1836 / 135 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

Me Wen diger Berau Kammergericht zu Berlin.

Das hierselbst in der Wadzeckstraße Nr. 3 belegene, dem Victualienhändler Christian Friedrich Hinße ge- hörige Grundstück, welches mit Einschluß der zu demselben gehörigen Baustelle, zufolge der nebst Hy- pothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe auf überhaupt 6059 Thlr. 29 sgr. abgeschäßt ist, soll

am 24. August d. J.- Vorm. um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Zugleich werden die unbekannten Erben der Ehe frau des Dr. Kußer, Dorothee Sophie, gebornen Rutenberg oder Auguste, gebornen Erdmann, welche dies Grundstück von dem Victualienhändler Hinte erkauft haben soll, so wie alle sonstige unbekannte Real-Prätendenten aufgefordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu mel- den. Ebenso werden der Gläubiger, Schullehrer Julius Friedrich Bibend, dessen gegenwärtiger Auf- exthaltsort unbekannt ist, oder dessen Erben, zu die- sem Termine dffentlich vorgeladen.

Berlin, den 14. Januar 1836.

Königl, Preuß. Kammergericht.

Nothwendiger Verkauf. Königl. Kammergericht zu Berlin.

Das hierselbst zwischen der Spree und der vom Exerzirplaße vor dem Brandenburger Thore nach der Unterbaumsbrücke führenden Straße, die Schiffer- firaße genannt, belegene Kaufmann Salasche Grund- sud, abgeschäßt auf 32,756 Thlr. 13 sgr. 6 pf. , zu- folge der nebs Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tate, soll

am 13. August 1836, Vorm. um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhaßirt werden.

Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Coeslin.

Das zur erbschaftlichen Liquidations -Masse des Gutshesißer Gruendemann gehörige Guts - Antheil Voelzckow, Schievelbeinschen Kreises, abgeshäßt auf 12/626 Thlr. 20 sgr. 4 pf. , zufolge der nebst Hypo- thekenschein und Bedingungen in der Regisiratur einzusehenden Taxe soll

am 16 ult 1880/ Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. i:

Alle unbekannten Real-Prätendenten und insbeson- dere der ehemalige Besißer Fohann Bartholomaeus Kohlmey oder dessen Erden und Nachfolger werden zugleich mit vorgeladen sich mit ihren Ansprüchen spätestens in diesem Termin zu melden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen an Voelzckow unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigen werden prä- cludirt und der im Hypothekenbuch Rubrica 11, No. I. eingetragene Vermerk vom 6. Mai 1773,

daß nicht nachgewiësen sei, wie dieses Gut an die

damaligen Verkäufer, Geschwister Kohlmey, von

dem vorigen Besißer Fohann Bartholomaeus Kohl-

990

Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten.

6) Joachim Friedrich Freiherr von Plotho d'Jn- gelmünster, Sohn Wolfgang's 11. angeblich gebo- ren zu Zerbst den 27. Fuli 1644 und gestorben zu Parey den 20. April 1685;

7) Werner Freiherr von Plotho d’JFngelmünster, ge- boren zu Parey den 18. Juli 1648, gestorben da- selbst den 30. März 1698;

8a) Renatus Otto Freiherr von Plotho d’'Fngel- münster, Sohn des Delphin, angeblich geboren zu Fngelmünster im Fahre 1664, gestorben da- selb dent 26. Juli 1702;

8h) Philippus Florentinus Renatus, des vorstehen- den einziger Sohn, angeblich geboren zu Gent im Fahre 1701, gestorben daselbst den 13. Sep- tember 1709;

} Robertus Wolfgang, in den Akten auch bloß|

Robertus genannt, Freiherr von Plotho d’Fn- gelmünster, Sohn des Delphin, angeblich gebo- ren zu Fangelmünfster den 17. Fanuar 1667, ge- orben zu Gent im Jahre 1729; Deiphin Gebhard Francisius (in den Akten auch bloß Delvphin genannt) Freiherr von Plotho d'Fngelmänster, Sohn des Delphin, angeblich geboren zu Fngelmúnster im Fahre 1671, gestor- ben zu Lüttich im Fahre 1746;

) Ern Bernhard Freiherr von Plotho d'Jngel- müúünsier, ebenfalls Sohn des Delphin, angeblich geboren zu Courtroy den 20. August 1676; riedrich Freiherr von Plotho d'Ingelmünster,) Sohn des Joachim Friedrich:

13) Otto Edler von Plotho, Sohn Joachim's des

ältern, angeblich geboren zu Parey im Fahre

1600, gestorben daselbst den 6. Fanuar 1672.

14) Foachim Siegfried Edler von Plotho, gleichfalls

Sohn Joachim's des ältern; :

15) Mathias Edler von Plotho, gleichfalls Sohn

JFoachim's des âltern;

16) Heinrich Henning Edler von Plotho, Sohn

Foachim’s des âltern ;

17) Otto Christian Edler von Plotho, Sohn des

sub 13 obengedachten Otto, angeblich geboren

zu Parey den 28. November 1638,

18) Ludwig Otto Edler von Plotho, Sohn des sub 17

gedachten Otto Christian, angeblich geboren zu

Parey den 28. November 1663, gestorben als

Staats-Minister zu Berlin den 18. August 1731.

19) Friedrich Philipp Edler von Plotho, Sohn des

unter 17 gedachten Otto Christian, angeblich ge- [1

boren zu Parey den 21. Fuli 1671 und gestorben

zu Magdeburg den 3. Dezember 1739;

20) Werner Christoph Edler von Plotho, gleichfalls

Sohn des snb No. 17 gedachten Otto Christian,

angeblich gestorben zu Parey den 9. Oftober 1693;

21) Siegfried Otto Edler von Plotho, Sohn des

Sebastian 1. auf Grabow :

22) GÚnzel Edler von Plotho, Sohn des Sebastian k,

angeblich gestorben den 6. Mat 1671 zu Kehnert;

23) Günzel Christoph Edler von Plotho, Sohn des

sub 22 gedachten Günzel, angeblich gestorben det |1

6. Mai 1671 zu Kehnert;

24) Franz Foachim Edler von Plotho, Sohn des

sub 22 gedachten Günzel , angeblih geboren zu

Kehnert am 15. Funt 1627 und gestorben den

7. Februar 1704; 1

12)

mey gekommen set, wird gelöscht werden. Coeslin, den 23. November 1835.

Kön igl. Ober-Landesgericht von Pommern.

Civil-Senat.

P co ec llam d

Am 19. Januar 1835 is zu Paris der Besißer der

im Departement des hiesigen Königlichen Ober-Lan- gerichts belegenen altväterlichen Freiherrlich von Plo- thoschen Familien-Lehngúter Parey U. Antheils, Zer- ben, Ringfurth, Güsen, Pennigsdorf, Praedeß, GÜt- ter, Haferbrandt nebst Zubehdrungen: Ferdinand Maximilian August Guislain Edler Herr von Plo- tho, Freiherr zu Fngelmünster, ohne Leibes - Lehns- erben zu hinterlassen, verstorben

Als nächste Lehnserben desselben sind jeßt:

1) Otto Heinrich Gebhard Delphin Freiherr von Plotho auf Kodlewe in Schlesten;

2) die Lehnserben des am 28. Mai 1835 in Glogau in Schlesien verstorbenen Hauptmann Franz Frie- drich Wiihelm Heinrich Freiherrn von Plotho;

o) der bischöfliche Kommissarius, Erzpriester

und Stadt - Pfarrer Karl August Wilhelm

Freiherr von Plotho zu Neiße, : b) der Servis - Amts - Assistent Ernst Julius

Theodor Freiherr von Plotho l Glogau ;

3) der Christoph Friedrih Wilhelm Freiherr von Plotho aus dem Hause Lüttgenziaß zu Berlin ;

4) der Königl. Kammerherr Karl Friedrich Fretherr von Plotho-Lüttgenziaß zu Zerbst;

5) der Major a. D. Karl Christian Christoph Frie- drich Wilhelm Freiherr von Plotho zu Paris:

6) der Hauptmann a. D. Ludwig Heinrich Wilhelm Fretherr von Plotho zu Parey,

aufgetreten ; sie behaupten, mit dem Erblasser den Hans Gebhard von Plotho, welcher in den Fahren 1371 bis 1434 lebte, zum gemeinschaftlichen Stamm- vater gehabt zu haben und im 20sten Grade mit dem Erblasser blutsverwandt zu seyn; sie behaupten fer- ner, daß außer ihnen keine nähere oder gleich nahe Lehns-Verwandte des Erblassers vorhanden sind. Auf ihren Antrag werden daher hiermit alle diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht an den Lehns-Nachlaß des Cingangs gedachten Erblassers zu haben vermeinen, namentlich aber folgende Personen resv. deren Lehnserben : E

1) Kaspar Edler von Plotho, Sohn Wolfgang's I., angeblich geboren în den Jahren 1547 1567 und gestorben zu Gerbstedt am 7. Februar 1611;

2) Ernst Otto Edler von Plotho d’Fngelmünster, Sohn Wolfgang's Il. von Plotho d’Fngelmünster, angeblich geboren zu Parey am 28. Oftoder 162 und gestorben in Kalish am 20. Februar 1653;

3) Wolfgang Il]. Edler von Plotho d'Fngelmünster, Sohn Wolfgang's 1U., geboren zu Parey im Ofk- tober 1626, angeblich gestorben zu Pavia in Pie-

_ mont den 30. Oktober 1656;

4) Melchior Friedrich Freiherr von Plotho d'In- gelmünfter, Sohn des Wolfgang 1U., angeblich geboren den 31, März 1631 in Wittenberg und

_ gestorben den 27. September 1679 zu Fngelmünster ;

5) Gebhard Siegfried Freiherr von Plotho d'Fn- gelmünfter, Sohn Wolfgang?s 11, angeblich gebo- ren den 8. Oktober 1632 zu Parey, gestorben den

25) Erdmann Gúnzel Edler von Plotho, Sohn des Franz Joachim sub 24; 26) Christoph Friedrih Edler von Pkotho, Sohn des Christoph Friedrich, angeblich geboren zu Räk- kendorf am 3. Dezember 1686, gestorben daselb im Fahre 1722; : Joachim Siegfried Edler von Plotho, Sohn des, Joachim Siegfried, geboren zu Räkendorf im ote 1694, gestorben zu Küsel den 22. Okto- er 1743; 28) Franz Ernft Friedrich Edler von Plotho, Sohn des Joachim Christoph Friedrich, angeblich gebo- ren zu Râckendorf den 7. November 1734, gestor- ben zu Slave in Westpreußen den 21. April 1780: 29) Franz Philipp Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard auf Stegeliß, angeblich gestorben zu Königsberg in Preußen den 14. Jult 1719: 30) Franz Erdmann (Friedrich), Sohn des im Jahre 1679 verstorbenen Hans Gebhard auf Stegelihz, angeblich geboren zu Stegeliß am 13. Oktober | 1660, gestorben zu Elbing am 5. August 1719; Chrislian Friedrih Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard, angeblich geboren zu Stegelitz im Jahre 1661 oder 1662, gestorben zu Nimwegen in Holland im Fahre 1736; | 32) Hans Gebhard Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard, angeblich geboren zu Stegeliiz im Jahre 1679, gestorben zu Königsberg am 28. Oktober 1743 ; Friedrich Wilhelm Edler von Plotho, Sohn des Werner Christoph, angeblich geboren zu Redekin den 26. November 1737, gestorben zu Buddin in Böhmen als Frei-Corporal im Fahre 1757; 34) Franz Otto Christoph Edler von Plotho, Sohn des Werner Christoph, angeblich geboren zu Re- dekfin den 26. Fulti 1749, gestorben zu Glaß den 13. März 1771; Wichandt Albrecht Edler von Plotho, Sohn des Bastian Edlen von Plotho auf Grabow, angeb- lich gestorben im Schwedischen Lager vor Bre- men am 30. August 1652;

27)

31)

33)

35)

Grabow am 12. Rovember 1650, gestorben zu Zerbst am 14. November 1721;

37) Georg Christian Edler von Plotho, Sohn des Sebastian auf Grabow, angeblich geboren zu Grabow am 9. Oktober 1683, gestorben zu Oebis- felde am 4. Juli 1741;

38) Sebastian Werner Friedrih August Edler von Plotho, Sohn des bei Hochkirch am 14. Oktober 1758 gebliebenen Oberst - Lieutenants Sebastian Friedrich Werner Edlen von Plotho, angeblich geboren zu Grabow am 11. November 1742; 39) Karl Christoph Wilhelm Edler von Plotho, Sohn des im Fahre 1758 gebliebenen Sebastian Frie- drich Werner, welcher angeblich in Rußland Oberst bei einem Kavallerie - Regiment gewesen und höchst wahrscheinlich 1803 gestorben seyn soll ; 40) dessen Söhne, von denen 2 constiren und wovon der eine Karl genannt und im Jahre 1809 oder| 1810 als Russischer Artillerie - Oberst verstorben seyn soll; : | hiermit vorgeladen, in dem vor unserm Deputirten Herrn Ober=- Landesgerichts - Referendartus Neumcke auf den 15. Fultus c., Vormittags 10 Uhr,

31. August 1689 zu Hanau;

anberaumte Termine persönlich odex durch geseßlich

von thnen weder Rechnungslegung noch Ersaß der gehobenen Nußungen zu fordern berechtigt, sondern * sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen verbunden seyn soll.

Der ersie Senat des Königl. Preuß. Ober-=

befinden sich folgende Nachlaß-Massen , zu denen dic Erben unbekannt sind:

dachte Nachlaß - Massen Erbansprüche zu haben ver-

die Bruders-Töochter des Vaters der verwittweten v. | Eicke, gebornen von Kleist, welche {n Dänemark kle- ben sollen, sonst aber ihrem Namen und Aufenthalt nach unbekannt sind, sowie deren etwanige Erben, bierdurch deutlich vorgeladen, sich vor oder în dem zu diesem Zweck vor dem Deputirten des Gerichts, Herrn Fustizrath Wunsch, auf

den 27. August 1836, Vormittags umi0 Uhr, anberanmten Termin richte schriftlich oder persönlich zu melden, und da-

Verwarnung, daß derjenige, welcher sich bis zu die- sem Termine gemeldet und demnächst als Erbe legi- timirt haben wird, als der rechtmäßige Erbe ange- nommen und ihm, im Fall sh aber gar Niemand

Disposition verabfolgt werden wird, dergestalt , daß; der nach erfolgter Prâclusion fich meidende nähere oder gleih nahe Erbe alle seine Handlungen und Dispositionen anzuerketinen und zu Übernehmen schul- dig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersaß der gezogenen Nußungen zu fordern berechtigt, son- dern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der betreffenden Erbschaft vorhanden, zu begnügen verbunden sein soll

Das Herzogliche Gericht des Fürsenthums

beginnen, und sind von dieser Zeit an sowohl Stahl- als Soolbâder zu erhalten.

Kurgäsien als den Durchreisenden alle Annehmlich: feiten zu berciten, die billigerweise erwartet werden dürfen.

_ Wegen Bestellung von Wohnungen wird gebeten,

Harzgerode zu wenden.

Zweite Gencral-Versammlung der Leipzig-

bahn-Compagnie werden hterdurch zu einer General- Versammlung eingeladeit , welche am 15. Junt die- ses Jahres, Vormittags 7 Uhr, in dem Saale der hiesigen Buchhändler- Börse gehalten werden soll.

bern mehrerer Actien zustehenden Stimmenzahl, auf

36) Foachim Friedrich Edler von Plotho, Sohn des|ÿ. 12 de 10 0 Sebastian auf Grabow, angeblich geboren zu 'aufmerfsam, daß das Stimmrecht nur nach erfolgter Legitimation durch Vorzeigung der zuständigen Ac- tien dermalen der Fnterimsscheine gusgeubt werden kann: daß durch Bevollmächtigte zu erschet- nen, unzulässig ist, und daß die ausbleibenden Actio- nairs an die von der Versammlung gefaßten VBe- chlüsse gebunden sind.

Berichte und der Vorlegung i VFahres schließenden Stückrechnung, folgende Gegen- stände umfassen :

genstand 1 nicht ohnehin schon auf der Tages- Ordnung steht, solches mit näherer Angabe desselben 4 Wochen vor- her dem Directorio schriftlich anzuzeigen ; für dieses Mal werden wix, von dem uns zustehenden Rechte

legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre etrvanigen Ansprüche an den Lehns - Nachlaß des Freiherrn von Plotho nachzuweisen , widrigenfalls die Eingangs gedachten sub No. 1 bis 6 aufgeführ- ten Provocanten für die rechtmäßigen Lehnserben angenommen, thnen als solchen der Nachlaß ¿zur freien Disposition verabfolgt und der nach erfolgter Präklusion sich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Lehnserbe alle ihre Handlungen und Dispo- sitionen anzuerkennen und zu übernehmen schuldig,

Magdeburg, den 23. Februar 1836.

Landesgerichts.

amen

On Od In dem Depositorio des unterzeichneten Gerichts

4) Die Nachlaß -=Masse des am 23. October 1803 verstorbenen pensionirten Herzoglichen Stall- knechts -Furre (George), eines Unterthan des Gutes Wallhof in Curland, bestehend in einem baaren Bestande von 9 Thlr. 2 sgr. 15 vf; die Nachlaß - Masse der am 19. Fuit 1815 zu Cromlau im Herzogthume Sagan verstorbenen verwittweten Frau Landeskommissair von Eicke, gebornen von Kleist, deren Enkelkinder und nächste Fntestat « Erben , die Geschwifier voi Fagemann der Erbschaft gerichtlich entsagt ha- ben, beßehend in einem baaren Bestande von 105 Thlr. 1 sgr. 6 pf , und einem jedoch fast als tnexigibel zu betrachtenden Activum von 2000 Thlx. nebst Zinsen davon seit Fohanni 1808, wobet aber zu bemerken i, daß nach dem Nachlaß -Fnventario 6185 Thlr. 21 ggr. 6 pf. Schulden vorhanden find, ohne daß jedoch bis jeßt einer der Gläubiger sich gemeldet und Be- friedigung verlangt hat.

Es werden daher alle dicjenigen, welche an vorge-

neinen, sowie deren etwanige Erben, insvesondere|

beè dem unterzeichneten Ge-

elbsi weitere Anweisung zu gewärtigen , uttkec der

neldet, dem Fiscus der betreffende Nachlaß zur freien

Sagan, den §8. September 1835.

Sagan.

Wee Va Die Kurzeit in diesem Bade wird mit dem 1. Juni

Es if in jeder Hinsicht dafür gesorgt, sowohl den

ich an den Haasverivalter Lrabe zu Alexisbad bei

Bernburg, den 4. Mat 18356, Herzoglich Anhaltsche Kammer. O Da

Dresdner-Eisenbahn-Compagnie. Die Actien - Fnhaber der Leipzig- Dresdner - Eisen-

Ov

Wir verweisen hierbei, rúctksichtlih der den Fnha-

12 der Statuten, und machen nur noch darauf

Die Tages Ordnung wird, außer dem Geschäfts- der mit Ende vortgen

1) Wahl vier neuer Ausschuß - Mitglieder an die Stelle der am 30. Funi/, nach §. 25 der Sta- tuten, Austretenden. e -

2) Berathung Úber einige nothwendige und wün- schenswerthe Modificationen der Statuten.

3) Beschluß über die in Frage fommenden Ver- längerungen der Bahn bis an die Landesgränze.

x) Etwanige Vermehrung des Actien-Capitals.

Rach §. 18. der Statuten hat Jeder, der einen Ge-

in der Versammlung vortragen will, welcher

Gebrauch machend , dergleichen Anzeigen noch ü

zum 1. Juni annehmen. i Leipzig , den 7. Mat 1836.

Directorium der Leipzig-Dresdner- Eis,

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bahn-Compagnte. Gustav Harkort, Vorsibender,

Karl Tenner, Bevollmächtigte, F

Vierte und fünfte Einzahlung auf |

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Slaats-Zeitung.

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Actien der Leipzig-Dresdner - Eisen bj, F

Compagnte.

Es wird von uns für angemessen erachtet, ¡nd fernere Einzahlungen auf die Actien der Lei, } Dresdner - Eisenbahn - Compagnie, iede von 10 Fj, pro Actie, anzuordnen, wie hiermit , in Gemäß, des F. 4 der Statuten, geschieht. Demnach wg die Fnhaber von Jnterimsscheinen aufgefordert,

die vierte Einzahlung bis spätstens,, 20. Fult und 1

die fünfteEinzaßlung bis spätste n, f

20, September dieses Jahres Abends 7 Uhr, im Büreau der Compagnie hierselbst zu leisten, j dem wiederholt daran erinnert wird , daß im Unt lassungsfalle der in §. 5 der Statuten ausgespro Verluft aller Rechte und des bereits gezahlten (j schusses unabänderlich eintreten muß.

Wir ersuchen übrigens, bet Einreichung meh, Faterimsscheine selbige mit einem nach der Ry, mernfolge geordneten Verzeichniß in zwei Exempljy zu begleiten, am die Quittungen zu erleichtern, welchen unser Kassirer, Herr Bader, von uns erm tigt ist, während unser Comptorist Herr J. Hey fen solche contrasigniren wird.

Gelder auf die ite und 5te Einzahlung kön úbrigens wegen der ießt gangbaren 3ten, mit hy 16. Mat schließenden, Einzahlung nur nach h 20 Mat angenommen werden.

Leipzig, den 7. Mai 1836. Leivzig-Dresdner Eisenbahn - Com pag

Gustav Harkort, Vorstßende Karl Tenner, Bevollmächtigte

; IUAL;ZA R Lieg Aden S9 eben erschien bei A. W. Hayn in Bei {Zimmerstraße Nr. 29) und ist an alle Buchhandly gen versandt : : Memoktren des Friedensfürsten (Don | nuel Godoy). Aus dem Englischen von Dr) H. Ungewttter. Bd. 11. Heft 4. Gr. 8vo, dem Portrait Karl's [V., Königs von Spani Dieses Heft bietet in mehrfacher Beztehung teresse dar, indem es bemerkenswerthe Einzelnhti des Krieges zwischen Spanien und England entl tend eitte volländige Uebersicht der in dem Zeittuf ¿wischen 1792 und 1798 abgeschlossenen Span is Anleiben, die auch gegenwärtig uno ganz besonderes Juteresse haben, und?

Maaßregeln , die zu Gunsten der Arzen ei kun

und anderer Wissenschaften von dem Fried fürsten getroffen wurden, gtebt. ; Das 2te Heft wird glekchfalls in kurzem die Pes

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verlassen , und find somit beide Bände geschlos der Kaiserin ernannt worden.

Dex Ladenpreis beider Bände ist 3 Thlr.

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Die Streitfragen über den Schulß,

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7.6.1, 1.0, S Can ag E (9. TA

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Ne Ar O on ads

Des Königs Majestät haben den Ober - Landesgerichts - Rath

alies zu Insterburg zum Geheimen Jujkiz - Rath zu er- uen geruht.

Des Königs Majestät haben den Laund- und Stadtrichter eyer zu ZJischhaufen zum Kreis - Justiz-Rath für den Kreis hausen zu ernennen geruht.

| 4

Im Bezirke der Königl. Regierung 4 Breslau ist der Prediger an der Armenkaus - Kirche Breslau, Ritter, zum Prediger an der evangelischen Hos- tal Kirche St. Trinitatis daselbst, und der Predigtamts - Kan- at Fiedler zum evangelischen Pastor in Kaulwik, Kreis amslau, ernannt worden; t ¡u Magdeburg is der Prediger Janecke zu Wahren- rg zum Prediger in Markt - Alvensleben, Kreis Älvensleben, nannt worden. Angekommen: Der General-Major und interimistische mmandeur der 9ten Division, Freiherr von Lüßow, von

Sin Mar TO trn a Ul RUßlanso.

7 Mai Um dtett d.

O Pete uta, Ma U M, als am M ainenstage Jhrer Majestät der Kaiserin und der Großfürstin

l ais

M(erandra Nikolajewna, empfingen Jhre Majestäten nach been-

gtem Gottesdienste die Glückwünsche der Synode, des diplo- atishen Corps, sämmrelicher Hofchargen und dex Offiziere des evalier - Garde - Regiments, welches den Namen Jhrer Maje- it der Kaiserin trägr. Abends war die ganze Stadt erleuchtet. Se. Majeät der Kaiser haben dem Minister -Staats :Se- etair des Königreichs Polen, Generats- Lieutenant Grabowski, en Wladimir-Orden erster Klasse verliehen.

Der Senateur und Ehren-Vormund, Geheime Rath Graf plaxin, bat den Annen-Orden erster Klasse erhalten.

Die Gräfin von Nesselrode, Gemahlin des Kaiserl. Vice- anzlers , ist zur Chren- und Portrait-Dame Ihrer Majestät an den Direktor der Kai-

Se. Majestät der Kaiser haben

Grlichen Theater in St. Petersburg, Ceremonienmeister Gehei-

e Nath Gedeonoff, das nachstehende Reskript gerichtet: „Aus m Mir vom Minister des Kaiserlichen Hofes vorgelegten echenschafrs - Bericht über die Direction der St. Petershurgi-

Wen Theater für das verflossene Jahr habe Jch gesehen , daß,

geachtet schr großer Ausgaben, welche nothwendig waren, doch ne nicht unbedeutende Ersparniß bewerkstelligt wurde und die imahme durch die Vervollklommnung der theatralischen Vor- lungen bedeutend zugenommen hat. Solche Resultate zeugen r Ihre mit Umsicht getrofsenen Maßregeln in diesem Theile r Verwaltung. Jndem Jch Jhnen mein völliges Wohlwollen sür bezeige, hoffe Jch, daß die Vorstellungen sich fortwährend ehr und mehr vervollkommnen und die Direction, mit den

Wr angewiesenen Hülfsmitteln ausreichend, nie die Gränzen der-

{ben überschreiten werde. Jch verbleibe Jhnen wohlgewo- h, St. Petersburg, 25. März (6. April) 1836. Nikolaus.“ Zur Bequemlichkeit der Einwohner sowohl, als auch der rhet fommenden Fremden, soll hier unter Autorisation der Re- erung im Mittelpunkt der Stadt ein Comtoir errichtet werden, d man zu jeder Zeit über die in der Stadt und deren Umge- nd zuy ‘Miethe frei werdenden Wohnungen und Quartiere FréUndigungen einziehen kann. Je n-ch Bedürfniß werden Wer diesem Haupt - Comtoir in den entlegeneren Stadttheilen Meben-Comtoirs errichtet werden. Die Haus-Cigenthümer, wel- e die in ihrem Hause frei werdenden Quartiere in die Regi- tr des Comtoirs eingetragen zu sehen wünschen, zahlen dafür Whrlich, je nach der Grdße und Cinträglichkeit ‘des Hauses, 4, und 12 Rubel oder monatlich §9, 100 und 120 Kop.; für naliges Einregistriren auf 10 Tage 20, #9 und 60 Kop. Die- gen, welche Erkundigungen im Coitoir einzuziehen wünschen, ¿hlen für ein auf 10 Tage gültiges Billet 40, 60 und 8 0p, für cinmalige Erkundigung 20 und 409 Kop. Das Com- pr joll Anfangs Juni d. J, erôffnet werden

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0 Varschau, 10. Mai. Der General Graf Nesselvrode ist

D Bl, Petersburg hie“ eingetroffen, an bten d. fand die achte dffentliche Berichterstattung über e Deschäftsfnhrung der Polnischen Bank statt. Nachdem der G Atbrath Morawski, Präsident des Landschaftlichen Kredit- eins, Und der General-Lieutenant Kuraatowski, Präsident Schulden. Tilgungs-Kommisijïon, Reden gehalten hatten, se6te der Bank, Staatsrath Lubowidzki, die bedeutend- le auseinander, die für das Land aus den Opera- Instituts hervorgegangen. Er erwähnte nament- s mehrerer Chausseen, der Beendigung des den der Weichsel verbindenden Kanals, die dem durch Einführung von Vieh aus Rußland ge- hülfe und die * Bewilligung von Darlehen zur ur Érweitec Magazinen, zu Maschinen - Bauten _und tit folach S. del Bergwerks-Anlagen. Seil Boetrug 1s dazut d, Worten: geDie Befestigung des Landes - Kredits aben ns N günstige Zustand der Sinanzen des Königreichs Onsolidire gestattet , nicht nuc sür die «bzahlung der bereits ; en Schulden, sonden auch für die Regulirung derje- vlgen, die uns aus der Epoche vor der Existenz des

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Königreichs verblieben oder aus den lesten Unruhen im Lande entsprungen sind. Jn dieser Hinsicht wird die im verflossenen Fahre kontrahirte Anleihe von 150 Millionen Gulden, deren Erhebung und Tilgung der Bank Übertragen worden, zu den glänzend{ten Finanz-Unternehmungen gehören. Dank den Be- mühungen des würdigen Statthalters des Königreichs und des Ober - Direktors des dentlichen Schakes, dieselbe is unter bei- \piellos vortheilhaften Bedingungen kontrahirt worden und wird die Lasten des bisherigen Budgets nicht vergrößern, sondern vermin- dern. Man war aber im Stande, diese so wichtige Operation nicht im Auslande, sondern durch Vermittelung inländischer Handelshäuser auszuführen. Tros verschiedener Hindernisse, die in der Na- tur der Sache und in den Zeitumständen lagen, haben doch die kontrahirenden Häuser der Herren S. A. Fränkel und Joseph Epstein in Warschau die von ihnen übernommenen Verbindlich- keiten púnftlich erfüllt, so daß in diesem Augenblick von der ganzen Summe der 150 Millionen nur noch ungefähr 10 Mil- lionen zu erheben sind, obgleich den Uebernehmern noch fast drei Monate Zeit zur völligen Leistung ihrer Verpflichtungen übrig bleiben. Die erste Verlosung der Obligationen dieser Anleihe wird am 1. Juni stattfinden, und die zu der auf den l. Öftober angeselzten Zahlung nöthigen Summen sind bereits von dem Fiskus an die Bank-Kasse abgeliefert worden.‘ Hier? auf verlas der Direktor der Bank, Herr Gluszynski, die Be- richterstattung, aus welcher hervorgeht, daß die Bank dem öf- fentlichen Schaß die bedeutende Summe von 3,769,120 Fi, 29 Gr. eingetragen hat.

Auf den leßten hiesigen Märkten zahte man für den Kor- zez Roggen 72/3 —8!/, Fl, Weizen 144, —15 Fl, Gerste 7 bis 8, Fl. und Hafer 6—7 Fl.

Tante ___ París, 8, Mai. Der König hielt gestern einen andert- halbstündigen Minister-Rath. kürzlich hier eingetroffene Präfekt des Depaxrte- ments des Jura, Herr Le Pasquier, hatte vorgestern eine Pri- vat-Audienz beim Könige.

Die Pairs-Kammer hielt gestern “eine öffentliche Siz zung; es fiel indessen nichts von Bedeutung in derselben vor. Nach Abstattung verschiedener Bittschriften-Berichte genehmigte die Kammer ohne irgend eine Debatte einen Geses-Entwurf von drtlichem Interesse. Eilf ähnliche Geseß-Entwürfe brachte dar- auf der Handels-Minister ein. i

Als die Regierung im Laufe der vorjährigen Session den der Deputirten - Kammer vorgelegten Geseß-Entwurf über eine Reorganisation des Justizwesens wieder zurücknahm, kündigte sie zugleich der Kammer an, daß es ihre Absicht sey, zunächst cine Untersuchung darüber anzustellen, ob die in jenem Geses- Entwurfe zusammengefaßten Materien nicht besser in zwei ver- schiedene Geseße zu trennen seyn möchten. Hiernach hat der

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Großsiegelbewahrer nunmehr zwei Kommissionen niedergeseßt, .

von denen die eine sich mit Allem, was die Auslegung der Ge- sese betrifft, die andere aber ausschließlich mit den Friedens-Ge- richten beschäftigen soll. An der Spise der ersteren stcht der Pair, Graf Portalis, erster Präsident des Cassationshofes, und an der Spike der andern der Pair, Herr Barthe, erster Práäsi- dent des Rechnungshofes.

Das Journal de Paris enthält heute den nachstehenden Artikel, der einigen Stoff zu Betrachtungen über die Lage bie- tet, in der das jeßige Ministerium sich, seinen politischen Freun- den der vorigen Verwaltung gegenüber; befindet: „Zwei doctri- naire Blätter haben gestern vorweg gegen jede verleumderische Einflüsterung protestirt, die der Parteihaß etwa in dem von Herrn Jaubert abgestatteten Berichte über die dffentlichen Bau- ten erkennen möchte. Niemals, so meinen sie, sey es dem Hrn. Jaubert in den Sinn gekommen, sich eine solche Einflústerung zu eriauben. Dies ist uns lieb, weniger für den Conseils-Prä- sidenten, der eine Berathung darüber möglichst ras herbeige- wünscht hat, als für Herrn Jaubert selbst, dem es mehr als irgend Einem darum zu thun seyn muß, den Beweis zu führen, daß er seinen Bericht jest nicht anders abgefaßt habe, als er ihn vor cinigen Monaten abgefaßt haben würde. Wir wollen alfo die dffentliche Berathung ruhig abwarten und bedauern es bis dahin nur, daß jene Erklärung der doctrinairen Blätter über- haupt ndôthig gewesen is; es muß dem Herrn Jaubert selbs schr unangenehm seyn, daß seine wahren Absichten von dem Publi- kum so falsch verstanden worden, daß man sich zu einer Auslegung derselben genöthigt geschen hat.“ Das Journal du Com- merce will wissen, daß der Conseils - Präsident gesonnen sey, nach ciner Vnterredung, die er vorgestern Abend mit dem Kd- nige gchabt, den Gese -Entwurf über den Kredit der 4 Mill. zu den dffentlichen Bauten, die den obigen Bericht des Herrn Jaubert hervorgerufen hatten, wieder zurückzunehmen. (2)

Das dritte Wahl - Kollegium des Devartements des Eure- und Loir ist auf den 29, Mai in Dreux zusammenberufen wor- den, um an die Stelle des kürzlich mit Tode abgegangenen Herrn Firmin Didot einen andern Deputirten zu wählen.

Der Baron Mortier wird aus dem Haag hier erwartet, angeblich um sich mit einer reichen Erbin zu vermählen.

Dié Bank von Frankreich hat die Erlaubniß erhalten, in Rheims ein Diskontirungs-Bürcau zu errichten.

Die zweite Abtheilung des hiesigen Assisenhofes ist unabläs- sig mit dem kürzlich erwähnten Diebes- Prozesse beschäftigt, der nur insofern ciaiges Interesse bietet, als sich aus den Verhand- [ungen die unglaubliche Unverschämtheit ergiebt, mit welcher die Angeklagten ihre Diebstähle verübten. Der Prozeß dürfte we- nigstens noch 14 Tage dauern.

Mann liest in einem hiesigen Oppositionsblatte: „Als ge- stern eine legitimistische Zeitung berichtete, daß die dyei Tage der Juli-Revoiution in diesem Jahre nicht gefeiert werden würden, wollten wir dieser Behauptung keinen Glauben schenken; aus guter Quelle aber haben wir seitdem erfahren, daß an jenen drei Tagen in der That keine Volks - Belustigungen stattfinden

sollen. Die ganze Feier wird sih auf eine Musterung der Gar-

nison und der National-Garde in den Elysäischen Feldern und auf die Einweihung des daselbst errichteten Triumphbogens be- schränken.“

In Lyon war am lsten d. M., als am Namenstage des Königs, das Wetter so schlecht, daß die öffentlichen Lustbarkeiten bis zum nächsten Sonntag ausgeseßt werden mußten. Aus schr vielen anderen Städten des südlichen und westlichen Frankreichs gehen ähnliche Nachrichten ein; überall hatten Regen, Hagel oder Schnee die Feier des Namensfestes des Königs verhindert. Aus Toulon schreibt man unterm 3. Mai.: „Alle unsere Berge sind mit Schnee bedeckt; man kann sich nicht erinnern, jemals im Monate Mai in unsern Gegenden eine so kalte Witterung erlebt zu haben; wenn dieselbe noch länger anhält, so kann der Oelbaum so gut als der Weinstock darüber zu Grunde gehen.“

In Clamecy, im Departement der Nièvre, hat das pldb- liche Austreten der Yonne großen Schaden angerichtet. Das Wasser stieg mit solcher Schnelligkeit, daß pldblich alle Vorstädte überschwemmt waren. Die ärmere Klasse der Einwohner, die sich größtentheils mit Holzflößen beschäftigt, ist durch jenes Er- eigniß außer Brod geseßt worden. Der König hat vorläufig eine Summe von 1000 Fr. auf seine Chatulle angewiesen, v den Bedürftigsten zu Hülfe zu kommen. Auch in der Seine i} das Wasser seit einigen Tagen, und namentlich in der Nacht vom sten auf den 7ten, bedeutend gestiegen. Der Pegel beim Pont royal zeigte gestern 18 Fuß über den gewöhnlichen Waj? serstand.

Briefe aus Oran enthalten einige nähere Details über die Expedition, zu welcher der General von Arlanges am Tten v, M. an der Spiße von 3000 Mann von dort aufgebrochen war. Nachdem er an der Mündung der Tafna angekommen , kam es am löten zu einem Gefechte mit Abdel-Kader, dessen Spur man seit der Einnahme von Mascara gänzlich verloren hatte. Der Emir leistete Anfangs cinen hartnäckigen Widerstand, so daß die Affaire mehrere Stunden lang dauerte; zulekzt aber blieb der Vortheil doch auf der Seite der Franzosen, obgleich die Araber wohl 4 bis 5000 Mann srecrk waren. Bei dem Rückzuge des Feindes fiel eine beträchtliche Beute in die Hände des Siegers.

Der Moniteur meldet heute von der Spanischen Gränze: „Die Engländer häben am öten einen Ausfall aus San Sebastian gemacht und ohne auf einen ernsthaften Wider- stand zu stoßen die ersten Werke der Karlisten weggenommen ; die zweite Linie wurde dagegen hartnäckig von diesen Lekteren vertheidigt. Nachdem der Englische Admiral darauf 800 Mann von der Legion ans Land geseßkt hatte, richtete er etwa eine Stunde lang ein wohlgenährtes Feuer auf den Feind; um 9 Uhr ergriffen die Karlisten die Flucht mit Zurúklassung von vier Kanonen. Der General Evans verfolgte sie bis Hernani, wel- hen Plaß er am folgenden Tage besekzte. Die Engländer hag- ben sich mit vieler Unerschrockenheit geschlagen: ihr Verlust be- trägt nahe an 200 Todte und das doppelte an Verwundeten. Aber auch der Verlust der Karlisten ist beträchtlich.‘ Die heute früh hier cingegangenen Bayonner Zeitungen reichen nur bis zum iten Abends und können sonach etwas Näheres über diesen Sieg des Generals Evans nicht enthalten.

Großberntanien und ZLlagm d:

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 6. Mai. Die Jrländische Polizei-Bill wurde von neuem in den Ausschuß gebracht. Lord Ellenborough bean- tragte ein Amendement, wodurch die Zahl der Proviantmeister, Zahlmeister und Registratoren der Jrländischen Polizei, die der Lord-Lieutenant zu ernennen befugt seyn soll, auf 18 beschränkt wird, welches ohne Abstimmung angenommen wurde. Ueber eine andere vom Herzoge von Leinster, Großmeister der Jr- ländischen Freimaurer-Logen, vorgeschlagene Klausel, wonach die Freimaurer von den Bestimmungen dieser Bill in Betreff der geheimen Gesellschaften ausgenommen seyn sollen, und der sich die Lords Winchilsea, Roden und London- derry widersekten, weil zwischen Vereinen, die durch geheime Eide gebunden wären, kein Unterschied gemacht werden dürfe, wurde zur Abstimmung geschritten, und es er- gaben sich 41 Stimmen dafür und 41 dagegen, so daß sie mit einer Majorität von 3 Stimmen durchging. (Die Times bemerkt hierzu: „So kann also diese uralte und harmlose Gesellschaft ihre findischen Unterhaltungen fortseßen, ohne daß sie zu fürchten braucht, deszalb von Aemtern ausgeschlossen zu werden. Sie mag vielleicht ihr Gutes haben, guch wohl Gutes fsiften , und wir haben nic etwas Anstößiges von ihr gehört, wenn cs an ders für bejahrte, achtbare Männer nicht anstößig it, mir Sch fellen über ihren Beinkleidern und mit Mauerteilen in der H cinherzustolziren, wie wir es oft gesehen haben.) Ehe der {uß geschlossen wurde, zeigte Lord Ellenborough tioch anu, daß erzwei Klauseln beantragen werde, wodurch die große Jury in Stand geselzt werden soilte, die Bewegungen und Kosten der Jrländischen Polizei zu kontroliren. Der Bericht über die Bill wurde so- dann angenommen. Hierauf trug der Graf von Nipon auf weitere Nachweise Úber die den Kirchen-Komnmissarien in Irland zur Verfägung stchenden Fonds an, weil es nöthig sey, daß das Haus dieselben genau kenne, wenn es, wie wohl nächstens zu erwarten sey», Úber die Zehnten-Anc beit in Irland encscheis den solle, denn es seyen dabei sowohl die jeßigen Verhältnisse der Jrländischen Kirche im Allgeineinen, als auch ibre künftigen Aussichten in Erwägung zu ziehen, und zwar um fo niesbr, falls der Vorschlag gemacht werden sollte, kirchliches Eigenthum in Jrland zu irgend einem “anderen Zweck anzuwen- De „__US U C jezige Gese bestimme, wobei man von der Vorausfezung eines Ucberschusses in den En künften der Kirche ausgede. (Hörte, bört!) Die Zehnten-Fracc hänge aufs innigste mit dem allgemeinen Zustande

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der Kirche zusammen , wenn man bedenke, was jenes Kirchen-Eigenthum eigentlich sey, und wem es eigentlih gehdre: denn es habe ihm immer geschienen , daß es eine sehr engherzige Arsicht von der Sache sey, wenn man das Kirchen-Cigenthum als einen bloßen