1836 / 174 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kaisers von Marokéo ‘hâtien in demselben Augenbli, wo ste der Französishen Regierung alle mögliche Versprechungen und Betheurungen gemacht, mit Frankreichs Feinden in Afrika in der innigsten Verbindung gestanden. „Die Regierung von Ma- voffo‘’, sagt dieses Blatt, „\hüßt vor, daß sie den Sultan für den rechtmäßigen Oberherrn von Algier ansehe; doch dies thut wenig zur Sache. Jm Mai lief eine von Konstantinopel kom- mende Kriegs - Brigg, nachdem sie Bizerte berührt und sich vor Bugia gezeigt hatte, in den Hafen von Tetuan ein, wo sich, eben so wie zu Tanger, kein Französischer Konsul befindct. Dies Schiff sebte sogleich mehrere Beamten des Serails ans Land, die sich, mit Geschenken beladen, nach Mequinez begaben, nachdem sie nicht nur von den Kadi's des Landes, sondern auch von Ma- rabuts, die als Agenten Abdel-Kader's zu Tetuan gelten, Be- suche empfangen hatten. Der Emir seibst hat einen Hattische- ri} vom Sultan erhalten, und seine Verbindungen sollen sehr ausgebreitet seyn. Und bei dem Allen hat Frankreich schon seit sechs Monaten keinen Konsul zu Gibraltar, obgleich dies der Mittelpunkt ist, von dem aus Marokko seine Intriguen leitet, wo es sich mit Waffen und Proviant versicht.““

Aus Bayonne vom 13. Juni schreibt man: „Don Carlos befand sich am llten noch in Villafranca. Man meldet aus Oyarzun von gestern, daß in der Nacht vom l10ten auf den llten die bewaffneten Christinischen Trinkaduren, welche bei der ‘Passage stationirt sind, mit Húlfe der Fluth sich den von den Karlisten vci dem Kapuziner-Kloster Renteria beseßten befestigten Punk- ten näherten, aber zum Rückzugè gezwungen wurden. Am 1lten fruh des Morgens üúberfielen die Karlisten zwei Häuser, die von zwei Compagnieen Christinos beseßt waren, und ließen die eine Compagnie über die Klinge springen ; die andere wurde nur da- durch gerettet, daß sie Unterstüßung erhielt. Die Nachrichten aus Navarra sind unbedeutend. Der General Bernelle ist am llten zu Biskareti angekommen, um die Christinische Linie von Valcarlos- zu inspiziren.‘/

Am Phare de Bayonne vom 14, Juni liest man: „Ein Schreiben aus St. Sebastian vom llten meldet, daß Lord John Hay an demselben Tage früh um 3 Uhr die Vor- posten der Karlisten bei Renteria angegriffen habe, während die Chapelgorris auf dem äußersten linken Flügel eine Recognoszi- rung nach dem Kloster von Renteria, worin die Insurgenten ih befestigt hatten, unternahmen. Dieser Versuch mißlanug je- doch und um 5 Uhr kehrten sie wieder in ihre früheren Stel- ungen zurü. Die Engländer sind schr damit beschäftigt, sich längs ihrer ganzen Linie zu befestigen, und namentlich haben sie bei der Windmühle und bei ‘Puyo Redouten errichtet. Auch die Karlisten befestigen ihre Stellung bei Hernani. Bei dem Gefecht an der Passage hatten die Karlisten 9 Englische Soldaten gefangen genommen, die sämmtlich auf Befehl des Don Carlos erschossen wurden. Obgleich die strengsten Befehle gegeben worden sind, daß Niemand zu der Wohnung des Don Carlos in Villafranca zugelassen werden soll, so gelang es doch einem entschlossenen Manne, den die Schmuggler, welchen Don Carlos eine schr große Summe“ schuldig ist, abgesandt hatten, alle Hin- dernisse zu überwinden und bis zu dem Minister Erro durchzu- dringen. Dieser, erstaunt über die Kühnheit des Boten, entließ in mit dem bestimmten Versprechen, daß die Schuld innerhalb vierzehn Tagen berichtigt werden solle. Man sagt, dies wäre am Sten Denjenigen, welche dem Don Carlos Vorräthe geliefert, mitgetheilt und mit der größten Freude aufgenommen worden.“

Großbritanien und Jrland.

London, 17. Juni. Vorgestern begab sich der Prinz von Oranien nebst seinen beiden Sdhnen, in Begleitung des Prinzen Georg von Cambridge, des Prinzen von Solms und einer Menge Herren vom hohen Adel nach der sogenannten Wasffen- schule in St. James-Street, um cinem Boxkampfe beizuwohnen. Mehrere der berühmtesten Boxer produzirten sich vor dieser hohen Gesellschaft; doch lief Alles unblutig ab.

In der Dienstag-Sißzung des Oberhauses beschwerte sich

der katholische Lord Stourton darüber, daß die Schneidergilde von St. Johannes dem Täufer in Dublin eine Bittschrift ge- gen ihn eingereicht habe, dte seine Chre als Pair beleidige, in- dem er des Meineids beschuldigt werde, weil er sür die Jrlän- dische Kirchen-Bill gestimmt habe. Jun derselben Sißung wurde eine Bittschrift von §000 Einwohnern Manchesters für die Amendements des Oberhauses zur Corporations - Vill ein- gereicht. / Den größten Theil der Unterhaus - Sikzung am Dieustage füllte cine persdnliche Debatte zwischen den Herren O’Connell, Kearsley, Richards und Walter (Eigenthümer der ¡„Times‘/) aus. Der Lektere hatte nämlich geäußert, es wäre besser, sich für 2 oder 3 Millionen Jrländer zu interessiren, die nichts zu leben hätten, als Jrland durch Maßregeln aufzuregen, die nicht Einem unter zehntausend Jrländeërn nüßen könnten. Hierüber ereiferte sich Herr O’Connell und fragte den vorigen Redner, ob er wohl einen Artikel für die „Times“ zu schreiben glaube: es wäre bes;er, wenn der ehrenwerthe Herr nicht mehr auf dieser Seite des Hauses sißzen bliebe (Herr Walter hielt sich nämlich früher zu den Whigs) , deun er habe mit dieser Seite nichts mehr zu hafen. Jm weiteren Verlaufe bediente sich OD’Connell so scharfer Ausdrücke, daß der Sprecher einschreiten mußte. U. Richards meinte, es wäre nicht üblich, pôbelhafte Formen hier- her mitzubringen. Selten sind wohl so unanständige Redensar- ten im Parlamente vorgekommen. O'’Connell sagte nämlich, so gut man ihn verstehen konnte, die Reden eines Mitgliedes rd- chen nach dem Rinnsteine, und tros dem Geschrei, das sich nun erhob, nahm er seine Aeußerung nicht zurück, obgleich mehrere Mitglieder bemerkten, daß alle Achtung vor den Diskussionen des Unterhälises auf diese Weise verloren gehen müsse.

Der Grund, weshalb in der gestrigen Sißung des Unter- hauses Sir John Hobhouse und Oberst Sibthorp so scharf an einander geriethen, daß der Sprecher und viele andere Mitglie- der sich dareinlegen mußten, war folgender: Der Lektere hatte über eine Aeußerung des Ersteren gelacht, worauf dieser etwas von „Narren - Gelächter“ fallen ließ, Beide Mitglieder verlie- ßen das Haus, wurden aber sogleich wieder vor die Schranken veschieden. Oberst Sibthorp erklärte, er sey ein alter Kriegs- mann und dürfe nichts auf seiner Ehre sißen lassen. Der Kanz- ler der Schaßkammer trat jedoch für Sir John Hobhouse auf und behauptete, der Leßtere habe sih nur auf ein Lateinisches Sprichwort bezogen, aber den Obersten nicht beleidigen wollen. Am Ende meinte der Oberst, wenn diese Erklärung von Sir J. Hobhouse selbst ausgehe , so gebe er sich damit zufrieden, son würde er lieber seinen Siß im Parlamente aufgeben, um sich der Autorität des Sprechers zu entziehen, che er etwas auf si haften ließe, was wie Schimpf oder Beleidigung ausfähe.

_Die vom Mater hae ernannte Kommission, welche die Gründe aufseßen soll, weshalb dasselbe in Bezug auf die Jrländische Munizipal-Bill mit dem Oberhause nicht Übereinstimmen kann, bestcht aus folgenden Personen: Lörd John Russell, dem Kanz-

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ler der Schaßkammer, Lord Morpeth, dem General - Prokurator für Jrland, Lord Howick, Sir John Hobhouse, dem General- Prokurator und dem General - Fiskal für England, den Herren Bernal, O’Connell, Schiel und Sir John Wrottesley. D'’Connell wird jest fast überall hin ‘von seinem angeblichen Sohne, Henry O'Connell oder Henry Courtenay, wie derselbe nach seiner Mutter heißt, verfolgt. Auch vorgestern in der zu Gunsten des Herrn Buckingham gehaltenen Versammlung hatte Ersterer kaum avsgeredet, als der junge Henry ihn beim Rock- schoße faßte, mit den Worten: „Sie reden von Gerechtigkeit, erweisen Sie mir erst mein Recht, ih bin JFhr Sohn.“ Es erhob sich ein großer Tumult, O'’Connell verließ das Ziminer, und der Pseudo - O’Connell wurde zur Thúr hinausgeworfen. An demselben Abend trat Henry O’Connell in dem Theater der Közigin als Norval in der Tragödie Douglas von Home (Lord Kaimes), und seine Mutter, Miß Courtenay, als Lady Norval auf. Er hatte Einladungen zu seinem Benefiz herumsenden lassen, in denen von der Hartherzigkeit seines Vaters die Rede war. Doch war das Publikum nicht eben zahlreich. Zwischen dem Trauerspiele und der darauf folgenden Posse:

¿Dex Zolánder ih London‘, sollten mehrere Musikstücke gespielt werden; allein es fand sich, daß Henry O'’Connell

die Virtuosen nicht vorausbezahlt hatte, worauf diese sich zu spielen weigerten. Das konnte der Gallerie nicht entgehen, welche die Acteurs und Musikanten mit einem Hagel von Re- densarten begrüßte, der sich bald in Apfelsinen-Schaalen , faule Stachelbeeren und falsche Sechslinge ‘verwandelte. Die Musi- kanten schienen indessen ihre Pläße bchaupten zu wollen, und hatten ihre Hüte aufgeselt; allein nun drang das Parterre in das Orchester ein, und es seßte einen regelmäßigen Faustkampf. M Ende wurde die Ruhe hergestellt und das Stück zu Ende gespielt.

Der Schottische Geistliche Herr Brewster hat von den dor- tigen kirchlichen Behörden durch alle Instanzen hindurch einen Verweis darüber erhalten, daß er dem Schmause beigewohnt, der in Paisley zu Ehren OD’'Connell’'s gegeben wurde.

Ein Geistlicher der neuen katholischen Sekte, die sich in Jrlaud gebildet hat, meldet in ciner Dubliner Zeitung mit großer Freude, daß in Bir am 5. d. die Messe in Englischer Sprache und mit zweckmäßigen Aenderungen abgelesen sey.

Der Times zufolge, wird am nächsten Montag oder Dien- sag vor dem Gerichtshofe der Common Pleas, falls bis dahin vier andere jeßt vor demselben schwebende Sachen abgemacht sind, der Prozeß zwischen Herrrn Norton und Lord Melbourne beginnen.

Am 15ten wurde cine Versammlung von Freunden des Parlaments-Mitgliedes Herrn Buckingham gehalten, welcher frú- her cin Journal in Kalkutta herausgegeben hat, durch die Un- terdrückung desselben von Seiten der Behörden der Ostindischen Compagnie bedeutende Nachtheile erlitten, und ungeachtet wie- derholter Versuche keine Anerkennung seiner Beschwerden von Seiten des Parlaments hat erlangen können. Seine Freunde wollen ihn jeßt durch eine Subscription zu entschädigen zu su- chen, zu welcher unter Anderen Lord William Bentink, der lezte General-Gouverneur von Indien, welcher in jener Ver- sammlung den Vorsiß führte, einen Beitrag von 20 Pfd. bei- gesteuert hat. Es sind bis jeßt 1300 Pfd. zu diesem Zwecke eingegangen.

Am Ll3ten d. wurde in Limehouse für Rechnung der Allge- meinen Dampfschifffahrts - Gesellschaft der „„Falcon‘“, ein neues Dampfschiff mit zwei Maschinen, jede von 60 Pferde - Kraft, nach einem verbesserten Prinzip erbaut und eingerichtet, vom Stapel gelassen und darauf ein Schmaus gefeiert. Als des Herrn H. W. Attwood Gesundheit ausgebracht wurde, bemerkte dieser, daß die Gesellschaft jeßt Eigenthümerin einer Flotte von mehr als 20,000 Tons Gehalt sey, bestehend aus mehr als 40 der schönsten Dampfschiffe. :

In Portsmouth wurde kürzlich der Rumpf des ehemaligen Linienschiffes „Bellerophon‘“, auf welchem ‘Napoleon nach St. Hellena abgeführt worden war und das zuleßt unter dem Na- men „Captivity‘/ als Blockschisf zum Gefängniß für Verbrecher gedient hatte, in das Dockwerft bugsirt, um abgebrochen zu wer- den. Das Kupfer an diesem Schisse, das im Jahre 1826 mit den von Sir Humphrey Davis erfundenen sogenannten prolec- tors, Eisen - oder andern Metallstreifen , die, úber dem Kupfer befestigt, dieses vor dèr Oxydirung shüßen, versehen worden war, ist noch jeßt, nachdem es zehn Jahre lang der Fluth ausgeseßt ge- wesen, fast ganz von Grünspan frei.

Die Britische Kriegssloop „Gannet“/ hat am 16. April zu Nassau in Nord-Amerika den unter Portugiesischer Flagge segeln-

den Schooner „„Creole‘/ aufgebracht, der mit 300 Sklaven am

Bord an der Westküste von Hayti genommen wurde. Der für die Sklaven bestimmte Raum war nur zwei Fuß hoch.

Aus Athen sind Nachrichten bis zum 19. Mai hier ein- gegangen. Das Land war vollkommen ruhig. Die Bekannt- machung der Königl. Verordnung in Bezug auf die Leitung der Regierungs-Angelegenheiten während der Abwesenheit des Königs hatte einen guten Eindruck auf das Volk gemacht. Der Kanzler, Graf Armansperg, wurde an dem genannten Tage von Patras, wohin er den König begleitet hatte, zurückerwartet.

Es ist ein Omnibus-Fuhrwerk nach Athen verschisst worden, auch geht ein Gas-Apparat nach Konstantinopel ab, zum Behuf der Erleuchtung eines Theils dieser Hauptstadt.

Für die Fahrt auf dem Dampfboote von New - York nach Providence (cine Strecke von 200 Englischen Meilen) zahlt man jeßt nur einen Dollar.

Ueber den Stand der Angelegenheiten in Mexiko enthält der Globe (außer dem gestern Dn noch Folgendes: „Es sind uns offizielle Depeschen des Generals Santana zuge- gangen. Sie enthalten detaillirte Berichte über die Wegnahme von Golinet, Guadalupe, Copano, Vittoria und verschiedener anderer Punkte in Texas, nebst Artillerie, Munition, Lebens- mitteln u. st. w. Unter den Gefangenen befanden si auch der Oberst Ward mit zehn Offizieren und 90 Gemeinen und der Oberst Fannin mit 300 Mann und sieben Kanonen. Leßterer schlug eine Capitulation vor, allein der General Urrea verlangte Ergebung auf Discretion. Sämmtliche Gefangene sind nach Golinet und von da nach Vittoria transportirt worden. Die Nachrichten von ihrer Ermordung ist ein Mährchen, das erfun- den wurde, um die Theilnahme der Vereinigten Staaten zu el- regen. Die Mexikanische Regierungs- Zeitung vom 13. April enthält auch eine an den ‘Präsidenten von Texas gerichtete Depesche des Obersten Travis , welcher Olamo verthei- digte und bei der Erstürmung dieser Festung getödtet wurde. Sie is aus Olamo vom 3. Márz datirt, und nachdem ein aus- führlicher Bericht über die Belagerung bis zu dem genannten Tage gegeben worden, heißt es darin: ;,¡¡Älle Bürger dieser Stadt, mit Ausnahme derer , die sich bei mir in der Festung befinden, sind unsere Feinde. Wir sollten sie daher für Feinde des Staates erklären und ihr Vermögen, zur Bestreitung der

“gesichert werde. Man is es dér Regierung der vet

Kriegskosten, konfisziren.“/‘“ Am 12. April legte dex ; dung unterbrochen oder im Einstandsverbande vollstreckt mistische Präsident der Republik Mexiko dem Kongreß Y abb heilt werden dürfen. Diese Königl. Sina Bericht über den Zustand der Finanzen vor und {loß ih | 29sten v. M. und enthält unter vielen Einzelheiten den Worten: „„„„Diese Darlegung wird ohne Zweifel den g de Bestimmungen: Den ersten Grad der Auszeichnung greß bestimmen, unverzüglich Maßregeln zu ergreifen, um e cine Borte am Arme erhält derjenige Unteroffizier und Mängeln, welche die Regierung so sehr in Verlegenheit t im aktiven Dienste, dessen bereits zurückgelegte Mili- dauernd abzuhelfev, und cine Kommission zu ernennen, dj Dienstzeit sich auf volle 6 Jahre berechnet; so ferner 2 oder Verbindung mit dem Finanz-Minister diejenigen Maßregely! Borten für 12 oder 18 solcher Iahre. Stellt sich die ge- zuschlagen haben würde / welche in dieser Beziehung für jy e Dienstzeit eines Unteroffiziers oder Soldaten im akti- erachtet werden. Die zunehmende Last der AUS wt “Dienst auf volle 24 Jahre, so wird das betressende Jn- Schuld, von der keine Zinsen gezahlt und keine Obligat, um als Veteran erklärt und mit dem vierten Grad der getilgt werden, wird von dem Minister in seinem Bericht zeichnung durch einen runden Schild auf der Brust ge-

dem Kredit und den Interessen Mexiko’s vorzüglich Zoträat die Dienstzeit 40 Jahre, \ ¿p ; : O Q A T ATS O O Beträgt die Dienstzeit 40 Jahre, so wird dem Un- lig dargestellt. Die Mexikanische Regierung | üzier oder Soldaten der fünfte Grad der Auszeichnung

einen sternfdrmigen, achteckigen Schild auf der Brust

term 21, April ihren Gesandten am Britischen Hof ;

sor Santa - Maria angewiesen, die rücfständige Ziniyz N heil. Es ist Pflicht der Kommandostellen, darüber dem mit den Inhabern von Obligationen im Jahre 163 M achen, daß bei einer durch Verabschiedung unterbro-

troffenen Uebereinkommen gemäß, sogleich zu kapitalisiren

hat sie ihn benachrichtigt, daß der interimistische Präsiden, reits der legislativen Macht diejenigen Maßregeln vorgesd habe, wodurch in Zukunst die pünktliche Zahlung dey Y

Dienstzeit die früheren Dienstmomente genau ermittelt iden, damit die Zeit der Dauer der Verabschiedung oder des ¿teitts nicht mit zur Diensizeit eingerechnet werde. Ein iodischer Urlaub hat auf diese Berechnung keinen Einfluß, (gen begründet die in ständigem Urlaub zugebrachte Zeit ; Ansprüche. _ Die mit dem Veteranen-Schilde gezierten Un- fiziere und Soldaten sind von allen kleinen Diensten und iten (Fatiguen) befreit, und sind dabei nur als Aufseher zu enden. Auch darf ein Veteran wegen Dienst- oder polizei- 4 Vergehen mit feiner Leibesstrafe, sondern nur mit Arrest t werden. Bei der Aufnahme in die Veteranen- oder Jn- den- Anstalt soll die früher erworbene Grad - Auszeichnung getragen werden. Die in diesen Versorgungs- Anstalten zu- rachte Zeit giebt jedoch eben so wenig, als die Zeit im Pen- sstande, einen Anspruch auf die fragliche Auszeichnung. it ein Veteran in den Pensionsstand, oder erhält er eine Ci- \nstellung, |0 darf er den Schild auch auf dem bürgerlichen ride forttragen. Die Auszeichnungen des ersten, zweiten und ten Grades dürfen zwar auf der Bürger -Garde- Uniform, heóweges aber auf irgend einêr andern Kleidung fortgetragen ‘den.

München, 17. Juni. Seine Majestät der König begaben ch gestern Abends mit Jhrer Majestät der Königin und Ih- Majestät der verwittweten Kaiserin von Oesterreich auf die Sternwarte, wo auch Jhre Majestät die Königin Wittwe h gleichzeitig einfanden, um einige merkwürdige Gegenstände Himmel durch den großen Refraktor zu beobachten.

Dem Vernehmen nach is die Abreise Jhrer Königl. Ma- iten in das Bad zu Brückenau auf den 29sen d. festgeseßt. ; jüngeren Königl. Kinder werden am 28sten d. das Schloß Nymphenburg beziehen. Se. Maj. der König Otto wird, man hôrt, Se. Königl. Aeltern nach Brückenau begleiten ) von da aus mit Sr. Königl. Mutter eine Reise nach Ma- had antreten.

Se. Hoh. der Herzog Max hat eine Reise durch die Schweiz h Frankreich unternommen. Ein großer Theil unserer Fa- jen der hôheren Stände hat {on München verlassen, um aufs Land oder in die Bâder zu begeben.

Der Französische Gesandte, Baron v. Bourgoing, ist heute h nah Verona abgereist, um dort mit den Herzögen von (ans und von Nemours zusammenzutreffen und sie zu begrüßen.

Karlsruhe, 17. Juni. Se. Durchl. der regierende Her- Vilhelm von Braunschweig ist, von London kommend, heute oigen hier eingetroffen und hat, nachdem Höchstdieselben her in dem Gasthofe zum Englischen Hof abgestiegen waren, die Einladung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs , die hnung in dem Großherzogl. Schlosse angenommen.

Darmstadt, 18. Juni. Das heute erschienene Regie- 1gsblatt enthält: 1. Geseß vom 14. Juni d. J., die Aus- rung des Artikels 92 der Verfassungs - Urkunde hinsichtlich ßerer Werke der Geseßgebung betrefsend, aus 11 Artikeln be- end. U, Folgende Bekanntmachung des Großh. Ministe- ins des Junern und der Justiz vom 24. Mai d. J.: ¿¿Nach- p durch ältere, insbesondere mittelst Allerhöchster Verordnung 1 20, Sept. 1807 eingeschärfte Gesetze vorgeschrieben ist, daß Landeskinder, die sich den Studien widmen, die inländischen mnasien, sowée die Landes- Universität, zu besuchen, und daß enigen, welche das Universitäts-Studium nicht vorschriftsmä- gemacht haben, zu feiner, eine gelehrte Bildung voraus-

hIeI

Staaten \{uldig, zu erwähnen, daß ihre Marine-Offiziw rehtlich handeln. Sobald es bekannt war, daß der 4 cible‘‘, ein zu Neu-Orleans für den Dienst der Texianer g rústetes Fahrzeug der Vereinigten Staaten, an der Küste d Texas Fahrzeuge weggenommen habe, die den Meyrikany bensmittel zuführten, so machte der Befehlshaber des zu | facola stationirten Kriegsschisses sogleich Jagd auf den Tui cible‘/, nahm ihn und brachte ihn nach New-Orleans, iy, ihn des Seeraubes anklagte.““ |

Niederlande.

—— Amsterdam, 18. Juni. Juthiesigen Staatspapierhandt cs diese Woche außerordentlich slill her, und weisen die unterschi Course nur ganzgeringe Abweichungeu nach: besouders von Holländ Fonds hat sich die Speculation ganz eutferut, indem fast gar darin umging und die Preise fast nominell auf ihrem Stand blieben. Dasselbe war mit Russischen und Oesterreid Schuld-Dokumenten der Fall, und auch Spauische fanden um geu Umsaß bei geringen sich nach den Notirungen von aus Märkten richtenden Preisveränderungen. Griechische Obligaig auf welche sich schou vorige Woche die Aufmerksamkeit der & lanten einigermaßen lenkte, siud dieser Lage etwas eifriger j worden, was ihren Preis bis 23! à M4 pCli. gesteigert hay den Süd-Amerikanischen Effekten ging cs mit Kolumbischen uh ruanischen Obligationen in Folge höherer Notirungen von ly auch hier etwas besser. Das Geld ijk weniger selten und de cours wieder aus 3!/, à # pCt. gewichen. Der Umsaß an} gen Getraidemarft hat sich diese Woche gänzlich auf dringends] dürfniß beschräuft, wobei die vorigen Preise angelegt wurdu eingetretene sruchtbare Witterung machte die Berbraucher zur tendz ganz kleine Quantitäten 132. 133 pfd. Nheinischer Weizen genu aus dem Entrepot gestern zu 172, 175 und 180 Fl. ab,

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. Juni. Se. Maj. der König hak Vorstellung der Norwegischen Regierung beschlossen, dh] Ernennungen zu Konsulaten, so wie überhaupt zu Posten, m die Beförderung des Handels und der Schissfahrt der veri ten Königreiche im Auslande bezwecken, künftig in dem mein Schwedisch-Norwegischen Staatsrathe vorgenommen uw} len. Jn Folge dessen is zum Agenten für Schwidwi Norwegens Handels-Verhältnisse in Jtalien der Geschäft Florenz, Herr J. W. Bergmann, ernannt. Noch haba rere Konsulats-Ernennungen in Jtalien stattgefunden. At Konsul in Bremen, Herr Olof Berg, ist nach Antwerpen seßt. Ferner ist der Premier-Lieutenant bei der Marine, C. A. Goßelmann, mittelst Kdnigl. Beschlusses vom 1. Fi d. J. nach Mexiko und den Súd-Amerikanischen Republikt geschickt worden, um, daselbst die Aufschlüsse über Anknij| von Handels-Verhältnissen mit jenen Gegenden cinzuzieht

Doe.

Warschau, 19, Juni. Auch den aanzen gestrigen) úber wurde noch von verschiedenen Seiten Wolle auf det gen Markt gebracht, und es sind jeßt, mit der in den Y der Bank befindlichen, an 10,000 Centner hier gelagert. hosst heute, wo der Wollmarkt zu Ende geht, noch auf

teude Käufe. E : / ] Auf den lesten hiesigen Getraide - Märkten zahlte 10 nden Bedienung zugelassen werden sollen, diese An- den Korzez Roggen 72/z —8'/, Fl., Weizen 13 17 Fl M nungen auh in den, auf das Studiren und die Í /3 /3 De sungen Bezug habenden Edikten und Vollziehungs-

8— 8!/, Fl. und Hafer 6—7 Äl.

. Deuts Gl ano. München, 16. Juni. Dem Vernehmen nach, man die Rückkehr des Königs Otto in zehn bis zud Der Königl. Französische Gesandte, Baron v. Bourgolh# gestern Abend in seinem Hotel auf der Ludwigsstraße (1 zendes Fest, welches durch die Gegenwart des ge Hofes verherrlicht wurde. Es war dasselbe eigentli) Y Feier der Ankunft Sr.

indnungen wiederholt berücksichtigt sind; gleichwohl diesen ishisten in neuerer Zeit nicht überall gehörig nachgelebt det ist, so Haben des Großherzogs Königl. Hoh. allergnä- zu befehlen geruht, daß die betressenden Anordnungen durch e Bekanntmachung im Regierungsblatte in Erinnerung ge- ht , deren genaue Befolgung eingeschärft werde, und daß em Fnländer, welcher im inländischen Staats - oder Kirchen- iste angestellt werden will, der Besuch einer auswärtigen Versität ohne die vorher einzuholende, ausdrückliche Erlaub- „& Ninisteriums des Innern und der Justiz gestattet sey, diejenigen Juländer, welche sih etwa ohne Erlaubniß léwärtigen Lehranstalten befinden, verbunden seyn sollen, des Laufs des gegenwärtigen Semesters die fehlende 100 nachzusuchen. Diese Allerhöchste Entschließung wird M algemeinen Kenntniß gebracht, und werden die be- us n Behörden hierdurch angewiesen, insbesondere bei der Ung zu den Prüfungen sich danach zu achten.“

A ffure a. M., 19. Juni. Eine zahlreiche Gesellschaft, Me agelehenen Personen des Senats, der Bürgerschaft, h Oa und aus den vorzüglichsten Künst un E urts bestand, gab gestern dem Herrn Rossini in dem „1 Etablissement „Main - Lust“/ cin glänzendes Fest. Man

Majestät des Königs 0 j stimmt, inzwischen machte die Nachricht von dem Todt de nigs von Sachsen, wo früher Hr. v. Bourgoing als Gesandtt! h Hofes afkkreditirt war, einen Aufschub \chiccklich und nothivel und so konnte erst gestern Abend ein Fest stattfinden, woW feinste Aufmerksamkeit, Geschmack und Kunstsinn erschdpst 1 um es der hohen Gäste würdig zu machen. Die Wohn) Hrn. Gesandten, ohnedies mit großem Geschmack und Aufl möblirt, war für diesen Abend noch besonders glänzti {chmúückt und erregte die Bewunderung und das Vergniß ler Anwesenden. Zur Unterhaltung der Gesellfchaft wurdil größere Darstellungen in lebenden Gemälden gegeben, v Vereinigung geistreicher und kunstsinniger Dilettantel 4 sern höchsten Ständen. Zuerst Schiller's Ballade, Fridos

der Gang nach deim Eisenhammer. Dann elne Balti 1) um die Pläße, um dem berühmten Komponisten Victor Hugo: Lazzara, cine Erzählung aus dem Griechi! Ui E an) zu seyn, von dessen Geiste und Liebenswúür-

fischen Kriege. Nach jedem Abschnitte des Gedichts p Me Anwesende bezaubert waren. darin enthaltene Erzählung in Tableaux ausgedrüdckt, Wi der hôchsten Wahrheit und Jllusion vor den freudig O Blicken entfaltet wurden. Die kostbare WassensamW (il Gesandten, besonders an Türkischen Waffen die ivil Feldzuge gegen die Türken herrührt, dem er 0 Dl bed rúhmlich beigewohnt, so wie die glänzenden Kostum?e, T Darstellung die lebendigste Folie. Die Bewirthung so reich als geschmackvoll angeordnet. j Um dem Heere einen neuen Beweis Aller nung lang und treu geleisteter Dienste zu geben, Y "au

Swe

igl li. Juni. Die Erwartungen , daß man bei dem M E ein beträchtliches Steinsalzlager finden werde, sind wo, n. Erfüllung gegangen. _Nachdem zwei kleine, durch dete R getrennte Salzschichten, die cine von 8‘ die en L Dicke durchbohrt waren, gelangte man am Ende Woche auf ein größeres Lager, dessen Mächtigkeit Lt ermittelt ist, da bis jeßt erst 4‘ von demselben ind, Wie verlautet, will Herr Glenk seine vor einem

-ck t —EA

A ; (C 7 j i x bestimmt, daß die eingeführten (in weißen u tons if, ine edenen Bohr - Arbeiten in der Nähe von Bubhen- Hälfte des linken Oberärmels bestehenden) Capitu" ach (Wt dortigen e von Liestall, demnächst wieder aufnehmen, da

diWause viele Uegonollischen Verhältnisse mit denen am rothen

Dienstjahre ! eveveinstimmung zeigen.

diese

für die Summe der zurückgelegten

jährigen Capitulationen berechnet auch wenn

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JItaliét L Mailand, 13. Juni. Nachrichten aus Florenz vom U. Juni zufolge, verweilte Se. Majestät der König beider Sicilien fortwährend in dieser Stadt, wo auch Jhre Königlichen Hohei- ten der Prinz und die Prinzessin von Salerno, nebst Jhrer Tochter am 1vten Abends eingetroffen waren.

Jn Livorno ist eine Amerikanische Escadre, aus zwei Fre- gatten von 52 Kanonen, einer Korvette von 24 und einem Schoner von 12 Kanonen bestehend, vor Anker gegangen. Sie G sich später nach Neapel, Malta, Athen und Smyrna be- geben.

Rom, 7. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Unsere Fi- nanzen bessern sich zusehends, so wie der Staats-Kredit vielleicht nie ein solches Vertrauen genoß, als gegenwärtig. Dieses Alles ist das Werk von wenigen Jahren, während früher die Aus- sichten sehr düster waren. Man hört nicht mehr klagen, daß die Zinsen der Staats-Schuld nicht bezahlt würden und daß fein Geld in den Kassen vorhanden sey, kurz das Römische Fi- nanz-System hat sich so gut gestaltet, daß man einer frohen Zu- kunst entgegenschen darf. Der so viel angefochtene Tesoriere, Monsignore Tosti, hat sein Wort, in sein Departement einen geregelten Geschäftsgang zu bringen, gehalten; alle Zahlungen im Jn- und Auslande werden púnktlich geleistet, und wenn keine unvorhergeschenen Umstände eintreten, so kann man annehmen, daß die Wunden, welche die unglücklichen Re- volutions-Jahre dem Staate schlugen, bald völlig geheilt seyn werden. Kürzlich wurden die eingelösten Schuldscheine des ver- flossenen Jahres, nah Anordnung des Amortisations -Gesebes, im hiesigen Stadthause dffentlich verbrannt; auch sind die Zins- zahlungen der inländischen Schuld für das nächste halbe Jahr durch dffentliche Bekanntmachung angekündigt.

Der Königl. Preuß. Gesandte am hiesigen Hofe, Geheime Legationsrath Bunsen, hat uns gestern verlassen, um bis Ende dieses Monats sich in Neapel aufzuhalten.

Spanien.

Madrid, 7. Juni. Jn der Reviska liest man: „Wir glauben , daß die Regierung heute einen außerordentlichen Cou- rier aus Paris erhalten hat, der sehr wichtige Nachrichton über- bringt. Der General Alava, diesseitiger Botschafter in Paris, hat eine Audienz bei dem Könige Ludwig Philipp gehabt, worin derselbe sich sehr günstig über die Ordnung und Regelmäßigkeit ausgesprochen, die bei den lesten Veränderungen in Spanien geherrscht hätten.

_ Madrid, 8. Juni. Der General Cordova wird vor seiner Abreise, die auf den Sonnabend festgeseßt seyn soll, noch einer von der Königin in Person abzuhaltenden Revue der hier be- findlichen Truppen beiwohnen.

Dem Español zufolge, wird der Oberst Vakdez wegen der Niederlage bei Bañon vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Im Echo liest man: „Der Kriegs-Minister hat einen Be- richt aus Logo vom 31. Mai lerhalten, aus welchem hervorgeht, daß der Karlistische Anführer Villaverde am 30. Mai von den Trup- pen der Königin angegriffen und getödtet worden ist.“

An der Bdrse ist es fortwährend sehr lebhaft. Man schreibt dies dem Dekret über die innere unverzinsliche Schuld zu. Ge- stern stand dieselbe 12'/, au compt., heute 135%.

Portugal

__Lissabon/,.10 Juni, CEUgl Diittep:):: Die MUfld- sung der Cortes hat einen üblen Eindruck im Publikum gemacht, um so mehr, als man meint, die Minister hätten diese Krisis leicht durch Vorsicht vermeiden können, wenn sie die Gründe der Bestätigung des Prinzen im Ober-Kommando in einer ge- heimen Sibung angegeben hätten. Offenbar haben die Depu- tirten diese Rücksichtslosigkeit übel genommen, und dennoch würde die Sache vielleiht mit Stillschweigen übergangen worden seyn, hätte Herr Passos sich nicht von der Hibe des Augenblicks hinreißen lassen. Die Zunkunft des Landes hängt großentheils von dem Umstande ab, ob die Königin sich wirklich guter Hossnung befindet, was von den Wohlunterrichteten noch bestritten wird; denn gleich nach der Geburt eines Thron- Erben oder einer Thron-Erbin würde der Prinz nach der Charte den Titel eines Königs annehmen und das Ober-Kommando aufgeben müssen. Sollte sich diese Hoffnung, wie es jeßt heißt, nicht bestätigen, so wäre eine Kollision der Krone mit den Cor- tes sehr wahrscheinlih. Man hält das unüberlegte Benehmen des Herrn Passos für das Werk einer Partei, welche Herrn Freire aus dem Kabinet stoßen und den Grafen Villareal im auswärtigen Amte durch den Herzog von Palmella erseßen will. Bei Hofe ist Alles guter Dinge. Der Prinz will am 20sten d. in Begleitung des Herrn van de Weyer eine Reise nach Porto, Braga und den nördlichen Provinzen überhaupt unternehmen. Graf Lavradio hat einen Wink erhalten, seinen Posten in Madrid anzutreten, scheint aber Lissabon nicht verlassen zu wollen. Mit den Finanzen geht es ziemlich gut. Herr Silva Carvalho hat sich mit mehreren Kapitalisten in Ver- bindung geselßt, und in der lekten Woche über 100,000 Pfund für Rückstände bezahlt. Am löten d. wurde cin Auto da mit 1574 Contos Papiergeld gehalten. Das Dampfschiff Transit‘, welches so eben von hier abgeht, hat Cadix, Malaga und Gibraltar berührt, an welchem leßteren Orte es Hrn. Zea- Bermudez und dessen Familie ans Land sebte. s

SUr bél

Konstantinopel, 1, Juni. (Oest. Beob.) Am 30. Mai, als am hohen Namensfeste Sr. Majestät des Kaisers von Oester- reich, veranstaltete der K. K. JInternuntius, Freiherr von Stür- mer in der hiesigen Pfarr-Kirche St. Maria Draperis ein feier- liches Hochamt und Te Deum, welchem derselbe, nebst sämmt- lichen Internuntiatur- Beamten und den in dieser Hauptstadt befindlichen Oesterreichischen Nationalen, dann auch die Königl. Sar- dinische und die Großherzogl. Toskanische Gesandtschaft beiwohnten. Nach beendigtem Gottesdienst empfing der Oesterreichische Herr Junternuntius in seinem Hotel die Glückwünsche der Untertha- nen bei diesem erfreulichen Anlasse, und später versammelten sich bei ihm alle Mitglieder des diplomatischen Corps, um ihre Wün- sche für die lange Erhaltung Sr. Maj. auszudrücken. Gleichzeitig erschien der als Botschafter nach Wien bestimmte Divisions- zene- ral der Großherrlichen Garde, Ahmed Fethi Pascha, in Begleitung des Herrn von Maurojeny, mit dem Auftrage von Seiten Sr. Hoheit, Glückwünsche und erneuerte Freundschaftsbezeigungen für Se. Majestät zu überbringen. Abends lud der Herr În- ternuntius die vorzüglichsten unter den Oesterreichischen Han- delsleuten zu einer im großen Saale des Hotels für 48 Perso- nen gedeckten Tafel ein, welcher auch die beiden Geschäftsträger von Sardinien und Toskana beiwohnten - und wobei von dem

Herrn Jnternuntius ein Toast auf die lange Erhaltung -des all- geliebten Landesvaters, so wie auf die immer steigende Wohl- fahrt des Oesterreichischen Kaiserstaates ausgebracht und von den Anwesenden mit wiederholtem Vivatruf erwiedert wurde. Wäh- rend der Tafel spielte das Großherrliche Musik - Corps beliebte Stücke aus Jtaliänischen Opern, und den Schluß machte eine Abend - Gesellschaft, bei der sich noch mehrere Oesterreichische Nationalen mit ihren Frauen und Töchtern einfanden.

Sn 1ckh d.

_ Berlin, 23. Juni. Am 19ten Vormittags wohnten Se. Königl. Hoheit der Kronprinz in Stettin dem Militair -Got- tesdienste in der dortigen Peters- und Pauls-Kirche bei, besuch- ten Nachmittag das neue Börsen-Gebäude, und begaben Sich gegen Abend zu Jhrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Eli- sabeth. Am folgenden Morgen gleich nach 7 Uhr inspizirten Höchstdieselben noch die beiden Musketier -Bataillone des 9ten Infanterie-Regiments, und seßten, unmittelbar vom Exerzierplalze aus, die Reise nach Pasewalk, Anklam, Stralsund 2c. fort.

Am heutigen Tage begannen bei Berlin die diesjährigen von dem Verein für Pferdezucht und Pferde - Dressur veranstaltete Wettrennen. Vom frühesten Morgen an ficl zwar ein seiner Staub- regen, gegen halb 10 Uhr ward es jedoch heiterer und ein freund- licher Sonnenschein begünstigte das Fest, zu welchem sich eine zahlreiche Zuschauer - Menge zu Wagen, zu Roß und zu Fuß eingefunden hatte. Kurz vor 9 Uhr erschienen Se. Majestät der König, und gleich darauf begannen die Rennen. In etten, wozu 15 Pferde angemeldet waren, liefen nur 4; den Preis gewann die „Donna Maria“/ des Herrn Lichtwald. Im zwei- ten Rennen, wobei von den vier angemeldeten Pferden nur drei liefen, siegte der „„Plumper“/ des Herrn von Heygendors. Jm dritten Rennen , mit doppeltem Sieg, um die von Su. Majestät dem Könige allergnädigst ausgesebte Vollblutstute „„Jsidora“/ liefen das erste Mal neun, das zweite Mal nur drei Pferde. Der „Remus“/ des Herrn von Hertefeld blieb beide Male Sieger. Jm vierten Rennen, ebenfalls mit doppeltem Sieg, liefen acht Pferde; den Sieg errang beide Male der „Ganges“ des Kammerherrn von Wilamowiß-Möllen- dorf. Das fúnfte Rennen, welches angekündigt war, fand nicht

statt. Ein ausführlicher Bericht über diese ersten Rennen folgt weiter unten. Auf Morgen (den Msten) ist ein Jagdrennen angeseßt.

Ueber den diesjährigen Wollmarkt in Landsberg a. W geht folgender Bericht von dort ein: „Ungeachtet die kalte und nasse Witterung in der leßten Hälfte des vorigen Monats eine Verspätung der Schur befürchten ließ, und ein früher Anfang des Wollmarkts nicht erwartet werden konnte, so traf doch schon am 4. Juni diverse Wolle ein, und die Einfuhr mehrte sich täglih so stark, daß bis zum 9. Juni circa 16,000 Centner Wolle eingegangen waren, welche alle zu erwünschten Preisen für die Verkäufer abgeseßt worden sind. Bei der ungewöhnlich großen Zahl von Käufern aus England, Frankreich und Deutsch- land, wurden die Käufe sehr rasch geschlossen. Die bedeutend- sten Einkäufe geschahen von Häusern aus Leipzig, Eisenach, Lan- gensalza, Berlin, Magdeburg, Bradford 2c., und der Markt war hon am 9. Juni beendigt, wo er kalendermäßig erst anfangen sollte. Die Preise haben den Erwartungen der Verkäufer ent- sprochen. Die feinste Wolle galt 105—125 Rthlr., feine Wolle 85.— 105 Rthlr., mittelfeine 70 §5 Rthlr. und Mittelwolle 60—70 Rthlr. Auch ein Quantum zweischüriger Wolle war zu Markt gekommen, und es hat an Lebhaftigkeit des Verkehrs nicht gefehlt. Ganz ordinaire Wolle kam gar nicht vor.“

Verein für Pferdezucht und Pferde-Dressur. Den 23sten Juni 1836.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs) hatten die hôchste Gnade, das Richter- Amt zu übernehmen, und Se. Excellenz der Herr Ober -Stall- meister v. Knobelsdorff assistirte Höchstdenenselben.

Die Rennen fanden in folgender Art statt:

1. Rennen auf der frcien Bahn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts-Rennen Nr. XX]. Unions-Reunen 1836 für alle auf dem Kontinent 1833 geborenen Pferde 3/, Deutsche Meilen Hengste 116 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger 75 Frd’or. Einsaß 50 Frd'or. Reugeld feine Geburt, kein Reugeld 10 Unterschrif- ten bis zum 31. Dezember, oder kein Rennen.

Das zweite Pferd erhält 120 Frd'or. der Sieger den Rest der Einsäße. Der Sieger und das zweite Pferd erhalten Atteste. Der Herr, welcher mit dem Abreiten beauftragt ist, fragt die Jofcy?s, nachdem das Loos ihnen ibre Pläße angewiesen, /, ob sie fertig sind“ verneint dics feiner, so giebt er das Wort: „Ab!“ wer dann nicht ab reitet, schadet allein sich, ohne daß die anderen Pferde zu- rücgerufen werden.

Bis zum 31. Dezember 1832 werden Unterschriften an- gcuommen, und sind bis dahin die Aeltern der zu engagi- reuden Füllen bei dem Direktorium des Vereins für Pferde- zucht und Pferde - Dressur zu Berlin zu nennen, welches die Gewogenheit haben wird, die Benennungen an die Re- daction der Zeitung für Pferde- Liebhaber zu Aliona zur Bekanntmachung cinzusenden.

Die Geburt der Füllen is, so wie sic erfolgt, dem Di- reftorium anzuzeigen. Erfolgt diese Anzeige, oder daß dice angemeldete Stute güst sey, nicht, sobald der Besißer davon in Kenntniß scyn kann, so zahlt derselde Reugeld.

W. v. Viel.

Es erschicuen : 1) Herr W. v. Biel, braune Stute vom Wamba und der Lady Bluecfoot, zahlte Reugeld.

2) Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, Fuchshengst vom The Geueral und der Palm.

3) Se. Köuigl. Hoheit der Prinz Wilhelm, The General Betsy Calvert, todt.

x) Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl, Mamelufe und The Gene ral Jucognita, güst.

5) Herr Or Pa IN -Basedow, Figaro Willow, todt.

6) Herr v. Maltzahn-Cumerow, brauner Hengst Partner

vom Figaro und der Hernuia.

7) Herr Graf v. Moltke, braune Stute Vera vom Figaro und der Bigottine, zahlte Reugeld.

8) Herr Amtsrath Heller, Partisan Corinne, verfohlt.

9) Herr Graf zu Stolberg-Wernigerode / Chateau-Margaur Raphael-Stute, güstk.

10) Herr v. Mavybom, Kamel Don Kossak-Stute, güst.

11) Herr Lichtwald, Donna Maria vom Lampligbter, Mutter von Sir David. Reiter grün und gold, schwarze Kappe. (Sie- ger, geritten von Stinton.)

12) Herr v. Hertefeldt, Fuchshengst Numa Pompilius vom The Colonel und der Euphrasia.

13) Herr Rich. Tattersall, Esq., The Geueral Witchery, todt,

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