1836 / 132 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Mit der eiunehmendsten Beweisführung wirb die Noth: wendigkeit zu Tage gelegt, daß der König, 1756, seinen Feinden habe zuvorfommen müssen, und mit welcher geheimnißvollen Vorbereitung, an der Winterfeldt und der Geheime Kabinetsrath Eichel ihren Ebhrenautheil als-Gehülfen hatten, der Einfall iu Sachseu geschehen : Winterfeldt hat als vertrauter Diener mitgeivirkt, selbst mit feldherr- lichen Vorschlägen, wie cin Diener cines solchen Herrn uur Antheil baben fanu und dann im Felde rüstig Leib und Leben eingeseßt für seinen König. | : S

Die iveitere Erzählung der Krieges-Begebenheiten schreitet rasch und lebhaft vorwärts; nux wo der eigentliche Held des Buches uäsher betheiligt ift, geht die Darstellung ins Genauere, ja, bei bisher noch sîreitigen Punkten, zu welchen wir den Nüickzug des Prinzen von außen, im Juli 1757, rechneu mü}en, wird jegliche Zeugeu-Aussage nach genauer Wage mit gewissenhafteu Spreuche abgeschätt. -

Leider war cs dem trenergebenen Dieuer nicht vergonnt, seinen König durch Kampf und Sieg weiter zu geleiten. tarb Heldentod in so bedenklichem Augenblicke, daß Friedrichs Thränen eben damals über deu Verlust eines solchen Mannes, der feiner Sta- tue unter den Edelsien des Preußischen Hecres gewiß war, doppeit \c{umerzlich fließen mußten. ;

Winterfeldt batte seine vier Kinder begraben sehen; alfo hinter- ließ er nur die Geschichte zum Erben sciuces Ruhmes, welche diese edle Hinterlassenschaft nun auf das Würdigste sich angecignet hat.

Werfen wir, nach der gegebenen Uebersicht, noch einen Blick auf dieses neue historische Werk zurück, welches nur aus dey Duellen des Kö- unfglichen Geheimen Staats-Archives so reichen Stoff schöpfen founte, so finden wir ueben der Haupt-Aufgabe, der vollendeten Charakter- Schilderung des General-Lieutenants von Winterfeldt selbst, noch al- lerlei anderen Gewiun für die vaterländische Geschichte, nämlich ehrere detaillizte Beschreibungen von militairischen Begebenheiten ; ( ird ferner, in der Auseinanderfeßung des persoulichen Ver- chen Winterfeldt nud Zieten, manche Stelle der be- Zeschreibung des Leßteren durchaus berichtigt; auch der dem Könige so viele

Meteorologische Beobachtung.

Nachmittags Nach elninalige«

Beobachtung.

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Quellwärme 6,89 R. Flußwärme 10,7 9 R. Bodenwärme 8,5 ® N. Ausdünsiung 0,062 Rh. Niederschlag 0,027“ Nachtkälte -+=1,1 ® R. =—0,1:9 R. «4

337,20‘Par. 336,16‘ Par.

] 9 C / Luftdruck „... 337,09‘ Par. / + 699 R. | 349 R.

Luftwärme... '4= 2,1 ®R. Nau UUTE Dunsisättigung

3olfenzug«««

336,92 Par... 44,109 N...

s Tagesmittel: Preußeu von Leitmeriß nach is

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Den 10. Mai 1836, Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zette!l.

Er starb den

St.-Sechuld-Seb. | Ostpr. Píiandbe, 4 | 102! /, Pr. Engl. Obl. 30. PräniSch. d. Seech—| Kurm.Obl.m.1.C,) 4) i Nm.Tut.Sch. do.| 4) 1013 Berl. Stadt - Obl. | 4 Königsb. do. | Elbinger do. | Danz. do. in Th.|— Westpr Pfandbr. | 4| Grossh. Pos. do. |4

Kur- u.Neum. do. 4 | 1007/8 |

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Rückst. C. und z. Sch. d. K. u N Gold al marco Neue Ducaten Friedricths’dor

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hältuifscs zwi fannten Lebens-8 Geheime Kabinetösrath Eichel, | : Jahre mit der entschiedensten Hingebung ganz im Stillen diente, als Wiaterfeldt's Freund und Göuner ebhrenhaft hervor.

Und fo wird es diesem chen Gunst nicht feblen founen ;

Wecisel-Caurs.

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interfeldtschen Leben an der öffenili- cine besonders schmeichelbhafte ijt dem Verfasser dadurch schon zu Theil geworden, daß ein Prinz des ; Königlichen Hauses, den die eigeneu historischen Forschungen längst zum besonderen Freunde der Geschichte machen, Zucignüung genehuigt bat.

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Wien in 20 Xr.

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Auswhrtige Börsen ,

Paris, 4, Mai. 1

5%, Rente pr. compt. 107. 75. fin cour. 108. 10. 3ù/ j compt. 81. 90. un cour. 82. 10. 5% Neap. 102. 95. 50/ d

ets ; : Ó 0 Rente 45! Passive 1424. à 1414. Neue Ausg. Sch. —, U Sch. 16/4, 39% Pörtug. 55.

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Königliche Schauspiele. E Mittwoch, 11. Mai. Jm Opernhause: -Alcidor, Zauber.

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Allgemeine

leußische Staats-Zeitung.

in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (Nu Scene geseßt.) (Dlle. Stephan: Oriane.) A 132 Billets zu dieser Vorstellung sind nicht mehr zu habey = 9 Im Schauspielhause: Keine Franzdsische Vorstellung, | Donnerstag, 12. Mai. Juin Opernhause: Der Bag

Derlin, Mittwd0G deg. 16a Mai Abends

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AmtliPe NG Pren. Von es Ae:

Se. Majestät der König haben geruht, den bisherigen Prä- enten bei dem Instructions - Senat des Kammergerichts, von rolman, in die Präsidentenstelle des Ober - Appellations- lSenats dieses Kollegiums zu verseßen, die Präsidentenstelle bei em Justructions - Senat des Kammergerichts dem Vice : ‘Präsi \enten, Geheimen Öber- Tribunals -Rath von Bülow, die Pice Präfidentenstelle bei dem Kammergericht dem Ober - Lan- desgerichts - Vice - Prásidenten von Kleist in Glogau, die Vice- rásidentenstelle bei dem dortigen Ober-Landesgericht dem Di- E efeor des Land- und Stadtgerichts in Stettin, Grafen von ittberg, und die Land- uud Stadtgerichts - Direktor|stelle da-

von Sevilla, komische Oper in 2 Abth. Musik von Nis (Dlle. Sophie Lôwe: Rosine.) Hierauf: Der Geburty Divertissement in 1 Akt, von Hoguet. | Im Schauspielhause: Des Goldschmieds Töchterlein i deutsches Sitten-Gemälde in 2 Abth., von C. Blum. Hin Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abth., von Sch, M Königstädtisches Theater. Mittwoch, 11, Mai. Der Diener zweier Herren, L in 2 Akten, von Schröder. Hierauf: Graf Schelle, Pos 3 Alten von L Age)! - Donnerstag, 12. Mai. Belmonte und Constanze, oder! Entführung aus dem Serail, komische Oper in 3 Akten. Y von Mozart.

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 9. Mai 1836.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.: Hafcr Z (e(6st dem Ober - Landesgerichts - Rath Tettenborn zu verlei- S O e enund die diesfälligen Patente Allerhöch steigenhändig zu vollziehen, Zun Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthir. 25 Sgr., auch 1 E Des Königs Majestät haben geruht, die Justiz - Kommissa- E A Mien Grá } zu Breslau und Leyfer zu Glaß zu Justiz - Rä- 2 Sgr. 6 Pf, auch 29. Sgr. 5 Pf; große Ger Rihlr. d Ne cbtseDevofitalz Kasen: Rend L 25 Sgr.: Hafer W Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.: m en und den Stadtgerichts Deposital - Kassen - Rendanten Spi e-

- T S o Breslau zum Hofrath zu! ernennen. hte Sorte 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Mel zu Breslau A Sie T S C ait 7. Mai 18326. V Se, Majestät der König haben dem Kaufmann Travpen- as Schock Stroh ö Rthlr. Sgr., auch 5 Rthlr.; der (derg zu Barmen, im M Düseldorf, die Ret-

ch)

MungsMedaille mit dem Bande zu verlcihen geruht.

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Bei der am 9ten und 10ten d. M. fortgesesten Ziehung der dten Klasse 73ster Königi. Klassen-Lotterie fiel 1 Haupt- Bewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 98,402 in Berlin bei See-

D Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 20 Sgr. Redacteur Ed. Cottel. ———— L ORRRC 7 D C B I Ee Gedruckt bei A. W. Hayn,

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V I T l 4 u BE M

S ÿ 6 die Preußi g. . ¡Grundflüc der Maler Elénerschen Eheleute, taxirt | ben, daß wir gegründete Hoffnung haben, nid) Auf den Antrag des Herrn Grafen, Oberß-Lieute- zu 9273 Thlr. 2 sgr., soll Schulden halber nant und Ritters von Wachtmeister auf Deyelsdorf) Dez ] werden , mit Beziehung auf die in den Stralsundi- an der Gerichtöstelle subkastirt werden. schen Zeitungen ausfährlich inserirten Proklamen ! vom heutigen Tage, alle und jed, welche an densel- tur einzusehen. ben, sowohl für seine Person, als insvesondere an seine in Neu-Vorpommern belegenen Güter Deyels- dorf, Bassendorff und Faesekow rehtsbegründete For- derungen und Ansprüche haben odec machen zu kdn- nen glauben, zu deren Anmeldung und Nachweisung in einem der folgenden Termine, als am 15. April, 6. und 27. Mai d. J.- Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht co eub praejudicio hiermit geladen , daß sie son durch den am 17. Juni d. J. zu publicirenden Präclusiv - Ab- or i t i : schied damit unter Auferlegung immecwährenden Still |geseßt, wozu wir Kauflustige hierdurch mit dem Be- schweigens gänzlich werden abgewtescu und ausge- [merken einladen, daß das Minimum des Kaufgeldes auf 3900 Thlr. fesigeseßt is, mit dieser Summe im Termin angeboten werden und der Zuschlag sofort in demselben nach 6 Uhr Abends vom Deputirten ertheilt werden soll, wenn das Gebot die Summe von 3500 Thlr. mindestens erreicvt haven. wird: der Meistbietendbleibende auch sogleich im Termine einc Kaution von fünf handert Thalern bestellen muß.

Die Beschreibungen der zu der gedachten Ziegelei gehdrigen Gebäute und die speziellen Verkaufs -Be- dingungen können täglich in unserer Registratur ein- gesehen werden, auch std Abschriften davon, gegen Erlegung der Kopialien, durch den Regisirator An- gerücin zu erhalten.

Fn Bezug auf die Vorschrift des §. 189 der Städte- Ordnung wird bemerft, daß der Verfauf dieses Kom munal-Grundslücks um deshg!b fúr nöthig und nüß lich erachtet worden if, we.l dasseibe zur Erreichung ungalzwveckes nicht mehr fär brauchbar

zeiger für

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Allgemeiner An

Befanntmachungen.

Anf die im West: Havelländischen Kreise belegenen . pag. D des kammergerichtlichen Hypotheken- buchs verzeichneten und der verrvittweten Geheimen Stats-Näthin Gräfin von Jhenpliß, gebornen von Borke, genannt von Friedland, gehdrigen Rittergüter Groß- und Klein-Baehnib sitid : : Rabr. HT. Na. 2. 12,000 Thlr. vermdge Declaration des Geheimen Ober-Revision3-Raths Schüler, als von Jhenplißshen Vormundes, vom 9. August 1776, als ein Lehnstamm für den Sohn des Gene- ral -Lieutenants A. Friedrich von Jbenpliß und für die im Testament desselten vom 14 Mai 1757 be- merkten Agnaten am 9. August 1776 eingetragen

am 14. Dezember 1836, Vorm. 11 Uhr,

Taxe und Hypothekenschein sind in der Negistra-

Dea cem achu nag:

Die der hiesigen Kämmerei gehdrige vor der Nett- stadt belegene Ziegelei soll nebs den dazu gehdrigeti Wohn- und Wirthschafts-Gebäuden, Trockenscheunen [Und Ziegelei-Geräthen zum Verkauf ausgeboten werden.

Hierzu haben wir einea Termin auf den

30, Juni c., von Vormittags 10 Uhr ab, zu Rathhause vor dem Stadt-Syndifus Brandt an-

Nachdem nun die bezeichneten Agnaten, als:

der Major Siegmund Friedrich,

dec Obe: \-Lieutenant Heinrich Friedrich August und

der Major Christian Friedrich,

Fhenplihz,

ohne Lehnserben verstorben und der verstorbene Ce- heime Staats-Rath Peter Ludwig Alexander Fohann von Jbenpliß selbige beerbt, das darúber ausgefertigte Dokument, als: die Declaration vom 9. August 1776 und der Recoagnitions-Schein de codem dato, verlocen gegangen, so werden auf den Antrag der verwittweten Geheimen Staats -Raäthin Gräfin von FJtenplit, als Bestzerin der Güter Groß - und, Klein =- Baehniß und des Landraths Friedrich Joseph Fohann Karl und des Regierungs- Naths Heinrich August Friedrich, Gebrüder Grafen von Jhenpliß, als einzige Sdhne und Lehnserben des Geheimen Staats-Zzaths Grafen von JFbenpliß, alle diejentgen, welche an jenes Dokument als Eigenthümer, Cessto- uarie n, Pfand- oder Brief- Jnhaber oder deren Er- ben Ansprüche zu haben behaupten, hierdurch öffent lich vorgeladen, in dem vor dem Kammergerichts Resérendarius Hoffmann hier auf dem Kammergericht

schlossen werden. S Daam Greffswald, den 16. März 1836. Königl. Prenß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Möller, Praeses.

Gebrüder von

im Lehnss\iamme

O D Den Ode C

Das dem Kaufmann Christian Wendt und dessen Ehefrau Johanne Karoline, geb, Zimmermann , zua- gehdrige, in der Langgasse unter der Servis- Num- mer 275 und Nr. 63 des Hypothekenbuchs gelegene | Grundsüct, abgeschäßt auf 5174 Thlr. 6 sgr. §8 pf zu- folge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll O O o f O in oder vor dem Artushofe gegen baare Zahlung der Kaufgelder verkauft werden. : Königl. Land- and Stadtgericht zu Danzig.

eines Ko! befunden is.

Für die Kauflustigen dürfte besonders zu beachien seyn, daß die zum Verkauf gestellte Ziegelei am schif- baren Wasser liegt und sich daber ¿zu jedem anderen GBeschäft, namentlich zu großartigen Fabrik- Anlagen ganz besonders eignet.

Brandenburg, den 4. Mai 1836. Ober-Bürgermeister, Bürgermeister und

Rath hiesiger Chur- und Hauptsiadt.

Co a Con :

1) Fohaun Friedrich von den Hoeven, natärlicher Sohn der verForbenen Wittwe Johanne Sophie Kruse dahier , geboren am 30. Juni 1808, welcher sich Behufs Eriernung des Schustergewerbes zuleßt nach Hamburg begeben hatte, is daselbst am 17. pril 1834 verstorven. Da feine Erben zu dem Nachlasse befannt sind, o werden unbekannte Erben und resp. deren Nachfolger und nächste Verwandte aufgefor- dert, in dem auf

den 24. August 1836, Morgens 10 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude vorbestimmten Termine zu erscheinen und hr Erbrecht gehöri untex dex Warnung, daß sie sons mit ihren Erban- sprüchen werden praecludirt werden, und der Nach- laß als herrenloses Gut dem Fisco Überwiesen wer- den soll. Zugleich werden die Gläubiger des von den Hoeven aufgefordert, in dem bestimmten Ter- mine ihre Forderungen anzumelden und nachzuwei sen , widrigenfalls sie ihre Befriedigung bei demieni- gen suchen müssen, welchem der Nachlaß zugespro- chen und ausgeliefert werden wird. j .

2) Hermann Bernhard Arnold Frliedcich NRieder- stadt, geboren dahier am 4. December 1779, vou wel- chem seit dem Jahre 1805 alle Nachrichten fehlen, wird necb| seinen etwa zurückgelasscnen unbekannten Erben vorgeladen, sich innerhalyh neun Monaten, spätestens in dem auf

den 24. August 1836, Morgens 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vorbestimmten Termine zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, widri- genfalls der Riedersiadt für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Verwandten úber-

den 2M. Jui d J „Bormitttags um 11 U, umtea Termine zu erscheinen und ihre An- sprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit densel- ben präfludirt, ihnen deshalb ein ewiges Still schwet- gen guferlegi und das obenbezelchnete Dokument für amortisirt erflärt werden i w werden die Fustiz-Kommissarien Wilcke, Nobiling und Justiz - Rath Zimmermann zu Mandatarien in Vor- {chlag gebracht. Bertin, den 18. Feormuar 1836. Königl. Preuß. Kammekgeridct.

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Die Kurzeit in diesein Bade wird mit dem 1. Juni beginnen, und sind von dieser Zeit an s\wohl Stahl- als Sooldbâder zu erhalten,

Es ist in jeder Hinficht dafür gesorgt, sowohl den Kurgästen als den Durchkeisenden alle Annehmlich- feiten zu berciten, die billigerweise erwartet werden

Den Aaswärtigen

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g nachzuroeisen,

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Nothwendiger Verkauf.

Ober-Landesgericht zu Marienwerder.

Das im Culmschen Kreise belegette, auf 8179 Thlr. 7 sgr 8 pf. abgeschäßte Rittergut Zegartowice Ne. 77 sol den 9. November 1836 an ordentlicher Ge- richtsstelle subhaslirt werden. i y

Die Taxe, der neueste Hyvotheken-Schein und die Kauf-Bedingungen sind in der Ober-Landesgerichts- Registratur einzusehen.

Wegen Bestelluy!g von Wohnungen wird gebeten sich an den Haasrecwalter Trabe zu Alerisvad hei Harzgerode zu wenden.

Bernburg, den %, Mai 1836. :

Herzoglich Anhaltsche Kammer. Dau

Mit Bezugnahme auf die schon früher in êfent- lichen Blättern angedeutete Feter des viecten Gesaitg- festes, welches der Märkische (Gesäang-Verein in die- sem Fahre am 26. und 27. Mat in Rathenow zu dbe- gehen gedenkt, laden die Unterzeichneten, Freunde des ernen, religiösen Gesanges freundlich ergebensi ein, dem Feste thre Theilnahme zuzuwenden.

Gestüßt auf die freundlich zugesagte Mitwirkung hochgeehrter Sängerinnen und Sänger gus Berlin, Dessau und Brandenburg und bei cinem wohlgeub- ten Chore von nahe an 300 Sängern, dürfen wir Tage zur Aufführung kom- menden Männerchöre von B Klein, A. Neîithardt F. P. Schmidt, Niemiier u. A., so wie der 9te Ps. von Fesca, und am 2en Tage das herrliche „„Weit- gericht-/ von Fr. Schneider, unter Leitung des ge- feierten Komponisten, einen nicht gewöhnlichen Kunii- genuß bieten wird. Auch darf nicht unerwähnt hblei-

E c R A G S

Nothwendiger Verkauf.

Bon dem Ober-Landesgerichte zu Stettin soll das im Saahiger Kreise Hinter-Pommerns velcgene Rit tergut Temnick entweder einschließlich der Ländereien zweier Bauerhdöfe und héernah zu 7330 Thlr. 13 gr. 4 vf. oder, ohne jene Ländereien, hiernach zu 5297 Thir. 2 gr. abgeschäßt, zufolge der nebst Hypotheken- ( hein und Bedingungen in der Regisiratur einzu- wiesen werden wird. sehenden Taxe |

am ersien Rovember 1836, Vorm. 10 Uhr, | an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Real - Prätendenten werden auf- geboten, sich bei Vermeidung dec Präflusion späte- ens in diesem Termine zu melden.

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Plettenberg, den 23. September 1833. Königliches Land- und Staotgericht.

H.ölterhoff.

hoffen, daß die am ersien Hüdcting.

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Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 26. April 1836. Das bierselbst in der Todtengasse Nx. 21 belegene

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Per; 8 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 659, 8337. 38,000, 61,223. 83,885. 86,918. 108,429 und 110,062 in Ber- Min bei Alevin, bei Burg, bei Maßdorff und bei Sceger, nach Breslau bei Schreiber, Düsseldorf bei Spab, Erfurt bei Trd- er und nach Halle bei Lehmann; 27 Gewinne zu 1000 Rehlr. luf Nr. 8257. 9380. 15,066. 24,156. 25,102. 28,542. 29,512. 3,098, 37,479, 40,109. 45,306, 50,247. 21,238. 54,506, 56,670, 7,839, 58,751. 63,287. 67,975. 71,713. 74,624. 84/158. 85,137. 9,857, 93,517. 97,980 und 99,200 in Berlin 2mal bei Alevin, ei Hiller, Lmal bei Seeger und bei Sußmann, nach Branden- urg bei Ludolf, Breslau 2mal bei Schreiber, Cöln 2mal bei drauß, Cottbus bei Breest, Danzig bei Rokßoll, Dásseldorf bei Ppaß, Elberfeld bei Benoit, Königsberg in Pr. bei Burchard, Magdeburg bei Brauns, Neisse bei Jaekel, Neuwied bei Kräter, Dagan hei Wiesenthal, Schweidniß 3mal bei Scholz, Stettin ei Rolin und bei Wilsnach, Torgau bei Schubart und nach heiß bei Zürn; 32 Gewinne zu 500 Nthlr. auf Nr. i109, 5636, 720. 6309. 7919, 13,376, 15,009, 15,280. 16,962, 18,620. R R D IRY A 06A SA 2R7 7 707: A0 A9 45 Ge wir in ihrem Namen zu erklären berufen sind. N A S CHES E Eb L dr A Potsdam und Rathenow , am 1. Mai 1836, (29/860, 52,303, 93,943, 98,2) 9. 02,901, (0,987, 19,048, 79,186. Schdrtli0, SQuli W o l¡[1-263. 90,361. 94,673. 103,033, 105,537 und 106,493 in Ber- Seminarleßree. Bürgermeister. Kante, Min bei Borchardt, bei Gronau, bei Mendheim und 2mal bei von Bausen, Dinkelberg, PSceger/ nach Bonn bet Haast, Breslau bei J. Holschau, bei Kaufmann. Kaufmann und Weinhändler, Feubuscher, bei Löwenstein, 3mal bei Schreiber und bei Schum- R el, Brieg bei Böhm, Bunzlau bei Appun, Coblenz bei Ste- ; S ; han, Côln 2mal bei Reimbold, Danzig bei Reinhardt und 2mal Litera rie An ZE 14g en, Wei Roboll, e bei E O bei Feied-

R e R S in E nder, Frankfurt bei Kleinberg, Königsberg in Pr. bei Bur-

N y E gere Me Tele Bestellref jard, Magdeburg bei Büchting, Memel bei Kauffmann, Sagan alle Buchhandlungen (in Berlin durch die (Mei Wiesenthal, Stettin bei Rolin und bei Wilsnach und nach linshe Buchhandlung (Ferd. Müller) vilse bei Löwenberg; 52 Gewinne zu 200 Rthlr, auf Nr. 577. siraße Nr. 23) zu erhalten : 6, 812, 6731, 12,370, 16,021, 19,277. 21,390, 24,342, 26,661,

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schen Staaten.

das aus den Königl Kammermusikern, den F Zimmermann, Ronneburger, Ed. Rit} und Jul. Griebel gebildete, rühmlich bey Quartett, sondern auch die Königl. Kammerm Herren Toepfer, Bock und Eisolt, sowch| den kirchlichen Aufführangen , ais auch im e Kreise beim Feste thätig zu schen.

Doch anch manchen andern Genuß wird dy den Ufern der Havel freundlich gelegene Ratl mit in den Kauf geben Jedem, der mit einem em lichen Sinn für einfache Naturschönheit, und | besonders für biederes, herzliches Entgegenfom mitbringt. Rathenow's Bewohner haben es sich Aufgabe gestellt, thren Gästen den Aufenthalt ihren Mauern möglichst angenehm zu machen,

Gi MEREZZA T O T

i Zur Charaëfteristik 49,833. 31,135, 32,154, 39,366. 40,232. 40,590, 42,764. 44,011, der Uber das von Ed. Hülsmann herausze(4, 130, 51,513, 57,861, 58,238. 59,523. 60,016. 61,738. 63,7186. eregetische Handbuch für praktische Theoli,478. 66,177. 69,554. 71,277. 72,531. 72,580, 73,240. ‘73,952.

erschienenen Schriften

und des in No. 22. 23. dee diesiährigen evan! schen Kirchenzeitung enthaltenen Aufs Vou J. H. Hülsmann, :

Land- und Stadtgerichts - Direktor in Fserli Preis 71 sgr. i

1,486. 75,804. 75,948. 76,128. 77,847. 83,069, 88,240, 90,114. 4,482, 95,992. 96,421, 96,597, 103,495. 103,895. 106,786. 08,550, 111,827 und 111,§49. | Die Ziehung wird fortgeseßt.

Berlin, den 11. Mai 1836. Kdnigl, Preußische General-Lotterie-Direction.

Luc Binigdo /

Durch alle Buchhandlungen ist zu 2 Sht

schen zu beziehen:

Tafel zur unmittelbaren Verz:vanl mehrerer Lingen-Maasse in Pariserl nach den zicl erslen Ausmittelungen ber durch U. W. von Oesfeld 1838.

Diecse für den Handgebrauch auf das zwed

lSsigsle angeordnete Tafel giebt die Verwand von 16 verschiedene Fasse in Pariser Fusse ler Zahl 1 bis 100, und mit 7 bis 9 Decimal-§ len. erlaubt alsa, selbst eine sehr grosse Zahl voller Schtärse mitlelst einfacher Addition zu! wandeln, Burch Angabe der verwendeten Llent (weiche sämmtlich für Eisen bei Cer Queck ‘Temperatur von -+4- 13% Reaumur berechnet) # Hinzufügung ihrer Logarilhmen glaubt der V ser den Stempel der Sicher- und Einheit di Tabelle ertheilt zu haben.

Im Bezirke der Königl. Negierun zu Marienwerder is der bisherige fatbolifche Pfarr- dministrator Rozwadowski zum Pfarrer zu Mroczno, und Fer Kommendarius Joseph Frdgel zum Pfarrer in Tút er- annt worden,

Stitungs-Racchrichté n.

U LA f d. Rußland.

St. m sten v. M., als am Geburtstage Sr. Kaiserl. Hoheit des F roßfürsten-Thronfolgers , nach beendigtem Gottesdienste das iplomatische Corps, das demnächst auch von Sr. Kaiserl. Ho- tit selbst empfangen wurde.

Ä L nd ‘. Majestät der Kaiser haben dem General - Lieutenant Jun unserem Verlage erschien so eben und ltektor im Kriegs-Ministerium, Klimenko, den Weißen reits nach auswärts versandt : Adler:

‘Bilder aus dem Kriegsleb/

von 1813, 1814 und 1815. d Nach historischen Begebenheiten erzählt von 0 mund Ohnesorgen. Dritter Theil. 8vo. V

tden verliehen. :

Ran fr bisherige General-Lieutenant Sulménef ist mit dem Deites Vice-Admirals zur Marine übergegangen.

ie Gh (lesseitige Gesandte n R A A. Bute-

ier. S , E er diesseitige Geschäftsträger in der Schweiz, Herr

Juhalt: A did M E S erin, sind zu Geheimen Räthen ernannt worden, : L

verlorne Herz. Die Geister-Vedette auf de! “Mus Var ar hlaucht der Feldmarschall Fürst - Paskéwitsch ist

ten- Schanze. Dle Füsillade oder Befretun) R Gau hier’ eingetroffen. S

der Gefangenschaft. Der Zweikampf oder as an piesigen Blätter publiziren folgenden Kaiserlichen

E O ; lien alte n dirigirenden Senat: „Nachdem Wir Etschmiadsin, Die beiden ersten Theile fanden beim P Sre U Aufenthaltsort des Ober - Patriarchen der Armenisch-

im Allgemeinen die günstigste Aufnahme; V i Bolfes anischen Kirche und Katholikos des ganzen Armenischen

fen daher hoffen , daß vorliegender Theil nf res, so wi ; R Cat 6 der Glück machen werde. . (Mtiche eit le auch die Provinz Armenien, dem Russischen Jâgerstraße Nt ?}

Bechtold & Hartie,

Petersburg, 4. Mai. Jhre Majestäten empfingen

werleibt hatten, erachteten Wis es für nothwendig für }

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die Armenisch - Gregorianische Kirche und Geistlichkeit, eine auf feste Grundsäße gestüßte Verwaltung cinzuführen. Demgemäß befahlen wir an Ort und Stelle den Entwurf eines vollständi- gen Reglements für die Verwaltung der Armenisch-Gregoriani- schen Kirche abzufassen, wobei die alte Verfassung derselben als Grundlage angenommen, und mit den in Unserem Reiche beste- henden Geseßen in Uebereinstimmung gebracht werden sollte. Der demzufolge aufgeseßte Entwurf wurde später einem beson- dern, auf Unsern Befehl niedergeseßien Comité zur Durchsicht vorgelegt, und darauf wiederum nach Armenien gesandt, um ge- prüft zu werden, ob er anwendbar und vollitändia genug sey und um einiger Punkte wegen mit dem Patriarchen Rücksprache zu nehmen. Nachdem das erwähnte Reglement im Reichsrathe \chließlich durchgesehen und von Uns bestätigt worden i, über- machen Wir dasselbe hiermit an den dirigirenden Senat, und befehlen die gehörigen Maßregeln zu ergreifen, um das Regle- ment in Wirkung zu seßen.““

Jn der öffentlichen Sikzung der Kaiserlichen Akadenzie der Wissenschaften am 29. April wurde die fünfte Zuerkennung der von dem Kammerherrn P. v. Demidow gestifteten Preise für das Jahr 1835 verlesen. Der volle Preis wurde zuer- fannt: H) Dem Contre-Admiral v. Lütke, für dessen „Reise um vie Wellt, angestellt auf der Slop „Senjawin‘/; 2) dem Professor an der Kaiserlichen Universität zu Moskau N. Braschmann, für das von ihm verfaßte Werk „Lehrbuch der analytischen Geometrie“; 3) dem General-Lieutenant und Se- nateur Michajlowskij -Danilewskij für scine „Denkwür- digkeiten aus dem Feldzuge von 1813‘,

Jn Moskau wurden im Verlaufe der leßten fünf Monate fünf Buchdruckereien, eine Stteindruckerei, drei Buchhandlungen und cin Lesekabinet neu gegründer.

FeLantve i S.

Paris, 5. Mai. Der Marschall Gérard arbeitete gestern mit dem Könige.

Man weiß, daß die p ergohe voni Broglie und von Mortemart gestern eine Audienz beim Könige hatten, und, wenn man den umlaufenden Gerüchten glauben darf, so hätten Se. Maj. sie aufgefordert, Herrn Guizot zu einer, wenigstens- anscheinenden Versdhnung mit dem Ministerium zu veranlassen.

Die heutige Sißzung der Pairs-Kammer war hauptsäch- lich den Berathungen über das künftige Verfahren bei der ge- heimen Abstimmung der Jury gewidmet. Der Marquis von Laplace gab einen Ueberblick von der bisherigen Gesetzgebung über diesen Gegenstand und Hob die Nachtheile hervor, die, sei: nes Erachtens, aus der Annahme des gegenwärtig vorgeschlage- nen Modus hervorgehen würden. Hauptsächlich tadelte er dieje- nige Deslinmiung, wonach unbeschriebene Zettel künftig dem Angeklagten zu Gute kommen jollen. Der Berichterstatter, Herr Girod, beantwortete die Bedenken des vorigen Redners. Wenn, sagte er, der Geseß-Entwurf bestimme, daß weiße oder unleser- liche Stimmzettel künftig zu Gunsten des Angeklagten interpre- tirt werden sollten, so thue es hierin nichts weiter, als jenem Prinzipe der Kriminal-Gesezgebung huldigen, wonach jeder Zwei- fel dem Angeklagten zu Gute kommen solle. Der Vicomte D u- bouchage war der Meinung, daß der Geseß-Entwurf dem An- getlagten nicht die erforderlichen Garantieen biete. Herr Tri- pier widersprach dieser Behauptung. Bei dem Abgange der Post befand sih der Großsiegelbewahrer auf der Redner- bühne, um den Geseß-Entwurf in allen seinen Punkten zu ver- theidigen.

In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer wurde unter andern der Eingangs-Zoll von fremden Pferden auf die Hälfte des bisherigen Satzes herabgeseßt, nämlich von Heng- sten, Wallachen und Stuten auf 25 Francs. Fohlen sollen künf- tig statt 20 Francs 15 Francs zahlen. Jn derselben Sißung legte auch der Minister des Jnnern noch einmal den Ge- sez-Entwurf über die Vicinalwege mit den von der Pairs-Kam- mer darin vorgenommenen Aenderungen vor. Bei Eröffnung der heutigen Sißung um 1!'/, Ußr waren nicht mehr als 15 bis 20 Deputirte im Saal; von mehreren Seiten wurde daher der Namens - Aufruf verlangt; da indessen auch von den Secre- tairen kein einziger zugegen war, so blieb den anwesenden Mit- gliedern nichts weiter übrig, als selbst zu jener Operation zu schreiten; sie begaben sih daher im Zuge, etwa 20 Mann an der Zahl (was sich komisch genug ausnahm), nah dem Büregqu des Prásidenten und jeder legte, zum Beweise seiner Pünkt- lichkeit, einen mit seinem Namen beschriebenen Zettel in die Wahl - Urne. Mehrere andere Deputirte, - die mittlerweile hinzukamen, konnten sich diese Erscheinung gar nicht erklären und glaubten, daß man {hon über das Zoll -Geseß ab- stimme. „Nein, meine Herren“/, rief eine Stimme, „wir ver- anstalten den Namens-Aufruf, schreiben Sie getrost Jhren Na- men und werfen Sie ihn in die Urne! ‘/ Auf diese Weise ging die Operation unter allgemeinem Gelächter fort. Mittlerweile erschien Herr Piscatory, einer der Secretaire, und bestieg sofort die Rednerbühne. „Aber, meine Herren““, rief er lebhaft, „was thun Sie denn da! Dieses Verfahren ist ja ganz dem Regle- ment zuwider und ich muß daher um die Erlaubniß bitten, dem Beispiele meiner Kollegen nicht zu folgen und keinen Zettel zu schreiben.“ „Warum sind Sie nicht zur gehdrigen Zeit auf Jhrem Posten!“ entgegnete man ihm. Da ih inzwischen die Zahl der anwesenden Deputirten bis auf etwa 200 vermehrt hatte, so wurde die Wahl - Urne fortgeschafft und die Debatte über das Zoll-Geseß wieder aufgenommen. Die Verhandlungen waren im Uebrigen von keinem Interesse.

In einem hiesigen Oppositions-B latte liest man: „Die vielbesprochene Rede des Herrn Dupin wird ein Resultat haben, welches alle Welt herbeiwünschen muß; die Deputirten-Kammer und das Ministerium werden sich gendthigt schen, eine entschie- dene Stellung anzunehmen; denn bis jest scheint das Ministe- rium nicht zu wissen, enn es gehen will, welches System es annehmen soll, und die Kammer ee ist in so viele Frac-

tionen getheilt, sie repräsentirt so viele Nüancen, daß thre Schwan?

1836.

kungen sehr viel zur Unentschlossenheit des Kabinets beitragen. Wenn die Kammer in Folge der Rede des Herrn Dupin ge- zwungen wird, eine bestimmte Stellung einzunehmen, so wird wenigstens Jeder wissen, woran er is, Man behauptet, daß einige Freunde des Herrn Dupin ihm gerathen hätten, seine Entlassung als Präsident der Kammer einzureichen, und dabei zu erklären, daß er, da einige Mitglieder der Kammer ihn per- sónlich wegen seiner Aeußerungen am Geburtsfeste des Königs angegriffen, sich auf das Urtheil der Kammer berufen zu müs- sen glaube, Die Majorität würde s\chG dann deutlich aussprechen können, indem sie entweder Herrn Dupin wieder erwählte, oder ihn durch Herrn Guizot ersekte, dessen Kandidatur für die nächste Präsidenten-Wahl bereits laut verkündigt worden ist. Auf diese Weise würden die Doctrinairs bestimmt erfahren, ob ihre Niederlage unwiderruflich sey, oder ob sie auf eine Rückkehr ins Ministerium hoffen dürfen. Wir wünschen sehr, daß Herr Dupin dem Rathe seiner Freunde und Anhänger folge; er würde dadurch der Kammer, dem Ministe- rium und sih selbst einen Dienst erweisen. Aber er darf mit der Einreihung seiner Entlassung niht warten , bis die doc- trinaire Kommission ihren Bericht über seine Proposition in Betreff der Modificationen des Reglements abgestattet hat; er muß den Schritt sogleich thun, um allen Umtrieben der Doc- trinairs ein Ende zu machen.‘

Im heutigen Moniteur lies man: „Wir erfahren, daß in Ausführung des Gesekes vom 2ò. Juni 1835 und der Verord- nung vom 27sten dess. M., die R Soldaten, welche zu der ersten Hälfte des Kontingents der Klasse von 1834 gehdren und sich noch in ihrer Heimath befinden, unter die Fahnen berufen werden sollen; sie haben sich zwischen dem 20, Mai und dem 15. Juni in Marsch zu seben.“/

Der General Allard wurde gestern von dem Conseils-Prä- sidenten und dem Handels-Minister empfangen. Man versichert, daß die mit Lahore zu erdffnenden Verbindungen für beide Stag- ten von großer Wichtigkeit seyn werden. Mehrere Künstler und Gelehrte sind N worden, den General Allard zu be- leiten, und die Gegenden zu besuchen, die er etwas europäisirt bat; aber bis jeßt scheint die Herbeischaffung von Fouds zu die- jem Zweck noch Schwierigkeiten zu finden.

Vier Pariser Einwohner, nämlich ein Stubenmalex, ein Buchdruer, ein Hutmacher und ein Handlungs - Kommis, die vor eintger Zeit die Gräber Pepin's und Morecy's mit Jmmor- tellen-Kränzen geschmückt hatten und dabei auf der That ertappt worden waren , erschienen gestern vor dem hiesigen Assisenhofe unter der Anklage, daß se Symbole zur Verbreitung eincs aufrührerishen Geistes und zur Störung der Ruhe dffentlich ausgestellt hätten. Sie räumten die ihnen zur Last gelegte Thatsache ein, behaupteten aber, daß sie nicht in sträflicher Äb- sicht, sondern bloß aus persönlicher Zuneigung für die beiden Hingerichteten gehandelt hätten. Jhre Advokaten bemerkten über- dies, daß, wenn ihrer Handlung auch wirklich eine strafbare Absicht zum Grunde gelegen hätte, man sie do keines Verge- hens würde bezüchtigen können, da Todtenkränze nicht als Zei-

en zur Verbreitung eines aufrührerischen Geistes und zur Störung der dffentlichen Ruhe betrachtet werden könnten, und man die Jnkulpaten sonach höchstens für einen Verstoß gegen die ôfsentliche Sittlichkeit hätte belangen können. Mach dieser Ansicht wurden die vier Angeklagten auch freigesprochen.

Der Moniteur enthält Folgendes: „Den Madrider Zei- tungen bis zum 28. April zufolge, war das Ministerium noch nicht organisirt; man nannte mehrere Personen, ohne jedoch die Versicherung geben zu können, daß eine einzige derselben wirk- lich gewählt werden würde.“

Jm Meffager liest man dagegen: „Ein hiesiger Banquier

hat cin Schreiben aus Madrid vom 28. April Morgens 2 Uhr

von Herrn Gonzalez erhalten, worin derselbe ihm anzeigt, daß am fotgenden Tage das Ministerium definitiv constituirt seyn, und daß er mit dem General Serane daran Theil nehmen werde. Der Courier, der dieses Schreiben nebst den Depeschen für die Gesandtschaft überbracht hat, erwiederte auf die Frage, in welchem Zustande er Madrid verlassen habe, daß er nichts Neues wisse, als daß Herr Ferrer als See- Minister ins Kabi- net eingetreten sey, daß der General Rodil .das Kriegs-Ministe- rium und der Graf von Almodovar das Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten erhalten habe. Wir übernehmen es nicht, von diesen beiden Versionen die wahre auszumitteln. Ein Brief aus Bayonne vom 30sten d. spricht von einer leb- haften Kanonade, die man in der Richtung von San Sebastian vernommen habe, ohne daß man bis dahin von der Veranlassung zu derselben etwas Bestimmteres wußte.“

In einem Schreiben aus Saragossa vom 23. April wird gemeldet, daß die Zahl der Karlisten in Nieder - Aragonien sich auf eine höchst beunruhigende Weise mehre, und daß die- selben sih schon jeßt auf mindestens 12,000 Mann beliefen.

Heute Morgen verbreitete sich hier das Gerücht, daß die Armee Cordova’s unter den Mauern von San Sebastian von den Karlisten aufs Haupt geschlagen worden sey. Diese Nachricht war so allgemein verbreitet, daß der Spanische Botschafter, Ge- neral Alava, sich nah dem Ministerium der auswärtigen Ange- legenheiten begab, um sich p erkundigen, ob die Regierung durch den Telegraphen nähere Nachrichten erhalten habe. Diese sind bis jeßt niht eingegangen, und auch an der Börse glaubten gut unterrichtete Personen dieser Nachricht, mindestens als vor- eilig, bestimmt widersprechen zu können.

Großbritanien und Jrland.

London, 3. Mai. Der General Graf Sebastiani gab am vergangenen Sonntag Abend zur Feier des Namenstages des Kdnigs der Franzosen ein großes Somoae

Der Globe will aus den Tory- Blättern der leßten Tage ersehen, daß Sir R. Peel und Sir J. Graham bei der Par- tei der Ultra-Tories fast um all ihr Ansehen geme seyen, weil sie sich neulih Abend im Unterhause mit Lord John Rus- sell und Herrn: Spring- Rice gegen den Antrag des Marquis