1836 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fruchtbaren, waldumkränzten und überaus anmuthigen Prairie zwischen den beiden Städtchen Libanon und Belleville, nieder, wo sich bald mit mehreren einzeln ankommenden Familien eine der geschlossensten und freundlichsten Deutschen Ansiedelungen bildete. Belleville wurde noch von mehreren Seiten durch Deut- sche umgeben, súdöstlich und súdlih durch Besetzung des Turkey- hifl und der Heuprairie mit Darmstädtern und Rheinbayern, und an seinen Bluffs auf dem Wege nah St. Louis durch El- sásser und Lothringer. Auch Missouri gewann viele Familien theils in der Nähe von St. Louis selbst, theils in der Gegend von Newport, wo zugleich ein neu angelegtes Städtchen, Na- mens Washington, fast ganz durch Norddeutsche bevölkert wurde. Jm Allgemeinen waren die Städte und -Städtchen noch ganz leer von Deutschen, und nur St. Louis bildete den interimijti- hen Aufenthalt für Ankömmlinge und Einkäufer; gegen das Ende des Jahres begannen jedoch einzelne Deutsche sich hier häuslich einzurichten.“ Weitere Auszüge folgen nächstens.

Fn land.

Berlin, 15. Juni. Ueber den gesternin Stettin begonnenen Wollmarkt geht uns vorläufig folgende Mittheilung von dort zu: „Stettin, 14. Juni. Die Zufuhr betrug bis heute Morgen nach Ausweis der Thor - Kontrollen 22,247 Centner 82 Pfund. Es haben sich zu dem Wollinarkt viele Gutsbesißer der Ufer- mark und Neumark eingefunden, die zum Erstenmale auf dem- selben erscheinen. Ein wesentliches Fortschreiten der Schaaf- züchter lößt sich nicht verkennen; um so mehr muß man es be- fiagen, daß die bôse Witterung und die Dürre bei einem gro- gen Theile der Wolle die auf deren Wäsche verwandte Solg- falt vereitelt haben. Die Kauflust war Anfangs nicht sehr rege, hat aber seit gestern ansehnlich zugenommen. FULr gut gewaschene Wollen wurden willig 5 bis 10 pCt. mehr als im vorigen Jahre geboten, und es gleicht sich dadurch der durch die diesjährige geringere Schur den Gutsbesißern erwachsene Schaden voll- fommen aus. Nach mittleren Wollen ist die meiste Nachfrage. Die Zahl! der Käufer übersteigt die des vorigen Jahres, \o daß der Markt sehr belebt ist.‘ _“

Auf den nunmehr beendigten Remonte-Märkten in Schle - sien sind im Ganzen 184 Pferde für die Summe von 16,310 Rthlr. gekauft worden. Der Durchschnittspreis beträgt also pro Pferd etwa 88? Rthlr., der höchste Preis, der gezahlt worden, 139 Rthlr., der niedrigste 50 Rthlr. Wenn in diesem Jahre die Anzahl der angekauften Remonten 36 Stück weniger beträgt, als im verflossenen Jahre, so muß die Provinz sich mit dem inr Allgemeinen nicht versagten Anerkenntniß trôsten, daß die Pferdezucht im Fortschreiten begriffen ist. s

Der Verein zur Unterstüßung der Cholera - Waisen im Danziger Landkreise hat im Jahre 1835 eine Einnahme von 172 Rthlr. durch milde Gaben und aus den Zinsen eines Pfand-

68A ,

ewesen ist, nicht ausgereicht, und es haben daher aus dem Westande des Jahres 1834 von 1425 Rthlr., die fehlenden 145 Rthlr. entnommen werden müssen. Als Bestand: des Jahres 1835 ist die Summe von 1280 Rthlr. verblieben.

Zur größeren Ausdehnung des Geschäftsbetriebes in der nach neuen Erfindungen eingerichteten Runkelrüben - Zucker -Fa- brik von Zier und Hanewald in Quedlinburg werden gegen- wärtig cinige Gebäude von bedeutender Größe aufgeführt.

In Vertilgung der Maikäfer. Derselbe hat bis jeßt die Summe von 223 Thlr. aufgebracht, die für das Einfangen von 74 Wis- pel Maikäfer verwendet wurden. Rechnet man auf den Scheffel 15,000 Stück, so sind etwa 27 Millionen Maikäfer eingefangen und getödtet worden. Der hierdurch für den Acker, Garten und Waldbau gewonnene Vortheil dürfte sich auf mehrere Jahre erstrecken. :

Im Laufe des Monats Mai wurden in 4 Gemeinden des Regierungs-Bezirks Trier, und zwar zu Köônen, Beuren und Züsch (Landkreises Trier) und zu Uexheim (Kreises Daun) unter den gewöhnlichen Feierlichkeiten die Grundsteine zu neuen Kirchen gelegt.

Das in den Städten Bitburg und Wittlich im Re- gierungs - Bezirk Trier versuchte Bohren nach artesischen Brun- nen is noch von keinem günstigen Erfolge belohnt worden und beginnt Ungeduld zu erregen. Am erstgedachten Orte hat man mit ansehnlichem Kosten - Auswande erjt eine Tiefe von 99‘ 1“/ erreicht und neuerdings durch Schadhastwerden der SBohr - Jn- strumente unangenehme Hindernisse erfahren, und in Wittlich will sich bei der gewonnenen beträchtlichen Tiefe von 210 Fuß noch immer keine Aussicht auf Springwasser eröffnen.

Aus Dússeldorf berichtet. die dortige Zeitung unterm llten d. M,.: „Mit dem gestrigen Tage wurden, nah dem frühern Beschlusse der General-Versammlung der Actionaire der Dampfschiffahrt des Nieder- und Mittel-Rheins, die Actien-Listen zur Beibringung des auf 550,000 Thaler bestimmten Anlage- Kapitals in allen betheiligten Städten geschlossen. Wie zu ev- warten stand, gehen die definitiven und bindenden Einzeichnun- gen weit über den Bedarf hinaus, und dennoch sind bis heute noch nicht alle Actien-Listen hier eingegangen. Allenthalben hat sich ein höchst erfreuliches Interesse für das neue vaterländische Unternehmen bekundet, und es wird nun sofort, mit aller Cner- gie zur Ausführung geschritten werden. Höchst interessant ik es, daß sich auch die Englische Steam Navigation Company un- aufgefordert mit einer bedeutenden Summe bei dem Unterneh- men betheiligt hat. Dieser engere Anschluß fann für beide Ge- sellschaften nur glückliche Folgen herbeiführen. An der Sviße der reich ausgefallenen Actien-Subscriptionsliste des Herzogthums Nassau stehen Seine Durchlaucht der Herzog und Ihre König- * [iche Hoheit die Frau Herzogin mit einer ansehnlichen Actienzahl.“/

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brief-Kapitals gehabt. Dieselbe hat aber zu der Ausgabe von 317 Rth(r., welche zur Bekleidung von 125 Waisen erforderlich

a mer Er LEA FIzD TRD UR T R I CT E: Tr T I D T P S A 2G T P TECL T O N

"T.

Bekanntmachungen. Edi

OLrigkeitlihe Bekanntmachung. : Die Dienstmagd , unverehelichte Dorothee Sophie Henriette Lehmann, i wegen Ableistung eines fal- schen Zeugen - Eides für eine meineidige Betrügerin erflârt und mit einjähriger Straf-Axbeîit belegt. Dies wird auf Grund der Bestimmungen der rechts- kräftigen Erkenntnisse hierdurch zur dffentlichen Kennt- niß gebracht. Berlin, den 8. Juni 1836. Die Kriminal-Deputation des Stadtgerichts.

ben hat, seitdem und sein Leben

gen Vormünder Königlichen den

: Bekanntmachung -

Yon dem Königl. Landgericht zu Schneidemühl if mittels Verfügung vom 26. März 1820 über das in den Königlich Preußischen Staaten befindliche Vermögen des am 25. Mai 1798 zu Wien verstorbe- nen Fürsten Restor Kasimir Sapieha der Special- Konkurs erdfnet worden. :

Fm Hypothekenbuche der zl seinem Nachlasse ge- hôrigen inzwischen verkauften Herrschaft Draßig oder Drasków is auf das Anschreiben der Trilate- ral-Kommission von Warschau den 17. Januar 1801 eine protestatio de non amplius intabulando notirt, wegen der von dem Fürsten Sapieha zur Cabritschen Kreditmasse schuldigen 17,124 Dukaten und 4 Floren nebs Zinsen und Kosten, desgleichen wegen der von ihm zur Tepperschen Masse schuldigen 17/294 Dufka- ten nebs Zinsen und Kosten.

Die JFnteressentea an diesen beiden Summen, #0 wie die Erben des in demselben Hypothekenbuche eingetragenen Gläubigers / des General - Lieutenants von der Kavallerie, Grafen Friedrich Adolph von Ealkreuth, oder wer sonst in seine Rechte getreten ist, werden, insofern sie sich nicht schon bei dem Land- an jen gerichte zu Schneidemühl gemeldet haben, aufgefor- ¡gens in Betreif

dert, in dem auf ‘den 23. August d. J - Vormittags 9 uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts-

Rath Roseno, in unserm Fnstructions - Zimmer a11- feaandes Termine persönlich oder dur vollíändig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre Ansprúche an die in den Königlichen Preußischen Staaten befindliche Konkursmasse anzumelden und nachzuweisen oder zu gewärtigen, daß sie mit allen Forderungen an diese Masse werden ausgeschlossen g vo und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger fúr lehnen, mündli immer Stillschweigen auferlegt werden wird. Zu Mandatarien kdnnen gewählt werden : die Landge- richts - Räthe Roquette und Brix und die Justiz- Kommissarien Vogel, Schulhz k.- Schuly l!., Rafalskî

und Golß bicrselbst.

selben bereits

Herzogl. Anh

hôchsi angenehm

ten Laub- und

stande befindet,

verkauft werden. Ueber die näh

reit seyn.

Da der Bâätergesell August Friedrich Koch aus Coswig im Herzogthum Anhalt - Bernburg, 25 Fahr alt, dec vor mehreren Fahren von da auf die Wan- derschaft gegangen is und zuleßt im Jahre 1832 aus Neidenburg in Ostpreußen Nachricht von sich geage-

gewesen, so wird

herrlichen Edicts vom ( geladen, sich binnen einem halben Jahre und spä- testens in dem auf 25. angeseßten Termine bei Herzoglichem zu melden und wegen seines hiejigeit Vermögens der weiteren Verhandlung gewärtig zu falls sein Vermödgen den nächsten Jntestaterben zur Verwaltung / interimistisch übertragen is, ausgeant= wortet werden wird. Coswtg , den 6. April 1836.

Ritterguts- l Ein in dem Königlich Sächsischen Antheile der Ober- Lausiß zwischen den Vierstädten

alle Zweige der Landwirthschaft - namentlich auch Schaafzucht und eine Fischerei besißt, ferner Betriebe stehende : die vorhandenen schlagbaren, auch neuerlich angepflanz-

Finalisicung der Abldsungs- Verhandlungen an die Stelle der fcüher bestandenen Frohndiensie und Ser- vituten getretenen i schr ansehnlichen jährlichen Reinertrag gewährt, übri-

bäude sich fas durhgängig im besten baulichen Zu- soll um die feste Summe von 48,000 Thlr., von welcher ! gen billig mäßige Verzinsung ‘ibe Familien - Verhältnisse wegen sofort aus freter Hand

welcher mit Leitung dieses Geschäftes beauftragt wor- den, hierauf Refleftirenden , wobei aber sofort alle Einmischung von Unterhändlern ausdrúüctlich abzu- schriftlich jederzeit nähere Auskunft zu ertheilen be-

Kloster Mariensiern , den 1. Juni 1836.

ctal-Ladunag. Bei A. W. Hayn in

handlungen zu haben:

nichts wieder von sich hôren lassen und Aufenthalt nicht zu ermitteln derselbe auf Antrag sciner bishert- in Gemäßheit des §. V. des landes- 9. Dezember 1779 hterdurch

Bestimmungen, nebsi

Dktober L Fustiz- Amte

seyn, widrigen-

i in den Provinzen beim Gerichte bekannten P 2

Königl. Preuß. Hofrathe. altsches Fustiz-Amt dasclbst gl. Preuß. Hofrath

Verfauf.

Budissin und Kamenz

belegenes Allodial- Rittergut, welches Königl. Preuß. Hofrathe.

ziemlich bedeutende Jagd und durch die im shwunghaften

i; # O, Berlin, Br Brauerei und Bremwnerei , 10 wte B G

allen Buchhandlungen zu haben : Ueber Zucht und

Nadelholz- Bestände, und die nach Schaafe, von C. E.

jährlichen Nenten einen felten und und núßlichen Garten

die bewährtesten

der Wohn- und Wirthschafts - Ge-

auf Wuasch der größte Theil ge-

: t 4‘ é siehen bleiben fann, Jnteressant

Nr. 2), zu habén:

eren Verhältnisse wird Unterfertigter, Merkwürdiger

ch und auf portofreie Anfragen auch

und Berweisschriften dargeitelit.

Stiftsgerichts - Actuar Advokat

Syann. Es bedarf feiner weitläuftgein

Bromberg , den 15. März 1836. Kdnigl. Ober-Landesgericht.

Avertissement. Zum nothwendigen Verkauf des in der Nieder- Lausitz, im Kalauer Kreise, belegenen Mannlehn-Riît- terguts Settinchen, abgeschäßt auf 13,901 Thlr. 14 sgr. 2 pf./ is cin Termin auf den 20. August c./ hora vor dem Deputirten, Ober - Landesgerichts - Assessor Oellrichs , hier anberaumt worden; die Taxe / der neueste Hypothekenschein und die besonderen Kauf- Bedingungen sind in unserer Registratur einzusehen. Feanffurt a. d. O., den 19. Januar 1836. Äinigk. Prenfi. DherckLandesgericht,

Witte, in Kiel

Dampf-Packelfahrt

und Kiel und zwischen Kopenhagen

Das neue grosse und schnelliahrende Dampfschisf Mittel, aber trauervoll für Frederick VI. setzt seine Reisen zwischen obigen lten, D Orten regelmässig sort und geht jeden Sonnabend seine Zuflucht zu moralischen Abend präcise 7 Uhr von Kiel und jeden Abend präcise 6 Uhr von Traveinünde nach Kopen- hagen äb. Güter auch Equipagen können mit die- sem Schiffo versandt wetden. |

Nühere Nachricht ertheilt in Lübeck Terr D. G.

Kopenhagen; im Juni 1830:

zwischen Kopenhagen!A |liefect haben. und Lübeck, räthselhaft durch

hat dieser Prozeß, der

Dienstag men müßen, nur in finden können. 2 Prozeß als ein auffallendes das Lehen,

Herr K, A. Christiani Nauchfolger. schwornen-Gerichte

Quedlinburg besteht seit kurzem ein Verein zur 7

T R E A H DAURE TR

i erschienen und daselbst, so wie in allei

Die Preußische Städteordnung vom 19. November 1808, mit den geseßlichen sowohl als reglementsmäßigen ergänzenden und erläuternden der revidirten Städteordnung mit den dazu gehörigen Verordnungen vom 17. M àârz; 1831, und einer Vergleichung beider. Von Rumyvf, Königl: Preuß. Hojrathe. bte vermehrte Ausgabe. 8vo. Preis 15 Thlr.

Praëtische Auleitung zur Amtsführung der Schiedsmaänner, Preußen, Schlesien, Brandenburg und Sachsen: mit den nöthigen Dienstformularen welche den-| und einer Erklärung von fremden und Deutschen Wörtern, die im Umgange und in der Gerichtssprache am häufigsten vorkommen. Von F. D. (Gr. 8vo. e Landräthe e, imgleichen für s-Vhyfsiker, Bür- |

Handbuch für Preußisch in ihrem amtlichen Wirkungskreis Kreis-Deputirte, Gutsherren , Kret

germeister und Dorfschulzen. Von F. (By. 8vo.

Fm Venae der Ricolaischen Buchhandiung in úderstraße Nr. 13, li erschienen und in

Veredelung Freiherrn Edlen Herrn zu Putlitz. Geheftet. 75 sgr Bouchc, Raturgeschichte der schädlichen - Iitsekteit Und Mittel } gung der Ersteren. Geheftet. 23 sgr.

(0) E O Bei G. Basse in Quedlinburg it so chen erschie- nen und bei E S. Mittler ên Verlin (Stechbahn

YBrozeß des

Emil Clemens von La Ronciere, Kieutenants im 1sten Franzdfischen Ulanen: Regtment, angeklagt wegen eines versuchten nächtlichen Ueber: falls auf die Person des Fräuleins Maric von Morell Nach den authentischen gerichtlichen Verhandlungen ( 2 Bânde. Geh. Preis 2 Thlr. 10 sar. Entwickelungen, tum darzuthun, daß der Prozeß des La erste Stelle unter den interejjanten Dat Anspruch nimmt, welche die Gerichtshöfe jemals ge- unglaublich durch die 1 den Zweck, uncrkläclich durch die zwei ehrenwerthe Fami fraft der Verhandlungen Abstractionen hat teh: era der Allgewalt der Fury/ deren/Rummer auf etn gan Geroissenhaftigkeit das Geseh ánruft- seine Lbsung Man hat daher neuerdings diefen Beispiel zu O L l A 2 [geste daß die Französischen Ge- Aemtern un : «Wr Behauptung aufgestellt , daß M Leun Me guia Berliner Modenspit i ba d heit der Personen unsicher machen: |

A uswärtige Börsen.

Niederl.

2415/6:

Wi

Passive 1254. Ausg. Schuld —. Zins! 154. Neue Anl, Ml j M

4 Z 0/ P Cons. 3 /0 91 9

—. Passive 124. Ausg. Sch. 183%. 21/2% Holl. »7 10154. 5% Port. 81/4. do. 3% 53. Eogl. Russ. 1101, | | y 862, Columb. 3801/4. Mex. 34. Pera 22. Chili ‘4 : : Paris, 9. Juni. Derlin, Freltss. den 7a Juni 59/, Rente pr. compt. 108. 15. fin cour. 108. 40. zu : compt, 80. 20. tin cour. 80, 35. 59%, Neap. 100. 30. 30, : : R R E E E R t b wir ] S; ATA N gs j Reute 41 V Passive 12/4, Neue Ausg. Sch Ausy Y Ee E S E E Él E N REEE E E I E E Et E E

n T / 14/8.

5% Met. 104.

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ACte, 2) La p Cachet rouge,

S2COndUe représentation de:

en 1 acte.

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den Abruzzen, oder: Gastfreundschaft, Tücke und Vi große Pantonfime mit Tänzen, Evolutionen und Gefecht Fuß und zu Pferde; arrangirt und in Scene gefeßt vom ineister Herrn Joseph Schier und ausgeführt von der Ku ter-Gesellschaft des Herrn Guerra. j

ausgeführt von

Vorher: Der \

S EIT S E T S T Di S T ,

Allgemeiner Anzeiger für dic Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Berlin, Zimmerstraße Ne. 29,

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F. Rumpf, 20 sgr.

D. F. Rumpf, Preis 17 Thlr

feiner Gans

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A900 5/0 Span. 42// Passive 12! 6. Ausg. Schuld _ p 15!z. Preuss, Präm.-Scheine 1064. :

g f I 1 wem 3/7 Fonue —.

G O Sa U Dee Donnerstag, 16. Juni. Jm Schauspielhause: Di y stenbraut, Schauspiel in 5 Abth. , vom Verfasser von; | und Wahrheit.“ H Wi Michel, tomische Oper in 1 Aft und mit Musik von C 3, Ste U S “au dent, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der quis von Carabas, oder: Der: gestiefelte Kater, fomischei d ber - Ballet in 2 Abth., von Hoguet. M Sonnabend, 18 Juni. Tauris, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von 6 (Fräulein von Faßmann: Iphigenie, als Gastrolle.) J Im Schauspielhaute:

Donnerstag, 16. Juni.

Amsterdam, 10. Juni.

rk Schuld 56%6 5% do. 102, Kamy

Poln. q esterr N l Antwerpen, 9. Juni. Tet, 10) London, 10. Juni.

Belg. 10174. Neue Aul. 40%, 0b. v,

Allgemeine

l'eußische Staats-Zeitung.

Wien, 10. Juni. A 9915/42. 3% 755/16:

a 0/ Neue Anl. 5717/4. Z

F Amtlihe Nachrichten.

—— Kronik des Tages.

Im Bezirke der Kdnigl. Regierung

u Danzig hat der Kommendarius elndreas Neßtell

(e fatholishe Pfarre in Stendziß crhalten ; : u Liegniß ist der Predigtamts - Kandidat Delank zum \farr-Subititut in Gebelzig, Kreis Rothenburg, ernannt worden; zu Posen ist der bisherige Vikar an der Pfarrêirche zu proitberg,- Nikolaus Kowalski, zum katholischen Pfarrer séniglich Wierzchucin, Kreis Bromberg, ernannt worden.,

Angekommen: Se. Excellenz der Königl. Dänische Staats- Ninister , Graf Otto Joachim von Moltke, von Kopen-

Hierauf : Zum erstenmale: Mary, Ny

Ry

Im Opernhause: Der reisend

Jm Opernhause: JIphiget

1) La Marraine, vaudeville y Cme tre représeutation de: Laurette, ou: drame-vaudeville nouveau en I ucte, 3 Le Poltron, vaudeville «on

agen, / Der General-Major und Commandeur der 13ten Kavallerics \rigade, von Sohr, von Münster. Abge reist: Der Chef- Präsident des Geheimen Ober- L uinals; Sack, nach Kissingen.

——

dnigstädtisches Theater. L e Zum erstenmale: Die Rie

| Zeitungs-Nachrichten. Ano lan d

Rußland.

St. Petersburg, 8. Juni. Einem Allerhöchsten Befehl folge, werden künftig die Gewerbe - Ausstellungen nur jedes fte Jahr, und zwar abwechselnd in St. Petersburg und Nosfau |tattfinden; demnach fälle die nächste im Jahre 1840 St. Petersburg.

Man schreibt aus Potschen im Tschernigowschen Gouverne- ent: „Von den ersten Apriltagen (also von Mitte April neuen thls) an hatten wir Frühling ; Alles grünte und blühte. Da trat d6lih am 20, April (2. Mai) kaltes Wetter und schneidender dordwind ein; am 10. (22.) Mai fiel Schnee, gegen 4 Zoll hoch, und js Thermometer stand auf dem Gefrierpunkt. eltsam nah- en sh die schneebedeckten und vom leuchtenden Grün der dkune umringten Wiesen aus, so wie die in voller Blüthe angenden Obstbäume mitten imSchnee. Aber noch seltksamer erklang rGesang der Nachtigall. Die durch die kalten Nebel lautjubelnd das rühjaheverkündete. Am 11.(23,)Mai trat wärmeres Wetter ein und an hofft, daß die unfreundliche Episode keinen beträchtlichen Schaden veranlaßt haben werde.“ Jn Kirbinew sind die nfangs Mai n. St. eingetretenen Nachtfröste nicht nur dem Feinstock und den Fruchtväumen, sondern auch verschiedenen hiergattungen, namentlich den Schaafen sehr nachtheilig ge- sen, An einigen Orten der Krimm (in Solgir, Alma und

v C itscha) vernichtete ein am Iten Mai n. St. eingetreteer Frost anin, Un Coeur pour deux amours. l Hoffnung auf’ die diesjährige Weinlese; am südlichen Ufer Balzac, Tie la Pio: S E Mt übrigens fein Frost stattgefunden.

Casimir Bonjour, Le Ma!heur du Riche, | Am 25. April (C Mai) brach in Astrachan cin Feuer aus,

Arnaud, Pierre. 2 Vo!s. Ms 7 Wohnhäuser, 14 hölzerne, mit Getraide gefüllte Scheu-

A. Ash er, Liaden Nin und ein Irinkfhaus in Asche legte; man {äßt den Scha- auf ungefähr 200,000 Rubel Bco. Assign.

In den Nischetagilskischen Eisenhütten des Herrn Demi- w hat man beim Bearbeiten der Kupfer-Minen in einer Tiefe n 36 Klaftern ein außerordentlich reiches Malachit-Lager auf- funden, dessen muthmaßliche Ausbeute man gegen 3000 Pud ivca 1000 Centner) an Gewicht schäßt. Die Qualität des alachit's sowohl als die Größe der einzelnen Stücke soll Alles titrefen, was man bisher von diesem Mineral kannte.

P olen.

Larschau, 12. Juni. Se. Majestät der Kaiser haben, in ettáht, daß der für den Fall der etwanigen Nicht-Anwesen- it des Statthalters des Königreichs während des ersten Se- sters dieses Jahres zum interimistischen Präsidenten des taatôraths bestimmte General - Adjutant Pankratjef zur Wie- (erstellung seiner Gesundheit einen Urlaub ins Ausland er- Der Berliner Modensptegel ert 9 T hat, statt seiner den in der Regierungs - Kommission des nir mufterbaften Ordnung ul 0 der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten präsidi- mäßigfeit alle Freitag Abend und li} Wn General-Direktor, General Golowin, mit dieser Function den beispiellos billigen Preis von t 5 Thalern 80 Bogen Text mit unterhale etr Minister S - ‘etair für igrei ¡âßen und Modetberichten und auf 108 Kuvsc raf A tor einn Rad De circa 5 bis 600 verschiedene Abbildungen de neu t Ordnung seiner Familien - Angel heit nd ) * Wi L ; Pariser, Londoner, Wiener und l (stellung seiner G i a auRA O E ti g seiner Gesundheit erhalten, und in seiner Abwesen-

Die Kupfer, von denen wöchentlich inet) der Wirkliche Staats-Rath Turkul zu seinem Stellver- gesiochene und sauber illuminirte D ne : ausgegeben werdeu , erscheinen stets mik zu de e Administrations-Rath des Königreichs bringt zur öffent- auf die Toilette der Damen und Herren U 1 Kenntniß, daß die Vorschriften der Verordnungen vom ¡chmackvoller A uswahl und Gruvb 4 M ai und 16. Juli 1819 und vom 29, Januar 1822, wonach E ae an Moden eg ant M enigreich erscheinende Schriften und Werke, so wie Li- Bilderbogen), un ch bhleen und Kupferstiche, der Regierungs-Censur unterwor-

e (Das Pas de trois y Herrn und Madame Bertotto und Dlle, Sly chwarze Mann, Posse in 2 Akten, von Gy

Redacteur Xeck. Cottel.

———RCR L E S R T E em

Gedruckt bei A. W. Hay

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Fm Verlage der Joh. Wilh. HeyersheuY lagshandlung in Darmstadt erschien und ¡f dutch Stuhrsche Buchhandlung in Berlin ¡1 Wehen ôlittermaier (Dr. C. J. A.) Die Leiv y Bewveise lm deulschen Stral-Prozesse ete, gf 27 Thile. od. 4Fl. M

Pistor (De. E. Th.) Lehrbuch der Geg für Gymnasien, Real- und Bürgerschule, ls sehx verbesserte und vermehrte Auds®gade. | 2 Dhir. 0d, Ln

Zur gefälligen Beachtung Die bisherigen Abnehmer einer dem A nach eingegangenen Modenzeitung erlauben 1! auf den von uns seit fünf Fahren herausge „„Bevlinee M oDe np 1m welcher in jeder Hinsicht vollständigen Ersaß i rent wird, aufmerksam zu machen. Weit day fernt, die Vortrefflichkeit der Leipziger M ¡eitung anzutasten, können wir dieselbe do lich als ein über jede Konkurrenz erhabene nehmen betrachten, wir treten daher, t} usurpicten Allgemeinheit muthig mi! die Schranken, wohl gerüstet, mit ihr um d des Publikums zu kämpfen; denn während (9 dreißig Jahre besteht, ist es uns in kaum fun ‘cen gelungen, unsere Blätter in einer A! nabe ant 1900 Exemplaren zu verbreiten.

8vo.

Roncière die Blattseiten tn

die Thatsachen,

(Ta: Hos . c F - “i den b I ck Je teine deutsche Modenzeitung für V auf allerhöchsten Befehl auch für die im Lande ange-

ten Preis zu liefern im Stande ift | j ; A : : | i Daf diese Geboiodig Wahrheit ist - dati oder vom Auslande eingeführten Medaillen, Risse, jede einzelne Nummer unseres Blattes hint: Uthographiecen, Bildhauerwerke, Abgüsse und alle Ar-

1 fl

fo von emblematischen Darstellungen gelten Und daß alle solche

Xisinde nicht eher öffentlich zur Änsicht oder zum Verkauf

dge d i ju g werden sollen, als bis die Regierung dazu Erlaubniß

Berveite:; alle auswärtige Fournale bringe! lîn und die nächsien Provinzen die Kopic (00 ischer Moden gewdhnlich acht, oft vtierzt später. ul Zur Erleichterung des gechrten fi fums haben wir die Einrichtung Brie

Frankrei ch. daß Pränumerationen mkt jeder

v | Paris 10 ; ; i /

28, ein halbe, Werde „0/7 10, Juni. Der König kam gestern Mittag zur

viertel Jahr, ja selbs A einen M f, d ister vtitete mit dem Conseils-Präsidenten und dem Kriegs:

Ma men werden, von allen fol blichen! hrte v ertheilte dem Preußischen Gesandten eine Audienz und l

ingen Deutschlands, sämmtlichen woh im d, Uhr nah Neuilly zurü.

n d / der Privat-Audienz , die der Freiherr von Werther ge- Ptilitationéfa Könige hatte, überreichte er Sv, Majestät das

Expedition des schreiben seines Souverains wegen der Entbindung

Kuvfergrahen Nr. 6 11 Berlin

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5. K. H. der Prinzessin, Gemahlin des Prinzen Karl v Preußen, von einer Prinzessin. / O E Zu der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer hat- ten sich, da man wußte, daß die Versammlung sich mit dem Budget der Kolonie Algier beschäftigen würde, eine zahlreiche Menge von Zuhdrern eingefunden. Auf einer der vorbehaltenen Tribunen bemerkte man auch mehrere kürzlich aus Algier ange- kommene Mauren. Nachdem zunächst noch die Ausgaben für die Desezung von Ancona mit 788,965 Fr. bewilligt worden, eröffnete der Graf Alex. Delabarde die gedachte Debatte mit einem Vortrage, worin er die Meinung derer bekämpfte, welche glauben , dap man sih des an der Nord-Amerikanischen Küste acquirirten Gebiets je eher je lieber zu entledigen suchen müsse. Es sey dies die Ansicht, meinte er, die seit den leßten drei Jah- ren aus allen Berichten der Budgets - Kommissionen mehr oder weniger deutlich hervorgeleuchtet habe, und der diesjährige Bericht spreche sich in dieser Nu ate als alle übrigen aus. Es gebe drei Systeme, die man in Bezug auf das Algiersche Gebiet befol- gen könne: Die sofortige gänzliche Räumung, die Beschüßung derBo- den-Kultur durch einige vorgeschobene Posten und die bloße Besez- zung der militairischen Punkte. Von diesen drei Systemen wolle er die beiden ersten gelten lassen, dagegen sey das dritte ihm unerklärlih, Was zuvörderst die gänzliche Aufgabe betreffe, so würde sie zwar dem Nationalstolze wehe thun, indessen ge- schähe sie freiwillig und würde ein positives Resultat zur Folge haben; und er halte es für besser, auf eine Sache, die man als lästig betrachte, zu verzichten, als sich derselben wider seinen Willen Y unterwerfen. Das zweite System, die Bebauung und Beschüßung des Bodens, biete eine schdône, ja unermeßliche Zukunft, und er selbst sey ein eifriger Anhänger desselben. Da- gegen könne er das dritte System, zu welchem die Kommission sich hinneige, in keiner Beziehung billigen. Herr Duvergier de Hauranne stellte den Ministern folgende Fragen: 1) Bil- ligt die Regierung das Eroberungs-System, das, ihren Jnstruc- tio¿en vom 17, Juli 1835 zuwider, seit 10 Monaten in Afrika befolgt wird? 2) Js die Expedition nah Tremezen mit ihrer Zustimmung oder gegen ihren Willen geschehen? 3) Hat sie eineUn- tersuchung Über die in Tremezen erhobene Contribution und über die dabei stattgehabten Erpressungen angeordnet? 4) Hat sie kürz- lich eine Bittschrift der dortigen Bewohnecx in dieser Beziehung und späterhin eine Deputation ‘erhalten? 5) Welche Maßregeln hat sie ergriffen, um, insofern die erwähnten Erpressungen sich als gegründet erwiesen, die Urheber derselben zu bestrafen? 6) Was hat sie für die Zukunft beschlossen? Wollen wir Treme- zen behalten? Wollen wir auf Konstantine marschiren? Sol- len abermalige Unternehmungen stattfinden? Was bedeutet ein Artikel des Moniteur, in welhem man den Kaiser von Marokfo bedroht, weil einige Marokkaner sich der leßten Expedition Ab- del-Kaders angeschlossen haben? Endlich 7) wieviel Leute und wieviel Geld verlangt sie, um alle diese Projekte auszuführen? ¡Jch leugne es nicht‘, sagte der Redner unter Anderem, „daß ih zu der Zahl derer gehdre, die von Anfang an der Meinung waren, daß die Eroberung Algiers ein lästiges Vermächtniß sey, das wir der Restauration verdanken. Jch habe immer geglaubt und glaube auch jeßt noch, daß diese Besizung uns in jeder Beziehung mehr Nachtheile als Vortheile biete. Man hatte Anfangs die Absicht, ein Colonisations - System einzu- führen und zu diesem Behufe die Eingeborenen in das Innere des Landes zurückzudrängen. Bald aber gewahrte man die R Schwierigkeiten, auf die man bei Ausführung dieses Systems stoßen würde. Man fragte sich, ob es überhaupt wohl einer civilisirten Nation würdig sey, ein angebliches Barbarenvolk gewaltsam zu exmittiren ; zugleich fürchtete man den verzweifelten Widerstand, den dieses Volk einem solchen Unternehmen entge- genstellen dürfte. Andererseits berechnete man, wieviel jede Kornähre, die unter den Schuße einer bewaffneten Macht erzeugt worden, dem Mutterlande kosten würde, und dachte zu- gleih an das Schicksal, das den unglücklichen Kolonisten zu Theil werden möchte, wenn sie späterhin sich selbst überlassen würden. Diese Betrachtungen verseßten dem Colonisations- Systeme den Todesstoß: es wurde aufgegeben, und man wandte sich zu dem Civilisations-Systeme. Wir wollen, sagte man, die Eingeborenen civilisiren und nicht bloß für sie, sondern auch durch sie regieren. Anstatt aber diesen shônen Traum zu ver- wirklichen, sind gewisse Punkte der ehemaligen Regentschaft, für deren Räumung früher die einsichtsvollsten Köpfe gestimmt hat- ten, niht nur ferner beseßt gehalten worden, sondern wir sind auch nah Mascçara, nach Tremezen und nach Me- deah gegangen, und wir werden auch noch nah Konstan- tine gehen, wenn die Kammer sich nicht ins Mittel legt, d. h. anstatt das Volk zu civilisiren, haben wir blutigen Krieg und beklagenswerthe Excesse überall hin verpflanzt. Und doch hatte der Gouverneur von Algier vor seiner Abreise dorthin ausführ- liche Instructionen erhalten, die den Zusagen entsprachen, welche man der Kammer in der vorigen Session gemacht hatte. Hat nun etwa die Regierung diese Insiructionen seitdem wieder zurückgenommen, oder hat nicht vielmehr der Gouverneur gegen dieselben gehandelt, als er mehrere Expeditionen und namentlich die nach Theer unter- nahm? Und wenn seitdem ein anderes System beliebt worden, hat der Erfolg den davon gehegten Erwartungen entsprochen ? Was zunächst die Expedition nach der Macta betrifft, so hat der Graf Drouet selbst erklärt, daß sie ungereht, unnüß und un- klug gewesen sey. War es nun nach der dort erlittenen Nieder- lage nothwendig, eine zweite Expedition nach Mascara zu un- ternehmen? War es nothwendig, diese Stadt inBrand zu stecken?War es nothwendig, das ganze Land mit Feuer und Schwerdt zu überzie- hen, die Dörfer einzuäschern, die Aerndten zuvernichten, Maitin und Kinder als Geißeln fortzuschleppen, die Gefangenen zu tödten? War es nothwendig, auf der Expedition nach Medeah, zwei Stämme gänzlich aufzureiben, nachdem der eine sich bereits un- terworfen hatte, während der andere sich bloß weigerte, unsere Verbündeten zu unterstüßen? War es nothwendig, daß ein Französischer General sich einiger abgeschnittener Köpfe als einer

glänzenden Trophäe noch bosonders rühmte? Was endlich die

6.

Expedition nah Tremezen betrifft, so ist diese Stadt gleich nah ihrer Besiznahme mit einer Contribution belegt worden, zu de: ren Beitreibung die willkürlichsten und grausamsten ittel, unter andern die Bastonade angewandt worden sind. (Der Marschall Clauzel bestritt dieses Faktum.) Gewiß ist, daß den Frauen ihr Schmuck genommen worden ist, um, in Ermange- lung baaren Geldes, die ausgeschriebeneu 150,000 Fr. auf die- sem Wege beizutreiben. Aus diesem Allen scheint aber deutlich genug hervorzugehen, daß das in neuerer Zeit befolgte Sy- stem eben nicht dazu geeignet. ist, die Wohlfahrt der Ko- lonie zu begründen und die Würde Frankreichs zu be: haupten. Jch glaube hiernach, daß wir auf den Plan des Herrn Casimir Périer zurückkommen müssen, der im We- sentlichen darin bestand, die Hauptpunkte an der Küste beseßt zu halten und die Anknüpfung von Handels-Verbindungen von der Zeit und einer allmälige Civilisation zu erwarten. Frei- lich können bei diesem System keine Bülletins erlassen und keine Städte gebrandschaßt werden; dagegen wird Frankreichs Blut und Ehre geschont.“ Der Redner suchte hierauf durch Zahlen zu beweisen, daß die Bevölkerung, der Handel und Ackerbau in der Kolonie seit einem Jahre fast gar keinen Zuwachs erhalten hätten, und daß selbst unter den günstigsten Umständen der Besiß der Kolonie dem Mutterlande niemals finanzielle Vortheile bie- ten könne. Er forderte \schließlih die Minister auf, die Ein- gangs erwähnten Fragen klar und deutlich zu beantworten, in- dem er sonst nicht bloß für die Reductions-Vorschläge der Kom- mission, sondern für die Verweigerung aller für die Kolonie verlangten Fonds stimmen würde. Dem Vortrage des Herrn Duvergier de Hauranne folgte eine große Bewegung in allen Theilen des Saales. Die eputirten traten in einzelnen Gruppen zusammen, und unterhielten sich sehr leb- haft mit einander. Schon hatte der Marschall Clauzel die Red- nerbühne bestiegen, um den von dem vorigen Redner hervorge- brachten Eindruck möglichst wieder 6 verwischen. Er kehrte je- doch wieder auf seinen Plaß zurück und statt seiner ergriff der Conseils-Präâsident das Wort. Derselbe erklärte zuvdrderst im Namen des Kabinets, daß die Regierung den Besiß von Al- gier als eine große und nüßbliche Sache betrachte, auf welche zu verzichten entehrend m würde. „Jch beklage mich persönlich nicht“‘, ger der Minister fort, „daß der vorige Redner sich über diesen Gegenstand in so bittern Ausdrücken ausgesprochen hat, denn seine Vorwürfe gelten nicht mir allein, sondern allen Mi- nisterien, die seit dem Jahre 1830 aufeinander gefolgt sind. Was mich aber betrübt, ist, daß diese Vorwürfe ne höher hin- aufreichen , daß sie die Französische Armee, ja ih mdchte sagen, das Land selbst treffen, über welche man sich nie in solcher Weise äu- ßern sollte.“ Herr Duvergier de Hauranne protestirte hier feier» lich gegen die Auslegung, die der Minister seinen Wor- ten gab, und der Graf Jaubert, welcher zugleich Secretair der Kammer ist, bemerkte, daß unter solchen Umständen alle Redes- Freiheit überbaupt aufhdre. Herr Thiers fuhr fort: Er wolle der Kammer das Recht nicht bestreiten, alle Verwaltungs-Maß- regeln ohne Ausnahme vor ihr Forum zu ziehen; wenn man indessen Thatsachen rüge, die eine unvermeidliche Folge des Krie- ges wären, so fielen solhe Vorwürfe nicht auf die Regierung sondern auf die ganze Armee zurúck und man gäbe dadurch den Feinden Frankreichs eine furchtbare Waffe in die Hand. Uebri- gens sey er weit entfernt, die Leidenschaften aufregen zu wollen; vielmehr glaube er, es der Beurtheilung der Kammer und des a Landes überlassen zu können, ob die Rede des Herrn uvergier de Hauranne nicht die Gränze überschreite, in welche alle Franzosen sich verschließen müßten, wenn ihnen die wahre Größe ihres Landes am Herzen liege. Der Minister ging hierauf R S egenstand der Debatte ein.

i rmein Theil“, sagte er, „erkläre hiermit, i i schen Angelegenheit durch nichts gebunden dos a ere Ehre gehabt , mich auf dieser Rednerbühne darüber auszusprechen Jch ging aber ernstlich und aufrichtig mit mir ¡u Rathe, und fragte mich, als Prâäsident des Kabinets, ob ih auch das Wahre und Nüsgliche behaupten würde; nach der reiflihsten Erwägung bin ich aber zu der festen Ueberzeugung gelangt, daß Aan Ien sich selbs untreu sepn daß es cine großartige Bahn verlassen würde, weun es Algier aufs gäbe, und von dieser Ueberzeugung durchdrungen, behaupte ich dreist daß mein Vaterland keine Anstrengung und feine Ausdauer scheuen darf, um sich dieses schone Besizthum zu sichern. Jch will nicht \a- gen, daß diese Anstrengungen stets. von glücklihem Erfolg daß sie stets geschickt gelcitet worden, daß nicmals Unglücksfälle Fchler und Excesse dabci vorkommen werden. Welche Regierung konnte sich wobl anmaßen, zu dehaupten, daß es bei einer Kriegfüh, rung in fernen Ländern stets weise und menschlich zugehen werde ? Das ist cine Sache der Unmöglichkeit, ja, nicht einmal die Verthci- digung der Gränzen des eigenen Vaterlandes würde man unter fols cher Bedingung übernehmen. Krieg is Krieg, und wir fönncn für das nicht gutsagen, was in den Stürmen des Krieges fern von uns vorfällt; wir können nur die bestmögliche Leitung und die unermüd- lichsten Rathschläge versprechen. Es bedarf übermenschlicher Anstren- gungen, und wir dürfen uns durch Mißget vid und Fehler nicht jus rückschrecten lassen. Es ist nun èeinmal eine Gelegenheit gekommen wo die Frage Über Algier entschieden werden muß, damit kein Zwcifel mehr darüber auffomme, denu durch Ungewißheit schaden wir dieser großen Sache mehr, als alle Fehler der Regierung ibr schaden könnten. Wenn ich sage, entschieden, so meine ich dies nicht in dem E Sinne des Worts aber die Gemüther find diesmal so schr darauf gerichtet , das Publifuur ist so eingenommen von der Sache, daß diese Disfufsion vielleicht inx geocnmart gen e von größerer Wichtigkeit seyn wird, als früher

eshalb muß fie vollständig abgehaudelt werden. Fch will mich so kurz als möglich fassen, aber ich ersuche die Kammer, mir zu erlau ben, daß ich ihr die Beweggründe auseinandersezen darf, die mich ut dem unwiderruflihen Schluß geführt f, daß Algier behauptet werden muß. (Hört, hört!) Wäre Algier jegt erst.zu erobern, wäre es bloß einc Franzöfische Laune und sagte man heute zu uus : R stet Eure Schiffe aus, schifft Eure Soldaten ein und ers obert Afrifa, so würde ich Frankreih wahrlich uicht dg g: rathen, denu es würde dann wohl nüglicher seyn, fo s che innere Verbesserung zu Stande zu bringen, ag]s uusere Waffen in die Ferne zu tragen. Aber wir sind nun einmal dort ! Als die Expedition nah Algier unter der Residuration beschlo} 1 wurde, gehörte ih zu denen, die fie tadelten, nud ich glaube, daß idt