1836 / 159 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Herrn Firmin Didot den Herrn Barre, Mitglied des General-

Conseils des Departements der Seine und Oise zum Deputirten R

ernannt. Sein ministerieller Mitbewerber, Herr Desmousseaux de Givré, ist durchgefallen.

Die beiden Linienschiffe „Scipio‘/ und „die Stadt Mar- scille‘/ sind am 26sica v. M. Morgens um ò Uhr mit 2186 Mann zur Verstärkung des Corps des Generals von Arlanges von Port - Vendres nach der N Küste abgegangen. Än demselben Tage Abends segelte das Linienschis} „Nestor‘/ mit 986 Mann aus Rosas zu derselben Bestimmung ab. Nach Briefen aus Algier vom 27sten waren übrigens die in dem La- ger an der Mündung der Tafna befindlichen Truppen reichlich mit Munition und Lebensmitteln versehen und hatten innèrhalb ihrer Verschanzungen von dem Feinde nichts zu fürchten; auch waren sie von demselben in keinerlei Weise beunruhigt worden.

Der Moniteux berichtet heute über die Spanischen An- gelegenheiten: „Man hat hier Nachrichten aus Madrid vom | 2s6sten erhalten ;- sie lauten sehr befriedigend. Das Dekret we- gen Zusammenstellung der Cortes nah dem neuen Wahlgeselze sollte am folgenden Tage publizirt werden. Die Cortes werden sich am 20. August versammeln. Die Karlisten hatten auf der Bidassoa, sehr nahe an unserm Ufer, eine shwimmende Batterie, bestehend aus 24 Kanonen, errichtet, um die Brücke und das: Fort anzugreifen. Der General Harispe hatte darauf, seinen Jnstructionen- gemäß, die ihm nicht gestatteten, derglei- hen Demonstrationen so nahe an unserer Gränze zu dulden, dem Seneral Noguès befohlen, sich jener Batterie zu bemächti- gen und sie zu vernichten. Dieser Befehl is sofort vollzogen worden z die Karlisten, wenn gleich zahlreich, leisteten do nur cinen sehr geringen Widerstand. j e

Jn einemPrivat-Schreibenaus Bay o 1 ne vom 28. Maibefin- den sich nachstehende, angeblich authentische Details über die Opera- tionen des Generals Cordova seit dem 21. Mai, wo er Vittoria verlie, bis zum 2östen incl. : „Nach mehreren Gefechten“/, heißt es darin, „in welchen ihm der Sieg blieb, wenn gleich er ihn theuer erkaufen mußte, betnächtigte Cordova sich der Positionen bei Arlaban und ging darauf bis Salinas vor. Hier konnte er sich jedoch nicht behaupten, da er jeden Augenblick befürchten mußte, von Úberlegenen Streitkräften angegrissen zu werden. Er ráumte daher wieder Salinas und hatte am 24sten ein leb- haftes Gefecht mit Eguia zu bestehen, in welchem der Sieg unentschieden blieb, Cordova ging darauf _noch einmal nah Salinas, mußte jedoch diesen Ort aufs Neue räu- men, da er erfuhr, daß zwei feindliche Kolonnen, von der Rechten und Linken kommend, sh in seinem Rücken bilden wollten, um ihm den Rückzug nach Vittoria abzuschnei- den. Er nahm daher eiligst seine früheren Positionen wieder ein, deren Centrum Vittoria ist, während seine Vorposten höch- stens zwei Lieues von dieser Stadt stehen. Dies geschah am 25sten. Der Verlust muß auf beiden Seiten bedeutend gewe- sen seyn; indessen haben wir nicht gehört, daß irgend ein Ge- neral der Königin getödtet oder verwundet worden wäre. An- ders verhält es fich mit den Karlisten, von denen La Torre ge- tödtet, A taids und Villareal aber s{hwer verwundet worden sind. Sowohl das amtliche Karlistische Bülletin, als das des Befehlshabers der Christinos liegen uns vor; beide Theile schrei- hen sich darin den Sieg zu.‘

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 2. Jun. Lord Metbourne, der dieser Siz- zung zum ersteninale wieder beiwohnte, antwortete auf eine von Lord Ellendorough an ihn gerichtete Frage, die Negie- rung habe beschlossen, die Frist zur Zurückzahlung der zum Bau von Arbeitshäusern vorgeshossenen Summen zu verlängern. Lord Clare überreichte eine Petition von den Ostindischen Ac- tien-Juhabern, die in ciner am öten v. M. im Ostindischen Hause gehaltenen Versammlung angenommen worden war, und worin um Gleichstellung des Zolls vou Ost- und Westindischem Zucker ersult wird. Der Lord sprach die Hossnung aus, daß die Mi- nijter die jebige Session nicht wieder vorübergehen lassen wür- den, ohne cine Maßregel zur Erfüllung des von den BVittstellern geäußerten Wunsches cinzubringen. Lord: Melbourne ver- \icherte hierauf, cs kônne Niemand so sehr als er von der An- gemessenheit der Erfällung . dieses Wunsches und von der Ge- rechtigkeit desselben überzeugt seyn, aber der edle Lord müsse auch bedenken, daß, nachdein einmal ein gewisses System angenommen und danach gehandelt worden, Jnteressen erwachsen seyen, sowohl in den Kolonieen als sons, welche ernstliche Er- wägung erheischten, ehe eine Veränderung in diesem System vorgenommen werden könne; es sey jedoch die Absicht der Mi- nister, wo möglich noch im Laufe dieser Session eine Maßregel einzubringen, die hoffentlich befriedigend seyn werde, indem der Zweck derselben seyn solle, die gewünschten Vortheile zu gewäh- ren, ín so weit es sich mit gebührender Rúcksicht auf die Jnter- essen aller ‘Parteien thun lassen würde. Lord Elleuborough betrachtete die Frage hinsichtlich einex Ausgleichung der beider- seitigen Zölle nicht als eine Prinzipien-, sondern als eine bloße Zeitfrage und glaubte, daß die Englischen Unterthanen in Östindién ganz besondere Ansprüche auf Erleichterung aller ihrer Zölle hätten. m Schluß der Sißung wurde die Bill in Betreff der Ab- schaffung der Sklaverei auf Jamaika zum drittenmal verlesen.

Unterhaus. Sibung vom 21, Mai. (Nachtrag.) Die Rede Lord Palmerston’s, womit derselbe sich den Un- trage des Herrn Duncombe zu Gunsten der Gefangenen zu Ham widerseßte , lautete im Wesentlichen folgendermaßen:

* Anus den Redeu, welche auf beiden Seiten des Hauses gehal- ten worden sind, und ans der Art und Weise, wie diese Reden auf- acnommeu wurden, ergiebt sich zweierlei, cinmal, daß das Haus mit denx ehrenwerthen Mitgliede für Finsburv hinsichtlich derjenigen Gesinnungen der Humanität und des Edelmuthes svmpathisict, die dasselbe bewogeu, scinen Antrag einzubringen; und zweitens, daß das Haus nit der Meinung ist, daß mau für diescu Augenbli auf dem Antrage auf elne Ui der Britischen Regierung bei der Franzésfischen bestehen dürfe. Jch spreche in meinem und meiuer sollegen Namen, wen ih sage, daß nichts mix eine aufrichtigere Freude gewähren ivlirde/ als wenu die Frauzösischen Minister für angemessen hielten, dem Könige der Franzosen zu ratheu, von sciuer Prärogative, Begnadigung zu ertheilen, 11 Bezug auf den Fürsten Polignac und seine Unglüks-Gefährten Gebrauch zu_ machen. Jch bin versichert, daß eine solche Handlung der Gnade vou Seiten dér Frau- ssischen Regierung nicht nur in England, sondera auch in jedem Lheiie er civilisirteu Welt mit Beifail würde aufgenommen werden. (Hört, hört !) Wenn ih meine individuelle Meinung über diesen Gegenstand aus- sprechen will, so faun ih mir nicht verhchien/ daß, welches auch die politischen Vergeheu gewcsen seyn mögen, dereu der Fürst Polignac und seine Kollegen shu!dig befunden worden sind, die über sie ver- hungie Strafe doch schr streng und lange dauernd 1st. Es iväre da- her den bochherzigeu und ritterlichen Gesinnungeu, welche die Frau- zösische Mation auszeichnen, ganz ongemessen, zu zcigei/ daß, wenn dic Fortdauer der Strafe des Beispiels wegen ntcht uhr nöthig ist,

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thig mit dem Schleier der Vergessenheit zu bedecen geneigt sey. Hort, höórt!) Wie ehrenvoll cs indeß auch für das ehrenwerthe titglied für Finsbury feyn mag, sih zum Vertheidiger derjenigen aufzuwerfen, deren Meinungen den seinigen geradezu entgegengeseßzt sind, so wird doch auch das Haus hoffentlich nicht vergessen , daß nichts so unzweckmáßig und, ih möchte selbst sagen, so gefährlich sevn faun, als den König von England in ciner Adresse zu ersuchen, sich mit cinem Gegeustande zu befassen, der die inneren Augelegen- heiten cines andern Landes betrifft. Es giebt fein Beispiel für eine folhe Einmischung von Seiten des Britischen Unterhauses. Das von dem chrenwerthen Mitglicde für Finsbury erwähnte Beispiel ift völlig hiervon verschieden. Bei dleser Gelegenheit waren der Gene- ral Lafavette und andere Offiziere, welche die Französische Armee verlassen hatten, um sich nach Holland zurückzuziehen, den Desterrei- ischen Vorpostev in die Hände gefallen und wurden als Kriegs- gefangene behandelt. Der ehrenwertle Herx hat sich auf die Mtei- nungeu von Fox, Shckidan und Whitcbread zu Gunsten des An- trages des Generais Fißpatrik bezogeuz allein cx hat vergessen, zu sagen, daß Fox ansdrüctlih bemerfte, er unterstüße die Motion des Generals Fißpatrick, weil der General Lafayette weder cin Unterthan des Köbuigs von Preußen noch des Kaiscrs von Oesterreich scy, weil ex fein Geses, das er zu halten verpflichtet war, verleßt habe, weil er cin blo- ßer Kriegsgefangeuer scv, und weil wix, ais Verbündete der Macht, die ihn gefangen hielt, zu seinen Gunsten ciuzuschxreiten berechtigt wären. Der vorlicgeuve Fall ist indeß ein völlig anderer; denn es handelt sich dabci um Unterthanen cines fremden Landes, die wegen Verge- hen gegen die Gesege ihres Landes vor Gericht gezogen und durch gesetzliche Behörden desselben Landes zu Strafen verurthcilt wurden, welche diese Behörden für angemessen hielten. Wenn wir nun iu solchem Falle cin Beispiel der Einmischung geben, so könnte dies auch auf uns undügenehm zurücwirken, und wenn trgend cin Prin- zip vou den Englischen Staatsmännern heiliger gehalten worden ift, als ein anderes, so ijt es dies, daß es feiner fremden Regierung ge: stattet ist, weder direkt noch indirekt, in die inneren Angelegenheiten Englands zu interveuiren , und daß keine fremde Regierung es 1wa- gen darf, weder in Bezug auf vorgeschlagene Gesetze, noch hinsicht- lich der Ausführung schon angenomuener Gescze bei uns einzuschrei- ten. (Beifall.) Nun würden wir dieses Prinzip uunöglich so aufrecht erhalten können, wie es unsere Pflicht 1st, wenn wir in dem vorliegenden Falle tutervenirten. Selbst um des Zweckes wil- len, den das ehrenwerthe Mitglied für Finsbury zu crlangeu wlinsht, würde cs höchst politischch von ihm scyn, wenn er nicht auf die Abstimmung Über scine Motion dringen wollte (hört, hört !): deun das ritterliche und edelmüthige Französische Volk weiß Hochherzigkcit zu schäßen, und wenn es auch den Aeußerungen einer freien Versammlung in einem befreundeten Lande befondere Aufmerksamkeit schenken dürfte, so ist doch zu befürchten, daß, wenn diese Versammlung weiter gcht und sich ein Recht der Einmischung anmaßt, der National-Stolz erweckt und gerade das Gegentheil von dem bewirkt werdeu würde, was der chrenwerthe Herr bezivet. Jch crsuche ihn daher, sih damit zu begnügen, daß beide Seiten des Hauses sich überciusiimmcend mit scinen für ihn so ehrenvollen Ge- sinuungen ausgesprochen haben, und den Gegensiand auf sich beru- hen zu lassen, und da der Kampf nunmehr vorüber und die consti- tutionnelle Monarchie Frankreichs gegen jede mögliche Erschütterung gesichert ist, da ferner die Zwecke, für die sie errichtet wurde, jet sich ihrer Erfüllung nähern, so bitte ih deu ehrenwerthen Herrn, sich eben der zuverlässigen Hosfnung zu tiberlasscu, die ich hege, daß dic- selben esl ibiten Gefinuungeu, welche ihn bescelen, auch das ganze Französische Volk beseclen werden, und daß dic demselben innewoh- nende Hochherzigkcit cs vou selbst zu deu Resultaten führen wird, die das chrenwerthe Mitglicd zu erlangen wünscht.“ Da die große Mehrzahl der Mitglieder sich in dem Sinne des Ministers aussprach, so fand Herr Duncombe sich veran- laßt, seine Motion (wie bereits gestern erwähnt) zurückzuneh- men, indem er sich überzeugt hielt, daß ein solches Verfahren fúr die Interessen der Leidenden selbst am angemessensten sey. (Hört! hört!) Jun dieser Sibung nahm auch noch Herr Ban- nerman die Verwendung des Hauses zu Gunsten der großen Menge alter und gedienter Stabs-Offiziere der- Land- und See- macht in Anspruch, welche wegen der Spärlichkeit des Avance- ments noch nicht zu dem ihren Verdieusten gebührenden Range elangt seyen, und sprach den Wunsch aus, daß ein allgeineines \vancement baldigst vorgenommen werden möge. Er trug zu diesem Zweck auf Vorlegung von Nachweisen Über die vorge- nommenen Beförderungen und Pensionirungen in der Armce und Marine an und bemerkte, daß es, der Marine-Liste zufolge, 78 Capitaine gebe, die 39 Jahre in der Marine gedient hätten und, da sie 60— 70 Jahre alt, zum aktiven Dienste untauglich wären , aber eine Vermehrung ihres erbärmlichen Gehal- tes verdient hätten. Dasselbe finde auch bei Offizieren der Landmacht statt. Er könne nicht umhin, bei dieser Gelegenheit zu bemerken, daß Offiziere, die in der Schlacht bei Waterloo mitgefochten und damals den Rang als Oberst-Lieute- nants bekleidet hätten, jeßt noch nicht weiter avancirt seyen, während Preußische Offiziere, welche zu derselben Zeit in dem- selben Range gestanden, jeßt schon zu den höchsten Ehrenstellen in der Armee gelangt wären. Diejer Kontrast sey nicht beson- ders ehrenvoll fúr England. Was die vorgeschlagene Gehalts- Erhöhung betrefse, so werde dieselbe nicht mehr als 20 25,000 Pfd., sowohl für die Land - als für die Seemacht, betragen, und er hoffe, man werde seine Motion so unterstüßen, wie er glaube, daß sie es verdiene. Herr Hoy unterstüßte den Antrag und bemerkte namentlich, daß in der Französischen Armee zwar der Sold geringer, aber die Pensionen höher seyen, als in dem Englischen Heere. Der Kriegs-Secretair, Lord Howick, glaubt zwar, in diesem Augenblic® kein Avancement in der Armee in Vorschlag bringen zu dürfen, und meinte, wenn man im Kriege dic Zahl der Offiziere sich nicht so sehr hätte vermehren lassen, so würde es jeßt nicht so schwer werden, für die Ausgedienten zu sorgen, übrigens ober versprach er, den Zustand des Mili- tairs im Allgemeinen in ernstliche Erwägung zu zichen und den Beschwerden fo viel als möglich abzuhelfen. Der Antrag des Herrn Bannerman wurde schließlich genehmigt.

Unterhaus. Sißung vom i, Juni. Da die zweite Lesung der Jrländischen Zehnten-Bill an der Tagesordnung war, so erhob sich nach Ueberreichung mehrerer Petitionen zu Gunsten der gänzlichen Aufhebung des Zehnten und nachdem Hr. Eraw - ford erklärt hatte, daß er nächstens einen darauf abzweckenden Antrag stellen werde, der Staats-Secretair des Innern, Lord John Russell und sagte mit Bezug auf die von Lord Stanley angezeigte Motion, er würde sich derselben nicht widerseßen, wenn sie nicht als ein Substitut fúr die ministerielle Zehnten-Bill bean- tragt werden solle. Lord Stanley wünschte nun zu wissen, ob der Minister nicht geneigt seyn möchte, die zweite Lesung der Morpethschen Bill zwei oder drei Wochen aufzuschieben, damit er und Lord Morpeth exst scine (Lord Stanley’'s) Vorschläge in Erwägung ziehen könnten, da aber beide Minister dar- auf nicht eingehen wollten, sondern die hweite Lesung ihrer Bill sofort beantragten, so entwickelte Lord Stanley nun, indem er jenem Antrage sich widersebte, als Amendement in einer sehr ausführlichen Rede die von ihm am Montage angekündigte Motion, welcher zufolge die Regulirung des Zehnten und eine bessere Vertheilung der Kirchengüter in Jrland nah einem. Systeme vorgenommen werden soll, wodurch die sogenannte

erste beseitigt werden würde. Er gab zu, daß an eine vollst dige Und definitive Erledigung der Zrländischen Kirchen - Ay legenheit jest noch nicht zu denken sey, so wie, Frage alle Ministerien in Verlegenheit geseßt und eine Very tung nach der anderen gestürzt habe, aber er glaubte nid

daß die ministerielle Maßregel das angemessene Mitte( N

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Zehntpflichtigen und der Kirche“/, sagte er unter An) rem, „handelt es sih nur um zwei wichtige Punkte, um die Y der Erhebung der Einfkünfeé und um den Betrag derselbe Wie diese Einkünfte vertheilt sind, das ist ihnen ganz glei gültig. Was liegt dem ftatholischen Landvolk daran, ob dey d protestantische Geistliche eine zu hohe, der andere eine zu getin Einnahme hat? Nur darauf kömmt es ihnen an, wie vie} zu bezahlen haben; ob das Geld aber gehörig oder \{lecht y| theilt ist, das kann sie nicht interessiren, und es ist eine W schung, eine Verblendung, bei der gewiß der edle Lord gez úber (J. Russell) nicht wird beharren wollen, wenn mz hauptet, es werde der Zehntpflichtige auch nur um einen H dadurch erleichtert werden, man mag nun die Kirche um 50» um 300 Tausend Pfund berauben. Der Staat abet aufs tiefste dabei interessirt, wie hoch die Kirchen-( fünfte sich belaufen und wie sie vertheilt sind; aufs tiefste dabei interessirt, den Geistlichen der“ herrsyy Kirche in Jrland die, wie der edle Lord dem - Hause ziy hat, in jenem Lande fast einen so{(hen Plaß cinnimmt, wi d Missions-Kirche auf den Vorposten des Protestantismus —| anständiges Auskommen zu sichern, damit sie ihre Pflichtyy hôrig erfüllen und so leben können, wie es gebildeten Min geziemt. Jst wohl fúr einen Gebildeten, der cine Famil, unterhalten und zu erziehen hat, 300 Pfund- ein wu d hes Einkommen? Jch wende mich an dies Haus als Versammlung von Gentlemen und frage es, - wie | von Jhnen mit so viel cine Familie erhalten wollte.“ fall.) Er schloß mit der Erklärung, daß er nie y von dem Ministerium aufgestellten abstrakten Grundsw Y Appropriation beipflichten werde. Lord John Rüfsfell bej jedo auf diesem ‘Prinzip und bekämpfte Lord Stanley's Yy dement, indem er sich, wie er sagte, an die Mäßigung un} nunft des Englischen Volks wandte. Die Ansichten seindii len Freundes, meinte er, würden ganz vortrefflich seyn, y man es in Jrland nur mit Protestanten zu thun hätte, y wenn wenigstens die Protestanten die größere Masse der |y gen Bevölkerung bildeten; so aber, da Jrland 6,500,00)| tholikfen und nur 852,000 Mitglieder der hertshy Kirche zähle, ginge es nicht länger, bei der Gesebzh die Ersteren für Nichts und die Leßteren für Alles 1 sehen. „Jch hoffe‘, so {loß der Minister seine Rede, Haus vor mir zu haben, das nicht besondere Klassen von wohnern und örtliche Jnteressen repräsentirt, sondern dai, Herr Burke es ansehen zu müssen glaubte, die ganze Vi rung dieses Reichs vertritt, und darunter auch jenen au ßenen Theil des Volks, die sechs Millionen Katholiken i1| land.‘ Nachdem sich noch mehrere andere Redner für un der hatten vernehmen lassen, wurde die Debatte auf den fo den Abend vertagt.

Unterhaus. Sißung vom 2. Juni. Es wurden vördersk wieder eine Menge Petitionen zu Gunsten der As fung des Zehnten in Jrland und gegen die vom Oberhause ü der Jrländischen Corporations-Bill vorgenommene Umgtsal überreicht und sodann die Debatten Über die Jrländische Zh ten- Bill fortgesezt, aber auch in dieser Sißung, in wel mentlich Sir J. Graham dagegen und die Herren E. 1.Ÿ wer, Shiel und Lord Morpeth dafür sprachen, noi beendigt.

London, 3. Juni, Bei dem leßten Lever wurde Könige unter Anderen auch der Capitain Back, in Folge | Ernennung zum Befehlshaber des zu einer Expedition nl arktischen Regionen bestimmten Königlichen Schisss „U der Britische Gesandte am Persischen Hofe, Herr John neill, und Herr Urquhart, um sich vor ihrer Abreise zu (1E ben, und der aus Albanien zurückgekehrte General-Konsul Meyer vorgestellt. Jhre Mazestäten haben sich am M wieder nach Schloß Windsor begeben. Der König will du welches der Herzog von Wellington am 18ten d. zur Schlacht bei Waterloo geben und dem auch der Prinz vot nien beiwohnen wird, mit seiner Gegenwart beehren. chen der Hochachtung für den verstorbenen Herzog von ( haben Se. Majestät erlaubt, daß die irdische Hülle des) in ciner der Königlichen Jachten ‘nach Schottland werde, um dort in Gordon-Castle beigesest zu werden.

Der Prinz von Capua und seine Gemahlin treffen ten zur Abreise von England. Sie wollen sich nach Row! ben und dort die Befehle des Königs von Neapel abw

Die Herzogin von Gloucester ijk gestern früh mit M von hier nach Dover abgerei|t, wo Jhre Königl. Hoh# Hannover einschiffen will.

Das durch den Tod des Herzogs von Gordor f Großkreuz des Bath-Ordens wird, wie man glaubt, W Admiral Sir Sydney Smith übergehen. 4

Mau glaubt, daß heute die Diskusjion úber die M Zehnten-Bill im Unterhause beendigt werden wird, und d nisteriellen Blätter rehnen auf eine bedeutende Majo Gunsten der zweiten Verlesung derselben, wie sie von del nistern entworfen worden, und gegen das Stanleysche Amend!

Dem Courier geht die ministerielle Jrländische Zt Bill noch nicht weit genug; er hält sie zwar sür ete F rung des jeßigen Zustandes, bedauert es aber, daß |le nid) liberaler sey, und glaubt, daß sie das Jrländische Volk V lich zufriedenstellen kfônne; wenigstens aber werde f d gen, daß das Unterhaus günstig gegen Jrland gesonnen f die Hoffnung einsldßen, daß es den Jrländern künftig 0 fassendere und gründlichere Abhülfe zu gewähren ge würde, denn so lange die protestantische Kirche in P stehe und die katholsche Kirche daneben ohne eine an d Dotirung von Seiten des Staats gelassen werde, so tant jene Justitution auch eher ein Fluch als ein Segen Mi Land, cher eine Quelle des Haders und Blutvergießen Heils und der Wohlfahrt seyn. Gu

Die Times macht auf die Wichtigkeit des Lord Hil {hen Antrages auf Erlaubniß zur Einbringung cinel dret merfsam, de den Umtausch des Zehnten in eine Grun at! wie die Ablösung desselben und die bessere Vertheiluns f lichen Einkünfte in Jrland zum Zweck haben soll. B. h das genannte Blatt, sey Alles begrissen, was den Eh des Jrländischen Volks gerechte Abhülfe gewähren Ministe was noch vor sechzehn Monaten auch die jebigen 9 e der Däámon der Aiveben Beaubung sich ihrer be irche

Appropriations - Klausel, wegen Verweadung des Ueberschusses

man jede Art von Rache verschmähe und Vergehen, die hiurcicheud h stcaft worden sind, um ihre Wiedcrholung zu verhindern, großmti-

der Kirchengüter zu anderen als rein kirchlichen Zwecken, fürs

ihnen eingeredet, daß Fonds der protestantischen

daß die Zehut

um zu dem erwünschten Zweck zu gelangen. „Zwischen d

fatholischen Zwecken verwendet werden dürften, für eine voll- mein hinreichende Reform der FSrländischen Kirche gehalten ¿tten; wenn aljo Lord John Russell sich in diesem Fall dem ed Stanley widersese , so dürfe er es nicht wagen, die Trieb- dern aufzudecken, von denen er sich dabei regieren ließe; Lord F ranley's Antrag gehe sogar in cinem Punkte weiter, als die inisterielle Mapregel, die von der Abiésung des Zehnten nichts sagt, obgleich es doch für denGutsbesißser sehr lästig seyn wÜrde, eine \eewähreude Grundrente zahlen zu müssen, wenn er die Mittel habe, ch durch etn Kapital davon loszukaufen; und durch den dritten eil des Stanleyschen Antrages solle dafür gesorgt werden, daß ¿ Ungleichmäpigkeit in der Dotation der Geistlichen aufgeho- y werde und ein Jeder ein seinem Beruf angemessenes Ein- mien erhalte, ohne die protestantische Kirche zu berauben, wo- en nacl) dein Vorschlage der Minister der Unterhalt der Jr- dischen protestantischen Geistlichkeit unm 50 pCt. reduzirt wer- 1 würde; dabei sey von Lord Stanley in seinem Antrage alles , die Minister Unangenehine vermieden worden, indem er die age hinsichtlich des vermeintlichen Ueberschusses in den Fonds y Jrländischen Kirche ganz unberührt gelassen und also den ‘inistern nicht den Handschuh hingeworfen, ihnen vielmehr für è Zukunft freien Spielraum gestattet habe.

Die Resolution, welche am Dienstag in einem Ausschusse ¿ Unterhauses in Betreff der Juden augenommen wurde, und (f die nuu der Kanzler der Schaßkammer die Bill -begründen ill, zu deren Einbringung er demnächst Erlaubniß erhielt, lau- { folgenderinaßen: ¡Daß es angemessen isk, alle bürgerliche hfähigfeiten, die jeßt mit Hinsicht auf diejenigen Unterthanen è1, Majestät bestezeu, welche sich zur jüdischen Religion beken-

1, zu beseitigen, mit denselben Ausnahinen, die in Bezug auf

e zur katholischen Religion sich bekennenden Unterthanen Sr. dajestät feskge]et worden.“

Nach dem Morning Herald haben die Orangisten-Logen nórdlichen Jrland beschlossen, sich nicht anders als in Folge er förmlichen Parlaments-:Akte aufzuldsen.

Vorgestern faud hier eine Versammlung mehrerer Parla- nts-Mitglieder und anderer Personen siatt, welche zum Zweck tre, die Subscription zu erdfffacn, durch die OD’Connell für ne Kosten bei Verfechtung seiner Junteressen vor der Dubliner ahl - Kommission entschädigt werden soll. Herr Hume führte 11 Vorsiz und zeigte am Sch!uß der Versammlung an, daß e ersten Unterschriften sich schon fast auf 3040 Pfund beliefen. s is cin permanentes Comité ernannt worden, um die Be- jlüsse der Versammlung in Ausführung zu bringen.

Auf cine an Sir Francis Burdett ergangenc Einladung von eiten cines provisorischen Comit's, welches eine Subscription 1 Errichtung cines Monuments für den verstorbenen Cobbett fun will, einer zu diesem Zweck am 13ten d. in der Kron- d Anfker-Tavern unter dem Vorsiß O’Connell’s zu haltenden ersammlung beizuwohnen und das Unternehmen mit seinem ihtigen Einfluß zu unterstüßen, hat dieser Folgendes geant- pltet „Diese Aufforderung ist einzig in ihrer Art, wie die anzosen jagen würden, insofern nämlich ein Jeder, der an die- f Versammlung Theil nimmt, ein öffentlicher Gewährsmann r die Rechtschaffenheit, Uneigennüsigkeit und Vaterlandsliebe s besagten Herrn Cobbett werden soll. Da ich nun het das Gegentheil glaube oder vie!mehr weiß, und da über- alle Welt meine Ansichten und Erfahrungen in dieser Be- chung kennt, so kann'ich mich über Ihre Einladung nur ver- undern. Zugleich kann ich nicht umhin, anzuerkennen, daß das eveinigte Königreich keinen geeigneteren Vorsißer hätte liefern inen, als die von Jhnen bezeichnete Person. Auch kann ich in Comité keinen geeigneteren Beitrag anbieten, als die noch meinem Besiß befindlichen Coböbettschen Schuldverschreibun- n, deren Wert), da es viel über vierzehn Jahre her is, seit s Geld darauf gelichen worden, weit über 809 Pfd. betra- n wird. Jch denke, das Comité wird dies Anerbieten hübsch d passend finden. Jch verharre, meine Herren, Jhr gehor- ister Diener. “F. Burdett.“ Die Linienschiffe „Minden“‘/, „Cornwallis“/ und „„Talavera“/ gen segelfertig in Plymouth und werden nach Spithead ab- en, welches zum Sammelplas für die Flotte bestimmt is r „„Vanguard‘“ und der „Bellerophon““ sind bereits dort cin- roffen. Man erwartet den König zu einem Besuche des Ge- waders.

Die Ostindische Compagnie hat beschlossen, mit zwei Dampf- issen der größten Klasse (zu 209 Pferde Kraft), wovon eines einen Monat später abgehen soll, als das andere, den Ver- ) einer Fahrt um das Vorgebirge der guten Hoffnung nach ngalen zu machen. Bekanntlich hat schon früher das Dampf- \ „Entreprize‘/ diese Fahrt glücklich zurückgelegt, welches n zux Zeit des Birmanen-Krieges von der Regierung in Jn- n angekauft wurde. : em hiesigen Blatt zufolge, würde Herr Mendizabal bin- n furzem nach Paris kommen. E ‘hres an „wird das bisherige Frem- auf) E O auf die ia England L Mane f 1 en d ie neue Anoronung eintreten, welche

A E A 2 M artigen eon genchmigt hat. ers eftoren E ea gesiern disentlich angezeigt, daß R I auf Staatspapiere (gegen 4pCt. Zins und i H: U i zuräckzuzadlen) leisten woilen.

h, eide Pleise erhaiten sich steigend, und der Zoll O O ist in diejer Woche wieder um 1 Shill, i e Zutden und Bohnen um "4, Shill. herabgesezt l dera e N sind unerheblich, besonders in Hafer, h des E Ae die, eine großere Zusuhr abwarten kdn-

i B en Zeit wentg „gekauft haben. : doner O ee //&Fournal du Commerce‘“, daß das Brmittets et an. den Scrdbindungen, werche Frankreich durch

ang des General Allard mit den Persischen und Jn- A vol ged namentlich init detu Fürsten von Lahore

4 ea nehme, und Vap uo Palmerston, ent- t lbe werd voin G ote Ol Stflärungen bdersprod en, abe, wird vom Globe aufs bestimmteste

e ee ui R Forderungen werden nocl einmal und ver- die v dUM leßtenmale im O aue De A H fommen. in assen: DBuchschulden, Waaren , die i onfiézirt, und Schiffe, die mit ihren Ladungen in dei in der Ostsee weggenommen worden. Die erste

* etfallen ¡Mar Il gland fee in drei Klassen: afen und

lasse \ . v Lac , ; - - . , de bereits in der vorigen Session entschädigt; für die

q 0 diesem Jahre 78,900 Pfd. ausgeseßt ädigun Ci verweigert der Kanzler der Schaßkammer eine aud: weil jene Confiscationen deim vdlkerrechtlichen gemäß gewesen seyen; doch hat auch diese Klasse

worden ;

* angesehs Meg 6 A üthe Lesehene Rechtsgelehrte auf ihrer Seite, und man ver-

aber E . j e daß sie zuleßt auch noch entschädigt werden wird. G e en Nachrichten ous Lissabon zufolge, war die

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des Junern war sehr energisch aufgeireten und j: Civil-Gouverneure im Norden Nr ura E E gen drei Miguelistische Blätter, „Echo“, „Farol“/ und „Inter- essante‘‘, war eine Klage eingeleitet, und ein Gleiches harrte der revolutionairen Blätter „Raio‘/, „Toureiro‘/ und „Movi- mento./ Der Geldmangel hatte nachgelassen, und man ver- sprach sich von dem Verkauf der großen National -Domaine Le- zeirias einen sehr ansehnlichen Ertrag. Die Deputirten trafen nach und nach aus den Provinzen ein, und man sah keiner son- derlichen Opposition entgegen. Mehrere Miguelistische Offiziere welche auf Halbsold in ihre Heimath zurückgekehrt waren hat: ten sih nach Galizien begeben, um zu den dortigen Karlisten ¿u stoßen, wurden aber bald aufgegrisfen und von den Christinos zurückgebracht, Die Königin Donna Maria und ihr Gemahl woilten ihre Sommer-Residenz in Cintra nehmen. L I aus Konstantinopel vom 11, Mai melden, daß Sir Henry Bethune im Begriff stand, von dort nach Persien abzurcisen, nahdem am V2ten die Offiziere, die er noch aus Eng- land Zrwartet hatte, daselbst angelangt waren. d Le die Nachricht, daß kürzlih 32,000 e ssisher Truppen in Silistria angelangt seyen, für un- DVerichten aus Ober-Kanada vom 21, April ufol ' am Tage vorher das Parlament dieser Duovige ues ae Gouverneur, Sit F, Head, prorogirt worden. Eine Phila- delphia-Zeitung vom 2. Mai will die Nachricht haben, daß deur Prorogation eine Auflösung der Versammlung gefolgt sey und der C ourier hôält dieje lebtere Nachricht für sehr wahr- scheinlih. Das Parlament von Nieder- Kanada ist ebenfalls vet- tagt A e zwar bis zum 30, Mai. j Jah Derichten aus Kahira vom 25. März wären ® med Ali's Hoffnungen auf cine günstigere dritte C Hedschas plößlich dadurch vernichtet worden, daß sämmtliche Ee Aerzte, 33 an der Zahl, ihren Abschied eingereicht m D d verlassen hätten, weil ihnen ihr Sold vorenthal[-

London, 31, Mai. Irland cheint i chtóarer Bewegung ; nicht nur in den aeben U i E schaften sind Versammlungen gehalten worden oder angekündigt jondern selbs jedes Kirchspiel , jedes Dorf scheint seine Zusam- menkünfte haben zu wollen. Da aber, der Natur der Sache nach, den Landleuten das Srtädtewesen wenig Jn- teresse abgewinnen könnte, hat man den Zehnten mit in die Aufregung eingeflochten; da man die Voraussezung gelten läßt, daß dieseiben Lords, welche den Jrländischen Städten ihre Corporationen genommen, auch die Maßregel in Bezug auf den Zehnten verwerfen würden, welche allein die Katholiken einiger- maßen mit der Vertauschung desselben für einen Grundzins aus- sdhnen könnte. Die Reden, wie die Beschlüsse und Bittschrif- ten an das Unterhaus (denn an das Oberhaus verschmäht man cs, sich noch bittend zu wenden), sind von der heftigsten Art und die Idee, daß man die beiden ministeriellen Maßregeln durch- seben oder die Auflösung der Union erzwingen müsse, scheint sich in den Köpfen festsegen zu wollen. Ats praktische Folge da- von bemerft man einen entschlosseneren Widerstand gegen die Entrichtung des Zehnten und eine wachsende Bereitwil- ligkeit unter den Landleuten, dafür jedes Uebel selbst Gefangenschaft und Tod, zu erleiden. Der Standard Und an- dere Ultra-Tory-Journale, und selb die Times, stellen sich, als freute sie diese Wendung der Dinge. “Entschlossen, den Jrlán- dischen Katholiken auf keinen Fall diejenigen Forderungen zu gewähren, welche , ihrer Meinung nach, zum Untergange der Staats-Kirche und, als Folge hiervon, zur Auflösung der Union führen müßten, halten sie es fürs Beste, daß man die Unzufrie- denheit zur offenbaren Rebellion heranreifen lasse, um alsdann die katholische Partei durch die Gewalt der Waffen und, wie sie sich schmeicheln, für immer, niederdrücken zu können. Ohne mich bei der Frage über die Menschlichkeit einer solchen An- sicht und zwar im 19ten Jaßrhundert aufzuhalten, er- laube ich mir nur, über die Wahrscheinlichkeit cines sol- chen Ausganges einige Vermuthungen aufzustellen. Auf die Lenksamfkeit einer aufgeregten Volksmasse ist freilich nicht mit Zuverlässigkeit zu rechnen. Das Irländische Volk jedoch ist so gelehrig und hat in der Schule der Aufregung so treffli- chen Unterricht und lange Uebung gehabt und steht dabei so sehr unter dem Einflusse D’Connell’s und dessen Gehülfen, daß ih gar nicht glauben kann, es werde den Tories den Gefallen thun, sich in cine Jnsurrection zu stürzen. Um so weniger dürfte es das, da es durch die Unterstüßung so vieler ausgezeich- neter Protestanten in Jrland, so wie eines schr großen Theiles des Englischen und Schottischen Volkes, ja der Regierung und der Mehrheit des Unterhauses selbst, sich schmeicheln darf, seinen Zweck über kurz oder lang auch durch „„\riedliche Aufregung“ zu erreichen. Gesest aber, cs fäme doch zu Gewaltthätigkeiten, {o dürfte bei dem Mitgefühl, welches ein fo großer Theil der Briti- schen Nation für Jrland hegt, dieUnterdrückung der Katholiken nicht so leicht seyn, als der Standard sich schmeichell. Wie das Britische Volk über den Gegenstand denkt, davon haben uns diese Tage reichliche Belege geliefert. Man lese nur, wie O’Con- nell wieder in zwei Städten Englands aufgenommen worden wie man seinen Klagen, obgleich man sie wohl hundert Mal gelesen / nit steigender Theilnahme gehorcht, wie man seinen Vorschlägen lauten Beifall zollt, und wie man sich be- eisert, in ihm seine Nation zu ehren, zu ermuntern und zu trôsten. Daß es kleinere Städte waren, ist eben cin Deweis von der sch{nell fortschreitenden toleranten Denkart, von der zunehmenden Humanität des Landes. Dabei hat er sich auch genöthigt gesehen, die Einladung der Stadt- räthe zweier großer Städte, Norwich und Yarmouth, für den Augenblick abzulehnen. Man lese ferner die Reden, Beschlüsse und Bittschriften der zahlreichen Versammlungen, welche în vielen Orten stattgefunden, besonders in Edinburg, Bath und Toudon, um sich zu überzeugen, daß es nichts Leichtes seyn würde, die Bewohner Jrlands aufs neue zu Paaren zu trei- ben, Lord John Russell hat indessen gestern Abend erklärt, daß er sich dem Vorschlage O’Connell's, das Oberhaus zu reformiren wi- dersezen werde. Dieses ist nichts Anderes, als was von der Regierung erwartet werden kounte, welche aus Pflicht wie aus Neigung über die Crhaitung der Grundfesten der Verfassun wachen muß. Doch darf dieses Verfahren keinceóweges zu det Voraussebung berechtigen, daß die Regierung darum dem Unterhause eine Unterwürfigkeit gegen das Oberhaus anrathen würde, welche nicht nur das ganze Ansehen ihrer Partei ver- nichten , sondern auch der Verfassung selbst die größte Gefahr drohen würde. Es fömmt also gewiß über die Corporations- bill zu cinem Vergleich, wenn anders die Opposition nicht unklug genug ist, Alles auf die Spibe zu stellen. Die nächste Schwie-

in ganz Portugal wieder hergestellt. Der Minister

rigfeit ist alsdann der Zehnte in Jrland. Hierüber hat Lord

im Gegensaße mit der ministeriellen Maßregel Die Zeit muß lehren, wie es hiermit wird; R ist Ee: den Tories, daß sie sich hierbei nicht in entschiedener Opposition zeigen wollen. Die Bittschrift gegen die Tory-Repräsentanten von Dublin is gestern Abend als geseßwidrig zurücêgenommen Det doch wurde es ziemli allgemein anerkannt, daß der usschuß, welcher die Sache zu untersuchen gehabt, durch eine seiner ersten Entscheidungen, deren Folgen man damals nicht er- kannte, ein großes Unrecht begangen habe. Zugleich hat Herr Price auch seinen Vorschlag, daß D’Eonnell's Ankündigung zu einem Vorschlage für die Reform des Oberhauses als verfassungs- widrig aus dem Register des Hauses getilgt werden solle zurück- genommen. Nur wann das Haus O’Connell's Vorschlag verworfen Le es, werde er solchen erneuern. Morgen soll eine Versamm- a hier stattfinden, um cine Subscription zur Entschädigung d onnell's für die großen Unkosten, die er zur Vertheidigung [eines DVißes für Dublin gehabt, zu befördern. Man sagt, es seyen bereits mehrere Tausend Pfund Sterl. unterschrieben.

Néöederiande.

Amsterdam, 3. Juni Auf de [ Amster L ; n (gestern crwÖihnten) un gemein günstigen Bericht der Niederländischen s schaft Haben die Actien derselben einen neuen Aufschwung erhale ten. Sie sind an der heutigen Börse von 162 bis 169 gestiegen Me, Cuba D sich förmlih darum gerissen hat. Die : a: Dividende auf diese Actien \ ie es heiß Gulden A f diese Actien soll, wie es heißt, 45 Durch eine Königl. Verfügung vom 1sten d. M. i definitive Konzesfion zur Anlegung einer vas ce | t i nach Haxlem ertheilt worden. R C A aNe

Belgien.

Brüssel, 2 Juni Aus i dieses Aahve wv /

ein Feldlager in Beverloo stattfinden, D ne A hier in Garnison befindlichen Guiden abgehen werden.

__Die Provinz Lüttich besißt allein 26 Dampf - Maschinen mit einer Gesammtkraft von 5445 Pferden. Die stärkste dieser Maschinen ist von der Kraft von 300 Pferden, die schwächte von 1/4 Pferd. In Franfreih hat feine dieser Maschinen úber 100 Pferdekräfte. Rechnet man zu jenen Maschinen in der Provinz Lüttich die des übrigen Belgiens hinzu A crhäst man cine Totalkraft von ungefähr 20,000 Pferden. ‘Vorzüglich e Oleros und im Hennegau befinden sich die stärksten Dampf- R E Die 946 Dampf -Maschinen , welche in Frankreich 1404 P e entsprechen nur einer Gesammtkraft von

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Mai. Nachdem sich gezei

die inländische Getraide - Production jet L E A D stehend ansehen fônne, daß sie auch in gewöhnlichen Jahren zum Landesbedarf ausreiche und úberdem zum Auflegen oder zur Ausfuhr Veranlassung geben könne, haben Seine Majestät die Verordnungen, nah welchen die Kaufleute in den Städen, ín- sonderheit wenn Theurung eintritt, mit Getraide-Vorräthen zum Verkauf versehen scyn sollen, einstweilen aufgehoben.

; Einem unserer Blätter zufolge, dürfte die von unserm Mi- nister des Auswärtigen, Grafen von Wetterstedt, beabsichtigte Reise zunächst nach England gehen und der Leibarzt Rezius ihn begleiten. Der Präsident Frhr. von Nordin, welcher Karlsbad besuchen will, ging vorgestern auf dem Dampfschiffe nah Gothen- burg ab, um, wie man wissen will, von dort über Kopenhagen und Hamburg seine Reise fortzuseßen, Einer seiner Zwecke das bei en0, B nähere Kenntniß von Eisenbahnen zu verschaffen. Gans ir haben jest in Schweden hon 33 Dampfschiffe in

DeutGland. . E ea cite eden, 9. Juni. Am 31. Mai feierten der hiesige Kon- ani inister, Wirkliche Geheime Rath und Ordens-Kanzler von As E Jänendorf, und dessen Frau Gemahlin, geb. e t O 9bjähriges CEhejubiläum, bei welcher Gelegenheit ieselben DBormittags 11 Uhr in der evangelischen Hoffkirche feierlich eingesegnet wurden. x S L olgende Ministerial - Bekanntmachung ist hier erschienen: N See dem Ministerium des Junern offiziell ¡ugckomme- 8 E E gegenwärtig die Polizei - Behörde zu Neapel cine ge Aufsicht Uber die daselbst sich aufhalteuden Fremde l ficht L ) e nden au ie Menu folge aon den dasigen Konsuln E ia ‘Miche, alcin für die Nichtigkeit der Pässe der in Neavel ommeu- den Unterthauen ihrer resp. Regie N Rege U! auen ih i: gterung, soudern auch für dere - ratische und politische Unbescholtenheit und daß sie U Be S B I Hu T gut a Die hierländischen Bebörden, ) 2 ellung von Pässen in das Ansland ermächtigt sind. d j 1g 1 d Ansl tigt siud, O die nach Neapel sich begebenden Rcifenden UE oden: Dn N E pa zu machen_ und sie aufzufordern, sich uh} em Passe auch noch mit cinem Zeugnisse Über ibre moralische u1 potitische Unbescholtenhcit und gFchörigeu Kreditbricf E 1 i enh A geu Kreditbricfe zu ve auf dereu Grund es dem Königl. Sächsischen L ¿u A uêgtich werde, rücksichtlich) bicsiger Unterihauen die Seitens der dor- tigen Polízei verlangten Bescheinigungen zu ertheilen. Zür Benach- richtigung des rciseuden Publikums und zur Nachachtung für die be- treffcuden Behörden wird solches hierdurch ofentiich bekaunt es Dresden, den 28. Mai 1836. : | 5 Ministerium des Juncru. voa Carlowißg.“

Stuttgart, 30 Mal Kammer voin 25.

macht.

, In den Si6ungen der zweiten î vom und 26. Mai geschah die Berathu! r das Kult-Minijterium. Der ganze Ctac g Lade 1 01A 009 Fl. Neben andern allgemeinen Gegenständen ward von U; land cin schon bei der Kammer von 1833 behandelter Gegenstand be- rührt. Es betrifft einen Regierungs-Befehl vom 13, Aug 1833, daß bei Vorschlägen zu Wiederbesezung erledigter Kirchenstellen stets auch der pol.tischen Grundsäße der Kompetenten Er.v4 naa

geschehen und die Behörden daher auch über das N! die Ane, liche Stellung der Geistlichen nicht unwichtige Benehmen bes Kompetenten in Beziehung auf Gegenstände der Politié ic u äußern haben, Uhland wollte Verweisung des Stcenandes L eine Kommission. Schott, Menzel und Römer unter übten den Antrag, wobei Lebterer von der Üugestatiddar der Uebervachun

von Gesinnungen sprach. Geh. Rath von Schlayer trat San Antrage lebhaft entgegen; es sey, behauptete er, jener Erlaz un- richtig ausgelegt worden, indem die Absicht nur dahin ge an 1 sey, auf das Benehmen der Bewerker Rücksicht zu Sb tkan

Es sey fein Grund vorhanden, auf d.e Verfügung zurückzuf Ia: men, weil das Verfahren in den lesten Jahren die RecietUna genügend gerechtfertigt haben werde. Nur neue Thatsachen êon a cinen Antrag begründen, man werde so!che aber nicht anfüh ba kdnnen. Den Vorwurf von Ueberwachung von Gefsinnunçc cs 4 Grundsäßen müsse er als an Verleumdung gränzend La Abge!

sen. Die in der Kammer anwesenden geistlichen Mitglieder îu

Stanley gestern Abend “ine Vill nach seinen eigenen Ansichten

stätigen die Anwendung in der angedeuteten Richtung. Römer

V0 L ENCTNII Ee Cut P I E B a I