1836 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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NReiselufèi ecweckt. Auf diese Weise bilden Reiscu, Reisebescreibung nd Luft au derartiger Lektüre einen sets sich selbsi bewegenden Zir- fel. Die Cottasche Buchhandlung hat dieses von jeher sehr scharf aufgefaßt, selbs in dieser Rückficht Schriftsteller zu Neisen verau- laßt und cin eigenes Jourual für unterhaltende Länder - und Völ rerfiude, das Ausland, gestiftet. Mi: der Jeit ist aber Nachfrage und Production in diesem Fache so gesticzen, daß man dem Pubü- fum eine fortlaufende Reihe auch von größercnu Arbeiten, die dem Fournat-Formate bereits entwachsen sind, vorlegen zu können glaubt, und so erscheint denz nun feit deur vorigen Fahre in dex geuanuten Buchhandlung eine Sammlnng der angedeuteten Art, in welcher man nicht uur das neuesic, soudern auch das wichtigste ältere, sowohl Uchersezungen als Origiual-Arbeitén, zu geben gedeufi, unter deu Titel: „Reisen und Läuderbeschr-ibuugen der i¿lteren und neucsten Zeit‘, herausgegeben von r. Widenmauu, Nedacteur des Auslandes, uud Pr. Gan}, Nedacteur des Motrgenbiattes. Die dis jetzt erschiencueu sechs Lieferungen euihalten, außere der Ueber- segung von „Ulecxrauder Burnes? Neiscu in ges und Buk- dara‘’ (ersier Band) die Gesandtschaftsreisc nach Lahur und die Reise nach Bufkhara enthaltend (Licf. Ui), und vou „Wasbhingtou Fr- viug's Ausflug anf die Prairien“ (Lief. ¡V.), an Original-Arbeiteu : -; Algier, wie cs ist“ (Lief. U), wobei die beigegedeae Karte dic Hauptsache ijt; (Licf. V.) Alfred Reumon1?'s ruhig flare „Reisfe- schilderungen“, Jtalien, Grieczeuland uud dic Türkei iu deu Jahre 1833 und 1834 betreffend; (Lief. VIl.) schr unterhalteude, wahrschciu- ¡ih nach Berlin und vou cineur Berliner auf einer im Jahre 1829 über Paris, London und New-Yorf nach Meriko geschriebene „Briefe in die Heimath.“ Das meiste augenblictlicze Juteresse dürfte aber die ersie Lieferung: „Darstellung des gegenwärtigen Zustaudes von Frlaud, von cinem mehrjährigen Beobachter" erregen. Durchgängig zeigt sich diescr als cin Mann vou Keuntuissen, klarem Urtheil uud jo viel Unuparteilichfeit, wie man von einem nicht geradezu theil- naßmlofen Menschen irgend fordern fannz vorzüglich befähigt zeigt er fich zux Beurtheilung und Darstellung vielleicht des scchwierigsteu Punktes, nämlich des Volks - Charakters, da cer nicht uur mehrere abre unter diesem Volke lebtc, sondern auch dessen Religions - An- fichten theilte; deun er if Katholik, trogdem aber in seinem Deuntscheu NRechtsgefühle ein strenger Oeguer von O'Connell's Agitations-Svstem. Fe mehr Glauben man ihm daher scheufen darf, um so nnerfreuliczer ndet man sich; überrascht, wenn aus seiner Schilderung cine gauz beispiellese, selbs) zur Zeit des mittelalterlichen Fausirechtes faum erhorte Wildheit und Nauflust in allen Klassen der Frländischen Nation als ein Dalpre CLargtteraga hervortritt, Allenthalbeu giebt es, besonders unter dem Landvolïe, von allen politischen und religibsen Verhältnissen unabhängige Parteiungen, die ent- weder so alt sind, daß ihr Ursprung eft im Dunkel läugstvergaugencr Jeiten verschwindet, oder, wenn fie uicht so weit hinaufreichen, durch

fo nubedentende Ursachen crzeugt worden slud, daß f{on die nächsten

Geuerationcn #ch dersclben nichi mehr erinuerteu und fie dex jeßigen also gänzlich unbefanut sind. Sie hassen sich paarweise, sie wiffen selbst niczt, warum? Mux darüber sird fie im Reinen, daß sie fi überall chlagen müssen, wo sie sich in geböriger Anzahl begegnen, wenn fle gleich zuweilen wohl friedlich mit etnander auf dem Feide arbeiteu, shwaßzen und iachen. Diefe Feindschaft pflanzt fich, oft als einziges Erbtheil, vom Vater auf deu Sohn, ja die Tochter fort uud vab sud háufia sogar Verheiraihßungen. Bald verwtisicn sie gegen- scitig ibre Kornfeldex und Wiescn, stecen Hen- nud Getragideschober in Brand, brechen Dävnue und Züume uieder, eder verstümmeln das Vieh auf der Weide u. f. w. bald bricht ihre Zroietracht geradezu in blutige Kämpfe aus. Fahrmärkie, Pferdereunen und äl nliche Vorgänge, wo sie, ohue Aufsehen zu erreg21, fich iu großen Haufen cinfinden füunen, werden benust, um förmliche Scharmügel, selbst mit Schuß- waffen, zu liefern, und zwar biswetleu mit eiuer Wuth, von der man fich, ohne cin von dem (im Jahre 1834 schreidenden) Verf., als ibm nue in frishem Andenken stehend, erzäbltes Beispiel faum eine Vors- üeilung machen würde. l De Uet D ta

\ egen allvhi 3 find 41 oße Aactip- ac; D ede La E allbheagy „uamli ) Trin ieren ett im Sommer abgehalteue Pferderennen kommt ihueu bazn jedèsuial icht erwlinscht, uud der ausschließliche Besi eines gewiffen Tanz- viazes gtebt dann gewöhnlich deu Zaukapfe! ab, da es für cinen Fhreupunft gehalten wird, sch davon Meister zu machen. Au 25, Lulí 1834 hatteu s\ch beide Theile, die Lawloxs und Covlecns, oer: Abredetermaßen besouders zahlreich elngefunden ; jede cinzeine Par- tei mochte vielleicht über 8 oder 900 Köpfe geinustert haben. Eine herbei- gezogeue Compaguie Jufanterie erhielt Vormittags so ziemlich die Nuhe, allein Nachmittags näherten sich beide Parteien einauder; es begann ein Steinhage!, und gleich darauf fielen beide Theile mit ihren Schillgs 1ahs (dickeu Prügein, der gewöhnlichen Waffe) über einander her utid shlugen fich so lange herum, bis zulegt die Cöoleens die Fluch na dem nahe gelegenen Flusse uahmen. Ein Theil süchte fich durch Schwimmien zu retten, 309 bis 49 andere aber drängteu fich in cin am Ufer liegeudes Boot, das, bald überladen, unglüfliczexweise in der Mitte A Stromes unmschlug. Von allen Seiten ertonte nun das Ang|- und Hülfe - Geschrei der Ectriukenden, aber die Lawlors

Bekanntmachungen. Edictal-Citation.

uf den Untra glerun

Forderung haben. oder dag dieselve noch unbezahlt ist, aufgefordert, tir. dem am 21, Auguf d. F/- Vorm. um 10 lhr,

anzumelden und zu bescheinige.

auch an die dazu gehckrigen Kompetenz- Gelder ver-

diejentgeir halten, mit-dem oder denen sie contrahirt, oder der oder die eine thien zu leistende Zahlung in Emyfang genommen und sle doch nicht gehörig be-

S IRT O V NDE L FUNZ L E I AR M N B E S

s e ? ae

s 24 42 3 5 ; Allgemeiner Anzeiger für [einem Gruade einen dinglihen Anspruch an den zur Verlassenschaft der Stahi- und Eiseunfabrikant SNaria Buragu, gebornen Wulff, gehdrig gewesenen, von demsleber des F öfus der Königlichen He-[Provotanten erfauften Ober-Stahl- und E senham- zu Danzig werden biermit alle diejenigen [mer mit Zubehödrung zu Klein =Kaß zu haben ver- Gläubiger des vormaligen jeßt aufgehobenen Don-|meinen, hierdurch aufgefordert , solchen innerhalb 1E Kapitels zu Cu!msce, von denen aus den Aften und dreier Mênate/ spâtesieus aber in dem an der ge- [Königsberg / 1826. Rechnungen nicht zu ersehen gewesen, daß sie eine wdbhnlichen Ens hierselbst auf anberaumten Termine anzumelden und {u bescheini- gen, widrigenfalls die sich Nichtmeidenden mit ihren vor dem Deputirten, Herrn Referendarius Baron dinglichen Ansprüchen auf diesen gedachten Ober: von Vegesak, hier im Ober -Laudesgerichts- Gebäude|Stahl- und Eisenhammer präkludirt und ihnen des- anstehenden Termine ihre etwanigen Forderungen [halb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Diejenigen, welche sich bei der Anmeldung eines Bei dem fruchtlosen Ablaufe des Termins sollei|Mandatars bedienen wollen, können sich an die Her- die gedachten Gläubiger ihrer Ansprüche an das ehe- [ren Actuarien Hocder!ein und Schmidt hierselb wen- malige vom Fiskus eingezogene Vermkbgen des ge-|den und einen derselben mit Voilmacht und Infor-

dachten Dom-Kapitels tiberhaupt, und insbesondere|mation versehen. / Neuftadt in Westpreußen, den 6. April 1836.

lusti n, und fönnen sich nur an denjenigen oder |Adeliges Patrimonial-Gericht c r i Kabschen Güter.

708

hatten alle ohue Ausnahme so wenig Erbarmen, doß sic Steiuc auf diejenigen warfen, welche mit den Wellen fämpften, diejenigen, die sich das Ufer zu gewinuen bemühten, mit Steinen uud Knüttelu an- fielen und selbst bis über die Kuice ins Wasser wateten, um die Er- trinfenden mit ihren Knütteln zu erreichen. An dreißig der besieg- ten Partei fanden auf diese Weise ihren Tod, während piele andere wer verwündet fortgetragen werden mußten. Wie wenig fcibsi die ex Stände genekgt sind, diese Greuel zu unterdrücfen, wie fie dieselben vielmehr als eine Art von Unterhaltuug begüustigen, zeugte deutlich die Untersuczung Über den erzählten Vorfall. Eta als Zeuge eidtich befragter Jrläudischer Offizier außer Dicnfk sagte aus: ex wolle mit Vergnügen eiuen Zuschaner bei einer solchen Schlägeret abgebeu, und mate so augenscheinlich falsche, die Beklagten schüz- eude (cidliche) Aussagen, daß der zur Untersuchungs-Kommission gez Piriae Major ihn wiederholt an die Folgen eines wisseatlichen und abichtlihen Metueides zu eciunern und, da cia zweiter in deuselden Verhältnissen stehender Offizier ganz ähnli) sich benommen hatti, das Verhor betder mit folgeuden Worten zu beschießen sich bewogen fühlte: „Meine Herren, Sie siud beide Offiziere, habcu Königl. Pa- tente: ich gestehe, ih habe mich uo nie gesczämt, Offizler zu sevn, bis auf diesen Auacnblic, Sehen Sie sich einander an! was muß die Kommission oon Jhnen denken, was müssen Sie beide von ejuander und jeder vou s) selbst denfen? Ein cidiich befragter Bfarr-Priester sagte aus: es sev in der Gegend die Meinung herrshend, daß dic Friedensrichter, cinige direst, andere iudireft, folhen Tumulten Vorschub lcisteteu; er habe gehört, daß cinige der Tumultnanteu unentgeltlich für obrigfkritiiche Personen arbeiteten und dagegen erwarteten, daß dieselben ein gutes Wort für sie einlegen sollten; er habe ferner gehört und es sey der allgemeine Glaube, daß zwei Friedensrichter des Disßirikts sogar Geld zu die- fem Ende angenommen hätten.“ (Die Nennung der Nauen ivurde vou thm nach vorberiger Berathung uicht verlangt.) Fn einer Grafschaft Jrlauds fallen oft in einigen Wochen mehr schwere Becbrechen vor, als in ganz Deutschland in zehn Fahren, und un- ter den l oherxen Stäuden, die obersten Justiz-Beauten nicht aus- ¿uominen, ist die Duellwnih so groß, das fie sclbs| iu Eug!aud, was do etwas sagen will, deshaib berühni fiud, und in den leyten zwanzig Fahrea vor der 1800 erfolgten legislativen Union unt Eng- land, 200 —300 Duelle unter ißneu vorfielen, von denen Fonah Bar- riügton in scinen Meusoireit über die Union cine Art von Katalog liefert. | So viel ist flar: wo ein solcher Geist Hohe und Niedrige erfüllt, da siud politische und religiöse Meiunngs-Verschiedenheiten nur zus fällige äußere Veranlassungeu zum Ausbruche der gefährlichsten Un- orduungenz die eigentliche Quelle dersclben liegt tiefer und fann nur dur eine gründliche Volk s-Erzichung verstopft werden. Um #\o merkwürdiger bleibt bei diesem Zustande der Dinge die große Herrschaft OD'Eonnell's über seine Laudskleute, die sich sUbst auf deren Geldbenutel ‘erstre@t unnd ihm feit der Euaucipatios (1830) durch freiwillige Veiträge ein jährliches, bedeutendes Einfounnen ge- währt, obgleich auch unser Verfasser Cobbett's Ausdruck® in cineu Schreiben an seinen Pächter: „daß in England die Schweine es bes- ser hätten, als in Jrland die Menschen“, als volkorumen richtig be- stätigt. Es wird zu dem Ende alljährlich im Herbste an einem be- immten Sountag? an allen Kirchtzüren ciue Koll:kfte veranAaltet und dazu durch cin Cirfular-Schreiben aufgefordert, was z. B. im Fahre 1834 folgeudermaßeu lautete: „Dublin, 8. Oktober. Lands- leute! Fn Folge Eurer so allgemein und so dringeud auêgedrücften Wünsche criauben wir uns, hiecdurch auzuzcigeu, daß der 26ste d. M. als der O’'Counell-Tributstag für dies Jahr angesetzt isi. Dic pa- teiotischen Bewohner jedes Kirchspieles im Königreiche wollen daher

de Güte haben, sofort die nöthigen Anordnungen zu treffen, ihr

Theil zu thun, dics ehrenvolle Zeugniß von Jriands Dankbarkeit des Vaterlandes und des Manucs würdig zu machen.“ (Foiacn die Un- cerschriften des Ausschusses zum Empfange des Geldes). Unser Beob- achter \chut, daß auf diesen Aufruf im Fahre 1834 ctwa 14,909, vorber aber seit dex Emancipation son ungefähr 80,6000 Pf. Sterl. eingegangen sind, Allein nan wre viesr Suhr uug fals; brurz tbeilen, menu umi babei verguüße, daß D'Eonnell uicht nur währeud der Agitation zur Emancipation große Geldsummen aufgropfert, s0u- dern auch eiue VBraxis als Advokat aufz?zeben hat, dic, von Fahr zu Fabr im Stetgeu begriffen, ihm zuleht 10 bis 12,000 Pf. Sterl. jährlich cingetragen hatte. i 7

So gleicht Irland allenthalben einem durch verborgene Strontun- gen wiidbewegten Meere, wo die gewöhnlichen Mittel zum Ergrüin- den der Tiefen wie zum Führen des Schiffes nicht mehx genügen.

: il,

Auswärtige Börsen. Amsterdaum, 16. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 536! 59 do, 102, Kauz - Bill, 15/0, 50/4 Span. 4211/, g, Passive 12%. Ausg. Schuld —. Zinsl, —, -Preuss. Präm.-Sch. —, Poln. —. Vesterr. Blet, 1003-,.

Antwerpen, 15. Juni,

Passive 12!‘ Ausg, Sch, 15. Zinsl. —, Neue Anl. 424. G.

Die

IEAger. ugust e.

Die

¡riedigt haben. A

! Marienwerder den 22. Mârz 193

Civil-Senat des Königl. O gerichts.

E ELT T T E E E

Subhastations-Patent. Das hierselb am Steiadamm Nr. 13 belegene Grundst? des Banquier Benjamin Dantel Jbig- taxirt auf 11,888 Thlr. 20 sgr. 6 pf. soll in termino

s. Rindvieh ) i bev- Landes- H E H I billige E baa 08e gegen Krankhelts- und Sterbefälle durch uns Zaushaltungen von F. Kirchhof, Oefonomie-Kom- versichert, und die Pldue*in unserem Comtoir unent- D GeitiA und Torgau, N Wienbrack- Oberarzt des Londoner Hospitals für Schwindsüd

geitlich verabreicht. Rach der zweiten Original - Ausgabe bearbeit®

Ehrenbaum & Comp., Klosterstraße Nr. 80., Bevollmächtigte und concess. General-Agenten der Vieh-Versicherungs- Anstalt für Deutschland.

rae ce rene eere,

det 26. Juli 1836, Vormittags 10 Uhr, an dex Gerichtsfelle subhastirt werden. Taxe a Hypothekenschein sind in der Registcatue einzusehen.

Frankfurt a. d. O./ dett 10. Dezember 1833. Kdnigl. Preuß. Land-

Oeffentliches Aufgebot. Auf Antrag des Gutsbesißers Michael Burau zu;

Wißlin werden alle diejenigen, welche gus irgend einer im ten Quartalhefte des Magazins für dic Buchhandlungen versendet worden :

Literarische Anzeigen. So eben is erschienen und durch alle Buchhand- und Stadtgericht. (ungen zu u | A Berlin, Schloßplaß Nr. 2):

Un C C

atèzuleg en?

Drittes

L R E E A

Hre c f Preußischen gesammte Thiecrheilkunde enthaltenen Recenstion über die von dem Unterzeichneten herausgegebene Schr?ft: die Krantheiten der welche in polizeilicher Hinsicht in Betracht kommen, von In. L. Wogen feld, Königl Prenß. Krets - Thierarzt.

Bei den Gebrüdern Vorn-

Preis geh. 2.gr. (25 sgr.)

Frankfurt a. M., 18. Juni.

Oesterr, 59%, Bet. 10434. 1044. 4% 9911/6. 999/

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6553/1. 65/4. 0%, Span. Anl. 4134. 4154.

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‘compt. 80. 5.

Bente i I 143/,.

1% 25!/,. Br. Bank-Actien 1661. 1659, Partial-Obl, Jy

Passìve 123-4. 3%, Portug. 51/4.

Loose zu 100 Fi. 2173/. G, pel

Þ | 21/2 Ÿ% Holl, gea la Paris, 15, Juni. 16 pr. cowpt. 108. 20. fin cour. 108. 35, 34, fin cour. 80, 15, 5% Neap. 100. 10. yo//

Nene Ausg. Sch. —, Ausx Y

1145/4. Lik, f. 603. do. 4%, Anl, 1007/4. G.

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Amt Lich

0. Q R Dn Den 21. Juni 1836.

r Fonds- und GeId-Cours-Zet,

E s e,

n e Pr. our. e P [S] Brief. | Geld. | ls Brief. G , Bt.-Feiuid-Sen. | 102/12] 101 T/12 Ostpr. Pfaudbr, |4 102 ‘s | 0 Pf Engl. Ou). 30.14 1917/2/ 10114 ¿JPomm. do, |4/ 10S N PrämSeh. d. Seeh!-- 61 : j 60//, JKar- u.Neum. do. 4 1062, gl Kurm 0bLm.1.C.) 4| 102 V | 1015 8 do. do. do |8} 985% /

Nm. fui.Sch. do.| 4 Berl, Stadt - Obl. 4 Königsb. do. | í Eliiuger do. |f:

5

idt Schlesische do.|4 102! | 102 Rückst. C. und Z.

—— __ Seb. d. K. u. N 87

_— ¡old al marco |-| 216!l;

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Dauz. do. io Th.|-—- _— Neue Ducaten |—-/ 183/| Westpr Pfandbr. 4| 103 102! % [Friedriehs’dor |—| 1374| Grossh. Pos. dto. 4 1043 [Disconto s À

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Mittwoch, 22, Juni.

große Oper in

Königliche Schauspiele. 2. Jm Opernhause: Fernand (y 3 Adoth., mit Ballets. Musik vòn Sport

Jm Schauspielhause: 1) Cu mwariage raisonnabl y

médie en 1 ac

te. 2) Les duels, vaudeville en 2 acta

Mr. Mélesville.

Donnersta

6, 23. Juni, Jun Schauspielhause: Don l

Jnfant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Fr. v. E

Königstädtisches Theater. Dittwocl 23 C i Zu chbe . Crd Bon Mittivoch, 22. Junt, ZU ebener Crde und erster

oder: Launen Donnersta

des Glückes, Lokal-Posse mit Gesang in 3 g, 23. Juni. Auf Höchsten Befehl: Die j

lien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten, nach den)

liänischen. Mu

(sik von Dfint, (Dlle. Gerhardt wird hierin

vorleßten Male vor iércin gänzlichen Abgange von der Y

auftreten.)

Freitag, 24, Juni. Auf Begehren: Die Reise auf qn

schaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L.

Angely. Vor

tach Sonnenuntergana, Lustspiel in 2 Akten, von Los,

ires o

Markt-Preise vom Getratde.

Qu: Lande:

Berlin, den 20. Yuni 1836. | Weizen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auc 18

15 Sgr. ; Hafer 26 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf.

Zu Wasser:

22 Sgr. 6 Pf.

9 Vf. auch 1 F

Sgr. 6 Pf.

Weizen (weißer) 1 Nthir. 25 Sgr., auch1 und 1 Nthlr. 15 Sgr. ; Noggen 1 Rthir. 6 tblr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, au

Sonnabend, den 18. Yuni 1836.

Das Scho Stroh 5 Rthlr. 15 Sgr., auch 5 Nthir.; di ner Heu 1 Nthlr. 10 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Ld. Cottel. r O I CN C E S A erret ammr tre

Gedruet bei A. W. Hohl

E E E E. E T E EE- R

V LAPE Tas

A:

Hans ziere,

An alle Buchhandlungen Deutschlands wurde fo eben versandt, in Berlin an E. S. Mktttler (Stech:- bahn N. 3), Posen, Bromberg, Culm und Guesen: Essig fabri ( ati; oder die Kunsi, alle Arten Essize aus den verschiede- nen dazu geeigneten Substanzen leicht, zweckmäßig

Mde 2 ERLCbTUADe d T P A T

Staaten.

Fnhalt: l. Der Feldzug 1800 in Dai Nach Oesterreichischen Originalquellen. Erst schnitt. 11. Kelegsscenen aus dem Leben de (Zeneralen ider “Kavallerie, Freiherrn Micha} Kienmayer; von 1795 bis 1809. Noch den {l lassenen Papieren des Verewigten und dent M reichischen Feldakten. U1. Geschichtliche Eil zu den in der militairischen Zeitschrift dargil Oesterrelchischeir Feldzügen aus dem Revolutsmitl ¡V Literatur. V. Neueñe Militair = Verän YT. Miszellent und Notizen. a v

Der Preis dieses Fahrgangs von 12 Hej bisher, Acht Thlr. Sächs, um welchen au W hern Fahrgânae, von 1811 angefangen, n ziehen slud. Wer die ganze Reihe von 1811 bil auf Einnzal abnimmt, echâlt oteselben um 4 wh

und woblfeil anzufertigen, deren Stärke, Reinheit und Unverfälschrheit zu prüfen, sle noch zu verstär- fen, zu reinigen und lange Zeit gut aufzubewahren, V Kleie nebsi einer ausführlichen Znweisung der neuesten er N? gervollfemmneten Schnell - Essigfabrication , mittel| welcher auf die einfachste Weije und am htiligsten

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Für Diejenigen, welche Geld oder Actien haben, beantwortet von E. P. Pons. Geh. Prets 125 sgr.

(Stuhrsche Buchhandlung, |Oesterreichisch- militairische Zeitschrift 1836.

Heft. Dieses Heft ist so eben erschienen und an alle

Wicn, den 25. April 1836. „A 7 F. G. Heubner, Buchhäntlt

——————— R

Die Auszehrung heilbar! Enthaltend die Mittel, wodurch Natur und | dke Heilung der Schwindsucht bewirken. Nebst Vorschr!ften für alle Diejenigen, welche Krankheit wegen erblicher Anlage oder wege!

haften Gesundheitszustandes am häufigsten u"

worfen sind. Von )r. Ramadge-

von Per. Aug. Schulze.

1 Fn der Plahn schen Buchhandlung (L. Nihe),|Quedlinburg, bei G. Basse. 8o. Geh. p

Fägersiraße Ne. 37, ist so eben erschienen: t: L | Fs es vortheilhaft, sein Geld in Actien etnec Krankheit, welche man bisber für unbs

Der berühmte Ramadge sagt: Die

[gebalten, ist möglich; das Mittel zur Heiluns f fn keinem péarmazeutischen Artkanum/ 10 einem einfachen, mechanischen, úberall a unl Bepsähvette Was ais jeßt dunkel war/ i entlich hell geworden !“/ d l Diese Schrift macht mit Recht das größte i Zu haben bei E. S. Mittler ün Berlin bahn Nr. 3).

ninvendbdl

A

Se. tendente en Adle zeichen

Der

inde is in gleicher “Eigenschaft an das Land- ht zu Stendal versest worden.

173.

Beim Ablaufe des J

f bitten, ¿Blal

Blatt am Vorabende scines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird.

Berlin, Donnerstag den 23

P O ee E C E C R S Tri R Sp T E E ales Me Ea

Allgemeine

che Staats-Zeitung.

Eta R M n 2 D p À E P T

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dpa s S ERAD S FeB i E D B R Ew:

1836.

uartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren - Straße Nr. 34), in den en aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgescut ist, woflir den hiesigen Abon- Um jedoch die erfardcriiche Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu föunen, müßen

die Bestellungen bis spätestens den 30steu d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Juteressenten es sich selbsi zuzuschreiben daben, weun die Zuscudung

pu» n s Apt È- -. .. _—— i i P P S A - _———=

mte NaGOribten. Kronik des Dages,

Majestät der König haben dem Ober-Prediger, Super- a Hassel zu Kroppenstädt bei Halberstadt, den Ro- r-Arden dritter Klasse zu verleihen gerußt. :

N Se. Majestät der König haven dem kachotischen Schulleß- , Müller zu Wiesau, im Kreise Neisse, das Allgemeine Eh-

zu verleihen geruht.

Justiz- Kommissarius Julius Schmidt zu Tanger- and- und Stadtges

Im Bezirke der Köuigl. Regierung

zu Marienwerder ist der Vikar Andreas Schwanik 1 fatholishen ‘Pfarrer in Prechlau ernannt worden,

Angetommen :

—_— C ————

Der General-Major und ÎJnspecteur der

en Artile ie: Inspection, von Die st, von Stettin.

s

St. Petersburg, 14. Juni.

iung -NaMGr1i ten. la o

Rußland. Se. Maj. der Kaiser ha-

h befohlen, daß die Grafen-Würde der Familie des Minister- ats-Secretairs des Königreichs Polen, Stephan Grabowski, vie die Grafen-Würde der Familie des Vetters desselben, inislaw Grabowski, mit Vererbung auf deren Nachkommen- hf anerkannt werde, ohne weitere Beweise über die Gültig- t derselben einzufordern.

Dem Lieutenant Fürsten Berjatinsky vom Kürasser - Regi- it Sr, Kaiserl. Hoheit des Großfürsten - Thronfolgers ist als erfennung sciner im Jahre 1835 gegen die Berg -Bölker be-

lesenen

Tapferéeit ein goldener Degen mit der Inschrift „für

ppferkeit‘/ verliehen worden.

Deputirten-Kammer.

rankrei G. Sißung vom 14, Juni.

achtrag.) Herr Berryer, der in dieser Sißung dem Fi- z-Minister auf der Rednerbühne folgte, um seine Meinung et die finanzielle Lage des Landes abzugeben, wies zunächst ‘auf hin , daß das Budget für 1837 nach den. eigenen Erklä-

ngen des Ministers schon jelzt ein Defizit darbiete,

‘Als der

nseils-Präsident dies von jcinem Plaße aus bestritt, fuhr der dner also fort:

„Jul

Budget sind allerdings die Ausgaben uux mit 1012 Mil-

iu augesczt, indeß die Eiunahmen guf 1024 Millionen veran- lagt worden. D:r Herx Finanz-Minister hat aber so ebeu selbs jegeben, daß diese Verauschlagung um fas 2 Milliouen zu hoc

da die Kammer das Gese über die Pateutsteuer, auf welches ? duht genommen worden, nicht votiri habe. V gleichen sich sonach ziemlich aus. d whe an 14

i Etunahme und Aus- QU der icuteru treten aber

Millionen au außerordentiichen Ausgaben

v, de im Budget noch uicht in Aufsatz gebracht wordeu sind;

1 die Vereinigten Staaien zu zahlende Divideude will un mit Stillschweigen übergchen. Ich behaupte also | Recht, daß das Budget chou jeyt ciu Defizit bietet,

d id muß mich hieruach um so mehr wundern, daß der Herr Fi- 1j - Minister sich gegen diesen Ausdruck erhebt, ats ich uicht der

t bin, inister

genwärtigen Session vou cinem Defizit gesproczeu ?

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der das Difizit nachweist. Hatte nicht der vorige Fiuauz- (Herr Human) selbst bei der Vorlegung des Budgets in Haite er Deckung desselben die Reduction der d proc. Rente vcr-

' Und war der Widerstand, den er in dieser Beziehung fand, | die Veranlassung zu seinem Ausscheiden aus dem Kabinct é Ute nicht Herr Laffitte, der uach der Juli-Revolution die Hinanzcnu tbiltete, ebenfalls cin Defizit nachgewiescu? Warum will nun Herr

N Argout es in Abrede ite isen J cs in Adrede ¡tellen und

t l uns mit leeren Hoffnungen st cs nichi vielmehr angemessener, da das Defizit pro 1837

) hon jet deutlich herausstellt , da wir icgend eine Maßregel

Aifen,

um diesem Zustande der Dinge cin Ende zu machen? Bei

¿ ngerüctten Session sehe ich hierzu nux ein Mittel, nämlich Wullirung cines Theils der von dem Tilgungs-Fonds zurückge- n Renten, Jch komme jet zu dem zweiien Theile dex Rede

* ern Finanz - Ministers; in diesem berechnet erx alle scit dem

n Wu

je ganehmen müssen. (Herr Thiers:

1830 gemachten außerordentlichen Ausgaben auf 870 Mil-

k; allein auch diefe Berechuung if fals, dem dabei das im August 1829 votirte Budget für 1830 als „Dasselbe enthält cine

tauschlagung.‘’) Auf bloßen Abschäßunazen beruht auch das

det für 1837 ;

dies bleibt sich also gleich. Jn dem Budget pro

\ , o - D: ,

j laren aber die Ausgabeu mit 972 Millionen in Ausay gebracht.

E en diese Summe nun als Norm für dic folgenden Jahre \beu wir seit der Juli - Revolution etwa 1040 Milüonen

ehr ; h

dre “egeben; von diesem Betrage also, uicht vou 870 Millionen, gon dem Herrn Minister namhaft gemachten Summen

[edition nach Algier, für Darlehen an den Handelsstand,

he Bauten zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse, und

t) j Fp tandsegung der Festungen und die Füllung der Zeughäu-

jung zu bringen, so daß jene Mchrausgabe 628, uicht 458 eträgt. Um uns zu beruhigen, vergleicht man das Bud- 6 mit dem von 1829; déeses, sagt mau, habe 1021 Millio-

lagen, während jenes sich bloß auf 1012 Millionen belaufe ;

ergebe sich also cin Ueberschuß von 9 Millionen zu Gunsten

egierung. Dies ist ganz gutz abex mau bringt hiex

tes cine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern vom Anfange des Quartals au nachgeliefert werden können.

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R E p E TEA n Es E c O A E Er Z T E

nicht die 32 Millionen mit in Anschiag, um weiche das Budget von 1836 schon jeßt überschritien worden ist. Hierzu kommt noch, daß dieses Budget noch uicht geschlosscn ist; und wer wciß, was man für die nächsten 6 Monate noch Alles von uns verlangen! wird. Um cinen richtigen Vergleich zu machen, muß man uicht ein noch nicht abgeschlo}senes Budget cinem bereits abgeschloffenen gegenüberjkellen ; ucin, man muß z. V. das im Jahre 1829 für 1830 votirte Budget mit dem im Fabre 1836 füc 1837 votirten vergleichen, und hiex findet si dann cine Mechrausgabe von 40 Millionen. (Herr Thiers: „Jur Jahre 1830 gab es noch außerordentliche Ausgaben, die jeßt auf dan gewöhnlichen Budget figuriren.“) Auch dies zuge- geben, so belaufen sich jene Ausgaben auf héchstens 5 Millioueu Fr., ind es bleibt immer noch cin Plus von 35 Millionen. Auderersrits abex stechen auf dem Vudgct von 1829 Ausgaben, dic jest wegfallen, ¿._ B. 32 Millionen Renten, die scitdem annullirt worden, 6 Millionen lebenslänglicher Renten, die man damals mehr zu zahlen hatte, uud cin auneflirtes BVi:dget von 2 Milliouen; zu- funnen 40 Millionen. Rechnet man diese 40 Millionen jencun 35 Miltioneu hinzu, so stellt fich die jeßige Mehrauégabec schon auf 75 Millionen. Und doch' wollten Sie, als Sie eine Revolution uiaci- ten, Ersparnisse bewirken, doch wollten Sie cine wohlfcile Negierung baben. Se haben dic Civil-Liste ermäßigt, die Dotationeu der Pai- rie verkürzt, das militairische Haus des Königs, die Garden und die Schweizer abgeschafft, und dadurch in der That ctwa 30 Millionen erspart. Rechnet mau nun auch uoch diese Summe den beiden obi- cen hinzu, so erscheint das Budget pro 1837 volleuds um 105 Mil- ¡lionen boher, als das von 1830, Auf diese Zusammenstellungen will ich mich hier beschränfen uud nur uoch bemerfen, daß auch unsere jchige Armee uns verhältnißmäßig mehr als unter der Restauration fojtet, deun damals hatteu wir 255,000 Mann für 186 Millionen, während uns jeßt 302,000 Maun 228 Millionen fosten. Endlich muß ich auch noch darauf hinweisen, daß in den leuten füuf Jahren die von den Kammern votirten Budgets von den Minifsiern um uicht weniger als 237 Mill. Fr. überschritten worden sind; und das nennt mau eine Nepräsentativ - Regierung! Jett nur uoch eiu Wort: Jch behaupte, daß die von dem Finanz-Minister angestellten Berech- nungen irrthümlich sind, und daß, wenn seine Hoffnungen auch wirfk- lich begründet wären, die Kammer doch keiu Budget votiren köunte, aus welchem sich vorweg ciu Defizit ergiebt. Unter diesen Unftän- den fann ih uur dem Vorschlage des Herrn Laffitte beipsltichteu, der dahin gcht, zur Defung der Mehr-Ausgaben einen Theil der von dem Tilgungs-Fonds zurückgefgauften Renten zu anautliren.“

In der Sibung vom 15, Juni trat statt des Finauz- Ministers der Co nseils-Präâfident zur Widerlegung des Herrn Berryer und zur Vertheidigung der finanziellen Lage des Lan- des auf. Niemand, meinte er, könne es in Abrede stellen , daß - die Wohlfahrt Frankreichs mit jedem Tage zunehme; ob das Verdienst hiervon der Regierung, oder dem Lande selbst gebühre, gelte volllommen gleich; indessen glaube er doch, daß, wenn man gerecht seyn wolle, man wenigstens einen Theil jener Wohlfahrt der von der Regierung befolgten Politik beimessen müsse; we- nigsctens müsse er seinerseits es bezweifeln, daß, wenn die Re- gierung gewissen Nathschlägen Gehör gegeben und sich mit ganz Europa in einen Krieg verwickelt hätte, die Lage des Landes #o günstig seyn würde, als sie es jest in der That sey.

„Fch wiederhole cs‘, fuhr der Minister fort, „daß Niemand die Wohifahrt des Landes verkenuecn kaun. Um gleichwohl cine gewisse Beforguiß iu den Gemüthern zu nähren, spricht man uns unguüfhër- ) lich vou cinem Defizit. Die Negierung kanu abcr wcder denen, die : Gott und die Menschen um Verzeihung bitten, daß sie an der Me- votution Fheil genommen, uo denen, welche wünschen, daß die Re- ; volution gar nicht stattgefunden hätte, einräumen, daß unsere Finau- i zen schlechter steheu, als unter der Restauration. Leider srhe ich von diesen unseren Gegneru uur die Lettern hier (Herr Laffitte war uoch abive- send), und au sie wende ich mich also zunächst. Vor Allein aber muß ich bemerfen, daß es mir felisam vorkommt, wenn man Revolutiouen nux danach schüßen will, was sie gefostet habeu ; aus diesem Gesichts- punfte betrachtet, werden dic Volker freilich nicmals etwas von Revolu- tionen wissen wollen. Wenn aber nah solchen Umwälzungen die Voilksfreiheiten sich entwickeln, wenn das Land sich mit Vertraucun dein Haudcl - und Gewerbsleiße hingeben fann, so is dies mehr 12crth, als Milliarden, deun in demselben Maaße, wie der Neichthun1 cines Landes zunimmt, kann es auch cine höhere Steucr zahlen. Geseßt auch, wir zahlten jeßt 105 Millionen mchr als unter der Restauration, so halte ich dies, wenn man dafür cine aufrichtige Repräsentativ - Negierung und cine unabhängige Existenz gewon- nen hat, für besser, als wenn manu dieser beiden Güter bei cinem geringeren Budget cntbehrt. Mach diesem Eingange beleuchtete Herr Thicrs die von Herrn Berryer angesieliten Berechnungen und suchte ihm namentlich cinen Jrrthum in seiner Zusammenstellung der Kriegs-Budgets von 1829 und 1836 nachzuweisen, indeu1 guf dem jeuigen Budget viele nothwendige Ausgaben ständen, die man unter der Restauration ganz vernachlässigt habe, wie z. B. eine Sumute von mehr als 3 Millionen für die Jnstandsezung der Festungen und für die Militair - Schulen, wozu noch 3 Millionen für das Ju- validenbaus fämen. Eben so wenig habe Herr Berrver vou deu in Afrika stehenden Besazungs-Corps Notiz genommen, das cine Mehr- ausgabe von wenigstens vier Millionen veruxsache. MRechne man diese und noch cinige andere Ansgaben von dem Kriegs - Budget ab, so finde sich, daß unter der Restauration 255,000 Maun 215 Millio- nen gefostiet hätten, während jekt 303,000 Mann uur 208 Miilionen fosieten. Machdem der Minister noch cinige andere Berechunugen des Herrn Berryer bekämpft, im Allgemeinen aber zugegeben hatte, daß, wenn Frankreich gegenwärtig mchr zahle, als unter der Restau- ration, dagegen auch, nicht bloß beim Kricgs-Ministcrium, sondern in allen Zweigen der Verwaltung, Verbesserungen cingefübrt wor- den wären, schloß er scinen Vortrag mit folgender Anrede an Herrn Laffitte, der mittlerweile in den Saal getreten war uud sciuen ge- wöhnlichen Plaß eingenoumen hatte: „„Jch gehöre nicht zu denen, welche wünschen, daß die Revolution gar nicht stattgefunden hätte: ebeu so wenig zu denen, die, wie gesiern Herr Laffitte, Gott und die Menschen für ihre Theilnahme an derselben um Verzcihung bitten. (Herr Laffitte: „So bestimmt habe ih mich uicht ausgedrückt: ich habe mich bloß in der Voraussetzung also geäußert, daß das Land bei der leßten Nevolution uicht mehr als 9 Millionen gewonnen haben sollte.) Desto besser. Jch glaubte, Sie hätten schon jeyt die Ueber- zcugung, daß die Juli -Revolution nicht die Früchte getragen habe,

drückte, bei der Aussicht auf einen möglichen Krieg.

die Sie sich vou derselben versprochen. Sie sagen nun, daß Sis hierüber noch im Zweifel wären, und dies freut mich. Gestatten Sie mir dagegen, Jhuen hemerklich zu machen , daß Sie das Jahr 1534 als cin vorzügliches bezeichnet haben; Aehnliches würden Sie schwcr= lich vou dem Jahre 1836 sagen; auch verlange ih nicht, daß Zhrc Unpartcilichkeit so weit gehe. Aber Sie sind ein Ehxeumauu; iün- neu Sie wohl mit gutem Gewissen das Jahr 1831 cin herrliche s nennen, während Sie sich über das Jahr 1836 in so bitterer Weife äußern. Sie waren damals Minister, und ich hatte die Ehre, unter Jhuen zu sichen; ih war Jhr Mitarbeiter: ich habe es nicht vergef- fen und werde cs nie vergessen. Jch war Zeuge Jhrer redlichen Bc- mühungen, dem drohenden BVolksgeschrei, das den Tod vier Unglück licher (der Minifier Karls X.) von Fhnen verlangte, z1 widersichen; Sie hatten den seltenen Muth, das Verlaugte zu veriveigern; ih stand Yhuen zur Seite; ich theilte Jhren Kuni- mer bei dem Anblick der ungeheuren Last, die unsere Finanzen cr- Sie bcsorgten, daß die Finanzen augenblicklich nicht ausreichen möchten, und wa ren darauf bedacht, außerordeutliche Hülfsmittel zu schaffen, wie deu Verkauf der Waldungen, die Eröffnung ciner Anleihe, oder, in Er: mauglung des hierzu exforderlichen Kredits, die Erbehung der Stcucr!. Man klagte Sie damals an, daß Sie durh Fÿore Politik die Finanz- noth seibst verschuldet hätten, und dies war ungerecht: ich sage cs nicht, weil ih Jhr Mitarbeiter war, souderu weil es die Wahrheit is. Jetzt wende ih mich an Jhre aufrichtige Gesinuung: köuncu Sit eil SObE De nici, 1 Dee mal D Von Jhnen verlangte, in welchem Sie fürchteten, deu Bedürfnissen der Verwaltung niht genügen zu fönnen, in welchem Viele nocch glaubten, daß die Revolution uns dem Abgrunde zuführen würde? Können Sie, ich wiederhole die Frage, cine solce Zeit herrlich nennen und dagegen die jeßige, wo von dem Auen feine Rede is, wo nirgends sich Be orgnifse regen, wo unser: Finanzen sich iu cinem blühenden Zustaude befinden, als traurig und beflagenswerth bezeichnen? Jch bin überzeugt, daß der ehrenwerth: Deputirte, an den ich diese Frage richte, nach einiger Ueberlegung zugeben wird, daß er sich durch die Lebhaftigkeit politischer Debatici zu einer Ungerechtigkeit hat verleiten lassen, als er die jcgige Zeit so streug, diejenige dagegen, wo er Minister war, fo nuachsichtsvoli beurtheilt hat, eine Zeit, iu welczer cr ohne allen Jiveifel die festesten und redlichsien Gefinuuugen au den Tag gelegt hat, wo diese aber nicht ausreihten, um gegen die Riesenmacht der Ertig- uisse mit Erfolg anzukämpfen.““

Dieser Vortrag des Herrn Thiers erregte den lebhaftesten Beifall in fast allen Theilen der Versammlung. Mach einer Eut- gegnung des Herrn Berryer ergriff der Conseils-Präsi- dent noch einmal das Wort, worauf die allgemeine Debatte ge- {lossen und folgende Kapitel des Zinanz - Budgets ohne einen erheblichen Widerspruch angenommen wurden. Zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld 247,642,162 Fr.; zur Verzinsung der Cautionen 9 Millionen ; für die schwebende Schuld 19 Millionen ; für die immerwährende Schuld 4,656,000 Fr. ; zu Pairs-Pensiouen 1,030,000 Fr. ; zu Civil-Pensionen 1,680,009Fe.; zu Pensionen als MNational-Belohnungen und für die Bastille-Stür:aecr 611,900 Fr. ; für die Militair-Pensionen 44,832,009 Fr. ; für die geistlichen Pen- sionen 2,688,090 Fr. ; für die Pensionen der Donatare 1,412,000 Fr.; fár die Pensionairs der Veteranen - Kasse der alten Civil- Liste 600,000 Fr.; Beiskteuer zu den Pensions-Fonds der Mini- sterien 2,101,130 Fr.; zu Unterstüßungen der Pensionairs der alten Civil-Liste 400,000 Fr. ; für die jebige Civil-Liste 13,090,000 Fr. ; für die Pairs-Kammer 720,000 Fr.; für die Deputirten- Kammer 683,300 Fr.; Zuschuß zu der Dotation der Ehren- Legion 2,400,000 Fr.; für den Rechnungshof 1,449,909 Fr. ; für die Central-Verwaltung des Finanz-Ministeriums 6,051,970 Fr. ; zu O 197,000 Fr. : für die Münzen und Medaille 282,000 Fr.; für des Kataster 5,500,000 Fr.; zu den Kosten des Schatzes bei Uebermachung der Gelder 2,690,009 Fr. ; an Besoldungen und Bonificationen der Finanz - Einnehmer 5,186,000 Fr.; für die Verwaltung der direkten Steuern in der Provinz 3,753,300 Fr. ; für die Empfänger der direkten Steuern 11,319,300 Fr. ; für die Verwaltung -der Domainen-, des Sten- pels- und Einregistrirung8wesens 9,608,609 Fr.; für die Fortf- Verwaltung 3,904,500 Fr. ; für die Zoll-Verwaltung 23,319,748 Fr. ; für die Verwaltung der indirekten Steuern, 20,383,700 F. für die Tabacks-Administration 6,408,009 Fr.; für den Ankau7r Amerikanischen Tabacks 14/500,000 Fr. Die Annahme der noch úbrigen Kapitel des Finanz -Budgets wurde, da es Lkereits sechs Uhr war, auf den folgenden Tag verlegt, an welchem die Annahme des gesammten Ausgabe-Budgets mit 248 gegen 38 Stimmen erfoláte.

Paris, 16, Juni. Der regierende Herzog von Sgchsen- Koburg stattete gestern mit seinen beiden Söhnen Ihren Maje- stäten in Neuilly einen Besuch ab, Der Herzog wird, dem Ver- nehmen nach, vier Wochen hier verweilen.

Heute frúh fand eine lange Unterredung zwischen dein Con- seils- Präsidenten und dem Kriegs-Minister statt, angeblich in

Betreff des Abschieds: Gesuchs des Marschall Moncey in seincr

Eigenschaft als Gouverneur des Juvalidenhauses.

Statt des aus der Kammer aus\schiedenen Herrn Blondeau hat das Wahl-Kollegium zu Moutbéliard Herrn Tourangin zun Deputirten gewählt. :

Die Quästoren der Deputirten - Kammer haben auf den Wunsch des Ministeriums an sämmtliche in der Hauptstadt noch anwesende Deputirte ein Rundschreiben erlassen, worin sie die: selben darauf aufmerksam machen, daß nach einer kürzlich statt- gehabten Zählung nicht viel mehr, als die zu einer Abstimmung streng erforderliche Anzahl von Deputirten noch in Paris anwe- send sey. „„Wir haben es für unsere Pflicht gehalten ““, heißt es in dem Schreiben, „Sie hiervon für den Fall zu unterrich- ten, daß Sie etwa die Absicht haben möchten, sich schon jeßt zu beurlguben.““ 7

E S E R R E O E I