1836 / 137 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Einfuhr von fremden Branntweinen sey zwar von 1,534,000 Gallonen auf 1,487,060 G. gefallen; dagegen sey die einheimi- sche Production von 21,800,000 G. auf 24,710,000 G. gestiec- gen. Jn Beziehung auf den Seiden- und Handschuh - Handel wies er ebenfalls günstigere Resultate nach, zum Beweis, daß die Einfuhr den einheimischen Fabriken keinen Schaden gethan habe. Auch die Jrländische Zoll - Einnahme, sagte er, habe sich bedeutend vermehrt. Der Minister ging nunmehr zu der Accise und den übrigen Einnahmen über. Den wahrscheinlichen Ertrag der Malzsteuer für das Jahr 1837 berechnete er auf 5,600,000 Pfund. Unter anderen Belegen für den gedeihlichen Zustand des Landes führte er an, daß die Anzahl der Însolventen im Jahre 1832; 4648 betragen und seitdem immer abgenommen habe, so daß man im Jahre 1835 deren nur 3890 zahlte. Die Modification der Armen - Geseße habe ebenfalls wohlthä- Uq act Seer Urte eran, D vom - Jahre i820 bis 1824 nicht weniger als 392 Personen die To- desstrafe erlitten hätten, in den Jahren 1831 bis 1835 aber nur 159, Herr Hume war im Ganzen mit dem finanziellen Plane zufrieden, glaubte jedoch, die Reduction würde eine Mill, Pfd. betragen haben, wenn man nicht ohne Noth die Marine vermehrt hätte. Hr. Goulbourn wollte die Zeit des Hauses nicht lange in Anspruch nehmen, meinte aber, man dürfe die günstige Lage des Landes nicht úberschäßen und unvorsichtig mit der Cinnahme umspringen. Einige Einwendungen machte er gegen die Emission von Schaßkammer - Scheinen und- gegen die vorgeschlagene Annahme eines gewissen Umfanges der Zei- tungen - für den von ihnen zu entrichtenden Penny - Stempel, gegen welche die „Times““ und „Morning-Post‘“/ protestirt hätten. Noch beschwerte sich Sir Robert Peel über den in London und besonders in Liverpool immer mehr um sich greifenden Actien -Schwindel, welcher bei dem Treiben der Landbanken leicht eine Krisis herbeiführen töônnte. Er wünschte daher, daß sich die Legiólatur mit den auf Actien errichteten Banken be- schäftigen möchte. Herr Poulett Thompson theilte die Be- sorgnisse des vorigen Redners und führte an, daß sich 3— 400 Compagnieen mit einem Nominal - Kapital von mehr als 200 Mill. Pfd. Sterl. gebildet hätten, darunter eine Britische Land- wirthschafts-Anleihe-Gesellschaft mit einem Kapital von 2,100,000 Pfd. Sterl., «elche Kornzettel ausgeben wolle, so daß immer 10 Qu..rter Weizen 20 Pfd. Sterl. repräsentiren sollten. (Gro- es Gelächter.) An eine Verwirklichung solcher Pläne sey gar nicht zu denken, sondern einzig und allein an einen Actien- Schacher. Der Kanzler der Sha6ßkammer zeigte noch an, daß die Forderungen Britischer Unterthanen an Dänemark noch im Lauje dieses Jahres berücksichtigt werden sollten.

London, 10, Mai. Der Prinz von Oranien und seine beiden Sdhne werden etwa zwei Monate in England verweilen.

Es heißt, daß dem hiesigen Neapolitanischen Gesandten, dem Grafen Ludol}, der Befehl ertheilt worden, den Prinzen von Capua nicht bei Hofe einzuführen, und daß dieser deshalb dort noch nicht erscheinen sey.

Lord Erskine ist auf seinen Gesandtschafts-Posten in Mún- chen abgereist.

Der (gestern erwähnte) Protest des Lord Holland ge- gen die Jrländische Munizipal - Reform - Bill in „ihrer amendirten Form if auch von dem Marquis von Clanri- carde und von den Grafen von Roseberry und von Radnor un- terzeichnet worden. Es wird in diesem Protest besonders darauf hingewiesen, daß die Bill durch die von Lord Lyndhurst entwor- fenen Amendements in eine ganz neue Maßregel verwandelt, und daß. diese dem Oberhause gleih im Ausschusse vorgelegt worden sey, ohne die durch das Reglement vorgeschriebenen Sta- tionen der ordnungsmäßigen Einbringung so wie der ersten und zweiten Verlesung passirt zu haben, ein Verfahren, dessen Bil- ligung zu vielen Mißbräuchen Anlaß geben könne.

Zum 17ten d. hat Herr Morrison eine wichtige Resolution angezeigt, wonach bei der Anlegung von Eisenbahnen und son- stigen dffentlichen Arbeiten die Anzahl der Dividenden beschränkt und dem Parlamente das Revisions -Recht über die Statuten, so wie das Recht, am Schlusse von je 20 Jahren die Trans- port-Kosten zu bestimmen, vorbehalten werden soll.

Zu Portsmouth ist unter dem Vorsißke des Mayors von 300 der angesehensten Einwohner, sowohl Whigs als Tortes, an das Unterhaus eine Bittschrift wegen bürgerlicher Gleich- stellung der Jsraeliten mit den übrigen Englischen Unterthanen beschlossen worden.

Die beiden Personen, welche (wie gestern erwöhnt) in Greenock fo viel Aufsehen gemacht haben, nennen sich Karl Eduard Stuart und Johann Sobieski Stuart und geben sich für Enkel des Prätendenten Karl Eduard aus, von welchem sie allerdings, wenn auch auf unehelichem Wege, abzustammen scheinen. Sie tragen Hochländische Kleidung und reden, außer Englisch, Französisch und Jtaliänisch, die Gälische Sprache mit großer Vollkommenheit.

Die Dubliner Blätter enthalten wieder neue Schilde- rungen der in den Jrländischen Grafschaften Sligo und Done- gal immer mehr überhandnehmenden Hungersnoth. Es ist dort auch ein allgemeines Viehsterben eingetreten, und die überle- benden Thiere werden nur Lärglich von Kartoffel-Ueberresten er- halten. An diesem Nahrungsmittel leiden aber die Menschen selbst Mangel, und ohne die schleunige Hülse, welche die Ne- gierung durch Vertheilung von Geld und Lebensmitteln gelei- stet hat, würde das Elend noch viel größer seyn. :

In der Grafschaft Limerick ist es bei der Erhebung des Zehnten wieder zu Tumulten gekommen, ein Knabe wurde ge- tödtet und cin Zehnten-Beamter halb todt geschlagen. :

__ Während der Courier (wie gestern gemeldet) die früheren Angaben über die Zusammensezung des Portugiesischen Mini- steriums dahin berichtigte, daß nicht Herr Miranda, sondern Herr von Albuquerque Minister der Maríútie geworden. sey, stimmt“ dagegen die Mittheilung des Lissaboner _Korresponden- cen der Times volllommen mit jenen früher über Paris hier- her gelangten (und auf demselben Wege auch in der St. Ztg. mitgetheilten) Angaben überein, so daß diese wohl als die rich- tigen anzunehmen sind. Demselben Korrespondenten zufolge, wäre das Dekret, wodurch der Prinz Ferdinand zum General- Feldmarschall und zugleich zum Chef des ausgezeichneten öten Jäger - Regiments ernannt wird, schon am 1. Januar erlassen, von den srüheren Ministern aber geflissentlich vor den Cortes verheimlicht worden. Die Gegenstände, welche den zum 29, Mai einberufenen außerordentlichen Cortes vorgelegt werden foll- fen, sind das Finanz-Budget, wobei man die Einnahmen und «luêgaben auf eine feste Basis zurückführen will, dann ein definitives Gesetz überdie Hypotheken und verschiedene andere durch die Umstän- de dringend ersorderte Angelegenheiten. Die Anordnungen des neuen Jinauz-Ministers, Herrn Silva Carvalho, hatten allgemeine Zu- sriedenheit in Lissabon erregt, Kaum zwdlf Stunden nach Ueber- nahme eines Portefeuilles machte er bekannt, daß er bereit und

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itn Stande sey, allen Staatsbeamten einen dreimonatlichen Ge- halt auszuzahlen. Zugleich erklärte er, daß er von der seinem Vorgänger durch die Cortes ertheilten Vollmacht, eine bedeu- tende Zahl Schaßkammerscheine ausgeben zu dürfen, keinen Ge- brauch machen werde. Durch diese und andere Mittel wurde das Vertrauen zu dem Staats - Schaße bald wieder hergestellt, so daß es an Anerbieten von Seiten der Lissaboner Bank, der Bank von Porto und einzelner Kapitalisten nicht fehlte. Die- jenigen Personen, welche sich unter der früheren Verwaltung des Herrn Siiva Carvalho erboten hatten, die unter dem MNa- men „, Leizirias‘/ bekannten Domainen am Tajo fúr 25009 Con- tos zu kaufen, unter der Verwaltung des Herrn Campos aber ihr Anerbieten zurücknahmen, haben dasselbe jeßt erneuert. Un- ter allen diesen Umständen war es dem Finanz - Minister mdg- lich, mit der Tilgung der Staatsschuld fortzufahren, und es wa- ren bereits Anordnungen zur Verbrennung von Staats-Schuld- Scheinen zum Werthe von 208!/, Contos getroffen.

Lord Ponsonby, der Britische Botschafter in Konstantino- pel, hat auf die Vorstellungen des Wallachischen Geschäftsträ- gers, Herrn Aristarchos, dem Britischen Konsul zu Bucharest eine scharfe Rüge ertheilt und den Vice - Konsul zu Gallacz, Herrn Gesse, abgeseßt, weil sie eingebornen Wallachen Briti- schen Schuß bewilligt hatten.

Veo erlan de

Us Dem aaa, 10 Ma Se. Majestät dev Konia haben der Niederländischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft gestat- tet, ihr bisheriges Kapital von 750,000 Fl. auf 1,700,900 Fl, die in 3400 Actien zu 500 Fl. vertheilt sind, zu vermehren.

Durch eine Königl. Verfügung vom 1öten v. M. is eine Kommission ernannt worden, welche über die Zweckmäßigkeit ei- ner Aenderung des Niederländischen Müänzwesens Untersuchun- gen anstellen foll.

Dea C Brússel, 10, Mai. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Adelaide isk gestern Abend um 10 Uhr in Schloß Laeken einge- troffen.

E Gesetz - Entwurf hinsichtlich des Kanals von Zelzaëtre ist in Folge eines von dem Senat dazu gemachten Ainendements, kraft dessen die Hälfte der Kosten des Unternehmens den Provinzen zur Last gefallen wäre, welche zunächst Vortheil von demselben ge: zogen hätten, von dem Ministerium zurückgenommen worden. ODef- fentliche Blätter bemerken: „Man ließ sich in dieser Hin- sicht von einem engherzigen Lokalitätsgeist leiten, und har nicht eingesehen, daß eine Verbindung des innern Flanderns mit der Nordsee durch die weitere Entwickelung, deren das Unternehmen fähig ist, eine politische Bedeutung hinsichtlich der Frage der Frei- heit der Schelde und mithin ein allgemeines Juteresse hat, Die Re- rung wird die Sache nicht aufgeben, und man wird statt eines beson- dern Entwurfs die Summe jährlich auf das Budget seben ; aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte sie auf dem für 1837 erscheinen. Man wird da die Sache näher beleuchten und besser berathen seyn.“

Die Sisungen der Kammern nahen ihrem Ende. Es is von einer außerordentlichen Session im August zur Diskussion des Budgets für 1837 die Rede. Möglich ist es, daß die Kam- mern, bevor sle sih trennen, noch die Geseße über die Militair- Organisation votiren, welche die Stellung der Offiziere hinsichtlich des Avancements und des Verlusts ihrer Grade in bestimmten Fällen festseben. Für den leßteren Fall wird ein aus sieben Mi- litairs, je nah dem Range des angeschuldigten Offiziers, zusam- mengeseßtes Untersuchungs-Gericht seine Meinung abgeben, nach welcher dann der König entscheidet. Deut P land

Dresden, L Mat Nt Korr) Am bten di fand vor Sr. Königl. dem Prinzen Mitregenten ein in dieser Art seltenes Exercitium statt; nämlich ein Gewehr- und Ba- jonettfechten, verbunden mit Gymnastik und Manövern im Feter. Es wurde von dem Offizier- und Unteroffizier-Corps und den besten Fechtern des Leiv - und ersten Jnfanterie- Regiments aus- geführt und gewährte ein höchst imposantes Schauspiel. i:

Am Leipziger Thor , wo nun die Leipzig-Dresdener Eisen- bahn múünden soll, war von der Leipziger bis zur Köbnigsbrücken- Straße das Terrain schon früher zu einem neuen Stadttheil ersehen worden, dessen Ausführung nunmehr entschieden ist. Jm sogenannten Jtaliänischen Dörfchen verschwindet von den alten Häusern eines um das andere auf Königliche. Kosten, um den beabsichtigten Königlichen Neubauten (Theater, Gewächshaus, Monument des Hôchstseligen Königs u. s. w.) Plaß zu machen, so daß an die Stelle dieser Hütten neue Zierden für unsere Hauptstadt treten werden. 5 __ Während die Bewohner Dresdens überall, wo Hülfe Noth thut, mit vollen Händen unterstüßen, steht es um -den gewöhnli- chen Haupt-Allmosenfonds äußerst mißlich, besonders seit dem lebten Landtage, wo die Stände die bis dahin aus Staatskassen zugeschossenen 15,000 Thaler jährlich gestrichen haben. Es ist nun, um das Defizit zu decken, eine Stadtumlage auf Viktua- lien angeordnet worden, die aber mit scheelen Augen angesehen wird, da man dabei auf den Scheffel Roggen 4 Groschen abge- ben muß. : i

Darmstadt, 7, Mai. (Schwäb, Merk.) Unsere Kam- mern sind jest über ein Jahr versammelt, und nächsten Montag hält unsere zweite Kammer ihre 144ste Sikzung. Noch ‘immer läßt sich der Schluß des Landtages mit einiger Gewißheit nicht vorausseben. Die zweite Kammer ist je6t wieder mit dem Forst- Strafgeselz beschäftigt. Es war schon zweimal in derselben, aber da die erste Kammer den Beschlüssen der zweiten Kammer nicht zutrat, wurden Recommunicationen nöthig. Das Gesel über Ablösung der Grund-Renten wird ebenfalls nächstens wieder zu neuer Berathung kommen. Der Bericht des ersten Ausschusses der zweiten Kammer, welcher vermittelnd zwischen die Beschlüsse der zweiten und die so sehr abändernden Beschlüsse der ersten Kammer tritt, ist im Drucke begrissen. Man vermuthet, daß alles Mögliche gethan werde, jenes Gesez zu Stande zu brin- gen. Indessen liegt dann auf der Hand, daß es auf eine für die Verpflichteten und fúr die Staats - Kasse so vortheilhafte Weise, als man anfänglich beabsichtigte, nicht möglich seyn werde. Das Junteresse des Publikums an den Verhandlungen nimmt übrigens sichtlih ab. Auf den Gallerieen der zweiten Kammer findeit sich selten mehr als drei oder vier Zuhdrer, und “als neu- lih einmal der Prásident klingelte, damit die Zuhörer sich ent- fernen sollten, indem nun in geheimer Sißung abgestimmt wer- den sollte, machten ihn einige Kammer - Mitglieder darauf auf- merksam, daß gar keine Zuhörer sich zu entfernen hätten, indem die Galleriren völlig leer seyen. E

MUAFchGen/ 10, Mal «Hiesige Blätter {reiben : ¡¡„Ï. Majestät die Kaiserin Mutter von Öesterreich wird, einer allerhöchsten Einladung entsprechend, auf einen Besuch bis zum

l5ten d. hier anfommen; die Gemächer in der Königlichen l sidenz sollen für diesen allerhöchsten Gast schon in Bereitsg, gesekt seyn. Wie man weiter vernimmt, werden sich Kaiserl. Majestät einige Wochen hier aufhalten und sich so) nach Marienbad begeben. Wie schon früher gemeldet, E

auch Se. Majestät König Otto von Griechenland diese 5, MWischo!

quelle besuchen und gebrauchen, und beide allerhdste Hersh ten dúrften gleichzeitig dorthin reisen.“ : Dem Vernehmen nach is ein Theil des Reisegepäctg 9 Maj. des Königs Otto von Griechenland den -16. April einer Griechischen Brigg vom Piräus nach Ancona abgegan, und der König wollte kurz darauf diesem Schiffe folgen j in der zweiten Hälfte des Mai's in Deutschland einzuty, Die Unruhen waren, den neuesten Nachrichten zufolge, gli gedämpft, die Räuber nach Thessalien, die Insurgenten „| Albanien ausgewandert, oder zerstreut und unterworfen q alten Krieger des Fretheitskampfes haben sich, dem Königl, 1

gebote zufolge, aller Orten unter die Waffen gestellt und Uy mit diesen argen Feinden auf ihre Art, d. h. im Guerillasf, schnell fertig geworden. Einige Capitaine der Räuber un) / surgenten \tellten sich mit ihren Truppen bei den König um sich zu unterwerfen, und nachdem sie auf die Königl, geshworen hatten, fochten sie mit der größten Entschiedy, unmittelbar darauf gegen ihre ehemaligen Genossen. Aug i pitaine von bedeutendem Ansehen, wie Hadschi Petros iy sich mit ihren Verwandten und allen Waffengefährten unte Königlichen Anführer gestellt, und diese Bewegung, wel, alte Streiter der Unabhängigkeit, die es wünschten, wiede! Thätigkeit gebracht hat, ist von einer solchen Wirkung gew, daß man die Wiederkehr ähnlicher Scenen, wie die q Gränze und in Akarnanien, nicht mehr zu besorgen haben df Augsburg, 11. Mai. Mit dem 11lten Tag des Mi} nats, an welchem nach der „Kreuz-Kirche‘““, zu dem dort h lichen „Wunderbaren Gut“, eine starke Wallfohrt geht F Prozession gehalten wird, ist auh ein Blumenfest verbun an dem die hiesigen Kunstgärtner ihre Frühlingskinder zur und zum Kauf darbieten. Dicser Genuß wäre uns dig bald verschneiet worden, aber es fonnte, wie der Landmann ¡f heute vor Kälte nicht schneien. Leider haben wir seit zwei! gen eine empfindliche Temperatur, diè jeden Morgen Eis, fert, und im Ogterlande soll viel Schnee gefallen seyn, trockene Luft ddrrt das Erdreich aus und droht dem Viehsy zu schaden, wenn nicht bald Regen “eintritt. Jnzwischa, nicht nur bei uns die Witterung so ungünstig, sondern im zen südlichen Deutschland. | Stuttgart, 10, Mai. Der von der Abgeordneten mer bereits angenommene v. Zwergernsche Antrag zu Art, des Exproprigtions-Geseßzes in Betreff des Schä Verfahrens wurde in der heutigen Sißung derselben Kam vielfach, als jedes größere Unternehmen im hôchsten Gra schwerend, nachträglich angegriffen, und Kanzler v. Wh stellt den bestimmten. Antrag, diesen Beschluß zurückzunehy und den ursprünglichen Artikel des Regierungs-Entwurfs (s nehmen. Dieser Antrag ward mit" 45 gegen 40 Stim angenommen. Der Abg: v. Zeller sagte: „Jm Art. 10 is die) von Uebertragung eines Theils der Geseßgebung an Privaten. Ch

man leicht darüber hinweg, würde fuan dieses Recht der Sth

vergeben, und die Nachwelt würde schreien. (Bewegung in schiedenem Sinne.) Er habe kein so großes Vertrauen in itge einen Departements - Chef noch iy den ganzen Geheimen-Rill daß er denselben überlassen könne, das Expropriations- Ret Privaten zu übertragen. Der jeßige Departements - Chef ein sehr talentvoller, verehrungswürdiger Mann, aber nach

kônne ein schlechter Minister kommen, wie auf schdnes Va schlechtes folge. Mit den Eisenbahnen (fuhr der Redner s geht es wie e:nem empirischen Arzte, der einem Schmidt( Rezept verschrieb, dem es half, während ein Schneider dw taub. Darum {rieb er an sein Buch: Das is gut f einen Schmidt, aber nicht für einen Schneider. (Man la So wird es wohl auch mit den Eisenbahnen seyn, dieg seyn mögen für ebene Länder, aber nicht für bergige. F Redner fuhr noch eine Zeit lang fort, in humoristischem Y seinen Antrag zu begründen, würzte dabei seinen Vortrag di Fragen und Ausrufungen, die an seine Nachbarn gerichtet s und {loß mit dem Antrage , daß alle Verleihunger von Ÿ zessionen an Privat - Gesellschaften die Zustimmung der Sti haben müßten. Geheime Rath v. S chlayer machte beme daß es ganz der, bereits verworfene Antrag des Abgeordn Menzel fey. Nach einer weiteren Debatte {lug Uhland dew Artikel 10 wieder an die Kommission zu verweisen. Uhlandsche Antrag ward hierauf mit 47 gegen 37 Stinn angenommen und somit der fragliche Artikel an die § mission zurückgewiesen. rathung des Budgets.

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Bern, 9, Mai. Das Dokument über die Trennmn\l /

Doppel-Bisthums Chur und St. Gallen, welches der f

Nuntius in der Schweiz der Regierung von Graubündten Wt sandt hat, lautet wie folgt:

„„Philipp vou Angelis, Patrizier vou Ascoln, durch die n (Gottes und des apostolischen Stußles Erzbischof von Carthago, VY lat des Hauses Gregor’s AV!., unseres durch göttliche Vorsicht t wählten ‘Papstes, Assistent des apostolischen Stuhles, Nuntius l! Helvetien, Rhätien und Wallis, wie auch bei den Städten und N zesen von Konstauz,- Basel, Sittcu, Chur und Lausanne bevollmi® ¡igter Gesandter. Uls Se. Heiligkeit Papst Gregor XV1, in seil ibu obliegenden Vorsorge für alle Kirchen und daher aud für die zwei verwaisten und zu gleichen Rechten verein Kircheu von Chur und St. Gallen ans freiem Antrieb u kraft seiner Machtvollkomumenheit in eimr Konsistorial - Versa lung deu 6. April verflossenen Jahres j Joh. Georg Laurenz Bossi, Kanonifus der Kathedrale zu Chur 10 Kapitular- Vikar derselben Diözese, zum Bischof beider genauntl

Kirchen ernannt und eingesezt hatte, hat Sie durch cin Dei

vom 25, März des nämlichen Jahres ausdrücklich \ich vorbehal! hinsichtlich jener Kirchen diejenigen Maßregeln zu ergreifen, ! in Bezug auf Verhältnisse, Oertlichkeiten sowoh! als M Personen die geeignetsten sevn möchten, zu größerer Ehre h tes der Kirche und zum ewigen Heil der Gläubigen, Ju M wägung der Lage jener Dibzesen und Berücksichtigung d

Wünsche der unter sich uncinigen Kantone, hat Se. Heili f um zu verhindern, daß die Vereinigung genanuter Diüceseu, w(®}

ciuzig zum Wohl der Gläubigen gebildet worden, nicht zu ihreul tg nen Schaden gereiche, aus oberhirtlicher, väterlicher Vorsorge, V eigeneu Antrieb und vermöge apostolischer Machtoollkommenhcil f rubt, durch cin Konsisiorial- Dekret vom 23sten des Monats 2 die Trennung der Diözesen Chur und St. Gallen, die unter glei Rechten, laut Bulle vour 2. Juli 1823, waren vercinigt word

Die Kammer schritt sodann zur (F

Se. Hochwürden H

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Iite, entgliedert, getheilt und getrennt sey, und erflären iveiter, daß rsonen beiderlei Geschlechts und Einwohner, sowohl weltlichen als

geistlichen Standes, Priester, elten und Mönchs- Ordeu ¿en Ranges, Standes, Ordens und Berufs, die in der Diözese { Gallen sich befinden, von der ordentlichen Gerichtsbarkeit des hofs von Chur einstweilen befreit, getrennt seyn und als solche chtet werden sollen, und nichts soll diesem entgegen stehen, was

1 | 28 s 2 etreff vorliegender Sache auch befonders augeführt werden

Innte- Gegeben zu Schwyz, in unserer Residenz, 26. April 1836.

__ (Folgen die Unterschriften.) Der Regierungsrath von Basel-Landschaft hat unterm 3. Mai q Schreiben an die Regierung der Stadt Basel erlassen, worin ezeigt wird, daß der Regierungsrath von Basel-Landschaft, heauftragt vom dortigen Landrath, in Betreff des von Seiten y Stadt Basel bisher gehinderten freien Gewerb - Verkehrs, gemessene Segenmaßregeln eintreten zu lassen, sich vorerst mit begnügt habe, diesen Auftrag bloß auf die Verkehrs-Artikel y Schneider, Schuhmacher, Bäcker und Mekger anzuwenden ; h Maßregel ader mit dem löten laufenden Monats in Wirk- keit treten zu lassen, und zwar so, daß von besagtem Zeit- nfc an feine Artifel oder Fabrikate der bezeichneten Hand- bts Klassen mehr auf die Landschaft gebracht werden dürfen, drigenfalls selbige kfonfiszirt werden wurden. us den Fabrif - Orrcen des obern Elsasses wird unterm Mai gemeldet, daß nun allen Angehörigen von Basel-Land- haft bei Strafe der gewaltsamen Entfernung befohlen worden den Französischen Boden bis zum 1. Juni zu verlassen.

Spanten.

Madrid, 2. Mai. Die Hof-Zeitung meldet nunmehr amtliher Form die Ernennung des Grafen von Almodovar Minister der auswärtigen Angelegenheiten und die des Ge- als Rodil zum Kriegs-Minister.

Dasselbe Blatt berichtet ferner die Ernennung des Ge-

rals Ramon Sanchez Salvador, kommandirenden Generals -

Provinz Huesca, zum Ober - Befehlshaber - des Lagers von jbraltar, und des Brigadiers Evariste San Miguel zum in- imistischen General-Capitain von Aragonien.

Durch ein Königliches Dekret vom 1. Mai werden die df- (lichen Audienzen bei der Königin an jedem Sonnabend, wenn y sich im ‘Prado oder in Madrid befindet, wieder hergestellt.

Jn der Sißung der Proceres-Ka mmer vom 29, April gte der Marquis von Miraflor es, in Abwesenheit des Con- s:Práäsidenten und des Kriegs - Ministers, den Minister des

Mnern, ob matt über das Gerücht, daß mehrere constitutionnelle

ziere, die bei-den lebten Gefechten in Catalonien in die Ge- jgenschaft der Insurgenten geriethen, erschossen worden seyen, 1s Bestimmtes. erfahren habe. Er wünschte, die Regierung

hte für Catalonien dieselbén Maßregeln ergreifen, wie für Na-

va, Der Minister des Jnnern erwiederte, daß er nichts heres úber diesen Gegenstand wisse, doch habe er erfahren, ; den Karlisten 100 Gefangene wieder abgenommen worden en, und daß Cabrera neue Excesse begangen habe. Er fügte zu, daß die Regierung die von dem vorigen Redner gemach- Bemerkungen in Erwägung ziehen werde. Jn der Sibung der Protfuradoren-Kammer vom 30. ril zeigte der Conse,ls-Präsident an, daß die Königin an sie gerichtete Bittschrift in Betre} der Aufhebung der dster in Erwägung ziehen ‘werde. Herr P are jo sagte darauf, habe nebst 20 anderen Mitgliedern gegen die von der Regie- 1g erlassenen Dekrete über den Verkauf der National -Güter testirt. Sie hätten eine Petition deshalb unterzeichnet, und zleich dieselbe, dem Reglement der Kammer gemäß, durch drei Immissionen gegangen sey, so hätten doch zwei Kommissionen )t gestatten wollen, daß sie in einer dentlichen Sißzung dis- irt werde. Sie hätten darauf die Petition auf das Büreau Präsidenten niedergelegt, der sie aber, als dem Reglement bider, nicht habe annehmen wollen: weshalb sie sich nun ge- higt sähen, einen Protest einzulegen. Die Herren Gamindez d Florez Estrada unterstüßkten den Herrn Parejo. Französische Blätter enthalten nachstehendes Schrei- aus Madrid vom 2 Mai: „Das Ministerium befindet wieder in seiner provisorischen und ungewissen Lage. Der neral Rodil ist das einzige neue Mitglied, welches bis jeßt, d nur untèr gewissen Bedingungen (siehe Nr. 132 der haats-Zeitung), in das Kabinet getreten is. Die Herren Gon- h und Ferrer, aber namentlich der Erstere, haben die aus- ehnteste Mitwirkung der durch den Quadrupel-Traktat mit anien verbündeten Mächte zur Bedingung ihres Eintritts das Ministerium gemacht. Der Conseils - Präsident de diese Bedingung auh angenommen haben , allein h fonnte sich nicht über die anderen Mitglieder des neuen inets einigen. Die Unterhandlung wurde daher abgebrochen. nun die dffentliche Meinung zu sondiren, sprengten die po- schen Freunde des Herrn Mendizabal aus, er habe seine Ent- Ung angeboten. Wir können indeß versichern, daß dies uicht hrúndet i, und daß er mit dem Grafen Almodo- , als Minister der auswärtigen Angelegenheiten, dem neral Rodil, als Kriegs - Minister, dem Herrn Heros, Minister des Innern, und dem Herrn Becerra, als stiz - Minister, sich bis aufs Aeußerste behaupten wird. {t Marine-Minister wird heute Abend ernannt werden. Die ahl des Conseils - Präsidenten is auf Herrn Chaon gefallen, {d gegenwärtig in Ferrol aufhält. Man glaubt jedoch t, daß cin so zusammengeseßtes Ministerium sich lange wird fen fônnen, Morgen werden beide Kammern Sißungen ten. Die Proceres-Kammer wird die Diskussion des Geseb- wurfs über die Verantwortlichkeit der Minister fortseßen, d in der Prokuradoren - Kammer wird das Wahl: Geseß ver- i Werden, Die wiederholten Gerüchte von einer Înter- tion dlankreichs werden hier sehr günstig aufgenommen.“ ller Das am 5. Mai von den Anhöhen von Ayese erlassene Lttin des Generals Evans über den in der Nähe von San Man “erfochtenen Sieg lautet folgendermaaßen : sultat ruppen der Konigin haben cin glänzendes und wichtiges Lui Plage at. Alle Werke, die der Q seit vier Monaten vor Stutu aufgeführt hatte, R aR [chr heftigen Kampfe Mtidigung cen worden. i Diese SLVtE , so wie das zu ihrer h; 9 bestimmte Geschüß , nd jeßt in unserer Gewalt und machen S erden hinreichen, um e ersteren dem Boden gleich Fen Vau isi zu beklagen, daß dieser Sieg N ohne beträcht- N eie nua, Le De hig gewoidey e; Beräcihniß von denen u erten, An tawmpfun- Undeten Mg D, doch beträgt dic Zahl der Todten und Ver- oldaten, “Fp nicht weniger, als 60 40 Yfsslzterc und 600 700 ander ay Fie, Spanischen und Englischen Divisionen E Gen wierige Operase! und Muth; und allerdings war auch für diese

It mir gu alizu eine solche Tapferkeit und Beharrlichkeit nöthig. Es \

î Iz r V 0. “i P »Ce Wi 0 . t t a uy auszusprechen. Kraft des erwähnten Beschlusses, und dazu Ä eit, wor! Worten, um der Unerschrockenheit und Zwemäs Sr. Heiligkeit unserm Herrn bevollmächtigt, crfläreu wir, dirchet bs igen Lord Yohn Hay die Truppen der Königin unterstügte,

L Mat Vicderfahren lassen. Bei Tagesanbruch, wenige Mi-

Kirchsprengel vou St. Gallen mit allen seinen Pfarreien / “Benes! Stiftern und Klöstern und sowohi writlichen als flösterlichen E zien, bis und so lange vom heiligen Stuhl anders beschlossen wf

en n / / S N RENEDE, 1 atte dem Beginn des Kanpfes, lief Se. Herrlichkeit mit der

{ 19 T U ck44 ‘(t Ÿ Phöuiz und den Dampfböten „Salamander““ und „Ko

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met“ in die Bai ein. Am Bord dieser Schiffe befanden fich das 4, und 8. Regiment der Legion unter dem Kommando des Oberst-Lieu- tenants Godefroy und des Majors Harley. Die Dienste, welche von dieser Verstärkung unmittelbar darauf geleistet wurden, sind außer- ordentlich gewesen. Auch die Englischen Schiffe eröffuecten eiu leb- haftes und wohlgerichtetes Feuer auf dic leßten Verschanzungen des Seindes. Der „Phönir““ namentlich richtete seine Mörser mit wun- derbarer Genauigfeit; seine Bomben trafen ihr Ziel auf cine Ent- fernung von 4500 Fuß und eröffneten eine Bresche in den feindli- chen Werken, durch die unsere Truppen in das Innere eindrangen. Der Feind vertheidigte sich mit beispielloser Hartnäckigkeit, wurde jedoch zuleßt völlig in die Flucht geschlagen.“

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__ Lissabon, 29. April. (Times.) Das neue Kabinet be- steht aus 4 Pairs und 2 Deputirten. Die Exminister Louls, Mouzinho d’Albuquerque und Loureiro hatten noch einen Ver- such gemacht, sich zu halten, jedoch unter der Bedingung, daß Prinz Ferdinand niht Ober-Befehlshaber des Heeres werden sollte; die Königin erwiederte ihnen aber, sie brauchten sich keine weitere Mühe zu geben. Der Prinz hat das bte Jäger- Regi- ment, zu dessen Oberst er ernannt worden, gemustert, und wurde mit großem Jubel empfangen, worauf er den Gemeinen 100 Sovereigns und dem Musik-Corps 25 schenkte. Am 26. April war wieder Musterung. Der Prinz trug seine Uniform als General-Feldmarschall. Die Königin und ein glänzender Gene- ralstab, worunter der Herzog von Terceira und der Marschall Saldanha, waren zugegen. Im Publikum hörte man aber kein Vivat. Abends beehrte die Königin nebst dem Prinzen und der Herzogin von Braganza den Ball des Lissaboner Klubs mit ih- rer Gegenwart. . Es waren an 700 Personen, fast sämmtlich in Uniform mit Ordenssternen, anwesend, worunter der hohe Adel, das diplomatische Corps und die Britischen Marine - Offiziere. Heute, als am Jahrestage der Charte, soll eine allgemeine Mu- sterung der Linientruppen und der National-Garde stattfinden.

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Die Morning Chronicle und die Times enthalten Privat-Nachrichten aus Konstantinopel vom 13. April. Da- nach sollen die Cirkassischen Bergvölker zu Anfang März einen Russischen Transport, der von Taman ñach Tiflis bestimmt war, überfallen und genommen haben. „Die Straße nah Georgien““, sagt der Korrespondent des erstgenannten Blattes, „ist sehr un- sicher, und es sind bedeutende Truppenmassen erforderlich, um sie zu decken. Man hat verschiedene vergebliche Versuche ge- macht, um von Anapa aus längs der Küste eine neue Straße zu eröffnen, wodurch. der Weg um den dritten Theil verkürzt werden würde. Die jebkige Marschroute nah dem nördlichen Kuban ist nicht nur ein bedeutender Umweg, sondern wird auch von den Cirkassiern und von den unbezähmbaren Bewohnern Daghistans beunruhigt. ‘‘ Vom Oberst Chesney, der die Eu- phrat - Expedition leitet, waren günstigere Nachrichten in Kon- stantinopel eingetroffen. Er war von seiner Exkursion zu den umwohnenden Arabischen Stämmen und zu Reschid Pascha nach Bir zurückgekehrt, und die Expedition, zu deren Vorrücken man Alles in Bereitschaft e hatte, sollte zu Anfang des Monats März aufbrechen. Der Oberst beklagt sich bitter über die Jn- triguen Ibrahim Pascha's, der Alles versucht hatte, um die Ex- pedition rückgängig zu machen. Am 9. April war ein Engli- sches Dampfboot, der „Essex“, in Konstantinopel angekommen. Die Eigenthúmer hatten es zu regelmäßigen Fahrten zwischen dieser Hauptstadt und Trapezunt bestimmt; man versprach sich aber keinen günstigen Erfolg von dieser Speculation, da der hohe Preis der Kohlen in der Levante nicht erlaubt, das Passagier- geld und die Fracht niedrig zu stellen. Die schon bestehende Dampfschifffahrt zwischen Konstantinopel und Smyrna hat aus demselben Grunde den Unternehmern nur Schaden gebracht.

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Berlin, 16. Mai. Mit der eingetretenen milderen Jah- reszeit hat der See - Verkehr in den drei Hafenpläßen des Regierungs - Bezirks Köslin eine neue Regsamkeit gewon- nen. Es liefen im verflossenen Monat daselbst 26 Schiffe Und chen 0 vie De en, U Of Un 53 Bôte gingen in See. Der Werth der in jenen Pläben eingegangenen Waaren wird auf 29,910 Rthlr. , derje- nige der ausgeführten Waaren auf 46,412 Rthlr. angegeben. Unter den Ausfuhr - Artikeln sind besonders zu bemerken: für 23,113 Rthlr. Leinwand, wovon ein Drittheil nah Kopenhagen ging, so wie 304 Klafter Brennholz eben dahin; ferner 615 Ctr. Thierknochen, 2584 Scheffel Hafer, 783 Ctr. Syrup, Rüböl, Rapskuchen, nach inländischen Seepläben. Die Einfuhr vom Auslande war nur gering und beschränkte sich hauptsächlich auf 605 Tonnen Häring, für 987 Rehlr. Brucheisen und einige Ma- terialwaaren. Jn der leßten Hälfte des verflossenen Monats war der Lachsfang an der Küste des genannten Departements so ergiebig, daß der Preis an einigen Strandorten bis auf 1!/, Sgr. pro Pfd. fiel und starke Versendungen gemacht wurden.

Im Jahre 1835 sind bei der Civil- und Militair - Be- völkerung des Regierungs-Bezirks Marienwerder ehelich getraut : 5958 Paare, geboren 21,421 Kinder, gestorben 14,027 Perso- nen, mithin 7394 Personen mehr geboren als gestorben. Jm Jahre 1834 zählte der Regierungs - Bezirk überhaupt 464,357 Seelen, hierzu die Mehrgeburten von 7394 pro 1835, giebt die jeßige Bevölkerung auf 471,751 Seelen an. Von den im Jahre 1839 Geborenen waren 11,078 Knaben und 10,343 Mädchen, unter welchen 245 Zwillings- und 2 Drillings-Geburten vorge- fommen sind. Unter den Gestorbenen erreichten 99 ein Alter von mehr als 99 Jahren.

Jm Deutsch-Croner Kreise des Regierungs - Bezirks Marienwerder isst das (schon vor einiger Zeit in der Staats- Zeitung erwähnte) Verbrechen sehr häufig geworden, Schaafe in der Absicht zu tödten, die Häute mit der Wolle zu entwen- den. So fand ein dortiger Freischulz unlängst, als er des Mor- gons seinen Schaafstall betrat, 43 Stück Schaafe geschlachtet, über einander geschichtet und der Häute beraubt.

Lrt Mr 1 M L DELOTS ——

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Handbuch für Kaufleute, oder Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Handels und Manufakturwesens der Schifffahrt und der Bankgeschäfte, mit steter Beziehung auf Mational-Dekonomie und Finanzen. Nach dem Eng- lischen des J. R. M’Culloch in alphabetischer Ord- nung frei bearbeitet und mit den nöthigen Anmerkungen und Zusäßen versehen von C. F. E. Richter. 2 Bde. Supplementbd. 1. Lieferung (bearb. von L R. Schmidt.) 935, 1064 und 432 S. gr. 8o. Mit 4 Karten und lanen, Stuttgart, J. G. Cotta’sche Buchhandlung,

S2 35,

Das BDictionary, practical, theoretical and historical, of com- merce and cominercial navigation, von M’ Cullochch (Professor der Staatswissenschaften an der Londoner Universität) wurde bei seinem Erscheinen im Jabre 1832 ín England mit ebeu so allgemeinem als verdientem Beifall aufgenommen, und ungeachtet der Stärke der «r- sten Auflage und des nicht unbedeutenden Preises (2/4 Pfd. St.) ward bereits 1834 ein zweiter durchgehends und bedeutend verbesser- ter und vermehrter Abdruck nöthig. Nur in cinem Lande, wo Ailes, was Verwaltung, finanzielle Verhältnisse, Handel, Verkehr und Ge- werbe betrifft, der Kenntnißnahme eines Jeden völlig freigegeben if, und das Daseyn eines Centrums diese Kenntnißnahme erleichtert, konnte ein solches Werk cutstehen, das so manche Zweige des dem Geschäftsmann wie jedem Gebildeten theils nöthigen, theils wün- schenswertben Wissens umfaßt und mit solcher Gründlichkeit in das Detail der Praxis sowohl als der Theorie cingcht. Hr. M'Culloch bekenut, daß er von der Regierung so wie von den Manufafturiïternr und dem Haudelsstande vielfa unterstüßt worden is. Sein Buch macht dem Kaufmann und dem Seefahrer manches fpeziclle Werk über Waarenkunde, Technologie, Handel, Schifffahrts - Verhältnisse, Geographie u. s. w. entbehrlich, indem es über alle dahin einsch!a- gende Gegenstände die nöthige, schr oft ausflihrlihe Ausfunft giebt. Viele- einzelne Artifel sind so erschöpfend behaudelt, daß sie als werthz volle Monographien gelten können: und es möchte selten der Fall eintreten, daß dies Handbuch cine wirkliche Lücke darböôte, der einen Zweifel ungelöst ließe.

Es war natürlich, daß der Verfasser vor allen Großbritauien berüsichtigte und flir seine Landsleute schrieb, und man fann faum sagen, daß sich hieraus ein Uebelstand für Leser aus anderen Natio- nen ergäbe, da die nterkantilische Stellung und. die Institutionen des genannten Staates von so großer Wichtigkeit sind. Wir wollen damit nicht behaupten, daß nicht noch viel mehr, als wirklich geschehen, in der Bearbeitung füglich hätte abgekürzt oder weggelassen werden kön- nen, wenigstens scheinen die Kontinental- Staaten verhältnißmäßig zurücfzustehen. Um diesem abzuhelfen, wäre freilich nicht sowoht eine Ueberseßung, als eine völlige Umarbeitung nöthig gewesen, und ee fragt sich, ob felbst der ausdauerndste Fleiß das gewünschte Resultat herbeizuführen im Stande gewesen wäre. Sonst muß mau dem (ébérseuet das Zeugniß geben, daß er höchst gewissenhaft gearbeitet und das Original an sehr vielen Stellen ergänzt und berichtigt hat.

Um einen ungefähren Begriff von dem Reichthum und der Maun- nigfaltigfeit dieses Buches zu geben, dürfte es niht unpassend scyn; einige wenige unter denjenmgen Artikeln namentlich anzuführen, wel: che eine besondere Aufmerksamkeit verdienen und sih dur schr sorg- fältige und ausführliche Behandlung vorzugsweise auszeihnen. So imt ersten Bande: BVanken und Bankwesen, worin vorerst die Bank vou England historisch sowohl, als ihrer Einrichtung, ihrem Ver: fahren, ihren Geseßen und Privilegien nach, besprochen wird, wel- cher fodann die Provinzial - Banken Englands, die Schottischen und Jrischen, und endlich die der übrigen Länder folgen, letztere mit den Vereinigten Staaten beginnend, und zur Banque de france, der Ham- burger, der Dänischen u. . w. übergehend. Der die Kontineutal- Banken betreffende Theil ist eine werthvolle und fleißig gearbeitete Zugabe des Ueberseßers. Ferner die Artifel: Baumwolle, mit fast ausschließlicher Berücksichtigung Englands, wobei freilich Anga- ben über andere Länder, namentlich Belgien, wünschenswerth gewe- sen wären; Bergelohn (die Verglitung an solche, welche Schiffe, Ladungen 1. st. w. ganz oder zum Theil gerettet haben), mit interes- santeu Zusägen des Uebersezers; Buchhandel; Calcutta, eine de- taillirte Darstellung des Handels und Verkehrs dieser Hauptstadt Bengalens, nebst statistischen Tabellen Uebersichten der ein- und aus- geführten Waaren ; Canal und Canäle, mit Ausnabme Großbri- taniens vielleicht weniger ins Einzelne gehend, als man wünschen dürftc; Canton, nebst sehr schäubaren Bemerkungen über Chinas Handel mit- Indien, England, Nord-Amerika, und einer Zusammn:en- stellung der Ein- und Ausfuhr-Artikel; Colonieen und Colonial- Handel, besonders ausführlich über die Britischen Colonieen und deren Handels-Verhältnisse, ein Gegenstand, über welchen England in den Wer- fen Edwards und des neuerlich auch bei uns eingeführten Mont - gommery - Martin vortreffliche Arbeiten befizt. Daun kommen vor: Docks (die Großbritauischen cin Auffas , der 94 Seiten umfaßt), die Beschreibung derer an der Themse, in Liverpool, Bri: sol, Hull, Goole und Leith, nebst ciner schr detaillirten Angabe der Taxpreise, Lagermiethe und sonstigen Gebühren und Unkosten bei Bes nußung für Fahrzeuge und Waaren: Ein- und Ausfuhr Groß- britaniens, Verordnungen in Bctreff derselben, nebst Angabe der Contreband-Waaren und einerk?tabellarischen Uebersicht des Großbri- tanischen Handels nach Qualität, Quantität und Werth der Artifel : Hamburgz Handei, dessen Ursprung und Verzweigungen, Briti- scher Binnenhandel, jener anderér Länder; Handels-Beschränkungen, Abgaben, Gesellschaften, Verträge, wobei viele der nenen Traktate Europäischer Mächte mitgetheilt *werden.

Gehen wir nun zum zweiten Bande über, so finden wir folgende vorzüglich bemerfenswerthe Aufsäße: Korngeseße, dercn Ge- schichte von dem beshränfenden Ausfuhr - Geseß unter Hrinrich V1. (1436) an bis zu 9 Georg IV. e. 60, und idre Grundsäße innerhalb des Landes und im Verkehr mit der Fremde, so wie die Berhältnisse des Getraidehandels nebst tabellagrischen Ucbersichtén der Preife und des Verbrauchs; Alles mit entweder ausschließlicher oder vorberr- schender Berücksichtigung Großbritaniens. Dem Kornhan del! ande- rer Staaten sind ciuige Schluß-Bemerkungen gewidmet, die indeß nicht völlig gentligen, z. B. jene über die Häfen des s{chwarzen Mecres, wovon übrigens mehr im Artikel Odessa. Auch Sicilien und dessen Korngeseke, die nicht ohne Wichtigkeit, werden übergangen. Lebens. Versi- cherung uud Lebdens- Versicherungs - Austalten, nebî cin:r Uebersicht der von den verschiedenen ‘(30) Britischen Lite-assurance- sgocieties geforderten Prämien; Leibrenicn und FInteressen: Metalle (edie), deren Hervorbringung und Verbrau: Mün zen, nebst Münztabellen, ‘in der Uebertragung bedeutend umgearbeitet : New-York, ein Tablean des Handels und der Schifsabrt dex Vereinigten Staaten nebst dem neuesten Zoll - Tarife d. F 1833 (ivelcher, wir wissen nicht, warum, Englisch mitgetheilt i) entdaltend. Einer der inhaltreichsten Artikel ist der über dic Ostindischen Com- paguieen, die Englische und die Dänsche. Die erstere wird ton ihrer ursprünglichen Stiftung im Jahre 1690 an (die erste Erpedi- tion nah FJudien wurde 1601 uuternoumen und das Ge schwader dlied 15 Mouate unterwegs) bis zu unscren Ta: gen sowohl historisch als merkantilisch betrachtet, und zugleich eine Ucbersicht der Größe , Einwohnerzah!, Einfünfte des Britischen Indiens, so wie der tributaircn und unabhängigen Reiche geliefert. Die Artike! Schiffe, Schifffahrt-Geseze, SeelcÄte, See recht geben genügende Auskunft, leßterer wenigstens summarisch auch für andere Staatenz die über Seide, Sklaven, Steiufkoh:- len, Versicheruugen (gegen Feuers- uud Secegefahr), Wall fisch fang, Wechselgeschäfte, Wege, Wein, Wolle, Zucker, fün nen wir, mit Uebergehung einer Menge anderer, uur in der Kürze anführen, da der Raum cin weiteres Eingehen nicht Festattet.

Der flcißige und fkenntnißreiche Bearbciter dieses Handbuches starb furz nach Vollendung dessc!ben, und Herr Schmidt übernahm es, die Zusäße der zweiten Auslage des Originals in cinem Suppl|e- mentbande zu geben. Diese Spaltung des Werfes bat nuu aller-