O’Connell Herrn Raphael so hâtte Ersterer eine Gelegenheit gehabt, sich vor der Kommission darüber zu erklären, ob er zu diesem An- erbieten ermächtigt worden oder nicht; er habe dies aber nicht gethan, obgleich er offenbar noch 1000 Pfd. fär dies Anerbieten in Händen hak. Als Herr Hardy seine Rede beendigt hatte, erhoben sich Herr O'Connell und Her R. Colborne, der Vor- siber der mehrerwähnten Kommission zu gleicher Zeit; das Haus bewilligte aber zuvörderst Ersterem das Wort. O'’Connell dankte vor allen Dingen den Mitgliedern jener Kommission für die Unparteilichkeit, womit alle ihre Pflicht erfüllt hätten, zu welcher Partei sie auch gehört. Den Vorwurf der Bestechung wies er von sich auf Herrn Hardy zurück, von dem er behaup-

tete, daß derselbe in Pomfret 5000 Pfund für seine Erwählung gezahlt habe. ( Beifall.) Die ganze Rede des Herrn Hardy erklärte er für eine Rhodomontade, für ein Gewebe von Entstellungen zur Erbauung seiner

(O’Connell’s) Verfolger und den Redner selbst für einen kurz- sichtigen Menschen, der die Sache, mit der er sih befaßt, nicht zu begreifen im Stande sey. (O, o! und Beifall.) „Der Be- richt der Kommission“, sagte OD’Connell im weiteren Verlauf seiner Rede, „ist meine Vertheidigung; die einstimmige Ansicht von zwölf Mitgliedern dieses Hauses ift meine Rechtfertigung. Die Rede des ehrenwerthen und gelehrten Herrn dagegen ist eine Appellation von dem Bericht der Kommission; cs ist ein Streit zwischen ihm und der Kommission. Jch habe dieser Kommission bereits meinen Dank gesagt für die Aufmerksamkeit, die sie meiner Angelegenheit geschenkt, und ih werde gewiß ei- nem jeden Mitgliede derselben mag ich die Ehre gehabt ha- ben, schon früher mit ihm bekannt gewesen zu seyn oder nicht in Zukunft die Höflichkeit erzeigen, den Hur vor ihm abzunehmen, so oft ih einem davon begegne (Gelächter und Beifall), weil ich stolz darauf bin, daß, ungeachtet des 9ge- waltigen Parteieifers und einiger shlehter Jungredienzien in diesem Hause, das Land doch noch Männer aufzuweisen hat, die es, abgesehen von ihren Partei : Gesinnunaen, als Gentlemen und Ehrenmänner für ihre Pflicht halten, unparteiisch zu ent- scheiden, wenn sie aufgefordert werden, das Richteramt auszu- üben. (Hört!) Aber der ehrenwerthe und gelehrte Herr sagt, ich sey nicht selbst verhört worden. O, wie würde er mir vor- geworfen haben, daß ih mein eigener Zeuge gewesen sey, wenn ich aufgetreten wäre, um in meiner Sache etwas zu bewcisen! Wäre ich andererseits von dem Verhdr weggeblieben, was würde er dann gesagt haben? Gewiß, ih hätte es nicht gewagt, der Komimission die Stirn zu bieten. Da ich dies fühlte, so fand ich mich ein, damit die Kommission, wenn sie es für ndôthig halte, Fragen an mich richten könne. Der ehren- werthe und gelehrte A der das Zeugen-Verhöôr für die Oppo- sition in der Kommission leitete, und der als einer der ausge zeichnetsten Englischen Rechtsgelehrten bekannt ist, hielt es aber nicht für nöthig, mich über irgend etwas zu befragen. Er hätte mich ja, wenn er es für angemessen erachtet hätte, fragen fön- nen, wie es sih mit dem Anerbieten der Barouetwürde verhalte, worauf das gelehrte Mitglied für Bradford (Herr Hardy ) so viel Gewicht lege. Da er dies aber nicht gethan, is es da wohl recht, daß dies ehrenwerthe Mitglied diese Sache unter dem Gesalbader der „, Times“ und der „Morning Post“‘, dieser wahrheitsliebenden Zeitungen, deren beide Redacteure ohne Zweifel jeßt hier anwesend sind, in seiner Rede wieder aufrührt 2? Das ehrenwerthe Mitglied hat nicht auf Ernennung einer an deren Kommission angetragen: hätte es dies gethan, so würde ich seinen Antrag unterstüßt haben, weil ih nie vor einer Un- tersuchung zurückschreéen werde, wiewohl ih gestehe, daß ich es cus Achtung vor den Herren, welche die erste Kommission bil deten, nur ungern gethan haben würde. Der ehrenwerthe und gelehrte Herr wirft mir vor, daß ich R a 0b hâtte. Al- lerdings habe ich solche Zwecke. Jst das aber ein Verbrechen für ein Parlaments-Mitglied?(Hört, hört!) Er wirft mir von neuem Geldbe- stechungen vor, obgleich ich durch den Ausspruch der Kommission voir dieser Anklage schon freigesprochen bin, die JUeLsE (f DeY „Dl mes‘ erschien, der sie ohne Zweifel eine gute Portion Geld ein- gebracht hatte, so wie auch die „Morning Post‘““ ein wenig Ge- winn davon gezogen haben mag. (Hört!) Doch, ich ermúde das Haus; ih bin wohl etwas mehr in Hiße gerathen, als ich es hätte sollen, aber vielleiht werden mich die ehrenwerthen Herren entschuldigen, wenn sie in ihr eigenes Herz greifen. Jch stehe hier auf den Bericht der Kommission; so lange dieser nicht beiseitgeworfen ist, kann ich die kleinen Schikanen kleiner Gei- ster verachten. Jch bitte das Haus um Verzeihung, ih bin zu Ende.‘/ Der Redner verließ hierauf das Haus unter allgemeinem Beifall. Herr Colborne, der nun das Wort nahm, meinte, wenn die Behauptungen des Herrn Hardy richtig wären, so würde die Kommission, in welcher er (Colborne) den Vorsis geführt, sih einer shweren Pflicht- Verlegung s{huldig gemacht haben, er könne aber sagen, daß noch nie eine Untersuchung so redlich und sorgfältig geführt und noch nie eine so gerechte Ent- scheidung gefällt worden sey, wie von Seiten dieser Kommission. (Großer Beifall.) Er hoffte daher, daß das Haus sich die

weitere Diskussion dieses Gegenstandes ersparen würde, da der Bericht Herrn O'Connell von den gegen ihn er- hobenen Beschuldigungen volllommen freisprehe und er

trug daher guf die vorläufige Frage über die Hardvysche Motion an. Lord F. Egerton, der auch Mitglied der Kom- mission gewesen war, stimmte mit der Ansicht des vorigen Red- ers überein und ließ dem Benehmen O'’Connell's bei der Un- tersuchung seiner Angelegenheit die vollste Gerechtigkeit wider fahren, indem er sagte, derselbe habe sih dabei wie ein Mann von Talent benommen, der von seiner Unschuld überzeugt sey. Andererseits protestirte er aber auch gegen die in einigen öffent lichen Blättern verbreitete Behauptung, daß diejenigen, welche mit neuen Beschuldigungen gegen O'Connell aufträten, in Folge einer Verschwörung der Tories gegen Lebteren so handelten (hôrt! von Seiten der Opposition), und machte diesem den Vorwurf, daß er sich oft durch seine Leidenschaftlichkeit zu Thor

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