1836 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2E E E E E C S E pra A T M A A E E E ee E D Tg AAT: r É E at:

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672 belief, die in den drei leßteren Jahren, wo nur noch Einer dieser Klasse den Tod erlitt, auf 649 herunterging. Ver Cous- rier hofft, daß dieser günstige Erfolg der bisherigen Verbesse- rungen in den Englischen Kriminalgeseßen noch zu weiteren Verbesserungen führen und daß das Parlament, wenn es ersehe, daß die Todesstrafe die Verbrechen vermehre, gewiß vor cinem Gebrauch zurückbeben werde, der sonach in allen Fällen, außer gegen Mörder, als doppeltes Ne e _ Der Courier will bemerkt haben, daß sich seit der An- nahme der Englischen Munizipal Reform die Provinzial-Blätter weit mehr um das Verfahren der Stadträthe kümmerten als frúher, und zieht daraus den Schluß, daß sich kein besseres Mit- tel denken lasse, der Presse eine für das Volk wahrhaft nüßli- che Richtung zu geben, als die Einführung einer auf Volks- wahl begründeten Munizipal - Verfassung, und daß anderer|ectts die Presse nirgends so gedeihe und solches Interesse errege, als da, wo solche städtische Verwaltungen beständen und die Zeitun- gen ihre Spalten mit Beurtheilung von Lokal - Angelegenheiten füllen könnten; daher, fügt dies Blatt hinzu, gebe es in den Vereinigten Staaten so sehr viel Zeitungen und in Irland noch so wenige, und die Katholiken in leßterem Lande, úber deren geistige Verfinsterung die Tories so sehr klagten , könnten durch nichts so schnell aufgeklärt werden, als wenn man Jrland eine eben solche Munizipal-Verfassung zu Theil werden lasse, wie sie Großbritanien jeßt besiße. A

Man hegt große Besorgnisse wegen des Dampfschiffes „Calpe“/, welches am 15ten v. M. Lissabon verlassen hat und am l17ten in der Bucht von Vigo von dem Dampfschiffe „Lightning“/ gesehen worden is, das bereits vor acht Tagen zu Salmouth anlangte. i

In der Kollegiat-Kirche zu Manchester wurden neulich an cinem Sonntage 70 und am Montage darauf 150 ‘Paare ge- traut. Sie waren dußendweise zusammengestelit; auf ein Hom- mando erfolgte der Ringwechsel, worauf die Paare die vom Geistlichen vorgesagten Worte nachsprachen.

N: 6:00: f (n 0.0.

Rotterdam, 4 Mai. Als sih Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz vonOranien gestern mit seinen beiden Söhnen aufdemDampf- boote der Batavier‘/ nach London einschisste , hatte fich eine zahlreiche Volksmenge am Hafen aufgestellt, die unter Anftim- mung der National-Hymne und unzähligen Vivats dem gelieb- ten Fürsten mit seinen Sdhnen in die Ferne das Geleit gab,

I M S

Brüssel, 4. Mai. Die Einweihung der Eisenbahn von Mecheln nach Antwerpen fand gestern mit großer Feierlichkeit statt. Ungeachtet des schlechten Wetters war eine große Men- \{henmenge herbeigeeilt, um der Abfahrt des Zuges beizuwohnen, der sich nach Mechelu begab. Die Zugänge zu den Büreaus warèn vom frühen Morgen an durch Neugierige versperrt: die Stras,e von Laeken war mit Zuschauern in Equipagen und zu Fuße bedeckt : die Wagenreihe begann am äußersten Ende der Laekener Vorstadt und ging bis zum äußersten Ende der Allee Verte. Um 11 Uhr war der größte Theil der Eingeladenen schon im Abfahrts-Bureau versammelt; die Minister, der Gou- verneur, der Bürgermeister und das Schdösfen-Corps kamen utn i, Uhr an. Diese Beamten ‘bestiegen sogleich die Wagen, Und um 11 Uhr 20 Minuten ward durch einen Kanonenschuß das Signal zur Abfahrt gegeben. . Es waren zwei Convois. Das ette Convoi, aus den Ministern, dem Gouverneur, dem Búürgerméister, dem Schöffen.- Kollegium, den Senatoren und den Repräsentanten bestehend, wofür die mit Fahnen geschmücê- ten Chars-a-bancs und die Berlinen bestimmt waren, seste sich, dur den „Belge“/ geschleppt, in Gang. Unmittelbar nach die- jer A fahrt fiel ein zweiter Kanonenschuß, und ert beim dritten Schusje fuhr das zweite Convoi, geschleppt durch den „Ste- vhenson‘““, ab. Dieses Convoi bestand ? aus allen úÚbrigen Eingeladenen. Man bemerkte darunter bedeckte Und un- bedecéte Wagons, mit Fahnen und Blumenkränzen ge- schmückt, Cin Wagon trug das Belgische Wappen. Diese bciden Convois wurden bei ihrer Abfahrt von der Menge mit Jubel begleitet. Cinige Minuten später waren sie den Augen Aller ent- \schwunden, und man sah, nur noch zwei Rauchsäulen, welche von den beiden Remorqueurs herrührten. Die für das Publikum bestimmte Abfahrt hatte um halb 3 Uhr. statt. Der Zug kam in 47 Minuten zu Mecheln an, wo dic Jnaugurations-Ce- remonte stattfand. Der Bürgermeister und die Schöffen von Melcheln empfingen die beiden von Antwerpen und Brüssel gekommenen Convois. Das Zelt, welches im vo- rigen Jahre bei der Jnauguration der Section von Mecheln bis Brüssel gedient hatte, war für den Empfang der hohen Staatsbeamten und der Magistrate der beiden Städte in Be- reitschaft geseßt. Der Bürgermeister von Mechein hielt eine Rede und reichte den Schdffen der beiden Städte den Ehren- wein. Hierauf sezte sich der Zug nach Antwerpen in Bewe- gung: an seiner Spike hatte er eine schdne kleine Fregatte, Um 3 Uhr kam er an dez Station von Borgerhout, eine kleine Strecke vor Antwerpen, an, wo ihn unter drei großen reich ver- zierten und mit mehreren Stufen versehenen Logen Jhre Maj. der Kdnig und die Königin in Begleitung eines zahlreichen Ge- folges erwarteten. Dort hörte der König, stehend, mit entbldß- tem Haupte, seine erlauchte Gemahlin an seiner Seite habend, die verschiedenen Reden an, welche er mit Rührung und gleich- sam durchdrungen von dem ganzen Interesse, welches die uner- meßliche Volksmenge, die ihn umgab, auf diese wichtige Cevre- monie zu legen schien, beantwortete. Die Rede des Königs ward mit Bravos und Vivats der Menge aufgenommen, wor- auf das Personal des Zuges seine Richtung nah der Stadt nahm und den König, in Mitte eines doppelten Spalievrs von Truppen aller Waffengattungen, bis zu seinem Palaste begleitete. Von dem Bürgermeister von Antwerpen wurden Medaillen an die Jngenieurs Simons, de Ridder und Visquain, an den Mini- ster des Jnnern und den Hrn. Smits vertheilt. Ungeachtet des {lehten Wetters hatte sich eine unzählige Menge, namentlich an den Barrièren der Städte Vilvorde, Mecheln und Antwerpen, aufgestellt und Artillerie - Salven grüßten von Zeit zu Zeit die Vorúberfahrt des Zuges. Gegen 6 Uhr Abends fand die erste Rúckkehr von etwa 209 unbedeckten Wagons und um halb acht Uhr die der Berlinen und bedeckten Wagen nach Brüssel statt. Bei der Duffelbrücke ‘hatten 2 Staats-Kanonier-Schaluppen, die aus der Schelde in die Nethe gefahren waren, alle Flaggen der befreundeten Nationen aufgepflanzt. Sie grüßten mit einer Ar- tillerie-Salve die Art von Landflotte, welche schnell zwischen ih- nen vorbeifuhr. Mehr als 1090 Personen mußten zu Nee- cheln bleiben, da sie gestern keinen Plas auf den Wagons zur Rückkehr nah Brüssel fänden. s D ¿eutsech lad. Kassel, 7. Mai. Seine Hoheit der Kurprinz und Mit- regent haben den Direktor der Hof-Domainen-Kammer, Staats-

536 rath Eggena , zugleich zum Direktor und ersten Mitgliede der Direction der Landes-Kredit-Kasse bestellt. E

Das Modell des zu Fulda zu errichtenden Standbildes des heiligen Bonifacius hat unser talentvoller Bildhauer, Herr Pro- fessor Henschel, seit einigen Wochen schon vollendet, und dasselbe verspricht unserm Vaterlande eins der imposantesten Denkmäler, Der Apostel ist in kolossaler Größe, ein Heros des Glaubens, das dichte Haar fállt in langen Loken auf Schulter und Nacken herab, das Priestergewand umhüúllt seine Gestalt, ernst und mächtig is der Ausdruck seiner Züge, der sich mit dem Kreuze, das er hoch emporhebt, und der Schrift, die er im starken Arm tragt, zur sprechendsten Verkündigung der Botschaft vereinigt, die er den Völkern bringt. Wir bewundern vor Allem die fortschreitende Hastung des Apostels, {hn und bedeutungsvoll als Jnspi- ration der Kunst, welche den Sinn ihrer Aufgabe glücklich el findet und darin zugle.ch die Natur des Geistes enthüllt, der, aller Erstarrung fremd, belebend und mahnend durch die Reiche und Geschlechter wandelt und im ewigen Fortschritt zum Urquell aller Wahrheit strebt. Das Modell is, außer vielen andern Kennern und Freunden der Kunst, auch von Sr, Hoh. dem Kurprinzen und Mitregenten, Jhrer Kdn. Hoh. der Kurfürstin und Jhrer Hoheit der Prinzessin Karoline in Augenschein ge- nommen worden, und der bescheidene Künstler hat zahlreiche Beweise der ehrendsten Anerkennung erhalten. Hoffentlich wird noch im Laufe dieses Jahres der Guß vollendet werden

Gotha, 2. Mai. Der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha ist mit seinen beiden Söhnen, den Prinzen Ernst und Albert, nah Brüssel und London abgereist. N 9 S

Bremen, 5. Mai. (Brem. Blätt.) Jm Jahre 1827, als der Distrikt, welcher jeßt den Ort Bremerhaven begreift, von Hannover an Bremen abgetreten wurde, fanden sich auf demselben 4 Häuser vor, von eben |o viel Familien bewohnt. Im Jahre 1830 schritt man zur Vermessung und Vertheilung der Baupläße. Bis zu Ende von 1831 waren deren 9 bebaut worden. 1832 kamen 17 neue Gebäude hinzu, 1833 deren 27/ 1834 deren 49, 1835 deren 59, so daß jeßt 168 Gebäude fer- tig da stehen. Die Bevölkerung von Bremerhaven ist noch \neller gestiegen, Jm Sommer 1832 konnten schon 200 See- len angenommen werden; zu Anfang 1835 war die Zahl auf 959 gestiegen; nach der neuesten im Januar 1836 vorgenommenen Zählung beträgt sie 1082 Seelen. Es liefen 1830 in Bre- merhaven ein 18 Seeschiffe, 1831 deren 95; 1832 deren 170; 1833 deren 149; 1834 deren 248; und 1833 deren 284. Von diesen 284 Schiffen waren 132 Bremische, 31 Hannoversche, 26 Nord-Amerikanische, 18 Oldenburgische, 17 Dänische, 13 Eng- lische, 11 Holländische, 9 Schwedische und Norwegische, 7 Nus- sische, 6 Französische, 5 Hamburgische, 3 Spanische, 2 Lübecksche, 2 Oesterreichische und 2 Preußische. Ueberhaupt sind in die Weser, nah Bremen bestimmt, eingelaufen, 1839 an Sceschif- fen 1334, 1831 deren 1097, 1832 deren 1116, 1833 deren 1033, 1834 deren 1006, 1835 deren 1085. ; :

München, 6. Mai. Der erwählte Beichtvater des Prin- zen Ferdinand von Portugal, Pr, Schermer, hat diese Stelle in Folge der obwaltenden politischen und anderen Verhältnisse hon fünf Tage nach seiner Ankunft in Lissabon niedergelegt und ist bereits, mit den vorzüglichsten Zeugnissen versehen, wie- der in seinem Vaterlande angelangt, wo er seinen früheren Auf- enthaltsort Obertheres (bei Würzburg) bewohnen wird. E

Stuttgart, 1, Mai, Unsere Kunst- und Gewerbe - Aus- stellung wurde heute im Königlichen Redoutensaale eróffnet und erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuchs, So viel ein erster Ueberblick urtheilen läßt, sind unter den ausgestellten Sculpturen und Gemälden viele lobenswerthe Strebungen, unter andern auch Glasgemälde mit Ueberfangglas. Die Zunahme der Gewerbthätig- feit wird vielleicht schön für die nächsie Ausstellung die ihr ge- widmete Oertlichkeit zu eng finden lassen ; so sehr man auch den Raum zu benutzen strebte, so ist dennoch bei vielen Gegenständen cine nähere Beschauung bereits unmöglih, Von den bedeutenden Linnen- und Ledergewerken ist auffallend wenig, dagegen von Tüchern, Teppichen und andern Wollgewcben sehr Ausgezeichnetes und Preiswürdiges zu sehen, Tischler, Messerschmiede, Jnjtru- menten - und Büchsenmacher blieben nicht gegen die früheren Ausstellungen zurück. Künsteleien werden weniger, praktisch Brauchbares mehr als früher gefunden. Neue Erfindungen, Vorrichtungen und Werkzeuge scheinen diesmal geringere Lust zu haben, sich in der Ausstellung zu zeigen, als früher. Zu wünschen wäre es, daß bei allen Artikeln die Preise bemerft würden. So viel ein erster durch das Gedränge gestdrter Besuch urtheilen läßt, is zwar lange nicht Alles, was man hätte erwarten fönnen, ausgestellt; aber das Ausgestellte cin Beweis des freudigen und emessenen Vorschreitens der Gewerbe. Vielleicht wird jich bald Piramitissung bieten, umständlicher über diesen Gegenstand zu berichten. E

Daulevu he, 3. Mai. Die neueste Nummer des Groß- herzoglichen Staats- und Regierungsblattes vom Heutigen ent- hâlt eine Bekanntmachung, wonach eine Reihe von Grundherren auf das Recht der Ausübung der Forst- und Jagd-Polizei und die Bewirthschaftung der Gemeinde-Waldungen in den zu ihren Grundherrschaften gehdrigen Gemarkungen verzichtet haben und dieses den Landesherrlichen Bezirks-Forsteien zugewiesen wurde.

Karlsruhe, 4. Mai. ie {hon im Dezember v. J. hdchstens Orts beschlossene Konstituirung einer Oberjtudien-Behörde unter dem Titel: „, Oberstudien - Rath ‘/ wird nun am 15. Mai ins Leben treten. Sie besteht aus folgenden Mitgliedern: Hof- rath und Professor Kärcher, Professor Zell mit dem Charakter eines Ministerialratzs, Ministerialrath Zahn, Kirchenrath Sonn- tag und Bergrath Walchner. Das Direktorium über dieses neue Institut übernehmen abwechselungsweise die Direktorien der beiden Kirchen-Sectionen.

Freiburg, 4. Mal. L Morgen um 8 Uhr verkün- dete das Glockengeläute der Domkirche die Feierlichket der Wahl des neuen Erzbischofs. Die weiten Räume der Metropolitan- Kirche waren von einer unzählbaren Menschenmenge aus allen Ständen angefüllt. Um halb zwei Uhr trat der erste Dom-Ka- pitular, Dr. Hug, auf die Kanzel und verkündete folgendes Re- sultat: Nachdem die einstimmige Wahl auf den Bischof von Macra, Dom- Dekan von Vicari, gefallen, dieser aber die hohe Würde abgelehnt hat und das Dom - Kapitel nach mehreren Wahl-Akten sich nicht auf eiue ‘Person vereinigen konnte, so muß die Wahl auf einen anderen Tag verschoben werden. Es hat den Anschein, daß die neue Wahl nicht wohl vor fünftigem Montag statthaben werde. i s

S Lauf furt a M Tal «ati Laue der heute zu Ende gehenden Woche war es im Handel mit Holländischen, Spa- nischen und Portugiesischen Fonds sehr lebhaft, während in Dester- reichischen Papieren die Umsätze beschränkt blieben. Ében dieses Ver- hältniß galt auch flir die Variationen in den Coursen; die drei zuersi genannten Gattungen gingen besser, während Metalliques und Ac- tien fat nur fstationaîre Preise behanpteten. An der Montagsbörse (12. Mai) war die: Tendenz uoch weichend; - bei schwacher Kauflusi deliten sich Zproc. Ardoins auf 452g; auch Oesterreichische und Hol-

ländische Papiere waren offerirt. Doch schon gur folgenden F, verschwand diese Flauheit, nachdem Lon außen günstige Berich

L ; te cin; gelaufen waren und die Speculation unerwartet neue Nahrun 4

6 fand

Besonders belebte (ih das Geschäft in Jutegralen, wovon asehy,

liche Posien pr. Cassa und auf Zeit geschlossen wurden. Jn Oeste, reichischen Fonds war es cher still, so daß nur einige Umsäye in und 3proc. Metalliques so wie auch in Actien stattfauden, Gestey, regte sichs vornehmlich in den Z5proc. Spanischen und proc. Pojt giesischen Fonds; leßtere sind vom 2. bis 6. Mai um volle 2 pEt. q, stiegen, erstere, die Ardoins, um 134 pCt. Jn unverziuslichen Sp,

nischen ging fast gar nichts um: die Course derfelben waren stat; uaix und nominal. Mehrere Aufträge von Außen verau!aßsten G, U V,

such nah Darmstädtschen 50 Fl. Loosen und Polnischen 500 Fl, Ly, fen, wodurch solche etwas n Mt anzogeu; in den Darmstädtsty, Loosen sind weniger Abgeber 2u1 Play, so daß es schwer hielt, )j verlangten Stücke aufzutreiben. Das Prämien-Geschäft war sehr lj haft; man zahlte !, pCt., um Jategralen Ende, Juni zu 563 U Ende Yuli zu 57 beziehen zu könuen. Auf 5proc. Ardoins gab t

1 pCt.; um solche Ende Mai zu 47 haben zu können ; auf densel}

Termin wurde 1/4 pCt. auf 3proc. Portugiesische zu 53? bewilli Non Wechseln auf fremde Plätze sind die auf Amsterdam, Paris, V und Bremen mertlih begehrt: dagegen konnte man Augsburg y London unter dem markirteu Eours haben. Das baare Gel; abondant und gutes Disfonto - Papter zu 3!/2 pCt. willig zu yh ren. Nachschrift. Oesterreichische Fonds waren heute, Sonnabend, gesucht und williger zu lassen als gestern; Holländ und Spanische Effekten blieben etwas flauer im Cours. Jm 6 zen wurde wenig gemacht,

Span cen

Madrid 27 M In Ca No et Mt O Vervollständigung des Ministeriums, von der so viel gespro wird und au die Alles gespannt ist, tri auf Hindernisse, j! der gegenwärtige Conseils - Präsident noch nicht hat beseitiy! éönnen. Es ist viel von einem würdigen Prokuradoren (Gil zalez) die Rede gewesen, der kürzlich zu cinem bedeutenden Ag im Staate gelangt ist, Die Freunde des Ministeriums h ihm die lebhaftesten Vorstellungen gemacht, um ihn zum (y tritt ins Kabinet zu bewegen, allein er beharrt auf feinen Gru säßen ; er glaubt, daß seine Ideen nicht treu genug von dem Y nisterium repräsentirt würden, um sich demselben anst ßen zu können. Welches nun übrigens auch die Grände sy mögen die ihn zu dieser Weigerung bestimmten, wir zwe éeinesweges, daß er dabei nur die loyalste und uneigennüßigste sicht hatie. Jn der Lage, in welcher sich Spanien befindet es vortheilhaft für den Staat, Männer von Ueberzeugung Ehre zu finden, die, frei von Ehrgeiz und alle Partei-Rüd ten bei Seite sebend, dem Lande unter schwierigen Umstän ihre Kräfte weihen. Man spricht auch von einem anderen P furadoren, der ein Veteran in der parlamentarischen Laufbi ist (Ferrer); allein seine Ernennung bietet so ernstliche Hint nisse dar, daß man das Land kompromittiren würde, wenn m sie hinwegräumen wollte.“

Dasselbe Blatt sagt: „Wir haben den Entwurf zu eini Wahlgeseß, welchen das Ministerium den Cortes vorlegen il gelesen. Der erste Eindruck, den derselbe auf uns gemacht ist günstig gewesen, und wir glauben, daß er in mehr als ey Hinsicht dem von den vorigen Cortes diskutirten Entwurfe nf zuziehen ist. Man hat die von uns ausgesprochene Mei über die Art und Weise, die Wahlen nach Provinzen mi! Distrikt-Wahlen in Einklang zu bringen, dabei berüksichtig

Gestern Abend hatte der General Manoel de Casa Rh eine Audienz bei der Königin. Man glaubt, es sey ihm F B des Kriegs-Ministeriums angetragen worden, da f

raf von Almodovar zum Minister der auswärtigen Angeleg heiten ernannt werden soll. Nach beendigter Audienz bega sich die vier Kabinets-Minister zu Jhrer Majestät.

Die Proceres haben eine Adresse an die Regierung ger tet, worin sie dieselbe bitten, die in Bezug auf die Aufhebui der Mönchsklöster erlassenen Dekrete zu suspendiren. Da f die Profuradoren-Kammer sich im entgegengeseßten Sinue af gesprochen hat, so is eine Kollision zwischen beiden Häu fast unvermeidlich.

Herr Manoel Garcia Herreros, Procer des Reichs, vorgestern plöblich gestorben. ;

N DeL Profuradoren-Kammer wurde gestern darauf a tragen, eine Adresse an die Regierung zu richren und sie 0 zufordern, die in Bezug auf die Säkularisirung der Ör Geistlichen erlassenen Dekrete vorzulegen, damit sie die Osi migung der Cortes erhielten. Mehrere ausgezeichnete Rei nahmen an der Diskussion Theil, und namentlich hielt Ÿ Gamindez eine sowohl in historischer als in politischer Hi merkwúürdiae Rede. Die Adresse wurde angenommen. H bestieg der Minister des Innern die Tribune und verla Wahi-Geses-Entwurf. Nach beendigter Lesung fragte Hr. rales den Conseils-Präsidenten, wesvalb er den Geseh - Entf der Kammer vorlege, da das Ministerium ja noch immer l vollstandig sey, worauf Herr Mendizabal erwiederte, er habt her nur deshalb mit der Vorlegung gezögert, weil er n wußt habe, ob er der Zustimmung der Majorität gen fónne, die Diskussion der Adresse habe indeß dies Hinder! weggeräumt. Er fügte noch hinzu, daß er sich mit der Hu sirung des Miniskeriums beschäftige, und daß es in ziwei bi Tagen vollzählig seyn werde. e O

Ein am 22sten aus Paris hier angekommener Courl die Nachricht überbracht, daß die von den Englischen und L nischen Gesandtschaften gethanen Schritte, um die Franz Regierung zu einem wirksameren Einschreiten in die Ange ' heiten Spaniens zu bewegen, erfolglos gewesen sind. Jn O

en wohlunterrichteten Zirkeln wurde behauptet, daß der ® \seils-Präsident es nunmehr für seine Pflicht gehalten habt dieserhalb direkt an das Französische Kabinet zu wenden.

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“Konstantinopel, 13, April, Bie neueste Nun der Türkischen Zeitung Tekwimi Wekaji voin 26. Silh

(11. April) giebt einen ausführlichen Bericht von den Felt

feiten, womit der am I9ten desselben Monats geschlossen f Vertrag zwischen dem Vertreter Said Paschas und

Sultanin Mirmah im Namen ihrer respektiven Voll theiler begleitet war. Das Wesentliche is bereits aus O Quellen von uns mitgetheilt worden. Aus der Tekwil faji seben wir hinzu, daß der feierliche Aft in der „Kam heiligen Vorhangs‘“/ (perdei scherite daïreszi) stattfand. | ließen sich die schon zwei Tage vorher durch den Chef “in chen eingeladenen Würdenträger auf den für sie de Nd Teppichen nieder: obenan saßen der Großwesir und d hi welcher Lektere bei solchen Gelegenheiten die Hauptki® 1 zur Rechten dieser Beiden nahmen der Eunuchen-Chel/ Z h präsentant der Sultanin, und der Wekil des Großher © P! nebst einem anderen Aga des Harems, als Zengen- Bri ein; zur Linken aber: der Seriasker, Stellvertreter * (g Z0M gams, der Großherrl. Schwiegersohn Chalsil ‘Pascha, (1 M

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Wdnung

versicherten , Rie. Also schießen.

* famml y wendigkeit von den duy

(hir der Gar ¿r Minister des Ynnern u. \. w.

r Muschir der Garden, der Minis D | 2 t die hohen Versammelten mit Rosenwasser be- ade! Sitte

t und eingeräuchert waren, stellte man, der eg zwei dampfendè Räucherfässer an den Boden und Mángte die Pforten so lange, bis die mit Gebeten verbundene

t vorüber war.

der Türkischen Zeitung enthält folgenden btifel in Bezug auf den neuen zwischen Rußland und der ete zu Stande gekommenen Vertrag: „Es ist der Wunsch Hohen Pforte und Rußlands, daß die von beiden Höfen : tragsmáßig festgeseßte Entschädigungs - Summe in gehöriger | berichtigt werde. Nachdem jelzt über diese Summe worden, wie es der zwischen beiden Höfen bestehen-

erlichkeit s“ Dieselbe Nummer

l) verfügt

| N) Freundschaft und dem beiderseitigen Jnteresse am angemes-

G sen ist, hat man einen Vertrag ratifizirt, kraft dessen das er- Mzhnte Geld binnen {ünf Monaten vollständig ausgezahlt wer- S1 soll. Nach dieser vollständigen Abtragung soll die Festung istria von Russischer Seite geräumt werden. L Ferner wird von dem genannten Blatte uver die Feuers- | im Großherrlichen Pulver - Laboratorium Folgendes ge- (det: „Als man vor einiger Zeit in dem Laboratorium des voßherrlichen Bombardier- Hauses mit der Anfertigung _von R teten Und anderen Feuerwerken, die in den Nächten der Feste G d in Zeiten allgemeiner Fröhlichfeit abgebrannt werden sollten, cháftigt war, da entstand plóslich durch Allah's Rathschluß ein inken. Sogleich entzündete fich das seiner Natur nach so M nel, Feuer fangende Pulver , ohne daß die Arbeiter etwas egen thuti fonnten; das Laboratorium wurde von dem Feuer rfdrt, die eine Hälfte der Arbeiter unterlag dem Schicksal, [h der anderen Hälfte ward das Heilmittel der Befreiung. Ássgh verfügte gnadenvoil, daß die benachbarten Gebäude unbe- digt blieben. alls dieses Unglück Seiner Hoheit zu Ohren m, geruhten Hochdieselben ihrem Protomedicus zu befehlen, ; er die verwundeten Arbeiter _durch besondere Aerzte und Fundárzte behandeln lassen und für die gewissenhofteste Pflege N selben jorgen möchte. Außerdem hat jeder der verwunbeten S uerwerke" Großherrliche Gnaden-Geschenke empfangen. Vaé horatorium soll in kurzem wieder aufgebaut e Der lauge aufgeschobene Verkauf solcher Muselmännishen iter, die in Negroponte und den übrigen aa-Griechenland

hgetretenen Ländereien liegen, soll jeßt wie die Túrkische tung berichtet dem lebhaften Wunsche des Sultans und

jer schon früher zwischen den Gesandten der drei Mächte und m Griechischen Bot)chafter getrosfsenen Uebereinkunst gemäß ngesäumt von Statten gehen. hat Ende zwei Kommissarien nach Griechenland abgeschickt. _— Die Schlesische Zeitung theilt über die Disziplini- ng der Túrkischen Truppen foigende Bemerkungen eines Deut- hen mit, der früher in Türkischen Diensten gestanden: „Um Manchen umlaufenden Gerüchten Úber das, was Europtische Of: iere in der Türkei leisten édnnen, zu begegnen, fühle ich mich Wewogen, in einigen Zeilen meine Erfahrungen hierüber mitzu- eilen. Es sieht in der Ferne so aus, als ob es nur Schuld Ver berusenen Lehrmeister seyn könne, wenn der Crfolg als fein ünstiger sich herausjiellt , allein die gründlichste Ardeit wird ichts Tüchtiges leisten, wenn sie auf einen undankbaren Stoff ewendet werden muß. Leset die Türkische Seschichte, ihr findet ie Virkungen der Trägheit und des Stolzes. Schon seit Jahr- \underten sind die Bemühungen von Renegaten , Diplomaten nd’anderen erfahrenen Offizieren zu ihrer Belehrung vergebens Fewesen, und neuerdings ist die Fruchteiner 12 jährigen Bildung von égulgiren Türkischen Truppen eine Misßgeburt. Freilich iht in dexr Lage eines spekulativen Cngländers, nicht in der tes Franzosen oder Jtaliäners, der dort vieie Landsleute fin- det, sondern auf mich allein angewiesen, begann ich meine Lauf- hahn. Jch war aber doch gleichwohl zu sehr vok der Gnade ines Pascha’s abhängig, der weit entferut war, mich als seinen reund oder Rathgeber anzunehmen, zumal da im Anfange meine infenntniß der Türkischen Sprache fast jede Unterhatitung ver-

Winderte und später eine Rücksprache bei seinen vielen Civil- Mind Privat-Geschästen ihm oft lästig wurde. | eis war nur der eines Exerzier-Lehrers chne die geringste Au-

Mein Wirkungs-

oritát oder Gewalt úber träge unordentliche Muselmänner. Mich den Truppen ecifsizuverleiben, war nicht die Absicht des Pascha's, indern ich sollte nach Preußischer Akt exerziren, von welchem Frercitium der Pascha in Petersburg , wo er ein halbes Jahr

uz vor meiner Ankunft gewesen war, gehört hatte, daß s dem Russischen sehr ähnlich sey. Nun aber exer- iren alle Truppen seit ihrem Entstehen nah Französi [han Reglement; die Junfanterie hat Gewehre mie cylindri-

hem Züudloch und konischem Ladestock; Kleinigkeiten , die aver hei den Griffen und selbst bei Formationeu bedeutende Abwei- hungen von dem neuen Preußischen Reglement herbeiführen wissen, Jch zog daher den Dienst bei der Artillerie vor, zu der ih mich theoretisch gebildet hatte. Diese Wasse steht aber jer in jedem Zweige ganz in ihrer Kindheit, und hätte ich vu- ig selbständig schaffen können, so würde ich ihr gewiß nüßlich eworden seyn, Doch kaum hatte ich einige Tage zu Fuß exer- dirt, so- mußte ich dies abbrechen, da mir die Artillerie-Offiziere dies brauche der Artilleri!t nicht, schießen wollten Konnte ich darin sogleich etwas leisten andere Kaliber haben und die Preu-

johne Probe, da sie

Bishen Schußtafeln nicht auf die ihrigen auwendbar sind?

—= Neldisch wurde ich bei Allem von den früheren Jun- strucieurs betrachtet, zwei Neapolitanern , die bis jet in Thä- tigkeit waren und ihr Brod zu verlieren glaubten; unangenehm Und lástig war ich den Türken als Umänderer des cinmal Ge-

E bräuchlichen. So war ich die lekte Zeit zwar unthätig, gezwun-

en durch die Umstände; dessenungeachtet war es aber meinem ascha nicht recht, als ich seine Dienste verließ. Nicht kleinliche

26 M oan n G gt , É S ODesorgniß hat mich zu dem Schritte bewogen, aus dem Türki-

schen Militairdienste zurückzutreten, sondern die Ueberzeugung getauschter Hoffnungen auf einigen Erfolg. Mein Zuräktritt aus dem Türkischen Dienste war meinen Gegnern leider nicht 9enug, sie glaubten sich noch dadurch rächen zu mússen, daß sie Über meine Leistungen die lügenhastesten vthetie in Umlauf lebten, die mich bis in mein Vaterland verfolgen sollten. Wer Jedoch mit den Sachverhältnissen näher bekannt i\k, wird mir erechtigkeit widerfahren lassen -und diese meine Andeutungen richtig anerkennen. B.

Vereinigte Staaten von Mod -Ameuvita,

F A ; A , New-York, L. April. Vorgestern wurde hier eine Ver- Ung von den hiesigen Kaufleuten gehalten, um die Noth- zu erwägen, den Kongreß um Zurückgabe des Zolls

suchen wh den großen Brand vernichteten Gütern zu er- Mo abo: Die Redner behaupteten, der Kongreß habe kein Recht, Len von Gütern zu tehalten, die von den Búrgern nicht

Verbrauc : s T ria / D eau ivorden seyen. Es wurde zuleßt die Absendung einer

ation nach Washington beschlossen.

Der Sultan hat zu diesem |

E L T E L E R E E EE D"

E T O C EE E E E A A A C E R

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Eine Untersuchung. der Legislatur von Ohio hat den Um- stand ermittelt, daß cin Geses der Vereinigten Staaten, wonach die Banken keine Noten von geringerem Belauf als zu 5 Dol- lars ausgeben sollen, von den meisten derselben auf verschiedene Weise umgangen oder auch geradezu aus dem Grunde nicht be- folgt werde, weil es erst der Einwilligung ihrer sämmtlichen Actien- Inhaber bedürfen würde.

Ds ouvunal of Commerce ene nunmehr ein Schreiben Sir John Herschel's an den Amerikani- schen Schiffs - Capitain Caldwell, der ihm ein Exemplar des ge- nannten Blattes, worin von den angeblichen Mond-Beobachtun- gen des berühmten Astronomen die Rede ist, übersandt hatte. Herschel spricht darin seinen Dank aus für die Uebersendung eines so merkwürdigen und mit großem Scharfsinn ausgearbeite- ten Scherzes und sagt, er wolle dies Blatt auföewahren, theils als eine Merkwürdigkeit, theils als eine beständige Erinnerung, wie unbedeutend im Grunde die Entdeckungen seyen, die wir mit allen unseren gerühmten Kenntnissen bis jeßt gemacht hät- ten wenn man sie mit dem v?êrgleiche, was noch ungekannt und un- geachtet (n der Natur vorhanden sey. Sir John Herschel for- dert zuleßt noch den Capitain Caldwell auf, ihn zu besuchen, um sih durch den Augenschein zu Überzeugen, in welchem klei-

nen Maßstabe seine astronomischen Beobachtungen ausgeführt |

würden.

Der bekannte Geologe, Herr Featherstonhaugh, hat im Staate Missouri einen Eisenerz - Gang entdeckt, der sich 150 Fuß über die Oberfläche der Erde erhebt, von Östen nach We- sten 500 Fuß mächtig ist, sich von Norden nah Süden 1900 Fuß weit erstreckt und sich dann unter dex Dammerde verliert. Er giebt etwa 70 pCt. schônes Eisen.

Briefe aus New-Orleans schildern den Zustand der dor- tigen Börse als beunruhigend. Wegen des Kampfes zwischen Mexiko und Texas haben sich die gewöhnlichen Sendungen von baarem Gelde aus dem ersteren Lande um mehrere Millionen Dollars vermindert, und die Nachfrage nach baarem Gelde hat die Papiere herabgedrúckt. Die Folge davon ist eine allgemeine Stockung in den Geschäften, und in den lebten drei Tagen fanden nur ganz unbedeutende Verkäufe von Baumwolle statt.

V

Blätter aus New-Orleans vom 23. März melden Nach- stehendes aus Texas: „Die ganze Truppenmacht der Mexika- ner, welche sich jest in Texas befindet, wird auf 5500 Mann angegeben. Der rechte Flügel, T00 Mann stark, steht unter dem Befehl des General Urrea und dringt auf der Straße von Ma- tamoras gegen Goliad vor, welches der Oberst Fanning mit 500 Texianern besckt hat. Der linke Flügel der Mexikaner unter den Generalen Coß und Sesma, welcher auf der Straße von Laredo vordrang, belagert Alamo de Bexar und wird, obgleich die Belagerten eine Verstärkung von 309 Mann erhalten haben, sih bald dieses Ortes bemächtigen. Die ganze Macht der Texianer, welche sie den Generalen Coß und Sesma entgegenzuseßzen haben, besteht, mit Einschluß der Freiwilligen und der Miliz, aus 1500 Mann. Man glaubt, sie werden sich vor den Mexikanern zurückziehen und ihre ganze Macht in dem Waldlande am Rio Colorado konzentriren. Die Stärke der Texianer beruht auf ihren Schüßen, und wenn man diese in das Dickicht am Rio Colorado versteckt, so werden sie allerdings N Feinde für die Mexikaner seyn. ierdurch wird das and unbesiegbar, und wenn die Mexikaner selbst bis in das Jn- nere des Landes eindringen, so können sie sich doch immer nur als Herren desjeniaen Landstriches betrachten, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben.“

S Ula nd

Berlin, 10. Mai. Der Bürger-Rettungs-Verein in Mag- deburg, über dessen Wirksamkeit im Jahre 1834 die vorjährige St. Ztg. in Nr. 126 bereits eine Nachricht enthält, hat guch jeßt vom Jahre 1835, dem 11ten Jahre seines Bestehens, seinen Rechenschafts- Bericht abgelegt. Danach betrug im verflossenen Jahre das Kapital-Vermögen unverändert 4588 Rthlr., die Einnahme aber 1455 Rthle. und die Ausgabe 1422 Rthlr. Von 50 angebrach- ten Unterstüßungs-Gesuchen waren nur 11 mit überhaupt 1080 Rthlr. unverzinslichen Darlehnen berücksichtigt worden. Seit dem Bestehen des Vereins sind zusammen 149 Personen mit 12/010 Rthlr. unterstüßt worden.

-— Bei den Berathungen über die Anordnung einer Fest- lichkeit zu der silbernen Hochzeit Sr, Erlaucht des regierenden Grafen zu Stolberg-Wernigerode am 30. Dezember v. J. war es zur Sprache gekommen, inwiefern die Summe, die ein solches Fest kosten würde, zur Unterstüßung der ärmeren Ein- wohner-Klas)se, die insbesondere durch den Ausfall der vorjähri- gen Kartofel-Aerndte in große Noth gekommen, verwendet wer- den könnte. Es wurde hierauf ‘eine Sammlung in den Ort- schaften der Grafschaft Wernigerode veranstaltet, die einen Er- trag von 176 Rthlr. 20 Sgr. geliefert hat, wovon 16 Wispel Kartoffeln angekauft wurden, die unter 183 arme Familien mit 5327 Personen vertheili worden sind.

Am 9ten v. M. stießen die iun Reg. Bez. Erfurt mit der Erd-Arbeit beim Chagussce- Bau von Kindelbrück nach Wei- ensee beschäftigten Arbeiter in der Nähe des Dorfes Gün- stedt, ungefähr 3 Fuß unter der Ackerfläche, auf ein irdenes Gefáß, das jedoch leider beim Aufhaguen der Erde in mehrere Stücke zerbrah und wobei auch von dem Jnhalte Mehreres verloren gegangen ist. Nicht ohne Mühe is es dem Bezirks- Wegehaumeister gelungen, sowohl die zum Theil erhaltene Urne selbst, als auch 59 Stück silberne Münzen und 3 silberne Arm- bänder käuflich an sich zu bringen. Die Urne hat 3! Zoll Hôhe, im untern Theile #°-, Zoll im Durchmesser und ist von schwarzem Thon , äußerlich glänzend und von beinahe !/, Zoll Stärke. Die 3 silbernen Armbänder sind ganz gut erhalten, einfach von Drath gewunden und lassen sich enger und weiter schieben, übrigens von verschiedener Größe; sie wiegen ò Loth. Dic 50 Stück silberne Münzen sind mit weniger Ausnahme von verschiedenem Gepräge; ste enthalten sämmtlich auf der Vorderseite das grdßtentheils stark, deutlich und s{ôn hervor- tretende Brustbild Römischer Regenten, auch mehrere weibliche Brustbilder nebst Umschriften. Die Kehrseite enthält sißende

| oder stehende Figuren, auch andere, wahrscheinlich auf die ver-

schiedenen Regierungs-Perioden Bezug habende Allegorieen ; sie wiegen zusammen 11 Loth.

Die Ddötfer Seegenfelde im Deutsch - Kroneschen und Ruminißa im Löbauschen Kreise, Regierungs - Bezirks Marienwerder, sind unlängst durch bedeutende Feuersbrünste heimgesucht worden. Jn Seegenfelde brach das Feuer am 30, März in dem Hause eines bäuerlichen Wirthes aus und wurde durch den stattgefundenen Sturm so schnell verbreitet, daß 14 Wohnhäuser, 13 Ställe und 13 Scheunen in hellen

oder in künftigen Jahrhunderten würden machen kdnnen, |

Flammeu standen, bevor noch Menschen zur Rettung herbeiei- len fonnten. Sämmtliche Gebäude brannten bis auf den Grund ab, und 14 Familien haben den Verlust ihres Obdachs, so wie ihrer Getraide - Vorräthe, Ackergeräthe und des größten Theils ihrer Habe zu beklagen. Der erlittene Schaden beläuft sich auf 5000 Rthlr.; die abgebrannten Gebäude waren nur für 2000 Rthlr. versichere. Das Feuer soll durch Fahrlässigkeit entstanden seyn. Das Feuer im Dorfe Ruminihßza kam am 14. April um 9 Uhr Morgens zum Ausbruch. Die Flamme verbreitete sich, ungeachtet der thätig und umsichtig geleiteten Lösch - und Rettungs - Anstalten, schnell über die benachbarten Gebäude, so daß in wenigen Stunden 16 Wohngebäude, 18 Stallungen und 12 Scheunen, so wie das Schulhaus, ein Raub der Flammen wurden. Der verursachte Schaden beträgt 3700 Rthlr., die Versicherungs-Summe aber nicht mehr als 800 Rthlr. u Entstehungs - Art des Feuers hat nicht ermittelt werden können.

Die in diesem Jahre in Breslau abzuhaltenden Pferde- rennen, verbunden mit einer Thierschau und landwirthschaftli- chen Ausstellungen, werden in den Tagen vom 30. Mai bis 3. Juni stattfinden.

Der Stade Koblenz ist, wie man von dort meldet, künftig die Abhaltung zweier viertägigen großen Märkte gestattet wor- den, wovon der eine am 2ten Montage nach Ostern, der andere den drittén Montag im September beginnen und am ersten Tage mit einem Pferde- und Viehmarkte verbunden seyn soll. Der erste Markt wird im September d. J. stattfinden.

Jm Preußischen Staate sind (nah einer Meldung der Königsberger Zeitung) von 1823bis 1834, also während 12 Jahren, 345 neue Schiffe erbaut worden, welche sich auf die verschiede: nen Häfen, wie folgt, vertheilen: Königsberg 25, Pillau 11, Memel 6, Elbing 24, Danzig 30, Stettin 148, Stolpemüände und Rügenwalde 17, Kolberg 5, Stralsund 21, Greifswalde 15, Wolgast 7, Barth 28.

Fn die Häfen des Regierungs - Bezirks Stralsund sind während des Monats April 32 Schiffe eingelaufen und 91 sind aus denselben ausgegangen. Mit leßteren wurden unter anderm seewärts verschifft: 59 Wispel Weizen, 164 Wispel Roggen, 235 Wispel Gerste und 572 Wispel Hafer.

Als ein für die gegenwärtige Jahreszeit seltenes Natur- Ereigniß verdient bemerkt zu werden, daß es heute Morgen zwischen 5 und 6 Uhr hier in Berlin etwa eine Viertelfunde lang stark geschneir hat.

Wissenschaft, Kunst und Üteratur. Leben des Generals Hans Karl vou Wönterfeldt. Von K. A. Varnhagen von Ense. Mit Winterseldt's Bildnisse. Berlin, 1836, Bei Duncker und Humblot. Und 24 S N L Qt

Es giebt bistorische Charaftere, deren Biographie sich fast vou selber schreibt, weil ihre Lebensthätigkeit vor Aller Augen entschie- den daliegt; andere entziehen sich mit ihrem Streben mehr der Ve- trachtung, weil ibr Wirken, obgleich das einflußreichste, vor der hö- heren Persönlichkeit des Gebieters zurücktritt oder sich nicht in un- mittelbaren Thatsachen ausspricht. Winterfeldt dürfte deshalb eben so, wie Scharuhorst und Gueisenau, zu den shwierigeren Gegenstän- den der Geschichtschreibung gehören; und darum mlisser wix es dem Künstler doppelt Dank wissen, welcher seine Stoffe ohne Rücksicht auf das Unbequeme oder Bedenkliche derselben wählt, um uns durch fräftige und s{öône Bilder zu erfreuen. Seidlit, Zieten und ähn- liche volfsthümliche Erscheinungen fonnten in der Gunst der Menge und in der durch dieselbe fast vershönerten Sage von ihren Thaten der Unsterblichkeit getrost entgegen sehen, ohne immer nach oben hin die volle Befriedigung zu finden, während Winterfeldt und seines gleichen, mehr dem leiblichen Auge der Menge entrückt, binter dem Vorhauge gleichsam agirten und, von sehr Wenigen erkannt, auf die Gegenwart und den großen Haufen verzichteud, ihren Ruf von der gerechten Zukunft, von dem heiligen Richterstuhl der historischen Nacth- welt zu fordern berechtigt blieben. Eine solche mit unparteiischer Schäßung abgewogene Gerechtigkeit wird in dem vorliegenden Werke dem lange verkanuten, ja vielfach geshhmähten Manne zu Theil, def: fen militairischer und rein menschlicher Werth auf diese Weise zuux erstenmale in gedräugtem BViíde zum Genuß und zur Belehrung vorliegt.

Hans Karl von Winterfeldt, 1707 in Pommern geboren, trat in seinem läten Lebensjahre in den Kriegesdieust; wissenschaftlich war er wenig ausgebildet, aber er brachte einen rüstigen Leib und eineu offenen Geist ins Leben mit. so daß er dem Könige und dem Kron- prinzen zu gefallen gleiches Anrecht hatte. Doch gab zuerst der j Krieg um Schlesien zu eigentlihem Ruhme Stoff, und gern fol- gen wir unserm Biographen von der Belagerung von Glogau und 3 von der Schlacht bei Molwiß an, um Winterfeldt's friege- rischen Geist, sein militairisches Geschicf und. die Folge seî- ner Verdienste zu übersehen. Die Kriege des großeu Königs treten uns in neuer Darstellung entgegen: aber Winterfeldt ist es, um desseuwillen hier von jener großen Zeit gehandelt wird, und es ist dem Viographen ungemein gelungen, von voruberein uns in dem angehenden Kricgsmann zugleich auch den geuicvellen Feldberrun ahnen zu lassen, so wie des Verfassers psvchologischer Blick uus die Duelle der Feindschaften nachweist, welche mit dem wachsenden Ruhme scines Helden ibm zu immer breiterem Strome anschwillkt. Winuter- feldt schließt sich in antifer Freundschaft an den Köuig an: Preußens Rubu ist scin Stolz: beiden ist sein legter Athem zugewandt. Er weifelt nie, daß sein Herr zu immer größerem Ruhm und Sieg sich erheben müsse: nunübersteigliche Hindernisse auf dem Wege zu diesem Ziel kennt er nicht, und in folchem Streben liegt sein eigenes Glück. Andere dachteu anders: sie berechneten Kraft uad Gegen- fraft nur zu genau arithmetisch: fie billigten uicht jede fühne Unter- nehmung des Monarcheu und fühlten dennoch ungern, daß sie ihm nih1 gauz so nahe standen, als sie es wünschten: was aber daber rührte, daß sie nicht die lebendige uud unüberwindliche Zuversicht besaßen, die der König brauchte.

Weun Winterfeldt den Generalen gelegeuilich beim Könige nicht das Wort redet, so darf das nicht als deimliche Verkleine-

rung des Verdienstes angeschen werden; denn ofen und herzlich S empfiehlt er eben so demselben die Obersten v. Rursch, v. Naßuler s

und vou Manstein zur Belohnung, wie die Truppen alle, die in dem PAORA S Gefecht bei Landesbut, 1745, gekämpft für welches er selbst zum F General-Major befordert und drei Wochen später durh die Amts- Hauptmanuschast Tapiau, d. h. duxch 500 Rthlr. Peusion, belohnt wurde. Diese Anerkennuugen sicigerten Winterfreldt's Thätigkeit; seine Wachsamkeit und sein militairischer Blick machten ihn dem Ko- nig und der Armee immer uuentbebrlicher, und am Ende des zweti- sen Schlesischen Krieges steht er aufs scherste bewährt, in der all- seitigen Gunst scines Monarchen festgegründet, als riner der zuver- lässigsten und fähigen Generale da, und deshalb nur um so bedeut- samer als Genera!- Adjutant des Königs in den umfassendsten Ge- schäften, denen aber nicht immer der Dank und die Liebe der Be- theiligten nachfolgte. Sein Scharfblick und feine Anftelligkeit in allen Verhältnissen des Lebens gaben ihm zum Politischen, zum Diplomati: hen, zum Merkantilischen einen entschiedenen Beruf, wie zum Kleinen und zum Großeu in der Kriegskunst. Klar und gründ- lich seben wir durch die gewandte Darstellung des Verfassers, wie unter Winterfeldt's Mitwissen und Mitwirken das Büänd- j niß zwischen Preußen und England dem siebenjährigen Kriege | voraufgeht, welcher eben unvermeidlich war, wril Friedrichs

politische Feinde seine Größe scheuten und Sch!esieu ibun miß-