1836 / 134 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dic Ernennung cutwicfeli, und aus ter Stimmung des Hauses isi leicht zu crschen, ob die Ernennung beibehalten werden fann oder züurücfgenommen 1ecrden muß. So richtete vor wenigen Wochen Sir R. Pecl einige Fragen in Bezug auf die Erneunung vou Fric- densrichteru an Lord John Russell, der für diese Erneunungen ver- autivortlich is, und -erhieit eine befricdigeude Antwort (0, o! und hôrt, bört!), befriedigend füx die Majorität des HaguU- ses, und die Sache war abgemacht. So: wurde im vorigen Jahre cin edler Lord (Londonderry) zum Botschafter an ei- qcu1 nordischen Hofe ernanni; die Ernennung fand Anstoß, und es wurde cine Frage darüber an dic Minister gerichtet. Daun wurde die Sache von Herrn Shiel dem Hause zur Erwägung vorgelegt, und Herr Cutlar Fergusson uud Sir J. Hobhouse unterstützten den An- trag. Diese sehr ehrenwerthen Herren fehrten sich mit Recht nicht anu die Behauptungen der Gegenpartei, daß sie sich iu die Präroga- itve der Krone mischen wollten. Sic machten durch ihr Benebuen ansdrücflich das Recht der Gemeinen geltend, alle Zweige der Staats- Verwaltung zu fontroliren; die Erklärung des sehx chrenwertben Baronets gegenüber (Sir R. Peel) erschicu als ungenügend: die Eruùennung wurde aufgegeben oder, mit anderen Worten, kassirt, und meine schr ehrenwerthen Freunde haiten die hohe Genugthuung, das Recht der Gemeinen troy denen, die sich binter dem Schilde der Prärogative der Krone, wie sie es unrichtig uaunten , der Veraut wortlichkeit zu eutzicheu suchten, behauptet zu haben. Ju der That, so oft wir in diesem Hause von dem Ausdruck „Prärogative“ Ge brauch machen hörcn, fönnen wir uns in.mer überzeugt halten, daß irgend cin Mißbrauch vertheidigt werden soll, daß man sich der Untersu: hung entzichen ivill, daß mai vor der Verantwortlichkeit zurückbebt. Jn frübderen Jeiteu hieß es, die Prärogative des Monarchen debne hch über alle Staats - Departements aus. Es würde eiu furchtbarer Larm eutstanden seyu, ja, es wäre die Gefahr da gewesen, guf der Stelle nach deur Tower geschickt zu werden, wenn cin chrenwerthes Mitglicd sich erfübnt hätte, die Tauglichkcit cines Gesandten oder eiues Friedensrichters in Frage zu stellen. Diese. Zeiteu sind vor- Über, und die Häuptér aller Staats-Departemeuts, ein einziges aus genommen, siud jet eutweder selbs oder durch Stellvertreter den Gemeinen verantwortlich und könucu von jeden Mitgliede dieses Hauses aufgefordert werden, für ihre Handlungen Rede und Autwort zu stehen. Vor diescr Verautwortlichkeit schrecken sie niemals zurück. So ist in Angelegenheiten, die das Departement des Juneru he- ivcfen, der edle Lord (J. Russell). für jede -cinzelue Hand- lung verantwortlich. Ju Ängelegenheiten des Kolonial. Amis ifi mein chrenwerther Freund, das Mitglied für Devouport (Sir G. Grey), im Namen Lord Glenelg?s verantwortlich, dessew Handlungen er ftets in gculigeider Weise rechtfertigt." Ju der Marine ist der erse Lord der Admiralität Mitglicd des anderen Hauses; aber ces befiuden sich cinige andere Admiralitäts-Lordsin diesemHause,die für scin Venehmen Rede stehen: ähulich ift es in alleu andercn Staats-Depar- temcnts, das der Armee allein ausgenommen. Jch habe dargethau, daß die Gemciuen dasselbe Recht haben, eiue Ertlärung mit Hinsicht auf Ernenunngen in der Armee zu verlaugen, wie es ihuen uit Hin- sicht auf Botschafter, Fricdensrichter und so “weiter zusteht; folglih müßte fich irgend eine mit der Regierung in Verbin- dung stcheudc Person in diesem Hause bcfiuden, die für die Verwaltung dex Armee verautwortlich gemach! werden könuute, cine soiche aber if nicht vorhanden. Nun bitte ich, daß man mich recht versichez ich will das Benchmen des Ober-Befeblshabers (Lord Hill) nicht im Allgemeinen anfiagen, uicht seine gauze Armee - Ber- waltung in Frage stellen, deun ich halte dieselbe sür befriedigend uud höchst preiswürdig:; ucin, ich verlange nyr über cine cinzelue Hand- ¡ung des Ober- Befchlshabers, dic ich ungezicmend fiude, ciue offi- zielle Erflärung. Mein sehr chrenwerther und tapferer Freund, das Mitglicd für Launcestou (Sir H. Hardinge), war der Einzige, der die Berantwortlichkeit für diese Handlung des Ober- Befchishabers auf sich nebmen zu wollen \s{ien; aber ich glaube kaum, daß die Mi- nister ihn für das. antliche Drgan des Dber-Befeblshabers in diesem QAUse Woche gelten lassen wollen, 0 Wr \ich mei fehr éhrenverther Freund auch durch scin Talent dazu cignen mag. Es 1 also Niemand tun diesem“ Yause, dex für die Verwal: tung der Armee verantwortlich wärc. Dies, Sic, is ciu großer Uebelstand, deun dié einzige Verautwortlichkcit ift die, welche die Mi- nister dex Kroue diesem Hause schuldig find, und diese Verantwort- lichkeit gründet sich auf die Macht, welche das Haus besiut, diesen Ministern ihren Beistand zu entzichen; wenn aiso das Haupt cincs der großen Staatis- Departements uicht Minister der Krone ist, #0 fann’ das Haus sein Benehmen uur schr wenig foutroliren, mit au- deren Worten, er ift dann gar feiner Verautivortlichïeir unierworfen. Es 1 aber ein auerfaunter Geundsag der Verfassung, daß Jeder Staatsbeamte verautwortlih ist, nur der Monarch nicht. Da aber der Monarch nicht verantwortlich ist, so muß jede sciner Handlungen mit Zustimmung irgend einer verautwortlichen Persou geschehen. (Hert, hert!) Jn der Armce if der Ober-Befehlshaber diese Perfon. Wie ist nun dafür gesorgt, diefe in der Theoric cingeräaumte Ver- autivortlichfeit in der Praxis auszuführeu! Das alte Verfahren ivar, daß man zu Strafen scine Zuflucht nahm; dies Verfahren ift aber abgefomumeza, weil es ungereinut und. auch nux in Fällen an- wendbar if, wo sich cine Haudiung geradezu als Verbrechen defini- ren läßt. Dice. Tage der Auflagen siud vorüder: es wäre auch lächer- lich, den Chef eines Departements bloß um eincë anstößigen Ernen- nung isten in Anfiage-Zufstand zu verseßen: und co würde cben fo unß sevu, deshalb die Krone in einer Adresse um Enutiassung des Beamten zu ersuchen. Also if es klar, daß, wenu dies die cinzigen Mittel wären, dic Verauttwortlichkeit zu verwirklichen, eine Unzahl von anstéßigen Handlungen würde stattfinden köunen, deun cs ift die Art aller Minister, der früheren, der jcßigen und der füuftigeu, anstoßige Handlungen vorzunehmen, wenn sie es ungestraft im Stande sind. (Hort, hört! und Gelächter.) Jch will damir ïcinem cinzeluen Ministerium cinen Vorwurf machen, sondern ich bcbhaupte es im Allgemeinen vou allen Machtinhaberu, we!'hes auch ihre politischen Ansichten sevn mgen: bcsißen sie Macht uud können sie dicselbe un- gestraft mißbrauchen, so we-den sie cs thun; und das Mittel, sic daran zu hindern, if nicht, daß man ihuen die Macht ganz nimmt, souderu daß man sic denen verantwortlich machi, die allein cia dauerndes Jutercsse an ciner guten Verwaltung des Laudes haben, ich meine dem Volk durch seine Repräsentanten, (Hört, hört!) Dic wahre Verautwortliczfkeit der Minister der Krone bestebt darin, daß sie von diescm Haufe zur Rechenschaft gezogen werden köonncn, mit der Ausficht, im schlimmen Falle zwax nicht bestraft zu werden, aber ihr Amt zu verlieren. Jch forderc nun, daß diese Art von Verantwortlichkeit auch auf deu Chef dex Armee: ausgedehnt werde. (Hört, hört!) Deshalb glaube ich, daß cin Minister au der Spite der Armee stehen und diesem Hause eutiveder selbst oder durch cinen Stellvertreter für die Verwaltung derselben verantwortlich seyn solte.“/

Der Redner ging sodann näher auf deu vorliegenden Fall ein (\. das gestrige Blatt der St. Z), und nachdem Lord Bru- denell sich vertheidigt und unter allgemeinem Beifall das Haus verlassen hatte, nahm der Kriegs-Secretair, Lord Howick, das Wort und rechtfertigte zunächst die von Lord Hill vorgenommene Wiederanstellung Lord Brudenell's, auf die oben mitgetheilren Bemerkungen des Antragstellers aber erwiederte er Folgendes: „Ich gebe dem ehrenwerthen Baronet zu, daß zwischen der Berantwortlichkeit des jedesmaligen Ministeriums für das Ver- fahren des Ober - Befehlshabers und der Verantwortlich- keit, die es für die Handlungen derjenigen Beamten über- nimmt, díe mit ihm in unmittelbarer Verbindung se- hen, ein -Unterschied is. Der ehrenwerthe Baronet ver- langt, daß sih ein Beamter in diesen Hause befinden sollte, der“ auf jede Frage über die Ausübung eines besonderen Zweiges der der Krone zuskehenden Macht antworten könnte, ge- nug, der, ungefähr so wie der Kolonial-Sectretair oder der Se- cretair für das Innere in ihren Depavrtements, für die Hand- lungen des Ober : Befehlshahers verantwortlich wäre, Darauf

DAS

fann ih nur erklären, daß, wenn der ehrenwerthe Barouet dice- sen Wunsch in Form eines Antrages in diesem Hause zur Sprache bringen will, ich jederzeit bereit seyn werde, auf die Erwägung und Prúfung desselben einzugehen; aber bei der ge- genwärtigen Gelegenheit kann über diese Frage nicht debattirt werden. Jch werde nicht die Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegen „ein Individuum begehen, auf seine Rechnung eine gde allgemein Frage U cvorteun Ist das Visherige Sten Ce aIE 0 aree man e an Und Einge eine Veränderung zu Stande; aber man verwunde nicht ein Individuum, wo man gegen ein System zielt, man richte seine Angrifse unter keinem Vorwande auf ein cinzelnes Mitglied die- ses Hauses, auf einen Offizier, der wahrlich , das nuß jeder Gentleman fühlen, durch die bisherigen Erörterungen in diesem Hause schon schwer genug gelitten hat. (Beifall.) Deshalb scheint es mir unmöglich, daß die Niedersezung der Kommission, die der ehrenwerthe Baronet verlangt hat, bewilligt werden kann.“ (‘Daß das Haus der Ansicht des Ministers folgte und den An- trag des Sir W. Molesworth mit bedeutender Majorität ver- warf, haben wir bereits gestern gemeldet.)

London, 6. Mai. Obgleich Wakeley, Harvey und ein paar Andere seit einigen Wochen Miene gemacht hatten, als wollten sie sich von den Ministern los\agen und dieselben ihrem Schicêësale überlassen, hat doch die Masse der Radikalen gestern Abend wieder gezeigt, daß sie, wenn es die Aufrechthaltung der Whigs gegen die Tories gilt, immer noch bereit sind, Opfer zu bringen. Denn gestern Abend hatte Herr Grote seinen Vor- schlag wegen Cinführung der Ballotage bei der Wahl der Mit- glieder des Unterhauses erneuern sollen; wahrscheinlic) aber, weil es ihm und seinen Freunden nicht rathsam schien, in diesem Augenblicke eine Spaltung unter den Liberalen blicken zu lassen, fanden sich so wenige von den Radikalen ein, daß, als cin Mit- glied den Sprecher aufforderte, das Haus zu zählen, nicht 40 Mitglieder zugegen waren und das Haus vertagt werden mußte und dadurch die angekündigte Motion durchfiel. Die Times äußert großen Verdruß darüber (ein Beweis, daß das Verfahren politisch war) und kann nicht begreifen, was die Englischen Radikalen zu folcher Nachsicht verleiten kann. Indessen steht denselben diesen Abend eine hârter2 Probe bevor, da der Finanz-Minister sein Budget entwickeln wird und dabei alle Einwendungen ge- gen die beabsichtigte Verminderung (und nicht Abschaffung) der Zeitungsstempel-Gebühr zur Sprache und gewissermaßen zur Entscheidung kommen müssen. Doch möchte ih gus dem gestri- gen Verfahren schließen, daß die Radikalen sich lieber diese Mo- dification gefallen lassen, als daß sie, um die Minister in die Enge zu treiben, den Tories beipflichten werden, diese Steuer unberührt zu lassen. Aus den vorgestrigen Debatten werden Sie übrigens ersehen, daß Herr Spring Rice sich wegen der Beschuldigung der Tory - Journale, als habe er die Größe der Morníng - Chronicle deswegen zum Maßstabe der übri- gen “Zeitungen gewählt, weil dieses Journal seine Ver- waltung unterstüßt , “nicht nur vollkommen „zu rechtferti- gen gewußt, fondern auch dieselben überführt hat, wissentlich eine grobe Verleumdung verbreitet zu haben. Da diesen jedoch das lezte Wort bleiben muß, so haben sie nichts Angelegentliche- res zu thun, als die Beschuldigung täglich zu wiederholen. Es ist wirklich wunderbar, wie viel ein Staatsmann in England zu überwinden hat und wirklich überwindet. Es ist unstreitig an- zunehmen, daß, eben weil jeder weiß, daß die Journale fastAlles dür- fen und die meisten rücfsichtslos auf Recht und Gewissen Alles wagen, darum auch das, was in denselben gegen Staatsmän- ner erscheint, im Ganzen so wenig Eindru macht, außer etwa bei den blinden Anhäugern jeder besondern Partei. Bei diesei aber schadet dies um so weniger, da es schon im voraus bei ihnen ausgemacht ist, daß die Mitglieder der Gegenpartei aller möglichen Laster fähig sind. Die Oxforder Convocation fand gester statt Ber Botschlag in Bezug auf lr Nampdei wurde erneuert und, nachdem mehrere füx und andere gegen den- selben gesprochen hatten, zur ÄÜbstimmung geschritten , wel» e auf die Be gea), Dag Jeder Doectigte den Prátors sein placei oder uou placel sagte und diese solches je- deómal durch einen Iadelstich- in ein Papier anzeigten. Das Resulíat ist mir noch nicht bekannt. Man \ch{loyÿ diesesmal die Studenten aus dezn Saale aus; dennoch aber soliter die Herren Magister, so oft einer der Masse widersprechend redete, sich so ungebärdig benommen haben, daß die jungen Leute, durch deu Lärm ihrer Vorgeselzten erinuntert, zuerst Fenster einzuwerfen anfingen und zuießt gewaitsam in den Saal eindrangen. Es is gewiß schade, dap die Debatten in einer Sprache geführt wer- den mußten, die gewiß den Wenigsten, besonders gesprochen, geläusig war, gewiß aber Niemanden vom Herzen kommen oder zu Herzen gehen konnte, sonsè hätten sich vielleicht manche Land- geistliche, die in ihrer politischen Hiße zur ungehdrten Verdammung eines höchst gelehrten und wegen scinesLebenswandels allenthalben ge- achteten M:tbruders herbeigeeilt waren, zu einem milderen Ver- fahren bewegen lassen. Nach der Meinung zweier ausgezeichune- ter Rechtsgelehrten, welche daruber besragt worden, joll das ganze Verfahren, es möge ausfallen, wie es wolle, rechtswidrig seyn. Auf jeden Fall wird es wohl zu wichtigen Resuitaten führen müssen. Die Entscheidung des Unterhauses in Bezug auf die Wiederanstellung des Lord Brudenell ist höchst wichtig, indem es dessen konservativen Charakter, wo es auf die Behaup- tung der Grundvesten der Monarchie aniömmt, auf die auf- fallendste Weise bewiesen hat, und dazu bcitragen muß, viele \{üchterne Gemüther zu beruhigen. Auf der anderen Seite aber werden Manche über die Kühnheit erschrecken, welche die Wortführer der Katholiken (Geistlichen und Laien zusammen) in der Dubliner Review an den Tag gelegt haben, sowohl in Bezug auf ihre politischen Forderungen, als ihre Religion. Jn der Kritik, welche dieselbe über Raumer's England mittheilt, heißt es z. B., Alles, was man jeßt mit dem Zehnten vorhabe, seyen bloß Palliative: die Katholiken in Jrland würden nie ruhen, bis der Zehnte ohne Bedingung abgeschafft sey und statt dessen eine Grundsteuer für die Besoldung der Geistlichen und den Unterricht der Jugend aller Religions- Verwandten angelegt werde. Ob es klug war, den Tories in diesem Augenblick einen fo triftigen Grund zu ihrer Opposition gegen den ministeriellen Vorschlag in die Hand zu geben, isk die Frage; aber es is doch ehrlich und zeigt zu gleicher Zeit ein Be- wußtseyn von Stärke, das sie ihrer Sache gewiß machen muß. Das eben erschienene Stück des Portfolio enthält 2 Ruf- sische und 2 Englische Depeschen aus den Jahren 1827 und 1828 in Bezug auf Portugal, welche ein bedeutendes Licht auf die Begebenheiten jenes Landes um jene Zeit werfen.

M Lg en, D vüssel7 7. Mi: De? König: Und: die Königin der Belgier , so wie die Französische Prinzessin Marie, sind gestern auf der Eisenbahn von Antwerpen nah Schloß Laeken zurüek-

gekehrt. Um 4 Uhr fuhren Höchstdieselben von der Stat: Borgerhout ab, und um 5# Uhr waren sie in Laeken, naci sie sich eine Viertelstunde in Mecheln aufgehalten hatten. A höchsten Herrschaften, die in einer Berline fuhren, folgten mehreren „Wagons“/ die Minister, die Hofchargen Und y Behörden. Y Vorgestern kounte die Repräsentanten - Kammer keine è; zung halten, weil die meisten Mitglieder , zu den Festlichfz nach Antwerpen gereist und die Zahl der Anwesenden nit sezlich ausreichend war. 0 Im JÎIndependant liest man: bahn von Brüssel bis Mecheln beträgt 21,700 Metres und Mecheln bis Antwerpen 24,200 M., im Ganzen 43/999 g oder, im Verhältniß von 1 Kilometres auf die Meile, 114; Meile. Die Länge der Eisenbahn von Liverpoo! bis À ist 39 Englische Meilen oder 48,270 Metres, das bei Meilen und ein Bruch. Die Fahrt von Brüssel nach (ut pen geschah seit zwei Tagen nicht mit der Schnelligkeit, man es, nach derjenigen, mit der seit einem Jahre die F von Brüssel nach Mecheln stattfand, hätte berechneu folley ersten Tage waren die Kräfte der Remorqueurs nicht j, wahrgenommen worden, und -das durch den Remzrqy? Fleche“/ geschleppie Convoi, das um halb 7 Uhr Aben Antwerpen abging, brauchte mehr als Stunden, um Brüssel y zu erreichen. Am folgenden Tage hatte schon einige Vei rung statt. Einige Convois, welche nah A oder von dort herkamen, brauchten noch 2 Stunden, um Streke von 46 Kilometrres zurückzulegen; keines hatte cine gere Zeit nöthig, und andere brauchten uur 1/4, Stund Stunde 35 Minuten, was einen Kilometer in weniger als? nuten oder eine Meile in ungefähr 8 Minuten macht, und mit Jnbegriff eines Zeitverlu|ikes von 10 Minuten zu Me Die Fahrt von Brüssel nach Antwerpen wird durch die E gen in 5 und 6 Stunden zurückgelegt; man erspart mithin [f eine bedeutende Zeit. Man versichert uns, daß in En die Strecke von Liverpool nach Manchester, die, wie man

gesehen, 48 Kilometres beträgt, in 1, Stunde zurü wird; in den Vereinigten Staaten giebt man den RemorqyW

nur eine Strecêe von 25 Kilometers per Stunde ; allein quf Bahn von Brüssel nach Antwerpen glaubt-man, daß man 4 Gefahr etwas mehr geben kann. Der Zustand des Term der nur einen oder zwei ganz unmerkliche Abhänge und y deutende Krümmungen darbietet, muß diese Verbesserung w machen. Der Preis der Pläbe ist im Allgemeinen 2 Fw und die Herrn Simons und de Ridder hatien ihn in ihren d wúrfen auf 2 Frs. 76 C. festgestellt. Der allgemeine Prei Liverpool nah Manchester für eine der unsrigen fast qi

Strecke ist 6 Frs.; die ersten Pläke kosten 6 Schilling 6) oder 8 Frs. 15 C. Auf der Bahn von St. Etienne nach (i

beträgt die Strecke 58 Kilometres und die Reisenden zahlen

7 bis 4 Frs. Von New-York bis Philadelphia zählt ma

Meilen; jeder Reisende zahlt 15 Frs. 90 C. auf dem ersten 10 Frs. 60 C. auf dem zweiten Plas. Alle Bahnen, di

angeführt, gehören Gesellschaften. Die Eisenbahn in jeßigen Zustande wird nur {wer zum Transport der ven dienen Lonnen, Und fie bietet selb für eitel regelmäßigen Dienst im Transport der Reisenden einige ly nehmlichkeiten dar. Das von Brüssel abgehende Convoi

nôthigt, zu Mecheln die Vorbeifahrt des zur nämlichen Stu von Antwerpen abgegangenen Convoi's abzuwarten. Tritt! der geringste Unfall auf der einen oder der anderen Sectéoae so ist der ganze Dienst gleich unterbrochen; ein solcher Zu würde verdrießlich werden, wenn es sich um 490 bis 459 M

fonen handelt, die man in der Verlegenheit lassen wúrde: |

ist die Zahl der Personen, welche mehrere Male von Bi und Mecheln am 4. Mai abfuhren. Es it also sebr schnell ff zweite Bahu nöthig, und mit Vergnügen bemerkt man, dass Arbeiten zu ihrer Anlegung auf allen Punkten bereits begoi

haben und auf einigen schon sehr vorgerückt sind.“ 2

Deut Gl and

Hannover, 10. Mai. Se. Königl. Hoheit der V nig ist von Jvenack wieder hier eingetrofsen.

Bei deè gestern erfolgten Eröffnung der vierten allgemeinen Stände - Versammlung wurde folgendes t des Vice - Königs und des Königlichen Kabinets - Ministe verlesen :

„An die allgemeine Stände-Versaunnlung des dem Schreiben, welches Wir am 10. Januar v. Y. den löl Standen zugehen ließen, bemerkten Wir, daß Wir dem Jutersl| Laudes entsprecheud hielten, daß die Regulative über die K Haupt-Dieustzweige unddie damit in mehrfacher Beziehung sl deu Ersparungs - Pläne bei der Civil - Verwaltung baid u festgestellt würden, und daß -Wir daher im Stande zu se) schen müßten, das Resuitat der desfallsigen Arbeiten in genwärtigen Diät vorlegen zu können. Von dieser Ans} während geleitet, haben Wir Uns scit der im April u/( getreteuen Vertagung der löblichen Stände mit diesem gen Gegenstande auf das augelegentlichste beschäftigt , uk ß hierin feine Störung cintreteu zu lassen, unvermeidlich era Versammlung der Stände später als Wir soust gewünscht hätt) berufen, weil Wir nur auf diese Weise, bci dem großen lnl und der Schwierigkeit der Arbeit, deren Vorlegung iu der geg tigen Diät aunoch zu erwirken hoffên durften. Nun vermöge zwar die desfallsige Mittheilung jeßt gleich bei der Zusammenkuns\ löblichen Stände noch nicht zu machen, so schr dieses auch Wunsch war; allein diese Angelegenheit is dadurch so weit gef! daß Wir das Resultat Unserer Berathungen unverzüglich zur chen Entschließung Sr. Majestät des Königs versicllen werden l werden Wir, sobald dic Allerhöchsten Befehle ciugegangen sind, becilen, den löblichen Stäuden dieserhalb die nöthigen Eröffnul zu machen. Junmittelst werden die löblichen Stände aus Unseren! tigen Mittheilungen und denen, welche Wix in wenig Tagen nachfol lassen werden, ersehen, daß Wir thre Thätigkeit und Mitwir} viele und zum Theil wichtige Anträge in Anspruch zu nehmen Nun verkennen Wir nicht, daß die vollstäudige Erledigung aller ser Gegenstände, denen das anuoch vorliegende Kriminual- Ge hinzukommit, eine geraume Zeit erfordern wird, und daß bei d gerucéten Jahreszeit die Geschüfts- oder häuslichen Verhältnis? chzen Mitgliedern die ununterbrochene Theilnahme an den Verb! A gen, wenn sie sämmtlich sofort erledigt werden follen, eini erschweren fönnen. Dabei kommt für Uns selb noch in Betra & Wir die Bestimmungen des Staats-Grundgesetzes hinsichtlich

K buigreichs, |

ganisation der Provinuzial-Laudschaften in Ausführung N haben, und daß Wir dfe in dieser Bezichung bearbeiteten und | Theil Sx. Majestät dem Könige zur Allerhöchsten Genehmi reits vorgelegten Entwürfe im Laufe dieses Sommers mit 6A i vinzial-Laudschaften annoch in Erwägung zu zichen haben Unter diesen Umständen möchten Wir, so sehr Wir auch A die baldigste Erledigung alter Unserer Anträge zu wünschen 1 n haben, wohl gerathen halten, bei der Behandlung der vorliege Geschüfte in der allgemcinen Stände-Versammlung davon aug hen, daß die jeßige Diät möglichst abgekürzt, und dagegen die Dit früh wieder angefangen und so lange fortgescht werde, L

die Erledigung der Geschäfte erfordert. Sollten dielöblicyen Sti

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DMilg1

Weremti

! N igsweise 1:1

M ch Hamburg gehen.

M lgendes Regierungs - Reskript vom

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erer Ansicht im Allgemeinen beipflichten, so würden Wir das Budget

puuser damit in Verbiudung fkchenden Auträge, namentlich wegen der

ind ings-Kasse, der Bewillung für Chausseen, für Kanäle und den Etat

¿ Land-Dragouer-Corps, das Regulativ wegeu der Appanage, Wit- húmer und Deputate der Mitglieder der Königl. Familie, welches n von Sr. Majestät dem Konige zu erlassenden Hausgeseze zu in- iren i, die Gesez- Entwürfe über Maß und Gewicht, über die ; ons- Kapitalien, über Volksschulen uud Schulpflichtigfeit, das priminal-Gescbuch und deu Entwurf eines Gesczes über die Er- ¡tung einer Staatsdiener -Wittwenkasse, worüber Wir ia kurzem (l lóblichen Standen annoch eine besondere Mittheilung machen erden, als solche Gegenskände bezeichnen, welche zunächst und vor- , gegenivärtiger Diät einer Erledigung bedürfen möch- Wir 2c. Haunover, den 9. Mai 1836.

er Vice-Kbuig und das K. Kabinets-Ministerinm.“ Nach dem Berichte der Bibel-Gesellschaft für das König- ¿ich Hannover über das Zahr i835 wurden in diesem Iahre 906 Exemplare vollständiger Bibeln und 32 Neue Testamente

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theils unentgeltlich, theils gegen den vollen oder nur theilwei-

1 Preis verbreitet. _Fúr Rechnung der Britischen und aus- dischen Bibe Gesellschast sind überdem. noch ausgegeben wor- j: 78 Londoner Neue Testamente und 3 Hebräische Bibeln. n den 21 Jahren ihres "Bestehens har die Gesellschaft e (62 vollständige Bibeln, 6689 Neue Testamente und 130 rische Bibeln ausgegeben. Die Einnahme für 1835 be- g 4196 Thaler 23 gGr. 5 Pf; die Ausgabe 2409 Thaler A gGr. Ö Pf. Es blicben also für 1836 in Kasse 1787 Thlr. 9 gGr. 11 E

Kiel, 8. Mai. Hier ift ein „Programm, betreffend die nlegung einer täglichen Persoaenposi- Verbindung vermittelst ampfwagen auf der Chaussee von Hambuvg-Altona nach Kiel,‘ schienen, wofür Se. Majestät der König von Dänemark ein (schließliches Privilegium auf 10 Jahre zugesichert hat. Die nternehmer sind: Herr Konsul Rabe und Herr Th. Olshau- Ri, Jeu Io tin Ropenhagen Und Herr J. S. hwe in Hamburg. Jn dem diesem Programme anhängigen

R) rospektus‘/ heipt es: Dampfwagen müßten nach der destimmung des Privilegiums täglich von Hamburg und Al- na auf der Chaussee nach Kiel, und täglich von dort zuräck Außerdem würden diese Wagen so oft fahrten auf der Kieler Chaussee, so wie nach Blankenese, ÉEppen- esellschast vortheilhaft scheine. Zum auf dem Hamburgischen Gebiete is die

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orf 2c. machen, als wee der Fahrten

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he Erlaubniß der Hamburgischen Regierung vorher nachzusu-

hen, deren Erlangung bei dem Antheile, welchen Hamburger bürger an diesem Unternehmen haben, nicht zu bezweifeln seyn sirfte. Das Anlage-Kapital ist 110,000 Mark B. Der Reser- Fonds 40,000 M. B. Diese Summe (150,000 M. B.) ist urch 500 Actien, jede zu 390 M. B., auf deren Jnhaber die nternehmer das Privilegium (unter Vorbehalt von 30 Franko- ctien) zu übertragen bereit sind, in der Art aufzubringen, daß

Mg leich nah Konstituirung der Gesellschaft, wêlche nach Zeich-

ung von ?/z aller Actien geschicht, auf Auforderung der in der sten General-Versammlung zu erwählenden Direction "4 je- y Actie oder 30 M. B. eingezahlt werden, die folgenden Ac- cn-Zahlungen jedoch erst, so wie sie nöthig werden, geschehen, nd der Rejerve-Fonds bis zur etwanigen Erweiterung des Un- rnehmens uneingefordert bleibt.“

M (DiE SPoerever Zettung publititt g 12. April; „Mehrfache Vahrnehmungen und Ünzeigen über Verbreitung unsittlicher ieder durch herumziehende Hausirer, und insbesondere durch

Speier, 7.

Musikanten, veranlassen die unterfertigte Stelle, jämmtlichen Land - Kommissariaten die strengsie Wachsamkeit über diesen die

coralität der Jugend vergiftenden Mißbrauch nachdrüctlihst nzuempfehlen. Dieselben werden zu diesem Zwecke erinnert:

Die bestehenden Buchdruckereien gemäß §. 4 des constitu- onnellen Edikts üver die Presse genau zu beagufsichtigen, um n Druck solcher unmoralischen Produkte zu verhindern, und je Verbreitung guf dem geseßlichen Wege an der Quelle zu

emen; 2) für den Handel mit Liedern, so wie mit Druck- riften Überhaupt, durchaus feine Hausirbewilligungen zu erthei-

n und keine Pässe für Zndividuen auszustellen, welche sich mit

fiiem solchen Hausir - Verkaufe befassen wollen; 3) auf die her-

ziehenden Orgelspieler und Musikanten, Bilder- und Kinder- jlelwaaren-Händler u. dgl., welche unbefugterweise nebenbei ei-

Men Handel mit Liedern oder anderen Druckschriften zu treiben

legen, wachsame polizeiliche Aufsiche auszuüben und durch die

potal-Polizei-Dehörden handhaben zu lassen, und gegen Kontra- tnienten die polizeigerichtliche Einschreitung zu veranlassen ; inóbesondere darüber zu wachen, daß auf Jahrmärkten keine ruckschriften von unberechtigten Personen und feine Lieder und pruschristen , seditidsen oder unsittlichen Juhaltes feilgeboten jerden; Ausländer, welche mit Liedern und Druckschriften berhaupt im Kreise hausiren wollen, nicht zu dulden, und im etretungsfalle über die Gränze zu weisem““

Karlsru C D Wet, Das Großherzogl. Staats- und kglerungsblatt vem heutigen Tage enthält folgende Aller- dchste Verordnung, die Organisation des Ober -Studienraths

Wetressend: M „eopold 2c. Ju Erwägung der Schwicrigkciten, welche die tvemäßige Leitung dex gelehrten Schulen uud der bbhern Bürger- ven in der zwischen beiden Kirchen-Sectionen gethcilten Aufficht er diese Lehr-Anstaiten findet, und in der Absicht, den besichenden 1nd fünftig ergchenden Verorduungen und insbesondere deur zu er- asscuden allgemeinen Schul-Plane cinen gleichförmigen Vollzug zu ern, haben Wir auf den Vortrag Unseres Ministeriums [es Junern beschlessen, wie folgt: Art. 1. Die Beaufsichtigung aud des gelehrten Schulwesens, so wie der höheren Bür- Elen, wird ciner Central-Stelle übertragen, welche ihren 1h in Unserer hiesigen Residenzstadt uimmt uud den Namen führt. Art. 2. Die Ober-Studien - Behörde ist ) Junern unmittelbar untergeorduet. Art. 3. emeine tfungsfreis der Ober-Studten-Behörde gehören: l) im All- bi A Ueberwachung des Bollzugs der auf die gelehrten Schu- 1900 M verun Dirgerscgmen bezüglichea Gescke und Derord- ionen i die Ertheilung der ierzu gen BOorschrifteu, Justruc- euer al Verfügungen, „fo _wie die Verathung und der Entwurf i den ner, auf diese Schuten bezüglichen Berordnungen ; 2) heilung zaigung der jährlichen Sul Schematismen und die BVer- die Beg xehrfächer und Unterrichtsftunden unter den Lehrern; iber di, Anmuvg über den Anfang und die Lauer der Ferien, Bisitatig t der Prüfungen, die Abordnung vou Prüfungs - und ind die Kommiffarien, die Du! chgchung der Prüfungs-Protoftolle je Erthejj Uf zu ertheilenden Berfügungen, die Promotioncen und rdunng der Erlaubuiß zum Bezug der Univerfitätz #) dic Anu- : 5) die gorfungen und die Reccption der Lehramts-Kaudida- enst - Polizei über das gefaumnte Lehrer - Personal bei uf An outen und, den höheren _Bürgerschulen ; 6) alle An-

M deellung, Beforderung, B-sserstettung, Verscßuüng und

9 der Lehrer. Js mit der zu bescizendeu Lehrstelle cin Kir- bunden, odex steht die Rücéverscbung cines Lehrers in den' ln Feage, so hat der Dber-Studieurath mit der betreifenden

«Lorbeeren zu krönen.

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Antrag an das Ministerium des Jnneru gelangen läßt. Können sich beide Stellen nicht vereinigen, so baben sie ihre abweichenden Ansichten dem Ministerium des Junern vorzulegen. Art. 4. Den beiden Kirchen- Sectionen verbleibt die Verwaltung der Fonds der Mittelschulen. Sie geben über die jährlichen Einnahmen und Ausgaben, über die eigenen Fonds dieser Schulcn und deren bestimmte oder unbestimmte Ausprüche an andere Fonds dem Ober-Studienrath die erforderlichen Nachweisungen, um deusclben in den Stand zu segen, jeweils für die zweckmäßigste Verwendung der Schul-Einküufte zu sorgen und die Benugung der etwa vorhandenen Quellen für erweiterte Bedürfnisse cinzulciten. Der Ober-Studienrath verfügt über die zu Unterrichts- zwecken disponiblen Einkünfte: die Ballin céimweiva werden aber vou der betreffenden Kirchen-Section erlassen. Zu den Sigun- get des ODber-Studienraths können, so oft es nöthig erscheint , die Respizieuten der Fonds bei den beiden Kirchen-Sectionen eingeladen werden. Art. 5." Der Ober-Studienrath wird die von den beiden Kirchen - Sectionen nah gegenwärtiger Verordnung auf denselben übergehenden Geschäfte vom 15. Mai d. J. an übernehmen. Gege- ben in Unserem Staats-Ministerium zu Karlsruhe, den 21. April 1836, Leopold.“ Deer

Wien, 7. Mai. (Schles. Ztg.) Jn den nächsten 8 Tagen erwartet man in Schönbrunn Jhre Majestät die Frau Erzher- zogin Marie Louise, regierende Herzogin von Parma 2c., welche bis künftiges Spätjahr daselbst verweilen und dann zur Ver- vollständigung des Familienkreises bei den Krönungsfeierlichkei- ten sich nach Prag begeben wird. 5

Der Erzherzog Palatinus ijt am Aten d. mit dem Dampf- boote „Nador‘/ von Preßburg nah Pesth abgereist. Dem Ver- nehmen nach is zum ausgezeichneten Empfang Sr. Kaiserlichen oheit in Pesth alles vorbereitet. N /

Der Erzherzog Maximilian von Este wird von Modena zurü binnen wenigen Tagen hier erwartet. Se. Kaiserl. Hoh. hat die Rückreise über Tyrol, Salzburg und Linz genommen und dürfte heute in leßtgenannter Stadt eintreffen. ZJ. MM. und der Allerhöchste Hof dürften zwischen dem loten und löten d. M. das Lustschloß von Schönbrunn beziehen.

Seine Durchlaucht der Herzog Ferdinand von Sachsen- Koburg, Vater des Gemahls der Königin von Portugal, hatte heute eine Konferenz mit dem Staats - Kanzler Fürsten von Metternich.

__ Die Herzôge von Orleans und von Nemours werden zu Anfang des künftigen Monats hier erwartet. Im Königl. Fran- zösischen Botschafts-Hotel werden bereits Appartements zu ihrer vorläufigen Aufnahme in Bereitschaft gesest. Man glaubt jedoch , sie werden eingeladen werden, in der Kaiserl. Hofburg abzusteigen. : i

Dem Vernehmen nach is vorläufig bestimmt, daß die völ- lige Auflôsung der Landwehr im Frühjahr 1837 stattfinden solle.

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__ Französische Blätter enthalten nachstehende Proclama- tion des Don Carlos an die insurgirten Provinzen:

„Seit es der göttlichen Vorsehung gefallen hat, dieses Laud zu der festesten Stüße meiner Rechte zu machen, ist fein Tag vergan. gen, an dem ich nicht in diesen drei Provinzen und in dem König- reich Mavarra die bestimmtesten Beweise vou Eurer Anhänglichkeit an meine Königliche Person und von der Lovalität Eurer Herzen empfangen hätte. Jummer in Eurer Mitte, bin ih Zeuge Eurer Aufopferung gewesen; oft habe ih Eure Entbehrungen, Eure An- strengungen und Gefahren mit Euch getheilt. Ihr habt nichts un- terlassen, um meine Sache zu unterstüßen, und Fhr habt Eure Na- men und meine Krone mit Lorbeeren bedeckt. J erwarte mit Schn- sucht den Lag, wo der meinem Volke wiedergegebene Friede mich in den Stand segen wird, meine Erkenntlichfeit darzulegen und sicht- bare Beweise von meiner Sorge für Euer Wohlergehen, das Jhr zu verdienen gewußt habt, zu geben. Jch wünsche, Euch glücklich zu machen, Eure Wohlfahrt zu fichern, Eurer Judustrie neue Wege und Eurer überslüssigen Bevöikerung neue Mittel zu eröffnen. Es wird mix angenehm seyn, wenu Jhr, auch che es die Umstände erlauben, Euch in Cortes und allgemeinen Juntas zu versammeln, alle diejenigen Mittel vorschlagt, die Euren Fabriken und namentlich der Eisen- Fabrication vou Nugen seyn können, die, inden sie zahlreiche Arme beschäftigt, so viele nüßliche Dienste leistet. Alle Eure Bestrebungen missen, gleich den meinigen dahin gehen, diesen gottlosen und grau- samen Krieg zu deeudigen. Dieses glorreiche Ziel erfordert freilich ueuc Opfer; doch Jhr sevd es gewöhnt, sie zu bringen, und große Unternehmungen erreichen uièemals ihren Qweck obne große Anstreu- gungen. Jh verlange uihis von Euch, wüs O Nit schon mchrmals gethan hättet. Jch erfülle cine zugleich al. genchme und heilige Pflicht, indem ich die geheiligjte Religion unserer Väter beschüße, dic Friede uud Glück über Euer frommes Volf verbreitet hat. Jch werde stets der getreue Erhalter Eurer Fueros und der cifrigste Beschüßer cines meinen Erinncerun- gen so theueru Landes scvn. So habe ich dic Hoffnung, daß Jhr, durch gemeinsame Juteressen vcrbunden und, wenu es möglich wäre, Euren Eifer verdoppelnd, in Euren heroischen Auftrengungen behar- ren werdet, unm der gottlosen Verstockttheit Eurer Feinde cin Ziel zu seßen und den Triumph der legitimen Sache in ciucum Kampfe, der die Aufmerksamkeit und Bewunderung Europa's guf sich zicht, mit Gegeben in der Königlichen Residenz Elorrio,

am 25. April 1836. (Gez.) Don Carlos.

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__ Berlin, 13, Mai. Gestern beehrten Jhre Majestät die Königin der Niederlande, so wie Ihre Königl. Hoheiten die Herzdge von Orleans und von Nemours mit dem gesammten Allerhöchsten Hofe die Oper mit Jhrer Gegenwart. Bei dem Eintritt Zhrer Majestät der Königin, gefolgt von den beiden Sranzösischen Prinzen, in die große Königl. Loge erscholl aus allen Theilen des überfüllten Hauses ein Jubelruf, in den das Orchester unter Trompetenklang einfiel. Hiernächft begann die Theater-Vorstellung mit Rossini's „Barbier von Sevilla“‘, in welcher Oper Dlle. Sophie Löwe vom K. K. Hof-Operntheater zu Wien in der Partie der „Rosine“ aufs neue ihre ungemeine Gesangfertigkeit bekundete. Auf die Oper folgte das artige fleine Divertissement „der Geburtstag“. Die Höchsten Herrschaften verfügten sich nah dem Schlusse der Vorstellung zum Souper zu des Prinzen Karl Königl. Hoheit. Gestern früh wohnten Ihre Königl. Hoheiten die Herzdge von Orleans und von Ne- mours mit Jhrem Gefolge in der katholischen Kirche dem Got- tesdienste bei.

Die Unternehmer der vor ungefähr zehn Jahren ervich- teten Eisengießerei zu Königsberg in Pr. haben ein neues Fabrik-Gebäude erbaut und dasselbe mit einer Dampfmaschine von 6 Pferdekraft versehen, welche den Zweck hat, das Ge- bläse für die Schmelz-ÖDefen zu treiben. Die Unternehmer sind auch gesonnen, die Dampfmaschine zu benuzen, um die Bohr- und Drehbank in Gang zu bringen. Die Fabrik, welche unter Mitwirkung der Dampfmaschine zu einer bedeutenden Ausdeh- nung gelangt ist,ist nunmehr in voller Thätigkeit und im Stande, den an sie gelangenden Aufträgen aller Art vollständig zu ge- nügen, Durch selbige ist einem wesentlichen Bedürfnisse der Provinz abgeholfen worden.

In dev Kreisstade Preuß, Holland, Reg, Bez, Kd-

nigsberg, besteht ein Verein zur Versorgung der städtischen Ar- men mit Brennholz, die in dem Zeitraum vom 1. Nov. vori- M bis lesten März d. J. wöchentlih 64 bis 97 Arme in L Holland mit dem benöthigten Brenn - Material verse en hat.

Am L24sten v. M. fand in der Stadt Briesen, Kulm- schen Kreises, Reg. Bez. Marienwerder, die feierliche Einfüh- rung der Städte-Ordnung vom 19. November 1808 statt. Nach- dem der Königliche Kommissarius im Sessions-Zimmer des Ma- gistrats die abgehenden städtischen Beamten ihres Amtes ent- lassen und die neugewählten Magistrats - Personen und Stadt- Verordneten in ihr Amt eingeführt hatte, begaben sich die An- wesenden im feierlichen Zuge, unter dem Geläute aller Glocken, in die katholische Kirche, wo die Messe und eine auf die Feier des Tages bezügliche Rede gehalten wurde. Von hier verfügte sich der ganze Zug in das evangelische Bethaus, wo die Ver- eidigung sämmtlicher Magistrats-Personen erfolgte.

__— Mehreren Eingesessenen des Thorner Kreises sind für günstige Resultate des Gartenbaues Prämien bewilligt wor- den. In der Stadt Baldenburg, Schlochauer Kreises, be- schäftigt. man sich mit Einführung des Seidenbaues. Der Magistrat daselbst hat, in Uebereinstimmung mit den Stadt- verordneten, beschlossen, jährlih 500 Stück Maulbeerbäume auf Kosten der Kämmerei-Kasse anzuschaffen. Für dieses Jahre sind der Stadt 500 Stück Maulbeerbaum - Stämme aus der Königl. Landes-Baumschule zu Sanssouci geschenkt, und dieset- ben auch bereits gepflanzt worden.

Am 7. Mai, als an dem Tage, wo die Stadt Landeck vor 100 Jahren durch Kauf in den Besiß des Marien - Bades gelangte, versammelten sich die dortige Bade- und Brunnen-Kom- mission, die städtische Behörde, die Geistlichkeit, die Bürger- schaft und viele Einwohner aus der Nachbarschaft in dem Bade- Tanzsaal, wo der Kreis-Landroth von Prittwiß eine auf die Wichtigkeit des Tages bezügliche Rede hielt. Von hier begab sich die Versammlung in einem feierlichen Zuge unter Vortritt der Geistlichkeit nah dem Brunnen-Gebäude des Marien-Ba- des, bei dessen Wiedereinweihung der Ortspfarrer ein Dank- Gebet sprach , und darauf ein Hochamt in der Kapelle zu Ma- ria-Einsiedel hielt. Die Festlichkeit des Tages beschloß ein Mit- tagsmahl, bei welchem der Kreis-Landrath den Toast auf das Wohl Sr. Maj. des Königs ausbrachte.

Bei Gelegenheit der Kultur-Arbeiten in den Gemeinde- Forsten des Landkreises Trier sind einige nicht uninteressante Alterthümer gefunden worden, nämlih im Osburger Gemeinde- walde in einem Grabhügel ein Ritterschwerdt, auf welchem zwei Dolche lagen, wahrscheinlich dem Mittelalter angehörig; im Geisfelder Gemeindewalde ein Römerschwerdt und auf diesem ein Armring vom feinsten Golde.

Berliner Börse Den 13. Mai 1836. AmttTicher Fonds- und Geld-Caurs-Zettel. [s] Pr. Cour. wel Pr. Cour. N! Brief. | Geld. S! Brief. | St.-Schuld-Sch. 4 102! | 101%/3 fOstpr. Pfandbr. | 4 | 10214 Pr. Engl. Obl. 30./4/ 10134 | 1014 [Pomm. 9o. il 102% PrämSech. d.Seeh!—| 614 60%, IKur- u.Nenm. do. ¿l 10074 ! Karm.Obl.m.1.C.4| 1014 | 1011/4 F do. do. do 3h 98/, r Schlesische do, J 1057/z 1021/, JRückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducateo |—| 1834 Friedrichs’dor |—| 135% A Disconto E 5

Nm.Int.Sch. do.| 4 1012, Beri. Stadt-Obl. 4| 103 Kövigsb. do. a Elbinger do. |43| 99/4 Danz. do. iu Th.\— 44 Westpr Pfandbr. | 4 | 102! | Grossh. Pos. do.| 4| 1

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2163/4 M

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 8. Mai. wirkl. Schuld 5734. Kanz-Bill, 2534. Antwerpen, 7. Mai. Ausg. Schuld —. Zins]I. 16. Frankfurt a. M., 10. Mai. OVesterr. 5%, Met. 1043/46. 1041/46. 4% 99? 214 9), 59/2. G. 1%, 2596: 257/16: Bank-Actien 1649. 1648. Partial-Obl 1 423 bir, Loose Zu 500 FI, 115! 115. Loose zu 100 FI. 215 / Br. Preuss, Prim.-Sch. 6074. 60%. do. 4%, Aul. 10074. G. in, 0089 06, Br, 5% Span. Anl. 4. 7 24% Holl 57. l) Ÿ 16*

Niederl, Neue Aul. #7!

Passive 14!/,. Neue Aul. 47.

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5% Rente pr. compt. 108. —. tin

compt. 82. 10. tiu cour, 82. 20.

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R L. L E D Be E S S D e A a R E E KMEER

Königliche Schauspieie.

Sonnabend, 14. Mai. Jm Schauspielhause: Fidelio, Over in 2 Abth. Musik voa L. van Beethoven. (Fräulein von Faß- mann: Fidelio, als Gastrolle.) 5

IÎn Charlottenburg: Die Fürstenbraut, Schauspiel ¿n 5 Abth. Hierauf: Die Schwäbin, Lustspiel in | Akt, von Castelli.

Sonntag, 15. Mai. Jm Opernhause: Nurmahal, lyriscbes Drama in 2 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. Dlle Stephan: Namuna.) i

Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Der literarische Salon, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hier- auf: Di Leibrente, Lustspiel in 1 Akt, von Gck A. v, Máltis.

Montag, 16, Mai. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Cagliostro's Wundertrank, Lustspiel in 1 Akt, nah dem Franzs- sischen: „La siole de Cagliostro“*. von A. Cosmar. Hierauf: Die Gunst des Augenblicks, Lustspiel in 3 Abth., von Eduard Devrient.

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 14, Mai. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten , Posse in 5 Akten, frei nach dem Französischen, von L Angely. Vorher: Vater und Tochter, Schauspiel in | Att, nach dem Französischen des Scribe, von W. Achat, E Sonntag, 15. Mai. Der Barbier von Sevilla , komische Oper in 2 Akten, aus dem Jtaliänischen, voa Kollmann. Musik von Rossini. (Dlle. Gerhardt: Rosine.) Hierauf: Die Wie- ner in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. v. Holtei. Die Instrumental-Musik ist vom Herrn Musik-Direktor Kugler.

Montag, 16, Mai. Zum erstenmale: Der Treulose, oder: Saat und Aerndte, dramatisches Gemälde in 2 Abth. und Z Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. Erjte Abthei- lung, in 2 Akten. Die Saat. Zweite Aötheilung, in 1 Att Die Aerndte (spielt um 25 Jahre später). s :

Nedacteur Xe. Cottel. “lden eo tone trttt

Bedruekt bei U. W, Hayn