1836 / 128 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geht, besichtigen würde. Allgemein heißt es, daß diese Expéedi- tion nah den Levantischen Gewässern bestimmt sey und sich zu einer Evolutions-Flotte bilden solle, wenn die politischen Angele- genheiten eine friedliche Wendung nehmen.“

Vierzehn der Polnischen Flüchtlinge, die die Confóderation unterzeichnet hatten, haben gestern Paris verlassen, um sich nach London zu begeben; unter ihnen befinden sich die Herren Dwer- nicki, Ledochowski und Dunin. Ersterer hat sich vor seiner Ab- reise mit einer jungen und reichen Franzdösin vermählt.

Gestern fand 'im Theater am Thore Saint-Martin die erste Vorstellung des „Don Juan de Marana‘/ von Alexander Du- mas statt. Das Stk scheint den allgemein gehegten Erwar- tungen nicht entsprochen zu haben; der Beifall war nicht schr lebhaft, aber leiht hätte ein Vorfall sehr stürmische Auftritte nach sich ziehen können. Dem Schauspieler Bocage, der die Hauptrolle spielte, wurde nämlich mehreremale zugerufen, er möge lauter sprechen, was denselben zuleßt so unwillia machte, daß er fich an das Publikum mit den Worten wandte: „Es fann nur bôser Wille seyn, wenn man mich nicht versteht, da ich mir alle Múhe gebe, deutlich zu sprechen.“ Auf diese Worte folgte ein allgemeines Pochen und Pfeifen, worauf Herr Bos cage, immer mehr in Zorn gerathend, ganz vorn auf das Pro- scenium trat und zu dem Publikum sagte: „Meine Herren, wir leben nicht mehr in den Zeiten, wo man den Schauspieler vor- zugsweise mißhandeln zu fónnen glaubte. Wir sind Menschen, jo gut wie Sie; wir haben unsere Ehre, so gut wie Sie!“ Das Publikum ließ sich, wider Erwarten, die Lehre gefallen, flatshte dem Herrn Bocage Beifall zu und ließ die Vorstel- lung ihren Lauf fortgehen.

Im Moniteur liest man: „Am 1íten d. wurde der Ge- neral Bernelle auf den Höhen von Larasoana von sieben Karli-- stischen Bataillonen unter den Befehlen Garcia’s angegriffen. Der General Bernelle hatte ihnen nur 300 Mann und 4 Stück Geschüß entgegenzusezen. Das Gefecht dauerte fünf Stunden und endigte mit dem Rückzuge der Karlisten, die mit beträchtli- chem Verlust nah Esain zurückgeworfen wurden. Der General Bernelle is leicht verwundet und 85 Mann sind ihm kampf- unfähig gemacht worden. Am anderen Tage hielten es die Karlistea, troß ihrer großen numerischen Ueberlegenheit , doch nit für gerathen, aufs neue anzugreifen.“

Das Hauptquartier des Don Carlos war am 23. April noch in Clorio. Der Graf von Casa - Eguia hatte das seinige Tages zuvor von Oéhandiana nah Miravalles verlegt.

Der Bischof von Leon ist am 27sten v. M. von Bordeaux nach Straßburg abgereist, wo man thm Pässe nach Deutschland ertheilen wird.

Das Journal des Débats enthält Folgendes: „Den neuesten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten zufolge, scheint es gewiß, daß die Amerikanische Union sich noch in die- ser Session um zwei neue Staaten, Mitchigaa und Arkansas, vermehrt sehen wird. Beide haben eine Bevölkerung von mehr als 60,000 Seelen nachgewiesen. Der Senat hat die Zulassungs- Bill nach einer schr heftigen Diskussion votirt. Die Opposition wollte die Zulassung des Staates Mitchigan vertagt wissen, bis derselbe den Artikel aus seiner Verfassung gestrihen hätte, der den Ausländern vor dem durch die Naturalisations-Gesebe der Union festgeschten Termin das Stimmrecht bei allen Wahlen, selbst bei der Wahl-des Präsidenten und des Kongresses, giebt.“

Gro bricanien uno Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 26. April. (Nachtrag.) Folgendes ist ein Aus- zug aus dem (gestern erwähnten) Vortrage, womit Herr Rip- pon seine Motion auf Ausschließung der Bischdfe aus dem ‘Oberhause begründete :

„Einige der ehrenwerthen Herren“, sagte der Redner, „werden ch wohl noch erinnern, daß ih vor zwei Fahren schon eine ähuli- liche Maßregel in diesem Hause beantragte. Sie wurde vou Lord Althorp , dem damaligen ministeriellen Wortführer, mit Verachtung aufgenommen uundfgum einiger WortegewUrdigt. (Wenn ich dächte‘‘““, sagte jener edle Lord, „daß außer dem Antragsteller und dem Unter- stüuer dieser Motion noch Jemand damit einverstanden wäre, so würde ih die Grüude darlegen, weshalb ich m 1OV IDIDETICBO Die Abstimmung zeigte, wie es fich mit der Divinations- Gabe des edlen Lords verhielt, denn wenn auch 128 Stimmen gegen den Vor- \chlag waren, so stimmten doch uicht weniger als 58 zu (Gunsten desselben. Da mir nun die Zurückhaltung des edlen Lord alle Gele- enheit zur Aufklärung raudte, so sche ich mich genöthigt, meine Argumente noch einmal zu wiederholen. Die Sache hat seitdem au allgemeinem Juteresse noch gewonnen, und ihr Gedeihen wurde durch die Aufnahwe, welche sie damals fand, nicht gehemuit, sondern vielmehr gefördert. Es geht in diesem Augenblick ein Geist der Re: ligions-Reform durch die Gesellschaft, den man nicht wegspotten, und dem man sich eben so wenig widersezen kann. Jch fordere die ehren- werthen Herren auf, aus ihren Gemüth jene Hindernisse der Ver- besserung, jene Verchrung d-es Alterthums und der bestehenden Ge- bräuche zu verbannen, und ersuche Sie, zu erwägen, ob die Sitte, über die ich Beschwerde führe, der Sache der Religion wirklich for- dersam und der großen Masse des Volks von Nugen is. Urtheilen Sie unparteiish und entscheiden Sie kühn in der Sache der Wahr- heit. Jch will keine afcktirte Feierlichkeit annehmen, aber ich will diese Frage auch ohne Hcrbheit erörtern und ohne den Gefühlen oder Vorurtheilen irgend Jemandes Aergerniß zu geben. Es ist nicht meine Absicht, das Haus mit ciner Schilderung des Ursprungs und der Aus- bildung unseres Kirchen-Systems zu ermüden. Jch bin kein Vereh- rer des Alterthums. Jch werde weder von den Yeränderungen, die Konstantin vorgenommen, noch von den Ediften Justiniau?s spre- chen. Jch werde nichts davon sagen, wie die Geistlichkeit in Groß- britanien sich vor der Zeit, wo die Krone an die Stelle der Tiara trat, weltliche Macht anmaßte. Auch die Ercignuisse einer späteren Periode in unserer Geschichte, als Souverain und Unterthanen in xeligiósem Kampf gegen einander gewappnet waren, als das Ge- schrei : „Kein Bischof und kein König!“ erhoben wurde, will ich nicht berühren. Es reicht hin, daran zu erinnern, daß Karl auf dem Schaffotte starb, daß Fakob aus seinem Lande vertrieben und das Haus Stuart für immer vom Thron verbannt wurde. Mein Zweck if, die zahlreichen, schweren und immee mehr zunehmenden Pflichten zu betrachten, die mit dem Amt eines Bischofs verknüpft sind, um

u zeigen, daß diese, wenn sie gehörig erfüllt werden, die Zeit und : ufmertsamfeit desselben hinlänglich beschäftigen und in Anspruch nehmen müssen. Nach der neuen Anordnung, wie sie in dem ersten Bericht der Kirhen-Kommissarien vorgeschlagen wird, werden in den 96 Diöcesen 10,400 Pfarren zu verwalten sevn: in Lincoln 780, in Ercter 635, in Yorf 595, in Ely 554; und angenommen, daß die ganze Zahl gleich vertheilt wäre, so würden einem jeden Bischofe 400 Pfarren zur Beaufsichtigung zufallen. Der zweite Bericht der Kir- zen - Kommissarien verlangt noch eine Vermehrung der Kirchen und der Geistlichen, um für den Religions - Unterricht einer xash gestiegenen und noch immer zunehmenden Bevölkerung ge- bôrig zu sorgen. Wenn also jede Pfarre, wie es seyn sollie und wie es hoffentlich baid seyn wird, cinen anwe- senden Pastor exhält, so wird jeder Bischof durchschnittlich 400 Geist- liche zu beaufsicztigen haben; und hier will ih die besondere Auf- merfsamkeit des Hauses auf einen hochst wichtigen, aber leider sehr vernachläsfigten“ Punkt im Kirchenwesen hinlenfen, ih meine die Auf- rechthaltung eines Pasioral-Verkehrs zwischen dem Bischofe und sci- ner Wsistiichfeit, ie können versichert seyn, daß die trefflichsten

I moralischen und religiösen Eigenschaften keine gute Wirkung hervor- zubringen vermögen, wenn der Aufseher an Staud und Lebensweise zu weit über diejenigen erhaben is, die sciner Leitung anvertraut sind. Der Vischof muß seine Geistlichkeit oft besuchen und siets cine freundschaftliche Verbindung mit ihr unterhalten. Er muß fic obne Zurückhaltung empfangen und sich ohne Vornehmheit ihr náäheri, Er muß die Juteressen der Kirche in den verschiedencn Sprengel untersuchen, “mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Oh- ren hören und sich nicht auf die Berichte parteiischer Offiztale verlassen. Weun er von Zeit zu Zeit selbst auf den Kanzeln feiuer Kirchspiele crschiene, so würden seine Predigten gewiß Leben und Energie in die Kircheupflege bringen. Er sollte auch deu Anflalten für die erste geistige Bildung, den Dorfschulen, seine Aufmerk- samkeit schenfen und bei seinen Kirchspiels - Visitationen die Fähig- feiten und das Verhaiten der Schullehrer zum Gegenstande seiner Prüfung machen. Er, sollte die Tauglichkeit derjenigen, die ordinirt zu werden wünschen, sorgfältig prüfen uud nicht bloß die Masse des Latein und Griechisch abwägeu, welches sie in thren Köpfen aufge speichert haben, sondern ihre natürlichen Neigungen, ihre 1nd! viduelle Vorliebe für ernste Gedanken und Sitten cxprobeu, woraus allein sich hoffen läßt, daß etn Geistlicher scines Be- rufs würdig seyn und- sich als tüchtig für das heilige Pricskerami bewähren werde. Es ift ferner seine Pflicht, Tausende von Kindern zu fonfirmiren. Dann hat er noch eine sehr wichtige Function zu erfüllen, mit deren geziemender Ausübung die größte Verantwortlichkeit verbunden ist, nämlich die Vergebung dex zu fei nem Bisthum gehörigen Pfründen, denu cs ergiebt fich aus dem Be richt, daß sich jeßt 1248 Pfründeu unter dem Patrouat der Bischofe befinden. Diese Pfründen muß er mit Rücksicht auf die geistlichen Bedürfnisse der Gemeinde, nicht mit Hinsicht auf die Forderungeu lästiger Freunde und begehrlicher Bekaunten vergcdenz; es ist seine Pflicht, die Würdigen und Verdienstvollen auszuwählen und zu be- fordern, von denen er voraussczen kaun, daß ste gewissenbafte Scei sorger seyn, durch ihr Beispiel ausmuntern und sich der Sache der religiösen Wahrheit getreu erweisen werden. Dies sind die Pflich ten des Bischofs; und nun frage ich, ob diese geistlichen Functionen nicht hinreichend uud mehr als hinreichend sind, um die Zeit eines Bi- shofs auszufüllen, so thütig derselbe auch in seinen Bemühungen, so cifrig in seiner Sorgfalt sevn mag; und wenn dies der Fall ifi, so frage ih weiter, ob es veruüuftig is, cinem solchen schwer beladenen getjt- lichen Hirten noch cin gewichtiges und verantwortliches Staatsamlt aufzubürden, und ob Sie zwischen cinem christlichen Aufseher und cinem politischen Agenten irgeud eincn Zusammenhaug entdecken kön uen? Dic Zwecke, um deren willen die christliche Kirche gestiftet wurde, sind geistlicher Art und bezichen sich ganz allein auf die fünf- tige Welt, und die Verbreitung ihrer Lehren kann uic in echt religiü- sem Geiste geschehen, wenn das Leben und Benehmen ihrer erklärten Lehrer uicht mit dem Geist des Evaugetiums übercinslimmkt. Wie paßt dex Prälaten - Pomp, der Thron, der Palast und der Lords - Titel zu dem reinen Protestantismus und dem schlich- ten Córistentbum ? A S N On C D Cont von dem Papstthunm aus seinen verderbtesten Zeiten, cin Mißbrauch jener Kirche, deren Lehren wir verworfen haben, deren Prunk aber eifer\üchtig beibehalten worden ist? Ziemt cine Anhänglichkeit an solche Eitelkeiten denjenigen, dic ein Muster der Demuth, des Wohl wollens und cines auf den Himmel gerichteten Sinns ftevu sollten / Kann es nicht den Glauben erregen, daß sie, während sie Anuderc von ihren Pflichten belehren, uicht ganz an ihre eigenen dachten, und fann das Volk dadurch uicht veranlaßt werden, ihre Lehren mit Argivohn aufzunehmen, wo nicht gar unit Verachtung zurüctzuwcisen ? Diese Gefahren der geistlichen Erhebung sollten Sie wohl bedenken, che Sie meinen Vorschlag als himäriscch und ausschweifend verwerfen. Jch bin und war stets ein Mitglied der herrschenden Kirche ; ich bin, den- fe ich, frei von seftirerischem Vorurtheil, aber so lange man mir die Uebel und Gefahren nicht aufzeigt, die aus ciner solchen Veränderung hervorgehen würden, muß ich bei meiner ehrlichen und gewissenhaften Ansicht von ihrer Nothwendigkeit und von ihrem Nugen beharren. Und nun lassen Sie mich den cinzigen Vorwand erwägen, deu ich zur Rechtfertigung des Gebrauchs, daß Bischöfe im Parlamente fig zen, habe anführen hören, nämlich daß fic die Jnteressen der Kirche repräsentiren und deren Rechte vertheidigen müßten. Die Kirche aver hat, als ein geistliches Gemeinwesen, mit der weltlichen Regie- rung gar nichts zu schasen. Sie hat Eigenthum, welches gebührend repräsentirt if: E Diener genießen dasselbe Recht wie andere Bür- ger, bei der Wahl der Mitglieder dieses Hauses mitzustimmea, und so viel ih demerkt habe, üben sie ihre Befugniß mit einem Eifer und ciner Beslissenheit aus, die nicht zu übertreffen sind. Wenn man aber wirflich die Vischbfe für die Repräsentanten der Kirche hielte, so müßten fie zwceifelsohne von der Geistlichkeit gewählt werdeu, während doch 10- minell die Krone, in Wahrheit aber das jedesmalige Ministerium sie ernennt, und zwar stets mit Rücksicht auf ihre politischen Ansich- ten. Jm Oberhause bilden sie ihrer Zahl nach eine unbedeutende Kör- perschaft; sic haben fein Veto in Kirchen-Augelegenheiten, und cs ifi also klar, daß, wenn die Laien in den beiden Häusern der herrschen den Kirche uicht günstig wären, die vereinten Kräfte von 30 Bic: fen in ciuer Versammlung von nahe an 400 Mitgliedern dieselbe nit aufcecht erhalten kfönuten. Aber dieser Gebrauch ist nicht nur nußlos, er ist auch geradezu nachtheilig; es entspringen ernst- lihe Uebel aus ihrer Einmischung iu politische Ungelegenhci- ten; ihr Votum hat ihnen oft den erbittertsten Haß des Volkes zugezogen, und nicht uur ihneu, soudern auch threm Amie. Warum sie dem Verdacht politischer Seroilität aussezen und die Wirkung ihres geistlichen Einflusses dadurch schwächen? Jum Namen der Religion fordere ich dic von mir beantragte Veränderung, und ich kann nicht glauben, daß dic Vischöfe von einem so ganz weltli- chen Sinn durchdrungen seyn und die Beibehaltung des zeigen S9y- stems wünschen sollten, wodurch sie nur dem Argwohn, daß sie von Ehrgeiz, Habgier und Stolz erfüllt seven, neue Nahrung geben wür: den. So schließe ih denn meine Rede mit dem Antrage: Daß die Anwesenheit der Bischöfe im Parlameut für die Sache der Religion nachtheilig ift.“ . S

(Daß der Antrag mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen worden, haben wir bereits ge neldet.)

Unterhaus. Sißung vom 27. Ayril. (Nachtrag. ) Herr Gillon, Herr Wallace und der General-Prokurator übet- reichten Bittschriften gegen die längere Beibehaltung ciner Auf- lage von 6 pCt., die von einem Theil der Einwohner von Sdin- burg zu Gunsten der Geistlichkeit dieser Stadt erhoben wird. Die von Herrn Gillon überreichte Petition rührte von einem Herrn Chapman her, der sich jeßt in dem allgemeinen Gefäng- niß von Edinburg befindet, weil er sich aus religidsen Gründen geweigert, zur Erhaltung einer Geistlichkeit beizusteuern, mit deren Lehren er nicht übereinstimmt. Herr Wallace legte eine Bittschrift von einem der Edinburger Stadträthe, Herrn Tho- mas Russell, vor, der aus demselben Grunde verhaftet worden, und der General - Prokurator von mehreren Einwohnern Edin- burgs, die úber jene Auflage klagen. Sir G. Clerk und einige andere Tories suchten zwar cine Erörterung dieses Gegen- standes zu verhindern, was ihnen jedoch nicht gelang, und Lord John Russell erklärte zulezt, daß die Sache. auf irgend eine Weise in's Reine gebracht werden solle, sobald der Bericht der Kirchen - Kommissarien eingegangen und eine neue An- ordnung in Betreff der Besoldung der Geistlichkeit angenommen seyn würde. Hierauf erhob sich der Marquis von Chandos und brachte angekündigtermaßen die Bedrängnisse der ackerbau- treibenden Klasse von neuem zux Sprache. Er führte an, wie von den seit cinigen Jahren eingeführten Steuer - Reductionen zum Belaufe von 8 Millionen Pfo. dem Landbau nur etwa 1/, Mill, Pfd zu Gute gekommen sey, und {lug daher vor, daß, sobald sich wiederum ein Ueberschuß der Staats - Ein nahme úber die Staats - Ausgabe ergábe, derselbe zur Ver-

combe untertißte diesen Uitiag Ld John Rus,

Landhauer niedergeseßte Kommission des Parlaments sige n

in: diesem Augenblick, und ihr Bericht müßte erst abgewart werden. Die Landbebaguer múßten sich mit demjenigen, was ibun bisher zugekommen sey, einstweilen zufrieden geben. Jh n Ackerbau-Bezirken habe das ncue Armengeseß eine Ersparniß N 49 pCt. zu Wege gebracht; so!che Maßregeln allein könnten E

Verwaltung der Grafschaftseuer. Der Graf v. Darlingty unterstüßte den Vorschlag, räumte aber den Nugen der nas Armengescke ein und hofste, daß solche im Laufe einiger Jah, noch gdßerc Ersparniß gewähren würden. Wenn der Kay, der Schaßkammer seinen Jrrthum wegen des herabzuseken, Zeitungs- Stempels noch nicht eingeschen habe, fo sey es d jet Zeit dazu, um die Aerbautreibenden an dem Ucberschußy Revenüe Theil nehmen zu lassen. Hr. Hume meinte, die Lan bebauer wären seit dem Fahre 186 um 1 Million Pfd. Steuy jährlich erleichtert worden, und sie wären in vieler Hinsicht wg besser daran, als die acckerbautreibende Klasse in Preußen, Fran reih und Belgien. Sir J. Graham bedauerte es, daß d edle Marquis seine Motion so zur Unzeit vorgebrach: habe, dy auch er, wenn derselbe auf Abstimmung darüber bestehe, s ihr würde widersesen müssen. Ueberdies habe die Lage d Agrikulturiñen sich keinesweges in der leßten Zeit so sehr y \chlimmert, wie der Antragsteller behaupte, denn mit A nahme des Weizens seyen alle andere Akerbau - Erzeugnis Gerste, Hafer, Bohnen, Wolle und Fleisch, im Preise gest Gen; der Thonboden, der sonst am schlimmsten daran sey, ba durch die drei lezten trockenen Jahre gewonnen, und es sey uff her viel mehr Weizen guf den Markt gebracht worden, als son und so hätten natürliche und künstliche Ursachen zusammen wirkt, um den Preis des Weizens in England herabzubringn| jekt sey aber nicht der Augenbli, diese Frage zu erörtern, u er fordere daher den edlen Marquis auf, nicht auf seiner Nf tion zu bestehen. Oberst S ibthorp und Herr Cayley dge

gen unterstüßten den Antrag, der schließlih noch vom tf Thompson und von Sir N. Peel bekämpft wurde. su rer. meinte unter Anderem, das Benehmen der Argrikultutin sey hôchst merfwürdig, denn nachdem sie den Handel des Ly des gefesselt und seine Manufakturthärigkeit gehemmt hätty, éámen fie und sagten: „„Ehrenwerthe Mitglieder , Pacht Und DaQuete U abc S n Une O

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befoinmen, es is Alles nach unseren Wünschen gegange die Folge aber war, daß wir und Jhr' in elenderem Zustan sind, als irgend eine andere Einwohner - Klasse.‘/ - Dafür, sa der Redner, seyen die Agrikulturistèn nur ihren herrlichen Kon Gesesen- Dank schuldig, durch die Englaftd verhindert seine unermeßlichen Kräfte gehörig zu entwickeln. Der Léktns (Sir R. Peel) sprach sich in ähnlicher Weise aus wie Sir} Graham, indem er sagte, er könne unmöglich dazu beitraga Hoffnungen unter der aŒerbautreibenden Klasse zu erwecken, | ain Ende nicht zu erfüllen sevn würden, so schr ihm auch) Wohlfahrt dieser Klasse am Herzen liege. Die Malz -Steu fügte er hinzu, fey die einzige, die ausschließlich auf dem Ln bau laste; diese würde sich aber nicht abschassen lassen,

tion wurde hiernächst (wie bereits gemeldet) mit 208 gegen 17

Stimmen verworfen.

London, 29 M Bet dem vorgestuigen Lever Sr. Majestät der Graf Gustav Blücher von dem ‘Preußisd Gesandten vorgestellt, und Lord: Erskine, der nach München j rückkehrt, hatte seine Abschieds- Audienz. Sir J. R. Carnä

Prájident derselben, überreichten dem Könige mehrere von Truppen der Compagnie in Indien eroberte Fahnen. Mach du Lever hielt der König ein Kapitel des St. Michael - und ä Georgs - Ordens, in welchem Sir Jgnatius Bonavita, einer l und das Commandeur-Kreuz jenes Ordens erhielt. :

Graf Grey kehrte erst gestern aus Schloß Windsor, w am Sonnabend auf die Einladung des Königs dem großen Y fett, welches Se. Majestät den Rittern des Hosenband - Dit aab, beigewohnt hatte, na London zurück# Der Graf hat 1 Stimme am Dienstag Abend zu Gunsten der ministeriellen? nizipal - Reformbill für Jrland im Oberhause durch Volln avgeben lassen.

Der Morning Herald will jeßt wieder wissen, daß 0 Pozzo di Borgo, wenn es sich mit seiner Gesundheit nid M serte, sich ganz aus dem dffentlichen Leben zurückziehen wik

Der Courier stimmt zwar mit der ÄAnpcht Lord IW| sell’s, überein, daß weder das Unterhaus noch das Land | neigt seyen, die Frage in Erwägung zu ziehen, ob die V noch ferner ihre Sive im Oberhause behalten sollten, doc) tj dieses Blatt es für gut, daß die Sache zur. Sprache geb! worden, weil dadurch Manchem die Augen darüber geössnet | den würden, welche ernstliche Uebel aus der Einmischung Bischôfe in die Staats- Angelegenheiten hervorgingen. „Ut dies‘, fügt das genannte Blatt hinzu, „„deweist das Beispiel Kirche von Schottland zur Genüge, daß es weder mit Hin auf das Interesse der Religion, noch. mit Hinsicht auf die Wil ihrer Diener nothwendig ist, daß einige derselben einen Sib Parlamente haben. Wir für unser Theil brauchen nur zu 1j derholen, was wir bei einer srüheren Gelegenheit sagten, wir unsere höchste Pflicht vernachlässigen würden, wenn wi nen einzigen Augenblick Anstand nähmen, zu sagen, da) durchaus weiter keine Thatsache und fein Argunient bekannt f wodurch es gerechtfertigt würde, daß die Bischöfe der Ans nischen Kirche einen so bedeutenden Antheil an der legiólaW Gewalt des Landes habeua, außer dem Faktum, daß jeßt wt Bischdfe im Oberhause sißen.““ v

Es heißt, die Bischdfe gedächten im Oberhause, wen Bill zur Herabsezung des Zeitungs-Stempels vorkomme, d zu bestehen, daß alle Sonntagsblätter von dieser Herabsth ausgeschlossen würden. Mehrere Prälaten follen auch wil seyn, jeder Erlaubniß zur Anlegung von Eisenbahnen cine

tagen gänzlich verboten werden sollte. A

Der Kanzler der Schaßkammer soll der Deputation, wegen des Zeitungs-Stempels eine Unterredung mit ihm hal erklärt haben, daß die Papier-Steuer reduzirt werden wi) Der Courter äußert seine Freude darüber und glaubt, diese Reduction von großer Wichtigkeit seyn werde. Dagtlh macht sich dicses Blatt über Herrn Wakley, Oberst Thompl f

| und die anderen Herren jener Deputation lustig, dif/

minderung solcher Búrden angewandt werden möchte, welch insbesondere auf dem Landbau lasteten. Herr W. Dus E 4

sell aber war dagegen; die zur Untersuchung der Lage der

Hülfe gewähren. Die Regulirung der Zehntenfrage würde fe, | ner demnächst viel Gutes erzeugen; nicht weniger eine besen, | f y

E z ee ; F tragung: 0), gab Lord Holland zu, aber, meinte er, eine Ueber-

cine Vermöôgens-Steuer an deren Stelle einzuführen, für die (f (der Redner) unindglich stimmen könne. Die Chandos\che Voss

Präsident der Ostindischen Compagnie, und Herr J. Loch, Vi

sel beizufügen, wonach das Reisen auf Eisenbahnen an S f

wh M p,

sadt, Straflosigkeit für alle diejenigen verlangt hätten, denen es heliebe, die Stempel-Afte zu übertreten oder, mit anderen Wor- ten, den Staats-Schaß zu! betrügen und den das Geseß Achten- den zu schaden. ¡„Dberst Thompson“/, sagt der C ourier unter Anderem, „soll geäußert haben, er würde kein Bedenken tragen, (h zum Besten einer so vortresflichen Sache ins Gefängniß teen zu lassen. Vielleichr möchten Einige, wenn sie die Reden

des tapferen Offiziers über diesen Gegenstand und die am Mitt-

[woh Abend von ihm im Unterhause gehaltene lesen, der Mei nung seyn, daß das Land ganz gut fertig werden würde, wenn ex auch cîne Weile in Haft sigen müßte.“

Lord Holland sprach am Dienstage im Oberhause scine Ver-

| vunderung darüber aus, daß Lord Lyndhurst bei der Jrländi- " (hen Munizipal-Reformbill den ÎInstructions-Antrag, sein eigenes Y Find, statt sich selbsk desselben anzunehmen, den Händen eines

.. e 2 è (R: A LG % G « : A l \flegevateis, des Lords Fikgerald und Vesci, übergehen hahe ;

" vahrscheinlich scháme er sich, der Nachrichter jener Corporatrio- * nen zu scyn, die er noch vor einiger Zeit in diesem Hause \o

arm vertheidigt habe. Daß die Muniztpal-Reform eine Ueber-

t\agung von dem Agenten an den Prinzival, oder von dem Usur- ator an den rechtmäßigen Besißer.

_ Vongestern versammelte sich ein großer Theil“ der Konsti- uenten des Herrn H. L. Bulwer in Marylebone, um den Um- sand in Erwägung zu ziehen, daß derselbe sein feierliches Ver- yrechen gegen sie gebrochen und niht gegen die Pensions - Liste acstimmt habe. Er wurde einmüthig des ferneren Vertrauens det Wáhler für umwvürdig erklärt

In etner .Livevpooler Zeituug werden niht weniger 6 14 neue Actien - Compagnieen angekündigt, deren Kapitalien sich zusammen guf 5,450,090 Pfund belausen, näm- lich eine Apotheker-Compagnie, cine Transport - Compagnie, eine ¡Bau-Compagnie, etne Salz-Compagnie, eine Jrländische Bank- Compagnie, cine Lohgerber - Compagnie, eine Seif - Compagnie, Feine Zuckerrasfinrungs-Compaguie, eine Baumwollen-Compagnie, Feine Hafen-Lompagnie, cie Destillir-Compagnie, cine Wälische acket - Compaguie, eine Bäckerei - Compagnie und cine Güter: l fqufs-Compagtie.

Das Blei, von welchem die Ton vor kurzem noch fúr ¡11 Pfund Sterling zu haben war, t jeßt auf 30 Pfd. Sterl. jgesliegen. E y

Auf dem Schiffe „, Amelia Thompson“ sind gestern 280 weibliche Auswanderer na Vandiemensland avgeaaugen. | Die neu eingerichtete wdchentliche Dampfschifffahrt zwischen hier und den Hâsen der beiden Königreiche der Pyrenäischen albinsel wirò jeßt schon regelmäßig. ausgeführt und geht so nell von Statten, daß unser Markt bereits seit acht Tagen Imit solchen frischen Hülsenfrüchten und Gemüse- Arten aus den Kindern unter jenem herrlichen Himmel versehen wird, die wir De ers im Juni und Juli in einiger Fülle erhalten können. NEs is! dies die Einleitung zu einem noch nie geahneten Grade des Verkehrs, welcher in wenig Jahren, nachdem die Halbinsel Fihre Wirren überstanden haben wird, zwischen derselben und [Großbritanien sich ausbilden muß. Die Fahrt wird in 4 bis » Tagen vollendet. Es isk aljo gar nicht übertrieben, wenn iman in prak- tischem Sinne England als den nächsten Nachbar von Spanien und Portugal jet betrachtet. Die Dampfkraft bringt nun ein- mal Veränderungen hervor, welche keine menschliche Macht auf die Länge aufhalten kann.

Der Griechische Gesandte am Madrider Hofe, Graf An- drea Metaxa , war, Nachrichten aus Malta vom 6. April zu- folge, auf dieser Junsel angelangt. j E Ein hiesiges Handlungshaus macht in der Time s Folgendes

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4

M bekannt: „Die Capitaine der drei lebten Schiffe, die mit La-

dungen für uns im vorigen Herst von der Donau ankamen, agten uns, daß sie sowohl beim Ein- als beim Auslaufen in enem Flusse von Russischen Wachtbdten angehalten, daß ihre

F Papiere verlangt, von Russischen Beamten unterzeichnet wor- den und sie solche nicht hätten wieder erhalten können, ohne zu-

vor einige Spanische Piaster zu zahlen, weil dies mit Hinsicht . P, 0 r E l Ï

auf alle die Donau befahrende Schifse gebräuchlich sey. Einer dieser Capitaine sagte weiter aus, er habe seine Mannschaft ans

(00a Land \ch ien wollen, unm län s DC G d Lu i ( Li Life ) Da Lt n s d (n icl » Ric “(0 N t 4 7 J trt eid . u , L S T L L l 9 ) thi) hen ELO da O (l Knt [ltc M ILtchteu auf Nal A, zum ckUIETCU geschlagen 10UN H Wind ( ma elt, das Schif cromau wi Lts zu zichen ? u i E g * AE S | l ge ng \ [ F f Mes F f / ) { S

allgemein zu geschehen pflegt; allein Russische Kofaken hätten

diesen Leuten ihre Lanzen auf die Brust geseßkt und gedroht le in den Fluß zurüczutreiben, wenn sie nicht an Bord führen. ((s jedoch der Capitain eine Kanone geladen und ges droht Dae, auf die Rojalen zu feueun, lls fle seie Leute nicht in Frieden ließen, hätten diese davon abgelassen Schiffen unter anderer als Britischer Flagge wÚrde es Ungchin- dert gestattet, sich auf dein Russischen Ufer ziehen zu lassen (Cine Darstellung aller dieser Umstände, von der Declaration D elte jandten wir am 8, Dezember an Es owartige «4m O CLOICILEN QUS On Cen uUiiterm 1 Lten folgende Antwort: „„Ich bin von Visc. Palmerston beauf: eh Jhnen zu melden, daß ohne Zeitverlust die Aufmerksam- n u Dotschafter Sr. Maj. in Sr. Petersburg und Konsan- pel auf die beiden in ZJhrem Schreiben erwähnten Punkte

gelenkt woiden ist, nämlich: die Seitens der Russischen Behörde \lattsindenden Hindernisse der Beschissuna der Donau und die Zöge- rungzu Konstant nope! im Ertheilen von Fermanen für “hre Schine injosern diese Punètte resp. die Königlichen Botscha;ter in beiden e pitadten angehen. Ich bin u. \. w. J. Ba c Hou se.“ (1 Ds Dampfboor „C'sex““, welches, direkt nach Konstanti-

n0y Fi j ; e 5 o 10pel bestimmt, am 25. Februar Plymouth verließ, is ganz

Me , - C - Wer\hollen, und man fürchtet, daß es unterweges von einem

Unglück betroffen worden.

bur wt die Rede davon, cine National-Subscription für cine edition uung von Süd - und Mittel - Afrika bestimmte Ex ih ien, Besonders jollen die unbekannten Gegen- as )en Litaku und dem Mondgebirge , in welchen sich das A Und vielleicht dic Quelle der Zaire befindet, erfor\cht werden R es beschlossen, daß die Eppedition vom Vorgebirge hen Se, Hoffnung ausgehen und sich über den großen Bin- Ms Uchad einen Weg bis an die Nordküste von Afrika k A versuchen soll. S bi E Neu-Süd-Wales ist Steingut hier angckommen, wel- vollem ein den Vergleich mit dem in England vekfertigten er als diee aushâlt, sondern auch au Ort und Stelle wohlfei- iejes zu stehen kommt.

=

; Miederlande Aus

M Königin V Haag, 2. Mai. Ju dem Gefolge Ihrer Maj.

die Hofdamen rend. ihres Aufenthalts in Berlin befinden sich

rendame Gragaronilnen von Cstors} und von Golß, die Eh-

noucbaere N von Oultremont, der Ober-Mundschenk Baron

on Snoucka an Schauburg und der Königl. Kammerherr Ba;-

dem f An gert van Schauburg. Jhre Majestät reisen unten fn einer Gräfin von Kamenk,

_ Vorgestern ist hier der Königl. General - Lieutenant van Doorn im 78sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Am 28sten v. M. starb die Gräfin Elisabeth von Limbura-Sti- rum, Hofdame Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Prinzessin von

D R A

_ Der berühmte Virtuose, Herr Kalkbrenner, ist hier einge- troffen und wird hier Konzerte geben. i

SOweden und Novweaen.

L olm, y Se. Maj. haben den Landes- Hauptmann im Skaraborgschen Lehne, C. Gillenhaal, auf vier Jahre zum Vorsißenden der Gesellschaft und der Direction des Gôta-Kanals ernannt. Am Montag hielten

Stockholm, 29, April.

O l / 4 Majestät ein auperordentliches Conseil, an welchem auch der Norwegische Staatsrath Theil nahm. __ Bisher haben nur solche jüngere See - Offiziere Englischen Seedienst eingetreten, auf Verlangen, Reise-Stipen- Gegenivärtig hat jedoch der König versügt, daß auch Sce- Offiziere, die in den Kriegsdienst einer anderen be: freundeten Seemacht eintreten, \ch)lagen werden dürfen,

die vorgeschlagene Dampfschissfahrt zwischen Stockholm Wisby hat die Königliche Genehmigung erhalten.

Wie die Statstidnin g meldet, sind dieser Tage Proben Runkelrübenzucker, in Gestalt theils von Rohzu

Offiziere, dien erhalten.

Stipendien

S e | alt | 0 zucker, theils Aasstnade und Candis, aus Stettin, in dessen Nähe meh- Fabriken der Art angelegt worden, hierher gekommen und L, MaJ., jo wie dem Kronprinzen, dem Kommerz - Kollegium, «ltademie der Wissenschaften und mehreren Privat - Derso- überreicht worden |

Deut Oa d. E Svantsuvt a, M., 30, April, (Braunschw. Nar. Ztg.) Der von Darmstadt kommende Etlwagen wurde in der Ge- | n ; Darmstadt und Langen ) vor einigen Tagen durch Leute von sehr verdächtigem Aussehen an- gefallen, die von den im Hinterwagen sißenden beiden Passagie- ren mit Dringlichkeit forderten, aufgenommen zu werden. deren Ruf kam jedoch der Conducteur herbei, dem es auch mit Hülfe der Reisenden gelang, sich der Person eines der Angrei- fer zu bemächtigen, der hierauf gebunden und auf der Station range an die Behörde abgeliefert wurde.

Der Wachsamkeit unserer Sicherheits - Polizei ist es gelun- gen, den Urheber des vor etwa vierzehn Tagen an den Gene- rat -Lieutcnant Bruges zu Paris verübten Diebstahls, den die Zranzösischen Biätter als dessen Bedienten, Namens Shouverin, ALoN u entdecken und in gefängliche Haft zu bringen. Derselbe ivar, mit einem regelrechten Passe, worin er Adler ge- nannt wurde, versehen, hier angekommen und hatte bereits ein Privat-Logis bezogen, als die Behörde durch einen von Paris hierher entsandten Agenten von seiner muthmaßlichen Anwesen- heit tn unserer Stadt benachrichtigt ward. cs, jo befand sich derselbe in den Händen der ihn zu erspähen beauftragten Polizei-Offizianten, die sich seiner bemächtigten, als er eben cinen auf der Briefpost für ihn poste restante ange- kommenen Brief in Emp | son wurde mit Hulfe des vorerwähnten Agenten sofort außer Zweifel geselzt, auch war derselbe des von ihm verübten Ver- brechens alsbald geständig, zu dessen Begehung er durch die Nachlässigkeit seines Herrn, der beim Ausgehen den Schlüssel des Geldschranfes niemals abgezogen , verleitet worden zu seyn - Von der entwandten zum Betrage von 69,099 Fr. angegebenen Summe fanden sich noch etwa 56,000 Fr. vor. Das Fehlende war, nach Angabe des Uebelthäters, von ihm an den Pariser Spielbanken verloren oder zur Bestreitung der Reisekosten verwandt worden, die um so beträchtlicher gewesen da er sich, um durchzukommen, fremder Mithülfe hatte bedienen

gend von Arheiligen (zwischen

bezeichneten,

Nicht lange währte

fang nahm. Die Zdentität der Per-

behauptete. -

U On anne Lo P den Diplomaten herrscht fortwährend die größte Lebhaftigkeit ; Couriere folgen sih in kurzen Zwischenräumen von und nach Paris, London und St. Petersburg. Englische und eine Französische Flotte in den Türkischen Gewäsß- sern und auch eine Russische wird sich nächstenz aus dem Nor- den auf den Weg machen, um ebenfalls im Mittelländischen Meere zu stationiren. .Es heißt, die Ottomanische Flotte, welche An- stalten getroffen hatte, die Dardanellen zu passiren, habe Gegenordre erhalten. Das Gerücht von ciner Veränderung in der Person des Griechischen Gesandten hier hgt kein Gewicht mehr. Hr. Zogravhos Ob dieses aber politisch it, 1mî man nicht behaupten, da dieser troß seines Talentes und ehren- werthen Charakters bis jeßt eine Annäherung und Ausgleichung der Differenzen zwischen seiner Regierung und der Pforte durch: aus nicht zu Stande vringen konnte; di auf ihrem alten Fuße. Wie man uns aus Syra vom iten d. M. meldet, wird König Otto die beabsichtigte Reise nach Deutschland erst in der ersten Hälfte des | t ten und also vor dem Ende desselben Monats oder Anfangs Juni y Münche! res Gestern foll die Pforte Jachrichten aus Bosnien erhalten haben, wodurch die dortigen Unruhen nicht jo unbedeutend geschildert werden, als man bis- Es ist ein großes Unglúck für die Pforte, daß sie Wenn sie bisher gendthigt war,

sin Mihrmah mit Saïd - Pascha sind heute mit der größte! Pracht im alten Serail vollzogen worden. Der Kisler-Aga c Chef der schwarzen Eunuchen repräsentirte dabei die erlauchte Braut, welche nach der Orientalischen Etikette von den Festlich feiten der Vermählung und von der Freude, welche dieselben erregen, nicht eher Zeuge seyn darf, als bis sle in ihren schônen Palast eingeführt ist. Erst daun, und wenn die Pfor ten des Harems sich hinter ihr geschlossen haben, darf dée Prin zessin sich ihrem Gemahl zeigen. Die prächtigen vom Seras fier Úbersandten Geschenke wurden heute Morgen zu den Füëen

(Schles. Ztg.)

des Kisler-Aga niedergelegt. Der Scheich Jslam ließ ch neb den beiden Kasi - Askern oder Ober - Richtern von Rumeten und Anatolien und mehreren Chefs der Ulemas auf die mit Perlen und Sold verzi ; der die das große Gemah schmücken, welches zur Voll; hung der ersten feierlihen Gebräuche bestimmt mit den \{dn\ten Blumen oder mit den ausgesucht turen, Vasen von Chinesischem Porzellan mic Sort deren aus den {dnsten Früchten bereiteten Getrán nach einander durch 150 elegant gekleidete junge gebracht. Endlich kamen diejenigen, welche die E Parfúms und diejenigen Kleidungsitücke zu tragen, die Prinzessin im Bade bedient. Alles, was die Einbi kraft ich an reichen Stoffen und schöner Arbeit, an Perle

seinen, die auf denKleidern wie die Sterne an dem Azur

scheint bleiben zu follen.

die Sachen stehen noch

oats Mai antre-

Zuni nicht in München eintreffen.

her meinie. nie zur Ruhe kommen kann. ein wachsames Auge und die Syriens zuzuwenden, so erforderte doch der Zustand der diplo matischen Verhältnisse zwischen Rußland, England und Frank- reich sich auch für andere unvorhergesehene Fälle in Bereitschaft zu segen, und nun sollen nothwendigerweise auch Streickräfte nach Bosnien geschicêét werden! und ewig erschwingen? und wie soll bei solchen Verhältnissen die Russische Contribution bezahlt werden, was doch England und Frankreich so sehr zu wünschen scheinen? Gäben sich diese bei den Mächte mit der jeßigen Sachlage des Orients zufrieden, so könnte die Pforte sich weit leichter bewegen, auf ihre Finanzen Und die innere Organisacion úberhaupt mehr Kraft verwenden und somit immer mehr innerlich erstarken und damit den Grund zur größeren Selbständigkeit legen, so aber geschieht das Ge- gentheil, und man möchte schier glauben, dies sey der Zweck der Französisch-Englischen Policik. i

Das Journa ldela Haye enthält nachstehendes Schrei- aus Konstantinopel Silistria's unter den bekannten Bedingungen hat von Seiten der Türkei ein Zugeständniß zur Folge gehabt, das von der hdchsten Wichtigkeit is. Y nische Ober-Patriarch hat bekanntlich seinen Siß in Etschmiadsin also in dem Theile von Armenien, der vor wenigen Jahren mic Rußland vereinigt wurde. Die Pforte hat nun darein gewilliae, daß dieses Oberhaupt der Armenitchen National:Kirche, ¡c

glänzten, sich vorzustellen vermag, war hier im Ueder Fhr Glanz wurde nur von dem Nischan oder dem Pfand cinem kostbaren Diamanten - Schmuck, úbertroffen, un Muftréi seinen Segen über dasselbe aussprach erlauchten Vermählten ein eden \o glänzend 1 V

Ol; s Y _ Fb E » Wie soll die Pforte dies alles | eben so unvergängliche Vereinigung.

E ¡Die Räumung für die Pforte sehr günstigen

es Unterthan eines fremden Landes geworden, dennoch dieselbe höchste Gewalt über den Patriarchen und alle übrige Geistli- chen seiner Glaubens-Partei ausüúbe , wie zu der Zeit, wo der- selbe Persischer Unterthan war. Rußland hat bei dieser Gele- genheit wohl nur eine für dasselbe in der Natur der Sache lie: gende Verpflichtung ausgeübt, in dem es die Einheit der geistlichen Verwaltung unter dem Armenischen Volke herzustellen suchte; da jedoch der Einfluß des Armenischen Ober - Patriarchen sich nicht darauf beschränkt, in Angelegenheiten der Disziplin und des Glaubens zu entscheiden, so hat diese Anordnung hier großes Aufsehen gemacht.“ |

Die verschiedenen Kabinette Europas könnten si leihe über alle die Punkte, welche jeßt zu Diskussionen und Eifersucht Anlaß geben, verständigen, wenn sie den Sultan in eine Lage

verseßten, die ihn gleich unabhängig von Allen machte. Denn

vas man auch sagen mdge, es is gewiß, daß die Fortdauer des

slatus quo in kurzem eine Umwälzung im Ottomanischen Reiche

herbeiführen muß, die alle große Mächte zwingen würde, irgend

eine Partei zu ergreifen, da man die Resultate derselben weder

zu berechnen noch zu leiten im Stande seyn würde. Die auf- geklärtesten Personen sind der Meinung, daß in FJahres- frist entweder der Sultan oder Mehmed Ali gesturzt ist, und daß die von allen Seiten ausgesprochene Neigung, den Frieden zu erhalten, es nicht werde verhindern kön- nen, daß die Ruhe Europas hier wieder gestôrt wird. In diesem Falle wird der Sultan entweder von Rußland oder von Frankreich und England unterstúßkt, und die fortwährenden Eingriffe des Pascha’'s werden bald das Schicksal des Reiches

zur Entscheidung bringen. Den hier eingegangenen offiziellen Nachrichten zufolge, behauptet Mehmed Ati, er sey dazu berech

tigt, das linfe Euphrat-Ufer zu überschreiten und die seiner Re-

gierung feindlichen Araber - Stämme zu bekämpfen; ja, er giebt

auf die unzweideutigste Weise die Absicht zu erkennen, sich zum

Herrn der Schifffahrt auf diesem Strome zu machen, indem et

sich auch an anderen Orten festseßt, nachdem er sh im Winter des Ortes Daer im Paschalik Orfa, das dem Sultan gehört, bemächtigt und ihn befestigt hat. Um sich England geneigt zu machen, hat er in Syrien das Seiden-Monopol abgeschafft und dafúr eine Úbermäßige Abgabe eingeführt, die ihm zwar eben so viel einbringt, aber mit den bestehenden Verträgen und dem be- fannten Großherrlichen Ferman nicht im Widerspruche steht. Die Armee des Pascha’s ist zahlrei, aber der Sold der Truppen ist immer funfzehn Monate im Rúckfstande, um im Falle eines neúen Kampfes mit dem Sultan als ein Unterpfand ihrer sehr zweifelhafte! Treue zu dienen. Die Nachrichten von seinen Un sállen in Hedschas sind durch die aus jenem Lande einge- gangenen offiziellen Berichte vollkommen bestätigt worden. Der Sultan wird den Kampf nicht beginnen, ohne ei- nige Verbündete zu haben, die (hn im Nothfalle un- tevstüßen, Und alle Borbereitunaen um Kre die hier getroffen werden, müssen als von dieser Bedingung abhängig angesehen werden, es sey denn, daß der Krieg nicht in Folge neuer für die Pforte unerträglicher Usurpation des Paschas

ausbureche.‘“

„Die Türkische Flotte, aus 20 Segeln bestehend, worunter

7 Linienschiffe und § Fregatten ersten Ranges, ist von neucm ausgerüstet und befindet sh im Bosporus. Eine andere Fre- gatte wird im Arsenal segelfertig gemacht, und der Kapudan- Pascha wird in kurzem mit 12 Segeln, wie man sagt nach Tri- polis, abgehen. Seitdem diese entlegene Besißung unter die direkt Verwaltung der Pforte gekommen, ist sie bestándig der Schaupla8 von Uncrdnungeu gewesen, die von den an Anarchie gewöhnten Arabern begangen werden, welche sich keiner regelmäßigen Herrschaft unterwerfen wollen. Der Kapudan-Pascha, dessen Energie auf Samos so glúkliche Resultate herbeiführte , ist daher wohl am geeignetsten, jene barbarishe Bevölkerung zu unterwerfen. Die Abreise des Groß- Admirals zu dieser Erpedition i) wohl ein hinreichender Beweis, daß man keine Ereignisse erwartet, die scine Gegenwart hier innerhalb mehrerer Monate nothwendig machten.

„Die religidsen Ceremonien der Vermählung der Prinze!

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nen erst am 26sten d. M., und bis dadi noch in dem väterlichen Hause. Die Bairam oder des Opferfeites wurder bereits .in voriger Woche beendiagr. ordentliches dargeboten; es dat seit ren fast all seinen Glanz verloren.

búsche der ZJanitscharen-OVberstet, die reichen wallenden Gewä der und die Kaschemir-Shawls diesem Schauspiele eine Pra welche mit dem jedigen cinfachen militairischen Kostüm ganz verschwunden it. Auch das Kriegsspiel Dscherrid oder Dide velot i mit dem Uedrigen adaeschaf worden Ua

Bertin, 7. Mai. Nacddem Se. Mazeität der Kd durriH den Allerdöchiten Landtags-Abdschied vom 29. Juni v. J. d i reitwilligkeir der Stände der Provinz Posen zur Stnrusde einer mit dem Schullehrer «Seminar zu Posen in Verbdend zu dringenden Taubstummen-+ Anstalt wodlgefälig anzer!