1836 / 186 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Frage über die Revision der Bundes-Akte führte eine sehr lebhafte Debatte herbei. Herr von Fleurier sprach sich für die Revision aus; er hielt sie für eine unumgängliche Nothwendig- feir; alle menschliche Institutionen, meinte er, hätten ihre Zeit des Vérfalls, wo sie verändert werden müßten ; das sey eben |o- wohl ein göttliches wie ein menschliches Geselz; der slatus quo im gesellschaftlichen Körper führe zu seiner Aufldsung; der Wi- derstand gegen die Wünsche des Volks verursache die Re- volutionen, und wenn man ihm seine vernünftigen Forde- rungen nicht gütlih zugestehe , so greife es am Ende zur Gewalt; das sey die Geschichte aller Umwälzungen. Herr von Chambrier würdigte diese Argumente des Redners kei- ner Entgegnung, sondern deckte bloß das Verbrecherische und Lächerliche solcher Drohungen mit Volksbewegungen auf, die er als die Lieblingswaffe der Minoritäten bezeichnete, wenn diese ihre Meinung durchseßen Und sie als die Ansicht einer Majori- tät darstellen wollten; auch der Luzerner Schultheiß habe, als es sich um die Annahme der revidirten Bundes-Akte gehandelt, die Worte gebraucht: „Nehmet sie an , oder nehmt Euch vor dem Volke in Acht‘/, und in demselben Augenbli, wo er diese lächerliche Drohung ausgesprochen, habe das Luzerner Volk scine Bundes-Akte über den Haufen geworfen; solche Drohungen müsse man verachten und gewaltsame Versuche mit Gewalt zu- rúcéweisen. Herr Jeanrenaud erklärte hierauf, er wisse nicht, daß Jemand an ein Gewaltmittel denke, und er würde dies stets verwerflich, ja verbrecherisch finden; aber er blieb dabei, das Volk der Schweiz wolle die Revision, cs wolle keine Bun- des-Afte, die nichts als eine Verbündung der Regierungen ge- gen die Bevölkerungen sey, und er sprach seine Verwunderung* darüber aus, daß diese Versammlung ihre Ansicht über die Re- vision so ganz geändert habe. Herr von Chambrier erwi- derte, er habe zwar die Luzerner Bundes - Afte unterzeichnet, aber gleich erklärt, daß er sie als den Ruin der Freiheit der Schwei- ¿er Staaten ansähe; Neuchatel’s Votum im Jahre 1832 habe die Revision hon für eine gefährliche Maßregel erklärt, der man sch ganz und gar widerseben müsse, und dieser Meinung sey Neuchatel auch noch jet. Die Herren Jeanrenaud, Per- rochet, Udriet, Grellet und Blanc stiminten gegen das diesfällige Gutachten des Staatsraths, die Herren Jules Ja- cot, Jacot-Descombes und Olivier Petitpierre enthiel- ren sich ganz des Mitstimmens, die übrigen Mitglieder aber stimmten für das Gutachten , welches denn auch angenommen wurde.

Bern, 26. Zuni. Der Herzog von Montebello, begleitet von Hrn. Belleval, macht vor dem Zusammentritt der Tagsaßung noch eine Rundreise durch einen Theil der Schweiz.

Der Wahlsche Handel ist seiner Beendigung nahe, indem nur noch ein Punkt, aber freilich ein Hauptpunkt, nicht festge- stellt ist, näu:!ich die Summe der den Gebr. Wahl zugestan- denen Entschädigung. Den Gebr. Wahl ist von der Franz. Ge- sandtichaft cin Termin gegeben worden, um ihr Verlangen zu stellen; nach Ablauf des Termins wird der Herzog von Monte- bello mit Hrn. Gußtwiller in Aarau wieder unn fommen und jene Summe fixiren, mögen sich alsdann die Gebr. Wahl erflärt haben oder nicht.

Zürich, 27. Juni. Der Vorort ladet durch Kreisschreiben vom 22. Juni neuerdings sämmtliche Stände nachdrücklich ein, diejenigen politischen Flüchtlinge, welche als Theilnehmer des Savoyerzuges das Asylrecht in der Schweiz verwirkt haben, in Vollziehung des 1833 mit einer an Einmüthigkeit gränzenden Mehrheit gefaßten Beschlusses der Tagsabung, so wie alle an- deren Fremden, welche entweder durch ruhestôrerische Anschläge gegen die Nachbarstaaten oder durch unbefugte Einmischung in unsere innern Angelegenheiten die Sicherheit oder Ruhe der Schweiz gefährden, wegzuweisen und überhaupt auf alle in der Schwociz sich aufhaltenden Flüchtlinge, welcher Nation und welcher Farbe sie auch angehdren mögen , unausgeseßt -ein wachsames Auge zu richten. Gleichzeitig hat der Vorort ..die Regierung von Zürich eingeladen, insofern sie sich bewogen

von den noch in Zürich verhafteten Flüchtlingen ( dem Kanton wegzuweisen, dieselben der Central- Polizei-Direction in Bern zuführen zu lassen, damit sie an die Gränze von Frankreich gebracht werden können. Da nach dem Berichte des Polizeirathes diese Flüchtlinge selbst wünschen, nach Frankreich. zu gehen, so wurde ihm am 25. Juni die Vollmacht ertheilt, dieselben, mit Ausnahme des angeblichen Baron Eib und seiner Frau und der Studenten Tiefenbach und Kral, wirk- lich nah Bern transportiren zu lassen, was um so nothwendi- ger is, als die Aargauische Polizei keinen von allen Theilneh- mern der neuesten Umtriebe frei durch das Gebiet des Kanton

Aargau passiren läßt.

finden sollte, Cinige aus

Gta [ien

Modena, 22. Juni. Unter dem gestrigen Tage ist eine Herzogliche Verordnung erschienen, wonach wiederum cinige Anordnungen guf die in den Nachbarstaaten herrschende Cho- lera erneuert worden sind. Es heißt in dieser Verordnung, daß, so lange sich jene Krankheit auf den Landstrich jenseits des Po beschränkt habe, der Herzog seinen Unterthanen um so weniger cinenZwang habe auferlegen wollen, als noch immer nicht entschie- den wäre, ob die Cholera wirklih ansteckend sey; nachdem sich die Seuche jedoh auch diesseits des ‘Po und namentlich im

orsihtsmaßregeln anzuordnen,

sollten.

762 Herze thume Parma gezeigt, halte man es fär Pflicht, einige die inzwischen dem Handel und

dem Verkehr des Landes so weni

g unbequem als möglich seyn

S panien.

Madrid, 20. Juni.

Wahlen, welche befriedigend auszufallen scheinen, ) die man, in Folge des neuen Operations-

Nachrichten ,

Cordova'’s, von der Armee erwartet, Die fast an allen Orte erwarten,

merksamkeit. sprochenen Gesinnungen lassen

fönnte.

Ein am lten aus Paris abgegangener Nachricht überbracht, daß Herr Aguirre Solarte da c Man glaubt, daß Herr Blanco, hatte, zum Finanz-Minister er-

der Finanzen abgelehnt hat. der es interimistisch übernommen nannt werden wird.

Die von dem General - Capitain von Aragonien, Evariste

eingereichte Entlassung ist angenommen und an

seine Stelle der General Montes ernannt worden. Der General Espartero wird, wie es heißt, den

San Miguel,

(Französische Blätter.) und die günstigen Planes

theilen die allgemeine

Palarea in Valencia und Murcia im Kommando erseßen.

Den lezten Nachrichten aus Navarra zufolge, i Karlisten angefangen, die Reserve-Truppen von der leßten Aus- Zu Sauta Cruz de Campezu Die jungen Leute suchen sich überall der von Don Carlos befohlenen Eonscription durch die

hebung in die Armee einzustellen. sind 1000 Mann angekommen.

Flucht zu entziehen.

Der Civil-Gouverneur von Avila rend der Wahlen die möglichst größ l den Censoren empfohlen, die auf die Wahlen bezüglichen Artikel so schnell wie möglich zu expediren.

Briefe aus Madrid vom 18, Juni, in der schildern das Ministerium Jsturiz als wankend. hatte dem Minister des Innern, zeichnung eines Dekrets abgeschlagen, welches die Universität von Alcala nach Madrid bezweckte. gar von einem neuen Ministerium, an w Gor und der Graf v. Montijo, zwei talentvolle Männer, T nehmen würden. Der neue Krieges-Y nicht ohne Fähigkeit seyu, wird aber angesehen. Die Insurgenten in über General Palarea soll seine Stelle niedergeleg die Stadt Alcala de Gisbert überfallen und die dortig die Miliz von Siguenza, heißt es,

Aus Mangel an Rationen treiben beide Parteien die Heerden weg und \chlachten sie; die Eigen- venn sie nicht ermordet wer- Weiteres weggenommen an verkauft es für eile hat der General Quesada Die bei der verwittweten Teresita war kürz-

und Valencia sollen schon

son niedergemeßelt haben ; sey zu ihm übergegangen.

rhúmer müssen ihr Geld hergeben, 1 den wollen; das Getraide wird ohne und entweder Brod daraus gebacken , oder m Rechnung der Nehmer. Mittlerw

den Kammerherruschlüssel erhalten. 6händserin

Königin einst so einflußreiche Pu

lih von ihrer Verbannung nach ihre kranke Mutter zu besuchen, erhielt

Madrid wieder zu verlassen.

in Spanien äußert der Korrespondent der

maßen :

oder die Servilen, zu denen Cor Frankreichs über Spanien zu vere daß ihr System bedroht sey, wenn Range einer unabh und

Spanien zu dem wünschen, sogleich hervortraten

\chick der Nation wieder auf die dankt das Jsturizsche Ministerium, welches im Sinn und Vor- theil der Afrancesados wirkt und wirken muß, seine Ernennung, wenngleich Jsturiz selbst den Freiheiten seines Landes zugethan ist und heimlich einen unversdhnlichen Haß gegen die Afrance-

sados hegt.‘ 4 Ein in Englischen D aus Malaga vom |.

als höchst bedenklich.

die Stadt und stellte sich

die Karlisten niederzumekßeln.

„Die Kraft der Karlisten 1 ; und ihre Truppenmacht beinahe vernichtet, als die

Herzog v.

20,000 Mann

Frankreich zurückgekehrt, um aber sogleich Befehl, Ueber die drei politischen Parteien Times sich folgender- var schon fast gebrochen Afrancesados

dova gehört, und die das

Juni schildert die Stimmung, die seit dem Sturze des Mendizabalschen Ministeriums geherrscht, Man war vor den kominenden Ereignissen allgemein besorgt, als der Britische Konsul auf die Nachricht, daß die Britische Korvette „Orestes‘“/ sich in der Nähe befinde, cinen Expressen an dieselbe abschite. stes‘ in den Hafen ein, richtete seine a dein Militair - Kommandante bote. Hierdurch wurden alle Pläne der Ruhestörer vereitelt, die hon beschlossen hatten, Adressen an die

Spie stellten.

láttern enthaltenes Schreiben daselbst

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Die Allg. Ztg.

schreibt von der Serbischen Gränze vom 14. Januar: ¿„Die Aufregung in Bosnien scheint fortzu- dauern, und man wird auf Mittel Bedacht nehmen müssen, die

diesem Zustande cin Ende machen. !

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aa atur urs ch0 M S ee ten ra Bdee

Befanntmachungen.

Bekanntmachung. (uf Antrag der von Herrn Holzhändler Johann (Gattfried

Peter nachgelassenen Erben soll das den- den durch C

betreffend.

Den 5. September d. J. beginnt zu Dres-

chneten die Verstetge- Sternberg -Mander-

| achbrige, zu Seidniß an der ç rung der selben zugehörige, zu S ß an der Pirnger Chaussee Tbei L ecraiWas Sammlung,

eine halbe Stunde von Dresden gelegene, landgericht- lich auf 41,375 gut, das sogenannte Stadtvorwerk, sammt Ziegelei

Thlr. 7 gr. 1 pf. gewürderte Vierhufen-| Erste Abth. : Jtal. Schule in 7440 Nummern. Der Katalog Îs durch die Walther sche Hof-Buch-

und cinem in Tolfewißer Flur unter Religionamts- handlung gegen 1 Thlr. zu beziehen.

(Gerichtsbarkeit gelegenen Busche, mit allem Fnven-

cario und der vollen Aerndte, der Erbtheilung halber fünftigen 27. Fuli 1836 i

im gedachten Gute selbsi bfentlih an den Meisibie-

tenden verkauft werden.

Karl Ernst Heinrich, Kdnigl. und Raths- Auctionator.

Daß die Erdfnung der Bade-Saison für die hiesige Solches und daß die Be-|Seebads- Anstalt auf den 12. Juni bestimmt ist, wird

schreibung des Grundslcks sammt Taxe und Jnven- hiermit einem geehrten Publikum angezeigt.

tarien-Verzeichnisse, so wie die Bedingungen des Ver- faufs an Amts- und Stadtgerichtsftelle zu Dresden und in den Gasthbfen zu Setdniß und Laubegast aus- hängen, auch in der Expedition des unterzeichneten Ge- Mea bre zu Dra ee werden fôn- nen, wird hiermit zur dffentlichen Kenntniß gebracht. Schloß Weesensiein, am 27. Juni 1048: S

Die Direction der Seebade-Anftalt zu

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». L. H. Hooft.

J. M. Hartmann.

Baron E. H. Ringers.

Dr. F. F. d’'Aumerie, Secretair.

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Sr. Kdnigl. Hoheit des Prinzen Maximi-|Etablissement des Bains de Mer à Sche-

lian, Herzogs zu Sachsen, Gerichte allda. Moriß August Fritsche, G.-V.

veningue près de la Haye en Hollande. Madame Maas, directrice de cet éláblissement, o

O Ha Ag His

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Große Kupferstich - Auction zu Dresden

l’honneur d’annoncer que la gaison des Dains s’ouvrira Les prrsonnes, i reraiecnt des apartemens à la maison des bains, 801! priées de s’adresser à clle au plutôt.

Literarische Anzeigen.

Bei A W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, , so wie in allen Buch-

celle anne le 12 Juin.

it erschienen und daselbs handlungen, zu haben:

Deuctswhe

schäftigung. Von F der Königl. Real - 8vo,

keiten. 6 ggr.

n von den Wählern ausge: daß die Kammer aus gemäßigten Männern bestehen wird, und dies wäre das Glück- lichste, was sih unter den gegenwärtigen Umständen ereignen

Courier hat die s Portefeuille

General

haben die

hat, um der Presse wáh- te Ausdehnung zu geben,

Times, Die Königin Rivas, die Unter- Verlegung der Man sprach \o- elchem der Herzog v.

inister, Mendez Vigo, soll als eine Kreatur Cordova’'s

den Provinzen Aragonien betragen. t und Serador e Garni-

wigen suchen, da sie merkten, die Liberalen siegten, die ängigen Nation zu erheben durch ilre Ränke das Ge- Jhnen ver-

Wirklich lief der „Öre- chtzehn 32Pfünder auf n zu Ge-

Königin zu erlassen u.:d

Die Auswanderungen, wel-

| 24'3/ 6: 59/, Span, 4289/8.

[arat ge e E ret S

Sprachlehre

nah Beckers System fúr mittlere Klassen hbdherer Med Bag f s C

Lehr- Aiustalten. Mit Aufgaben zur häuslichen Be- sterstraße Nr. 49, if erschienen:

D. Nicolas, Oberlehrer an

und Elisabethschule in Berlin. Preis 17% sgr.

Fn Parthicen bei 10 Exemplaren 1 Frei: Exemplar.

Bei F. A. Bart h in Lelpzig ist so eben erschienen : Schönberg-Mülter?s Gewichts: Tabelle der wich- tigsten Länder und Städte der Erde. Desselben Tabelle ber das Gemäß der

Desselben Tabelle über das Ellen - Gemäß. 6 ggr. Tales of an Ídler. Desselben Tabelle über das S chefsel-(Hemäß, 6 ggr.

che seit ciniger Zeit aus Bosnien stattgehabt, nehmen immer mehr zu, und viele Bosnische Familien suchen sich theils auf Oeskterreichischem Gebiete, theils in Serbien anzusiedeln. Fürst | Milosch, welcher, wie allgemein verlautete, im Laufe des Früh | lings nah Wien reisen wollte, hat fúr den Augenblick dieses F Vorhaben aufgegeben. Al von Maurojeni, Botschafts: | Rath bei der Ottomanischen Legation zu Wien, ist am 8ten d, | in Galacz angekommen und hat sich nah Jassy begeben. Der F Túrkische Botschafter selbst, Ferik Achmed Pascha, wird auch in F Galacz erwartet und will dem Vernehmen nach von dort aus F seine Reise nah Wien über Bucharest fortsetzen.“ |

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Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens | Nachmittags At ends Nach einmaliger F 3 Juli. 6 Llihr. 2 Uhr. 10) Uhr. Beobachtung. "F TEXTSS. e A L T L

Ea E A6 E N I L I 1 A I E T R A N Lustdruck S0 24-1 Par. | 336 94‘‘’ Par. 337.,59‘‘/ Par. Luftwärme... (4-154% R. |4+21,39 R, —+ 13.29 R: Thaupunkt... |4- 8,99 R. |4-11 9% R. |+ 809 R.

Quellwärme 7,09 R, E Flußwärme 16,6 9 R, F Bodenwärme 13,5 ®

Dunstsättigung ! 69 pEt. 50 yCt. 67 yCt. A 196 : Wetter «.-+.« | bezogen. bedeckt, | halbheiter. E ung 0,196“ Ah : Wind „»««:«+ NW. | WNW. WNW. | Niederschlag 0,039 Rh Wolkenzug «« i l. WNW.: | 2achtfälte 4- 10,8 ® F, É Tagesmittel: 337,26‘ Par... -+-1660 R... +969 R... 59 pCt, F

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Berliner Bors e Den 4. Juli 1836. ü 4mtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel. F S Pr. Conr. 2 Tr. Cour. [e] Brief. | Geld. lz| Briet. | Geld, F St -Séhuld-SCh. | 4 | 102 !/sg 101%/3 Ostpr. Ptaudbr. | 4 S Me H Pr. Engl. Ohl. 30 (4) 1068 y | 100g [Pomm. do. 4| 101% 101, PrämSech.d.Seeh— 613/ i 60/ ‘s ¡iKur- u.Neum. do. 4 100°/s 1004 H Kurm.Oblm.1.C.|4| 1021/4 | 1014 } do. do. do z4l 987/s | 98%, FN Nin. Iut.Sech, do. | 4 S S Seblesische do.|4 ans 105% LA Berl. Stadt -Obl.| 4 1024 | 102 Rückst. C. und Z. Könikab, do, (M Sch. d. K. u. N.|_| 87 86 Elbinger do. f S Zold al marco |-| 216! | 215 Dauz. do. iu Th.|—| 44 -— Neue Ducateu |— 183, Westpr Pfaudbr.| 4 1034 | _— Friedricbs'dor t 13% 13/4 Grossh. Pos. do.|4| 109 | 104! [Discouto 5

Aauaswüäürtige Börsen.

Áámsterdam, 29. Juni. Sehuld 56/6 5% do. 102. Passive 1215/6. Ausg. Schuld —. Zins 15!/z. Preuss, Präm.-Sch. 107. Poln. —. Vesterr. Met, 100%. Autwerpen, 28. Juni. Passive 123/,. G. Ausg. Sch, 1934. Ziusl. 15/4. Neue Anl. 41%. G Prankturt a M, 1 Jui Vesterr. 5% Met. 10484. 1044. 4% 997A. 99. 21/29 59! 4. 1% 25'/2. Br, Bauk-Actieu 1664. 1662. Pacrtial-Vbl, 1423/4. G Loose zu 500 Fl. 11474. 11454. Loose zu 100 Fl. 218. G. Preus Präm. - Sch. 6034. Br. do. 4%, Aal, 1007/4. G. Pola. Loos 6514. 65. 50, Span. Anl. 42, 4194. 21/,%/ Holl. 55%. S5 /y Paris, 28. Juni. 59%/, Rente 108. 30. 3%, do. 80. 5. 5%, Neap. 100. 45. Span Reute 41!4. Passìve 12%. Ausg. Schuld 14!/,. Neue À Sch. —. 39%, Vortug,. —.

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Niederl. wirkl. Kanz - Bill

Königliche Schauspiele. Dienstag, 5. Juli. Im Schauspielhause auf Begehren Die Ahnfrau, Trauerspiel in 5 Abth., von F. Grillparzer. Mittwoch, 6. Juli. Jm Schauspielhause: Die Fürstens| braut, Schauspicl in 4 Abth., vom Verfasser von: ¡Lüge und Wahrheit.‘ Hierauf: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abth., fre nach Goldoni’'s Locandiera, von C. Blum, Donnerstag, 7. Juli. Jm Schauspielhause: mann von Venedig, Schauspiel in 5 Abth.

Der Kau

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 5. Juli. Norma, Oper in 2 Akten, nach de Jtaliänischen, von Seyfried. Musik von Bellini. (Dlle. Hs nal, vom Theater zu Brünn: Adalgisa, als lebte Gastrolle.) F Mittwoch, 6. Juli. Hinko, der Stadtschultheißen - Sn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspil} „Der jüngere Sohn.“/ Mit freier Benußung des Storchisch Romans, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Herr Grohmann, vo ständischen Theater zu Pesth: König Wenzel, als erste Gastrolle, Donnerstag, 7. Juli. Der Barbier von Sevilla, fkomist} Oper in 2 Akten, aus dem Jtaliänischen, von Kollmann. Mus} von Rossini. (Herr Holzmiller wird, vor seinem Abgange voi dieser Bihne, als Graf Almaviva zum leßtenmale auftreten)!

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Rcdacteur Ed. Cottel.

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Gedrucft bei A. W. Hahn.

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Desse{ben Gold- und Silbermünzen-Tabclle. 9s

Desselben Tabelle zur Ausmittelung des Kub! Inhalts. 6 ggr

Desselben Tabelle zur Ausmittelung des Fnhal! der Gefäße. 6 ggr.

Desselben Tabelle zur Ausmittelung des Discon! und der Zinsen. 6 ggr.

Desselben 1d01ährige Zeitrehnung. 6 ggr. Das Preußische Prund, die Gemäße und Mün)

sind dabei zum Grunde gelegt.

qui dési-

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Friedrich Barbarossa. Drama von L. Kossak. Geheftet 221 sgr.

Nouveautés de Paris.

Chateaubriand. Le Paradis perdu. 2 Vols. originale.

Chateaubriand. Essai sur la litlérature a 6 ggr. 2 Vals. dition originale. | 2 [Thi Slússig-|Captain Back's Journal. 1 Vol. 1 Thlr. 20 Ben Brace by Capt. Chamier. 1 Vol. 1 Thir. 20 s 1 Vol. 1 Thir. 10 A. Asher, Linden Nd 20

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sich hieraus,

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N? 186.

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(0AM, 1 Mai. e E

Amtkiche Nachrichten. Nronit des Tages,

Des Königs Majestät haben dem NRegierungs- und Bau- Rath Pfeiffer zu Merseburg den Charakter als Geheimer Regierungs - Rath zu ertheilen geruht.

Angekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister i Königl. Sicilianischen Hofe, Graf von Lebzeltern, von

en.

Abgereist: Der Kaiserl. Rusfische General-Major vo.n Friedberg, nah Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. A Sl anb

Rußland.

St. Petersburg, 25. Juni. Jm Jahre 1835 betrug nah amtlichen Berichten die Gesammt - Einfuhr in Rußland

| 244,857,044 Rubel B. A., mithin 5,012,217 Rubel weniger

als im Jahre 1834; die Ausfuhr betrug 237,610,246 Rubel, also 4,777,827 Rubel weniger als im Jahre 1834, Es ergiebt daß Ein- und Ausfuhr im Jahre 185 sich gegen

1834 in fast gleichem Verhältniß verminderten. Der Mangel

an Getraide und an rohen Erzeugnissen im Jnnern Rußlands |

hatte einen fühlbaren Einfluß auf den Ausfuhr-Handel sowohl,

Y als auf die Einfuhr ausländischer Waaren, Die Zoll -Einnah- | ‘men beliefen sich im Jahre 1835 auf 79 Millionen, mithin auf 2 Millionen Rubel weniger als 1834. Dieses Defizit entsprang

hauptsächlich aus der verminderten Einfuhr von Zucker, die atn St. Petersburgischen Zoll eine Minder-Einnahme von 2,040,000 Rubel veranlaßte. Dagegen brachten die Zölle in Reval, ‘Per- nau, Libau, Polangen, Jurburg, Brest, Radziwilow, Nowos- selsé, Odessa, Cherson, Taganrog, Orenburg, Troiß, Swerinno- Golowsk und Kjachta eine Mehr-Einnahme von 1,324,000 Ru- bel, wovon auf Polangen 355,000, auf Jurburg 300,000 und auf Kjachta 236,000 Rubel . kamen. Zur Erleichterun Beförderung des Handels wurden im Jahre 1835 von Seiten der Regierung viele Verfügungen getroffen, worunter Aufhebung

| von Abgaben für Schifse, die in Libau und Kronstadt mit Bal-

last ankommen ; Verminderung der Zölle auf Oesterreichische und Ungarische Weine an den Land-Gränzen von Oesterreich und in den Zoll - Aemtern und Häfen an der Donau, am Schwarzen und am Asoffshen Meere; ein neues Reglement für den Han- del mit Finnland; eine Handels -Uebereinfkunft mit Schweden, nah welcher in leßterem Königreiche die eingeführten Finnlän- dischen Erzeugnisse nur die Hälfte der im allgemeinen Tarif bestimmten Zoll-Abgaben zahlen; Errichtung neuer Zoll - Aemter in Rosto}, Berdjansk und Achmetschet-Buchta an der nordwest- lichen Küste der Krimm, als ein Versuch auf vier Jahre; Her- absebung des Zolls auf fremdes Salz in Reval von 25 Kope- ken Silber für das Pud auf 15 Kopeken. Die Mutter und die Frau eines wegen Verheimlichung eines aus Sibirien entlaufenen Verbannten gleichfalls zur Ver- bannung verurtheilten Bauern kamen nach Petersburg, um von ihm Abschied zu nehmen. Dort erfuhr die Mutter, daß ihr Mann, der sich als Herumträger von Zuckerwaaren .ernährte, mit seinem Neffen bei dem bekannten Brande der Lehmannschen Bretterbude ums Leben gekommen war, Und daß des Kaisers Gnade ihr eine Unterstüßung von 150 Rubel bewilligt habe. Der herbe Verlust ihres Mannes und des Neffen, in Folge dessen ihr und der Schwiegertochter nur der verurtheilte Sohn als Ernährer übrig geblieben war, veranlaßte sie, durch den General-Adjutanten von Benkendors für Leßteren des Monar- hen Gnade anzuflehen, die ihr auch wurde, indem der Kaiser befahl, daß der Sohn ein Jahr in dem Moskauer Gefängniß sißen und dann der Mutter wiedergegeben werden solle.

Ein Konzert, das hier von Musikliebhabern zum Besten der Schulen des hiesigen patriotischen Frauen - Vereins gegeben ward, brachte eine reine Summe von 18,941 Rubeln B. A. ein, mithin 2000 R. mehr als im vorigen Jahr. Der Verein ward dadurch in. den Stand geseßt, in seinen Privatschulen 8 neue weiblihe Pensionairs aufzunehmen. i

Im Permschen Gouvernement und Solikamskischen Bezirk, auf einem Gute des Grafen Stroganoss, lebt ein Wijähriger Bauer, 2'/; Arschien groß, dem, mit Ausnahme des Schulter-

. knochens und des Schlüsselbeins, die ganze rechte Schulter fehlt;

von der linken geht ein kegelförmiger, ungefähr 9 Zoll langer

„Stummel- heraus, mit einer fleischfarbenen Warze an der Spike,

von der Größe einer Nuß; er ward von einer Mutter geboren die früher 2 gesunde, jedoch später. gestorbene Kinder zit Welt gebracht hatte. Mit Ausnahme der fehlenden Arme ist sein E Körper regelmäßig gebaut; er selbst erfreut sich einer blü- enden Gesundheir und beklagt sich nicht über sein Schicksal; mit Hülfe der Füße, des Armstummels und der Zähne verrich- tet er alle Bauer- Arbeiten, ja flicht er sich sogar Bast- fhuhe; in seinem Dorfe, als ein thâtiger Mann geachtet hält er Haus und Acker in Ordnung und ernährt seine “Mutter und einen 10 jährigen verwaisten Knaben. Er spannt sein Pferd vor Schlitten und Wagen, leitet es selbst und bedient sich da- bei der Peitsche, fährt Holz, Heu u. st. w. Seine Füße sind srine Haupthülfe, und besonders der rechte, dessen Zehen ihm j ie Finger der Hand erseßen. Beim Genießen vdn Flüssigkei- D ase 4 eaten n e mit R oder Zähnen, t ihn auf seinen Armstummel und führt ihn sol- hergestalt zum Munde. S

Odessa, 17, Juni. Die aus den Provínzen hier einge 7, L fa U ge- gangenen Getraide-Transporte sind schr beträchtlich, Bis zum 29.

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Berlin, Miltwbwh den sea F ul i

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Mai (5. Sun wurden 70,000 und vom 5. Juni bis zum 12 Juni 86,735 Tschetwert Getraide hier Ma y

In Briefen aus Cherson beklagt man sich über den \chlech- ten Zustand des Getraides, welches durch den Mangel au Schnee im Winter, so wie durch die Kälte Und die Winde im Frühjahr, sehr gelitten hat. Dasselbe war früher aus Jekaterinoslaw ge- meldet worden, doch hat sich das Getraide nach eingetretenem Regen wizder erholr. Jn Bessarabien, Kieff_ und Poltawa war man mit dem Stande des Getraides zufrieden.

P olen.

Warschau, 30. Juni. Vorgestern starb hier * | 30, l nach mehr- wöchentlichem L iden der P r A O Mitglied des Administrations - und des Staats-Raths des Kd- nigranes 4014 Deer e Pankratjeff.

ie Fürstin von Warschau is! gestern wieder in hiesiger Hauptstadt eingetroffen. L A A

Frankrei.

Paris, 29, Jühi. Gestern ertheilte der Kdni , Her- zogin von Treviso eine D Aa Y E Jn der heutigen Sibung der Pairs-Kammex war das Geses zur Eröffriung eines Kredits von 400,000 Fr., Behufs der Reparatur der Kathedrale von Chartres, an der Tages-Ord- nung. Der Marquis von Dreux-Brézé ließ sich darüber De NeN vernehmen: ,M. H. S zolle dem Eifer, mit we hem,die Regierung dem Wunsche der Kammern, eines unserer schönsten kirchlichen Gebäude wiedèêr herzustellen, entgegenkömmt, meinen'vollen Beifall, und ih freue mich besonders über die Ausdrücke, deren sich die Regierung in der Einleitung zu dem Gesetz - Ent- wurfe bedient hat. Wir ünd seit langer Zeit entwdhnt, dergleichen Worte zu hôren. So lese ih z. B. in jener Einleitung: „,„„Die Regierung richter ihr Augenmerk auf die großen Interessen, welche so 288 zu dem Leben der Nationen beitragen: die Religion, die Künste und die Geschichte des Landes.//// Das sind edle Worte, und es wird mir erlaubt seyn, auf dieselben zu fußen, um die Minister daran zu erinnern, daß wir im Schoße der Hauptstadt Denkmäler besißén, die in Bezug auf die Kunst

nicht weniger kostbar sind, und deren Erhaltung die er- habenen nteressen der Religion im höchsten Grade berührt. Wenn es wohl. gethan is, die. Kathedrale von Char-

tres wieder herzustellen, so ist es im Interesse der Ordnung und der Moral noch weir nothwendiger, Ei L Aelehew Use rer Neligion auf einer Kirche wieder herzustellen, die in Folge unserer revolutionairen Skürme M ward, Wenn die Kam- mern- Gelder bewilligen, um Pasäste, deren Gebrauch noch nicht einmal bestimmt ist, zu vergrößern und zu vershönern, warum sollte sich nicht auch eine Stimme erheben dürfen, um zu ver- langen , daß einige Tausend Fr. angewendet werden, um die Kirche St. Germain l’Auxerrois wieder herzustellen (Bewe- gung) und den erzbischdflichen Palast von Paris wieder in den ustand zu verseßen, der ihm geziemt.“/ Der Großsiegelbe- wahrer erwiderte hierauf: „Die Kammer wird ohne Zwei- fel mit mir darüber einverstanden seyn, daß, wenn die Redner das Recht haben, die Aufmerksamkeit dex Versammlung auf einen Gegenstand zu lenken, der durchaus nicht an der Tages- ordnung ist, die Regierung ihrerseits nur zu einer zweckêmäßigen Zeit Explicationeu zu geben verpflichtet ist. Jch erwidere in- dessen, daß es gerade jeßt wohl nicht der Augenbli ist, an den wohlwollenden Gesinnungen der Regierung für Alles, was die Religion betrifft, zu zweifeln. Hintängliche Beweise dafür über- heben mich der Nothwendigkeit, für jeßt in genauere Details einzugehen. Aber man sey fest überzeugt, befonders jebt, wo unheil- volle Leidenschaften die Gemüther irre zu leiten suchen, daß die Regie- rung der Religion jeden Schuß gewähren wird, Aber man muß auch nicht vergessen, daß man aus der Religion kein poli- tisches System machen darf, dadurch würde man ihr offenbar mehr schaden als nüßen.“/ (Beifall. ) Der Geseh - Entwurf wurde darauf durch 86 Stimmen gegen 4 angenommen. Den ubrigen Theil der Sißung füllten Verhandlungen über Geseßz- Entwürfe von rein lokalem Jnteresse aus. : Der König hat ein Cirkular - Schreiben an die Bischdfe Frankreichs erlassen, worin er sie auffordert, in sämmttichen Kir- chen ihrer Didcesen ein feierliches Tedeum abhalten zu lassen, um der Vorsehung für den Sr. Majestät neuerdings so sichtbar gewährten Schuß zu danken. Der Fürst Talleyrand hat troß feiner Krankheit einen eigen- händigen BEEL an den König geschrieben, worin er ihm zu der überstandenen Gefahr Glück wünscht und sein Bedauern darüber ausdrückt, diesen Glückwunsch nicht in Person darbringen zu föônnen. Ucbrigens hat sich der Zustand des Fürsten noch nicht gebessert. E Der Messager fagt: „Das Attentat vom 25. Zuni hat

einigen Personen der Umgebung des Königs Gelegenheit gege-

ben, den schon früher in Anregung gebrachten Vorschlag, cine besondere Garde fúr den Dienst des Königs und seine Familie zu errichten, neuerdings aufs Tapet zu bringen. Mehrere Pläne über diesen Gegenstand sind sogar dem Könige schon vorgelegt worden, der aber von einer solchen Maßregel durchaus nichts wissen will. Auf die Bemerkung eines vormaligen doctrinairen Mini- sters, N diese Maßregel durchaus nothwendig geworden sey, soll der Kdnig geantwortet haben: Fe solche Garde is nicht t

möglich ; ich würde diese Knechtschaft und Unbequemlichkeit nicht

ertragen.“ Der vormalige Minister stellte Ferdinand VU. zum Beispiel auf, der doch gewiß auch viele Feinde gehabt , von denen ader auch feiner nur daran

edacht habe, den Kdnig zu ermorden. Wenn Alibeau auch eine Mitschuldigen im eigentlihen Sinne. des Wortes gehabt habe, so fênne man doch überzeugt seyn, daß Tausend Fanati- ker sein Verbrechen billigten und gelegentlich zu wiederholen versuchen würden. „Das mag seyn‘", erwiderte der Kdnig, „aber ich will lieber mein Leben aufs Spiel seßen, als die Ge- fangenschaft in der Mitte einer Leibgarde ertragen. ‘“

Ueber Alibegu erfährt man heute Folaendes: Bet feinen

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e Slagls-Zeitung.

1836.

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Verßdren sucht er jeder etwas verfänglichen Frage auszuweicheu, und wenn man eine solche an ihn richtet, fagt er: „Keine Um- schweife; lassen Sie uns den geraden Weg gehen.“ Als ihn der Präsident Pasquier Js Nachmittag um 4 Uhr verließ, sagte ihm Alibeau: „Jch e daß Sie heute nicht wieder- kommen werden, und daß ih Sie vor morgen Mittag nicht wiedersehen werde; n habe genug fúr heute; ih bedarf det Ruhe.“ Zu seinen Wächtern sagt er häufig: „Man könnte mich ruhig frei lassen; ich würde mih doch zur Zeit meines Pro- zesses wieder einfinden.““ In den ersten Momenten seiner Gefan- genschaft Alibeau sehx viel; jeßt nimmt aber sein Appetit be- deutend ab. Als der Präsident Pasquier ihm sein Verbre- hen und seine Feigheit vorwarf, erwiederte er: „Sehen Sie,

err Präsident, Sie sagen das; aber Sie haben Unrecht, Sie ind nicht im Stande, mich zu- beurtheilen. Wenn Sie das lttentat begangen hätten, so würden sie Unrecht gehabt haben ; denn Sie besißen Alles, was Sie sich nux wünschen kdnnen. Sie haben einen guten isch, ein s{chdnes Hotel, eine- herrliche Equipage, und Sie hätten bei der That, die ih gethan, nur zu verlieren gehabt. Was hatte ich aber zu verlieren? Ich habe mich für mein Vaterland geopfert, und ih gestehe Niemanden, der nicht das gewagt, was ih gewagt habe, das Recht zu, mich der Feigheit zu zeihen.‘“/ Da die Instruction so rasch wie möglich N! werden soll und sih deshalb die Fragen drän- gen, so ruft Alibeau oft aus: ¡Halt! Die Justiz verlangt ihren ruhigen Lauf. Jch werde nicht eher unterzeichnen, bis man daëjenige, was ich gesagt habe, wörtlich niederge rieben hat, denn Alles muß gedruckt werden, damit das Publikum im Stande is, mich zu beurtheilen.“ Bei einer anderen Gelegenheit sagte Alibeau zu Herrn Pasquier : Ih beschäftige mich schon seit zwei Mo- naten mit Jhnen, denn ih vermuthete im Voraus, daß ich in Jhre Hände fallen würde, falls es mir nicht gelingen sollte, mich gleich nach der That zu rôdten. Uebrigens war der Yan, mich selbst umzubringen, nicht recht fest in mir; ih wollte dies von den Zufällen nah dem Ereignisse abhängen lassen. Ich habe mehr Muth gezeigt als Fieschi; dieser hatte Alles zu seiner Flucht vorbereitet, ih dagegen bin ruhig auf meinem Posten ge- blieben.” Gestern verlangte Alibeau Karten und spielte meh- rere Stunden lang mit seinen Wächtern, Heute verbreitet sich das Gerücht, daß Alibeau einige Augenblicke die Aufmerksam- keit seiner Wächter getäuscht und den Versuch gemachr habe, fich das Leben zu nehmen. Ein h iesigesBlatt bemerkt über das vor- stehende Gerücht: „Es scheint allerdings wahr zu seyn, daß Ali- beau gestern Mittag zwischen zwdlf und ein Phr den Versuch gemacht hat, sich das Leben zu nehmen. Ueber die Mittel, die er dazu angewendet hat, erfährt man noch nichts Gewisses, aber nach den neuen Vorsichts-Maßregeln zu schlteßen, tie man in Bezug auf den Mörder ergriffen hat, scheint die Thatsache selbst feinem Zweifel zu unterliegen. Es is ihm nicht allein die Zwangsjacke wieder (gelegt worden, sondern man hat ihm auch noch den Kopf von allen Seiten so fest mit Tüchern umwickelt, daß er sich denselben unmöglich beshädigen fann, und seine Füße sind durch zwei Stricke auf eine solche Weise festgebunden, daß er dieselben nicht mehr als acht Zoll von einander entfernen kann. Wenn die. Vorsicht dergleichen Maßregeln nothwendig machte, so erhèischte doch auch wieder die Menschlichkeit, daß diejelben nicht eine zu große Marter für ihn wurden. Man hat deshalb an den Stellen, wo die Füße durch die Stricke gehalten werden, einige Watten untergelegt, so daß durch das Reiben der Strike die Haut nicht verleßt werden kann.‘/— Alibeau beharrt in allen seinen Verhdren darauf, daß er durchaus keine Mit- schuldige habe; er hat gestern erkiärt, daß er schon vor einem Monat auf dem Wege nach Neuilly im Begriff gewesen sey, sein Verbre- chen auszuführen; als er aber im Jnnuern des Wagens die KÍd- nigin und Madame Adelaide bemerkt, habe er, aus Furcht, eine von diesen zu treffen und einen unnúßken Mord zu begehen, sein Vorhaben verschoben. Er fügte hinzu, daß er, als er am 25sten ausgegangen sey, keinesweges die Absicht gehabt habe, sich nah den Tuilerieen zu begeben; erst in der Straße S. Méry, beim Anblick der Kirche, die idn an die Barrikaden vom 5. und. 6. Juni 1832 erinnert hâtte, habe er, aufgeregt dur seine Empfindungen, den festen Entschluß gefaßt, seinen Vorsab auszuführen, und sich zu dem Ende nah dem Caroussel :- Plate begeben. Das Uebrige kennt man. Das Gefängniß in dem Palaste Luxemburg is bereits vollständig und ganz wie bei dem Fiescischen Prozesse wieder eingerichtet.

Die Gazette des Tribunaux hat den. Umstand aufge- funden, daß Alibeau im Monat April dieses Jahres, als er Commis bei einem Weinhändler, Namens Batiza, war, als Zeuge vor dem Zuchtpolizei-Gerichte erschien und schon damals wegen seines stôrrischen und unschicklichen Benehmens zu einer Geldstrafe von 50 Fr. verurtheilt wurde. : E

Jn einem Schreiben aus Toulon vom 24. Juni hett es: „Die Nachrichten, die das Dampfschiff „Sphdinr““, welches ac stern auf unserer Rhede angekommen i, von Tunis gebracht hat, sind von großer Wichtigkeit; sie find heute der Gegenstand aller Gespräche. Dieses Dampfdoot, welches von der Levante fommet, hat ohne Zweifel in jenen Gewässern Jnitructionen für den Vice-Admiral Roussin, unseren Botschafter ta Konstantino: pel, zurückgelassen. Die Mission dieses Schiffes und die An kunft eines Theils des Französischen Geschwaders Unter den

Befehlen des Admirals Hugon vor Tunis find Ercîg- nisse, welhe die seit einiger Zeit in unserem Hafen derr: schende Bewegung erklären. Ich sagte Ihnen schon vor

einiger Zeit, daß der Sultan eine Verordnung erlassen dabe dur welche der Bei von Tunté provisorisch mit dem Gouver nement der Provinz Konstantine , in welcher wir zwei Punkte und eine ziemli aroße Gebietéfläche desett balten, befeidet ward. Wahrscheinlieh dat der Französische Botschafter in Kon stantinopel gegen cine solche Verordnuna, die augensceinli ci Akc der Feindseligkeit gegen Frankreich is, Prote cingelegr aber eben so wahrscheinlich i| dies odne Erfoig geblichen ‘da der Sultan ein starkes Geschwader, ohne Zweifel in der Abñedt.

scine Verfügung im Notdfall auf acwairsame Werse inm Ausfüh