1836 / 207 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der Gewalt, und bei der Wahl der leßtercn würde eben so wohl politisches Vorurtheil mit ins Spiel kommen, wie bei der Wahl der ersteren; wo aber ein politischer Körper Patronat besibe, da verwende er dasselbe auch zu politischen Zwecken, es möchten nun die Whigs oder die Tories vorherrschen. Außer diejem Redner erklärten sich besonders noch Sir J. Graham, Herr Pemberton und auch Herr Harvey gegen die Bill. Leßhzte- rer behauptete, daß die Verwaltung der milden Fonds in den Daden der Corporationen gelassen werden müsse, denen fle die Donato- pen úbertragen hätten, meinte, es sey ganz gleich, ob Mißbräuche von Tories oder Whigs verübt würden, und suchte die Lobes- erhebungen, die Herr “V. Smith den Mayors gespendet hatte, lächerlich zu machen, indem ex den Mayor vielmehr as den entschiedensten Parteimann in jeder Stadt bezeichnete. Oberst Sibthorp beantragte nun, daß der Bericht über die Bill erst in drei Monaten entgegengenommen werden solle; diejer Antrag wurde aber, nachdem Lord J. Russell, der Genera l-Pro- furator und der General-Fiskal die Bill vertheidigt hak ten, mit 133 gegen 88, also mit einer Majorität von 45 Stim- men verworfen und der Bericht genchmigt. Als Lord 5. Ruf: fell darauf die dritte Lesung der Englischen Kirchen Bill bean- tragte, erhob sch Herr Hume und jagte: S hoffe, der edle Lord wird mit dieser Bill nicht so eilen. (Hört, hdôrt!) Diese und noch eine andere Bill sind erst vor wenigen Tagen eingebracht wor- den. Wenn der edle Lord auf seinem Antrage besteht, so werde ich darauf antragen, daß die dritte Lesung noch vierzehn Tage verschoben werde.“ Lord J. Russell hielt einen solchen Auf: \chub aber für ganz unnöthig und sagte, wenn es sich darum handelte, ob die Bill nicht heute Abend zum drittenmal ver- lesen oder ob sie bis zur nächsten Session ausgeseßt werden solle, so würde er noch lieber das Lektere wählen. (Hört, hört.) Herr Hume meinte dagegen, die Bill könne heute Avend un- möglich passiren, und wenn sie passirte, 0 wärde ste dev Sache, die der edle Lord zu vertheidigen vorgebe, den größten Schaden zufügen, denn es sey dem Lande die Aufhebung der Kirchen- Steuer, die durch die Händel, welche sie veranlasse, die Kirche selvst in Gefahr bringe, von Sr. Majestät anempfohlen und von dem edlen Lord und seinen Vorgängern oer- sprochen worden. Die vorliegende Maßregel schließe aber nichts dergleichen ein; selbst Kirchen - Männer wünschten cine bedeutendere Reform, und die Dissenters könnten mit dem, was durch diese Bill geschehe, gar nicht zufrieden seyn; gelange aber die Bill er an einen anderen Ort (ins Oberhaus), so sey an gar feine Veränderung mehr zu denken, denn dort werde man sie viel zu gut finden, um ste noch einmal zurückzujenden. (Hört!) „Zch fordere den edlen Lord auf“, so \chloß der Red- ner, „Zu beachten, was ich sage, und nicht nur ich, sondern fast Jedermann auf dieser Seite des Hauses.“ (Hört: und Geläch- ter.) Da dessenungeachtet zur Tages - Ordnung übergegangen und die Frage gestellt wurde, ov die Bill zum drictenmal ver- lesen werden solle, beantragte Herr Hume, daß dies crit nach sechs Monaten geschähe. Sir R. Juglis meinte, es hey klar, daß die Bill einen großen Theil der Mitglieder diejes Haujes nicht befriedige, den Einen gehe ste zu weit, den Anderen nicht weit genug ; er widerseßte sch derselben, weil sie den Grnndsaß aufstelle, daß Kirchengur Staats-Eigenthum scy, und jagte, er müsse da- her leider diesmal einen Antrag des ehrenwerthen Mitgliedes fr Middlesex unterstüßen. Herr C. Buller pslichtete cbenfalls diesem Antrage bei, nur in anderem Sinn; er warf dem Mis n:serium vor, daß es nur die Pláne des vorigen CPeelschen) atióführe, und daß ein politisches Manöver die Siege, welche den seßr chrenwerthen Baronet aus dem Amte getrieben, Un- ns gemacht habe, denn dieser genieße eigentlich noch immer das Wesen der Amtsgewalt, wenn er auch kein Gehalt beziehe, indem die jesigen Minister alle jeine Maßregeln annähmen ; sle thâten, als wollten sie die Cumulation der Pfründen abschassén, und liegen sie doch bestehen; sie thäten , als wollten sie die hd heren Kirchen-Aemter reformiren, und gestatteten doch die Ver- sczung von einem Bisthum zuin anderen ; sie beschwerten iy über das hohe Einkommen der Bischöfe und ließen es doc viel hdher, als es seyn sollte; genug, sie befolgten ein Ver- fahren, welches ganz dem gleiche, das ihren Gegnern im Zahre ¡834% eine Zeir lang die Macht der Regierung in die Hände ge- geben habe. Lord J. Russell vertheidigte das Ministerium gegen diese Angrisse und beschwerte sich über die Bitterkeit der- selben: es sey der Regierung, sagte or, vorzüglich darum zu rhun gewesen, eine Kirchen-Reform zu entwetfen, die den Bei-

fall der Häupter der Kirche hätte, Und diesen großen Boöortheil j habe fle zu erlangen gewußt, indem sle, da ihr die Lesteren jo |

egrenvo!l entgegengekommen, auch ihrerseits nicht zu große Zuge- Fändnisse auf einmal gefordert habe. Sir R. Peel wollte jedoch gar kein Zugeständniß in dieser Maßregel sezen und hielt es für lä- cherlih, daß ein ehrenwerthes Mitglied dieselbe als einen von ihm (Peel) errungenen Sieg betrachte, da er an dem Schisal der Bill doch nicht das geringste Juteresse habe: der Gerechtigs keit aber sey er es schuldig, zu sagen, daß die Minister bci der Einbringung dieser Maßregel ganz ohne Partei-Rücksichten gehans delt zu haben schienen. Nachdem noch cinige Redner das Wort genommen hatten, unter denen sih nament!ich Hr. Du ncombe in ahnlicher Weise wie Herr Buller äußerte, wurde die Debatte bis zum Freitage vertagt Und dann noch der Berxichr über die Stempel-Bill eingebracht.

London, 20. Juli, Der König hat ein \o cben beendig- tes Gemälde von Herrn Huggins, das Ende der Schlacht bei Frafalgar darstellend, in Augenschein genommen und dem Künsk- lér jeinen hohen Beifall über die gelungene Ausführung zu er- ennen gegeben.

Die Berichte aus Lissabon reichen bis zum iten d. M. Nach einem von der Times mitgetheilten Privatschreiben foll ¿e Peetugiesische Regierung die offizielle Nachricht erhalten ha- en, daz kürzlich zwei verdächtige bewassnete Fahrzeuge von Sar- dinien abgesegelt jeycn, und daß man glaube, sie hätten gewisse Personen an der Portugiesischen oder an der Spani\chen Küste landen jollen; allen Kommandanten und Magistrats - Behörden der Portugiesischen Seestädte war daßer von der Regierung dic größte Wachsamkeit eingeschärst worden. i Aus New-York sind Zeitungen bis zum 28sten v. M. hier cingegangen, denen zufolge die Bill zur Regulirung der Regierungs - Deposita und in Betreff der Vertheilung der üver- \chü\sigen Fonds beide Häuser passirt und dann auch die Geneh- migung des Präsidenten erhalten hatte. Die Feindseligkeiten mit den Judianern dauerten noch immer fort, doch hosste man, daß die erfolgte Gefangennehmung eines der angesehensten Häupt- linge und seiner beiden Söhne ein baldiges Ende des Krieges her- beiführen würde.

Nachrichten aus Veracruz vom 29, Mai zufolge, ging daselbst das Gerücht, daß Santana aus seiner Gefangenschaft entkommen und wieder hei der Mexikanischen Armee angelangt sey, Die Mexikanischen Freistaaten befanden sich übrigens in

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einem ficberhaften Zustande; die Geschäfte lagen gänz danieder, und man befürchtete cine Krisis,

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Amsterdam, 22. Juli. Das Handelsblad enthäst in seiner heutigen Nummer Betrachtungen über die Resultate, welche das vor cinem halben Jahre in Holland eingeführte neue Korngeseb bisher gehabt hat. Das gedachte Blatt legt dabei die Berichte zum Grunde, die \o eben über die verschiedenen Provinzen des Reiches im Schoße der Provinzial-Stände ab- gestattet worden sind. Hiernach haben einerseits die Getraide- Preise im Lande nirgends eine Erhdhung erfahren, seitdem jenes Gese in Kraft ist, während andererjetts in allen Häfen über Abnahme von Handel und Schifffahrt geëlagt wird. Dasjenige also, was die Gegner des Gesekzes früher bereits als Folgen desselben vorher verkündet haben, scheint volllommen eingetreten zu eyn.

Nicht der Marquis und die Marquisin von Londonderry, sondern der Fürst und die Fürstin von Brekenhein, die bekannt- fich in Ungarn ihre Besizungen haben, sind aus London im Haag eingecrofsei und haben bereits von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Oranien einen Besuch erhalten. H

Der Französische Pair, Herzog von Richelieu, und jein Bruder, der Marquis von Jumilhac,. sind aus Paris im Haag angekommen.

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Warschau, 22. Juli. Die hiesigen Zeitungen enthalten ein von Sr. Majestät dem Kaiser unterm Tten d. M. bestätig- tes neues Gesebß über den Adel im Königreich Polen, welchem folgende Verordnung vorangeht: „Von Gottes Gnaden, Wir Nikolaus 1. Kaiser aller Reußen, König von Polen Wi L Wi Als Wix durch das am 14. Februar 1832 dem Königreich ‘Polen verliehene organische Statut die allgemeinen Rechte aller Cinwoh- ner dieses Landes feststellten, hatten Wir bereits die Absicht, \pôä- terhin die einem jeden Stande eigenthúmliche Rechte genauer zu bestimmen. Dieser Unserer Absicht gemäß hielten Wir es für angemessen, vor Aliem die Verhältnisse des Adels zu ordnen. Mit der veränderten Gestalt der Regierung wechselte im König- reich Polen auch das ur\prüngliche Wesen der Adels- würde zu wiederholten Malen. Im Jahre 1807 wurde der Adel, hinsichtlich seiner Rechte mit allen anderen Ständen vermischt, zu einem bloßen Ehrentitel. Diese Lage desselden kann der gegenwärtigen Ordnung der Dinge nicht entsprechen. Unter einer streng monarchischen Regierung müssen alle Stände, während sie den Schuß der Landesgeselze auf gleiche Weise genießen, eine durch diese Geseßze bezeichnete und gesicherte abgesonderte Existenz, eigene Rechte und Verpflichtungen haben. Zur Grundlage für die Rechte des Adelsstandes im Königreich hielten Wir es für gerecht, dasselbe Haupt-Prinzip anzunehmen, auf welches der Adel im Kaiserreich begründet ijt, nämlich cinen durch ausgezeichnete Verdienste in der militairischen oder bür- gerlichen Laufbahn erworbenen Namen. Dergestalt erdfsnet sich ein Feld: für die Einen, sich inskünstige durch ihren jesigen ausgezeichneten Dienst den Adel zu erwerben; für die Anderen, den Glanz des Namens ihrer Vorfahren wiederherzustel- len, sobald derselbe, nachdem sie ihre Abstammung in der vorgeschriebenen Ordnung dargethan, sich mit jeßigen wirklichen Diensten vereinigt. Nach Bestätigung des auf dieje Haupt- Prinzipien begründeten, von dem für die Angelegenheiten des Königreichs Polen bestehenden Departement des Reichsraths durchgejehenen, hier beigefügten Geseßes über den Adel dieses Königreichs befehlen Wir: 1) Obiges Geseß in Ausführung zu bringen; 2) da neben der in Folge dieses Gesetzes gebildeten Heroldie das im Jahre 1832 in Warschau niedergeseßte provi- sorische Comité überflüssig wird, dieses Comité aufzulösen und seine Akten auf die Heroldie zu übertragen. Gegeben (N Gt hof, 25. Juni (7. Juli) im Jahre des Herrn 1836 und Un- serer Regierung im ecilften. (unterz.) Mifolgus

Das Geselz selbs besteht aus hundert Artifeln in vier Ka- piteln. Das erste Kapitel handelt von der Erwerbung der Rechte des Adelsstandes, so wie von seiner Uebertragung und Darthuung. Der Adel ijt erblich oder persdnlich. Der erb- liche Adel wird durch Milklitair- und Civil-Dienst, durch Erlan- gung eines Russischen Kaiserlich - Königlichen Ordens von Per- souen, die ün Staatsdien\ stehen, und durch die Gnade des Monarchen erworben. Durch den Militairdiensk erlangt den erólichen Adel jeder Einwohner des Königreichs Polen, der jest oder in Zukunfr als Offizier in der Kaiserlichen Armee dient. Durch den Civildienst erlangen den erblichen Adel alle diejenigen, welche jelzt oder in Zukunft ein Amt der öten oder einer hdheren Klasse, nach der allgemeinen Klassisizirung der Civil-Beamten des Kd- nigreichs, bekleiden. Beamte, die von der provisorischen Regierung des Königreichs Polen vom #. (16.) September 1851 an zu einer Stelle berufen worden, werden als bestallte Staatsdiener ange- sehen, wenn sie nicht nahßer vom Dienst entfernt oder entbun- dei worden find. Griechisch - Russische, Griechisch - univrte und evangelische Geistliche und alle im Militair- oder Civil-Dienst stehenden Personen, denen ein Russischer Kaiserlich - Königlicher Orden verließen wird, erlangen dadurch deu erblichen Adel. Die Geistlichkeit der Römisch - kattolischen Kirche genicßr, wenn sie einen Russischen Orden erhält, persdniich alle Rechte und Privi- legien dieses Adels. Diejenigen Einwohner des Königreichs Po- len, welche vom 21, April (3. Mai) 1815 an mit dem St. Wladimir-, dem Weißen Adler-, dem St. Aunen- oder dem St. Stanislaus-Orden lUjcer Klasse, und welche vom 17. (29) No- vember 1831 an mit dem St. Stanislaus-Orden der übrigen Klas- sen dekorirt worden, können um Verleihung des erblichen Adels cin- fomment, und zwar die im Königreich Polen oder in Rußland lebenden bis zum Ablauf eines Jahres, und die mit Erlaubniß der Re- gierung im Auslande sich aufhaltenden bis zum Ablauf zweier Jahre, von- der Bekanntmachung diejes Gesekzes an gerechnet. Der Russische und Finnländische erbliche Adel genießt auch im @dnigreich Polen die Privilegien des dortigen erblichen Adels. Der persönliche Adel wird durch Erlangung des Offizier-Ranges bei der Entbindung vom Militair-Dienst, durch den Civil-Dienji, vot der lten Beamten-Klasse an, durch Erlangung eines Ruß sischen Ordens von Personen, die nicht im Staats-Dienst stehen, und durch besondere Gnade des Monarchen erworben, Der Russische persönliche Ade! genießt ebeafails auch im Königreich Posen die ihm zustehenden Rechte. Ver erbliche Adel wird durch Geburt und Verheirathung übertragen, der persönliche nur durch Verheirathung; ist der erbliche Adel erst na) der Publication dieses Geselzes erworben, so geht er auf alle legiti- men Nachkommen über, sie mögen vor oder nach dor Erwerbung des Adels geboren seyn, wenn der Ädel durch Militair- oder Civil-Dienst und durch Erlangung von Russischen Orden erworben worden, wenn aber durch besondere Gnade des Monarchen, dann nur auf die nach der Ertheilung des Adels geborenen Kinder, falls er nicht ausdrücklich auch auf die früher geborenen ausgedehnt wird. Jede Gattin eines Adligen tritt durch ihre Verheirathung mit

entrichten ist, im Hannoverschen und Braunschweigschen

| schweigsches Bier im Oldenburgschen steuerfrei ist. Die 4

einem solchen auch in den Adelsstand cin, ohne Rücksicy x Dampfwagen seit der Zeit seincs Gebrauchs (249 auf ihre Herkunft oder frühere cheliche Verbindung. DiFzge) nur einen Tag außer Gang war. Sämmtliche Tochter eines erblichen Edelmanns behält ihren Stand bej hersonenwagen, mit Ausnahme der Mustergestelle, welche aus wenn sie sich auch mit einem Nichtadligen verheirathet, theil ngland bezogen wurden, sind in Nürnberg angefertigt. Die ihn aber weder ihrem Manne, noch ihren Kindern mit. DesFreise derselben, so wie der ganze Gang und Erfolg der Ver- selbe gist von der Wittwe cines Edelmannes, wenn sie sich mi \ndlungen der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, sind ausführlich einem Nichtadligen verheirathet, welcher Herkunft sie auch sey einer Druckschrift enthalten, welche in Nürnberg unter dem mag. Das zweite Kapitel handelt von den Rechten und PrivFite(: „Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft, oder legien des Adelsstandes, das dritte vom Verlust und von de derhandlungen der Ludwigs - Eisenbahn- Gesellschaft““ erschienen Wiedererlangung diejer Rechte und das vierte von der Verifizi s, Die angewendeten Schienen, aus der Puddlingsfrischerei rung der Beweise des Adels, von der Eintragung des Adels jy Rasselstein bezogen, haben sich vortrefflich gehalten, so daß die zu diesem Zweck in den Wojewodschaften eingerichteten Y g jeßt nicht eine einzige derselben ausgewechselt werden mußte. cher und von den Akten des Adelsstandes. s wird nicht ohne E seyn, ser E d ; ‘ch dem Zeugniß aller Ingenieure, welche aus England, Frank- Deuts { 99 % S 4 Aae. 2c. nach Nürnberg kommen, die Bahn vor- Kaffel, 21, Juli, Jhre Königl. Hoheit die Kurfürst lich erhalten, ja verbessert hat, daß weder im Niveau, noch im und Jhre Hoheit die Prinzessin Karoline sind am 19ten d. Mharalleliómus der Schienen eine Anomalie wahrzunehmen is, Abends im erwünschtesten Wohlseyn von Berlin über Liebenste geachtet die im Winter angewandte Geschwindigkeit von hier wieder eingetroffen. : 4 Fuß in der Secunde nun in den Sommermonaten auf Die Prinzessin Clotilde, Schwester des verewigten Lay 4 Fuß vermehrt worden is, und daß die Befestigung der grafen von Hessen- Rotenburg, lekter noch übrig gebliebenkgirs in den Stein- und Holzunterlagen sich fast als absolut weiblicher Sprößling dieser in seinem Mannessiamm nun völSwährt, indem bis zur Stunde sih_ nicht ein Nagel losgemacht erloschenen Néèbenlinie des Hessischen Kurhauses, traf in diese, Aus der in vorerwähnter Drukschrift enthaltenen all- Tagen auf der Durchreise hier ein. Dieselbe hat mehrere NMmeinen Beschreibung der Bahn is ersichtlih, daß einer nate in Rotenburg, ihrer Geburtsstadt und frühern gewöh chiene von 15 Fuß Länge 6 Stüßzpunkte gegeben worden sind, hen Residenz, vielleicht zum lestenmale, zugebracht - um ntt 5 wie in Liverpool. Dieses bewährt sich als sehr vortheil- cherlei Verhältnisse, die auf ihre Revenüen und die künfift, denn dadurch is die Tragkraft der Schienen , wovon ein Beziehung der im Testamente ihres l'ochseligen Bruders | fender Fuß 7', Pfd. Bayerisch oder 9 Pfd. Preußisch ausgesekten lebenslänglichen Apanage Bezug haben, zu ordny legt, 0 verstärkt, daß sie der Maximal- Schwere des Im 6. 20 des unterm 2. Oftcober 1831 aufge\tellten Landgti \ampfwagens mit Wasser und Kohlen von circa 130 lichen Testaments findet sich verordnet, dap die Fideifintner Bayerisch, oder 142 Centner Preußisch vollkommen mißerben verpflichtet seyn sollen, dieser Prinzessin bis ¡siderstand leisten. Freilich ist auch die Qualität des Eisens Tage ihres Todes jährlich die Summe von 4090 Reilsänz vorzüglich und läßt nichts zu wünschen übrig. Es sind thalern Preußisch Cour. in Quartal - Renten pränumeraFKarallel - Schienen. Nach dieser Erfahrung ist man Willens, auszuzahlen. Von der ihr außerdem im gedachten Testamsh bei der projektirten Fortseßung der Bahn nach Bamberg ertheilten Befugniß, ihren freien Wohnaufenthalt auf einem R den Main keine \{chwereren, und eben so wenig fischbauchfdr- Schldsser des Landgrafen in dessen Allodial - Besikungen auf ge anzuwenden. Die einzige unangenehme Erfahrung, welche Preußischem Gebier zu wählen, scheint die Prinzeisin keinen (nacht worden ist, war, daß die ursprüngliche Stärke der in brauch machen zu wollen, indem fie jeßt definitiv die Stadt May \quille gego|senen eisernen Räder zu den Transportwagen nicht heim zu ihrem künftigen Wohnsitz ausersehen und dort auch núgte, so daß in kurzer Zeit der größte Theil derselben brach, reirs ein Haus zu diesem Behuf hat ankaufen lassen. Ge Wobei jedoch Niemand beschädigt wurde, so wie denn überhaupt wärtig begiebt sich die genannte Prinzessin welche mit Se} her, troß der großen Personen-Frequenz auf der Bahn, durch- Durchlaucht dem Fürsten von Hohenlohe - Bartenstein vern Füs kein Menschenleben gefährdender Unfall sich ereignet hat. ist, mit dem sie aber in getrennter Ehe lebt, vorläufig nah F Der im Englischen Park zu München auf dem künstlich ange- vey, zum Besuch der auf dem dortigen Schlosse sich jeßt auf i ten Ls auf Kosten des Königs erbaute runde Jonische tenden Hohenlohe-Waldenburg Schillingsfürstschen Familie, |\Fmpel, Monopteros, naht sich seiner Vollendung. Zwdlf Mar- Allodialeëben ihres Bruders, wo sie länger als einen Monat orsäulen umgeben den Tempel, der im Style der reinsten An- verweilen und nachher, bevor sie die Reise nah MannheimusFe erbaut, im Jnnern mit Gemäiden geziert und mit einem tritt, auch noch einen Aufenthalt in hiesiger Residenz zu mah{rgoldeten Dache versehen is. Der Tempel ist bestimmt, fúr gedenkt. ü n Gränder und Vollender des Parks, den Kurfürsten Karl Hannover, 23. Juli. Der Steuer- und ZollvereiniguyMheodor und den König Max, Marmor-Denkmale aufzunehmen, Vertrag mit dem Herzogthum Oldenburg vom 7. Mai d. Zkchdem für die Schöpfer der herrlichen in unserem sterilen it durch nachstehendes Patent heute publizirt worden und wiWoden gleichsam hiagezauberten Anlagen, den Grafen Rumford mit dem sten k. M. in Wirkfamkeit. i Wnd Herrn v. Skell, bereits im Park Denkmale aufgestellt sind. „Wir Wilhelm der Vierte 2c. Fügen hiermit zu wi

sen: Wir haben uns bewogen gefunden, zur Beförderung d! S ch w e i d j Handels und Verkehrs zwischen Unserem Königreiche Hannoi Freiburg, 10, Juli, (Allg. Ztg.) : Bei uns nimmt vnd dem Herzogthume Oldenburg in Gemeinschaft mit Willes wieder einen friedlichen Gang. Die Kantone fügen sich Durchl. dem Herzoge von Braunschweig mit Sr. Königl. Hs die Beschlússe des Vororts und sehen sich genöthigt, die po- dem Großherzoge von Oldenburg den beigefügten Vertrag Usstischen Flüchtlinge auszuweisen, welche im Verdacht stehen, an die Anordnung gleichmäßiger und gemeinschaftlicher Eingauzmtrieben Theil genommen zu haben. Also wird bald die ge- Durchgangs-, Ausgangs- und Verbrauchs-Abgaben abzuschlie) (immte Eidgenossenschaft von dem größten Theile der Gäste be- Da nun Unsere getreuen Stände hinsichtlich der dadurcl) eit seyn, die ihr fo mancherlei Nachtheil und Verdruß bereitet vorgebrachten Einwirkung auf die innere Geseßgebung ihre vsaben. Die Französische Regierung hat dem neuerlich geäußer- fassungsmäßige Zustimmung ertheilt haben, so bringen Wir dn Wunsch des Vororts entsprochen und will alle aus der ovigen Vertrag hierdurch zur öffentlichen Kenntniß und befehl chweiz zu entfernenden Flüchtlinge aufnehmen, um sie später allen, welche es angeht, die mit dem 1. August dieses Joh Amerika überschiffen zu lassen. Herr v. Montebello hat in Wirksamkeit tretenden Bestimmungen desselben gehdrig Fshalb eine Erklarung an den Vorort abgegeben. Außerdem bofelgen, Hannover, den 29, ZU I aver bemúht, die Streitfrage mit dem Päpstlichen Hofe zu vermit- Kraft Seiner Königl. Majestät Allergnädigsten Spezial-Vollm«Füln, und es ist ihm bekanntlich gelungen, jeinen Vorschlägen beim M S L _ WorortEingangzu verschaffen, obgleich sie aus)cchließlich im Interesse Stralenhcim. Alten. Schulte. J. C. v. d. Wish/Woms sind. Freilich konnte dagegen nicht viel eingewendet wer- Durch den obgedachten Vertrag wird das Herzogthum Fn, weil, dem Vernehmen nach , der Repräsentant Frankreichs denburg mit Hannover und Braunschweig zu einem gleichn Voraus angedeutet hatte, daß er feiner Art von Einsprache gen und gemeinschaftlichen Syjkeme der Cingangs-/ Durchgani aum geben werde. Er bestand vielmehr peremtorisch darauf, Ausgangs- und Verbrauchs-Abgaden auf Grundlage des seit ß man sich zu fügen und zu beeilen habe, mit Rom wieder 1, Juni 1835 zwischen Hannover Und Braunschweig bestehe! freundschaftliche Beziehungen zu treten. Dies war allerdings Vetbandes vereinigr. Vom freien Verkehr sind ausgenomnünschenswerth und kann von jedem Wohldenkenden nur gebil- Salz, Spielkarten und Kalender: auch ist Oldenburgsches YiMgt werden ; allein die Art, wie diese Zumuthung gestellt wurde, da von selbigem im Herzogthume keine Fabrications - Steuct

ar nicht nur fár die Schweiz, sondern auch für andere nicht en erbaulich, weil es geradzzu den Anschein hat, als wenn ir unter dem cusschließlichen Patronate Frankreichs ständen. iele politische Flüchtlinge haben bei Zeiten das Schweizer Ter- torium verlassen und müssen durch Jtalien oder Frankreich téommen seyn; nach der Deutschen Gränze hin würde es ih- n ee gefallen scyn, sich der Wachsamkeit der Behörden zu tziehen.

Biersteuer unterworfen, während Hannoversches und Bu

noversch - Braunschweigsche Branntwein|keuer wird auch ind denburg eingeführt. Die Wasserzdlle auf anderen Gewi ais den Binnen-Flúüsen find von der Gemeinschaft ausges Die Schifffahrrs - Abgaben unterliegen wie bisher j seits der cigenen Bestimmung, sind aber für die Bet ner der Vereinsstaaten gleich. Det der Erhebung J gemeinschaftlichen Abgaben wird cinerlei Müúnze , M und Gewicht zum Grunde gelegt. Der Vertrag dauert (f weilen bis zum Ende des Jahres 1841. Jm Falle eine: V \standigung sämmtlicher Deutichen Bundes|taaten über gem same Maßregeln in Beziehung auf Cingangs-, Ausgat(# Durchgangs- und Verbrauchs - Abgaben loil jedoch der Vit von der Zeit an, von welcher die desfallsigen Beschlüsse in Wi samkeit treten, wieder aufgelöst werden. Auch werden, wenn d Deutschen Bundesstaaten über freien Handel und Verkehr l Lebensmitteln gemeinsame Verabredung. tressen, deingemás erforderlichen Modificationen in dem gegenwärtig aagenommell Systeme eintreten. i n "Rufolge der gleichfalls heute publizirten Vollzugs Vet nung ijt der Oldenburgiche Weser - Hasenort Brake einst von dem Abgaben - Verbande aguégenommen und nach wie V als Auslaud zu behandeln. l Gol

Ferner ijt heute das Geselz über die Bezeichnung der 0

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dadrid, 12, Juli. Ju der beutigen Revista liest man: Vir erfahren, daß am Isren d. M. vierzehn in verschiedenen heilen des Gebirges zu Gefangenen gemachte Jnsurgenten nach Danitiago gebracht worden sind. Es sind meistens junge Män- t, die in den Klöstern gedient und die Lehren ihrer Herren ngesogen haben. Jn wenigen Tagen wird man von der Re- ellion in Galicien nichts mehr hören, und es wird nichts davon brig bleiben, als die Anführer, die darauf bedacht sind, sich in Sicherheit zu begeben. ‘“

Am 29, Juni Morgens bemerkte man an der Hauptfront des Konsistorial-Gebäudes die mit Kränzen utngebene Jnschrift:

laß der Constitution.’ Die Behörden ließen jedoch dieselbe dgleich aus[dschen.

Man wollte heute wissen, daß es in Folge der Bewegun- zen der Karlisten unter Quilez in der Nähe von Tortosa in ieser Stadt zu ernstlichen Unruhen gekommen und mehrere Pelsonen getddtet worden seyen. | | N | General Cordova hat-am 6, Juli, bei seiner Abreise von ampelona, eine Proclamation erlassen, worin er sich über die hlechten Menschen beklagt, die, unter dem Schusze der Freiheit, Uf die Bedürfnisse und Anstrengungen der Armee spekuliren nd, statt zur Erleichterung derselben beizutragen, sich über as Unglück des Heeres freuen und seine Siege bedauern. „Ja, Mameraden““, heißt es unter Anderem in der Proclamation, „die Freunde der Unordnung und der Anarchie, die Anhän- er des Prätendenten haben sich unter uns eingeschlichen nd suchen die Schwachen zu verführen und die Unvorsichti- Pen zu überraschen, um so viele Anstrengungen, so vieles ir das Vaterland vergossene Blut, so viele der Freiheit, deren esteste Schußmauer wir sind, dargebrachte Opfer unnüß zu ma- n, Die Armee, der es bis jegt durch ihre Tapferkeit gelun-

und Silber-Waaren und den Feingehalt derselben vom 18ten) M. publizirt worden. U 0 Nürnberg, 20. Juli, Ueber das Resultat der Nürn J Fürtzer Eisenbahn liest man in dentlichen Blättern F0 des: „Die Frequenz der Bahn hat sich im zweiren Qua auf 111,124 Personen und die Einnahme auf 14,975 O4 27 Kreuzer gehoben und is noch im Wachsen, so daß sd N scheinlich für das erste Jahr cine Dividende von 16 bis 18 N ausstellen wird. Der einzige im Gebrauch stehende Spe j hat bis zur Stunde keine andeve Reparatur erforogrts H Ersezung einer der beiden Wasserpumpen , durch wel Dampfkessel gespeist wird, und der Glasröhre, welche den vid serstand im Kessel anzeigt, weil beide Gegenstände im vorg Winter, hei 15° Reaumur Kälte, zersppungen waren, 10

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gen ist, das Vaterland und die Freiheit zu {hüten , kennt seit langer Zeit ihre Pflicht, und sie hat gezeigt, was Einigkeit, Muth und Disziplin vermögen. Schande dem Elenden, der es wagen wird, sie zu verleumden; er wird sich selbst scin Urtheil sprechen, und schneller als der Bliß wird die Züchtigung seiner Verrätherei und Treulosigkeit folgen. Mit Blut und nicht mit Worten, mit Thaten und nicht mit Geschrei und Declamationen vertheidigt man die Freiheit. Der General erklärt dann noch, daß er gewisse, sowohl von ihm, als seinen Vorgängern erlassene strenge Verordnungen wieder in Krast seßen werde, und {ließt mit der Ermahnung, daß man. der Regierung, die Alles repräsentire, auch gehorchen solle.

Französische Blätter enthalten nachstehendes Schrei- ben aus Madrid vom 12. Juli: „Die Wahlen werden mor- gen beginnen. Man glaubt allgemein, daß das Resultat günstig für die Minister ausfallen wird, die ihre Hoffnung auf den Sieg der gemäßigten Partei bauen und der Königin gleiches Ver- trauen eingefldßt haben. Der Conseils-Präsident begab sich ge- stern nah La Granja, wo er in Bezug auf diesen Gegenstand eine Audienz bei der Königin hatte. Bei den Wahlen in der Hauptstadt wird es allem Anschein nah heiß zugehen, und Madrid wird wohl durch eine gleiche Anzahl von Deputirten der Bewegungs- und der gemäßigten Partei repräsentirt wer- den. Die Detail-Händler scheinen geneigt zu seyn, die Berwe- gungs-Kandidaten zu unterstüßen, aber die reicheren Eigenthü- mer und das Militair halten thnen das Gleichgewicht. -— Emis- sarien gewisser geheimer Gesellschasten beabsichtigten, während des Wahlkampfes Unruhen zu erregen, allein die Regierung ist davon in Kenntniß gesezt worden und hat strenge Vorsichts- Maßregeln getroffen, um jene Projekte zu vereiteln. Die Provinzial - Wahlen gewähren eine günstige Aussicht. Andalusien wird sich durch die Wahl gemäßigter Deputirten aus- zeichnen, und es ist eines der charafkteristischskten Zeichen der statt- gehabten Wahl - Reaction, daß Malaga entschlossen ijt, gewissen- hafce Repräsentanten zu erwählen. Selbst in Saragossa, wo das Venchmen des Generals Evariste San Miguel gebilligt wurde, scheint sih die Aussicht für die Regierung günstig zu stellen. Auch Catalonien würde sein Kontingent an Männern senden, die der gerechten Sache ergeben sind, wenn General Mina eine weniger zweideutige Stellung eingenommen hätte; doch muß man erst abwarten, wie er sich bei den Wahlen verhalten wird. Die Nachrichten aus Unter-Aragonien und Valencia lauten günstiger. Die Generale Rotten, Montes und Soria entwickeln eine große Thätigkeit. Briefen aus Cartagena vom 9ten zufolge, hat der Gouverncur jeßt über 1000 Mann unter seinem Kom- mando. Diese Macht ist hinreichend, die Ordnung zu erhalten, bis er durch die Hinrichtung der Mörder, deren Verhör bald zu Ende is, ein warnendes Beispiel gegeben hat. Die finanziellen Anordnungen werden mit großer Thätigkeit be- trieben. Die der Regierung gemachten Vorschússe haben hin- gereicht, um die dringendsten Ausgaben für die Armee zu be- streiten. Die Schaßz-Scheine werden bei Auszahlung der zweis- ten Reihe von Vorschüssen ausgegeben werden. Jm Laufe die- ses Monats sollen 40 Millionen Realen der Regierung überlie- fert werden, allein man glaubt, daß diese Summe, nach allen Abzügen, wohl bis auf 25 Millionen zusammenschmelzen wird. Die Kontrahenten laufen allerdings Gefahr, daß sie die Sanc- tion der Cortes nicht erhalten. Sollte dies der Fall seyn, #o würden natürlich die weiteren Zahlungen eingestellt werden. Man glaubt indeß allgemein, daß die Cortes die Abschließung eines Geschästes nicht mißbilligen werden, das, wenn auch drückend, doch unerläßlich war.“

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Athen, 18, Juni. (Münch. Ztg) Das mit der Leitung der Geschäfte beauftragte Regierungs - Conseil scheint des Ver- trauens Sr. Majestät sich in jeder Hinsicht wÜrdig erweisen zu wollen. Die Regierungs-Angelegenheiten werden unter der Lei- tung des Srtaats-Kanzlers, dessen Gesundheits-Verhältnisse glÜck- licherweise nichts zu wünschen übrig lassen, in ununterbrochener Ordnung und mir rühmlichem Eifer fortgeführt. So wurden in kurzer Zeit mehrere wichtige Verordnungen erlassen, und an- dere zu den Berathungen des Staatsrathes vorbereitet, welcher wegen Erkrankung einiger Mitglieder seine Sißungen aussezen mußte. Zu den erstern gehören: a) die Verordnung über die kirchlichen Besißungen, der gemäß alle in Ruinen liegende Ge- bäude der den aufgelösten Klöstern zugehörigen Kirchen und Woßhnhäu'"er unverweilt verkauft werden sollen; der Ertrag die- ser Veräußerung wird aussczließlich zur Errichtung einer Univer- sität bestimmt. Eben }o sollen die in Ruinen liegenden Pfarrk-.rchen

_‘Athens und die resp. Blaupläße der Gemeinde Äthens im Versteige-

rungówege überlassen werden ; der Ertrag dieser Verkäufe wird aus- schließlich dazu bestimmt, ‘in der Hauptstadt milde Anstalten zu errichten, und hauptsächlich zur Erbauung einer Kathedra!-Kircye oder ciner größeren Anzzhl Pfarrkirchen; jede derseiben soll an dem Mittelpunkt der vier großen Abtheilungen erbaut werden. Wenn nach Erbauung dicser Kirchen ein Ueberschuß bleibt, fo vird derselbe zur Errichtung zweier Gemeindeschulen, eincr für Knaben und einer für Mädchen, verwendet werden; b) die Ver- ordnung über die Errichtung von Handels-Kammern und eines General-Handels-Comité. Es follen nämlich in den drei Städ- ten Nauplia, Patras und Syra, wo sich zur Zeit cinige Han- delsgerichte befinden, bis zum 27. Juni Handels-Kammern er- richret werden. Auch den übrigen Städten, in denen sich ein Handelsstand von besonderer Bedeutung befindet, soll es frei stehen, die Errichtung von Handels - Kammern bei der Staats- Regierung nachzusuchen. Die Handels - Kammern, deren Mit- glieder von den ansässigen Handelsleuten aus ihrer Mitte ge- wählt werden, und die sich jo oft versammeln, als sie es für nothwendig erachten, oder von der Staats-Regierung dazu aufs- gefordert werden, sind berufen, der Staats-Regierung ihre An- sichten und Erfahrungen hinsichtlich der Handels-Jnteressen vor- zulegen, und die Ausführung der auf den Handel bezüglichen dffentlichen Arbeiten und Etgdlissements zu bewachen. Das Ge- neral-Handels-Comité, zu dem jede Handels-Kammer einen Depus- tirten abgiebt, und die Regierung nöthigenfalls noch andere erfahrene Handelsleute berufen kaun, versammelt sich, so oftes die Staats-Re- gierung für zwecbmäßig erachtet, zur Berathung der allgemeinen Handels-Jnteressen in der Hauptstadt unter dem Vorsiße des Staats- Secretairs des Junera, welcher die speziellen Bera- thungs- Gegenstände dem Comité vorzulegen hat. Doch steht dem Geneval-Comité auch die Befugniß zu, seine Ansichten und Wünsche hinsichtlich der allgemeinen Handels - Jnteressen des Landes ex proprio motu ant die Staats-Regierung zu bringen. Eine andere Verordnung tritt den Gemeinden zur Bestreitung der Gemeinde-Lasten 2 vom Hundert des Zehnten des laufen- den Jahres ab. Von den Gescß-Entwürfen, die bei dem Staatsrathe dermalen zur Berathung vorliegen, sind besonders wichtig der über Stempel-Taxe und Gewerbsteuer. Man sicht

mit jedem Tage der Erledigung dieser wichtigen Gegenstände -

im Staatsrathe entgegen, die dann sogleich in Vollzug treten sollen. Das Hypotheken-Gescß soll dieser Tage dem Staats: rathe vorgelegt werden. Der Griechische Gesandte am Petersburger Hofe, Herr M. Sukos, der sich seit geraumer Zeit hier auf Urlaub befin- det, hat die Weisung erhalten, in der kürzesten Zeit auf seinen Posten abzugehen. Der Zustand des Landes im Jnnern ist befriedigend: nur aus Messenien sind Nachrichten über dort vorgefallene Räube- reien eingegangen, zu deren Ausrottung Major Feder mit ciucr Abtheilung Mainotten dahin detaschirt wurde. An der Türkischen Gränze sind Ruhe und Sicherheit zurückgekehrt ; dagegen sollen die ausgetriebencn Räuber auf Túrkischem Boden ihr Unwesen in einer die Türkischen Bewohner höchst beunruhigenden Weise fortseßen. H Die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften Athens, die na- turhistorische und medizinische, gewinnen täglich an Ausdehnung und“Jnteresse. Die crjstere hat in ihrer Sammlung bereits schr interessante Exemplare, die durch die Thätigkeit und den Eifer ihrer Mitglieder sich in kurzem vervollständigen werden. Ueber den Standpunkt dieser Gejellschaît in Griechenland wird fol- gende Stelle aus der Rede, die der Kabinetsrath Frey in der neulichen öffentlichen Sißzung hielt, Aufschluß ertheilen: „Se. Maj. der König (dessen erhabenen Geburtstag und Regic- rungs-Uebernahme wir heute zu feiern das Glúck haben), un- ablässig bemüht, die geijtig -moralisien und materiellen Kräfte Seines Volkes und ‘Landes zu entwickeln und zu heben, haben schon bei Genehmigung der Statuten unsers Vereins einige Andeutungen hinsichtlih seiner praktischen Wirksamkeit gegeben, z. B. die allmälige Heranbildung der naturhistorischen Sammlungen gleich nothwendig für die Naturwissenschasten wie fúr die Volksbildung, insbesondere die höheren Lehr-Anstal- ten ferner die Verpflichtung des Vereins, dem Gouverne? ment als wissenschaftliches Organ bei praktischen Fragen zu dienen 2c. Inzwischen wurde auch zu Athen die Anlage cines botanischen Gartens, verbunden mit der Baum- schule, allergnädigst angeordnet und unserem Vereine zur wissenschafrlichen Benußung geöffnet. Durch die geogno|ki- he Gebirgs - Untersuchung des Landes und durch die geo- logische Suiten-Sammlung, welche schon weit vorgeschritten sind, wird der Verein sür das Mineralreich \{häßbare Anhaltspunkte benußen kdnnen; die Organisation cines auf wirth \chasttichen Grundsäßen beruhenden Forsibetriebs und die bevorstehende Be- reisung des Landes in botanischer Hinsicht müssen sür das Pflan- zenreich gleichfalls manche Ausbeute darbieten. Nicht minder wird die Errichtung der medizinischen Schulen und des ärztli- chen Vereines zur Erweiterung der Natur - Kenntnisse beitra- O

Unsere Journalistik hat sich abermals vermehrt. Außer dem „Griechischen Courrier‘, der, wenn auch nicht mit entschiede- nem Talent gcschrieben , doch an faktischen Argumenten reicher ist, als seine Kollegen, hat sich noch ein anderes politisches Jour- nal, „das wicdergeborne Gricchenland‘/, angckündigt. Auch die- ses Journal wird in Griechischer und Französischer Sprache ge- schrieben und scheint, wiewohl unabhängig, doch eine dem Gou- vernement befreundete Stellung einnchmen zu wollen. Hervor- gerufen wurde dieses Journal wahrscheinlich durch die alle Grän- zen einer vernünstigen Polemik überschreitenden Angrisse des „„Sotir‘‘, der durch seine täglich steigende ungezügelte Leiden- schaftlichkeit jeden Vernünftigen , sey er auch kein persdn!icher Freund der Angegrissenen, von sich abwenden und dice Freunde der freien Presse mit Unwillen úber die Judas - Rolle erfüllen nuß, die der Redacteur dieses Journals spielt. Solch frivoles, shlecht verdecktes Spiel mit politischen Maximen, deren A'pha und Omega der Egoismus ist, läßt sich wohl eine Zeit lang in einem Lande treiben, wo es noch an politischen, wissenschaftlich ausgebildeten Kapacitäten fehlt, die den muthwilligen Heraus- forderer mit der Waffe logischer, ernster Raisonnements beschä- men und unwirksam machen; doch hat das Griechische Volk zu v'el Tak: und richtige Beurtheilung, als daß solche Kunstgrisfe eine ernstere Bedeutung gewinnen könnte.

MELLEO

Dee Leipziger Zeitung enthält ebenfalls direkte Nachs- richten aus Mexiko, und zwar vom 15. Mai, weiche die (ge- rern erwähnte) Mittheilung, daß Ruhe und Ordnung auf die Nachricht von der Nieders1ge Santzna's in der Hauptstadt un- gestört geblieben, volllommen bestätigen. Die Leipziger Zei- tung fügt hinzu: „Es sind diese Mittheilungen für Deuc'chs- land und Sachsen insbesondere dadurch interessant, weil sie zugleich die anfänglich durch Nord - Amer kinische, dann durch Englische Zeitungen verbreiteten Gerüchte volltändig widerlegen, daz die Nachricht von oberwähntem Unfalle die Erbitterung ge- gen die in Mexiko lebenden Fremden Seitens der dortigen Ein- geborenen in cinem solchen Grade erregt hätten, um der größten Besorgniß für die Sicherheit nicht nur ihrer Personen, sondern auch ihres Eigenthums Raum zu geben. Okiger Bericht fließt aus zu sicherer Quelle, um nicht mit Gewißheit annehmen zu fönnen, daß der Berichterstatter dieses leßteren Unjtandes jeden- falls und selbst dann, wenn nur: im entferntesten zu so'chen Be- sorgnissen Veranlassung gewesen wäre, erwähnt haben würde.“ Die- von dem Hamburger Korrespondenten gegebene No- tiz, daß unterm 15. April der mit der Königl. Preuz.schen Re- gierung abgeschlossene Handels-Vertrag vou dem interimist.schen Präsidenten ratifizirt worden sey, beruht auf cinem Jrrthum, da die Auswea)selung der Ratifications: Urkunden dicses Ver- trages bereics unterm 6. Dezember 1834 stattgefunden hat. Wahrscheinlich beruht diese Noriz auf einer Verwechselung mit einem in neuerer Zeit abgeschlossenen Handels-Ve. trage zwischen Mexiko und einem anderen Europäischen Staate.

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Ratio, L E Dre S e Dae Ganzen wenig politizche Neuigke.ten von Belang. Die Opposi- tion der Preise ist mit Erfolg unterdrückt worden, und das An- sehen des Regenten befestigt sich fortwährend. Die merkwür- digste Neuigkeit ist die am 3, Mai hier stattgehabte (berei:s erwähnte) Eröffnung der beiden Kammern. Der Regent hielt an diesem Tage eine Rede, welche sich durch ihre unumwundene Sprache und das offfeue Bekenutniß der großen Mängel in un- seren gesellschaftlichen und politischen Zuständen auszeichnet. Es verdient bemerkt zu werden, daß es, hinsichtlich der Verhältnisse zum Papste, im hdchsken Grade zweifelhaft ist, ob Feijo seinen desfallsigen Vorschlag durchseßen wird, denn nach den bisherigen Aeußerungen scheint die Mehrheit einem so extremen Mittel gänzlich abgeneigt zu seyn Und wird daher auch die Bitterkeit, mit der der Regent sich ausdrückt, sehr getadelt. Diese Opposition hat auch gewiß sehr triftige Gründe fúr sich, denn nie wird ‘ein einheimisches Kollegium das Ansehn

und den Einfluß erlangen, welche der Nachfolger Petri in der

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