1836 / 153 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

T ies A Q IR T; EIREN Ms «Hey d: D Spe H D ACSE E EES MAAB I E I B M Ah V A S O R S Ge B Mi i e E RE T. Amort E M K I Er O V

Rorznnder aub noch so viel Geld bieten, die Dampfmaschinen ießen si irch nicht anhalten. S : 6 E e man: „Ein Schreiben aus Christia- nía vom 2. d. meldet, daß dem Norweger Storthing eine Dot- (chzaft vom Könige in Betresf der Vermehrung der Moupeas {cen Marine zugegangen ist. Se. Majestät bemerken aen daß nah den Worten der Unions- Akte zwischen jenem p und Schweden die beiden Königreiche VELPNIOITEE Tae, Bie V en für die Aufrechthaltung eines _jeden gemeinschaftlich zu be- reiten und im Fall cines Angrisss idre Streitkräfte mit ein ander zu vereinigen. Der König übersendet dem Storthing den Bericht der Kommissson und das Budget, worin die Dewtl, cu1g der nôthigen Fonds zum Bau von so viel Schiffen, a s ¿er König zu dem beabsichtigten Zweck für nôthig hält, E schlagen wird, während es jedoch dem Storthing Ayeratten ares die A sestzuseben, die er zur Verfügung der Reg ( zu stellen geneigt tit. e U N V "Dea Morttißg Herald zufolge, hat die Pont ele Regterung kürzlich eine politische Gesellschaft, der Camillo- K B unterdrckt, weil dieser Verein die dffentliche Ruhe zu bedrohen {bien Nach demselben Blatt erwartet man in Portugal dieses AJghr keine ergiebige Getraide- Aerndte, und es wäre zu vermu- then, daß in Lissa2on eine große Quantität fremden Getraides ingesührt werden würde. G e Sturz Mendizabal's bemerkt die Morning Chronicle: „Wir bedauern herzlich dîe Resignation. des Herrn Mendizabal und wiederholen, daß cs cin E Éreigniß für die Wohlfahrt seines Vaterlandes ist, VUMeRel 0 weniger sind wir aber weit entfernt , zu vevziweten I zu glauben, daß durch seine Avdankung und durch die Sram des Herrn Ästuriz der constitutionnellen Sache in L tódtlicher Stoß versest worden Jey. Die Veränderung A pee nischen Ministeriums- ist kein Triumph eines Prinzips D andere, es ist keine Bewegung, von der wir ZzU san, ua igl wären, die Regierung des Landes werde fortan na O Meinungen, als denen der bisherigen Verwaltung golele werden. És it der Triumph einer Partei, aber Aa O tei, die dem Königlichen Statut nicht Uemger rb anhánat, als ihre Vorgängerin im Amte. Warum GaBten wir denn die Refignation Mendizabal's als ein beklagenswerthe Trcianiß? Aus demselben Grunde, aus welchem wir einen Wechsel in der Person des Ober-:Befehlshabers mitten u einem wichtigen Zeldzuge ungern schen würden. Durch Z s \vtelt man dem Feinde in die Hände, und wir fürchten, | ab einige Zeit vergehen wird, che die Regierungs-Maschine wieder {o im Gange ist, daß sie die Fortseßung derjenigen A gestattet, wdmit sie so eben beschäftigt war, als sie so plè6 G anacholten wurde. Herr Mendizabal mag unweise gehandelt haben, die Beendigung des Vürgerkrieges ohne fremde nter! vention und ohne Anleihen zu versprechen, allein es ist H zu seitanen, daß er. zu der Erledigung einer wichtigen P Oen Vortheile mitbrachte, -die roenige jeiner Gegner besizen, und daß ex die Schwierigkeiten sciner Stellung mit Erfolg und Ener: cie bekämpfte. Jn Betreff der beiden Punkte, wegen deren er sich hauptsächlich den Angrissen ausgeseßt, hatte sich eine Meinung in der leßten Zeit bedeutend geändert. Er weigerte fic allerdings, ciner direkten Anderen es seine Zustimmung zu geben, weil cer versichert wav, daß sie nicht bewilliat werden würde. Was die finanziellen Schwierigkeiten betri, so wundern wir uns nicht darüber, daß Mendizabal n lich die falsche Stellung, welche er cingenomten, verlassen hat, soudern daj er es möglich gemacht hat, sich in derselben so e zu halten. Gegen die Ernennung von ÎIsturiz haben E Erhebliches einzuwenden. Er ist ein Mann von liberalen Au ten und cben so sehr, wie Mendizabal, cin Anhänger des K / niglichen Stitutes, und er fann nur durch die Aufrechterhaltung deisetven den Frieden des Landes zu erhalten hossen, Er it jedenfalls überzeugt, daß Spanien nur aur n ‘eigene Hülfsquellen und auf die durch den Quadrupel- Traktat thm geficherte Hülfe angewiesen isf ü und M ivie allerdings zu glauben ist, Herr Isturiz sein Amt der ME i: rischen Mitwirkung des Over-Befehlshabers verdantt, so a wir bofen, daß die Vereinigung threr Gesinnungen und ) tei nuzgen auch eine Gemeinschaft im. 2 andeln zur Folge haben indge, damit sie auf diese Weise den Nachtheil wieder gut ma hen, welchen die durch den Ministerwetsel veranlaßte nter- brechung jener Ereignisse, von denen wir die Beendigung ¿pes Bürgerkrieges erwarteten , dem Lande zugefügt hak. a E Morning Herald rühmt sich, den Sturz des Hern O zabal lange vorausgesehen zu haben; er nennt diesen Mini) er cinen bloÿen Taschenspieler, der die Welt einen Augenblick durch seine Gaukeleien getäuscht habe; über die Regierung des Herrn Jsturiz will sich dieses Blatt jedes Urtheils enthal- eit, bis dieselbe gehandelt habe; doch, meint es. sey der demce- ralisirte Zustand Spanieus und die gänzliche Verachtung voi Grundsäßen, Tugend, Treue und Glauben unter seinen Staats: mánnern ‘von der Art, daÿ man von jedem Spanischen Mini terium vtel sicherer etwas Schlimmes als etwas Gutes erwar- ten könne. Bei dieser Gelegenheit spricht. ich diejes Blatt auch wieder über die sogenannte Cooperation aus Und fragt den Lord Palmerston, wie sich dieselbe von Intervention unterscheide, und o es keinc Jutervention sey, wenn män 700 Königliche Ma- rine-Soldaten mit ihren Öffizieren O Spanten sende, um die Operationen der Christinos zu unterstüßen. M : A Globe eibe F itieides: | „Das Spanische Regi- ment von Segovia, welches sich bei ciner srüheren Gelegenheit feia benommen hatte, focht am »ten d, bei San Sebastian an der Scite der Britischen Legion. Als es, da die Karlistischen Kugeln viele Soldaten todt niederstreckten, cinen Augenblick ¿dgerte, rief der Befehlsaber : Camaradias! Los Inglos nos miran!- (Kameraden. Die Engländer sehen auf uns.) Detese Worce vermochten das Regiment, nicht allein Stand zu halten, sondern auch unter einein mdödrderischen Feuer vorzurücken.

Der Courter meldet nach einem Schreiben aus Do logna vom lten d. M.: ¿Die Gräfin von tipano ehemalige ‘Prin- zessin Karotine und Wittwe Murat s, woilte färzlich hleyer tfommen, um ihre Tochter zu- besuchen, die mit dem Grafen Feddio Cepoli vermählt ijt; als fie aber an der Grän e der Päpstlichen Staaten anlangte, mußte he auf einen Vefe von Rom, ungeachtet ihrer dringenden Gegenvorstellungen, wieder wufkehren. Die Regierung hat bekanntlich mit der Neapolitani- chen die Uebereinkunft abgeschlossen, weder der Wittwe Murat's noch ihrem Sohn den Zutritt in die Römischen Staaten zu ver statten. Deshalb konnte im Winter 187/30 die Prinzessin Ka- roline allein von allen Kindern der Madame Lätitia nicht nach Rom fommen, um ihre Mutter, nach deren Fall in der Villa Borghese, zu besuchen. Die Toséanische Regierung war dieselbe Verpflichtung gegen die Neapolitanische cingegangen, wie die Rd- mische, da aber der Großherzog kürzlich der Gräfin Lipano ersaubt hatte, nach Fioreny zu kommen, so hoffte sle, daß Ron auch

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nicht länger auf ihre? Ausschließung bestehen würde. Briefe aus Rom vom 10, melden, daß Aller Aufmerksamkeit auf den Prozeß des Sohnes Lucian Bonaparte's gerichtet is. Der Tod des Carabinier-Lieutenants hat großes Aufsehen erregt, und der Papst hat befohlen, daß der Prozeß mit der größten e aber so viel wie möglich in der Stille betrieben werden oll. Die beiden Söhne sind leider sehr jähzornig / besonders e Eine, der sich jeßt im Gefängniß befindet. Der Andere soll nach Toskana entkommen seyn. Jn Rom haben einige nene Verhaftungen aus politischen Gründen stattgefunden. Die Zahl der verhafteten Personen beläuft sich auf acht darunter sind drei Mönche, die übrigen gehören dem Handels|kande an. Sie sollen mir dem Mönche Vinagrelli in Verbindung gestanden ha- ben, der schon zu Ende Februars festgenommen WIPP Es Me ev sich eben nach Rom begeben und tn einer Stadt der Marken predigen wollte, und bei dem man dreifarbige Kokfarden und aufrührerische Proclamationen vorgefunden hatte. N Regie- rung liegt sehr viel an der Enthüllung dieser Umtriebe. 2

“Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten 1k 11 diesem Jahre ungewöhnlich stark, und mau welß faum S dos zu finden, besonders da man den Amerikanischen stets den DBor- ta C eh i / , és An t gestrigen Börse war man nicht wenig erstaunt, E daf: der wegen seiner Fonds-Uintriebe vor ciniger Zeit nah A ris entwichene Lakeman, dessen Benehmen |o E A stung erregt hatte, wieder in England erschienen hey. Er hatte einen Makler besucht und denselben beaustragt, fúr 10,000 ‘Pfd. Spanische Papiere für ihn zu kaufen, dieser hatte aber den Auftrag abgelehnt.

Polen.

Warschau, 29, Mai. Se. Königl. Hoheit der Herzog Adam von Württemberg is gestern von hier nah Wien ab- reist. i F Gestern frúh fand hier in Gegenwart des prásidirenden 7 réftors der Regierungs-Kommission des Innern und der A hen und Unterrichts-Angelegenheiten , General-Lieutenant 00 win, so wie vieler angesehener Personen E Sal Volksmenge, die Aufzichung der Glocken in die E der neugebauten Griechisch - Russischen Kirche in 24A N Straße statt. Die eine Glocke wiegt 500 Pud (20, : Pf P die andere 250 Pud. Sie waren tn Warschau von aras Jwano} und Jakoff Prokofjes} unter der Leitung R Sohnes des durch den Guß der großen Glocke M A fannten Moskauer Kaufmanns, gegolsen worden. Die E wurden von 429 Soldaten des hier in Garnison stehenden Re- giments des Fürsten von Warschau mit erstaunlicher Schnellig-

keit (in wenig Minuten) und ohne den geringsten Unfall in die Hd ei. ten seten Warschauer Märkten zahlte A "8 L Korzez Roggen 7% 84 Sl, Weizen 12, 18 Fl., Gerste K C U D O

Deutschland.

Hambura, 31. Mai. Am gestrigen Tage ward die sterb- siche Halle des hierselbst verstorbenen aiserlich Oesterreichischen Minisker-Residenten, Freiherrn von Binder-Kriegelstein, auf cine seinem Range angemessene ausgezeichnete Weise nach F stona_zur Beerdigung in der dortigen Katholischen Kirche abgeführt. Dem Leichenconducte folgte cin Abgeordneter des Senats, das He diplomatische Corps und mehrere der sonstigen Freunde des B É : c T , , , Le L 31. Mai. Se. Durchl. der Herzog ist mit seinen beiden Söhnen (wie die hiesige Zeitung berichtet) auf dev Reise: durch Holland ain H ee L E in T d inschifsten, auch inkognito tm ( T6 as H Ne Mal, “Herr von Chabaud de (a b Ordonnanz - Offizter Sr. Kdnigl. Hoheit des Herzogs von Vr-

i ute hier angekommen. | E e GrieWische Gesandte am hiesigen Hofe, Fürst Maurokordato, i von hier nach Insvruck abgereist, um dort Se. Majestät Kdnig Otto von Griechenland zu A B |

Das Königl. Bayerische Regierungs - Blatt vou e Mai cnthält cine Bekanntmachung des Königlichen Staats -Ministe- riums der Finanzen über den Fortgang der A Os und Ablösung in den sieben Kreisen diesseits des Rheins. i 4 derselben sind vom 19. Jun: 1832 bis zum Schlusse des ‘tats jahrs 182 von den handsohnbaren Besizungen des L de- ren Anzahl sich auf 1,655,492 belief, im Ganzen 19 e und abgelöst worden, so daß deren noch 1,501,837 verblie u Von den Fortschritten, wel{he in dieser Bezichung N ich im Jsarkreise gemacht wurden, ist bereits in der “Ausschrei ung vom 22 Januar 1834 rühmende Erwähnung geschehen; außer diesem Kreise wurde die Handlohnsfixirung im Regenkreise mit dem besten Erfolge befördert.

Stuttgart, 24. Mai.

Die Verhandlungen unserer zwei- ten Kammer nehmen einen raschen Fortgang. _ Von Seiten der Kammer der Standesherren is der Kommissions - Bericht i das Frohn - Abldsungs - Gesek (loco dictaturae) L E dic Berichte der weiter vorliegenden Ablösungs-Geseße über ec den und Leibeigenschafts-Gefälle werden in furzem erwartet. Je- ner Bericht soll in einer sehr versdhnlichen Sprache abgefaßt seyn, und hierdurch, wie durch die darin wider N keinesweges hochgestellten Forderungen überoll cine günstige ne i funden haben, so daß an der baldigen gütlichen Ueberein A beider Kammern über diesen Geselz-Entwurf nicht gezweife Í wird, und somit der Beendigung A vor Anfang des

L s Juni gesehen wer ann. Mena A R An der Tagesordnung in der ge- strigen Sibßung der Kammer der MNGCdLO t ete war A der Finanz - Kommission, betrefsend die P rüfung L A Verwaltung in der Etats - Periode von 18?/; z. Diese Prúù- fung betrisst vorzüglich den Mehr-Aufwand. Der Ab Pen Pfizer meinte: Wie sehr auch die Kammer durch Abz! ge an dem Militair-Etat sich bestreben möge, dem Volke G Ms zu verschaffen, so werde dieses doch wenig nüßen, Mee er glaube, dap schon Alles geschehen, nicht weil er glaube, daß au! den Wunsch der kleineren Regierungen der Bund nicht M geben werde und die Kriegs - Artikel mildern, sondern weil e zulest in der Macht der Regierung liege, die Abzüge zu ums gehen und bei Mehr-Ausgaben fich auf die Bundesverpflichtung zu beziehen. Er erkläre daher, daß da, wo ohne As weiter geschr tten werde, er als dissentivend betrachtet wer den wolle. Eine Menge von Oppo son Sa er hebt sich in Masse und reiht sich dieser B gn Ebenso Uhland: Ueberschreitungen wegen erh A A preise u. #. w. erkenne er an, diejenigen aber, die A ou mation der Armee u. dgl. beziehen, in so weit es nicht dur die Stände vorcer verwilligt worden , erkenne er nicht an, —— Midenmann: Müsse man cinmal das Geforderte anerkennen,

wie es allerdings sey, so müsse man auch anerkennen,

von er sich als Mitglied der Finanz - Kommission zwei M

úberzeugt, daß die Kriegs - Verwaltung ausgezeichnet Klett: Wenn er Das auch zugebe, so folge daraus doch yj

daß nicht Ersparnisse eintreten könnten. Ober-Kriegsrz

Hölder: Schon im Jahre i833 habe der Kriegs-Minister ||

fläárt, daß er suchen werde, die Abzüge der Kammer zu voll, hen, daß er sie aber nicht als bindende Norm anerkenne, Wh das nicht geschehen, hätte man die Kammer auflösen müssen Pfizer: Das habe keinen Einfluß auf seine Erklärung. g) Offiziers -Gagen, Löhnung und Extra - Geldern der Manns wurde der Etat im Jahr 182%, um 13,663 Ft, 2M überschritten. Anerkannt. Feldjäger, Mehrausyy| 3344 Fl. 1 Kre. Garnisons - Compagnieen, Mehtyg ivand für 1889/,, 962 Fl, C Ke, Zut, 18%, der Militair - Ctat überschritten um 22,870 Fl. 5s Kr., näm bei dem General-Quartiermeisterstab 2853 Fl. 32 Kr., bej Feldjägern um 3551 Fl. 52 Kr., bei den Garnisons - Comy nien §38 Fl. §8 Kr., endlich 15,627 Fl. 24 Kr. als nicht (jy tretene Ersparniß bei der Formation des Militairs. v, Zy, gern erklärt, daß er viele dieser Ucberschreitungen durchauz | nicht gerechtfertigt halte, aber wegen des geringen Anklang der Kammer nicht auf Abstimmung dringe. Kriegs-Mijg v. Hügel: Er habe sich gegen das Streichen verwahrt, V; Eine so!he Verwahrung hebe das ständische Verwilligungs44 nicht auf. Kriegs - Minister v. Hügel: Wenn die Kay nicht votire, was die Bundespflicht erheische, #0 sey ely durch die Ueberschreitung gerechtfertigr. (Großer Wider] v. Zwergern: Er gebe zu, daß die Bundespflicht u werden müsse, aber wenn das Ministerium weiter geht, hen die Stände auf ihrem Recht. Die verschiedenen (j Ueberschreitungen wurden genehmigt, oft unter Bewegung Heiterkeit in der Versammlung, ‘da die Opposition nur stil gend protestirte. E,

Frankfurt a. M., 24. Mai. E Ztg.) Dem nehmen nach, begiebt sich demnächst der Landgraf von Hi N der seit ungefähr acht Tagen von Berlin zurit Homburg weilt, über Paris nach London. Se. Durcly beabsichtigte schon am heutigen Tage, an welchem die Prin Victoria, muchmaßliche Thronerbin von England, siebzehn) alt wird, in London einzutrefsen, wurde aber an der zeither verhindert. Die verwittwete Frau Landgräfin wird 1 scheinlich mit dem regierenden Landgrafen aus England Homburg zurückkehren. :

Sicherm Vernehmen nach, is: bereits von der hohen Y hen Bundes-Versammlung unserm Senate die offizielle A von der demnächstigen Entfernung der Bundes - Truppen hiesiger Stadt und Umgegend gemacht worden.

Unsere Kunst-Aussellung hat am verflossenen Sonn einen reichen Zuwachs an Gemälden aus Düsseldorf erh worunter sih Ausgezeichnetes befindet. Jin Allgemeinen eht die diesjährige Kunst - Ausstellung hinter der vorjth zurü, i

Deer e h:

Wien, 24. Mai. Die Herzdge von Orieans und vet mours werden am 29. d. hier cintrefenr. Hr. Hofrath Lehr, de serl. Schloßhauptmann Riedl und andere mit der Leitung del serl. Hauswesens beauftragte Beamte, welche in Prag V stalten zur Aufnahme des Kaiserl. Hofes zu treffen baden, m1 ten ihre Reise dahin verschieben. Ueberhaupt wird den wu sten während ihres, wie es heißt, zehn bis zwdiftägigen Wh halts dahier die größte Aufmerksamkeit bewiesen werden, Publikum freut sich ihrer Ankunft, zumal da ihnen von t aus ein äußerst günstiger Ruf vorangeht. Jn der Reichs lei, cinem Theile der Kaiserlic/en Hofburg, wo gewi fremde hohe Gâste absteigen, is alles in Bereitschaft. Von sagt man, werden die Prinzen ihren Rückweg über Sl durch die romantischen Gegenden Tyrols und der Schwei men, und namentlich auch das Berner Oberland und di des Genfer See's besuchen.

Am 30sten Vormittags wird das diplomatische Cor Französischen A seine Aufwartung machen; Abends sodann Se. Durchl. der Fürst Metternich ein Fest zur Namenstages Sr. Majestät des Kaisers, wobei dic Prin scheinen werden. Prinz Wasa wird am 1, Auni von heim hier zurückerwartet. j j

Briefe von der Türkischen Gränze briagen die Nad daß die Pest in Adrianopel mit ziemlicher Mes au hen is; es wurden daher der Fürst Milosch, der Wesi Belgrad und Jefrem Obrenowich zugleich, durch die Vi der Oesterreichischen Quarantaine-Anstalt, welche zuerst dir richt erhielten, von dem Ausbruche der Seuche unterrid| mit sie die Straße von Adrianopel nah Serbien bewa sen, und dem Eindringen des Pestübels in Serbien vorl suchen. j

S ch weiz.

Neuchatel, 24. Mai. Am 2lsten d. M. war dd Bürgerschaft versammelt, um dem Jahres-Bericht desd Conseils zu vernehmen. Dieses sehr interessante Akte nicht den mindesten Widerspruch gefunden. Jm Gener sind mehrere Pläbe vakant geworden, doch fehlt es 4 Wahl nöthigen Zahl von Kandidaten, weshalb diese L zum Monat November verschoben worden ist. Am wird hier an die Stelle des verstorbenen Herrn von Mon! ein neuer Deputirter gewählt werden. : /

Zürich, 24. Mai. Jn der leßten Versammlung de ziehungsrathes ist der Antrag, Herrn r. D. Fr. Stat des Buches: „„Das Leben Jesu‘) zum Professor der an der hiesigen Hochschule zu ernennen, mit großer A Mehrheit verworfen worden. Troß der eifrig|ten de des Hauptes der Radikalen zu Gunsten des Herrn Stta derselbe doch nur 4 Stimmen für sich.

S t Rom, 17. Mai. (Allg. Ztg.) Gestern waren Vorbereitungen getroffen, um Se. Mazj. den König “Y ilien zu empfaigen; heute vernimmt man indessen, Abreise von Neapel sich um einen oder zwei Tage vers Er gedenkt , sich nur kurze Zeit in unsern Mauern ali um sogleich über Florenz nach Modena und später O0 zu gehen. In Begleitung des Königs sind der Genera nant Saluzzo und der Herzog Cesario angemeldet. u Leopold von Salerno wird die Ankunft der Bons L, dinen, die in Neapel eintreffen soll, abwarten, E E falls die Reise nach Modena antreten. Der Fürst n ist durch den Telegraphen aus Sizilien berufen, p n db der Geschäfte während der Abwesenheit des S die ? men, Ueber den eigentlichen Zwet dieser Reise

Be, d

schieden, im Allgeneinen glaubt man, )

erstreuen , und vielleicht auch sich in Modena oder Wien / inftige Gattin suchen, die er nah Ablauf des Trauerjah- ? e die verstorbene Königin heimführen könnte. Man er- vert sich daß der König im Jahre 1832 eben so schnell nach ‘mont reiste, im ohne vorhergegangene Werbung selbs eine mahlin zu holen, und’ schließt von damals auf jest. Doch u dieser Vermuthung meines Wissens kein näherer Grund , n. unde man als gewiß versichert, wird zu dem Fest von St. ter voin heiligen Vater ein Konsistorium einberufen, aber it 7 Kardinälen , die man früher ankündigte, dürften nur 2 ixt werden Diese sind Monsignore Frezza und Monsignore ini, Erzbischof von Tarsus, Pâpstlicher ¡Nuntius in Wien; oll ihnen bereits die diesfällige Anzeige zugekommen seyn. Kandidaten zur Nuntiatur nennt man den Monsignor Fal-

¡eri Mellini, Erzbischof von Ravenna und den früheren Nun- (s in Madrid, Luigi Amat di S. Filippo e Sorso, Erzbischof 1 Nicáa. Lelzterer soll die meiste Wahrscheinlichkeit fär fich

n z j Ps große Lustlager ist des schlechten Wetters wegen ab- sellt, und wird vermuthlich im Herbste stattfinden.

Neapel, 17. Mai. (Allg. Ztg.) Die Abreise Sr. Maj. ; Kónigs ins Ausland, welche gestern erfolgen sollte, ist bis rgen verschoben. *) Als Ziel dieser Reise neunt man Modena, ien, Prag, Berlin, Paris und London, und als Hauptzweck eine ¿ Vermählung des Königs, Es wäre zu voreilig, alle die Prin- unen zu nennen, welche das wechselnde Gericht ihm zudenkt. hrigens scheint die Anhänglichkeit des Volks für seinen Souve- n noch mit jedem Tage zu steigen, und könnte für die zukünftige \nigin cinen sehr einladenden Beweggrund abgeben. Vorgestern waren wir wieder Zeugen von dieser Anhänglichkeit, als der ge Kronprinz vom Könige selbst im Vescovato dem heiligen nuarius dargebracht wurde. Als der Wagen durch die Stra- fuhr, und der kleine Prinz dem Volke gezeigt wurde, erschallte Luft von tausendfachem Vivatrufe der dichtgedrängten Men- enmenge, und auf allen Gesichtern leuchtete die innigste Theil- me für König und Thronfolger. Der Prinz Leopold von alerno, Dheim des Königs, beabsichtigt eine Reise nah Wien, daß wir diesen Sommer ziemlich geräushlos zubringen wer- , zumal da auch die Königl. Theater, S. Carlo und del Fondo, t einiger Zeit geschlossen sind. Die anonyme Gesellschaft delle

Mlle arti hat für diese beiden Theater ihre Fonds ganz ershdpft,

d es findet sich Niemand, der die Leitung übernehmen wollte. Die Witterung will sich hier noch immer nicht freundlich ge- (ten; dazu gesellen sich noch die beunruhigenden Nachrichten er die Fortschritte der Cholera im nördlichen Jtalien, welche js leicht wieder eine gänzliche Sperre gegen unsere Nachbarn iehen könnten. ®)

SPan (én

Madrid, 17. Mai. (Allg. Ztg.) Die gestrige Sizung Profuradoren war unstreitig die wichtig{iie und foigenreichste, seit der Erlassung des Estatuto Real stattgefunden ha. Jn erwies sich bis zur Klarheit, aus welchen BDejtandtheilen die ational - Vertretung Spaniens jeßt zusammengeseßt is, was qn hier unter repräsentativent System, unter Fteiheit der Be- Alagung, unter Würde der Kammer, unter der der Krone lldigen Achtung versteht. Zugleich enthüllten sih die wahren esinnungen des Patrioten Mendizabal und seiner Anhänger, d die unter den Leiden des Bürgerkriegs erliegenden Provin-

werden nun einsehen, was sie von ihren Vertretern zu er- rten haben, und ob der parlamentarische Streit, dessen Schau- a6 seit zwei Jahren die Kammer der Proéuradoren ist, für Interessen der Nation, oder für Befriedigung der Leiden- aften ihrer angeblichen Vertreter geführt wird. Die heute chienenen, im Anteresse Mendizabal’s vedigirten Blätter las- } sich kaum ohne Ekel lesen; auch die Abeja, ein Blatt, das mer und mit vielem Talent Mäßigung und Ordnung ver- idigte , ist von Hrn. Mendizabal verkauft worden ; die bishe- en Redaktoren erklären heute, daß ihr Ehrgefühl sie nöthige, dem Blatte abzutreten, und der Eigenthümer Jordan zeigt , daß er nur noch dem Namen nach Eigenthümer sey. Es ist sich jeßt aus, daß Hr. Caballero der gestern in der Kam- r disfutirten Erklärung ganz undbefugt die Ueberschrift „Pro- tation‘, gegen welche die Unterzeichner selbst protestirten , ge- hen hatte. Diesen Morgen war die Kammer abermals uge der schamlosesten Einmischung der in der öffentlichen Gal- ie befindlichen Volks-Klassen. Da aber die weitere Verhand- g des Wahlgeseßes, ein eben so wichtiger, als dem Volke gültiger Gegenstand, an der Tages-Ordnung war, so ent- \nddas Làrmen meistens erst zuleßt, als Hr. Mendizabal und seine hnger eine Menge Jnterpellationen an den allein anwesenden tyister-Präsidenten richteten. Man bejragte ihn unter andern, ob Nachricht, die Regierung habe 30 Mill. Realen aus der Fremde halten, wahr sey. Hierauf erwiederte Herr Jsturiz, die Re- lng erwarte dieses Geld von einem Londoner Hause, und be an den hier befindlichen Bevollmächtigten jenes Hauses die frage gestellt, ob er der Regierung eine Summe von 10 Mil- nen auf Abschlag auszahlen wolle, darauf aber eine abschlä- he Antwort erhalten. Ein anderer Prokurador befragte Herrn suriz, ob er die Ansichten der Herren von la Granja theile, this so viel heißen sollte, als ob Jsturiz im Juteresse der aarilla handle; diesér erwiederte, er könne aus dem Grunde ine Antwort darauf gebeu, weil er die Ansichten jener Herren t kenne. Herr, Garcia Carrasco erklârte dem Ministerium

dezu, es habe das Vertrauen der Kammer nicht, und müsse, /

1 (6 in der Minorität sey, seine Pläße wieder aufgeben. Da "et Hy, Mendizabal, als er sich bei der Diskussion des Wah(- sehes in der Minorität befand, nicht abtrat, sondern die Kam- L uflôste, so steht zu erwarten, ob Hr. Îsturiz nicht diesem ‘iele folgen werde. Das Budget ij für 1856 bereits be- a nur sieht es mit dem Anleihen, ohne welches die Re- N 1 sich nicht halten kaun, etwas miplich aus. Die Freunde cndiabal’s verhehlen daher nicht, daß sie die Gewißheit ha- - die neuen Minister binnen wenigen Tagen zu stürzen, und n Unentbehrlichen Mann wieder an ihre Stelle zu seßen, Die- War es mit seiner eingereichten Entlassung so wenig Ernst, in sch bis auf den leßten Augenblick nicht davon überzeu- QuOnte, die Königin habe sie angenommen. Und nun erzählt

tdermann, Jhre Majestät habe, durch treulose Rathschläge

dh pt sich bewegen lassen, ihm ihr Vertrauen zu entziehen.

be nie geglaubt, daß Herr Jsturiz bedeutende Talente be- dh bin ih gestern und heute von der Geschicklichkeit,

dteren Bricfen ans Rom war dec König von Nea- Mai daselb} cingetroffen und in cinem der ersten Gast- stiegen, nachdem er die vorhergegangene Macht in Mola

4 zugebracht.

der König wolle |

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Kaltblütigkeit, Bescheidenheit und von dem Muth überrascht worden, den er unter den allerschwierigsten Umständen in der Kammer anden Tag legte. Eine sehr zahlreiche Volksmenge war auch heute, troß eines anhaltenden ‘Plaßregens, vor dem Estamento versammelt; Herr Jsturiz, von seinen Freunden be- gleitet, schritt jedoch diesmal unangefochten und furchtlos hin- A Doch müssen wir hier auf sehr ernste Ereignisse ge- aßt seyn.

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Lissabon, 16. Mai. (Journ. dela Haye.) Die Aufregung der Gemüther hat noch zugenommen durch die Auflösung der „„pa- triotischen Gesellschaft‘, die va dem Befehl der Negierung, ihre Versammlungen einzustellen, Folge geleistet, deren Miktglie- der aber doch die Verbindung unter einem andern Namen wie- derherstellen wöllen, Das Ministerium Carvalho’s, welches auf diese Weise den unruhigsten Theil der liberalen Partei unter- drückt, bereitet sich immer mehr Widerstand, so daß es schr zwei- felhaft ist, ob es im Stande seyn wird, dem Kampfe zu widerstehen, der, namentlich sobald die Kammern versammelt sind, von mehreren Seiten her gegen dasselbe losbrechen wird. Die Regierungs - Blätter sprechen in einem triumphirenden Tone von der Verhaftung des Dom Manoel Soares d’Alber- garia, den sie als den Anführer der Miguelistischen Guerillas, die sich vor kurzem bei Ainarante gezeigt haben, bezeichnen. Diese Anklage erscheint durchaus unbegründet, denn er ist ein Mann von 75. Jahren, und wenn er auch früher sehr thätig und ener- gisch war, so erlaubt ihm doch jeßt sein Alter und seine Kränk- lichkeit nicht, als Guerilla-Anführer aufzutreten. Von seinen drei Söhnen,, die in der Armee Dom Miguel's gedient haben, s\ol- len sich zwei bei jenen Guerillas befinden. Man scheint daher den Vater wegen des Vergehens seiner Söhne verhaftet zu haben. Dies wird indeß wohl nicht dazu beitragen, Leßtere zu besänf- tigen. Sie wollen jeßt über den Douro gehen, um d in der Provinz Beira mit den dortigen Guerillas zu vereinigen. Die finanzielle Noth ist fortwährend so groß, daß die monatli- chen Zahlungen für die Civilliste der Königin in Wechseln ge- zahlt worden sind, weil es an baarem Gelde fehlt. Die Verle- genheit des Ministeriums in dieser und anderer Beziehung ist von der Art, daß man, wie gesagt, daran zweifelt, ob es sich werde halten können. Der Herzog von Terceira will sich durch- aus zurückziehen, und Saldanha, dem man das Porte- ‘feuille des Herzogs zugedacht hat, will es nur unter der Bedingung ebm, daß es ihm gestattet ist, etwa sechszig Offiziere, worunter auch der Oberst Luna, zu pensioniren, Man wird sich erinnern, daß eben dieser Umstand vor einigen Mo- naten das: Ministerium Carvalho’s und Saldanha’s stürzte. Es ist ein merkwürdiger Umstand, daß in der Armee sich nur zwei Parteien befinden, nämlich Miguelisten und Revolutionaire, so daß die Regierung mehr Widerstand als Unterstüßung bei der nationalen Militairmacht findet. Erwägt man dies Alles, so steht zu fürchten, daß bei der Eröffnung der nächsten Session der Cortes nach größere Schwierigkeiten und vielleicht ernstliche Unruhen zu erwarten slnd.“ |

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Konstantinopel, il. Mai. (Oest. Beob.) Der Zug der für die zweite Tochter des Sultans, Prinzessin Mihrmah, bestimmten Brautgeschenke fand am Äten d. M. statt und sébte sich gegen die Mittagsstunde aus dem Serail von Beschickta\sch nach Beblek in En wo der neu hergestellte Palast der Prinzessin gelegen ist. Die Ordnung, die hierbei beobachtet wurde, war folgende: Den Anfang machte eine Abtheilung Ka- vallerie, auf welche mehrere Stabs - Offiziere, Beamte und Pa- gen aus dem Serail folgten; dann kamen 39 Maulthiere, wo- von 13 mit Gepäck, 14 mit {önen Koffern, silbernen Kisten und dergleichen beladen waren, die 12 übrigen hingegen elegante Felleisen trugen; eilf Türkische, wie Käfige ausschende Wa- gen, welche mit allerlei reichen Persischen und Türkischen Stof- fen angefüllt waren; sechs Europäische Kaleschen, in welchen sich prachtvolle Spiegel, Tische, Kohlenbecken und andere aus Silber verfertigte Gegenstände befanden; hundert und sech- zig Seraii Diener (Tschohadare), deren jeder auf dem Kopfe ein Cabaret trug, mit silbernen Tassen, Bechern, Kannen, Va- sen und sonstigem Gold: und Silber-Geräth; zehn unter ihnen trugen Shaw!s von vorzüglicher Schdnheit; sechzehn andere Tschohadare hielten eben so viele Cabarets mit Dekeln von Silberdraht, worauf sich der reihe Schmuck der Prinzessin be- fand; den Schluß machte eine Schaar von Cunuchen und cine neue Abtheilung Kavallerie.

Am nächstfolgenden Tage erfolgte, ebenfalls um die Mit- tagsstunde, die feierliche Uebersledlung der Prinzessin Mihrmah nach ihrer neuen Wohnung zu Bebek. Den Zug eröffnete eine Abtheilung Kavallerie; derselben folgten die Beamten der zwei- ten, dritten und vierten Klasse nebst mehreren Ulemas; dann kamen die Kapidschi-Baschi’s oder Großherrlichen Kämmerer und die Beamten aus dem Junern des Seraëls; die Generale und Stabs-Offiziere des Kanonier- und Bombardier-Corps; dje Ad- miräle und Schiffs-Kommandanten ; die beiden Kadiaskere (Ober- richter) von Rumelien und Anatolien; die Pascha’s von zwei Roßschweifen, worunter Ferik Ahmed Pascha, Namik Pascha, Hafis Pascha und Dilaver Pascha; die Minister erster Kiasse, nämlich der Minister des Jnnern Pertew Efendi, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Akif Efendi und die zwei Defterdare für die Armee und die Münze; die Wesire oder Pascha’'s von drei Roßschweifen, nämlich der Muschir Ahmed Pascha, Hussein Pascha, Statthalter von Widdin, Mustafa Pascha und die übrigen in der Hauptstadt anwesenden Statt- halter, welche Wesirs-Rang haben; der Schwiegersohn des Sul- tans und Muschir der Artillerie, Halil Pascha; der Scheich ol Islam oder oberste Mufti; zu seiner Rechten der Groß-Wesir und zu seiner Linken der Seriasker Chosrew Pascha ; eine shöne mit sechs Pferden bespannte Kalesche, worin sich die Söhne des Sultans befanden; ein prachtvoller mit sechs reich angeschirrtoen Pferden bespannter Gallawagen (cin Geschenk des Kaisers von Rußland), in welchem die durch dichte Jalousie-Gitter den Au- gen des Publikums entzogene Prinzessin Mihrmah saß; endlich zahlreiche sechs: und vierspännige Wagen, welche den Harein der Prinzessin so wie Frauen Türkischer Großen enthielten, und vor und neben denselben mehrere Eunuchen; den Schluß machte ein militairisches Musik-Corps und eine zweite Abtheilung Kavallerie. Der Großherr ließ diesesmal kein eignes Zelt für sich auf- schlagen, sondern besichtigte die beiden Aufzäge in der Miklitair- schule zu Dolmabagdsche. Am bten d. M. stattete er, nach ver- O Freitags - Gebete, der Prinzessin Mihrmah einen Be- uch ah.

Am 7ten d. M. verließ der Kapudan-Pascha in Begleitung Namik Pascha’s diese Hauptstadt, um sich mit seiner aus zwölf

Kriegsschiffen und mehreren Transport - Fahrzeugen bestehenden Escadre nach Tripolis zu begeben, An demselben Tage unter-

nahm das Oesterreichishe Dampfboot „Ferdinand 1.‘“ seine erste Fahrt nach Gallacz.

Die Feierlichkeiten bei Gelegenheit der Beschneidung der wes Großherrlichen Prinzen Abdul Medschid und Abdul Azix aben am Î9ten in dem Thale der süßen Wässer ihren Anfang genommen.

Am 11. Muharrem 1252 (27. April 1836) ist auf Befehl des Sultans eine neue Kleiderordnung bekannt gemacht worden.

Konstantinopel, 13. Mai. Folgendes ist die wörtliche Ueberseßung der (obenerwähnten) neu erschienenen Kleidere- Ordnung.

„Es is allgemein befannt, daß es die strengste Pflicht cines Jes den is, auf eine ansiäudige und gebührende Weise cinherzugchen, und die Jedermann vorgezeihneten Gränzen nicht zu übcrschreiteu. Dic meisten Personen jedoch, diese ihre Pflicht nicht fennend, haben cine Kleidung angenommen, welche dem täglichen Anzuge der Wür- dentrüger und höhercr Staats-Beamten gleicht. Hauptfächlich haben viele nicht Muhammedanische Unterthanen (Rajas) sich unterfangeu, nachdem einigen derselben, welche in dem Dieuste der hohen Pforte stehen, die Erlaubniß ertheilt worden war, Sefffe (rothe Mügen) mit dem gestickten Zeichen ihrer Bedienstung aufzuscßen, unter verschie- denen Vorwänden, Fesse, Beiukfleider und Röcke wie Muhammedaner zu tragen, wodurch es geschah, daß man die Reichen von den Armen, nud der unbezeichneten Fesse wegen die Muhammedaner von den Rajas uicht unterscheiden fonute. Da dies dem wohlmeinenden Willen Sr. Hoheit des Sultans gänzlich eutgegengeseßt is, so trat die Nothwendigkeit ein, iu dieser Hinsicht ciue gehörige Ordnung einzuführen. Auf Allerhöchsten Großherrl. Befehl werden daher folgende Verordnungen befannt gemacht. Alle Wefire, Muschire, hohe Würdenträger und Generale haben bei Feierlichkeiten die ihner: angewiesene Uniform anzuzichen, durch welche fie sich unteretnandcr unterscheiden: es if aber uöthig, die Kleidung, welche Jedermann alltäglich anziehen soll, auf eine genaue Weise zu bestimmen. Das gesarEnte Militair, die Offiziere sowohl als die Gemeinen, sollen uur in der Uniform herumgehen und nie Civilkleider anziehen. Die Al- tagsfleidung der Pforten - Minister und höheren Würdeuträger, der Chodjagiane und Kapidschi-Baschis und der übrigen Staats-Beamten soll. nach den hier folgenden Angaben getragen werden. Es schien cinstens nöthig, den Pforten - Beamten und anderen Fndividuen zu gestatten , dieselbe Militairkleidung auzuziehen, und fo geschah es, daß die meisten Beamten und Unterthauen die mit rothem Tuche eingesäumten Röcfe, Mäntel und Beinfkleider trugen. Von nun an jedoch soll, die Militairpersonen ausgenommen, Niemand diese Klei- dung anziehen. Nur den Pforten - Ministern erster Klasse ist es ge- stattet, Nocke und Mäntel vom feiusten Tuche mit roth eingefaßten Kragen und Aufschlägen den Generalen gleich zu tragen, da diesen Würdenträgern die Muschirwürde verliehen worden ist. Den Pfor=- ten-Beämten zweiter und dritter Klasse, welche den Wunsch ausge- drückt haben, gleihfals ‘eingesäumte Kleider zu trägen, is erlaubt worden, zu diefem Ende die Farbeu der Aufschläge ihrer Uniform, nämlich violetfarben und. blau, anzunehmen, cine andere Farbe dür- fen sie jedoch nicht anwenden. Die Kapidschi-Baschis, die Pforten- Beainten vierter Klasse und die Chodschiagiane sollen keine cinges säumten Kleider, sondern Röcke, Mäntel und Beinkleider ohue ver- \chiedenfarbigen Randfstreifen tragen, und um von diesen unterschies den zu werden, sollen die anderen Kanzlei-Beamten weder weiße noch gelbe Knöpfe an ihre Kleider nähen lassen, sondern Röc ohne Randstreifen, mit cinex oder zivei Reihen schwarzer, tuchenecr oder scidencr Knöpfe anzichen. Die übrigen Unterthanen dürfen weder Röcke oder Mäntel mit Randsireifen noch solhe mit zwei Reihen Knöpfen, noch endlich weiße oder gelbe Knöpfe, sondern einfache Röcke undMäntelnurmit ciner Reihe tuchencr, scidener oder shwarzbeinerner Knöpfe tragen. Die Dienerschaft der Wesire und Muschire pflegte Säbel umzugürten und cine beliebige Kleidung anzuzichen. Da dieses jedoch gleichfalls unschicklich befunden wurde, so wurden auch deshalb die nöthigen Verordnungen erthcilt. Da die Dicnstleute der Wesire, Muschire und Pforten - Minister cigentlih zu den gewöhnli- chen Uutcrthanen gehören, so sollen auch diese weder die Müitiair- Kleidung noch cine der obenen beschriebenen Beamtentrachten an- nehmen, noch Säbel mit goldgestiéten Kuppeln umgkirteu, soudern ihr An¡ug soll aus dem einfachen Rocke mit einer Reihe schwarz- beinerner Knöpfe besteben und der Säbel an cincr schwarziedernen Kuppel hängen. Feder der obgeuannten Würdenträger faun jedoch 2 bis 3 Haus-Offizicre haben, denen gestattet 1st, cinen blanfen Ss bel an eiuer etwas gestickéten Kuppel umzugürten, uur fich jedoch von den Diecnern des Großherrlichen Serails zu unterscheiden, sollen sie weder weiße noch gelbe, soudern tucheue oder beineruc Knöpfe, und zwar deren nur ¿ine Reihe auf ibreu Röcken, angenäht haben, au muß ihr Säbel von weißer Farbe und die Säbelkuppel mit Silber gestickt schn. Jedermann soll sich strenge daran halten, sich nur íu der ihm gebührenden Tracht blicfen zu lassen. Jene NRajas, wclche im Junern des Scrails und in der Großherrlichen Münze bedienstet sind, tragen, um feuntlich zu seyn, die rothe Müßte mit einem besonderen darauf gestickten Zeichen. Sich darauf stüßend, nabmen cinige ans dere in Großherrlichen Diensten stehende utcht Muhamedanische Un- terthanen, so wie die privilegirten Handelsleute, welche die Zunft der sogenannten Beratti Europa Tüdschari bilden , diese Kopfbedeckung anz da sie aber darauf fein gesticktes Zeichen haben, und 1hre senstige Kleidung von jener der Mufelmänner nicht verschieden ist, so wur- den sie auch von diesen nicht leicht unterschieden. Diese sollcn in Zukunst gleichfalls cin Zeichen nach Angabe ihres Oberhauptes und des Zuuftmeisters auf ihren Mügen stickcn lassen, jene aber, welche nicht zu der anat Klasse der Rajas gehören, sollen von nun an die rothe Müßte nicht tragen , sondern ihre eigene National-Klcis dung wieder annehmen. Der Seriasker- Pascha, der Großherrliche Schwiegersohn Chalil Nifaat-Pascha, der Kapudan-Pascha, der Mu- schir Ahmed - Pascha und der Jhlissab - Agassi werden auf diesen Ge- E ihre Aufmerksamkeit richten, und iyer immer aus dem Pk- el in der Militair - oder Beamten - Kleidung, so wie jeder gemeine Raja, der ohne Zeichen auf der Fesse erblit werden sollte, wird alsos gleich ergriffen und bestraft werden.“

Moldau und Wallachei.

Jassy, 13. Mai. (Schles. Ztg.) - Die Mosldauischen Zustände haben eine schlimme Wendung genommen. Wir ha- ben die Gewißheit, daß Baron Rückmann und Staatsrath Mazu- ros, mit Untersuchung der Moldauischen Beschwerden beauftragt, sich die größte Mühe geben, die Sache in Güte beizulegen, da sie einerseits die unabweisliche Ueberzeugung haben, daß der Hospodar der ihm zur Last gelegten Vergehen sich wirklich s{ul- dig gemacht, andererseits das praktisch bedenkliche Prinzip der Absebbarkeit der Hospodare in Praxi nicht auftfommen lassen wollen, ob es gleich sowohl in den Verträgen von Akjerman und Adrianopel , als auch in dean „zur Entschädigung für zahllose Opfer‘/ denFürstenthümern verliehenen organischen Statut ausdrük- lich festgeseßt worden. Da bisher aber alle Versdhnungs-Versuche erfolglos geblieben, und militairische Demonstrationen auch nichts bewirkten, so macht man jeßt Miene, die Sache ernstlich anzu- greifen. Schon sind die zwei verbannten Vettern des Hospo- dars, Aleku und Kostaki Sturdza, und auch ein Oesterreichischer Unterthan, der Jude Markus Zacharias aus Michai‘esti, nach Jassy eingeladen worden. Lekßterer behauptet nämlich, Fürst Sturdza habe, seit er die Stadt Michailesti mittels Schenkung von Theodor Friedrih Balsch Zberkommen, ihm Markus Zacharias Vorsteher der jüdischen Gemeinde jener Stadt, die von früheren Fürsten ausgestellten Privilegiums-Urkunden vnd Steuer-Quittungen gewaltsam entrissen, und die früheren grund- herrlichen Abgaben jener Stadt verzehnfachz. Auch hak man

bereits mehrere Oppositions-Mitglieder vorgeladen und unterstcl f

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S S E E E A O; PISC R E i F P S C E