Af e R Ta «ad MiD L E R E E Ei U
4 E R E oe tis É i AEuSvc Saat B
E daun Bi A E P F E Di air S
M D au Eli Citi it L E E S Lt E
ä F 2 Ñ
entwickelte in einer ausführlichen Rede die Tendenz dieser Vill, welche dahin geht, eine zweckmäßigere Eintheilung der Bisthü- mer und der den verschiedenen Bischdfen untergebenen Sprengel und zugleich eine billigere Vertheilung der kirchlichen Einkünfte unrer die Würdenträger der Kirche herbeizuführen. Bisher fand sowohl in erster als besonders auch in leßter Beziehung eine solche Ungleichheit statt, daß der Natur der Sache nach ein jeder von den minder gut besoldeten Bischdfen eszueinem besonderen Zwecke seines Ehrgeizes machte, die Versezung in ein besseres Bisthumzu bewirken, ein Streben, das naturlich in mehrfacher Hinsicht den Jn- teressen der Kirche und des Staates nachtheilig werden mußte. Der je6t projektirten Einrichtung zufolge, werden außer den beiden Erzbisthämern Canterbury und York nur drei Bisthümer, näm- lic London, Durham und Winchester, welche eine ausgedehntere Amtsrhätigkeit der Bischöfe erfordern, ausnahmsweise größere Revenüen haben, welche zwischen 7 und 15,090 Pfund jährlich variiren; die übrigen Bischdfe erhalten eine Einnahme von nicht weniger als 4590 und nicht mehr als 5500 Pfund. Achnliche zwecEmäßige Reformen sollen mit den Einkünften der Kapitel vorgenommen werden. Die Herren Fowell Buxton und Dou lter, als Männer der Hochkirchen-Partei bekannt, fanden sogar, daÿ diese Reformen noch nicht weit genug gingen. Ob- gieich Lord John Russell durch die gleichmäßigere Vertheilung der bischöflichen Einkünfte jedem unzweckmäßigen Streben der Bischöfe nah Versesung von einem Bisthume zum audern genügend begegnet zu haben glaubte, hielt es doch Herr C. Lushington für nôthig, daß ein besonderes Gesetz gegen diese Versebungen erlassen werde, und trug daher auf eine Adresse an den König an, in welcher derselbe gebeten wer- den soll, sich von den Kirchen-Kommissarien ein Gutachten dar- áber ertheilen zu lassen, in wie fern die gänzliche Abschaffung jener Verse6zungen als zweckmäßig erscheinen möchte. Von Herrn Ewart unterstüßt, wurde dieses Amendement unter Anderen von Sir Robert Peel angegrisfen, der sich entschieden zu Gunsten der Bill des Lord'John Russell aussprach. Nach län- gerev Debatte wurde dies Amendement (wie bereits gemeldet) mit 124 gegen 44 und der Antrag des Herrn Trevor auf gänz- liche Verwerfung der Bill, weil dieselbe das Bisthum Durham ungerechterweise benachtheilige, mit 142 gegen 22 Stimmen verworfen.
Oberhaus. Sibungvom12. Juli. Lord Holland über- reichte mehrere Bittschriften von Personen, die wegenSchulden ge- fangen sigen, indem er bemerkte, daß dies wohl nicht gegen die Ord- nung sey da die Bill wegen Abschaffung der Gefangensezung um Schulden willen dem Hause immer noch vorliege, wenn man auch allerdingé sagen könnte, daß er mit den Petitionen cinen Tag ost festum fomme. (Gelächter. ) Es fand sodann eine Kon- ferenz mit einer Deputation des Unterhauses in Bezug auf die Bill zur Verbesserung der Englischen Munizipal-Akte statt, in welcher dein Oberhause die Gründe mitgetheilt wurden, wet- halb die Gemeinen einigen von den Lords in jener Bill vorgenommenen Veränderungen nicht beipflichten Eönnten. Auf den Antrag Lord Melbourne's wurde beschlossen, daß diese Gründe gedruckt und am Freitage in Berathung ge- zogen werden sollten. An der Tagesordnung war der Ausschuß ber die Englische Zehnten-Bill, Ehe das Haus sich in densel- ben verwandelte, erklärte der Marguis von Lansdowne, er wolle die Einschaltung einer Klausel beantragen, wonach die Kommissarien ermächtigt seyn sollten, den Parteien da, wo das Land erst innerhalb der lebten sieben Jahre urbar gemacht wor- den, Vergleichs-Bedingungen vorzuschlagen ; auch beabsichtige er, die Zeit für die freiwillige Zehnten - Umwandlung noch auf ein Jahr länger auszudehnen, als cs vom Unterhause geschehen. (Hört, hère!) Der Bischof von Exeter bat auch um die Er- laubniß, vorher noch einige Bemerkungen machen zu dürfen. Ic gede gern zu“, sagte er, „daß diese Bill wohl feine nach-
1 15ctligen Folgci haben wird, wenn gewisse Amendements, die man offentlich vorschlagen wird, angenommen werden. Aber als Auwalt der Geistlichfeit, uicht bloß der jeßigen, soudern auch der fünftigen Generation, würde ich meine Pflicht zu. vernachlässigen glauben, wenn ich nicht die Heiligkeit der Rechte dicser Geiztlichkeit, die bei diefer Bill wesecutiich betheiligt sind, geltend zu machen suchte. Man hat gesagt, nur auf die Gutsbesiger müsse der aus der Beschäftigung neier Karpitalieu entsprießende Vortheil sich beschränfen. Mit diefer Ansicht fann ih nicht übercinstimmen, Jch glaube vielmchx, daß die Kirche ein gleiches Recht hat, davon Vortheil zu zichen. Aber nicht bloß durch die Anlegung und Verwendung ncuer Kapitalien wird der Werth des Landes und des Zehnten erhöht. Auch die Vervollkommnung der Gewerbe zum Beispiel trägt schr viel dazu bei, den Ertrag des Bodens zu steigern. An allen diesen Vortheiicu gevührt, meiner An- sicht nach, der Kirche ihr Theil. Wenn Ew. Herrlichkeiten auf die Zeit der Regiernng Heinrichs Vill. zurüdbliéen wollen, so werden Sie finden, daß die damaiige Abschäßung dem wirflichen Werthe ziemlich nahe fam; vermuüthlich blieb sie noch etwas unter demselben; venn nun das Prinzip dcr vorlicgeuden Biil damals wäre angecnonuz- inen worden, \o0 würde cine der besten Pfcünden, die der Lord-Kanz- ler ven England zu vergeben hat, jeyt uicht viel mehr als 80 Pfd. eintragen. Aber Ew. Herrlichkeiten brauchen gar nicht so weit zu- rückzügehen, denn die mit dem Boden und dem Eiufommen der Zehn- ten- Eigeuthümer verfnüpften Umstände haben sich selbst in der Zeit, deren Sie sich erinnern fönucn, schr verändert. Hoffentlich wird dieses Haus die Lage der Geistiichfcit nicht verschlechztern wollen ; wenn aber deren Einfommen ein für aulcmal auf cinen bestimmten B¿trag festgesct wird, nach den Verhäituissen, in denen es jet zum Grund und Boden und zu anderen Juteressen des Laudes steht, so würde ihre Stellung fich in gar uicht langer Zeit gänzlich geändert aben, und die Juteressen der Gerechtigïeit und Neiigion würden auf schwerste verlegt werden, Jch bin zwar auf feinen bcstimuten KZorschlag iu dieser Hinsicht vorbereitet, aber ich hoffe, man wird dg- fa, sorgen, daß das Einfommen der Geislüchfeit von Zrit zu Zeit imme», wieder von neuem fesigesielit und mit den anderen Jutercssen des Lanyes iu Ucbereinstimmung gebracht werde.“
Der wLarquis von Lansdowne sprach sich gegen diese Aufforderung gus, die ihm das Prinzip der Bill zu verändern schien, und sagte, ér würde sich jedem Vorschlage der Art aufs cnischtedenste widersegzett, Lord A war der Mei- nung, daß die Bill für das ganze Gemeinwesen vom größten Nußen seyn werde, indem sle schr dazu beitragen müsse, die Kultur und Ergiebigkeit des Bodens zu verinehren; dieser Vor- cheil aber komme kaum in Betracht gegen den, welchen die Kirche davon ziehen würde, da deren Eigenthum dadurch ge- sichert und deren hoher Zweck wesentlich gefördert werde; er versprach daher, obgleich er ein paar unbedeutende Amendements vorzuschlagen hatte, im Ganzen bei dieser Bill dem Ministerium Feine eifrige Unterstübung. Das Haus ging nun in den Ausschuß über, und gleich bei der ersken Klausel wurde ein endement Lord Ellendborough's, wonach nicht der Minister Jnnern, sonder der Premier-Minister zwei von den Zehn-
Des
cen-Kommissarien zu ernennen haben sollte, angenominen; eben 10 gingen noch ein paar andere, mehr die Form, aló das Wesen Letressende Amendements durch, denen die Minister sich nicht widerje6ten; elle diejenigen aber, die, von verschiedenen Lords ber Opposition vorgeschlagen und unterstüßt, an den wesentlichen Vestimmungen der Vill etwas ändern sollten, wurden vom Mar-
820 : quis von Lansdowne bekämpft und vom Hause verworfen. Die Bill wurde \chließlich mit den darin vorgenommenen Ver- änderungen zum Druck verordnet. Unterhaus. Sißung vom 12. Juli. Herr P. Thom- son erklärte auf eine an ihn gerichtete Frage, daß die von der Französischen Regierung ín dem Zoll auf die in Frankreich ein- gehende Englische Wolle vorgenommene Reduction sih auf 10 pCt. besaufe, indem dieser Zoll von 30 auf 20 pCt. herabgeseßt worden sey. Herr Goulburn machte darauf aufmerksam, daß kürzlich wieder zwei im Transportdienst beschäftigte Schisse un- tergegangen seyen, und wies dringend auf die Nothwendigkeit hin, nur tüchtig gebaute Fahrzeuge zu diesem Dienst zu neh- men; Herr C. Wood, der Admiralitäts-Secretair, versicherte, daß die Admiralität gewiß dafür Sorge tragen werde. Der Präsident der Handels: Kammer „wiederholte auf eine Frage des Herrn Hawes ‘seine frühere Erklärung, daß er in dieser Session keine Veränderung mehr in den Baus- holz-Zdllen vorzuschlagen beabsichtige, fügte aber auch hinzu, daß eben so wenig für jebt in der Erhebungsweise dieser Zölle etwas verändert werden könnte, obgleich er früher geglaubt, daß sich eine Veränderung dieser Art noch während der jeßigen Session werde ausführen lassen. Den übrigen Theil der Sißung fülls ten Debatten úber die Bill in Betreff der Leuchtthürme, die, nach Verwerfung zweier Amendements, den Auss\wuß passirte, und über die Jrländische Kirchen-Bill, deren noch übrige Klau- seln angenommen wurden. Ein Versuch des Herrn Maxwell, heute seine Bill zu Gunsten der Handstuhl-Weber , bei der es sich, wie er sagte, um das Loos von §09,000 Jndividuen handle, zur zweiten Lesung zubringen, wurde durch 65 gegenö1 Stimmen vereitelt. Die Erlassung eines neuen Wahlausschreibens für Stafsord wurde, da die Vill úber diesen Wahlort noch dem Oberhause vorliegt, von neuem auf vierzehn Tage suspendirt. Am Schluß der Si6ung erhielt der Kanzler der Schaßkammer noch die Erlaubniß, eine Bill zur Herabse6ung des Zinsfußes und zur Verlängerung der Dauer von Anleihen zum Bau von Arbeits- häusern unter der Aufsicht der Armen-Kommissarien einbringen u dürfen, und zeigte an, daß er am Freitage auf einen Aus- chuß über die Accise-Gesebe antragen werde, um în demselben die Reduction der Abgaben von Licenzen zum Branntweinschank vorzuschlagen.
London, 13. Juli, Der Prinz von Oranien und seine beiden Söhne speisten vorgestern bei A Majestäten zu Kew und kehrten Abends nach London zurü, während der König und die Königin sich wieder nah Windsor begaben.
Der Landgraf und die Landgräfin von Hessen - Homburg werden erst nächsten Sonnabend nach Deutschland zurückreiseit.
Sir E. C. Disbrowe, Britischer Gesandter am Niederlän- dischen Hofe, ist vorgestern von hier nach Rotterdam abgegangen.
Graf Spencer, bekanntli einer der größten Agrikulturi- }
sten Englands, will im Herbst eine Reise nah Schottland machen und der Haupt- Thierschau beiwohnen, die im Oktober von der Hochländischen Gesellschaft zu Perth veranstaltet wer- den wird.
Gegen die Amendements deèë Lords zur Jrländischen Mu- nizipal-Bill sind beim Unterhause 407 Petitionen mit zusammen 334,521 Unterschriften eingegangen, wobei die von Körperschaf- ten und von Vorsißern dffentlicher Versammlungen unterzeichue- ten Bittschriften nicht mit gerechnet sind.
Der konservative Verein von West-Surrey feierte gesiern in
‘Guildford den ersten Jahreêtag seiner Stiftung. Lord Hotham,
der den Vorsiß führte, gab als den Zweck des Vereins die Be- shüsung der Wähler in ihren Rechten an und brachte unter anderen die Gesundheit des Herzogs von Wellington und Sir R. Peel’s, als der beiden Führer der Konservativen im Öber- und Unterhause, aus. Sir E. Sugden, der unter dem Peel- schen Ministerium Lord - Kanzler .von Jrland war, sprach sein Bedauern darüber aus, daß Sir R. Peel während seiner Ver- waltung den Lord J. Russell sih habe in die Karten gucken lassen, wodurch es diesem, einem geschickêten Spieler, möglich ge- worden sey, jenem die Jrländische Zehnten-Bill zu skehlen, zu der er dann bloß dié Appropriations-Klausel hinzugefügt. Jn Bezug auf die Jrländische Munizipal-Bill äußerte der Redner, cs wäre wohl möglich, daß der Vorschlag des Grafen Grey ausgeführt und dadur) beiden Parteien Genüge gethan würde.
O’Connell hat zum nächsten Montage eine Einladung zu einem Diner von den Reformern von Rochester, Chatam und Strood angenommen, wobei Herr T. Bentley den Vorfi füh- ren wird.
Der Reform- Verein von Liverpool hat zu der für O'Eon- nell hier erdfffneten Subscription 1000 Pfund beigesteuert.
Die Times sagt: „Derjenige Theil der Stempel-Bill, der die Zeitungen betrifft, scheint der einzige zu seyn, den der Kanz- ler der Schaßkammer für wichtig genug hält, um ihn noch in dieser Session durchs Parlament zu treiben. Wir haben es oft gesagt und wiederholen es, daß uns das Neue in dieser Maßre- gel sehr wenig berührt, wenn überhaupt, außer insofern als der allgemeine Charakter der Presse und durch sie das Gemeinwohl dabei gedeihen oder leiden dürfte. Etwas seltsam und neu, war der Vorschlag, den Herr C. Buller bei dieser Gelegenheit machte, der aber natúrlich verworfen wurde, nämlich daß alle Eigenthümer von Zeitungen oder Jnhaber von Actien derselben inm Stempel-Amt verzeichnet werden sollten, weil nämlich jet die Zei- tungen «alle mdgliche Arten von Verleumdungen verbrei- ten könnten, und weil es nicht recht sey, daß anonymen Zeitungsschreibern, unbetannten und unwürdigen Subjekten ge- stattet würde, Individuen mit ihren Lucubrationén zu beschim- pfen und in ihrer Obsfurität und Gemeinheit einen Schuß gegen alle Verantwortlichkeit zu finden. Sehr wichtig war dagegen die Ausforderung, welche Sir R. Inglis an die Minister rich- tete, daß sie den Zeitungen ir Verlagsrecht sichern und fie ge- gen die Räubereien shmugiger Piraten , gegen den Nachdruck ihrer Artikel in anderen Blättern , wodurch ihnen Kapital und Müßte gestohlen wird, schügen sollten. Wenn die redlich denften- den Mitglieder des Unterhauses nicht wachsam sind, so möchten gewisse offizielle Personen am Ende gern um diese Sache heruzu kommen, denn die Antwort des Herrn Spring Rice, daß er sich diesen Gegenstand lieber für das Gesez über das Veriagsrecht
vorbehalten wolle, war nicht von der besten Vorbedeutung. S
seine Stempel - Bill erst durchgegangen , so wird wahrscheinlich A BVerlagsrecht keine Rede mehr scyn, so lange er im Amte bleibt,‘
Der Auctioné-Kommissarius George Nobins kündigt unter dem Nachlasse O’Meara’s auch einen Backzahn Napoleons ai, der diesem auf St. Heleua ausgezogen worden.
Am Sountage kam das Dampfboot „Royal Tar‘ voa Sau Sebastian, welchen Ort cs am 7ten verlassen hatte, mit Passa- gieren, namentlich 30 bis 43 Jnvaliden und Verwundeten von der Britischen Legion und mehreren Offizieren, die theils, wie die Obersten Kirby und O’Connell, auf Urlaub nach England
ihre Entlassung genommen haben, in Fal, Sebastian 159 Rekruten und e für die Legion gelandet. durch dieses Schiff nicht erfahren. Die Befestigungs - Arbeitens! in San Sebastian und der Passage wurden von Engländer noch immer fortgesetzt. / In Athen hofft man durch die Bemühungen des Briti, Fahre zur Vollendung desselben zureichend gewesen Nach dem {hen Gesandten, Sir E. Lyons, und des Geistlichen H. D. L ersten D wis, Agenten der Britischen und ausländischen schaft, den Bau ciner Episkopal-Kirche zu Stande zu bringen, m Zweck bereits mehrere Beiträge, unter anderen igj zur Befdrderung des Christenthumz;} seligen allgemein verehrkeen Königs ist nun beendet; das
kommen, theils ganz mouth an; es nitions - Vorrät
atte in San u} ‘zu rihten fortfahren. Es läßt st
ibel - Gesel,
zu welche : Pfd. von der Gesellschast eingegangen sind.
Niederlande
Aus dem Haag, 13. Juli. sandte am hiesigen Hofe, Sir Charles Disbrowe, is gestey von seiner nach England unternommenen Reise zurückgekehy ben Tage mehrere Mitglieder des diyly
Der Großbritanische Gy /
und hat noch an demse matischen Corps bei sich gesehen.
Der mit einer Mission nach den Niederländischen Besibuy gen auf der Küste von Guinea beauftragte General-Major Ves veer erhält als Begleiter den Herrn de Bruin, chemalig« Beamten in Surinam, und Herrn van Drunen, ehemaliz, Konsul in Süd-Amerika. Man erwartet von diesen drei erfah ’ ich vor der Hand uicht absehen. Hofrath Winkler (Th. Hell) is renen Männern manche Ausbeute für die Kenntniß des innt 1
Delgien
Brússel, 13, Juli. Jn Antwerpen geht man damit un
den Pla Meir und die Place verte durch einen mit Glas ve deckten Gang zu verbindea, der cinen prächtigen Bazar bilde} frúher auf schriftlichen Antrag bereitwillig gezeigt von seiner und des Abends mit Gas erleuchtet werden soll. Straße soll den Namen ‘Passage Rubens erhalten. In Lüttich ist am Montag ein Theil der Brücke de la V verie, welche man neu zu bauen im Begriff war, in den Flui gestürzt; glücklicherweise ist dabei kein Menschenleben gefähr
D oe N.
Warschau, 15. Juli. burtstag Jhrer Majestät der Kaiserin durch festlichen Gotte dienst, Diner bei Sr. Durchlaucht dem Füriten von Warscha glänzendes Feuerwerk und Jllumination der Stadt gefeiert. Die hiesigen Zeitungen melden, daß die im Jahre 198 zwischen den Königreichen Preußen und Polen abgeschlossen] zen die erregten Hoffnungen befriedigen könnte. So sahen wir gust d. J. verlängert worden, 1
Handels-Conventior
vem E L E A L
Deut ti M la o. | Weimar, 16. Juli, Auf der Rückkehr von Derlin F wachen und die gemeinschaftlihen Freuden erhöhen möchte. — ! Kassel erfreute Jhre Königl. Hoheit die Kurfürstin von Hh s sen (Schwester Sr. Maj. des Königs von Preußen und Jhreff am ersten Tage der Messias von Händel und am dritten Tage Maze\tät der Königin der Niederlande) das Großherzogl. Hau c mit einem Besuche.
Am !12ten d verlor unsere Stadt an dem Eigenthüme einer Schriftgießerei, Walbaum dem Jüngeren, einen sehr thb Jm Besis einer vorzüglichen Geschicklichkeit in chsta Kunst 1} Hauptdirigenten des dritten Tages, ia unseren Mäuern ; aus der Mischung der Masse, hatte er in deu leßten Jahren sein &|ff vielen Vereinsstädten trafen die Freunde ein, welche uns bereit- chäft in die fernsten Länder verbreitet , verschasste dadurch |} willig ihre Hülfe zugesagt hatten, und am 5s. und 6. Juli Stadt Weimar auch in dieser Hinsicht einen ehrénvollen Ri im Auslande und 17 hiesigen Familien lohnenden Erwerb. F Solopartieen im Messias hatten Madame Schmidt aus stard zu Berka an der Jim, wohin er sich iu den leßte Lagen: Halle, Mad. Müller aus Braunschweig, Herr Mantius aus seines Lebens begeben hatte. A
Zu der Nachricht, daß die Türkischen Unter-Beamten, wel woh am 6. Juli, Vormittags 9 Uhr, war Hauptprode zum den Engländer Churchill in Konstantinopel mißhandelten, dis Messias und Nachmittags 4 Ühr Hauptprobe zum dritten Con- Bastonnade erhalten würden, macht die hiesige Zeitung fo cert in unserer neu eingerichteten Ñ
tigen Dürger. E | Schneiden der Buchstaben und einer eigenthümlichen.
geude Bemeréung : „Bei dieser Gelegenheit könnte man auf de wenig bekannten Umstand cufinerksam machen, daß es in da Türkei cine Masse Stellvertreter — arme Leute, Tagelöhner 2c. — für die Bastounade giebt, mit welchen man über den Preis det selben, der sih nach der Anzahl der Hiebe richtet, einig wit gen Zwecken wiederum seine Weihe empfangen. Nach dem Ur- und welche nun die Bastonnade für denjenigen empfangen, det sie zugesprochen ist. Für 50 Piaster (etiva 4!/, Rthlr.) findet ma immer Stellvertreter für die Bastonnade, und es sollen in jeda großen Orte der Türkei gemeine Türêen förmlich von diest Stellvertretung leben; die Strafe der Bastonnade verliert als an ihrer Schrecklichkeit, weil der zu derseiben Verdammte si gar nicht empfängt, wenn er einen Stellvertreter bezahlen kann. Leipzig, 4. Juli. Wochen zeigt sich cin sehr reges Leven in unserm Eisenbahnh1 auf der Straße von Leipzig nach Dresden. ch des Terrains wegen beträchtliche Hindernisse dar, die eit bedeutenden Kraftaufwand erforderten. Pfeiler der großen Brücke bei Wurzen. von dort geéommen, versichert, die Anzahi der geg Comité beschäftigten Arbeiter belaufe sih auf 1200 bis "ß. Erscheint dies den dringenden Erforderungen der Umstände dul aus angemessen und natärsich, so ist dabei nur erwähnenswetth daß man vor noch gar nicht allzu langer Zeit faum 40 bis d älierdings mochten die Listen eint weit größere Zahl angeben, allein man fonnte, wie bei manht} Armee, die dem Papier nah Geworbenen mit der Anzahl di wirklich aftiven nicht gut in Einklang bringen. liefen bald wieder fort, ver Loßn war viel zu gerin der Sas erhöht, und cin bewährter und tüchtiger 16 gGr. für 0 Heu- Aerndte würde aller helfenden Arme beraubt geschet ) das begonnen! Werk \chneller, als anfänglich geschah, zu betreiben, gesellte sid ungefähr auf folgende Weise gewissermaßen eine moralische Die Dresdener hatten gegen das hiesige Comit! eine Klageschrist eingereicht, sie sühlten sich zurückgeseizt, waren mit dem Tra nicht zufrieden und erhoven Einwendungen von mancherlei Ah um ihren speziellen Wünschen Eingang zu verschaffen. Seiten der Regieruïg wurden die Gründe der Klage unter] und es fand sich, daß dem hiesigen Comir: in Bezug auf d angeregten Punfte durchaus Recht zu. geben sep, da die voi hict aus entworfene Bahn-Construction als die i jeder Hinsicht zwe® mäßigere und vortheilhaftere anerfaunt werden mußête, Dic nigliche Regieruizg, der diese Sache gen war, erließ in Folge dessen au das Comit: ein Schreibtt das die vdilige Freisprechung von den erhobenen Klagen Eu hielt, zugleich aber auch das Comitce „allen Ernstes“ erinnert wie nothwendig es sey, allen in gebenen Versprechungen in Bezug auf Fêrderung de tes getreulichst nachzukommen. L geschehen, _die oermuthen ließ, die Regierung werde al Privatsache ,
(Allg. Ztg.) Seit mehr als vi Dei Wurzen bote!
Jeßt stehen bereits di di 0 emand, der fo wt
Arbeiter dort beschäftigt fand.
Die meist
rbeiter fal
es bis zu den Tag Herannahen der alten Löhnung
materiellen Nöthigung ,
uh Virtuosität vieler ausgezeichneter Sänger und
zur Entscheidung vorgett®
dem er¡ten Programm 4
dere der öffentlichen Wohlfahrt t Bt T ihr Augenmerk
ï nicht leugnen , daß, mit der anfänglichen Zögerung des Baues, ohne spezielle Schuld des Comité’s, eine Stockjobbereci einzureißen drohte, die nichts | weniger als ein erfreuliches Ereigniß zu nennen war. Wie der Bau bis in den Mai hinein betrieben worden, wären kaum fünf
rogramm, an dessen Zusicherungen die Königl. Regie- rung erinnerte, sollte die Bahn im Verlauf von zwei Jahren
| fahrbar seyn. ; Die dreiwdchentliche Landestrauer um den Verlust des hoch-
© Theater ist wieder geöffnet , das musikalische Letpzig erfreut sich | ciner Garten- Konzerte. Von Dresden hdren wir, daß Graf von Luttichau, der Jutcridant des Königl. Theaters, seine Stel- lung verläßt, und der Geh. Rath und Ober-Ceremonienmeister,
err von Friese, als sein Nachfolger bezeichnet sey. Man will daraus auf eine neue Belebung des Schauspiels und auf einen regeren Einfluß Ludwig Tieck's schließen. Eine Dresdner Re- | prásentantin echt flassischer Schauspielkunst bewuadert Leipzig Ï jegt in Dem. Caroline Bauer, die an der hiesigen Bühne eine | Reihe von Gastrollen gicbt. Wie weit der muthmaßliche Nach- folger des Herrn Grafen von Lüttichau dem Projekte zur Wiederher- stellung der Jtaliänischen Oper in Dresden zugeneigt sey, läße
Ï auf die Nachricht vom Todesfalle des hochseligen Königs von Paris
F nell wieder in Dresden angelangt. Er war in Ängelegenheit
der Weberschen Familie dort, um Meyerbeer zu bewegen, eine fomische Oper, die sich in Karl Maria v. Weber's Nachlaß frag- mentarisch vorfand, zu beendigen. Meyerbeer, der mit Weber N in Darmstadt unter Äbt Vogler Musik studirte, hatte sich schon
} anerkannt edlen Uneigennüßigkeit einen neuen Beweis zu lie- Ï fern, und den Mancn seines unsterblichen Freundes ein würdi- | ges Todtenopfer zu bringen. j
Braunschweig, Ï5. Juli. Ueber unser nunmehr beeu- digtes großes Musikfest enthält die hiesige Zeitung folgenden aus- fährlichen Bericht: „Die mehrmaligen Ankündigungen Über die Feier des neunten großen Musikffestes am Tten, dten und 9. Juli in Braunschweig hatten die Bewohner der Vaterstadt, so wie
Vorgestern wurde hier der C alle Kunstfreunde unerer Deutschen Nachbar: Lande mit der höôch-
sten Erwartung erfüllt, und mit nicht geringer Sorge dachten die Unternehmer und Befdrderer des Werkes daran, ob auch der eigene treuester Eifer und die liebevollste Hülfe von allen Sei- * ten solchen Erwartungen genügen und der Erfolg des Gan-
| mit Ungeduld dem 7. Juli entgegen, während die Wünsche Al- Ï ler, weiche Großes und Edles s{äßen und fördern, zum Him- " mel stiegen, daß ein reines heiteres Sonnenlicht unser Thun be-
Hr. Kapellmeister Dr. Schneider aus Deßau, unter dessen Leitung
eine von ihm selb komponirte Osterkauntante gegeben werden sollte, traf einige Tage vorher hier ein und wodnte den Chor- proven bei, in welchen er dur seinez ermunternden Beifall den Sängerinnen und Sängern Vertrauen und Muth einflößte. Bald sahen wir auch Herrn Kapellmeister Marschner aus Hannover, den
füllte sich die Stadt mit vielen Tausend Fremden. — Die Berlin und Herr Krause aus Braunschweig übernommen. WMitt-
| egidien:-Kirche, dem diesma- ligen Musikfest - Lokale. Dieses ehrwürdige Gebäude war zur 4 der Fremdherrschaft von Feindes Hand allem Heiligen und
dttlichen zum Hohne aus einem Gotteshause in ein Magazin verwandelt und sollte nun in scinem neucn Schmuck zu würdi-
theile aller Anwesenden giebt es in Deutschland kein besseres Lo- tal zu großen Musif-Aufführungen, und uns Braunschweigern insbesondere, die wir an dem in seiner Erniedrigung lange Zeit trauernden Gebäude oft mit wehmüthigen Blicken vorüver- gegangen sind, lachten die heitern Räume wie ein yimmli\cher Vorhof gar lieblih entgegen. — Donnerstag den 7. Juli, Vormittags 19 Uhr, war die Haupt - Auf- führung des Messtis angesegzt. Ein freundliches Morgen- roth verkündigt den Tag, ein blauer Himmel verspricht Schuß
E und Segen. Die Stunde nahet: in Ordnung füllt sich der
stattliche Raum von gleichgestimmten Seelen, und mitten ín Ÿ der willfommenen Zahl begrüßen wir mit heiliger Freude und Ï mit treuer Liebe, wie es cinem treuen Deutschen Vo!ke zusteht, y Se. Königliche Hoheit den Herzog von Cambridge. Der Kd- | niglihe Gast hatte die Einladung des hiesigen Musikfest-Comits huidreich aufgenommen und verweilte mehrere Tage hier, wo- durch die Freude bedeutend erhdht worden ift. Wir bedauerten da- bei um so mehr, daß unsers Herzogs Durchlaucht durch eine weite Reise verhindert worden war, der selteien Feier beizuwohnen, dawir Jhrer persönlichen Einwirkung die schnelle Wiederher e!- lung der Kirche verdanken. So geehrt und erfreut ordnen sich die-Zuhôrer, aus dem bunten Gewirre der töôneudeu Jnitru- nente entwickelt sich ein {höónes, vollstimmiges Ganze, und die inleitung des Messias beginnt mit cinem einfachen, würdevol-
len Largo, welches in eine kraftvolle Fuge übergeht, mit wel- cher die Einleitung endigt. Mit dem tiefsten innigen Gefühl Und mit vollendeter Kunst wurden die Solostellen von den et wähnten ausgezeichneten Sängern vorgetragen. Die v Ÿ ‘Hen, erhabenen Chôre wurden von den wohlgeübten nas Vereinen und dem Sänger - Personale unseres Hoftheaters uit einer Präcision und Kraft ausgeführt, daß Herr Capellmeijter det fast nah jedem Chore seine Zufriedenheit zur Er- “unterung und Freude der Sänger aussprach, Am dveiten Festtage hatten wir Gelegenheit , große A | ( | ünstler #4 einzelnen Solostüken zu bewundern, von deten die neisten allgemeine Theilnahme und Anerkennung gefunden en. Viele Kunstsreunde hätten es jedoch lieber gesehen, enn diese vortresslichen Sachen in einem eigenen gro-
1) die agert Saale ipáren gegeben worden. Wir hörten: J f uverture zu ¡Dmar und Leisa‘/ von desta ; 2) Arie fessel er Velagerung voin Korinth, gesungen von Madame Meth- E Ade Braunschweig ; 3) Concertins fär die Oboe, fomponirt e iegetragen von Hrn. Ferling aus Braunschweig ;4) Konzert für E D) rf tgien he A gespielt vom Herra Kohnzertineiiter Mül- O ‘h [rie aus Sargin von Paer, gesungen von Hru. Mantius; k: certino für die Flôte, fomponirt und vorgetragen voi
+ Heinemeyer aus Hannover; 7) Finaie aus „Don Juan“,
a welcher Aufführung Mozart in diesen Räumen und zu die- r Zeit seine Einwilligung vielleicht nicht gegeben haven würde. Damit wollen wir aber keinesweges irgend einen Tadel gegen die ausgezeichneten Sängerinnen und Sänger ausgesprochen ha- ben; wir glauben nur, daß ein solches Stück ohne Action und Zusammenhang in einem so großen Lokale nicht die sonst ge- wöhnliche erstaunenswürdige Wirkung hervorbringt. — Am drit- ten Festtage hörten wir: 1) Die große Symphonie von Mozart aus G moil unter der Leitung des Herrn Kapell- meisters Marschner. 2) ein Crucilixus von Lotti. ie- ser - achtstimmige Kirchengesang hat niht die Wirkung ge- macht, welche wir uns versprachen, und ist auch in den Proben mit mehr Glück ausgeführt; 3) Adagio und Rondo von Spohr, ausgezeichnet vorgetragen von Herrn Tretbar aus Braunschtweig ; 4) Sinfonia eroica von Beethoven. Jn diesem Tonstúck hat die neuere Jnstrumentai- Musik ihren hôchsten Glanzpunkt er- reicht. Die Erhabenheit der Gedanken, die Schdußeit und Kraft der Ausführung riß die ausübenden Künstler wie die Zuhd- rer zur höchsten Begeisterung hin. 5) Osterkantatevon-Fr.Schneider. Die Soloparvtieen sangen: Fräulein v. Morgenstern und Madame Müller aus Braunschweig und die Herren Kammer - Sänger Diedeccke und Krüger aus Deßau. Dieses melodiereiche, kraft- voll: Tonstück unsers gefeierten Meisters gab uns einen neuen Beweis, zu welcher Höhe der Kunst er sich emporgeschwungen und mit welcher Feinheit und Einsicht die musikalischen Gedan- fen zweckmäßig unter die einzelnen Jnstruinente in seinen Wer- ken vertheilt sind. Den Schiuß des Ganzen machte eine groß- artige, imposante Fuge; die Ausführung gelang zur vollkomne- nen Zufriedenheit des geehrten Tondichters, und aus Aller Mund hörte man den lauten Wunsch, daß solche Tône in Ewig- keit nicht verhallen möchten. Zu anderen festlichen Freuden war auf der Wall-Promenade zwischen dem August- und Steinthore ein 38 Fuß langes und §6 Fuß breites Zelt erbauet, wo jedem billig Denkenden zur Erquickung und Erheiterung, so weit mensch- licher Eifer und augenblickliche Kraft reichen wolite, volle Ge- nüge geworden ist. Am 8. Juli war im Herzoglichen Hofthea- ter Abends ein glänzender Ball veranstaltet, wobei die vortreff- liche Anordnung, die geschmackvolle Decoration des innern Hau- ses und die anmuthige Verwandlung der Bühne in einen rei- zenden Lustgarten von Fremden und Einheimischen als einzig in jeiner Art mit Worten nicht genug bewundert werden konute. Für diejenigen, welche im Theater niht Raum hatten, wurde von dem Herzoglichen Artillerie - Corps vor dem Petri - Thore zur Verherrlichung des Musitfestes ein großes Feuerwerk abge- brannt, dessen Schönheit und glücêliche Ausführung allgemeine Anerkennung gefunden dat. Am 10. Juli, Vormittags früh, ga- ben die Herren Gebrüder Müller zum Besten der Armen eine Quartett-Unterhaltung in Saale des Sächsischen Hofes, welche, obgleich das Billet 1 Thaler kostete, von zahlreichen Verehrern der Kunstler besucht worden ist. — Das lebte große Festmahl wurde am 9. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Zelte gefeiert. Das Verdienst unm dieses Fest wurde tausendstimmig gepriesen, und die Sremden schieden von uns mit dein lauten Wunsche, daß im künftigen Jahre ein eben so reines Sonnenlicht die befreundeten Gemüther wieder vereinigen möchte.
Bremen, 15, Juli. Jn Bezug auf die in_Nr. 196 der Staatö-Zeitung enthaltene Erklärung des Herrn Direktor Gro- tefend in Hannover hat Herr Friedrich Wagenfeld în die hies- sige Zeitung eine Protestation einrücken lassen, in der er die Versicherung giebt, daß er durch baldige Herausgabe der ganzen Handschr.ft des Sanchuniathon die gegen die Echtheit derselben erhobenen Zweifel veseitigen werde.
Ems, 14. Juli, Der Vorabend des hohen Geburtsfestes Jdrer Majestät der Kaiserin von Rußland wurde gestern von den hier anwesenden Russen feierlich begangen. Von jeuse:t der Lahn kam ein Fackelzug von circa § Mann, unter Voran- tretung des. Musik - Corps des in Koblenz garnisonirenden U9ten Regiments, und stellte sich vor der Wohnung des Fürsten Gali- zin, General-Gouverneurs von Moskau, auf. Ein mehrfacher Hurrahruf, unter Begleitung der Pauken und Trompeten, er- tônte durch ganz Ems. Auf der Lahn stiegen Raketen empor; auf der Moos-Hütte (einem Berge) wurden Freudenfeuer an- gezündet, die Rondelle am Kurhaus war brillant mir 500 Lanm- pen beleuchtet, und die Kurmusik spielte in der Promenade aus- erwählte Musikstüke. Der Zug ging durch ganz Ems und steilte ch vor jeder Behausung, wo Russen inte, auf.
Nüùrnberg, 16. Juli. Einer im hiesigen Korrespon- denten enthaltenen Mittheilung aus Wien zufolge, hat man bei dem diesmaligen Auftreten der Cholera in dieser Hauptstadt sehr geiungene Versuche mit der Anwendung des kalten Wassers gemacht, was allerdings einer anderen Nachricht, wonach dieses Verfahren, als unzweckbmäßig bei der Behandlung der Cholera, verboten worden sey, direêt widerspricht.
Demselben Blatte zufolge, unternimmt Seine Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern vom Schlosse Hohenschwan- gau aus zahlreiche Fußwanderungen in die malerische Gebirgs- Gegend. Z
München, 14. Juli. Unser Professor Gruithuisen, der unermüdliche Vorkämpfer für seine (freilich) sehr unwisßenschaft- liche) Hypothese, daß der Mond bewohnt f\ey, erklärt öffentlich, er fônne jest mit Gewißheit versichern, daß der Mond Atmo- sphâvre und Wolken, also auch Wasser habe. Er sah namentlich am 6. und 22. Mai d. J. die Ringgebirge Eudoxus und Ari- stoteles mit einer Menge kleiner Gegenstände wie Bergkdöpfe bedecêt, welche bei anderen früheren Beobachtungen die tieferen Stellen eingenommen hatten. Er versichert, daß diese Gegen- stände nichts anderes, als Wolken seyen.
Stuttgart, 14. Juli. (Deutscher Cour.) Ju der heutigen Sizung der Kammer der Abgeordneten trug Abgeord- neter Pfizer den Bericht über den vor weuzen Tagen einge- brachten Gesesz-Entwurf gegen den Nachdruck vor, der alsbald zur Berathung kam. Die Kommisssdn trug auf unveränderte Annahme an. Menzel stimnie diesem Antrage bei, da der pro- visorische Gesez-Entwurf eine offenbare Verbesserung sey uud in ganz Deutschland gut aufgenommen werden würde, wenn er auch nicht Úbersehe, daß die Bestimmungen desselbeu nicht voll- ständig das geben, was das literarische Eigenthum fordern fönne. Ebenso Pflanz, der aber zu bedenfen gab, daß nach diesem Gesewe diejenigen Werke, welche früher schon erschienen sind, auch ferner eine Beute der Nachdruker bleiven. Geh. Rath v. Schlayer: Das Prinzip des Geseges scy Ausdehnung der bisherigen besonderen Privilegien auf alle Werke. Der Antrag gehe aber weiter, und es sey kein Grund vorhanden, den Schuß auch auf Werke auszudehnen, welche Geineingut der Nation ge- worden sind. — Das wollte er nit, sagte Pflanz, sondern uur die in der lebten Zeit erschienenen Werke have er im Auge, weil ein Buch erst einige Zeit brauche, bis sein Werth anerkannt werde. — Geheime Rath v. Schlayer: Warun bereits erschienene Werke gröjzere Rechte haben sollen, alé die jegt erscheinenden? Er habe die Ueberzeugung, daÿ mit
diesem Geseße der Nahdruck in Wúürttembérg aufhdren werde. Nachdem noch Schott und Pfizer. im Sinne Menzel's sich ausgesprochen, ward der erste Artikel des Gesehes, der allen in Deutschland erscheinenden Werken auf 6 Jahre dieselben Rechte verleiht, welche bisher nur die mit Privilegium versehenen ge- nossen, durch Zuruf angenommen. Der zweite Artikel unter- wirft die agen Nachdrücke einem polizeilichen Stempel. An- enommen. Der Art. 3 wendet die Straf-Bestimmungen von Februar 1815 auf die Uebertretung des neuen Gesebes an. An- genommen. Endlich äußerte sich noch die Kommisston gegeu eine eußerung in dem Begleitungs-Vortrag, und verwahrte sich da- gegen, daß die Stände durch dieses Geses bei einem Bundes- Geseß gegen den Nachdruck von ihrer Mitwirkung ausgeschlosseir seyen. — Geheime Rath v. Schlayer war hiermit durchaus nicht einverstanden und glaubte, wenn ein Bundes - Geseß dar- über zu Stande komme, so müsse es auch für Württemberg gelten. —- Pfizer: Da das Geses hierúber nichts enthalte, so könne man diesen Punkt woh! beruhen lassen. — Das Geses ward durch Acclamation angenommen.
Karlsruhe, 14, Juli. Es hat sich hiet eine Actien - Ge- sellschaft zur Fabrication des Rüben - Zuckers nah dem Verfah- ren des Hercn Schußenbach von Freiburg gebildet, welcher seine Methode und sein Privilegium, das er von derx Großherzogl. Staats-Regierung erhalten hat, der Gesellschaft zum alleinigen CTigenthum für den Umfang unseres Vaterlandes abtreten wird. Mir dieser Gesellschaft haben sich bei ihrer Gründung mehrere Unternehmer aus anderen Gegenden des Landes vereinigt, und ihre Kapitalien dazu geschossen, wodurch schon am Tage der Konstituirung der Kapitalstock von einer Million Gulden einge- zeichnet war. Man hat jedoch, da eine starke Subscription vor- auszusehen war, den fünften Theil der Actien für die Güter- besibex in den funf landwirthschastlichen Kreisen des Großher- zogthums vorbehalten, welche sich innerhalb einer bestimmten rist zu erklären haben, mit wie vielen Actien (jede zu 500 Fl.) sie sich bei der Gesellschaft betheiligen wollen.
Oesterreich.
Preßburg, 11. Juli. Beide Pesther Magyarischen Zei- tungen liefern Berichte über die Feuersbrunst, die (wie bereits erwähnt) an den Tagen vom l9ten bis 23sten v. M. die Stadt Großwardein verheert hat. Das Feuer brach am 19ten gegen 5 Uhr früh in dem Schulhause neben der Griechischen unirten Kathedrale aus und schien sich zuerst der gegenüberstehenden Häuserreihe mittheilen zu woilen, von denen es auch 2 verzehrte ; bald aber wandte cs sich gegen die mit großen Kosten und vie- lem Geschmack erbauce Kathedrale, se6te sie in Flammen und verbreirete sich von da weiter. Darauf ergriff cs die Residenz des Griechisch : katholischen Bischofs, die jedoch durch angestrengte Bemühung mittelst Abschlagung des. Daches gerettet wurde ; dann bemächtigte es {h der gegenüberstehenden Kaufmannsge- wölbe, in welchen die Flamme eine Menge Zucker, Kaffee, Oel, Gewürze, geistige Getränke u. \. w. verzehrte und dadurch noch mehx belebt wurde; endlich verbreitete es sich über die drei s{hönste2 Gassen von Großwardein, die Adler, Grünbauin- und Kapuzinergasse; in leßterer vershonte jedoch das Feuer die an Ende befindliche Griechische nicht uniirte Kirche und die dane- ben stehenden 6 Häuser, so wie die ganze entgegengeseßte Seite. Von der Griechisch-Uniirten Kathedrale stürzte der mit Kupfer ge- deckte Thurm ein. Jn mehreren Kaufmanns - Gewölben und Kellern entzúndete sich das darin verwahrte Schießpulver und flog mit Krachen in die Luft. Auch die in die Keller zur Sicherheit gebrachten Sachen wurden ein Raub der Flamme. Die Menschen konnten sich nur durch den Fluß Körds, durch welchen sle bis an den Hals waten mußren, auf die entgegens geseßte Seite retten, und es war ein rührendes Schauspiel zu sehen, wie Mütter und Väter ihre Kinder auf den Rücken tru- gen. Viele Menschen verloren ihr Leben, darunter 7 Soldaten. An diesem Tage brannten nach den Hazai Tudósitäsok 65, nach dem Jelenkor 37 Häufer ab. Mit diesem Opfer begnügte sich jedoch die Wuth des Elements noch nicht; denn als am fol- genden Tage die heiße Asche neben dem eingestürzten Kirchthurm aufgerührt wurde, flog sie auf das Haus eines Tischlers zündete es an, und es wurden wieder iL Héuser in der Unger- gasse in Asche geiegr. Am 21ften begann es wicdex in der Deutsche Gasse zu brennen, woher sth das Feuer durch die Petze uteza bis zum Schloßgrund verbreitete. Hier ergriff es die Häuser der C icacliten und die Branutweinhütten, drang dann in die Festung in die Vaärad-Valencze- und Katonaváros (Soldatenstadt) ein und verzehrte alle Häuser bis auf den Grund, Erst am 23sten hdrte das Feuer ganz auf. Der angerichtete Scha- den ist färchterlich. Der eingestürzte Thurm der Briechisch-unürten Kathcedralkirche hat das Gewölbe dexselben gauz durchbrochetr. Das freiherrliche von Fischersche Haus flog mit den daneben ste- henden Häusern dur eine entzündete große Quantität Schieß- pulver in die Lufr. Die Kapuztner-Kirche liegt sammt dem Klo- ster ganz in Ruinen; eben so das Gräflich Csakysche und Baron Wenkheimsche Palais. Die Katonaväros und die: Festung ijt ganz abgebrannt. Die Körss-uteza blieb samint dei Pfarrhause, dem Schulgebäude und dem Eckhaus neben der BrüLe, die bez reirs zu brennen begonnen hatte, unverlezt. — Nach Privat- Briefen hat sich in diesen Tagen der furchtbarsien Verheerung der Wohlthätigkeitssfinn und die Menschenfreundlichkeit des rd: misch-katholischen Bischofs, Franz v. Laitsäk, im s{dusten Lichte gezeigt. Er sprach zu den Verunglckien auf der Brandstätte Worte des Troftes und der Liebe, und vertheilte unter alle, ohne Glaubens-Unterschied, Lebensmitic{ und Geld, so weit es seine Kräfte gestatteten.
S ch.we iz.
Zürich, 10, Juli. (Schweizer Bl.) Der wahre Name des Baron Eyb ist je6t bekannt. Ein in St. Gallen ansässger Deutscher erkannte ihn bei der Confrontation für einen Israes liten von Dörzbach, im Hohenlohischen, Namens Zacharias Al- tinger. Die Aussagen seines Weibes kompromittiven ihn mehr und ruehr. — Die „„Helvetie“/ hat unlänzit aus der Schule ge- schwaßzt und b:kaunt, daß neben dem zu Schinzuach gegründe- ten Schweizerischen National - Vereine noch einer bestand, am 23, Juni 1835 zu Villeneuve errichtet, über dessen Wesen und Absichten keine Zweifel obwalten kdnnen. — Den 7. Juli, Abends 6'/, Uhr verspúrte man zu Solotdurn einen Erdstoß.
Genf, d. Juli, (Allg. Ztg.) Das große Fôöderal: Schie: ßen in Lausanne har vorigen Sonntag unter glücklicheren Au- spizien begounen, als die leßtea rad.falen Bersuche erwarten ließen. Die für den 7ten von ihnen proélamirte General-Ver- sammlung der National - Association mußte auf Infsinuation des Schüßzen-Comité's wieder abbestellt werden. Seitdem is volle Einheit und Schweizerische Brüderlichkeit eingetreten, und es fallen bei dem schónen Fest alle politischen Beruhrungen und Diskus- sionen weg. Den ersten Tag waren nur erst die zahlreichen Schúben-Deputationen von Zürich, Luzern und Genf in Lausanne
— E I S T E E E R ¡O