1836 / 182 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ad. Namentlich fehit ihm die allen jenen geineinsame warmbräun» liche, tiefe Färbung und die größere Freiheit der Ausführung. Ein Umstand deweist, daß es uumöglih von Jan van Eyf herrühren kann. Es befindet sich auf dem Mittelbilde das unzweifelhafte Por- trait des Herzogs Karl's des Kühnen von Burgund, als Mohren- König in cinem Alter von ungefähr 30 Jahren genommen. Da dieser Herr im Fahre 1435 geboren worden, fann das Bild nicht viel früher als 71465 fallen, Jan van Eyck starb aber, wie jeßt

Erweckung fich die erworben haben, d

orschein famen, mit me Fan van Ey,

T6

Gebrüder Boisserée ein p as Studium darüber er erwacht! Ju der ersten Reit begnügte mau sich, der, welche daraus zum

unter den Kolleftivuamen

Hemling

Goes und Rogier van der Weyde zu vertheilen. S

Mes besonders in den Niederlande1 ene de Bast besonders thätig war,

1, bei denen der ließen außerdem

§

unvergeßliches Verdieust seit wenigen Jahrzehnten die bedeutenden BVil- hr oder minder Recht

, Hugo van der pátere Forschun- ßt leider verstor- ilder des Gerard

istori rmittelt worden, bereits um das Jahr 1445, lag | van der Meere, des Justus van Gent, des Pieter Christophsen, des lat Vans shon 20 Jahr im Grabe. uge Bild besigt | Dierick Stuerbout (van Manders Dirck van Harlem), mit Gewißheit in cinem hohen Grade die an den Werken des Memling geschät- | unterscheiden und aben dem Memling seinen wahren , von ten Eigenschaften: große Naivetät und Reinheit des religiosen | dem o erflächlichen Descamps in Hemling verwandelten Namen Gefühls, dic genauste Judividualisirung aller Gegenstände, sehr große | wieder. Verschiedene Umstände ftellen indeß dem Studium Sorgfalt und Schärfe der Ausführung, ungemeine Frische und | über diese Schule für immer große Schwierigkeiten entge- Schönheit der Farben. Dabei ist es von der seltensten Erhaltung. | gen. Die Nachrichten darüber siud äußerst dürftig, dic mei-

Auf Holz 1. 2 F. 11! Z,, br. mit den Flügeln 3 F. 10 Z-

ie zwei anderen aus dieser Schule erworbenen Bilder, zeugt unter der Nr. 19 B. und C. der zweiten Abtheilung aufgestellt, ge- hören zu ciner Folge von vier Gemälden, deren zwei fich in der vor- maligen Boisserécschen Sammlung befinden. Diese leßteren berühm- ten Vilder stellen Abraham vor, welcher von dem Melchisedech Brod und Wein empfängt, und das Sammeln des Mannagh ia der Wüste. Beide sind dur die dauach gemachten Steindrücke bei den Liebha- bern sehr befannt. Vou unseren Vildern stellt das eine die crste Feier des Passahfestes dar. Eine jüdische Familie von sechs Mitglie- dern is stehend um einen Tisch versammelt, um nach Jcehova's Ge- bot vor dem Auszug aus Aegypten, worauf die Reisestäbe in ihren Händen deuten, das Ofterlamm zu essen. Der Hausvater 1) im Bes griff, es zu zerlegen. Der feierliche Ernst, welcher auf allen Gesich- rern herrscht, läßt uns sogleich erkennen, daß hier fkeiu gewöhnliches Mahl, sondern cin religióses Fest begangen wird. Ein Jüngling im Hintergrunde, der in cinem Kruge den Wein herbeibringt , is noch nicht von jener Stimmung ergriffen, sondern schaut heiter und frd- lich darein. Das andere Bild zcigt uns den Propheten Elias, wel- cher, in der Wüste schlafend, von cinem Engel geweckt und mlt Speise und Trauk erquickt wird. Die Ruhe und Würde ist in dem Kopf des Propheten vortrefflich ausgedrückt, die leise Art, wie ihn der Engel berührt, von großer Feinheit. Der naive Sinn des Ma- lers läßt den Propheten von ueuem gestärkt und geistig ermuthigt im Hintergrunde einen Hügel hinaufeilen. Auch diesc vicr Darstel- lungen sind jenem schon er1oäbnten Kreise mystischer Beziebungeu entnommen und werden darin als vorbildlich für das Abend- mahl gedeutet. Man faun dahcr mit Sicherheit vorausseßen, daß

die vier Gemälde einst die Flügel zu cinem Abendmahl gebildet ha-

ben, um so mebr als ihre gemeinsame Breite der Ausdehnung, welck e die herfommiliche Anorduung jenes Gegenstandes erfordert, schr wohl entspricht. (Jedes Bild is 2 Fuß 9 Zoll lang, 2 Fuß 2! Z2l breit.) Dieses Mittelstück kaun ebenfalls ein Gemälde gewesen und nur jeßt verschollen seyn, wahrscheiulicher aber ijt, daß cs aus etner Skulptur in Holz bestanden , da man dieser Zusammenstellung in den Altären des 1öten Jahrhunderts sebr häufig begegnet. von denen sich die unsrigen zeither in der befannten Bettendorschei Sammlung in Achen befaudei, sind bisher ebenfalls dem Memling beigelegt worden. Sie sind aber von jenem beglaubigten Bilde dieses Meisters in Brügge so verschieècn, daß diese Benennung hbchst zwei- felhaft wird. Wenn fie dicsem an Bestimmtheit in Angabe der For- men, au Schärfe und Genauigkeit in der Ausführung des Einzelnen in etwas nachstehen, so sind sie ihm dafür an Klarheit, Wärme und Kraft der Färbung, an Freiheit der Behandlung weit überlegen ; auch find dic Charaftere, zumal die der Männer, bedeutender, die ganze Auffassung noch würdiger. Jn allen diesen Stücken stchen fie den Bildern der van Ev ungleich näher und leiten auf die Vermuthung, ob sie niht von der Hand des Rogier van Brügge, dem größten Schüler des Jan van Evck und dem wahrscheinlichen Lehrer des Memling herrühren fönnten. Obgleich es ungeachtet aller Bemüs- hungen der Kunstforscher in den Niederlauden, des de Bast, des Rit- ters vanErtborn, noch nicht gelungen ist, ein beglaubigtes Werf des Rogier van Brügge aufzufinden, spricht doch für diese Vermuthung der Unstand, daß man von allen anderen befanr.ten Schülern der van Eyvck, dem Hugo van der Gocs, dem Gerard van der Meere, dem Fustus vau Gent, den Pieter Christophsen, dem Antonello da Messina, sichere Bilder kenut, welche sämmtlich von den obigen bestimmt abweichen, üund ihnen in obigen Stücken nachstehen müssen. it indeß noch nichts erwiesen. Es ist daher anch vorläufig für diese Bilder die alte Benennung beibehalten worden, da es zu nichts die- uen fann, cin ungewisses durch ein anderes zu ersegen. Nur so viel scheint gewiß , daß die Benenuung so vieler Bilder aus der Schule der van Eyck noch sebr im Argen licgt. Auch ist ‘es keinesweges befremdlich, X doch mit der Theilnahme für diese Schule, für deren

sten beglaubigten Vilder durch d dert zertrümmert worden. Jn ke lich die verschiedenen Meister in und ershweren dadurch ihre Unterscheidung so

schr

en Bildersturm im 16ten Jahrhuns iner anderen Schule stehen sich end- Auffassung und Behaudlung- so nahe

, als in dieser.

Desto mehr aber wird es die Pflicht eines jeden wahrheitsliebenden

Forschers,

von den wenigen beglaubigten Werke sternen, auszugehen. Genter Altar, von denen sich die 4 Mittel in der Kirche St. Bavoo zu Gent, die übrigen sechs bemerft, im hiesigen Königlichen

bei den Bestimmungen von

van der Meere das Altarblatt in

Pieter Chrißtophsen der h Sammlung des Banquicrs Op

Solche find:

Museum befinden; ) derselben Kirche zu Gent; für den eilige Aegidius mit dem Brautpaar in der penheim zu Köln; für den Hans Mem-

ling das schon mehrerwähnte Altärchen in dem St. pital zu Brügge; für den Hugo van der Goes das

Kirche St. Maria Muova zu Florenz; Kommunion in der Kirche St. Agatha zu Stuerbout zwei Vilder aus der Legen Sammlung des Prinzen von D i

Außerdem ist diese Schule neuerdiu uiß in der Kunstweise des Rogier van der ; Dieses, ein Geschenk Sr. Excellenz des Freih

für den Just Urbinoz .

Weyde v

scitigen Gesandten in Paris, is um fo shäßbarer, a jener Zeit fehr selten vorkommen.

Ber oe

Den 30. Juni 1836. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

(Fortseuung folgt.)

r. D O

Vildern aus dieser Schule n, als den einzigen sicheren Leit- Für die Brüder van Eyck der tittelbilder und 2 Flügel noch Flügel, wie schou

für den Gerard

Fohaunes - Hos- Altarbild in der us van-Gent die für den Dierick

de cines Kaisers Otto in der Oranien zu Brüssel : gs durch ein mäunnliches Bild-

ermehrt worden.

errn vou Werther, dies:

18 Bildnisse aus

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} : Pr. Cour. Se Vas S| Briet,_|_Geld, Bt.-Sehuld-Sch. | 4| 102!/4 | 101% Jostpr. Pfandbr. |4 108 A Diese vier Vilder Pr. Engl. 0b1. 30./4| 101 '/12] 101'/ fPomm. do. 4 101 / 1014 QUE eT E PrämßSeb. d. Seeh 614 i 6034 Kur- u.Neum:. do.j 4 100%/s N Kurm.Oblm.LC.(4| 1021, | 101%, | do. do. do 38 98% | 8/4 Nm. Iut.Sch. do. 4 S Sehlesische do.|4 T 105% Berl. Stadt-Obl. 4| 102! | 102 Rückst. C. und Z. : Königsb. do. [4 Seh. d. K. u.N.|_| 87 | 86 Elbinger do. 4) e weni Gold al mareo |— 216!» 213 !/, Danz. úa. Iu Th.|—- 44 l Neue Duecaten p 18% S7 Westpr Pfandbr. | 4 103! | Friedrichs'dor |-| 13% 1314 Grossh. Pos. Ao 4| | 104! [Disconto = 4 Ï Wechsel-Caurs. Brief * ("gela ATIRCOTUAI s e eas e aae 250 Fl Kurz 141% E do E S « - 250 Fl 2 Mt. T Babu A 300 Mk. Kurz 1507/8 S 300 Mk. 2 Mlt. 1497/3 C S 1 LSt. 3 Mt. 6 24% 6 23‘/g E 300 Fr. 2 Mt. 80/2 Wien 2 150 Fl, 2 Mt. 102% | 1021/8 U a O 4589 F1. 2 Met. —- | 101/ ‘s Blenldü ¿i a ce ib bs aer G6 100 Thl 2 Mt. 99/2! 98! A 2 La e ei aid dr de die 100 Thl 8 Tage 1024 —— s 2! J Fraukfurt a M. WZ. ....... 150 Fi 2 Mt. 102 | 10134 Durch alles diefes Petersburg «e e ie s viele e 100 Rbl 3 Woch. _— | 30 V 2

Auswärtige Börsen,

Niederl. wirkl, Schuld 5674 6-

Amsaterdam, 25, Juni,

5%/, do. 102!

/z« Kanz - Bill,

- L É L QE De E E L L E E L L A E L E E E P E M M

2415/6. 5% Span. 44, —, Preuss. Präm.-Sch. 107. Poln. —. Oesterr. Met, 10034, Antwerpen, 24. Juni. Passive 134. Ausg. Sch. 21. Br. Zins]. 15/4. Neue AnL 4314, G Á ; Frankfurt a. s 27. Juni. i esterr. 59% Met. 1045/ g. 1041/4. 4% 995%. 99/6. 240/ } 5914. 1% 2!/,. Br. Bank Létion 1665. 1663, PaScial-OEI° 1421/2 el Loose zu 500 FI. 11454. 11434. Loose zu 100 Fl. 21734. G. Preuss È Präm.-Sch. 6074. 6034. do. 4% Anl. 10074. G. Poln. Loose È 653/,. 6514. 5%, Span. Anl. 434. 434. 24% Uoll. 564. 56, Þ Hamburg, 28. Juni. i Engl, Russ. 10614. Bank-Actien 1375. 13783. do. A 514. Neue Anl. 41. Paris, 24. Juni. J 59, Rente pr. compt. 108. 30. fin cour. 108. 40. 3% pr F compt. 80. 20. tin cour. 80. 35. 5%, Neap. 100. 35. 5% S an Rente 4123/,. Passive 134. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. Sch, E —. 3% Portug. 514. L

59%, Port. 79, È

Wien, 25. Juni. 5%, Met. 10329, 4% 99%. 3% 75/. 21/, % 5814. —. Bank-Actien 1376!/,. Neue Anl. 570%.

1% El

Meteorologische Beobachtung.

1836, Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger |# 29 Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. f C RATUEE 8A R E #4

| % m b Gustdruck .... [438,41 Par. 337,75/“Par. 338.46 Par} Quellwärme 7,09 R. Luftwärme. |4-12,30 R. |4-21/59 R- |-+-10,79 R. | Flußwärme 16.6 9 R, Thaupunkt... |4+- 7,39 R. |4— 7,89 R. [4+ 8,6 9-R. | Bodenwärme 12,8 9 “3,

Dunstsättigung | 67 pCt. 35 pCt. 63. pCt. x o) M etter. ee» heiter. heiter, “heitér, Me Maa M Y Wind .…..... NW. NW. WNW eiederschlag 0. E Wolkenzug... _—— NW. Nachtkälte =4-9,1 0,

Tagesmittel: 338,87“ Par... #1489 R... +7,90 R... 55 pCt, Ÿ

Königliche Schauspiele: *

Passive 18%. Ausg. Schuld —, Zinsì, |

Freitag, 1. Juli. Jm Opernhause: Oberon, König de |

Elfen, romantis:l e Feen-Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musif F

von C. M. v. Weber.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Y Capric{tôsa, *

Sonnabend, 2. Juli. Im Schauspielhause : Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Mary, Max und Michel, komische Oper in 1 Akt. Musik von C. Blum,

Sonntag, 3. Juli, Jm Opernhause: Jphigenia in Tauris,

große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Dlle.

C. Heinefetter: Iphigenia, als Gastrolle.) In Charlottenburg :

L. Angely. H

Abth., von Bauernfeld,

Königstädtisches Theater.

Freitag, 1. Juli. Eulenspiegel, oder: Schabernack Über Schabernack, Wiener Lokal - Posse mit Gesang in 4 Akten, von J, Nestroy. Musik von A. Müller.

Sonnabend, 2. Juli. Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauber - Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Ne|roy. Musik von A. Müller.

Sonntag, 3. Juli, Zum erstenmale: Die Ritter von Malta, À

historisch - romantisches Drama in © Akten, nach de la ne’'s Roman, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Montag, 4. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Die Ritter von Malta. |

im Bisllet-Verkaufs-Büreau, Burgstraße

Villets zu - diesen . beiden o L von heute. an V; /

T, zu haben.

L E E E E E L L E T TERTT E L E E

Redacteur Ld. Cottel.

S O ABE T PEV A L Ae r e

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Feaeweruqias

Befanntmachungen.

N U f

Durch das Testament des am 10. März 1807 zu Basentin in Pommern verstorbenen Legations-Secre- tairs David Letocart is der unverehelichten Johanna ß Kuns| eine Leibrente von 50 Thlr. und der unverehe- lichten Beata Christina Ludecus eine Leibrente von 25 Thlr. vermacht worden , deren Zahlung unserer Armen - Kasse obliegt. Da der Aufenthalt gedachter

nen, \o werden sie hiermit aufgefordert, sich in die- ser Angelegenheit bei dem Rendanten unserer Armen- Kasse, Herrn C. D. Nouvel, in portofreien Briefen zu melden und die zu ihrer Legitimation ndthigen Papiere zu produciren. Stettin, den 1. Funi 1836. Das Consisiorium dec franzdsisch-refor- i mirten Gemeinde. d Riquet,/ Prediger. Toussaint, Secretair.

Nicolay l., Capitain R. W. Stahl, und Naslednik, Capitain G. D. Boß, beginnt in diesem Fahre am A Sonnabend den 14. Mat und endigt am Sonnabend H / ns : den 29. Oftober. Feden Sonnabend geht ein Legatarien bis jeßt nit hat ermittelt werden kdn-| Schif von jedem der beiden Plätze ab.

tanten und Güter sind die nämlichen wie im vori- gen Jahre.

und Travemünde. -—— Die Abfahrt von Travemünde findet um 3 Uhr Nachmittags fiatt.

Dampf Pactete Lay t zwischen : St. Petersburg und Lübeck. Dle Fahrt dec drei privilegirten shönen und gro- en Dampischisse: Alexandra, Capitain F. C. Diets,

erhoben werden. Berlin, drn 29,

in Betreff der Die Preise der Passage und die Fracht füc Con- Dîe Ein- und Ausschifung geschieht in Cronsiadt

Anmeldungen geschehen in Lübeck im Comptoir

er Dampfschifsfahrts - Gesellschaft. Berlin, den 29.

Versteigerung, : Obligationen werden h| t Haupt-Gestüt- Pferde.|die am 1. Juli a. e. fällig werdenden Zins - Coupons von heute an bei dem unterzeichneten Hause erhoben

werden können.

e Königlich Grädigzer Mittwochs dei 6. Juli d. F., Vormittags von 9 Uhr ab, sollen auf dem Gestüt-Hofe zu Repib bei Torgau circa 80 Stúck hiesige Gestüt -Pferde, bestehend aus vedeckten und uttbedeckten Mutiersiuten, Beschälern, vierjährigen Hengsten, Wallachen und Stuten, dfent lich an den Meistbletenden gegen sosgctige bagre Zah- lung in Fr.d’or à 5 Thlr.- statt welcher jedoch bei der Bezahlung für 5 Thlr. Gold 5 Thlr. 2 sgr Courant berechnet werden fônnen, unter den im Auctions- Termine näzer bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden, und wird noch bemerkt , daß sich sowohl unter den Mutterstuten , als" auch unter den übrigen Pferden ganz fehlerfreie und werthvolle ferde befinden, welche sämmtlich angeritten und theilweise eingefahren sind. Den 4. und 5. Juli c , Vormittags von 8 bis 14 und Nachmittags von 4 bis 7 Uhr werden den Her- ren Käufern diese Pferde resp. vorgeritten und vor- geführt werden , und sind gedruckte Auctions- Listen vom 20. Funi c. ab, sowohl anf dem Königl. Gestüte, als auch im Königl. Ober: Marstall-Amte zu Berlin

gratis zu habèn

Hauvyt-Gestút Gradiß, den 2. Funi 1836.

Die Königliche Gestüt-Direction.

Die Jnhaber von 3procentigen PortugtesisGen

hierdurch benachrichtigt - daf

London, den 18. Funt 1836. : N. M. von Rothschild.

_ Die Junhaber von 23procentigen Holländischen Integralen, Certificate von N. M. von Rothschild, werden hierdurch benachrichtigt, daß die am 1. Juli a. c. fällig werdenden Zins - Coupons von heute an bet dem unterzeichneten Hause erhoben werden kdnnen, London, den 18. Juni 1836.

R. M. von Rothschild.

Die Jnhaber von Zprocentigen Englisch - Neapoli- tanischen Obligationen Werden bierdurcch betmaibeichs tigt, daß die am 1. August a. e. fällig werdenden Zins-Coupons von heute an bei dem unterzeichneten Hause erhoben werden können. London, den 18. Funi 1836.

R. M. von Rothschild.

B ena ch tg für die Fnhaber von Landschaftlity-Polni- schen Pfandbriefen und von Bank-Certifi- caten über dergleichen Pfandbriefe.

Schriftstellern

Gr. 8vo,

121

sür Anfänger . 4 und 2e Cursu

Geh.

T5 sgr.

ten, sowohl für

lig werdenden Zins - ] 2zprocentigen Jutegralent sowohl, als auci i den Neapolitanischen 5procentigen Certificaten bel ersichern wollen. Falkonnet, durch mich erhoben werden können. ( :

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Polnischen Pfandbriefe und der Bank: Certificate, \o wie die bis jeßt ausgeloosten Kapitalien dieser beiden so eben: Effekten - Gattungen kônnen von heute ab bei mir

Funi 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. 44.

e

; g j Zinszahlung von den Hol-!

ficaten bei Falkonnet. Hiermit benachrichtige ich die betreffenden

teressenten, daß von heute av die am 1. Juli c. Coupons von den Holländischen | ls auch die von

Funi 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. 44.

/99RLPELAA

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, S i | Diese nach Niemeyers u. A. Urtheile hon in der F 1 R L E ett b S T Cereszieesten Auflage für den Schulunterricht als besonders ¡brauchbar bewährte Schrift wird es noch mehr in f Fn- (der zweiten verbesserten und mit Rücksicht auf die Der ¡in unserer Zeit gemachten neuen Entdeckungen im F ¡Gebiete der Naturkunde seyn und wird sh damit F denen von selbs empfehlen, die in diesem Unterrichte *

sendet worden, in Berlin vorräthig bei T. Traut- E

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5 3 so wie die utttern F [Klassen der Gymnasien. Von r. ChristianGott: F

der Plahn schen Buchhandlung 4

Mit dem lithographirten Stammbaum des PreussÌi- 4

gespaltenen Columnen gedruckt, A

Lorinserund Heinsius, oder Einiges úber Leben

Amtliche Nachrichten. Keonil des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben dem Herzoglich Nassauischen Staats-Minister, Grafen von Walderdor f, den Rothen Ad- ler-Ordén erster Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Major a. -D. und Forstrath von Rochow zu Scheidelwiß, im Regierungs-Bezirk HDreslagu, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

eruht. iy S Majestät der König haben dem Prediger Abraham zu Guscht bei Driesen, dem Bürgermeister Dheil zu Windes- heim und Stromberg, im Regierungs-Bezirk Koblenz, und dem Königl. Sächsischen Justiz - Amtmann Heisterbergk zu Oschaßz den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben den Professor der Theologie, Dr. Laymann in Münster, zum Domherrn an dem Hochskift daselbst zu ernennen und die Nominations - Urkunde Allerhöchst- selost zu vollziehen geruht.

Des Königs Majestät haben dem Pfarrer Schönbrod in Kempen ein vakantes Ehren - Kanonikat bei der Dom - Kirche zu Müniter zu verleihen und die Nominations-Urkunde Aller- höchstselbst zu vollziehen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen- Stre lig ijt nah Neu - Streliß zurückgekehrt.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Erfurt ist der Kandidat Lambrecht zum Pfarrer in Stôckney, Kreis Nordhausen, ernannt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

e cane O.

Paris, 5. Juni. Gestern ertheilte der König in Neuilly den Herzdgen von Choiseul, von Caraman und von Brissac und dem Marschall Lobau Audienzen und arbeitete darauf mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

Die Pairs-Kammer hielt heute wieder eine dssentliche Sibung, die aber, fast ausschließlich mit Bittschrifts - Berichten ausgefüllt, fúr das Ausland von gar keinem Interesse war.

Auf den Vorschlag des Conseils-Prásidenten hat der König dem Direktor der Post-Verwaltung, Herrn Conte, für seine thä- tigen und eifrigen Bemühungen bei den Verhandlungen über die Post-Convention zwischen Frankreich und England das Com-

mandeur-Kreuz der Ehren-Legion verliehen.

Ucber die Reibungen zwischen verschiedenen Mitgliedern des Kabinets giebt cin hiesiges Blatt folgende Details: „Die von Herrn Dupin vorgeschlagene und von Herrn Sauzet im Conseil unterstüßte Pairs -Creirung is fortwährend ein Anlaß zur Uneinigkeit im Kabinette. Die Herren Thiers und Mon- talivet, in Uebereinstimmung mit einem hohen Willen, wie man

* behauptet, widerseßen sich dieser Maßregel, die dagegen von den Freunden des Großsiegelbewahrers und des Präsidenten der De- putirten-Kammer mit großem Eifer unterstüßt wird. Andererseits ist der Zwiespalt, den der Geseß - Entwurf über den Runkelrü- ben:Zucker zwischen den Herren Passy und von Argout hervor- gerufen hatte, durch die freimüthigen Aeußerungen des Erstern über die Sprache des Herrn von Argout bei Gelegenheit der Debatten über die Spielhäuser noch entschiedener geworden. Dieser Zwiespalt soll eine solche Hdhe erreicht haben, daß Herr Passy dem Herrn von Argout erklärt hätte, daß sie Beide zu- sammen nicht mehr Mitglieder des Kabinets bleiben könnten. Der Finayz - Minister habe darauf geantwortet, daß cs Herrn Passy gewiß unbenommen sey, sich zurückzuzichen, sobald er es für nothwendig halte, er seinerseits hätte durchaus keine Lust, sein Portefeuille aufzugeben. Herr Passy, versichert man uns, hâtte darauf mit Heftigkeit geantwortet und wäre so weit ge- gangen, seinem Kollegen zu sagen, daß cin solches Zurückziehen ihm allerdings um so leichter sey, da er niemals der Sklave ir- gend eines fremden Willens gewesen sey. Herr Passy habe sich nach dieser Unterredung soglcih zu dem Conseils - Präsidenten begeben , diesem seine Veshwerden gegen den Finanz - Minister vorgetragen und zu gleicher Zeit seine Entlassung eingereicht. Nur mit vieler Mühe und nach langem Bitten soll es Herrn Thiers gelungen seyn, den Herrn Passy für den Augenblick von seinem Entschlusse abzubringen, indeß soll der Handels-Minister auf das bestimmteste erklärt haben, daß er, falls keine Verände- rung in dem Personal des Kabinets einträte, vor Beginn der nächsten Session sein Portefeuille jedenfalls nicderlegen werde.“ __ Die Fürstin Lieven is vorgestern von Valençay in Paris eingetroffen und soll betrübende Nachrichten über den Gesund-

heitszustand des Fürsten Talleyrand mitgebracht haben. Auch die Herzogin von Dino, die Nichte und beständige Begleiterin des Fürsten , liegt an einer Brust - Entzündung schwer erkrankt danieder.

Dem Vernehmen nach, wird Herr Serrurier wieder als Französischer Gesandter nach den Vereinigten Staaten gehen, sobald ein neuer Geschäftsträger Seitens der Nord - Amerikani- {hen Regierung in Paris eingetroffen seyn wird.

Der Marschall Clauzel wurde heute früh zum Könige nach

tevilly gerufen. Man versichert, daß Nachrichten aus Afrika, die auf telegraphischem Wege eingegangen sind, diese Konferenz veranlaßt haben, zu der sich auch der Marschall Maison und der Admiral Duperré einfanden. Es soll beschlossen worden seyn, daß der Marschall Clauzel jedenfalls noch vor Ende dieses tonats nach Toulon avógehen werde, um sich dort wit den Ba- taillonen des l1ten, 28sten, 47sten, 24sten, 62sten und des 17ten

Regiments nach Algier einzuschiffen, Man versichert , daß nach

Beendigung jener Konferenz eine tclegrophische Depesche au den See - Präfekten zu Toulon abgegangen sey, um demselben die nahe bevorstehende Ankunft des Marschalls Clauzel anzuzei-

gen. Die neuesten Nachrichten aus Afrika sollen nicht sehr gúnstig lauten; cinige dem Abdel - Kader ergebene Stämme fol» len auf den Gebieten mehrerer Frankreich befreundeten Stämme große Verwüttungen angerichtet haben.

Der Courrier français sagt: „Die Ankunfr einer neuen Türkischen Expedition an den Afrikanischen Küsten ist- eine alle Aufmerksamkeit verdienende Thatsache. Die Pforte hat {on úber 5900 Mann in Tripolis, und man kann nicht annehmen , daß sie diese Anzahl, lediglich im Juteresse ihrer Macht in Tripolis selbst, noch verdoppeln sollte. Wenn auch jene Regentschaft fortan wirklic) unterworfen bliebe, so würde sie doch gewiß nicht, weder das, was sie seit der ersten Expcdi- tion gefostet hat, noh den Unterhalt so vieler Truppen bezah- len, die übrigens doch unzureichend seyn würden, um die Ara- ber im Înnern des Landes im Zaum zu halten, oder dem Han- del wieder zu einigem Aufschwung zu verhelfen. Wenn daher neue Türkische Soldaten nah Tripolis gesandt werden, so ge- schieht es wahrscheinlih in anderer Absicht. Die Rathgeber des Sultans scheinen ihn überredet zu haben, daß seine Schubherr- schaft úber die Regentschaften ihm das Recht verleihe, Paschas dorthin zu senden, wie in seine übrigen Provinzen, und daß er sich in Tunis, in Konstantine festseßen und \o alle Muselmän- ner der Barbarei sammeln könne. Dieser Plan ist abgeschmaccktt, und die Ausführungs - Versuche erschöpfen die Húlfsmittel der Pforte; aber scine Rathgeber denken an ihre Interessen und nicht an die seinigen. Die Anwesenheit des „Montebello“ und des „Diligente‘“/ auf der Rhede von Tunis zeigt, daß unsere Regierung endlich die Nothwendigkeit eingesehen hat, den Theil von Afrita, der an unsere Besibungen grämt, zu beagufsichtigen.““

Der Moniteur publizirt heute eine Verordnung in Be-

zug auf den Elementar - Uuterricht für Kinder weiblichen Ge- \chlechts. Die gerichtlichen Beistände des Herrn Naundors, Herr Gruau, vormaliger General-Prokurator, Herr Briquet, Advokat beim Königl. Gerichtshofe, und Herr Bourbon -Leblanc, haben dem Großsiegelbewahrer eine energische Vorstellung gegen die, ihrer Ansicht nach, durchaus willkürliche Verhaftung ihres Klien- ten eingereicht.

Herr Cesar de Lapanouze, einer der reichsten Privatleute Frankreichs, ist vor einigen Tagen auf seinen Gütern gestoröen ; er hinterläßt ein Vermögen von etwa 20 Millionen Fr.

Aus Bayonne schreibt wu: m vom 21sten d.: „Die Kar- listen haben noch immer, ohne von den Spaniern oder Englän- dern beunruhigt zu werden, die Position inne, welche sie auf eine halbe Kanonenschußweite von der „Passage“/ eingenommen, und wo sie eine Batterie errichtet haben, die der Annäherung Englischer Schiffe sehr hinderlich ist. Man begreift nicht , daß der General Evans, mit \o vielen disponiblen Truppen, sich die- sem Manöver nicht widerseßt hat, und daß er nicht wenigstens durch eine Bewegung zur Rechten sich Fontarabias und des linken Ufers der Bidassoa bis zu dem Brúckenkopfe bei Behobia zu bemächtigen sucht. Es müssen ihm dabei Schwierigkeiten im Wege stehen, die den Augen des Publikums nicht sichtbar sind; denn ein solches Mandver erscheint keinesweges gefährlih und durch die Lage der Dinge nothwendig gemacht. Man sagt hier, daß das Englische Kriegs\chiff der „Talavera‘/ von 8 Ka- nonen seit gestern vor der „Passage“/ lavire und den günstigen Moment zum Einlaufen abwarte.““

Ueber die gesiern vom Moniteur angezeigte Beendigung der Unruhen in Saragossa giebt ein Privatschreiben aus Arago- nien die nachstehenden Details: „Man weiß, daß bei der Nach- richt von dem Sturze Mendizabal's die National-Garde und die angeschensten Einwohner von Saragossa gemeinschaftlich der Kö- nigin eine Protestation gegen das neue Ministerium übersandten. Wüthend über diese Beleidigung, gab Herr Jsturiz dem Gene- ral Narvaes den Befehl, mit einer Kolonne ausge)\uchter Trup- pen auf die rebellische Stadt zu marschiren, sich aller National- Gardisten, die jene Protestation unterzeichnet hätten, zu bemäch- tigen und dieselben sogleich vor eine Militair-Kommission zu stel- len. Bei der Nachricht von diesen feindseligen Anstalten orga- nisirten die Einwohner von Saragossa sogleich ihre Vertheidigungs- Mittel. Die Häuser der Vorstädte wurden befestigt, Barrikaden errichtet und Munitionen aufgekauft, kurz, man traf alle Vor- fehrungen zu einem kräftigen Widerstande; dann begaben sich die Haupt-Rädelsfüßrer zu dem General-Capitain San-Miguel, der sich, aus Mangel an Truppen, zur Unthätigkeit verur- theilt sah, und erklärten ihm, daß, wenn Narvaes sich der Stadt nähere, er als Feind empfangen werden würde. San Miguel ließ darauf dem General Narvaes den Befehl zugehen, acht Stunden von Saragossa Hast zu machen, und benachrichtigte sogleih den Herrn Jsturiz von dem Entschlusse der Einwohner, der Ausführung seiner Befehle den hartnäckigsien Und verzwei- feltsten Widerstand entgegen zu seßen. Dieser Depesche fügte der General-Capitain fein Entlassungs - Gesuch bei. Obgleich Herr Jsturiz sonst für unbeugsam gilt, so sah er ih doch ge- nôthigt, der Expedition gegen Saragossa keine weitere Folge zu geben, und der General Narvaes erhielt den Befehl, sch dem Corps des Generals Rotten anzuschließen. Ob die Entlassung des General-Capitains angenommen worden ist, weiß man noch nicht; aber so viel ist gewiß, daß dieses Ercigniß nicht geeignet ist, dem Spanischen Ministerium Konsistenz zu geben.“

Straßburg, 21. Juni. Der Erfinder der Buchdrucker- kunst, Gutenberg, erhält auch hier ein Monument. Zu diesem Monument fr unsere Stadt, seine Geburtsstadt, wird der Bildhauer David das Modell anfertigen, welches er der Stadt Straßburg zum Geschenke machen will. Eine Subscription wird die Kosten der Bronze bezahlen; für die Erfindung und die Arbeit des Künstlers wird nichts verlangt und nichts ange- nommen.

Großbritanien und Jerland

Parlaments-Verhandlungen, Oberhaus. Sitzung vom 24. Juni. Lord Melbourne erklärte auf eine von dem Herzoge von Richmond an ihn gerichtete Frage, daß der Staats- Secretair des Jnnern alle- in seiner Macht stehenden Maßregeln ergriffen habe, um den Mängeln der Gefängniß - Disziplin ab- zuhelfen ; man sey damir beschäftigt, eine Bill zu entwerfen, welche ich auf dic in den Berichten der Kommissarien über diesen Ge- genstand enthaltenen Empfehlungen stüken solle, aber da die Session schon so weit vorgerückt sey, so würde es woh! nicht eher als in der nächsten Session möglich seyn, damit vorzuschrei- ten; die Regierung habe einstweilen der Corporation von Lon- don einen Vorschlag gemacht, der, wenn diese ihn annähme, nicht nur die jebigen mit dem Zustande des Gefängnisses von Newgate verknüpften Uebel beseitigen, sondern überhaupt den Zu- stand aller Stadtgefängnisse verbessern würde ; die Regierung habe zwar auf diesen Vorschlag noch keine Antwort erhalten, aber es sey zu hoffen, daß die Corporation auf den Vorschlag eingehen werde. Die Dubliner Polizei: Bill wurde sodann zum dritten- mal verlesen und passirte.

Unterhaus. Sitzung vom 24. Juni. Lord San- don beantragte die weitere Erwägung des Berichts über die Bill in Betreff der Liverpooler Docks, wogegen Herr Ewart mít dem Amendement hervortrat, daß dieser Bericht erst über sehs Monate weiter erwogen oder, mit anderen Worten, daß die Bill verworfen werden solle. Er halte es, sagte er, für einc Pflicht gegen jeine Konstituenten (Herr Ewart und Lord San- don repräsentiren Beide die Stadt Liverpool, der Erstere aber das Reform- Juteresse, der Andere das konservative), diesen An- trag zu machen, und sey Úberzeuat, daß er dadur ihren Wün- schen entspreche, indem er in Uebereinstimmung mit dem nach der Munizipal-Reform-Bill gewählten Stadtrath von Liverpool handle. Die Bill beziehe sich auf Lokal - Angelegenheiten und Orts-Verwaltung, die stets in Händen des Stadtraths ge- wesen, und sie schlage vor, dem reformirten Stadtrath eine Macht zu unehmen, die früher die alte nicht reformirte Corpo- ration von Liverpool besessen habe; es handle sich also darum, ob eine Befugniß, welche die Corporation so lange gehabt, als sie keiner Verantwortung unterworfeu gewejen, ihr jeßt, nach- dem Verantwortlichkeit in ihre Verfassung gebracht worden, jet, wo sie ein von den Einwohnern gewählter und ihrer Kon- trolle unterworfener Körper sep, entzogen werden solle; sein eh renwerther Kollege habe vorgeschlagen, daß die Ernennung der Direktoren dex Liverpooter Docks rox denen ausgehen müfsfe, die fúr diese Docks Abgaben entrichteten; dies scheine auf den ersten Augenblick sehr plausibel, aber es halte nicht Stich gegen eine nähere Beleuchtung, denn jene Steuerpflichtigen bildeten eine kleine Wählerschaft mit allen Uebeln derselben, und auch eine höchst schwankende uud veränderliche; der Stadt- rath aber, in dessen Händen er {der Redner) die Ver- waltung belassen zu schen wünsche, sey von der ge- sammten Einwohnerschaft Liverpools erwählt; nah dem Vorschlag Lord Sandon's würde ein einziger reicher Kaufmann die ganze Wahl der Direktoren beherrschen können; ein anderer Einwurf gegen die Bill sey der, daß sie die Stadtpolizei theilen wúrde, was der Verwaltung der Stadt von großem Nachtheil seyn könnte. Lord Sandon bemerkte hierauf, daß man nach der Rede seines ehrenwerthen Kollegen leiht glauben könnte, es handle sih hier um einen bloßen Parcteikampf: leider habe man diesen Glauben unter dem Publikum zu verbreiten gesucht, und er bedaure es sehr, ihn auch durch seinen ehrenwerthen Freund, den Unter - Secretair des Schaßamts (Herrn E. Stanley), un- terstúßt zu sehen, indem dieser, mit zwei Lords der Admiralität in seinem Gefolge , hierher gekommen sey, in der Absicht, sih der Bill zu widersezen; er habe wohl ein Recht, sich darüber zu beklagen , daß eine große Handels - Angelegenheit , bei der cs \ih um die beste Art der Verwaltung der so ausgedehnten Li- verpooler Docks handle, dem Ausschlag überlassen werden solle, den die Stärke einer der politischen Parteien in diesem Hause ihr gebe; Whigs und Tories hätten sch früher schon bemüht, die Liverpooler Docks mehr unter die Verwaltung der Kaufleute zu bringen; in den Jahren 1825 und 1826, als die Corporation auf Erweiterung der Docks angetragen, sey bereits ein bedeutender Kampf darúber im Parlamente entstanden ; in Folge davon sey schon ein Vergleich mit der Corporation getroffen worden, wonach dieser nur die Wahl von 13 Aufsehern der Docks verblieben, die der übrigen aber den Steuerpflichtigen übertragen worden sey, wodurch die Kaufmannschaft schon große Vortheile erlangt habe; seir 1785 besike übrigens die Corpora- tion fein Eigeuthum mehr in den Docks; daß der Streit kein politischer sey, gehe auch daraus hervor, daß Herren , die jeßt Mitglieder des Stadtraths von Liverpool seyen, früher ihre Na- men unter Dokumente gesezt hätten, dic mit der Opposition gegen die jetzt vorgeschlagene Maßregel in direktem Widerspruch ständen; die Corporation sey aber durch ihre Reform denjenigen, die für die Docks Abgaben zu entrichten hätten, cher weniger ver? antwortlich geworden, als sie es vordem gewesen, denn die Zahl der Wähler, von denen sie ernannt werde, habe sich be: deutend vermehrt, und es seyen sehr Viele darunter gekommen, deren Interessen mit denen der bei den Docks Betheiligten konkurrirten; übrigens schlage er ja auch vor, daß die Lesteren nur 12 Vorsteher aus ihrer Mitte und 12 aus dem Stadtrath wählen sollten; auch wolle man keinesweges zwei verschiedene Polizei-Körper; nur wollten die Interessenten der Docks nicht 9 oder 10 Tausend Pfund von ihrem Gelde, so viel als die Kosten ihrer Polizei ausmachten, an die Corporation aus\iefern, damit dies Geld vielleicht für die allgemeine Stadt-Polizei vere wendet würde, ohne daß sie eine Sicherdeit dafür hätten, ob sie eine spezielle Polizei für die Docks erhalten sollten. Nichtsdesto- weniger wurde der Antrag Lord Sandon's und folglih die

ganze Bill mit 197 gegen 173, also mit einer Majoritäe von 24 Stimmen ‘verworfen. Herr P. Thomson pro- testirte dann noch "gegen die Ansicht, alé ob er etwa