1836 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gewiant immer mehr Grund, und es machen sich alle die ge- wöhnlichen Vorboten eines solchen Ereignisses bemerklich , \o daß kaum daran zu zweifeln ist. Die „Times‘/ weist sehr rich- tig darauf hin, daß einige Kollegen des edlen Lords in der leß- ten Zeit von ihrem sonstigen gehaltenen Benehmen so sehr ab- gewichen sind, als wollten sie sich darauf vorbereiten, ihre Pläße unter einer erbitterten Oppositions-Partei einzunehmen, oder als wollten sie vielleicht versuchen, ob es ihnen durch Wetteifer in leidenschaftlicher Heftigkeit gelänge, die erledigte Premier-Stelle zu bekommen.““

Heute fand in der Erxeter-Halle wieder die Jahresfeier ei- zes protestantischen Vereins statt, nämlich die neunte der Bri- tisch - protestantischen Reformations - Gesellschaft. Herr Finch,

Mitglied des Unterhauses, führte den Vorsiß und sprach über die wichtigen Zwecke des Vereins. Seine Rede wurde durch einen anwesenden Katholiken unterbrochen, was unter den jehr

zahlreich versammelten Damen nicht geringe Aufregung und |

Furcht verursachte. Nachdem indeß der Präsident die Anwesen-

den aufgefordert hatte, ihre Sike wieder einzunehmen, sagte er, |

er hoffe, der Herr würde so viel Achtung vor der Versammlung und deren Gesezen haben, daß er nicht durch den Versuch, jeßt zu sprechen, eine Stôrung veranlassen werde. Es fand auch keine weitere Unterbrechung statt. Der Redner versicherte darauf noch alle etv3a gegenwärtige Mitglieder der Römischen Kirche, daß, ob- gleich die Gesellschaft das Motto „Fein Friede mit Rom“‘“ ange- nommen habe, sie doch gegen ihre Brüder, die jener Kir- che angehörten , friedliche und redlihe Gesinnungen hege. An demselben Orte fanden kürzlich noch mehrere Versammlungen statt, von deren Zwecken und Resultaten Folgendes das Wesenr- lichste ist, Am Îten wurde daselbst die 31ste General-Versamm- lung des Britischen und auswärtigen Schul - Vereins gehalten. Der Saal war vollgepfropft, und der größte Theil der Anwesen- den bestand aus Damen, worunter mehrere von Rang. Lord Morpeth, welcher den Vorsik führte, sprach sein Bedauern darüber aus, daß sein edler Freund (Lord John Russel), durch Geschäfte verhindert, nicht, wie es bisher immer der Fall gewe- sen, den Vorsiß führen könne. Der Secretair des Vereins zeigte an, daß er ein Schreiben des Herzogs von Bedford, Vice-Prä- sidenten des Vereins, erhalten babe, worin derselbe melde, daß er durch Krankheit verhindert werde, zu erscheinen, aber dem Schreiben eine Banknote von 100 Pfd. beigelegt habe. (Lau- ter Beifall.) Es wurde fodann der Jahresbericht verlesen, woraus sich ergiebt, daß in der von dem Verein gegründeten Borough-Road-Schule {hon 33,710 Kinder unterrichtet worden find, von denen viele jeßt eine geachtete Stellung in der Welt einnehmen. Die Zahl der neuerrichteten Schulen kommt der in fruheren Jahren gleich. Auch in Westindien gelingt es den An- strengungen der Gesellschafr, allmälig Fortschritte zu machen, und in Griechenland und den Jonischen Jnseln wird die Zahl der Lancaj\terschen Schulen sich bald von 40 auf 118 vermehrt ha- ben. Die Ausgaben des verflossenen Jahres haben die Einnahme um 4587 Pfd. 14 Shill. und 6 Pence überstiegen, und da der Wirkungskreis des Vêreins sich immer mehr erweitert, so müs, jen natürlich auch die Ausgaben sich vermehren; der Secretair prach daher die Hofshutig aus, daß der Berein werde in den Stand geseßt werden, mit ungeschwächter Thätigkeit sei- nen wohlthätigen Zweck zu verfolgen. Es wurden sodann noch mehrere Resolutionen zur Förderung der Zwecke des Vereins angenommen und einstimmig beschlo\ss+n, dem Könige für sein jährliches Geschenk von 100 Pfund, {5 wie dem Herzoge von Bedford fúr die Uebersendung einer gleichen Summe, den Dank des Vereins abzustatten. Die in voriger Woche gehaltene Jahres - Versammlung des Wesleyschen Missions - Vereins war sehr zahlreich besucht. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß von dem Verein 173 Missions - Stationen, mit 290 Missionären, gegründet worden sind; 30 Mis sionâre wurden in dem verflo\]senen Jahre ausgesandt, und sieben waren, nach einem kurzen Besuche in England, wie- der auf ihre Stationen zurückgekehrt. Von den 290 Missionä- ren befinden sich 8 in Westindien. Die Zahl der Kommuni- kanten betrug 54,226, hatte sih also im vorigen Jahre um 5922 Personen vermehrt. Hierbei ist der neuere Zuwachs in Jamaika und der bei den Missionen in Jrland nicht mitgerech- net. Die Missions-Schulen wurden von 43,692 Kindern und Erwachsenen besucht, also von 5727 Schülern mehr, als im verflossenen Jahre. Die Einnahme betrug 65,000 Pfd. und wurde von den Ausgaben um 3000 Pfd. überstiegen. Herr CTrowther überreichte dem Präsidenten eine Banknote von 1000 Pfd. und Herr J. Farmer eine Banknote von 500 Pfd.; es wurden- überhaupt an diesem Tage 1861 Pfd. eingenommen. Aus dem Jahres-Berichte der Gesellschaft zur Beförderung der Sonntags - Feier geht hervor, daß in dem abgelaufenen Jahre von 3900 Landkutschen 1633 und in diesem Jahre von 2950 Landkutschen 1521 die Erlaubniß erhalten haben, des Sonntags zu fahren, ohne die Kabriolets und Kutschen zu rehnen. Auch in Frankreich, heißt es in dem Bericht, sey man sehr thätig, und der Verein sey den Wesleyanern und Calvinistischen Me- thodisten sehr verpflichtet. Die Einnahine betrug im vorigen Jahre §12 Pfund, die Ausgabe 740 Pfund, also blieb ein Ueber- schuß von 72 Pfund; aber der Verein war 363 Pfund schuldig. Der Bericht empfahl die Ernennung eines besoldeten Agenten in London. Jn einer Versammlung des Vereins zur Befödrde- rung des Unterrichts im Christenthum sagte der Dr. Cox in sei- ner Rede unter Anderem , daß es in London 500,000 Sabbath- Schänder gebe, 100,000 Branuntieintrinker, 100,090 Personen, die sich systematisch dem Laster und der Unlauterkeit ergeben hâátten, und 30,090 Personen, die vom Diebstahl lebten.

Vorgestern hielten die Eigenthümer der gestempelten Presse ‘eine Versammlung, in welcher mehrere Resolutionen beschlossen wurden, worunter eine des Jnhalts, daß der Kanzler der Schab- fammer besser gethan hätte, das Maximum einer Zeitungs-Num- mer nach dem Maßstabe des größten bestehenden Blattes festzu- seßen. Jn diesem Punkte scheinen die Blätter aller Farben übereinzustimmen, da sie alle die Herabsezung der Stempel-Ge- bühren höchst ungern sehen, weil alsdann sehr viele kleinere Blät- ter begründet werden dürften. Gestern wurden diese Resolutio- nen dem Kanzler der Schaßkammer überreicht,

Die Herausgeber der „Dublin Review“’, deren erste Num- mer kürzlich erschienen isk, sind Herr O'’Connell, Dr, Wisemann und Herr Quin.

ÄÂls am vorigen Donnerstag in Liverpool eine Kiste, an- geblich Schissszwieback enthaltend, an Bord des Amerikanischen Schifses „Splendid“/, welches Passagiere nah New - York ein- nahm, gebracht werden sollte, gaben die Taue nach, und die Kiste fiel zwischen die Seite des Schiffes und den Quai, wo- hei die eine Seite derselben aufging. Die Matrosen sprangen hinzu, um den Jnuhalt zu retten, fanden aber statt des Zwiebacks einen

lebenden Menschen, der mit Händen und Füßen um sich schlug. Er befand sich, nach seiner Aussage, einige Stunden in der Kiste und hatte einen halben Sovereign bezahlt, um an Bord

9760

geschmuggelt zu werden und auf diese Weise eine freie Ueber- fahrt zu erlangen.

Hier eingegangenen Nachrichten aus Konstantinopel vom 20. April zufolge, hatte die Pforte bis zu diesem Tage schon 34 Millionen Piaster an den Russischen Botschafter gezahlt, und es fehlten nur noch 16 Millionen zu dem ersten Termin. Den Vorschlag des Divans, einen Wechsel auf Mehmed li mit als Zahlung zu geben, soll der Sultan gemißbilligt und es für ap gemessener erachtet haben, Ersteren in einem Schreiben an die Entrichtung der Summe, die er schon am 1. März hätte zahlen sollen, zu mahnen. i

Nicht von der Englischen, sondern von der Spanischen Regierung erwartet man nach dem Siege bei San Sebastian die Befdrderung des Oberst - Lieutenant Evans zum Generval- Major. Sein bisheriger General - Lieutenants - Titel bezeichnet nämlich niht den Spanischen Militair -Rang dieses Namens, den zum Beispiel der alte Castaños hat, sondern nur seine jez zige Stellung als Befehlshaber der Englischen Legion. :

Gestern hielten die Juhaber von Spanischer ausgeseßzter Schuld eine Versammlung, in welcher eine Denkschrift an Hry. Mendizabal wegen ihrer Gleichstellung mit den Inhabern von aktiven Obligationen beschlossen wurde. Der Vorsißer, Herr

Tùornton, meinte, die Spanische Staats-Einuahme werde sich unter Hrn. Mendizabal's geschiéter Leitung von 8 bis auf 13 Mill. Pfd. jährlich steigern, während die gesammte Staatsschuld zwar nominell 169 Mill. Pfd., aber nach dem Nealwerthe nuv 70 Mill. Pfd. betrage. e i

Das Schiff „„Charles‘/ von Charleston soll bei Cape Clear gescheitert seyn, und es sollen dabei an 300 Perfonen das Leben verloren haben.

London, 12, Mai. Die Tory-Blâtter wollen durch» aus das Melbournesche Ministerium aufgelôst sehen; da nun aber troß aller ihrer Behauptungen keiner von den untergeord- neten Ministern austreten wollte, so haben sie jeßt entschieden, daß der Premier - Minister selbs von seinen Kollegen {eiden werde. Diejenigen, welhe das Skandal lieben, wollen den Grund dazu in einer Jntrigue gefunden haben, die zwischen demselben und einer verheiratheten Schriststellerin entdeêt wor- den seyn soll, was hôchst wahrscheinlich zu einem ärgerlichen Prozeß Anlaß geben würde. Andere dagegen wiederholen das alte bied von dem ihm zugeschriebenen Ekel vor dem vo:11 O'Con- nell aufgezwungenen Verfahren seines Ministeriums. Was aber als gewisses Zeichen von diesem bevorstehenden Austritt geltei soll, ist besonders die heftige Sprache, deren sich der sonst jo milde Marquis v. Lansdown am Montag Abend gegen die Tory- Lords bediente, als dieselben über die Aufhebung der Jrländischen Corporationen entschieden; denn sie meinen, dieses follte entweder als Einleitung zu cinem heftigen Oppositions-Verfahren dienen, welches der cdle Lord bald befolgen zu müssen erwarte, oder zu der Befugniß, nach Melbourne cin entschiedener radikales Ministe- rium führen zu dürfen. Zur Bestätigung dieser Vermuthung werden noch einige heftige Aufsäße im leßten Stück des Spec- tators und ein Spleen-Ausbruch in der heutigen Morning Chronicle gegen das Verfahren des Finanz-Ministers hinsicht- lich des Zeitungswesens angeführt. Da ich mir indessen nicht anmaße, das Gras wachsen zu hdôren, so will ich alles diejes da- hingestellt seyn lassen und die- Begebenheiten abwarten. Nur so viel glaube ich einzusehen, daß die Tories weiser thun würden, dermalen die Auflösung des jelzigen Kabinets nicht zu wünschen und noch weniger herbeizuführen: denn da sie selbst die Regierung durchaus nicht übernehmen können, bevor die Irländische Kir- chen - Frage ausgeglichen ist, so könnte kein Wechsel statt- finden, der uns nicht dem Radikalismus um einige Schritte näher brächte. Das Verfahren ihrer Partei in Bezug auf die Corporationen muß (während es die Orangisten irre Und |0- wohl an dem guten Willen als an der Macht ihrer ehemaligen Beschüßer zweifelhaft macht) bei den Katholifen eine Bitterkeit erregt haben, die um so tiefer in die Herzen eindringen muß, als sie aus politischen Rücksichten sich Zwang anthun missen und sh nicht einmal durch das gewöhnliche Mittel von Ver- sammlungen und Reden Luft machen dürfen. Da andererseits die Tories jede Verdunkelung der Anglikanischen Kirche schon deshalb fúr sehr gefährlih halten, weil es ihnen unindöglich scheint, daß die fatholische Kirche sich mit einer Glei chjiellung mit der protestantischen begnügen würde, so folgt ganz natür- (O e E Und U ant oe Gualtung des Slutus quo U segen Voveit (nd, land muy t) ihrer Ansicht nach den Entscheidungen des Parlaments fügen ; und wolle es widerstehen und Gewalt gebrauchen, so möge die Gewalt entscheiden, und es wäre besser, wenn es nicht anders seyn kdnne, daß es sich gänzlich von England losrisse, als daß um seinetwillen das Englische Wesen in seinem mit demselben innig verwebten Kirchenthume gefährdet werde. So stark aber auch die so denkende Partei seyn mag, besonders durch ihren

| Anhang in Jrland selbst, so steht ihr nicht nur die große Masse

der Reformer unter den bischdflichen Protestanten und des grôdß- ten Theils der Nonkonformisten in beiden Jnseln entgegen, fon- dern auch derjenige Theil der Tories, welcher die Kirche theils nur als ein politisches Werkzeug, theils als eine Versorgungs- anstalt für die jüngeren Zweige der Aristokratie betrachtet. Diese werden immer erwägen, ob die Uebel und Gefahren eines Bür- gerkrieges (besonders in Bezug auf unsere politischen Verhält- nisse nach außen) nicht die Vortheile jenes Instituts überwiegen. Jest finden sie sich freilih in jene Partei eingeschlossen und so

c R 4 09 F m Lihovalisnug * Zei gefesselt, daß sie in all ihrem Thun dem Liberalismus der zeit nur hindernd entgegensktreben und, so lange sie nicht im Amte sind, weit entfernt, etwas Positives in Vorschlag zu bringen, je6t wirklich zu dem verzweifelten Entschlusse gekommen sind, lieber bewährte Jnstitute zu zerstören, als sle erneuernd umzuge- gestalten. Sollte aber eine Krisis sie wieder ans Ruder brin- den, e, die allein unter den Jones fähig sind, cs zu führen, so werden sie wieder zu Werke gehen, wie im Jahre 1829, und die, welche sie gefesselt zu haben meinen, werden ihnen selbst bei dem großen Werke der Reform behülf- lih seyn. Stellen Sie diese allgemeinen Anfichten mit dem zusammen, was Sie in unseren Zeitungen als die lebten Ereig- nisse im Parlament aufgezeichnet finden, so werden Jhre Leser sich leichter einen Begriff vom Ganzen machen können. Ueber- schen Sie dabei aber auch nicht den Bericht von der heutigen Versammlung in der Exeter-Halle zur Bildung eines proteskan- tischen Vereins. Da der Graf von Winchilsea, der rücksichts- loseste aller Kirchenmänner, den Vorsiß dabei führte, so läßt sich erwarten, daß dieselbe nicht von der Art ist, welche die Wellington's und Peel’'s billigen würden, wenn sie diese Exaltir- ten entbehren könnten. Eine andere neue Gesellschaft aber, welche gestern ihre erste Versammlung in diesem Gebäude hielt, und deren Zweck es ist, den religdsen Unterricht der verwahrlo- sten Menge in unseren großen Städten zugänglicher zu machen,

ist nur zu loben.

Niederlande

Ausdem Haag, 13, Mai, Schon dfters ist bemerkt word

daß die projektirten Eijenbahn-Anlagen in unserm ebenen von viele! chea Kanälen und guten Chausseen durchschnittenen Lande keinen E sondern Anklang finden, somit nicht zu erwarten sey, daß dieses Cen | munications-Mittel in dem Grade bei uns zur Anwendung tom, | Vie man in anderen Landern Doe N O von D R! aierung niedergesekten Kommission zur Untersuchung der Nucl

schen Gränze haben sih Stimmen gegen diese Bahn - Anl, erhoben, und es wurde namentlich bemerkt, daß wir von V P Belgischen na Köln zu führenden Eisenbahn nicht den Nat E theil haben würden, den man befürchte, denn die Deuts, Kaufleute würden immerhin da kaufen, wo die Waaren am i 9 ligsten, und weniger auf schnelle Beförderung sehen. Diese y,

sicht scheint aber nicht durchgedrungen zu seyn, und es sos y, größte Theil der Mitglieder jener Kommission allerdings y, Nüglichkeit einer Eisenbahn-Anlage von Amsterdam an den „F erkannt haven. Man erwartet nun, daß die Regierung der Ny : jorität der Kommission beistimmen und vorerst die Anlguy

Von Arnheim würden dann direkt die Waaren mit den Dg, bhôten nach Deutschland verführt.

Delagten. Brüssel, 13, Mai, Gestern, als am Himmelfahrtézus pelle des hiesigen König!. Palastes bei. Die Königin, s Madame Adelaide und die Prinzessin Marie, hörten die Y in der Kirche des heiligen Jakob auf Caudenberg.

Morgen werden der König und die Königin, so wie | Französischen Gäste, einen Ausflug nach Antwerpen machen, y wo sie auf der Eisenbahn zurückkehren werden. g

Dem Vernehmen uach, wird die Königin init dein Uh erben im nächsten Monat eine Reise nah Paris unte mein.

S C U O E O D Cat

Sto, 10 Mat De Kong has an den Si rath Collet in Christiania unterm 9ten d. folgendes Handsh ben erlassen: „Herr Staatsrath Collet! Jch habe Jhren Brs vom ®bten d. ehalten. Cin Supplement zum Morgen Nr. 123 enthält die Aufforderung eines Anonymus an die wegischen Bürger zum Behufe der Errichtung eines Den fúr den Kdnig Karl Johann, und die Reichs-Zeitung vom} d. enthält einen Auszug daraus. Die Absichten des Ano sind unstreitig loyal; Mir däucht aber, daß die Ausführung Projektes, wenn sie jemals stattfände, nicht eher vorgenonuEt werden dürfe, als bis die Vorsehung Mich zu einem ande ben gerufen haben wird; dann erst wird Norwegen die lungen meiner Regierung unparteiisch beurtheilen kdnnen, jeßt verdankt es ihr Frieden nah Außen und Ruhe im Ju Berbesserung seiner Finanzen, Ordnung und regelmäßige waltung der Justiz. Wir werden unsere Gesetze zu vervollöomn suchen und legen besondern Werth darauf, sie allen Betheily verständlich zu machen, so wie den mit der gebieterischen Pi ihrer Anwendung beauftragten Gerichts-Personen das Cis von der Leidenschaftslosigkeit des Geseßes an sich einzupris Ein solcher Sieg ist eben so glorreich, wie der auf dem Si felde errungene. Auch der lebtere führt allerdings zu glu Resultaten, aber nur durch die Gewalt und die mördersh Combinationen des Kriegsgottes. Seben Sie die Mit des Conseils und das Publikum von Meinem Wunsche in Kul daß von der Ausführung der Îdee, die in der erwähnten | ladung erôrtert wird, nicht mehr die Rede seyn möge, un) F gen Sie ihnen an, daß Jch diese, wenn auch für Mi:h i \chmeichelhafte Huldigung nicht annehmen zu dúrfen glu U L Oa

Deut Glan

Schwerin, 15. Mai. Se. Königl. Hoheit der Gr zog haben, bei Gelegenheit der Ernennung des Minister M Plessen zum Präsidenten des Geheimen Raths und der rung, den bisherigen Geheimenrath Krüger zum Wirkl Geheimenrath mit dem Prädikat Excellenz ernannt.

Einer Großherzoglichen Verordnung vom 26. v. N folge, sollen in allen Städten des Großherzogthumes Gew schulen für die Lehrlinge und Gesellen von Handwerkern (i C 1OCUDCIT,

Me, Lo Dat Königliche Mäjestät geruht, einen festlichen und feies Empfang bei der Ankunft Sr. Maj. des Königs Otto von i chenland, auf die deshalb gestellte Bitte, allergnädigst zu (F ligen. Die Anordnungen deshalb werder wahrscheinlich ini Programin des Magistrats der Haupt- und Residenz stad M chen nächstens zur allgemeinen Kenntniß gebracht werda

Heute endlich is hier bei uns milderes Well getreten, und wir sehen den nächsten Tagen mit um so ren Hoffnungen entgegen, als sie uns angenehme Erschei} versprechen , bei welchen günstige Witterung den Genuß t) b: Nächsten Sonntag wird die jährliche große Musterung det wehr der Hauptstadt durch den Herzog Max, General-Koml danten der gesammten Landwehr des Jsarkreises, auf dem No felde statthaben. Diese Revue wird durch die Theilnahme Familien der Bürger, welche die Landwehr bilden, zum V0 / feste, Am nächsten Montag wird sodann Jhre. Maj. die ® serin von Oesterreich hier eintressen, um nach langer Abw heit wieder cinmal im Kreise ihrer Erlauchten Familie cin Wochen zuzubringen. Dann, schmeicheln wir uns, werde na9? fluß von wenigen Tagen die Ankunft des Königs von Griechen erfolgen. Nach den neuesten Berichten aus Ancona w0! F Fregatte Medea bestimmt, den Kdnig von Athen abzW} Ihr Kommandant hatte den Befehl, am-3ten d. von Anf abzugehen, und man glaubte dort, daß Se. Majestät bié A lten oder löten in Ancona eintreffen werde. Die Reise \F München kaun leicht in fünf Tagen zurückgelegt werdet /

Wie man vernimmt, haben

wird mit großer Freude empfange werden , und Jeder wid flissen seyn, den Tag seiner Ankunft als ein Fest zu feiet" Die hiesigen Künstler, besonders die der Bauschule, habe! "0 morgen auf der sozenannten Menterschweig, einem {dn nen Belustigungsorte, cin großes Fest zu Ehren des Hr. G fessors Gärtner zur Feier seiner glücklichen Rückkehr aus chenland veranstaltet, woran 300 derselben Antheil zerden. Gul 2 Zweibrücken, 5. Mai. Gestern standen 4 hiestg( U wohner vor dem einfachen Polizeigerichte , beschuldigt, n lezten Sonntag Abend in Bubenhausen verbotene 10 Freiheitslieder gesungen zu haben. Zwei davon wurden n

sprochen, die beiden Anderen aber zu Gefängnißstrafe, U

“heide

| S

E bevorstehende Herz Et ; ¿C s J Inte! j : a Ru| lichkeit einer Eisenbahn - Anlage von Amsterdam nach dex Dey di

dung.

A PALCITCI, Mien beglei

1 Kaiserlichen

id 2 O i D 4 Ehr mit jeiner Gegenwart, geruhte die in den Kaljerltchen

sen ausgelegten verschiedenen Modelle landwirthschastlicher Mpáthe Ma S Qa ch ; e : Der A A S S | M on von edlen Schafen und Hornvieh zu besichtigen und end- einer Eisenbahn von Amsterdam nach Arnheim anorduen my Nh di | : O 0E O Pee | “v6 lich S E S s

Et einer langen Reihe von Jahren bestehende

E S 9 R FN Sto iros C ATA s T N S H I Ee C4, E ereits ote woHß)atigsren Folgen U DEG Landwirthschaft Ge egr Mind namentlich zur ummer höhern Einporöringung der verede!- E ten Schafzucht beigetragen.

wohnte der König dem evangelischen Gottesdienste in de (i

lten, damit sie sich nicht etwa die welche man, einmal verloren, nur schwer wieder ervringt.

e für das Fürstenthum Serbien net

der Mann Medanken aufgegeben, Genf mit seinen ganz anderen materiellen

Men übersteigt dort wirklich allen Glauben ; Tveige der

O (1)

Eine zu drei Tagen und der Andere’ zu eincm Tage, und ‘olidarisch in die Kosten verurtheilt. Wiesbaden, 8. Mai. Die beabsichtigte Reise Sr. Durch- qucht des Herzegs, welcher sich mit seinen beiden Prinzen nach zien begeben wollte , ist verschoben worden. Als Grund wird Niederkunft Jhrer Königl. Hoheit der Frau ogin angegeben ; auch bringt man die erwartete Ankunft der sischen Kaiserin, welche, einem umlaufenden Gerüchte nach, e Heilquellen des Taunus gebrauchen will, damit in Verbin- Unterdessen, heißt es, werden unsere beiden Prinzen nach hen und späterhin ihren Durchlauchtigen Vater nach

j

aris ge Deer.

( Gestern und heute hatten wir hier im v«lugarten die alljährlich statifindende Vieh - Ausstel- Maj. der Kaiser beehrte dieselbe heute rüh um 9

(

Wien, 6. Mai.

Se. Ses in Augenschein zu unehmen, sodann die verschiedenen Par- ) Ce

PBAPS S Is 10h LEBTELES U VOil Ziehe

lUvsiteliunig Hat

die Prämien-BVertheilung für

eige Xble weit man es hierin bereits ge- t, davon liesera die aufgestellten Thiere den vollgülticen eweis. Auffallen aver es, daß, uebeii einigen vorzügli- ej Partieen aus den Deutschen Erbstaaten, aus Ungarüu cine

Menge Thiere aufgestellt waren, welche mit jenen in eine eraste

Dies Land muß Deutschland als seinen Lehr-

ivalität treten.

Heiter anerkennen, macht aber Miene, es diesem gleich, wo ficht gar zuvor zu thun. : Deutschen Schafzüchter, nur noch ein kleiner Téeil von Ungarn,

elher so Ausgezeichnetes aufzuweisen hat, aber immer müsen

Ore (f es, zum Closte für den

dergleichen Erscheinungen die Deutschen wach und umsichtig er-

Palme entwinden lassen, Se. Majestät der Kaiser i cveirte Konsulstelle in g

iy in Fiume, von Mi-

Der Hof-Zeitung zufolge, haben

delgrad dem bisherigen GBubernial-Secret pnovich, zu verleihen geruÿt.,

Aus Triest vom 6. Mai wird geschrieben: „Es i| neuer- ngs von hier eine Abtheilung politischer Ausgewiesene® von

rafau nach Marseille unter Segel gegangen. Dies waren die

sten, die sich hier befanden; man erwarter aber wieder neue.

Die Cholera fängt an abzunehmen. Nach Aussage eines

Westerreichischen Schiffers, welcher Griechenland in der leßten lfte des Aprils verlassen, sind ein Franzdsisches und ein Eng-

hes Kriegsschiff zur Disposition des Königs Otto gestellt wor-

en, um ihn nach Jtalien überzuführen.““

Se

Genf, 28, April. (Allg. Ztg.) Die demokratische Be- egung im Kanton Waadt scheint durch die nun beendiaten Pahlen für die neue Legislatur, oder für den Großrath von 336 bis 1841, noch zuzunehmen, und der Staatsrath Druey, 1 geistreicher, thätiger, nie ruhender, fúr den Radikalismus hn entbrannter Mann, steht an der Spiße, leitet mit seinen inverstandenen und Klienten das Ganze fo gut und úberall 1greifend, daß er es dahin brachte, ay fünf verschiedenen Or-

als Deputirter zum neuen Großrath gewählt zu werden.

Bir werden nun bei der Eröffnung und den ersten Schritten s neuen Großraths bald sehcn, wohin diese Tendenz führt.

Während im Kanton Waadt der Radikalismus in der

{scension ist, deklinirt er täglich mehr und entschiedener im Kan-

n Genf, seit man da ruhig beobachtet, was in den demnokratisch

d radial aufgeregten Kantonen vor- oder eigentlich zurückgeht ;

b der Druey Genfs, Fazy-Pasteur, ist viel gemäßigter, als uber dem See, und hat schon seit, langer Zeit den

d geistigen Elementen so zu bewegen, wie sich die vorzüglich erbau, Weinbau und Viehzucht treibenden, geistig viel weni- ausgebildeten Waadtländer bewegen lasen.

Genf verlor vor kurzem einen seiner verdienstvollsten Staats- inner, den Professor Bellot, dessen Stelle als Rechtölehrer an l Akademie eben so schwer zu ersezen ist, als die, welche er it \0 viel Kenntniß, Erfahrung, Thätigkeit und Bürgertugend

Rath ciunahm. „Die Französischen juridischen Zeitschriften, e Gazette des Llibunaux/ die Zhemis und Dupin's Biblio- èque du L roit, sprechen sehr ehrenvoll von dem Mann, der

der Kaiserl. Zeit Genfs schon sehr thätig war, und dem hier-

Mf 1819 seine Vaterstadt das neue Geses über den Civil-Yrozeß

rdantt, wodurch Napoleons code de proccdure wesentlich ver- sert wurde, was die Französischen Juristen ehrend anerkennen. Die Nachrichten, die aus Basel-Landschaft zu uns kommen iren láerlicher, wenn sie nicht für das arme olf etivas sehr FraUliges hätten. Die Nachlässigkeit und Faulhe.t der Behödr- } an dicjer Krankhe borirt aber nicht alloin die Landes: Regierung, C N 7 Verwaltung, die Gescßgebung und der dfent- \ Unierrihe, Zu diesem unthätigen Gehenlassen kommt O U o O O O U S lt Und die pers3nliche Anfeindung der obenstehenden Män- f Unter einander, ein armseliges Streiten , in dem ch de Ó sehr abnußen, und das fich auch in den Journalen Me ausspricht und die öffentliche Aufmerksamkeit von b en „nteressen des Landes abzicht, was fveilich in mancher iehung ein Vortheil für die Yerven ist, wentastens fo lange ; V O } auge Behdrde versteht und erfülle ihre Pflicht. Bürde, L M darin das A dent s handelt ohne S Ly n i nei, dte ehrenwerthen Veitglieder aus den Schen- e olen E ¿Linen ile endiich, was nicht in- é, Men E S den Zweck ihres Zusanimen- otiservatione ehl O l Unanskändige Privat- ) laut, daß K A A E N dabei gewöhnlich r Prásident Gu v P jein UN F nicht mehr hört und 1 f d O O Auge e Ee wWandhabung seiner iner der Ne De 2E aure Spree Unterbrechen kann, A et, dei Ie E General A nennen , hat Wie ein en daß cu bei der geringsten Derührung auffährt großen ener Le Un nun seine Kollegen von allcr bung M rung abzuhalten, ivas sie oft, selbst in der t Pape thun, föômmt er immer mit einem tüchti- 6t hat, L, er wirklich schon einigemal in Bewegung ge- en Saal S gegen den Huissier, der den General nie in / fe E E verlassen läßt, ohne ihn in „die lung E oder ihm sons zum großen Ergöten der Ver- el roßrath | andern Schabernack zu spielen. Bald erzürnt sich 9), Überliefert eines seiner Mitglieder der Kriminal-

577

De eimge Tage nachher aber reut es thn wieder, und er annullirt den angefangenen Kriminal-Prozeß, Hiernach kann Uan, sich nicht wundern, daß weder die Behörden noch das T olf seine Beschlüsse achten, ja daß ihm und dem Vollziehungs- rath manchmal ganze Gemeinden und Corporationen den Ge- horsam verweigern, ein Fall, der seit dem Bestehen des Kan- tons Basel-Landschaft schon dreimal eingetreten ist und Anwen- dung von Waffengewalt nöthig gemacht hat. Die Finanz-Ver- waltung hat bis auf den heutigen Tag noch nicht das Budget vom laufenden Jahr vorgelegt; auch die Rechnungen von 1831 sind noch rückständig. Von den Staatsgütern bestehen nur dunfle Traditionen, denn durch kein Juventarium sind sie gengu verzeichnet; alle Gewalten sind vermenat und greifen in einan- der hinüber, wiewohl die Constitution das Gegentheil verord- nel. Sie tsk aber noch ein leeres Wort.

Spaten.

Ma drid, 4. Mai. Jn der gestrigen Si6ung der Pro celes-Kammer wurde eine Botschaft der Königin verlesen Worin sie die Ernennung des Herrn Chacon zum Marti e : Mis uster anzeigt, Die 38 ersten Artikel des Geses - Entwurfs in E der Berantwortlichkeit der Minister sind so wie det N angenommen, der 5Hste Artikel dagegen wieder an die 5F0mmisston verwiesen worden. Der Marquis von Mirafleo- les verlas mehrere von verschiedenen Deputirten vorgeschla- ne quiaße zu jenem Geseß - Entwurf. Am nächsten Freitag wird die zur Prüfung des Éxpropriations-Gesezes ernannte ge- mischte Kommission ihren Bericht abstatten. :

_Ín der Sibung der Prokuradoren-Kammer vou verlangte Herr Parej der National - Güter in das Sizungs - Protofoll aufgenommen werde. Dies wurde mit 58 Stimmen gegen 13 bewilligt. Es wurde sodann eine Petition um Ernennung von Juspektoren für die National-Garde auf das Büreau des Präsidenten nie- dergelegt. Die Diskussion derselben, welche auf morgen fesège- seßt ist, dürfte ziemlich lebhaft werden. :

Man versichert, Herr Sancho habe seine Stelle als Se- cretair des Minisker-Conseils niedergelegt und solle durch Herrn

Donoso Cortes erseßt werden.

No

Gc

Ste 0 Konstantinopel, 27. April. Se. Hoheit der Sultan hat den Zerif (Divisions-Genera!) der Großherrlichen Leib - Garden, Ahmet öethi Pascha, welcher vor kurzem mit ciner außeror; dentlichen Sendung nach Wien beauftragt worden war zu sei- nem Botschafter am Oesterre:chischen Kaiserhofe ernannt. Der bisherige Ottomanische Geschäftsträger an diesem Hofe, Herr von Maurojeny, welcher am 24sten d. M. in dieser Hauptstadt angekommen ist, um, einer an ihn ergangenen fehr schmeichelhaf- ten Einladung zufolge, den aus Anlaß der Vermählung der Prin- zessin Mihrmah mit Said-Pascha stattfindenden Feierlichkeiten die heute Abend ihren Anfang nehmen werden, beizuwohnen, wird ihm in der Eigenschaft eines Botschafts- Rathes beigege- ben werden. e Am SDsten d. M. wurde dem Sultan zu Ehren vom Ka- pudan-Pascha am Bord des Admiralschiffes ein glänzendes Gast- mahl gegeben. Tahir Pascha soll mit der Flotte erst nach Been- digung der Hochzeitsfeste nach Tripolis auslaufen, und während seiner Abwesenheit ist der Muschir der Garde- Truppen, Ahmed Fewzi Pascha, angewiesen, die Leitung des Marine-Departements zu übernehmen. : | i: Die Gazzetta di Zara vom 3, Mai meldet: Briefen aus Kupres (in Bosnien) vom 209. und 24. Avril zufolge hat der Wesir von Bosnien im Einverständnisse mit dem Komman- danten von Travnik ein beträchtliches Corps von 7000 dem Großherrn treu gebliebenen Muselmännern bei Bossuvaz, un- iveit Foinizza aufgestellt, um die Uebergangspunkte ait den Schluchten der Radovan - Gebirge gegen die zu Scopie versam- melten Rebellen zu beschüßen; sodann beorderte er einige ange- schene Öffiziere zu denselben und ließ sie mit energischen Wor- ten aussordern, auseinanderzugehen, zu ihren Familien ch heimzubegeben und zur Treue und zum Gehorsame gegen die hohe Pforte zurückzukehren, da er sonst genöthigt seyn würde “die ganze Gewalt seines Unwillens durch seine Truppenmacht die Rebellen fühlen zu lassen. Gleichzeitig haben die ange- sehenen Cinwohner von Travnik und Serajevo cine Deputation an die Aufrührer abgesendet, welche ihnen gleichfalls erklärte sle würden übel ankommen, falls sie es wagen sollten, die Berge zu überschreiten und sich Serajevo zu nähern, denn die Ein- wohner jener Bezirke wären fest entschlossen, den Willen des Sul- tans zu erfüllen und die aufrührerischen Störer der öffentlichen Ruhe zu vernichten. Jn der That kehrten auch die Rebellen des Gebietes Livno zurück und begaben sich in ihre Heimath welchem Beispiele auch jene Rotte folgte, die, aus Türkisch-Croa- tien kommend, sich mit den Ersteren bei Scovie vereinigt hatte ; am 20sten jowohl, als am 2lsten, zogen sie sich auf der Straße von Jatza zurück, Und auf diese Art wurde endlich am 23sten das zwischen Kupres und Scopie liegende und seit mchreren A S heimgesuchte Land von so lästigen Gästen ge- Ueber den Handelszug der die Leipziger Messe besuchenden Persischen Und Grusischen Kaufleute enthält die Allgemeine oeitung folgenden Artikel aus Galacz, Ende April: „Bereirs seit undenklichen Zeiten besuchen Persische und Grusische Kauf leute aus dem Jnnern ihres Landes die Leipziger Messe. Sie machen dort gewöhnlich im Betrage-von außerordentlichen Sum- men Einkäufe, und selb in der neueren Zeit, im Jahre 1824 betrug der Einkauf der von denselben dort erhandelten Waaren an 14 Millionen Thaler. Der Persische und Grusische Handel liegt nämlich in den Händen einiger großen Kapitalisten welche von allen andern Kaufleuten ihres Landes vor ihrer Reise Kom- missionen annehmen , dieselben in Leipzig ausführen i und die Waare jodann auf Nisiko dieser Kaufleute selbsi nach Hause bringen. Es is nicht meine Absicht , hier den Handel Persiens Und Grusiens zu beschreiben , sondern nur zu zetgen, welche Erleichterungen jenen Kaufleuten auf ihren Handels - Wegen die geregelte Dampfschiff - Fahrt auf der Donau und der immer mehr aufblühende Hafen Galacz darbieten. Daß die Oestevreichische Regierung \chon vor alten Zei- ten die einstige Belebung der Donau ahnte, daß sie annahm die Persischen Kaufleute würden durch ihr Gebiet die Donau be- fahren, bezeugt schon der Traktat von 1718 zwischen diesem Staat und der Türkei, wo lestere den Kaufleuten auf der Donau alle mögliche Erleichterungen zu leisten verspricht und sich vel- bindlich macht, nie mehr, unter was immer fúr einem Vorwand den nach Persien oder sonst transito gehenden Waaren einen O N fünf pCt. übersteigen „würde, aufzulegen. Bei der W ndung der beiden Fürstenthümer aber wurde jede Transito- ©%a0are, von jeder, selbst der geringsten Abgabe, sowohl zu Lande

rofur 1- Mat o, daß seine ‘Petition gegen den Verkauf |

, Persischen und Grusischen Kaufleute úber Breslau, Lembera, Brody und Odessa und von da zu Meer ihren Weg. Der lange Landweg, die daraus entspringenden bedeutenden Frachtspesen der Zeitverlust, jo wie der große Russische Transito-Zoll, ließen sie bald auf einen andern Weg denken. Sie schlugen den über Triest und Konstantinopel ein. Diese Straße war unstreitia vortheilhafter als die erstere, aber auch nicht ohne bedeutende Nachtheile. Denn abgesehen, daß die See-Reise weit größer war, so waren sie auch großen Spesen beim Ab- und Aufladen in Konstantinopel unterworsen und mußten oft vier bis fünf Wo- chen auf gunstigen Wind im Kanale von Konstantinopel war: ten, der Schwierigkeiten, die sie sodann in Konstantinopel fan- den, ihre Waaren weiter zu befördern, des Zolls, den sie an die Türkische Regierung zu zahlen hatten, nicht zu gedenken. Durch

| die eingeleitete geregelte Dampfschifffahrt auf der Donau ist

diejen Kaufleuten nun der größte Vortheil gewährt. Sie lassen | dei den in Leipzig trefflich organisirten Landfrachten ihre Waa ren bis Wien Und von da mittelst Dampfschifffahrt nah Galacz bringen. Galacz ist bekanntlich ein Freihafen, und es befinden sch immer da oder in dem nahen Braila Schiffe, die sie sodann | zu billigen Frachten miethen, und welche sie bei gutem Wette | in ver bis fünf Tagen nach Trapezunt oder Redoutcale bringen

Wollten die Persischen und Grusischen Kaufleute noch

| fônnen. | sicherer gehen und noch weniger Zeitverlust ausgesett seyn, so

| Joliten je, um in den Häfen Galacz und Braila immer Schiffe

j zur Aufnahine threr Waaren zu finden, die Einrichtung treffen,

| dag man von ihrem Entschluß, den Donauwega zu nehmen, vier | oder sechs Wochen früher unterrichtet wäre. Schon voriges Zahr zum erstenmale! hatte die Donau die erfreuliche Erscheinung, daß drei Persische Kaufleute, worunter Einer, Hr. | Agamalofs, dessen Waaren wohl eine halbe Million Thaler im | Werthe gehabt haben, hier ankamen. Die andern Grusier und Perser wollten erst den Ausgang dieses Versuchs abwarten. Sie schifsten sich sogleih auf einem Jonischen Fahrzeuge ein und legten die Strecke nah Trapezunt, wobei sie auch Redoutcale be- rührten, in nur neun Tagen, laut ihren briefiichen Aeußerun-: gen, glücklich und zufrieden zurück, den neuen Weg preisend, der sie der früher auszustehenden Múhseligkeiten überhob. Nichts

E A ging in der neuesten Zeit in Leipzig das Gerücht, daß die Transitowaaren hier einem Zolle unterworfen wären, daß diese Neuerung heuer eingetreten, und daß schon die be- | merkten drei Persischen Kaufleute voriges Jahr Anstände mit der Regierung gehabt. Man kann durch Traktate beweisen, daß der Transito-Handel in den beiden Fürstenthümern frei ist Nur die im Lande selbst erzeugten und ausgeführten Waaren, jo wie die zur Consumtion eingeführten, sind einem Zolle voi 3 pCt. unterworfen. Es liegt im Interesse Deutschlands und im besondern Leipzigs, jene unwahren, wohl von unlauterer Ab- sicht ausgehenden Gerüchte kräftig zu widerlegen, indem bei er- leichterten und \{nelleren Transport-Mitteln der Persische Han- del mit Deutschland eine unberechenbare Ausdehnung gewinnen würde. Dabei erwäge man den großen Vortheil, den Deutsch- land unfehlbar daraus ziehen wird, wenn es eine so mächtige. Abzugsquelle fúr seine A erhält. Daß keine Assekuranz- Compagnieen in Galacz sind, die Vollmacht hätten, eine halbe Million auf einciun Schiffe zu versichern, is zwar gegründet. can kann jedoch Folgendes zur Beruhigung anführen. Die Leip- ziger Frühjahr-Messe ist es, welche diese Kaufleute gewöhnlich be- suchen ; die Waaren kommen also in den Monaten Juni oder Be n E oe selbst versteht, zur Weiterverschiffung sogleich benußkt werden, \o ist die Schifffahrt im Schwarzen Meer in diesen zwei Monaten ohne Gefahr, indem Stärme auf jenem Meere nur im Frúß

jahr und der rauhen oder späten Jahreszeit vorkommen.“

San.

Berlin, 19, Mai. Zur Ergänzung des in der Nr. der Staats-Zeitung enthaltenen kurzen Berichts über das tressen der Herzöge von Orleans und von Nemours in Hauptstadt bemerken wir hier noch, daß, nachdem Jhre Königl Hoheiten sich gleich nah Jhrer Ankunft Sr. Maj. dem Könîgce vorgestellt hatten, Allerhöchstdieselben den erlauchten Gästen im Königlichen Schlosse einen Gegenbesuch abstatteten. Gestern Mittag gad Se. Königl. Hoheit der Prinz August, den erlauch ten Gästen zu Chren, ein großes Diner. Ihre Königl. Hohei- ten wohnten demnächst mit dem Allerhöchsten Hofe der Vor- stellung im Opernhause bei, wo Spontini's Zauberoper „Alcidor gegeben wurde. Abends war Souper bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm, Sohn Sr. Majestät des Königs.

- Des Königs Majestät haben der Stadt Kalbe an der Milde in der Altmark zur Ausführung der Schulhausbauten daselbst eine Beihülfe von §00 Rthlr. als Gnadengeschenk zu bewilligen geruht. O

Nach den ergangenen Allerhdchsen Bestimmungen we- gen Vertheilung von Prämien aus dem für Berlin bestimmten Gesinde-Belohnungs-Fonds sind zu der diesjährigen! Verthei lung aus den vorhandenen Bewerbern 98 Dienstboten, und zwar 92 männliche und 46 weibliche, ausgewählt worden, die sich ents weder durch vorzügliche Treue und Anhänglichkeit an ihre Herr: schaft ausgezeichnet, oder die längste Dienstzeit in einem und demselben Hausstande unter untadelhafter Führung nachgewiesen haben. Die Ausreichung der Prämien und der darüber aus- gefertigten Verleihungs - Dokumente erfolgte am 2. d. M Mit angemessener Feierlichkeit in Gegenwart von Deputirten des Magiskrats und der Stadtverordneten-Versammlung. :

E - Das zur Erziehung katholischer Elementar -Schusllchre! j in der Stadt Posen bestehende Seminarium wurde zu Súd- | preußischen Zeiten im Jahre 1805 gegründet und in dem Lokal des

aufgehobenen Reformaten - Klosters auf der Vorstadt Schrodka | untergebracht. In der neuesten Zeit i? damit eine Taubsummen- | Anstalt, für welche ein neues Gebäude gebaut wird, verbunden

j worden, und die Anzahl der Zöglinge ist seit dem Jahre 1833

| fortwährend im Steigen. Jm Anfange des Schuljahrs 1824

| und 1855 waren 103 Zöglinge vorhanden, deren Zahl gegenw

| tig bis guf 122 gestiegen is, von welchen 102 in der Anstalt

die übrigen 20 aber in der Nachbarschaft wohnen. Däs Lebrer-

Personal besteht aus dem Direktor, fünf ordentlichen und einen:

außerordentlichen Lehrer. Jm Juli 1834 sind 26, im Oktober 1955 aber 31 Zöglinge aus der Anstalt entlassen und als Schul- lehrer angestellt worden. Die Zöglinge genießen \ehr zahlreiche

Unterstüzungen von dem Königl. Provinzial-Schul- Kollegium.

Nicht nar werden seit dem Anfange des Jahres 1833 von dem

früher zur Bekdstigung ausgeworfenen Quantum von 157%

Rthlr., jeßt 1440 Rthlr. als ordentliche Unterstüß6ung mit 120 auch der

Rest des obigen Quantums, betragend 135 Rthlr., wird alljähr-

133 Ein der

Rthlr. monatlich unter 50 Zöglinge vertheilt, sondern

lich durch eine bedeutende Summe aus der Königl. Regierungs- Haupt-Kasse vermehrt und zu außerordentlichen Unterstüßungen

als zu Wasser, befreit, Vor ungefähr acht Jahren nahmen die

dey Seminaristen verwendet, Jährlich werden in dex Anfsalt