1836 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wesentliches sey, ohne dereu möglichsle Nachbildung sich der Ton, } des Geschenks erfreuen wollen, auch

Charafter und Geist eincs poetischen Kunstwerkes nicht reprodu- ziren läßt. Die Schwicrigfeit aber licgt merfwürdigerweise eben darin, daß die Sprache, welche heutigestags ohne Uebersezung nicht mehr verstanden werden kann, dennoch der unsrigen zu verwandt bleibt, als daß eine unbefangene Uebersezung möglich wäre. Diese Schwierigkeit ist namentlicy bedingt vom Reim und vom Maaß. Würter, welche im 13ten Jahrhundert auf einander reimten, reimeu } geht. im l9ten nicht mehr, und“wo sie es noch thun, is doch ihre Bedeu- tung so veräudert und verschoben, daß der Uebersezer sie deshalb Ueberhaupt hat sich der Accent, die Pro-

man auch Achnlichkeiten des Stoffs matischen Schriftsteller oder Erzähle mochte, das beweist cben (0 weni als weun man an der Naturx und d Warum soll deun ein poctisch

anders formen? Ware das ein Pla tische Dichter, Shakespcare, ein Plag

uicht beibehalten fann. ter, | (Ur auf Dic i E s: sodie der’ Sprache verändert, so -daß Silben, welche damals | Art der Auffassung und die Behandlung des Stoffs fommt es an, | 3% Portug. ATT/y. mäunliche Reime gaben, heutzutage Ux noch als weibliche } und in diesem Betracht wixd man der hohen Elb-Muse eine gewisse Ï a gelten fönuen, als solche aber uicht in das Maaß passen. Dieser | Originalität nicht absprechen fönnen. Aber der gewählte Stoff ist 5%, Met. 104/32 Fall kemmt unendlich oft vor, und wenn der Uebersezer dem Sinn | feinesweges leicht zu bebandeln. Eine Gräsin, Über die, erste Blü- | 19, —. Bank-Actien und Wort uicht Gewalt anthun will, so bleibt gar nichts übrig, als | the des Lebens hinaus, liebt und pflegt einen Zögling“, zwar

sich zu einer regellosen Abweichung vom Maaße zu entschließen. Die f nicht um ihu selbst zu besien, sendern ihn für eine junge gelizbte

Schwierigkeit, in moderner Sprache, denn cine buntscheckige, aus Alt | Nichte zu erziehen; aber das gicbt Anlaß zu Verwickelungen, Miß- B

und Neu gemischte, is ganz unleidlich, den alten Ton uicht verloren verstäuduissen und Mvstificatiouen, die 111 Gang des Stückes mauchem

gehen zu lass:n, bleibt dann noch eine gan; besondere. Allein alle Juschaner bedenklich vorkommen möù diese Schwierigkeiten beweisen wobl noch nicht die Unmöglichkeit ct- ner gelungeuen poetischen Uebersezung, fie sollten zunächst wöhl nur zur milderen Beurtheilung der leßteren stimmen ; noch weniger laßt sich zugeben, daß der Vertheidiger der prosaischen Uebertragung _scine Grliude durch cimzelne Mißgriffe eines poetischen Uebersezers verstärke, Mag immerhin, wie behauptet wird, z. B. Rebenstocs Versifica- tion statt des alten fräftigen Tons in dea moderner, zärtlicher Tän- delei verfallen, was folgt daraus zu Gunsten der prosaischen Ueber- fezungen? als ob man uicht auch, und es giebt sogar Beispiele, den: selben Fehler in Prosa machen könnte. Daß aber Símrocks, in Be- tracht der Schwierigkeiten, gewiß gelungene Arbeit an Emphafe leide und sich „erhabener Redensarten vou Hochgefühlen und Thatendrang“ bediene, i ungegründet, wenn sie auch nicht überall die Einfachheit des Originals haben mag. : : . Gewiß ist cine prosaische Ucbersezung überall 1 Vortheil , ste , hat es leichter, und doch ist auch sic nicht ohne Mißlichfeit, } chen und in denn wie man dort häufig zu Abweichungen genöthigt ist, um den Reim zu erlaugen, so muß man hier wiederum avdweichen, um ihn zu vernieiden. Daß auch bei der gelungensten prosaischen Bearbci- i \ nt 11 | : tung dex Eindrucf geringer scyn wird, liegt in der Natur der Sache; | Herzen freuen. Hier ist nicht die F uun scheiut cs aber auch Dinge zu geben, welche bei der Umschmel- stischen Scherzes mit diefen Werken zung in Prosa sogar thr Verständniß verlieren. Dahin gehört alles, | Abbild des wirklichen Lebens hon was im Original dem Vers zu Liebe geschehen ist, theils gewisss Füllverse und Flicfreime, daun aber auch alle die Schönhei- ien, welche wesentlich mit ihrer Stelle im Verse zusammenhäugen, V. die häufigeu Interjectionen und prophetischeu Hindeutungenu în der Schlußzeile der Strophe. Bei diesem Stand der Dinge wer- oden, um das wenigste zu sagen, wohl! die poetischen Uebersegungen noch neben den prosaishen fortbeftehen konnen. Da legteren cine wörtlichere Treue möglich is, so fönnten sie vielleicht besouders dies nen, um nebeu dem Original gebraucht, dessen Verständniß zu er- leichtern ; alsdann aber würden sie noch mehr entweder allen ästheti- schen Ansprüchen entsagen und selbst dem Reim uicht lnger aus- weichen dürfen, oder auch, wie Goethe will, mit Auslasfiüg alles Füllen- den, sich bloß an den Kern halten müssen, #0 daß dieser zu „dem was chenden, von feinem Versgeläute eingeschläferten Zuhörer und dc}sen Einbildungsfraft“ mit ganzer Gewalt spräche. Die vorliegende Ueber- tragung aber hat hier cine gewisse Mitte erstrebt. Verglichen uit der früheren Gestalt hat sie reichliche Nachbesserungen erfahren uud

einem Hellduufe! erscheinen follen,-ja 0 teresse au der Handlung geschmälert

Erachtens hat nun die Dichterin d heit, die man ihrem Geschlecht als und cinem Geschmack ausgcfuhrt, der aber zugleich feinsten gesellschzftlich

d:m Verlust des realen Werths de lichen Gefühls erworben uud zu

der Form wie in

wartetes uus augenscheinlich gezeigt

blifums zu deu dramatischen Spiele lassen durch die neuen Französische

verlangt, ihre Zuflucht nehmen zu 1

schauer geschrieben. Und wenn nmuz1/

verförpert wird,

baren Nachiirkung.

Werth des Geschenks begleiten müssen. Der f gewählt, is wiederum nicht vou der gewöhnlichen Art, und wenn

g für ein unrechtmäßiges Plagium,

schon in Form gebracht haben, nicht wieder als Sioffff nehmen und

Futention der Verfasserin überall durchsichtig sevn, sondern vielmehr in Hand, die dem geübtesten Mann Ehre luachen würde, mit ciner Zart-

diese Feinheit muß darun so hoc) geschäßt werden, weil sie nicht mit

geschlisfenhcit verschnuizt und verspikt worden ist. spiele von der Beschaffenhcit in Gebalt urd Form , wie das vorlie: gende und fast alle frühere dieser hohen Dame mit den an Gehalt vollfräftigen bessern Euglischen und der au Gehalt eben nicht rets

alt - Franzbsischen, sogenannten feinen Komödie vergleicht, so muß - 1 M "i 1 g 9 Îl « r ad 4

uan si in der That über das Gi, das dem Dentschen Thea- ter durch die Gunst und den Fleiß der Dichterin widerfahren is, vou

ausgeführt worden, sondern ob uicht etwas sehr Gutes, faum Er-

den und sterbenden Vaudevilles, ohne, wenn sie fräftigere Nahrung

an Kühnheit der Satyre und an scharfem Wiß reichen, aber das zar- tere Gefühl der Zuschauer so wenig \chonenden Stücken, daß man beinabe glauben muß, sie seven, wie die des Aristophanes, nur für männliche Zu-

henden Lustspiel der Fall is, der Gedanfe der Dichterin so schön namentlih in deu Personen dex ihrer Nichte, und auch in allen anderen Nollen so fafilich als leben- dig vorgetragen wird, so kaun cs au der momentanen Lebhaftigkeit des Beifalls nicht fehlen, aber hoffentlich auch nicht an der feucht-

59/4. / Loose zu 590 Fl Prüm. - Sch. 62!

mit ein paar Worten über den Der Stoff, den sie diesmal

in den Produften anderer dra- r finden oder sogar nachweisen Bank - Actien em Leben selbst cinen Raub be- | do. 3% 46/2 er Kopf dasjenige, was Andere gium, so is der reichste draua- \grias. Rur auf die verschiedene

compt. 80. 45. Rente 3534.

5%, Rente pr. compt. 109. 20. tin, cour. 80. 60. Paxsive 1074. Neue Ausg. Sch. Ausg, Sch, 12

1147/4. 1145/4. Loose zu 100 Fl. 2174. 4. do. 4% Anl, 101. Br. Hamburg, 9. August.

1351. 1349. Engl. Russ. 106. 5% Port,

Neue Anl. 345.

Paris, 5. August. tin cour, 109. 35. 3%, 5% Neap. 109. 60. 9 S

Wien, 6 August. 1004, 3% 75/32 Neue Anl. —.

214%

gen, gewiß auch uicht nach der

erer Den 11, August 1846.

Amtlicher Fands- und Geld-Cours-Zettel,

hue dies Helldunfel würde das In- p Unsers d

Pr. Cour. zl ÞPr. Cour.

Brief. | Geld.

und gefchwächt werden. icse Aufgabe mit ciner so festen | St.-Seunil-Seu. |4 Pr, Eazl. Obl 30.4 PräniSch.d.Beeh|— Kurm.O0bl,91.1.C. Nin. Iut.Sch. do. Berl. Stadt - ObI. Köuigsb. do.

Vorzug wird zugestehen müssen, : 4 4 4 Elbinger do. |fi 4 4

nur die Frucht der geistreichsten en Bildung seyn fann, Deun

r Dinge und des rein mensch- einer lebensarmen , leeren Ab- Wenn man Lüst- } Paus. do. fu Th. Westpr Pfaudbr.

Grofsh. Pos. do |

T, [1017/4 [Ostpr. Pfandbr. |4 E - 1013/4 | 10074 JPoum. do, I 101 6627/1»! 021/ afKur-u. Neum. do. 44 , j 1004 102, | 10134 | do. do. do 38 99/8 | 102! / _— Schlesische do. | é Es 106/ 102, | 102 1/7 JRüekst. C. uud Z.

Sch. d. K. u.N.\_| 87 _ —— Gold al marco |— 216! 213 44 —— Neue Ducaten |— 183%, m 103 1/5 _— Friedrichs’dor |— 13?/; u 104!/, [Disconto E À | )

"e h T, der Mode vorübergegaugene11, Wechsel-Cours. Bir u Auhisterdatß «e ooo oooooo 250 Fl. Kurs s Ld S 250 F1. 2 Mt. 1 1 ü C 6 Mk. K - rage, ob der Feeund des phauta: Drs 300 Mk Urs 150! N O (N 1 Na A E S S 300 Mk, 2 Mt. /s zufricden sevn wird, noch ob das 6 23 6 Die U o E e Aae P OA e aat Se : Se B Mt =D /8 A i B C E 300 Fr. 2 Mt. 80! S di ; N 'i E Fl. 2 dlt. N Dadidie dee Mie 00 Xr 150 Fl a n n I SA U 150 Fl. 2 Mt, n sich nicht braucht abfinden zu 991/ A A 100 Tul. 2 Me. /12 A A Leipzig «+000 S 100 Thl. 8 Tage n "T S Fcaukfurt a. M. WZ. „oe 150 Fi. 2 Me. 102 nüssen L den derben Englischen, Petersburg « ae o o ooo 60s 100 Rbl 3 Woch.

wie es bei diesem in Rede |te-

Gräfin und

stein's Tod, Tr

—_—

wird hoffentlich noch ferner der unvergleichlichen Dichtung uens BVer- ehrer erwerben helfeu. E ;

Nur noch einer Sache wegen is mit dem Verfasser zu r:hten, námlich, wenú er (S. XX|[.) zuversichtlich sagt: „daß Hel nrich von Ofterdiugen dex Verfasser sev/ wird jetzt wohl allgemein an- genommen.“ Dies muß durchaus bestritten werden. Auch bleibt es nnerflärt, wie der Ueberseyer scine Ansicht vou cinem bestimmten Berfasser mit dec von dem volfspoctischen Ursprung vercinigen will, 1 welcher er sich gleichzeitig befennt. Da er zu einew größern Publi-

Nachmittags 2 Uhr.

1836. 10. August.

Morgens 6 Uhr.

Luftdruck .... | 338,06‘ Par. Luftwärme... [4+ 9,79 R.

Meteorologische Beobachtung.

337,88 Yar. |338,33// Par. | Quellwärme T50N. —+ 16:9 O H. E 9209 R.

Freitag, 1 Nach einmaliger

10 Uhr. Beobachtung-

i

| Abends |

Sonntag, Flußwärme 1519 R.

Vodenwärme 13,1 9 K,

: \ { Thaupunkt. | 7,99 R. 6,59 R. 7,59 R. knm redet, hätte er, bei der oft beflagten Wortlargheit der Gelehr- | Hy i Rd s N | Tui E E N » L b D ; Dunftsättizung| 8 eCt. | 45 pEt. 4 pEt. f yusdü 0117“ Rh vell’s ten voin Fach), um so weniger zurücthaltend scyn sollen. Gr. S B (5 BEN An usdünslung 0 117“Rh. | well s. É N R ah Niederschlag 0. Montag, Sanchuniagat ho n, j Wolkenzug. -+ | N. Nactkälte 4-889 R. oder : Das neueste Blatt des ju London erscheinenden Athenäuum Sagedmittel! 338,00: Patl,s 4511,09N... 47,39 R... 62 pCt,

meldet , daß mau von dort aus anf die in Deutschen B'ättern mit-

ter zu Wien:

ctheilten Nachrichten über die Auffindung des Sanchunitaihon eine Aufrage in Porto veranlaßt babe, uud daß nunmchr die Autwort eingegaugen sev, es scyen die genauesten Nachforschungen sowohl bei ailen Negieruugs-, als bei den Kloster - Behörden von Portugal an- Amaterdanin gestellt worden; nirgends aber habe sich auch nur einc Spur Nieder). wirkl, Schuld 5614, gezeigt, daß eiuc Handschrift, wie die von Hannover aus | 2227/5 5% Span. 365%. angekündigte, aufgefunden wordeu c y. 13/4. Péétus SErHSch N ADtwerpen Ausg. Sch, —.

Auswüärtig

Die dramatische Muse an dem an Natur- nnd Kunst-Schönhei- Paszive 12. ten reizendsten Orte des Elb -Gestad2s hat uns abermals mit einer

G 1b: bescheuft, die wir, wenn wir uns nicht wie gute Kinder blos

Oesterr. 5% Met. 104/46. 10

Pacsive 1154, Ausg. Schuld

Frankfurt a. M.. 8. August.

N

e Börsen.

»„ 6. August

5%, do. 10314. Kanz - Bül, Zinsì. In. —. Oesterr. Met, 1007/4. 5. August.

Zins). 13. Neue Avnl. 36?4.

*a9l/ 0/ 2/2 /0

315/60: L D 100. 99/2

Königliche Schauspiele.

Freitag, 12, August. l lerin, Oper in 3 Avth., mit Tanz, Musik von Bellini. Sonnabend,

Der Bauer als Millionair. ten, von F. Raimund. (Herr Weiß, vom Leopoldstädter Y

Jm Opernhause: Die Nacht

13. Augusk. Im Schauspielhause: Wi auerspiel in 5 Abth., von Schiller.

e Königstädtisches Theater.

) Zu ebener Erde und erster Si oder: Launen des Glückes. Lokal-Posse mit Gesang in 3 At

von J. Nestroy. j i Sonnabend den 13ten wird diese Vorstellung wiederhol

2, ‘August.

14. August. Zum erstenmale wiederholt:

Pariser Taugenichts. Lustspiel în 4 Akten, frei nach dem zösischen, von Pr. Karl Töpfer. BVc Drama in 1 Aft, von A. Cosmar.

Vorder: Die Tochter C

Das Mádchen aus der Feent

15, August. Zauber-Mährchen in è

Fortunatus Wurzel, als zweite Gastrolle.)

Redacteur Ld. Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayti

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P U E E U 7 C E E E

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Allgemeiner

B è faniitma ch ungen. Den am Erscheinen behinderten Personen werden

die Justiz-Kommissarien Stegemann und Bodstein Nothwendiger Verkauf.

zu Neu-Ruppin

Stadtgericht zu Berlin, den 9, Juli 1836. als Bevollmächtigte in Vorschlag gebracht.

Das in der großen Franffurterstcaße Nr. 99 bele-| Neustadt an der Dosse/ den 5. Mai 1836. gene Grundk der verehelichten Neubeck, gebor Königl. Preuß. Fusiiz- Amt

nen Schéßec, taxirt zu 7944 Thlr. 10 sgr. 75 pf soll

am 17. rz 1837, Vormittags 11 Uhr, | an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Die Einldsung der bis Johanni 1836 fälligen Hypothekenschein sind in der Registratue einzusehen. Zins-Coupons Dsipreußischer Pfandbriefe findet vom Die unbekannten Real-Prätendenten werden zu-|2. August bis 3. September e., Vormittags von 9 bis gleich hierdurch dfffentlich vorgeladen. 12 Uhr - in der neuen Schdnhausecrcaße Ne. 9 statt. e Die Ausreichung der neuen Couponsbogen erfolgt

erst vom 4. September ab. Nothwendiger Verkauf. Beclin, den 8. August 1836. : Stadtgericht zu Berlin, den 21. Fuli 1835. Königl. Oftpreuß. General - Landschafts- Das hierselv in der Kdpnick erstraße Nr. 128 be Agentur. legene Grundüüik des Viehmäster Johann George F. W. Behrendt. Hanuemäann, tatict zu 17,122 Thlr. 27 sgr. 2 pf, soll —— Schuldenhalber Güter-Verkaguf. am 17. März 1837, Vormittags 11 Uhr, Das der Wesipreußischen Landschaft gehörige, 8 Meli- an der Gerichtsîelle subhastirt werden.“ Tage und\len von Bromberg und 2 Meilen von Jnowraclav Hypothekenschein siad in der Registratur einzusehen. belegene adelige Gut Pieranie soll im Wege der dentlichen Licitation an den Meistbietenden verkauft j j werden, zu welchem Behufe wir den Termin auf Edictal-Citation. den 19. September c., Nachm. um 4 Uhr, Ueber den Nachlaß des am 27. Dezember 1835 ver- im Geschäfts - Lokale der unterzeichneten Direction storbenen Bauern und Gerichtsshdppen Andreas Fritze anberaumt haben. Kauflustige werden dazu mit dem zu Dreeh if durch die Verfügung vom heutigen Tage Bemerken eingeladen, daß vor dec Zulassung zum der erbschaftliche Liquidations: Prozeß erdfuct. [Gebote eine Caution von 1000 Thlrn. baar odex in Zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche Pfandbriefen oder inländischen auf jeden Fnhavec sämmtlicher Gläubiger haven wir einein Termin auf lautenden Staatspapieren deponirt werden muß. Der den 7. Oktober c., Vormtttags 10-Uhr, |Taxwerth des Guts it bei der im Fahre 1826 auf- auf der Gerichtsstube zu Dreeß [genommenen landschaftlichen Taxe auf 21,848 Thir. anberaumt, zu welchem wir dieselben mit der Auflage: 13 sgr 2 pf. ermittelt, und es kdnneti sowohl die Tax- die úber ihre Forderungen svrechenden Urkunden Akten, als die Verkaufs-Bedingungen jederzeit wäh- und Beweismittel mit zur Stelle zu brtngen,- [rend der Dienstäunden bet uns eingesehen werden. und unter dee Warnung hierdurch vorladen : Bromberg, den 24. Mai 1836. daß fe bei ihrem Richterscheinen aller ihrer ctwa: Königl. Westpreuß. Landschafts-Direction.

nigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige , was nach ‘Befrte- digung der sich meldenden (Gläubiger noch übrig

Gericht der Herrschaft Droyßig.

Anzeiger für die Preußif

rige Gut, daselbst unter 4. des Brandkatasters, auf 5694] Thlr. 5 sgr. geschäßt, soll an Gerichtsstelle zu Drovßig den 31. Fanuar 1837, Morgens 11 uhr, Schulden halber dfentlich verkauft werden. Die Schäßungs - Urkunde liegt in der Negisirgatur des Gerichts zur Einsicht vercit.

Dampf- Packete Fahre zwischen St. Petersburg und Lübeck.

Die Fahrt der drei privilegi:ten shônen und gro- ßen Dampischiffe: Alexandra, Capitain F C. Diets, Nicolay 1, Capitain N W. Stahl, und Naslednif, Capitain G. D. Boß, beginnt in diesem Jahre am Sonnabend den 14. Mai uad endigt am Sonnabend den 29. Oftober. Feden Sonnabend geht ein Schif von iedem der beiden Plätze ab.

Dée Preise der Passage und die Fracht für Con-

gen Jahre. :

Dîe Ein- und Ausschiffung geschieht in Cronsiadt und Travemünde. Die Abfahrt von Travemünde findet um 3 Uhr Nachmittags statt.

Anmeldungen geschehen in Lübeck im Comptoir dec Dampfschissfahrts- Gesellschaft.

Literarishe Anzeigen. Fm Verlags-Büreau in Adorf ist so eben er- hienen und durch die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplaß Nr 2, zu haven: Militair-Conversationus- Lerxifon. VBear- beitet von mehreren Deutschen Offizieren , redi- giet und herausgegeben von H. E. W. von der ¿h e. dr Band. 33 Heft Gr. 8vo. Broschirt. Druckp. 2 Thle , Velinp. 2 Thir. (Preis für Band 1— V. 1. 2.3, Drudtp. 91 Thle , Velinp. 125 Thlr ) Zur Einpfehlung dieses mit Wohlwollen aufgenom- menen und in der Militair- Literatur einzig daste-

Das dem Gutsbesißer Stôckel zu Nudelsdorf gehd-

blcibt, verwiesen werden sollen.

chen Staaten.

tanten und Güter sind die nämlichen wie im vori- |.

lússiger, als die gerechte Kritik scinen großen} läng anerkannt hat. Das Ganze wird aus | den bestehen, die im Jahre 1837 vollständig d nen seyn dürften.

-—.

“Ja allen Buchhandlungen is vorräthig eit füdrlicher Prospectus und Subscription! zu folgendem hdchst wichtigen Unternehmen, )! unserm Verlage erscheinen wird:

Die vier und zwanzig Bücher

der heiligen Schrift eder Bibel für

Nach dem masoretischen Text. Unter der Redaction von De. Zunz- überseßt von

; Stereotypirt.

Berlin, im Juli 1836.

Runkelrüben-Zudcker-Fabricatio!

Bei Wilh. Gottl Korn in Breslau ers

beachtende Schriften und sind fortwährend zu voigteiplaß Ne. 1:

Zucker - Fabrication anwendbaren Runkel

und zur vortheilhasten Gewinnung des 3 aus denselben. 86a. Breslau 18083. |

Auflage. 8rò. Breslau 1813

Hinsicht dargestellt. 8vo. Breslau 18 10.

henden Werkes etwas zu sagen, ist wohl um so Úber-

Achard, F C, Anleitung zum Anbau d

Briet. | Gel

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Vera cT t

S. Arnhcim, Dr. Fulius Fürst, Dr. M. S Veit & Con!

sit chon in früheren Fahren folgende noch jeht s

in der Nauk schen Buchhandlung in Berlti!/ *

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Die Zucker- und Syrup - Fabricati®! Runkelrüben, als ein mit Vortheil auszu der Nebenzweig des dkonomischen E) Mit 5 Kupfertafeln. 2te yerbesserte und N Utirten-Stelle auf.

Kovpy, Frhr. v., die Runkelrüben-Zu-cket-F cation, in dkonomisch- und staatswirth schaf!

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1%, 25'/, Be. Bank-Actien 1633. 1631. Partial-ObL 140, h, :

P . Po!n. Loose 65 U

59/, Span. Aul. 3554. 35%. 21/,% Holl. 5516: 55.

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Allgemeine

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Sonnabend den 1Z3ten August

E E I IRL A: L 2E K H E ag E TE E N TOE E E O P T A E T E T I L T A q _ A PRT Va z N 0.1 U 5 n a y R E B A R A TERA I A A A L A G R E D T R L ANEIT O S A ELR T: A E E D 1 i

(aats- Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten. Loni des Tage

Berlin, den’ 13, August i836,

Seine Majestät der König sind gestern von Tepliß jigekchrt.

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Im Bezirke des Königl. Konsistoriunis

Ì der Provinz Brandenburg is der bisherige Ober -Pfar- und Superintendent Schulße in Müncheberg zum Ober- erer und Superintendenten zu Königsberg in der Neumark, der Predigtamté-Kandidat Friedrich Wilhelm Eduard stnann zum Substituten und Nachfolger des emeritirten n Hausvoigtei-Predigers, Konsistorial-Rath Cosmar, in Ber- ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant Chef des großen Generalstabes, Rühle von Lilicustern, Pestphalen.

Der Kaiserl. Russische Gesandte am Rômischen Hofe, Graf Gurie f, von Dresden.

Der Großherzogl. Mecklenburg: Sch, werinsche General-Ma- on Kamps, von Karlsbad.

[I Meitungs-Nachrichten.

Uno / O Paris, 6. Aug. Der König hat von dem Großherzoge Mecklenburg - Streliz ein Glückwünschungs -Schreiben em- Mgen. Der König von Neapel traf gestern Vormittags um 11 Uhr Begleitung des Prinzen von Salerno in Paris ein. (Es } demnach in der gestrigen Meldung des „Journal de Paris“, der König an demsclben Tage um 9 Uhr von Mek abge- sey, cin Jrrthum liegen, den das genannte Journal indeß t berichtigt.) Die Equipagen des Königs der Franzosen en Se. Sicilianische Majestät in Raincy erwartet, wohin auch der Herzog von Orleans zum Empfang seines Erlauch- Vetters begeben hatte. Se. Maj. und Jhre Königl. Hoh. gen von dort aus den Weg durch die Vorstadt St. Martin die Rue de la Paix und die Allee der Elysäischen Felder nach illy ein. Hier empfingen der König und die Königin die n Reisenden; der König von Neapel warf sich in die Arme rErlauchten Tante, die er seit scinen Kinderjahren nicht wieder- hen hatte, und drückte ihr mit tiefer Rührung die Empfin- gen aus, von denen er in diesem Augenbli des Wiederse- j ergriffen war. Um 3 Uhr machten die hohen Gäste mit ganzen Königl. Familie eine Wasserfahrt auf der Seine von ily bis Suresnes. Abends beehrten der König von Nea- der Prinz von. Salerno und die Herzöge von Orleans und Nemours die Oper mit ihrer Gegenwart. Heute Mor- begleitete der Herzog von Orleans den König von Neapel dem Palais-Royal, um ihm die für ihn in Bereitschaft kten Zimmer zu zeigen. Man hat- dem Könige die Wahl sen, das Palais-Royal oder den Pavillon Marsan in den rieen zu bewohnen; er soll sich für leßteren entschieden

n.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Mehrere Journale bteiben dir Behauptung, daß am 15. Aug. cine große Revue statt- 1 werde. Es scheint indeß gewiß, daß cin Theil des Mi- riums sich dieser Revue widersezt und seine Entlassung cin- en will, falls dieselbe stattfindet.“ i Heute früh fand eine Versammlung der Juli-Ritter in dem en Saale des Prado statt; der Zwecê derjelben foll die Bil- ß ciner philanthropischen Gesellschaft gewesen jeyn; da aber geschmäßige Erlaubniß von der Behörde nicht eingeholt wor- war, so fanden sich zwei Polizei-Kommissarien cin, die der Ver- lung andeuteten, sih zu trennen. Dies geschah auch so- y A Juli-Ritter vertagten ihre Berathungen auf den

A

Seit einigen Abenden finden in mehreren besuchten Sträßen Paris mörderische Ueverfälle statt. Gestern Abend sind fast lümlichen Stunde an verschiedenen Stellen drei namhaste nen überfallen, verwundet und beraubt worden. Die hie- | Blätter schreiben diese Frevelthaten der Sorglosigkeit der iei zu, deren Aufmerksamkeit fast zu sehr durch die politischen \sorschungen absorbirt werde.

Wie wenig die vor das Zuchtpolizeigericht als Theilnehmer èt sogenannten Pulver - Verschwörung gestellten Personen M ihrer Richter fürchten, geht schon aus folgendem f hervor. Vorgestern am Ende der Sißung gelang es

der Verhafteten, Namens Deligny, sich unter diejenigen eflagten zu mischen, die gegen Caution auf freien Fuß ge- d A sind, und auf diese Weise zu entfommen. Er Le er sogleich dem Präsidenten des Gerichts, daß er sich o Tage bei Erdssnung der Sißung freiwillig wieder e und wirklich fand er sich auch gestern pünktlich A 2agle ein und ließ sich unter dem Gelächter der D en auf der Bank der Angeklagten nieder. ¡Der General-Prokurator Martin liegt gefährlich krank da-

err Voyer d'Argenson tritt als Kandidat zu der durch die erung des Herrn Felix Real zum Staatsrath erledigten

“A Messager enthält Folgendes: „Die von dem Gene- igeaud gemachten Gefanzenen werden, wie es heißt, bald j essen. Man versichert uns, daß die Regierung beab-

, sie vor den Truppen der hiesigen Garnison bei einer

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großen Revue zur Schau ausstellen und sie dann nach dem La- ger von Compiegne zu senden.‘ (?)

E In Bezug auf die Sendung des Herrn Bois-le-Comte nach Madrid äußert sich das Journal du Commerce folgender- inaßen: „Wie geht es zu, daß Herr von Rayneval, den man allgemein für cinen Verfechter der Intervention hält, gerade in dein Augenblicke abberufen wird, wo man glauben sollte, daß cine Antervention unerläßlich wird? Wie konnte gestern noch ein Journal als eine Thatsache anführen, daß Hery von Ray- neval nur deshalb abberufen würde, weil er entschieden auf cine Intervention dringe? Also so lange es sich darum handelte, Zeit zu gewinnen, für Rechnung von ganz Europa gegen den demoëratische? Geist zu kämpfen und dabei dem Quadrupel : Al- lianz- Traktat einen Anschein von Ausführung zu geben, verließ Herr von Rayneval Madrid nicht, Aber jet, wo die Sache der Königin ernsthaster von den Karlisten , als von den Exaltados bedroht wird, durch wen ersegzt man jelzt Herrn von Rayneval? Herr Bois-le-Comte hat seine consti- cutionnelle Bildung in St. Petersburg und später auch, in Ma- drid zur Zeit Ferdinand's VI!. erhalten, Unter dem Ministerium Polignac wurde Herr Bois - le - Comte Chef der ersten Abthei- lung im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Er ward beständig von dem Minister zu Rathe gezogen, der ein übrigens wohl begründetes Vertrauen in die speziellen Kenntnisse dieses Diplomaten selte. In den Jahren 1829 und 1830 übte Herr Bois - le - Comte einen schr bedeutenden Einfluß auf un- sere auswärtige Politik aus. Wir wissen sehr wohl, daß. Herr Bois - le - Comte kein politischer Enthusiast ist; er würde lacheu, wenn man ihn fragte, ob er die Königin oder Don Carlos vol- zôge. Dieser e I R immer dasjenige vor, was existirt; dennoch liebt er das noch mehr, was existiren wird. Nach sei- nen früheren politischen Ansichten aber muß er die Sache des Don Carlos mit weit günstigeren Blicken betrachten, als die der Königin. Wenn der Zustand der Königin keine Besorgnisse einflôßte, wenn ihre Macht fest begründet wäre, so würde uns die Ernennung des Heren Bois - le - Comte weniger in Erstau- nen seen. Aber wie ist z. B. dieser Mann der Polignacschen Politik, der von der Nochwendigkeit einer Allianz mit dem Norden durchdrungen ist, geeignet, den Quadrupel - Allianz- Traktat aufrecht zu halten? Soll er denselben zerstdren, so be- greifen wir scine Ernennung vollkommen; dann ist in der mi- steriellen Politik Alles logisch.‘/

Im Journal de Paris liest man: „Es wird gemel- det, daß am 26. Juli in Malaga ernste Unrußen ausgebrochen sind. Man hat noch keine Details.‘ Das Journal des Dóbats fúgt hinzu: „Es heißt, daß die exaltirte Partei in Malaga sich der Stadt bemeistert hat, daß der Gouverneur und der Militair - Kommandant ermordet worden sind, und daß die übrigens nicht sehr zahlreiche Garnison zu den Empdörern úber- gegangen ist. Man versichert au, daß in Saragossa die Constitution von 1812 ohne Widerstand proklamirt worden sey.“

Der Phare de Bayonne vom 2en d. meldet: „Die Milizen von Alcoriza (Aragonien) sind dem Beispiel derer von Figueras gefolgt, sie haben ¿hren Commandeur ermordet, und um sh der verdienten Strafe zu entziehen, haben sie ihre Fah- nen verlassen und fich den Karlisten angeschlossen.“

Ueber die Expedition des General Gomez verlautet heute nichts Neues, und man neigt sich allgemein zu der Vermuthung, daß von dem, was von beiden" Seiten über jene Expcedi- tion publizirt worden is, viel erfunden seyn mag. Von dem vor zwei Tagen von dem „Journal de Paris‘/ verkündeten gro- ßen Siege des General Bernelle sprechen die Gränz - Journale noch nicht. Dagegen heißt es in einem Schreiben aus Ba- youne vom 2ten d.: „Der General Villareal, plöblich seine Dispositionen ändernd, hat sich am 29. Juli aus der Umgegend von Vittoria fort nach dem Borunda-Thale zu gewendet. Man glaubt, daß diese Bewegung mit den Streitkräften des General Garcia kombinirt ist, um Puente la Reyaua anzugreifen.“

Das Gerúcht, day der General Bugeaud an der Spiße eines bedeutenden Húülfs- Corps in Spanien einrücken würde, hat an der heutigen Börse den sehr ungünstigen Nachrichten aus Malaga und Saragossa cinigermaßen entgegengewirêt, und die Spanischen Papiere, die man heute einem neuen bedeuten- den Fall ausgesekt glaudte, haben sich auf 35!/, erhalten. Die Nachricht des „Journal des Débats‘, daß ia Saragossa die Constitution von 1812 profiamirt worden sey, fand úÚbrigens auch nicht viel Glauben, da die neuesten Briefe von jener Stadt,

nter dem Datum des 31. Juli, nichts von einem solchen Er- eignisse erwähnen. |

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 2. August. (Nachtrag.) Nachdem Sir R. Peel durch die von dem Sprecher geäußerte Ansicht (\. das vor- gestrige Blatt der St. Ztg.) die von Lord J. Russell angeregte Frage, ob nicht das Oberhaus durch die Umgestaltung der Jr- ländischen Zehnten-Bill, als einer Bill, die eine Geldbewilligung involvire, die Privilegien des Unterhauses verlezt habe, fúr be- seitigt hielt, weil die Lords in Bezug auf jene Geldbewilligung aus dem fonsolidirten Fonds keine Aenderung vorgenoinmen, sondern die betreffende Klausel nebst ihren Bedingungen ganz aus der Vill fortgelassen hätten, wobei es der Sprecher je- doch als zweifelhaft hingestellt hatte, os das Oberhaus be- rechtigt sey, an einer mit Geld - Bewilligungen in Ver- bindung stehenden Bill überhaupt irgend etwas zu án- dern, da die Klauseln einer solhen Bill einandec gegenseitig bedingten, ging er (wie shon erwähnt) auf den eigentlichen Inhalt der Maßregel selbst über. Er suchte nachzuweisen, daß eine Reduction der Zehnten um 25 pCt. genügen werde, da es nur darauf anfomme, den Grundbesißern eine Vergütigung für die Ueberuahme der Grundrente zu ertheilen, welche nun un- mittelbar auf ihrem Grund und Boden haften werde, während sie bisher in der Gestalt von Zehnten durch den gerade im Be- des Landes befindlichen Pächter entrichtet worden sey. „Aber

man hat uns gesagt‘, bemerkte der Redner hierbei, „wir hätten durch die Einwilligung in diesen Abzug von dem Zehnten schon sehr viel zugestanden, indem darin das große Prinzip liege, daß der Kirche in Jrland zu Gunsten der Grundbesißer etwas ent- zogen werden dürfe, und es sey daher ungereimt von uns, wenn wir uns dessenungeachtet weigern wollten, der Kirche zu allges meinen Unterrichts - Zwecken etwas entziehen zu lassen. Wir willigen ja aber in den Abzug der 25 pCt. nicht als in einE Veräußerung von Kirchen - Eigenthum, sondern nur ais in eine

| billige Entschädigung für die Uevernahme der Verpflichtung, den

Zehnten als Grundrente zu zahlen. Dies ist keine Veräußerung von Kirchen-Eigenthum zu weltlihen Zwecken. Der einzige Grund, weshalb wir dies bewilligten, ist der, daß, wenn ‘Personen eine Verpflichtung aufgebürdet wird, der sie bisher nicht unterlagen, man ihneu billiger Weise súr die Gefahr, der sie sich dabei un- terziehen, eine Eutschädigung zugestehen muß; und daß diese Entschädigung von der Kirche ausgehen muß, ist auch natürlich, weil sie die dabei zunächst interessirte ‘Partei ist und man die Einsammlung ihrer Einkünfte durh jene Uebertragung mehr ge- sichert zu haben glaubt.’ (Hört, hört!) Er behauptete ferner, daß das Minimum des Gehalts der Pfarrer, auf 300 Pfo. bestimmt, um so weniger eine Verminderung erleiden dürfe, als zugleich eine allgemeine Reduction aller Pfarr-Einkünste in den Kirchspielen auf dem Lande stattfinden folle, in denen weniger als hundert Gemeindeglieder stud, und deren Pfarrer cin hdhe- ves Gehalt als 500 Pfd. beziehen. Billig scy cs dann, daß der Ueberschuß, der durch diese Reductionen herbeigeführt werde, zunächst auf Erbauung von Pfarrhäusera verwandt werden solle, da von den 1250 Pfarrstellen in Jrland nur 850 mit Pfarr- häusern versehen seyen. „Der edle Lord ““, fuhr der Redner sort, „weist auf die Verzweiflung hin, in die der arme Jrlän- dische Pächter gerathen müsse, wenn er erführe, daß cia Theil der Einkünfte seines Kirchspiels zur besseren Dotirung eincs anderen entfernten Kirchspiels des Königreichs verwendet werden solle, und der edle Lord scheint anzunehmen, daß die amendirte Bill den Kommiffarien die Befugniß ertheile, überall, wo die protestantische Bevölkerung ciues Kirchspiels mehr als 19000 Seelen betrage, dasselbe in zwei Pfarreien zu scheiden und einer jeden ein be- sonderes Einkommen zuzuweisen; in diesem Punkt befindet sich der edie Lord aber im Sin. Es wundert mich indeß, von dem edlen Lord, als dem Urheber der Englischen Kirchen- Bill, diesen Einwand gegen die Vertheilung der kirchlichen Einkünfte machen zu hôren, denn ich glaube in der That, der edle Lord har mit Hinsicht auf die Englische Kirchen-Bill eben jene Be: stimmung getrossen. (Hört, hört!) Jeh glaube, er har sich bei dieser Bill füx berechtiat gehalten, wenn er ein Einkemmen vorfand, das für die dafür zu leistenden Pflichten zu hoch schien, den Betrag desselben zu vermindern und den Ueberschuß zur besseren Ausstattung kleinerer Pfarren zu verwenden; ich hätte daher nicht geglaubt, daß der edle Lord gegen die Jrländische Kirchen : Vill diejelben Einwürfe machen würde, die er zurück- wies, als sie gegen die Englische Kirchen-Bill crhoben wurden.“ (Hört! und Gelächter.) Die Auslassung der Klausel, durch welche 50,000 Pfd. für den Unterricht des Jrländischen Volkes bewilligt werden, wollte Sir R. Peel durch die Besorgniß der Lords erklären, durch Bewilligung dieser Summe, ohne Genceh)- migung der Mittel, aus denen sie nah dem Vorschlage des Un- terhauses bestritten werden sollte, einen Eingriff in die Rechte des Unterhauses zu machen, fügte jedoch hinzu, daß er bereit sey, cine gleiche oder eine noch größere Summe direkt aus dem fonsolidir:- ten Fonds zu bewilligen, sobald man ihm die Nothwendigkeit einer solchen Bewilligung für Jrland erweise und ihm die Versicherung geben könne, daß bei dem gemeinschaftlichen Unterricht des Jr- ländischen Volkes die Rechte der Proteïanten gleich denen .der Katholiken würden bewahrt werden; er halte es daher nicht für redlich von dem edlen Lord, zu dem armen Jrländischen Land- manne zu \sagea, es handle sich darum, ob ihm Unterricht be- willigt werden sollte, oder nicht, während es sich doch nur dar- um handle, aus weicher Quelle die Ausgaben für diesen Unter- richt bestritten werden sollten. Einer Verwendung des Kirchen- gutes zu diesem Zwecke müsse er aber nach wie vor widerspre- chen, und seiner Anficht nach habe das Haus jeßt nur darüber zu entscheiden, ob es die Vorzüge, welche die Bill durch die Amendements der Lords erhalten habe, dadurch unbenust lassen wolle, daß es auf einem Prinzipe, dem Appropriations-Prinzipe, bestehe, welches, möge es nun seinen Ursprung gehadt haben, worin es wolle, do bis jet zu keinem anderen Zwecke verwen- det worden sey und auch keinen anderen Erfolg gehabt, als den Sturz des Miniiteriums, dem er (Sir R. Peel) angehört habe. Sir R. Peel entwickelte darauf die Vortheile, welche aus einer Annahme der Bill in ihrer jezigen Gestalt hervorgehen würden, unter denen er die unverzügliche Regulirung der Zehnten-Frage auf eine ihm als angemessen erscheinende Weise und die geh d: rige Vertheilung der Einkünfte der Jrländischen Kirche obeuan- stellte, dann aber auch hervorhob, daß dadurch jedem Mißbrauch in dieser Kirche vorgebeugt und die Pfründen - Anhäufung ver- hindert werde. Der Schluß seiner Rede lautete im Weseucli-

: chen folgendermaßen: „Der edle Lord sagt, das andere Parla-

mentshaus habe die Einkünfte der Jrläxdijschen Geistlichkeir auf 390,000 Pfd. erhöht, nur um einen Uebe-schuß zu verhindern ; darauf antworte ich dem edlen Lord, daß das von ihm einge- \hlagene Verfahren, um einen Ueberschuß herauszubefkommen, viel tadelnswertder is. (Großer Beifall.) Vergleicht man die Pflichten, die ein gebildeter uud einsihtóvoller Mann zu erfül- len hat, berúcksichtigt man die Kosten, die ihm seine Bildung verursacht hat, bedenkt man den öffentlichen Vortheil, der daraus entsprießen muß, weun er im Stande ist, die gei|tlihhe Seelsorge úber eine so zerstreute Heerde gehörig zu verwalten und ihrem Mangel in Zeiten der Krankheit und Hungersnoth zu Hülfe zu fommen, zieht man in Betracht, wie nôthig es is, ihm die Mit- tel zu gewähren, seine Würde durch die seinem Stande und Bes ruf geziemende Ausúbung- von Wohlthätigkeit aufrecht zu erhal- ten, wenn man, sage ich, dies Alles wohl erwägt und die Emo- lumente damit vergleiht, welche von. Personen, die sich einem

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