1836 / 131 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eben so anmuthigen als prachtvollen Anblick. Auch der Prinz sirahlte von Edelsteinen; er ging mit eben so sicherem als leichtem Schritt den Weg, der für ihn nicht allein der Weg zu irdischem Glanze, sondern hoffentlich auch der zu wahrhaftem Glück an der Seite einer liebenden und liebenswürdigen Gemahlin seyn wird. Der Patriarch, in Pontificalibus, eine mit Juwelen bedeckte Mügze auf dem Haupte, ein bleicher ehrwürdiger Greis, unter- tÜ6t auf jeder Seite von einem dienenden Bruder, empfing das dohe Paar vor dem Altar, und die Vermählungs-Ceremonie be- gann. Sie befriedigte meine Erwartung nicht; das langdaguernde Hochamt ohne Musik, die ganze Handlung ohne Glockengeläute, ohne einen Ton von Harmonie, hatte etwas Schleppendes, Lang- weiliges. Besser wäre es jedoch gewesen, diese Stille hätte fort- gedauert, anstatt der Musik, die von zwei einander gegenüber befindlichen Chören nah Beendigung der Ceremonie begann Sie war ohne alle Wärde und Schönheit. Besonders störend aber erschienen mir die heftigen Gesticulationen des Anführers ines Sánger-Chors, der mit einem Notenblatt so stark gegen seine flache Hand schiug, daß es weithin klatschte, cin Benehmen, welches wir in unseren Dorffirchen nicht mehr dulden. Da die Ceremo- nie zu Ende war Und der Zug sih zum Aufbruch rüstete, such en wir durch eine Seitenthüre der Kirche in das Freic zu kom- men, um auf einem der Plä6e auf dem Wege nach Necessida- bes den vollen Anblick des rúckkehrenden Zuges zu haben. Dies phute in der That der Múhe. Eine ähnliche Vermischung von Pracht und Seltsamkcit wird in Europa niche weiter gesehen verden. Vorauf die Hausdienerschast des Palastes in reichen deroldartigen Gewändern zu Roß oder Maultdier, in seidenen cktrümpfen und Schuhen, an welchen leßteren Viele Sporen defestigt hatten; dann zehn bis zwölf je mit acht Maulthieren bespannte pralte, aber sehr prächtige Staats-Karrossen, fast ganz von Glas, goldenem Schnitzwerk und einer Form, welche zu Ludwigs KIV. Zei- ten, auch wohl noch früher, beliebt war. Man glaube jedoch nicht, daß diese aiten ehrwürdigen Ahnfrauen unter den Kutschen cinen unangenchmen Eindruck gemacht hätten; keineswegs: sie waren nothwendige Ingredienzstücke dieses Königl. Zuges, so wie die feierliche Erscheinung einer würdigen Großmutter bcim Feste ihrer Enkel dasselbe nur verherrlichen kann. Jhnen folgte die moderne, eben so geschmackvoll als prächtige Staatskarosse der Königin, von den s{chönsten Pferden gezogen, die Equipagen vornehmer Familiein, alle mit Maulthieren bespannt, Kabriolets in Unzahl und endlich Truppen jeder Art. Der Zug war impo- sant, besonders fúr den Nordländer bewundernswürdig. Das Volk zeigte sich freudig bewegt und brach beim Anblik seiner Königin und ihres jungen Gemahls in laute Viva's aus. Abends war die Stadt zum zweitenmale erleuchtet, und, obgleich noch völlig fremd in derselben, unternahm ih doch einen Spaziergang durch die Straßen. Die Glocken aller Thúrme läuteten, und in verschiedenen Zwischenräumen donnerten von der Citadelle die Kanonen, welches zusammen ein Gebrause, einen Lärmen bil- dete, welcher mehr immens und tragisch, als lustig und festlich erkflang. Keine Stadt in der Welt kann ein prächtigeres Ge- läute haben als Lissabon, aber es hat etwas unendlich Melan- cholisches. Alle Melodicen einer welthistorischen Klage weinen durch die Luft, wenn die Glocken vön Lissabon ertdnen. Es ist, als riefen sle: „Wo seyd ihr, glückliche Jahrhunderte meines glücklichen Himmels? Js dieses Land nicht das {chönste der Erde warum ist cs nicht das glücklichste zugleich ?// Die Berge von Estreïnadura, jenseits des Tajo, wiederhallten von dem Getöse der Stadt. Jundessen waren dic Straßen men- schenleer und still, und ers am andern Abend, im Thea- ter San Carlos, wo der Hof erschien, konnte man wieder wahrnehmen, wie lebhaft und freudig der Antheil war, den das Volk az dem Ereigniß dieser Tage nimmt. Das Beifall- klatschen der zahlreichen Versammlung beim Unblic® des jungen \chönen Prinzen, der zwischen der Königin und der Kaiserin er- \chien, wollte nicht aufhdren. Ueberhaupt habe ich die Bemer- kung gemácht, daß der Prinz den günstigsten Eindruck bei der ganzen Bevölkerung der Hauptstadt hervorgebracht hat. Db sich dieselbe günstige Meinung auf sein ganzes Gefolge erjirecwte, laße ich dahingestellt seyn; es sind mir jedoch Stimmen zu Oh- ren gckommen, die mich solches bezweifeln lassen. Man fürchtet wie sehr ohne Grund, ist nur denen bekannt, die wirklich zur Begleitung Sr. Königl. Hoheit gehörten jesuitischen Einfiuß, wozu seltsam genug! zunächst der Umstand Veranlassung gege- ben haben soll, daß der Prinz einen Beichtvater aus Bayern mit sich brachte, was lange vor unserer Ankunft vielfach in den liberalen Blättern besprochen wurde. Die guten Leute wissen wohl nicht, daß man in Bayern die Jesuiten vergebens suchen würde. So viel mir bekannt ist, tritt besagter Geistlicher seine Rücêreise nach Deutschland schon în diesen Tagen an.“

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Madkid, 23, April, Die hiesigen Blätter sind mit den in beiden Kammern stattgehabten Diskussionen, so wie mit Bemerkungen darüber, angefüiltr. Das Eco hegt hon die Hoff- nung, die Proceres-Kainmer, wie sie duch das Königliche Sta- tut festgestellt wurde, reformirt zu schen. Andere Blätter fügen hinzu, das Beste, was man thun könne, sey, die Proceres ent: weder auf Lebenszeit zu erneunen, wie die Pairs in Frankreich, oder sie zu erwählen, wie die Senatoren in Belgien.

Die hiesigen Zeitungen widersprechen den Behauptun-

gen einiger Französischen, daß der Zusiand Spaniens immer

jchlechter werde; sie versichern im Gegentheil, daß der Süden vollkommen ruhig sey. „Einige Guerillas“, sagen dieselben, „die es versucht hatten, in Estremadura aufzutreten, wurden sogleich von

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+ Heinrih Sichert, Gerbergesell, aus Caschau in] nen dermaligen Aufenthalt den Seinigen in Caschau 4 Bekanntmach ungen. Ungarn gebürtig, vor zwei Jahren in Burgstädt bei anzuzeigen, da sein Vater mit Tode abgegangen ti /| 1 Dichter Frauen Ea C Eo: " [Chemniß in Arbeit gestanden, scither aber nichts von [und sie wegen Familien - Angelegenheiten mit ihm| Ner Peutschen WVichie E

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D R L L L E L L E E E E M E E E E E L T EL E Ip B T E L E E E R E R R E Ae gUP * eDEpE-

Allgemeiner Anzeiger für die

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den Landleuten zerstreut und die Anführer getédter. Dasselbe geschah in Ronda. Jn Galicien, wo die Insurgenten sich fôrm- lich zu organisiren anfingen, befinden sich jeßt nur noch 900 Mann unter Lopez, deren Reihen durch Desertion und Gefechte täglich mehr gelichtet werden. Jn der Provinz Cuença, welche so lange von der Regierung ohne Unterstüßung gela|sen wurde, haben die Einwohner eine Monat! Gkrbe organisirt, Geschütz gekauft und die Städte befestigt; auch werden alle Kampffähige täglich in den Waffen geübt.“ i 5 :

Die leßten Nachrichten aus Orense in Galizien reichen bis zum 14. April. Am vorhergehenden Tage sollen die Jn- surgenten in der Gegend von Taboada eine kleine Niederlage erlitten | haben und dabei 22 Mann getödtet, 30 40 Pferde, so wie ihre ziemlich gefüllte Kasse und einige Stücke Tuch erbeutet worden seyn. Jhre Anführer Martinez, Villa- verde und der Kantor von St. Francisco befanden sich unter den Todten. Am folgenden Tage nahmen dagegen die JInsur- genten unter Lopez die Stadt Estrado, drei Stunden von San- tiago, cin Und tôdteten sieben Einwohne :

Ein Schreiben aus Granada vom 15. April meldet, daß der Gouverneur von Gibraltar sich geweigert habe, den aus Va- lencia entflohenen General Campana aufzunchmen, inden er sich mit den Befehlen seiner Regierung entschuldigte, weiche erklärt haLe, daß die Karlisten G Uo Feinde Englands wie Spa niens seyen. : |

Aus Saragossa vom 19. April schreibt man: ¡Die au ßerordentliche Abgabe von einer Million, die den am hôchsien Besteuerten seit einem Monzte auferlegt wurde , ijt vdltg Le zahlt. Die Bewohner von Alcaniß haven der Königin 109,000 harte Piaster angeboten. Ming hat so eben den Generai- Lieutenant Alvarez und den Obersten Sebastian ihrer Stellen entsezt. Den leßten Nachrichten zufolge, befinden sich die Fn- surgenten unter Cabrera und Quilez zwischen Torrijo und Fuen- tes Clavras, zwci Stunden von Calamocha.““ E S

Es sind mehrere Magistrats - Personen aus Saragossa hier angekommen , um wegen ihres Benehmens dei den empêrenden Auftritten in jener Hauptstadt Aragoniens vor dem höchsten Gerichtshof von Spanien und Jndien Rechenschaft abzulegen. Auch der Bischof von Palencia, welcher bekanutlich entfloh und wieder verhaftet wurde, soll vor dieses Gericht gestellt werden.

—— In einem (gesiern unter London erwähnte) Schretben aus San Sebastian vom25. April, welches dem Englischen E o 1- rier von seinem Korrespondenten bei der Britischen Hülss- Legion zugegangen ist, heißt es unter Anderem: „Der Feind, der die Brücke über die Gurmea zerstört hat, hält das Franzis- kaner-Kloster beseßt, so wie die Dörfer, welche dasselbe auf der Straße nach Passages umgeben; und diesseits des Flusses bil- den die Anhöhen zur Linken der Straße nach Hernani, nebst

dem Bartholomäus-Kloster und den Häusern zur Rechten dessel- j

ben seine erste Vertheidigungs-Linie. Wegen der Beschaffenheit des Bodens und der Hindernisse, welche dieser darbietet , wird der Feind, wenner soilte Stich halten wollen, nicht ohne schweren Ver- lust aus diesen Stellungen vertrieben werden können. Hernani, sein zweiter Posten, ist etwa cine Stunde weiter. _ Der Besiß dieses Plaßes würde sogleich die Verbindung mit Frankreich d} nen und uns den Schlüssel zu Tolosa geben; daher denn der Feind’, die skrategische Wichtigkeit des Punktes begreisend, mit großem Fleiße die Höhen von Sta. Barbara befejtigt und auch, wenn dem even ankommenden Gerüchte zu glauben steht, schleu- nig seine erlesensten Streitkräfte zu ihrer Vercheidigung zusam- menzieht. Der General Cordova hat keinen Augenblick verlo- ren, auf Verlangen des General Evans wegen Auswechjelung der 5 unglücklichen Hoboisten der Englischen Legion an den General Eguia zu schreiben. Die einzige Antwort aber, die er hierauf erdielt, war die Mittheilung folgenden Schreibens, welches der Karlistische Chef des Generalstabes, Herr Sierra, im Namen des Don Carlos an dessen Kriegs-Minister gerichtet hatte: „Cw. Excellenz Depesche vom 2isten d. ist dem Könige unserem Herra vorgelegt worden. Was die von Ew. Excellenz gehegten Zwel- fel betrist, ob es die Absicht Sr. Maj. sey, dap Individuen der Algierischen Legion, die gefangen genommen worden, erschofen werden sollen, so wie auch, od diese Maßregel ausgeführt werden soil, wenn ihre Zahl oder auch die von Gefangenen anderer Natio- nen sehr groß ist, so haben Se. May. darauf zu befehlen ge: ruht, Ew. Excellenz die beifolgende Äbschrist zu Ubermache1, welche alle Jhre Zweifel über die Sache heben wird, und gus welcher Sie ersehen werden, daß jeder Gefangene, von welchem Grad oder von welcher Nation er auch sey, der sich freiwillig in die Reihen des Usurpationsheeres hat aufnehmen lassen, den Tod erleiden soll, was ich auf Befehl des Königs Ew. Ex- cellenz jeßt zur Nachricht und Beachtung anzeige. Ich theile Ew. Excellenz dies mit, damit Sie durch Tagesbefehle bekannt machen, zaß, in Gemäßheit des Königlichen Dekrets vom 21, Juni 1835, Todes - Urtzeîle mit aller Strenge über alie Ausländer, von welchem Rang oder welcher Nation sie auch seyn mögen, gefällt werden sollen, die sich in die Reihen der Usurpation haben aufnehmen lassen, und daß ihnen nur so viel Zeit wird vergönnt werden, um die Tröstungen der Religion zu empfangen.

Sire Nach Briefen aus Konstantinopel vom 6. April in

Englischen Blättern bestimmte das Gerücht die segelfertige |

Türkische Flotten-Abtheilung von 13 Fregatten nach Tripolis unter

Tahir-Pascha, welcher Herrn Hassuna D'Ghies als Adjutanten in |

Dienst genommen hatte. Die Zahlung des ersten Termins der Kriegs-

pi wan arte f Âr. e in.

Der aus Hohndorff, Leobschüßer Kreises in Preu- |sih hbren lassend wird hiermit aufgefordert , sci-| Rücsprache zu nehmen haben

fish Schlesien , gebürtige Joseph Heinrich , welcher

Entschädigung an Rußland von 50 Mill. Piastern hatte {on be nen und follte vor dem Ende der Woche vollendet werden, Hr. But nief hatte darunter eine Anweisung von 16 Mill. auf Mehy Att angenommen; die übrigen 34 jollten in folgender Weise | zahlt werden: 5 durch den Eskas-Nasir oder Direktor der E] nahme von den Moscheen, 10 durch den Sehim' oder vo Staatsrenten-Amte und 19 durch den General-Pächter der E fünfte. Die Zahlung des zweiten Termins sollte, laut der Ug einkunft, in d Monaten erfolgen.

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

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Meteorologische Beodachtung. Nach einmalige

1836. Morgens Na-hmittags | Beobachtung,

8. Mai, G Uhr.

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j is E z 2A je N Quellwärme ( x Ouftdruck .….. 1338 35/Par. [336.68 Par. 335,46“ par. f duellwärme 6,90 R

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{ Flußwärme 10,30, ; e Amt Ge Na chr chten. Kyronttudes T&@g ss, | Se. Majestät der König Haben dem Ober-Gränz- Contro- eur und Salz -Faëtor Miéville zu Wolgast den Rothen Ad- P Orden vierter Klasse z

Bodenwärme 860, | j Ausdünftung 0,104, E lederschlag 0, f i Nachtfälte =4= 1/1

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T agc6mittel: 336,83 Par... 4-849 R... Ta . U u verleihen geruht. Jm Bezirke der Königl. Regierung | dem bisherigen Vikar zu Solingen,

u Dásseldorf ist O 1 So Klein, die Pfarrstelle an der katholischen Gemeinde zu

enfirchen verliehen worden;

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R Ged! U S C O Pr, Enc. Ob. 30. 1013, j 101 ' A Pra at C028 Kkurm.Gbl.m.I.C.| 4 1015 a 101 P 4 Nu. fnt.Sch. do. 4; O A E Derl. Stadt -Obi./4| 103 | 102 MKöuicsbD. do 5 -—— e Elbinger do. 4s) 04 21 Dauz. do. inTh.— 44 S Westpr Pfandbr.) 4 | 192k E Grossh. Pos. do | 4] j 103! 5

u Posen sind a) bei evangelischen Kirchen: der Rektor ann Gottlieb Eger zu Schwerin als Prediger in Pieske er Predigramts- Kandidat Furiedu i cch ogel als Pfarrer in Wreschen ; b) bei katholischen Mirchen: der Geistlihe Anton Nieprzecki al Mufowo, der bisherige Kommendarius WY | yzyna als Pfarrer in Klein - Kreutsch, der bisherige Kom- Rnendc Adalbert Wojtaszewski in Goscieszyn als Pfar- Der daselbst, der bigherige Kommendarius Pedzinski zu Go- als Pfarrer in Javrocin, und der bis Fabczynski, als Pfarrer in Diobok angestellt worden,

Dstpr. Ptandbr. |- Kur-u.Neum. do.'4 }

Secllesische do.|4 | Rückst. C. und Z.| Sch. d. K. u. N. Gold al nuarco | Nerze Ducaten

Pfarrer in E G

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Auewärtige Börsen. Amsterdäum,

Niederl. wickl, Scliuld 57.

5% Spau, 47%/4 Passive 147/- —. Preuss, Präm.-Scheine 106'/,.

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Antwerpen,

Paseive 1474. Ausg. Schuld —.

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Oesterr. 5%, Met. 104-4. 1044. 59. G. 1%, 25/5. Br. Bank-Actien 1646. 1644 Br So U C E S

Preis Prio S 60845605.

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/ ck E 3 Rete A0. PásSive 14

90 V R 89% Vortüg, 55/2

Wien MAii M O e ( =—BinilceActien 1371, NEC A STAS 2:

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I CS C O e E vie e S M O E Ne : sucht, Lustspiel in 2 Abth., von Frau v. Weißenthurn. i

Mittwoch, 11, Mai. Jm Opernhause: Alcidor, Zauber-(s S O i N Scene geseßt.) (Dlle. Stephan: Oriane.)

Billers zu den Logen des ersten, zweiten und dritten 3 ges, dem Parquet und den Parquet -Logen, sind nicht mehr

haben.

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

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Dienstag, 0 Mat Su erstenmale ( Schlaftrunk, historisch - romantisches Drama in 5 Aften, ! cinem Vorspiel, nah dem Französischen des Alexander u von Ed. Jerrmann. (Herr und Mad. Grabowski, vom M Hof-Theater zu Hannover: Ethelwood und Kat

a!s Gastrollen.)

/ : ‘V G T1) A, Mittwoch, 11, Mai, Der Diener zweier Herren, L in 2 Akten, von Schröder. Hierauf:

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Donnerstag, 12; Mai. Belmonte und Constanze, oder: F Entführung aus dem Serail, komische Oper in 3 Akten. :

von Mozart.

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Preußischen Staaten.

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im Jahre 1817 Hohndorf verließ und im Fahre 1820

die leßte Nachricht aus Namslau von sich gegeben|Wetbliche Erzichungs- Anstalt in Berlin. Maison d’éducalion de jeanes demoaiselles. hat, wivd auf den Antrag seiner beiden Geschwister) Mit Bezugnahme auf mein der Preuß. Staats-= des Múhlschers Johann Heinrich und der Anna Ca- [Zeitung Nr. 37 des Jahrganges 1836 beigelegtes An- tharina - gebornen Heinrich, verehel. Nietsch, nebst |kündigungsblatt Über die Erweiterung meiner weib- seinen etwa range alenen unbekannten Erben hier- [lichen Erziehungs - Anstalt mache ih bekannt, daß

nnerhalb neun Monaten, spä-|diese mit unterstüßender Theilnahlve des Staats ge- testens aver in dem vor dem unterzeichneten Ge- [gründete Anftalt bereits zu Ostern ins Leben getreten richte auf den 6. Juli 1836 angeseßten Termine ift und daß schon mehrere Zöglinge aufgenommen in der Gerichts-Kanzlei zu Hohndotrf persdnlich oder sind. Anmeldungen erbittet der Direktor persénlich \riftlich zu melden und weitere Anweisung zu er- [oder in portofreien Briefen , und bringt zugleich in warten , widrigenfalls der Joseph Heinrich für todt Erinnerung, daß ein gedruckter ausführlicher Er- erklärt, und dessen Vermögen seinen obengenannten |ziehungsplan in den Registraturen sämmtlicher Kb- Geschwifiern als den alleinigen nächsten geseblichen Gee Regierungen unentgeltlih entgegenzuneh-

durch vorgeladen, sich

Erben überwiesen werden wird. Leobs{chüb, den 27. August 1835. : Das Patrimonlalgeriht Hhex Hohndorff.,

inen ift.

or Geubart, Director, de toutes les régenres royalea.

En renvoyant à l’avertissement, qui a été donné au public par la Gazette d’Etal s0us le No. 37 de! cetlte anne, concernant l’agrandissement de mon institulion pour l'éducalion de jeunes demoiselles, Jal Vhonneur d’annoncer, que la nouvelle Gr'ganl- sation de cet établissement, qui jou de la protec- lion du gouvernement, a été termine à Págues et que Plusicurs ¿lèves ont déjà été l'egues, Les Es rens, qui ont des enfans à placer, peuvent U NAA werden Goelke Bürger 8'adresser, soit en personne, soit par lettres En grolsen

que la brochure contenant l’exposition du plan y I bf 9 i A ey M PeS d’éducation se distribue gratis dans les chancellecries

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v, Sahnbart, directeur |

Der General - Commandeur 6ten Division, von Röder, von Torgau.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, rásident der Haupt - Verwaltung der Staatsschulden, Chef der echandlung und der Verivaltung für Handel, Fabrik - quwesen, Rother, nach Frankfurt a. d. O

Angekomm Major ui Kanz - Bill, E

Schuld 2314, Abgereist:

Zins»). 16'/4. G.

4%) 9913 16:99! 1/ 4: i VPartial-Ub|, |

oose zu 100 Fi. 213/ f do. 47, Anl 10077: G! Loòse 66. Br. 52% Spau. Anl. 47.

Zeitungs-NachriGte n. A us P Y

H 61 S S Der Herzog von Mokitemart hatte g PLAT, (

59/, Rente pr. compt. 107.

Paris, 4. Mai. Co S H Cu S225:

Mtern eine Audienz beim Könige. 18 L H Ueber die gestrige Sißung der Pairs-Käamtiter Pu bemerken, daß die Kammer den von dem

V NEOD C2 9D! 4 Neue Grafen Roy Berathung Morliegende Gese über das Berbot. aller Privat -Lotterieen auf Wiejenigen Ausspielungen keine Anwendung finden sollte, die be- [Meits vor dem 27. April d. J., als dem Tage, wo das gedachte

Muller tacŒGeseß vorgelegt wurde, dffentlich angekündigt worden, verwor: Herr Barthe bemerkte nämlich, daß die Annahme Hierauf: Beschámtc Esssides gedachten Amendements den Nachtheil haben würde / daß [eine zahlreiche Menge von Spekulanten auf den Grund dessel- ben noch jest Güter-Ausspielungen anfkündigten; es sey daher

I S E: Dienstag, 10. Mai, Jm Schauspielhause: Ziulier tacy ónigin, historische Tragi-KonWfen hat.

usik von. Spontini. besser, daß nan bei etwanigen Prozessen gegen die Uebertreter

eßes die Entscheidung, ob Lebtere bona lide gehandelt i, den Tribunälen überlasse, der Geseb- Entwurf ging darauf mit §5 gegen 4 Stimmen dur, und die ersammlung vertagte sich bis zum nächsten Donnerstag. eputirten- Kammer seßte heute ihre Berathun- gen über das zweite Zoll-Gese fort. : : i Nach Erledigung des Streites, der sich vorgestern in der Deputirten: Kammer über die von Herrn Dupin gehaltene Rede an den Kdnig erhoben hatte, waren die Doctrinairs einstimmig Übereingekommen, die mit der Revision des Reglements beguf- te Kommission dahin zu veranlassen, daß sie auf Mittel be- uchen des dem Präsidenten der De- putirten - Kammer zugestandenen Rechtes der Beglückwünschung des Königs im Namen der Kammer für die Folge vorzubeugen. Hiernach ist es gestern im Schoße der gedachten Kommission zu Meinigen lebhaften Auftritten gekommen, über die der Messager ie vorgestern von der Deputirten- Kammer ausgesprochene Tagesordnung hat der gegen Herrn Dupin erhobenen Debatte noch kein Ende gemacht. Es hat sich ei! genheit dargeboten, den Kampf zu erneuern. Die mit der Prüfung Própofition des Herrn Dupin wegen Aenderung einiger Theile des Reglements beauftragte Kommission versammelte sich gestern E orgen, Sechs Mitglieder dieser Kommission gehdren der doc- Herren hatten eine glänzende Rache N Gleich nah Erdfffnung der Sißung verlangten die Mrren Duchatel, Cambis, Duvoergier-de-Hauranne, Prevot-Ley- gonie und Salvandy, daß die Kommission sich mit der Abfas- ung eines Artikels beschäftige, der dem Präsidenten das Recht, Pbei feierlichen Gelegenheiten den König anzureden, entzdge, in- trn seine-Reden nicht zuvor die Genehmigung der Kammer erhalten hätten. Man muß gestehen, daß es ein listiger Streich War, in einer Proposition des Herrn Dupin selbst die Gelegen- eit aufzusuchen, den Präsidenten der Kammer für seine an den 1g gerichteten Worte zu bestrafen; aber es war zu glei- Fit eine weit auffallendere Perjönlichkeit, als diejenige, die man sich beschweren zu müssen geglaubt hat. di e Soi rachsüchtigen Er erklärte, daß er, ohne die Frage an sich zu prú- ivo man dieselbe ausschließlich zum ines persdnlichen Angriffs gegen den Präsidenten wolle, sich einem so unziemlichen Akt nicht zugesellen aUgleich gab er seine Entlassung als Mitglied der Koms- nw und entfernte sich mit der Bemerkung, daß die Gründe Yrittes der Kammer bald vorgelegt werden sollten. Hr. trsuchte vergebens, sich dem von den Doctrinairs ge- schlusse zu widerseßen. Man versichert, daß er dar- von Herrn Comte gegebenen Beispiele folgte und eben- sene Entlassung gegen das Benehmen und die Sprache i e er Constitutionnel fügt „Die Majorität der Kommission nahm darauf das

Wpder nicht, den beiresse

Preise der Plä6e: Ein Plaß in den Logen des ersten 8

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. Donnerstag, 12. Mai. Jm Schauspielhause:

\chmieds Töchterlein, altdeutsches Sitten-Gemälde in f vo1 C. Blum. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Dts

‘cerarische Salon, Lustspiel 3 Avbth., von Bauernfeld. Ot} a cerarische Salon, Lustspiel in 3 A ti 7; \ E aen Mig

wiederholt: ! Fn folgender Weise berichtet :

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Kommission Comte Ansprüchen zu den klassischen Dichtern Deutschil

d . i v i [0 ¡Eine Sammlung weiblicher Bilduisse. als 1 | n Stahlslichen berühmter Englise

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E Augenbli? an, egenstand e

Der Frauensaa! erscheint in monatlichen VE V «Ad i j f , | je 3 Bildnisse enthaltend, mit erklärendeW und den betreffenden Stellen, à 20 sgr. pe Format ist 80 gewählt, Ausgaben —- von der namentlich ist das We ì i beliebten „Ausgabeu In cinem Band e und 2e Hest enthält Schiller, j Körner uns Deutschlands & chies, au directeanr de l'élablisscment, qui rappelle| T, Neft lab einzdh 20 iben, t

dals die Bilder O sol. bis zur 8vo P rk aber zur Illustrrus

Voct Igivs s d v protestirte. noch hinzu: protestirte

Derlin MitiwbG den 1U& Magi

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in den Bericht der Kommission aufgenommen werden. Der Zweck der Doctrinairs ist nicht, von der Kammer eine Bestätigung ihrer kleinlichen Rache zu erlangen. Sie wissen sehr wohl, daß man ihnen diese Genugthuung nicht geben wird. Aber da die Proposition in diesem Jahre nicht mehr zur Erdrterung kom- inen dürfte, so rechnen sie darauf, daß ihr Bericht als ein úber das Benehmen des Präsidenten verhängter Tadel bestehen blei- ben werde. Diese Freude darf man ihnen indeß nicht lassen. Die Kammer wird einsehen, daß es Zeit ist, den Intriguen jener Minorität, die die Majorität beherrschen will, Stillschweigen aufzulegen. Sie muß darauf bestehen, daß der Bericht noch in dieser Session zur Sprache komme. Eine glänzende Verwerfung wird den Vortheil haben, die Coterie zu beschämen, indem man sie auf dem Gebiete schlägt, welches sie selbst ge- wählt hat.“ Das Journal des Débats sagt über den- selben Gegenstand: „Wenn wir, mit Ausnahme der Schimpf- reden gegen die Majorität der Kommission, hier die Erzählung wiederholen, die wir gestern Abend im Messager lasen, so müß sen wir doch zugleich erklären, daß wir weit entfernt sind, diese Erzählung durchaus für gegründet zu halten. Nach allen Ver- sionen, die gestern Abend im Umlauf waren, hätte der Urheber der Proposition die Nothwendigkeit derselben durch wichtige und jedein Recriminations - Geiste fremde Motive unterstüßt; auch soll die Debatte auf beiden Seiten mit großer Schiklichkeit und Mäßigung geführt worden seyn, und erst in dem Augenblicke, wo die Majorität sich herausstellte, soll der Präsident es für angemessen gefunden haben, sich zurückzuziehen; diesem Beispiel wäre Herr Comte gefolgt, und die Kommission hätte darauf mit ses Stimmen gegen eine konkludirt. Hierauf beschränken wir vorläufig unsere Mittheilungen.““

Das doctrinaire Journal, la Paix, sagt: „Es war gestern allgemein das Gerücht verbreitet, die Herren von Montalivet und Gasparin hätten ihre Entlassung eingereiht. Wir halten diese Nachricht für voreilig: doch is es andererseits unwahr- scheinlich, daß Herr von Montalivet geneigt seyn sollte, noch län- ger Mitglied einer Verwaltung zu bleiben, die auf eine so un- aufhaltsame Weise zur linken Seite fortgezogen wird. Die An- wesenheit der Herren von Montalivet und Gasparin im Mini- sterium des Innern hielt dem Mißtrauen, welches die anderen Kollegen des Herrn Thiers einfldßten, das Gegengewicht. Die \rühere Handlungsweise, die hohe gesellschaftliche und parlamen- tarische Stellung, so wie der Charakter jener beiden Pairs waren für uns Pfänder der Sicherheit. Von dem Tage an, we sie es fúr nöthig halten sollten, sich von dem Kabinet des 22, Febr. zu trennen, ist kein Unterschied mehr zwischen dem Ministerium des Herrn Thiers und demjenigen vorhanden, welches Hr. Du- pin gebildet haben würde, wenn es ihm überhaupt möglich wäre, irgend etwas zu organisiren.“

Im Journal du Commerce liest man: „Nachrichten aus Afrika vom 23sten v. M. sollen zu einer Konferenz des Marschalls Clauzel mit dem Conseils - Präsidenten und dem Kriegs - Minister Veranlassung gegeben haben. Der Marschall Clauzel erwartet das Beste von der Kolonie, verlangt aber als

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Bedingung zur Behauptung derselben die Aufrechthaltung des Effektiv-Bestandes von 21,000 Mann für die Afrikanische Ar- mee. Die Herren Thiers und Maison haben versprochen, das System des Marschall Clauzel im Schoße der Budgets-Kom- mission zu vertheidigen. Man will aber wissen, daß die Kom- mission ihre Meinung nicht geändert habe und tro aller Vor- stellungen des Marschalls Clauzel's die Reduction der Afrikani- schen Armee in Vorschlag zu bringen gesonnen sey.“

Ein hiesiges B latt enthält folgende Nachrichten aus dem Hauptquartiere des Don Carlos: „Die Ankunft des Herrn Evrro hat cine große Veränderung an dem kleinen Hofe des Don Carlos hervorgebracht. Dieser Minister, der für einen gemäßigten Liberalen gilt, hat sogleich die Jnkonvenienzen der Lage seines Gebieters eingeschen, indem derselbe in allen seinen Handlungen durch Intriguen oder durch Unwissenheit gelähmt war. Man kann sh einen Begriff davon machen, wenn man an das Alter und an das srúhere Leben der drei lezten Mi- U A e O Cr O e A Jahr alt, und seine militairische Unfähigkeit war in der Spanischen Armee sprüchwdrtlih geworden; der andere, Cruz - Mayor, war ein unbedeutender Kommis im Staats- Ca 2 E E oe E Nane Modez, ist ein Navarresischer Advokat von beinahe 80 Jahren. Herr Erro hat dies Alles aus dem Wege geräumt. Gleich nach seiner Ankunft verständigte er sich mit dem General Eguia, und seine Vorschläge wurden von Don Carlos sofort in De- érete verwandelt. Durch das erste derselben werden alle Mini- sterien in ein einziges zusammengezogen, und dieses wird dem Herrn Erro übergeben; durch das zweite wird ein General- Conseil für die Angelegenheiten des Königreichs niedergeseßt, dessen Präsidentschaft dem Herrn Erro übertragen wird, und durch das dritte wird eine Junta fúr die Militair-Angelegen- heiten errichtet. Die Karlisten im Allgemeinen erwarten sehr viel von dieser Maßregel; sie hoffen, daß der General Eguia den Despotismus der Junten und der Camarilla werde abschút- teln und mit Freiheit und Zusammenhang handeln können.“

Gia Un Jas

London, 3. Mai. Am Sonnabend gingen Depeschen gus Madrid und Lissabon im Departement der auswärtigen Angele- genheiten ein, worauf sofort ein Kabinetsrath stattfand, welchem sämmtliche Minister beiwohnten.

Das erste bedeutende Amendement, welches im Oberhause, ungeachtet des Widerspruchs der Minister, auf Antrag des Lord Ellenborough in der Jrländischen Polizei - Bill vorgenommen ward, bestand darin, daß aus der vierten Klausel, die dem Lord-Lieutenant die Vollmacht ertheile, die Aufsicht über die Polizei zu führen, die Worte weggelassen wurden: „Über die Aus- dehnung und Beschränkung ihrer respektiven Pflichten, über ihr Benehmen und Verfahren bei Erfüllung dieser Pflichten oder

Vor esc Í / i d |wvird etwa S Helte um , No, N geschlagene Amendement aa, und es wird also wahrscheinlich | A. Asher Linden # | :

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sonstiger durch das Geses ihnen auferlegten Functionen ““;, \o

daß slch die Aufsicht des Lord - Lieutenants nun bloß auf die Vertheilung, Klassifizirung, Bewaffnung, Equipirung und Ver proviantirung erstreckt. Der Zweck dieses Amendements war, die Gerichtshöfe, namentlich das Schaßkammergericht von Jrland bei dem Gebrauch der Polizei zur Ausführung ihrer Mandate nicht von dem Lord-Lieutenant abhängig zu machen. Von den Mini- stern wurde entgegnet, daß die Auslassung jener Worte die Po- lizei zum Werkzeuge jedes Anwalts machen und ihm- erlauben würde, sich ihrer, selbst ohne Genehmigung von Seiten eines Friedensrichters, und wenn vielleicht deren Einmischung gar nicht nôthig wäre, zu bedienen. Ein anderes Amendement reduzirt die Zahl der 42 Grafschafts-Polizei-Fnspektoren auf 4 Provin zial-Inspektoren. Die neunte Klausel, wonach der Lord-Lieute- nant die Befugniß haben sollte, so viel Ober- und Unter-Kon- stabler zu ernennen, als ihm für die Erhaltung der Ruhe nöthig schiene, wurde dahin amendirt, daß die Zahl dieser Konstabler sich nie in einer Grafschaft auf mehx als 100 belaufen solle. Die sonstigen in der Bill vorgenommenen Veränderungen waren von geringer Bedeutung, außer daß noch auf Lord Ellenborough's Antrag die ausdrückliche Bestimmung in dieselbe eingeschal- tet wurde, daß alle jeßige Polizei-Beamten auch unter der neuen Akte in Dienst bleiben sollten, wenn der Lord-Lieutenant nichr über ihre Stellen anders verfüge, was jedo die Minister selbs schon vorher versichert hatten. Der Courier spôttelt daher auch Über das leßtere Amendement und meint, es werde ja da durch geradezu dem Lord - Lieutenant, gegen dessen Macht - Ver größerung die Tory -Lords doch so sehr angekämpft hätten, die Befugniß verliehen, jeden Polizei-Beamten nach Belieben zu entlassen, und dessen Autorität an die Stelle der Autorität des Parlaments gesekt. Jn Bezug auf das Amendement zu der vierten Klausel meint das genannte Blatt, man habe da: durch der Polizei zwei e gegeben, die Barone der Schaß-Kammer, zur Vollziehung ihrer Aufruhr- und Executions- Mandate, und den Lord-Lieutenant. Das Taae wodurch die Befugniß des, Lord-Lieutenants, die Polizei- Macht zu ver- mehren, auf eine gewisse Zahl beschränkt wird, erscheint dem Courier als unnús, denn jene Befugniß, meint dieses Blatt, könne dem Lord-Lieutenant wenig helfen, wenn er nicht die nd- thigen Fonds zur Besoldung jeder beliebigen Polizei-Macht be- sibe. „„Das“/, sagt der Courier, „ist die Summe der großen Verbesserungen, um derenwillen die Tory - Pairs von ihren Schmeichlern mit Lob überhäuft werden, und welche die „„Mor- ning Post‘’ zu der Aeußerung veranlassen, daß das Oberhaus an einem Ua Abend die willkärlichsten, empdrendsten und drückendsten Bestimmungen in heilsame und vernünftige umge- wandelt habe.“

Im Courier liest man: „Das Unterhaus bot am lebten Donnerstag ein merkwúrdiges Schauspiel dar; 77 Mitglieder desselben, darunter Sir R. Peel, Lord Stanley, Sir J. Gra- ham und die großen Religions-Bekenner Sir A. Agnew, Herr C. Bruce, Sir G. Sinclair und Herr Pringle, stimmten gegen eine Bill, wonach dem Lord-Präsidenten des Sessionshofes von Edinburg, der ein jährliches Gehalt von 4000 Pfd. bezieht, sei: nem ältesten Sohn, dem Dekan der Fakultät, dessen Einfommen sich jährlich auf 5—6000 Pfd. beläuft, und den anderen Rich- tern, Advokaten, Anwalten und Registratoren der Gerichtshöfe der Schottischen Hauptstadt, worunter sich an 600 der wohlha- bendsten und einflußreichsten Bürger von Edinburg befinden, ein der Besteuerung der anderen Einwohner angemessener Antheil an den Armen-Steuern für die Stadt Edinburg aufgelegt wer- den soll. Die in Edinburg ansässigen Schottischen Richter und Advokaten hatten zu der Zeit, als das Schottische Parlamenc sich in Edinburg versammelte, und als die Armen-Steuern und die Besoldung der Geistlichkeit noch sehr unbedeutend wa- ren, eine Parlaments - Akte durchgesebt, welche se von jedem Beitrage zu den Armen - Steuern und zu dier

ser Besoldung befreite. Diese Auflagen sind aber jekt

sehr bedeutend, und die Schottischen Rechts-Corporationen soll ten, so scheint es uns, Gott danken, daß nicht ihnen allein für die nächsten hundert oder zweihundert Jahre die ganze Bürde derselben aufgelegt wird, da ste so lange von dem unbemitteltsten

Theil der Einwohnerschaft ausschließlich getragen worde! if. Sie hätten gern allerlei Abkommen mit den übrigen Einwoh nern getroffen und es sih namentlich gern ausbedungen, daß die Ausnahme noch bei Lebzeiten der jesigen Eximirten fortdauert: sollte. Jhre Ansichten wurden von Sir G. Clerk unterstütxt, der sich dadurch in der Gunst der Freisassen von Midlothian schwerlich befestigt haben wird, und durch Herrn A. Johnston, das ehemalige Mitglied für St. Andrew's, dessen Motive von dem General-Prokurator, dem Lord-Advokat und Herrn: Robert Steuart aufgedeckt und zu Schanden gemacht wurden. Es stimm; ten 108 Mitglieder für die Bill, also eine Majorität von 31, und es freut uns, zu schen, daß sich unter der Minorität kein eitiziger Reformer befand, denn Herr Hope Johnston, der Neffe des Lord - Präsidenten, hat allen Anspruch auf diesen Namen verlovren.““

Herr Aglionby hat vom Unterhause die Erlaubniß erhalten,

eine Bill einbringen zu dürfen, wonach kein Todesurtheil vor Ablauf von vierzehn Tagen, nachdem es gefällt worden, und auch nicht später als vier Wochen darauf, vollstreckt werden soll. In der Debatte, die bei dieser Gelegenheit stattfand, wurde durch statistische Nachweise dargethan, daß die Abschaffung der Todesstrafe in vielen Fällen eine Abnahme der Verbrechen zut Folge gehabt. Es haben nämlich wegen Falschmünzerei, Pferde

Schaf- und Geld-Diebstahl und Einbruch in Häuser während der drei Jahre von 1827—1829 in England und Wales, ohne London und Middlesex, 3950 Jndividuen vor den Gerichten gestanden und 54 davon den Tod erlitten; in den drei Jahren von 1833 35 aber, wo nur noch Einer wegen obiger Verbre chen, die jeßt nihet mehr mit dem Tode bestraft werden hingerichtee wurde, belief sich die Zahl dieser Verbreche: nur auf 3643; ähnlich war das Verhältniß in London und Middleser ; wo in den ersteren drei Jahren 42 solcher Vebre cher hingerichtet wurden, während ihre Gesammtzaht sich auf