1836 / 233 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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jenem Beschlusse gefährce hätten; es scheine ihm, daß die jebige Lage der Dinge in Spanien alle Geisteskräfte des edlen Lords in An- spruch nehmen müsse. Lord Palmerston erwiderte, einTheil derNa- riona{-Garde von Madrid habe die Constitution von 1812 zu proflami- ren versucht, aber seinenZweck nicht errei), worauf dieSpanischeRe- gierung denBefehlertheilt habe, dieNational-Garde zu reorganisiren, nachdem sie nominell für den Augenbli aufgelöst worden ey. Darauf wünschte Sir G. Sinclair zu wissen, ob die Britische Hülfs-Legion dazu verwendet werden würde, die Versuche zur Prof(amirung der Constitution von i812 zu unterdrücken oder diese Verfassung zu unterstüßen. Lord Palmerston antwor- tete: „Die Britischen A Spanien sind eine Macht, die im Solde und unter den Bifehlen der Spanischen Regierung steht; es i| daher nicht meine Sache, zu sagen, wie sie werden verwendet werden.““ (Beifall.) Lord Stormont cr- wähnte der Vorfälle in Saragossa und verlangte Auskunft über die Stellung der Britischen Marine-So!daten unter den gegen- wärtigen Verhältnissen. Lord Palmerston: „Ein großer Dich- ter hat Dôhmen ans Meer verlegt, und der edle Lord scheint ihm nach- ahmen zu wollen, indem er Saragossa in-etnen Seehafen verwandelt, Jch glaube aber nicht, daß die Britische Scemacht in den Fall fommen dürfte, zu Saragossa zu operiren.‘ (Beifall und Ge- lächter.) Lord Stormont: „Jch habe nicht über das Ge- schwader, sondern über die am Bord desselben befindlichen über- xähligen Marine-Truppen Auskunft verlangt; von Schiffen habe ih nichts gesagt, sondern von den Seesoldaten, die zu Lande gebraucht worden sind und die mit den Schiffen nichts zu thun haben.’ Lord Palmerston: „Der edle Lord irrt sich fehr, wenn er glaubt, daß die Marine-Soldaten mit dem Geschwader nichts zu thun haben. Sie sind dem Geschwader zugetheilt und \tehen unter den speziellen Befehlen Lord John Hay's. Der Zweck ihrer Anwesenheit in Spanien ist ein ganz andrer, als nach Saragossa zu marschiren und dort an den politischen Angele- genheitenTÿeil zunehmen und dieConstitution von1812 zu bekämpfen oder zu vertheidigen.// Mit dieser Antwort nicht zusrieden und mit der Demerkung, daß man nicht bis Böhmen zu wandern, sondern bloß seine Augen auf Coruña und auf das Spanische Küstenge- Hiet, an welchem das Britische Geschwader liege, zu richten brauche, wollte Herr Price eine bestimmntere Ertlärung dar- uber haben, ob die Britischen Marine-Soldaten zur Vertheidi- gung der Constitution von 1812 gebraucht werden würden oder uicht, und ob diese Britischen Truppen, im Solde der Briti- schen Regierung und unter den Befezlen eines Britischen See- Offiziers stehend, neutral bleiben oder auf die Constitutionnellen feuern würden. Lord Palmerston antwortete hierauf: „Jn je- dem Streit, der zwischen der Regierung der Königin und den Conftitutionnellen entstehen möchte, wird die unter Lord Hay stehende Macht sicherlich neuiral bleiben. Das Geschwa- der wird in Erfüllung der Bestimmungen des Quadrupel- Trakatcs verwender; dieser bezieht sich auf deu bestehenden Bür- gerkrieg zwischen der Königin und ihrer Partei einerseits und Don Carlos und der seinigen andrerseits, durchaus aber nicht auf innere Spaltungen, die zwischen denen, welche für die Ver- fassung von 1812 sind, und ihren Gegnern stattfinden mögen.“ Sir John Elley sagte, er hosse, cs werde ihm eine Bemer- éung Über die Lage des General Evans gestattet werden, die er für sehr bedenklich und schwierig ansehe, Wenn die Zeitungen reit berichteten, so sey an drei Bataillone Spanischer Truppen, die unter dem Befehl des General Evans ständen, ein Befehl von Cordova gekommen, die Britische Legion zu verlassen uno zu Cordova’s Heer nah Vittoria zurückzukehren, welchem Befehl sie aber nicht geh orcht häiten. Nun habe je- dor der edle Lord gesagt, die Britische Legion stehe unter den Besehien der Spanischen Regierung. Die Spanische Regierung Habe cs fr gur gefunden, Cordova zum Oberbefehlshaber zu ernennen, umd dieser habe an 3 Bataillone, welche fruher von seinem Heere detaschirt worden, Befehl gegeben, wieder zu ihm zu stoßen; ev (der Nedner) wünsche daher zu wissen, wie jene Insubvordination zu erklären sey, indem er gern verhindern möchte, daß General Evans in eine unersfreuliche Lage komme. Der Redner erhielt indeß hierauf keine Antwort, weil auf den Ruf: „„Zur Tages - Ordnung!‘ dezr Sprecher sich ins Mittel legte und bemerklich) machte, daß dem Hause feine Frage über die Spanischen Angelegenheiten vorliege. Nach Beendigung dieser Diskussion erhielt die Bill in Betreff der Abgaben von Pensionen die dritte Lesung; als aber die Frage gestellt wurde, ob sie passiren solle, beantragte Herr War- burton die Streichung der neulih von dem Hauje auf den Antrag cines anderen Mitgliedes in die Bill eingeschalteten Klausel, wodurch die von der Königin Anna den Nachkommen des Herzogs von Marlborough ausgesckte Pension von allen Advgaben befreit werden sollte. Herr Spring Rice widerseßt sich diesem Antrage zwar, jedoch nur aus individuellen Ansich- een, nicht in seiner Eigenschaft als Minister. Der Antrag wurde mit 36 gegen 34 Stimmen angenommen und somit der (rúhere Bescsluß des Hauses wieder aufgehoben. Hierauf wurde die dritte Lesung der Bill zur Emancipation der Juden bean- ergat Und gegen ein abermaiiges Amendement des Herrn Tre- vor, der sle cine Dechristianisirung des Hauses nannte und auf dyei Monate aufgeschoben haden wollte, mit 44 gegen 12 Stimmen angenommen.

London, 16. Aug. Morgen soll im auswärtigen Amte ein Kakinecsrath zur Entwerfung der Thron-Rede für die auf den Sonnabend festgeseßte Prorogation des Partamcnts gehal- ten werden. Eine große Anzahl von Parlaments- Mitgliedern hat bereits London verlassen.

Der Prinz von Oldenburg, Neffe des Kaisers von Ruß- sand, hat seine Abreise gus England bis zum nächsten Mittwoch verschoben, wo er sich nach Rotterdam oder Hamburg cinschif- fen will.

Herr Parker ist an die Stelle des Herrn W. Ord, der feit längerer Zeit frank ist, zu eine: der Lords des Schaßzamtes er- nannt worden.

Seit einiger Zeit hat fich das Gericht verbreitet, Sir Frazcis Burdett wolle die Minister um ein Am: bei den Chi(- tern Hundreds ersuchen (bekanntlich eine mit wenigen Shillin- gen besoldete Sinckure, zu welcher Parlaments-Mitglieder ihre Zuflucht unehmen, wenn sie s für cinen andern Parlamentéort wählen lassen wollen, weil Jeder, der ci Regierungs - Amt au- nimmt, sich einer neuen Wahl uuterwerfen muß), und es werde fich Six George Murray, ein Tory», an seiner Steile um den Parlametnitésis für Westininster bewerben. Die Morning- Dost wollte aber wissen, Lord J. Russell habe dem Sir F. Burdett sein Besuch abgeschlagen. Diesem widerspricht nun der Courier aufs bestimmteste; Sir F. Burdett, sagt er, habe weder bei Lord Russell, noch bei dem Kanzler der Schaßkam- iner, welcher Le6tere übrigens allcin die Chiltern Hundreds zu vergeben habe, ein solches- Gesuch eingereichte, Dagegen hat

* „Pluto‘/ ist aus St.* Sebastian vom 10ten d. die Nachricht

Wunsch eine solche Stelle erhalten, und das Unterhaus hat auch gestern bereits ein neues Wahlausschreiben für jenen Ort erlassen. Ueber die gestern unter dem Vorsiß des Obersten Thompson gehaltene Versammlung der Radikalen enthalten der Courier und der Globe heute feine weitere Mittheilungen. Es scheint daher, daß die noch erwarteten bedeutenderen Parlaments-Mit- glieder sih nicht mel,x zu derselben eingefunden haben. Die Times, welche die Versammlung als ganz unbedeutend da?- ellt und behauptet, es hätten nur Handwerker ihre Rednerga- ben in derselben glänzen lassen, begnügt sih mit der Anzeige, daß sämmtliche Resolutionen (\. das gestr. Bl. der St. Z.) ein- stimmig angenommen worden seyen. E S

Mit Hinsicht auf die Umtriebe der politischen Flüchtlinge in der Schweiz sagt der Globe: „Man kann nicht leugnen, daß solche Combinationen, wenn man sie in Verbindung mit der Köaigsmord-Monomonie betrachtet, die sich in der lesten Zeit in Frankreich. gezeigt hat, hinreichend sheinen, um den Regie- rungen, an deren Gränzen sie geshmiedet worden, Besorgnisse einzuflößen. Hier in England aber würde ian sih nicht viel darum fimmern, aus dem einfachen Grunde, weil in unserm Lande die dffentliche Aufregung ihren Schritt fortgeht, ohne den Staat umzustürzen, und also von geheimen Kompiotten und Ka- balen nicht. viel zu fürchten ist.“

Es find Zeitungen aus Lissabon bis zum loten und aus Gibraltar bis zum 3, Augu® hier eingegangen. Lektere enthalten feine neuere Nachrichten aus Cadix, doch melden sie, daß der Militair-Gouverneur, General Tacon, krank geworden ist, und daß der zweite Befehlshaber interimistisch die Geschäfte desselben versicht. Diejenigen Gefangenen, deren Leben man in Algesiras und an allen Orten, wo die Constitution von 1812 proklamirt worden ijt, nicht für gesichert hielt, sind na) Ceuta abgeführt worden. Die Lissaboner Blätter melden, das die Wahlen in Estremadura günstig für die Minister ausgefallen find. ¿Der Parteikamps“/, sagt die inLissabon inCnglischerSprache er\chei- nende Zeitung, „Zwischen den Ministeriellen und denUltra-Liberaten brachte amn vorigen Montag eine unerwartete Krisis in den Wahlzimmern hervor, indem fast alle miaisterielle Kandidaten erwählt wurden wodurch die Versammlung eine lobenswerthe Einigkeit an den Tag legte. Der Herzog von Terceira fungirte als ‘Prásident. Wenn wir die Folgen erwägen, welche die Ad weichung von dem Prinzip, das allein in Portugal die Regie- rung zu befestigen vermag, haben kann, so müssen wir in der That den Mitgliedern jener ausgezeichneten Versammlung dafür danken, daß sie einstimmig einen Gegenstand erwogen haben, der ihre vereinigten Bestrebungen und ihre vereinigte Entscheidung verlangte, um auf eine solide und dauernde Basis gegründet zu werden.“ Man uimmt an, daß die Minister cine sichere Majorität von 19 Stimmen in den Cortes haben werden, und hált dies für völlig hinreichend, um die Regierung mir Erfolg zu führen. Die Nachricht von der Bewegung in Madrid war in Lissabon bekannt, allein die dortigen Blätter nehmen wenig Notiz davon. Sie enthalten auch uichts Neues aus Spanien. ‘Por- tugal ist ruhig, und die Königin und ihr Gemahl befinden sich, den Zeitungen zufolge, wohl.

Der Globe meldet heute:

„Durch das Königl. Schiff

hier eingegangen, daß auch in Bilbao die Constitution von 1812 proklamirt worden ist, und daß man besorgte, St. Sebastian selbst werde diesem Beispiel folgen. Jn militairischer Beziehung war nichts Neues vorgefallen. Die Britische Legion befindet sich noch immer in sehr traurigen Umständen , so daß die besten Offiziere ihre Entlassung nehmen, und klagt nach wie vor über den Mangel an Kleidungsstücken und über die Sold-Rückstände, die sich jezt auf 63,060 Pfd, beliefen. Der „Glasgow“ sollte am 11, mit 250 Jnvaliden und 30 Offizieren, welche ihren Ab- schied genommen hatten, nach England abgehen. General Evans war in der Besserung, seine Gesundheit stellte sich aber nur sehr langsatn wieder her, weil er durch Verdruß und Aerger schr angegriffen war, und man glaubt?z, er werde sich noch einen Monat ruhig. verhalten müssen.“ Der Courier fügt die- sen Nachrichten hinzu: „Auch in Coruña wurde die Constitution von 1812 unter allgemeincin Freudenruf des Volês proklamirt. An der Spiße der Bewegung in Bilbao steht der dortige Gou- verneur, San Miguel, ein Bruder des General-Capitains von Aragonien. Einem Gerücht nach, wäre diese Constitution auch in Santander proklamirt worden. In San Sebastian traf man ebenfalls Anstalten dazu, sie wurden aber in Folge der Er- klärung des General Evans, daß ihn cine solche Maaßregel nöthigen würde, sich mit der Legion einzuschissen und nach England zu- rücézukehren, wieder eingestelic. - General Evans kann nicht gegen die faktische Regierung der Königin fechten; eben so wenig aber wird er, wenn wir uns nicht sehr irren, die Wassen gegen die Einführung einer vom Volke verlangten freien Verfassung führen. Aus Catalonien vernehmen wir, daß in dieser schduen Provinz noch vollkommene Ruhe herrscht. Mina hat sich durch seinen Einfluß das unbegränzte Vertrauen des Volks gesichert, und er allein, der als ein Revolutions-Chef verschrieen ist, vermag jeßt, mitten unter revolutionairen Vewe- gungen und Uufständen, in dem Distrikt, wo er das Kominando hat, Frieden und Ruhe und Gehorsam gegen die Geseßze guf- recht zu erhalten.“

Die neue Zoll-Bill ist schon in Kraft getreten.

Heute war an der hiesigen Bdrse Abrechnung in fremden Fonds, und obgleich die Spanischen Papiere seit dem leßten UAbrechnungstage um volle 8 pCt. gefallen waren, so zeigte sich doch kein schr beträchtlicher Ausfall, *

a : Brüssel, 14. Aug. Unsere Truppen, die bereits das La- ger von Beverloo verlassen sollten, werden vorläufig noch dort bleiben, da Se. Majestät der König von Neapel, so wie der Prinz von Salerno und der Herzog von Orleans hicr erwar- tet werden und demnächst quch einige militairische Festlichkeiten stattfinden sollen,

D euti Glan d.

Nürnberg, 16. Aug. Se. Durchl. der Staats-Minister des Innern, Fürst von Öettingen-Wallerstein, ist gestern von München hier eingetroffen, um Se. Majestät den König, Allerhöchstdessen Ankunft diesen Abend erwartet wird, zu em- pfangen. „Wir haben seit einigen Monaten unterlassen““, sagt der Nürnberger Korrespondent, „die Schwankungen indem Course der Actien der Ludwigs- Eisenbahn, welche von 280 bis 300 stattfanden, mitzutheilen. Nachdem nun aber ein neuer Aufschwung derselben exfolgt i\t, so bemerfen rir, daß gestern ein nicht unbedeutender Posten à 340 abgeschlossen wurde. Bei der fortwachsenden Frequenz, welche sich in der lezten Woche auf mehr als 11,000 Perfounen erhob, und der zu erwartenden eren

Sir Charles Grevillz, das Mitglied {für Warwick, auf seinen

stellen werde.“ Frankfurt a. M., 18; Aug.

Se. Excellenz de De ekr .e-i d.

Prag, 17. Aug. B DO chen Einzug Jhrer Majestäten des Kaisers und der K Prag ist nachsteßendes Programm hier ausgegeben wo Allerhécyjiihre Einfahrt in die Königliche Haupistadt Prag

_Ein Detaschement Kavallerie; die bürgeriiche Kavalle PosAmcister als Führer des Zugcs dann 12 blasende

spännigen Reisewagen: der Hofreise: Post-Direktor zu Pfer

Dem K. K. Lcibiwagen folgen sechs{pännige Hofivagen mit Jhrer K. K. Majestäten, Ein Kavalterie - Detaschemeut SUluR

die Zeitner-Gasse, über den großen und fleinen Altstädter S

den Kleinscitner Steig und den Wäischen Plat

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¿ durch die Y

Straßen und Pläte sind mit drx paradtrenden Garnison,

K. K. Leibwagen reticn.

fich, sobald derselbe vorübcr ist, in die Allerhöchsten Vergem | g

tet, und weeden die Kanonen zum ersten Male gelö} be

Male. | Adalberts- Kapelle, wo Allerhtchstdicselben von deu bereits

bernium, dem Siadt - Magistrate und der Universität vou wartet werden.“

h¿rt sich decn Leibiageu und bewillfommt Jhre K. K. ciner Böhmischen Anrede. Se.

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dann der Geheimen Raths- und Kammerherrn-Würde.“ „Hinter der mittleren cisernen Gittertdür, welche nannten Kapelle führt, erwarten die Pfarrer der vier Pfarrkirchen vou Prag (nämlich die Pfarrer Theinkirche, bei St. Heinrich, bei St. Niklas und bei St. mit cinem auf vier Stangen ruhenden Traghimmel Jbre K jestaten. Allerhüch# Sis treten unter denselben und setzen

Kapelle fort. Der Fürst-Erzbischof von Prag im Vesverma der Jufel anf dem Haupte und dem Vischofsstabe in der H: gcben von dem Füzjt-Erzbischefe vou Olmüßt, deu Vischtfen

(worunter zwei K. K. Hoffaplane) erwartet am Eingange pelle ° die Annäherung Jhrer K. K. Majestäten. Skine

rede, welche Seine Majestät in derselben Sprache zu beantwoiten Ihre Majestäten lnicen sodaun auf zwci vor Allerhüchstdense der und füssen das von weiland Kaiscr Kail 1V. der Prage politan - Kirche geschenfte Kreuz, welches der Fürst - Erzbis O e

Domkirche. Der sämmtliche Klerus, der Adel uud alle

Überdeckten Küuieschemel begeben. Hinter dicfem Kuiteschem

Traghimmel bleibt an den in das Presdbvterium führeuden urück, Die auwescnden Durchlauchtigsten Famittengiieder Sich zu den für Höchstsie hinter Jhren Majestäten auf der lienscite vorgerichteten Knieschemelu, welche !o wie die dabei chen Arms!ebnstühle, mit rothem goldverbrämten San:met

men Piat in den für sie bestimmten, mit Teppich überzogenen Kni eben so, tnsoweit es der Raum gefiattet, die Hefchacgen, Toi

übrige Hofflaat, die Stäude und die andexen Anwesenden

“bleiben theils im Presbyteriunt, theils in dem Hinterraume d stehen. Der Klerus begiebt sich voraus auf die Epistelscite; Garden der Begleitung siellen sich zu beiden Seiten der Allerhed)

und Höchsten Herrschaften auf.“ „Während des Zuges Jhrer Majestäten vou de chenthür gegen den Hochaltar crschalleu vou deur C)

,

Wachsfackeln zu dem beim Tedeum gewöhniichen Dicnste., _ der Ambrefianische Lobgesanug beendigt ist, ertheilt der Fur schof dcu Segen.“

fenschall zu der in den Oratoriunm-Gang hiuguffähreuden & gleitet. Bei dem Austritie aus dex Kirche werden Ailerhêdh

Jahrdividende, welche Anfangs Dezember bezahlt wird, is es

ben von dem Fürst - Erzbischof ucchmals cingesegnet, Der

nicht unwahrscheinlich, daß sich bis dahin der Cours auf Preußische Justiz-Minister Herr von Kampß ist hier ingety Ueber den bevorstehenden

„Am ersten September 1836 geruhen Jhre K. K. Majej

Der Zug erdycbt sic) vom Fnvaiidenhause in folgender Ordnun,

hicrauf 8 Postmeister, alle zu Pferde; Stände, zu Pferde. | Obersthof- und ÉErbiand-Postmeister Fürst von P in cinen Obersthof- 1 cbiand-Poftmeister Fürst von Paar in cinem

K. K. Majestäten in einem scechsspänunigen Leibivagen. Hiuteyd

reiten der K. K Hof-Equipagen-Fnspeftor und zwei Posimg - Om

„Dieser Zug nimmt den Weg vou Invalidenhause durchs linen-Thal, die Schillings-Gasse, über den Kapuziner Pla A

die Jesuiten-Gasse, über die Brücke, durch die Brückeu-Gasse, | Gasse in das Köuigliche Schloß auf dem Hradschin. Alle \

formirten Bürger-Corps aus den Zünften besezt; auch is d die Geislüichfcit, die studirende Jugend und die Juden-Gemeind, gestellt. Aa der Thor-Brücke erwartet der Plau-Oberst Jhre y stäten; am Ende des Stadt-Thores der Festungs- Kommandgi der Stadt-Hauptuiann, welche Beide von dort an, und zwar (j zur rechten, Leßterer zur linken Seite, ctivas vüctwürts neh]

Jur ersen Schloßbofe nächst derx ivache findet sich die Gencralität ein, sicht daseibst den Zug, h

auf und macht dort, weun Jhre Majestäten Sich in die j Appartements begeben, bei Allerböchstderen Vorbeigehen die A tung. Beim Etufahren in die Siadt wird mit allen Glocfen

funft im Königlichen Schlosse geschiedt das Nämliche zum | Jhre K. K. Majestäten fabren bis zuu Vorhofe d

Prag angekommcnen Durchiauchtigsten Familiengitcdern, den gy gen nund dem sonstigen urännulichen Hofjtaate (in der Staats: die Toisonisten und Großfkreuze obne Kollane), daun von dend landes- Offizieren, Erbömtern und übrigen Ständen, dem Lan

„Der Oberst-Burggraf, in Begleitung der librigen Dberstlandy fiziere, des Gubernia!-Vice- Präsidenten und der Gubern:al-Räüih

Maj. antworten iu Deutscher Sy steigen bierauf mit Jhrer- Müäj. der Kaiserin unter Boihüife des Oberst-Stallmeisters und des Obersi-Hofmeiiters Jhrer Kaisui Majestät aus dem Wagen, und begeben sich unter Vertretu Begleitung der Anweseuden zwischcu der zu briden Seiten aus ten Trabanten-Leibgarde zur St. Adalberts-Kapelle. Der Adl achtet hierbci bioß den Unterschied der Teisonisten- nud Großl

sechs Arzieren und. sechs Ungarischen Leib Garden, welche sicht beiden Seiten auschiießen, beg!ecitet, den Weg bis zum Elingus ) d g git

meriß, Königgräß, Budweis uud Brüun, dem Prager Dom: den infulirten Prälaten und dem zur Assistenz bestimmten {

bleiben an diesem Eingange unter dem Traghinunel stehen: Jhre die Kaiferin aber, von Hböchst Jhrem Oberst-Hofmeister geführt, | Sich zur Linken Seiner Majcfiat, einen Schriit rückwärts, Derfi Erzbischof von Prag hält nunmehr cine latcinische Betvillkommnu

dein Hof-Cercmoniar auf einen Teppich bingelegte weiche Polsttü

„Hierauf crbeben Sich Jhre Majestäten und gehen untl Traghimme!, zunächst von deu Durchlauchtigflen Fauilienglitl den Oberst-Hofämtern, den Leibgarde-Hauptienten, dem Geueral tutanten, dem Oberst-Hofmeister und der Oberst-Hefmceisterin Y Majestät uud den Damen vom Dienste begleitet, unter Nebenbi tung der oben erwähnic1 Arzieren - nund Ungarischen Leibgardis

welche im Zuge zur St. UÜdalberts- Kapelle vortraten, verfügel] ooraus in die Kirze. Anu der Kirchthüre links werden Jhre Majt| von dem Fürst-Erzbischofe ven Prag mit dem durch den Hof-Ceretl überreichten Weihwedel cingesegnet, worauf AllerhLchstdieselben zu dem im Presbvterium gegeu den Hochaltar gestellten, mit Ed

zivei cbenfalls mit Goldstoff. überzogene Armlchnsessel üb Haupte Jhrer Majestäten schwebt ein goldstoffner Throuhinmmel

sind, Die Obersthofmeisterin Jhrer Majesiüt der Kaiserin abel die übrigen im allerhöchsten und bech ten Dienste befindlichen Dame

Großkreuze, Oberst - Landes - Offiziere und Geheimen Käthe; |

faugs Trompeten und Paufen; daun wird -die Autiphoute:

Fürsl-Erzbischof die Gebete pro recipiendo rogo etc, verfügt Þ daun zum Hochaltar und stimmt den Ambrosianischen Lobgesoug wobei zum dzrittemnale die Kanonen gele und die Glocken geld werden. Sechs Edelknaben ershcinen am Hochaltar mit brennt

„Jhre Majestäten erheben Sich und werden auf die 4 9 Art, wie der Zug in die Kirche ging, unter Trompeten - 1% "i e Stieg 0

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t hierauf zurü, der Hofstaat und die Stände aber, wie auch das M erium, der Magistrat und die Universität von Prag begleiten e Majestäten über dié Stiege durch das Oratorium, über den loßgang (in welchem die früher vor der St. Adalberts - Kapelle ? estellt gewesenen Trabanten - Leibgarden paradiren) in das von LA ieren - und Ungarischen Leiögarde beseßte Allerhöchste Appar-

t wo Allerhöchst Sie Sich in die inneren Gemächer zurückzie- Hiermit sind die Empfangs-Feierlichkeiten beendigt.“

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l ald darauf geruben Se, Majestät der Kaiser die ständische putation von Mâôhreu und Schlefien in ciner Privat-Audienz zu fangen, hierauf dem ODberst-Burggrafen zu gestatten, in einer ivat-Audienz die Oberstlandes- Offiziere und dann in seiner Eigeu- aft als Gubernial - Präsident des Guberuium vorzustellen, wor-

der Prager Magistrat gleichfalls in einer Privat - Audienz durch 7 Stellvertreter des Oberst - Kanzlers vorgestellt wird. Auf eben e Art und by in Gegenwart sowohl des Oberst-Burggrafen, als

des Obersifanzlers -Stellvertreter, bezeigt sodann Sr. Mazjesiat Prager Universität ihre ticfse Verehrung. Nach diesen Audien- h werde

n die obenerwähuten Gremien in der nämlichen Reihe- e zur Audienz bci Jhrer Majestät der Kaiserin vorgelassen So- hei Sr. Majestät dem Kaiser, als auch bei Jhrer Kaiserlichen {t geschieht die Anmeldung zu diesen Audienzen ohne befon- cs Ceremoniel durch den Kammerherrn vom Dieuste. Am Tage

der Allerhöchsten Anfunft geruhen Jhre K.K. Majestäten im

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piegelzimmer die Aufwartung der appartementsmäßigen Damen zu

pfangen, welche in Faltenfleidern erscheinen und von der Gemah- des Oberst-Burggrafen vorgestellt werden.“

_— Franzensbrunn, 16. Aug. Die jest hier anwe- de regierende Königin von Bayern und der König Otto von iechenland nebst ihrem Gefolge finden sih jeden Morgen an Quellen ein, um da den Brunnen zu trinken, wo sie mit onderer Huld und Gnade mit Jedem ihnen Vorgestellten sich terhalten. Der Griechische Oberst und Adjutant des Königs egt durch sein eigenthümliches Kostüm allgemeines Aufseher. vergangenen Sonnabend Abend war den hohen Herrschaften Ehren der Franzensbrunnen und die daneben befindliche sonade erleuchtet, was einen sehr guten Effekt machte. Den- ven Abend beehrten Höchstdieselben die Réunion eine bier Sonnabend stattfindende Tanz-Gesellschaft mit ihrer Ge- wart, und heute findet eine Fahrt nah Alexanderbad statt. m Vernchmen nach, werden Höchstdieselben schon fünftigen pnntag von hier abreisen, da sie zur Feier des 5vjährigen Ge- tétages Sr. Maj. des Königs von Bayern in München utrefen, vorher aber an der Sächsischen Gränze noch eine ammentunft mit Jhrer Maj. der Königin von Sachsen und rer König!. Hoheit der Prinzessin Johann von Sachsen zu hen gedenken.

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mitto angelum ete. unter Begicitung der Justrumental +W abgesungen. Bei. Beendigung dieser Autlphone verrichtet 5

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Pesth, 10. August. Die Cholera verbreitet sich in Ungarn mer mehr und nimmt hier und da einen mehr oder weniger rigen Charakter an; doch trat sie bei weitem noch nirgends so furchtbarer Gestalt, wie im Jahre 1851 auf, wo sie an nhen Orten den fünften Theil der Bevölkerung hinwegrafste. er in Pesth grassirt sie schon seit beinahe vier Monaten, und g im Ganzen etwa 4 bis 500 Opfer mitgenommen haben, s bei einer Bevdlkerung von mehr als 85,006 eine sehr mäßige [zu nennen ist.

er berühmte Professor Brera bestätigt in einem Schrei- an den Redacteur der Kopenhagener Berlingischen Zeitung, hiater Schönberg, die wichtige EntdeŒung, daß das Mineral- ser in Recoara den Stein auflôse. Wenn der Kranke es Zeit lang getrunken hat, so befreit es ihn von seinem Lei- , ohne daß er genöthigt it, seine Zuflucht zur schmerzhaften ) oft gefährlichen Operation zu nehmen. Ein öljähr:ger Ty- x i erst neulich durch diefes Mineralwasser von seinem Ue- gänziih befreiet. Professor Brera hat diese merfwürdige isung in einer eigenen Abhandlung beschrieben. NRecoara ist Städtchen in der Lombardei in der Provinz Vicenza, nur tige Meilen von der Stadt dieses Namens an der Queile Flusses Agno, mit einem paar Tausend Einwohnern. Der tige Sauerbrunnen is schon lange bekanut und wird zahlreich Ucht. Man sprach schon länger von seinen wohlthätigen Wirs gen gegen Steinschmerzen; daß er die Krankheir heile, ist jet zur Sprache gekommen. Jm Handel is es hier gegenwärtig, wie immer kurz vor 1 Markt, sehr stille. Wolle liegt noch immer viel gelagert dem Platze, findet aber wenig Begehr. Man hofft jedoch, j sie sich am Markt, der am 22sen d. beginnt, wieder preis- diger zeigen werde.

Die Dampfschifffahrt nimmt täglich mehr Aufschwung und vinnt an Bedeutendheit. Besonders wird die Strecke von len und Preßburg nah Pesth stark befahren, und ist auch die Gesellschaft am einträglichsten, da hier die aus{chließende tsonen-Frequenz den Ausschlag giebt. Von Pesth nah Sem- Und Drenfowa gehen jeßt wechselweise zwei Dampfbête: der tin“ und der „Franz i“, lesteres ist jeßt auch mit Segeln sehen worden. Die Rückfracht diesex Bête besteht meijtens è Mazedonis:her Baumwolle, die in großer Quantität hier nsito ins Ausland geÿt.

Leider nehmen in Ungarn die Feuersbrünste noch immer rhand, und es leidet feinen Ziveifel , daß viele derselben ein tf der Bosheit sind. So eben eingegangenen Nachrichten è Szegedin zufolge, ist auch ein Theil dicser großen Stadt t 40,000 Einwohnern) cin Raub der Flammen geworden.

talien

Rom, 30. Juli. (Allg. Zeit.) Wie man vernimmt, hat Papst den Kardinal Odescealchi ersucht, dem Vikariat noch ange vorzustehen, bis ihm ein Nachfolger ernannt sei. Der rdinal hat sich auch dazu verstanden, soll aber fest entschlossen n, nit mehr lange im Amte zu bleiben, da seine geschwächte Undheit ihn verhindert, diesen für Rom so wichtigen Posten 0e Qu verwalten. Der geistreiche Kardinal Nivarola, U als Direktor bei dem Wiederaujbau der durch das Erd- t erten Kirche Madonna degli Angeli bei Assisi die Auf- hut it, hatte sich eben hinbegeben, as eine lebensgefährliche

fit ihn überfiel, und man jeden Augenblick die Trauerpo|k fnem Hinscheiden befürchtete. Doch ist er nah den neue- achrichten so weit wieder hergestellt, daß man seine Rück- 7 1ah Rom in wenigen Tagen erwartet. Neuerdings fs wieder sehr ernstlich in Vorschlag gekommen sein, eine Ton, der Zinsen aller Staatspapiere vorzunehmen, um auch ese Art unsere Finanzen zu erleichtern.

Spanien,

ade id, 7. August. Das gegen die vier Oppositions-

Castili assene Verbot ist zurückgenommen worden und der aner“ daher schon wieder erschienen.

e Ctide general-Capitain von Granada, General Baños, hat

hnen vire D,096 aufgefordert, sich der Regierung der Königin

agen zu unterwerfen, widrigenfalls er sie mit den

er sei ( seinem Befehl stehenden Truppen angreifen werde. Als

D Antwort hierauf wurden 39000 Mann aus Malaga abgesandt, um cinen Angriff auf Granada zu machen, wenn diese Stadt dasselbe Verfahren befolgt, wie im vorigen Jahre.

Der General-Capitain von Aragonien, Evaristo San Mi- guel, scheint der Centralpunkc geworden zu seyn, von welchem aus den nördlichen Provinzen Spaniens der Jmpuls zur Jn- surrection gegeben wird, Cr hat am 4. August an die Nord- und an die Central-Armee folgende Proclamation erlassen:

¡Kameraden! FJhr wißt ohne Zweifel, daß Saragossa, sich von der Regierung unabhängig erklärend, die constitutionnelle Fahne von 1812 erhoben hat, bis die Deputirten der Nation über die Gesege, welche uns beherrschen sollen, entschieden haben werden. Die Consti- tution ist zu Saragossa unter allgemeinem und centhusiastischem Ju- bel ausgerufen worden, und ohne daß irgend cine Unorduung oder cin Exceß den Glanz cines der glorreichsten Tage dieser durch ihren Muthÿ und ihre Hingebung berühmten Stadt befleckt hätten. An der Spitze der Volfs-Bewegung standen die Depositaire der Civil- und Miiitair-Gewalt, und die Namen derjenigen Judividucn, welche sich am meisten durch ihren Rang und ihren Einfluß auszeichnen, stauden unter den Manifesten, welche an Jhre Ma]. und an das Volk von Arago- niey erlassen worden find. Die Proviazial- Deputation, der Prâsi- dent des béchsten Justizhofes, die Chefs der Garnison und der Na- iional- Sarde, die oberste kirchliche Behörde, mit cinem Worte alle offentliche Autoritäten haben diesen glorreichen Aft durchch ihre Un- terschrift sanctionirt. Dieser Aft ist auf die feierlichste, Übercinstim- mendsie, großartigste und der Nation würdigste Weise vorgenommen worden. Brave Soldaten! Euer Patriotismns und Eure Ansichten find mir wohl befannt! Jbr habt Eure Anhänglichkeit an das Fun- damental-Gesei, welches wir wicder in das Leben gerufen haben, wobl bewayrt und mit warmer Theilnahme die Kunde von den Ercignissen zu Saragossa vernommen. Jhr brennt vor Begierde, wieder unter der edlen Fahne dex Constitution zu fechten. Kameraden ! Auch ich habe in Euren Reihen wider die Feinde des Vaterlandes gefochten und mit Euch mein Blut für jene erhabene Sache vergossen. Welche Einwirkung denn anch immer die Ercignisse von Saragossa auf Euch haben mügcn, vergeßt nicht, Kameraden, daß Jhr Soldaten sevd, welche den Fein- den der Freiheit gegenüberstehen. Bewahret deshalb Eure im Feld- lager so unerläßliche Disciplin. Patriotische Krieger! Lange lebe unsere Freiheit! Lange lede die Nation und ihre Verthcidiger! Jh- nen wird Spanien scin Heil und seinen Frieden zu verdauken haben ! Saragossa, #4, August 1836, Evarisio San Miguel.“

In Bezug auf die Gräuelscenen ín Malaga äußerte vor einigen Tagen der Español: „Wo hat man solhe Schand- thaten erlebt? Man hat oft schon den aufgereizten Pöbel, gleich wilden Thieren, sh im Blute wälzen sehen; wo aber erlebte man es, daß Bürger aus den höheren Klassen mit ruhiger Ueberlegung, mit kaltem Blute den sie schüßenden Beamten in Ausübung seiner Pflicht niederschießen? einen erprobten Gene- ral, der durch zwei noch offfene, vom Schlachtfelde mitgebrachte Wunden bewies, daß er sih für die Sache der Königin geschla- gen? wo hat man es erlebt, daß Offiziere und Soldaten einen muthvollen Mann (den Grafen Donadio), der sie zur Erfüllung ihrer Pflicht auffordert, nicht nur schändlich verlassen, sondern ihn den Kugeln der Meuchelmörder bloßstellen ? Solche Thaten sind eine Beleidigung der Nation, und die Regierung kann und muß, falls sie ihre Stellung begreift, die Nation rächen. Jenes Ereigni, so schauervoll es ist, muÿ fr die Regierung ein Ge- winn werden.“ -

Der Englische Courier giebt folgenden kurzen Abriß der Spanischen Constitution von 1872: „Die Basis dieser Con- stitution bildet die Erklärung, daß Spanien dem Volke gehöre und nicht das Erbtheil irgend einer Familie sey. Die Deputir- ten werden guf indirekte Weise, aber durch eine Art allgemeiner Abstimmunz gewählt, indem zuerst alle Bürger in ihren Distrik- ten eine Anzahl Wähler, und diese wiederum andere Wähler ernennen, welche sich in der Havptstadt der Provinz zur Wahl der Deputirten zu den Cortes versammeln. Die Cortes treten in jedem Jahre am 1. März zusammen, ohne durch cin Königl. Dekret einberufen zu werden. Jede Session währt drei Mo- nate und fann, wenn zwei Drittheile der Deputirten darin übereinstimmen, um cinen Monat verlängert werden. Die Dauer der Cortes ij auf zwei Jahre festgesest. Bei Eröffnung der Cortes erscheint der Souverain ohne Leibwache. Kein De- putirter darf ein Geschenk, cine Ehrenstelle oder Pension von dem Könige annehmen. Der König darf ohne Zuzie- hung des Staatsrathes zu feinem Geseze seine Zustimmung verweigern, noch den Krieg erklären, oder Frieden und Ver- träge schließen. Entsteht cine Vakanz im Staatsrathe, so schla- gen die Cortes drei Namen vor, von denen Einer für die erle- digte Stelle gewählt werden muß. Die Cortes bestehen nur aus einer Kammer, und diese Bestimmung is sehr getadelt worden, weil ein solches Sysken der Erwägung legislativer Maßregeln ungünstig zu seyn scheint; doch enthält die Constitu- tion auch eine andere Bestimmung, durch welche jeder mangel- haften Erwägung vorgebeugt werden soll. Der König kann nämlih seine Zustimmung nicht durch ein bloßes Veto verweigern, sondern muß seine Gründe dafür angeben. Geschieht dies nicht innerhald dreißig Tagen, so wird das Still- schweigen als Zustimmung angesehen. Eine vom Könige ver- worfene Maßregel kann in der nächsten Session wieder einge- bracht und, wenn sie dann wieder verworfen wird, in der fol- genden Session zum drittenmale vorgelegt werden, worauf sie dann, wenn sie in den Cortes angenommen wird, ohne der Kö- niglichen Zustimmung zu bedürfen, Gesebeékraft erhält. Dag alle zwei Jahre eine neue Wahl stattfindet, so folgt daraus, daß eine Maßregel, die auf solche Weise dreimal angenommen wird, die Zustimmung von zwei verschiedenen Cortes erhält. Wir haben das Original-Doëument nicht vor uns, aber wir glauben, es enthält auch eine Bestimmung, welche nach Ablauf einer gewissen Periode von etwa sieben oder zehn YJahren die Revidirung und Verbesserung der Constitution fesk- sest, Und wenn wir uns nicht“ täuschen, #0 fanden in den Jahren 18209 1823 heftige Debatten darüber statt, ob der seit Abschaffung der Constitution abgelaufene Zeitraum mit zu jener Periode gèrechnet werden solle oder nicht. Die Constitutionnellen jener Zeir waren geneigt, Aenderungen in der Constitution zu machen, aber sie erklärten sich gegen die von Ludwig X Vi. dringend empfohlene Einführung von zwei Kam- mern, indem sié dieselbe für unnöthig und weniger wirksam als das bestehende System hielten, hauptsächlich jedo, weil sie von einem fremden Fürsten sich nichts wollten vorschreiben las- sen. Die Constitution erkannte- Ferdinand VII. als rechtmäßi- gen König an. Bei seinem Tode sollten seine legitimen männlichen oder weiblichen Nachkommen und in Erman- gelung derselben seine Brüder und Oheime und deren legitime Nachkommen, ohne Rücksicht des Geschlechts, ihm auf dem Thron folgen. Der Artikel 354 set fest, daß es nur in den Häfen und an den Gränzen Zollhäuser geben soll. Es isk dies dasselbe Prinzip, das den jelzigen Kampf in den Baskischen Pro- vinzen zunächst veranlaßt hat. Der Artikel 355 erklärt, daß die anerkannte dôffentliche Schuld cinen der ersten Gegenstände der Berathung in den Cortes bilden soll, die Alles aufzubieten ha- ben, um die Tilgung der Schuld und die púnktliche Zahlung

der Zinsen in den festgeseßten Terminen zu bewirken. Jeder Spanier, der das 2lste Jahr erreicht hat und lesen und \chrei- ben kann, darf bei den Wahlen mitstimmen,““

Eben dieses Blatt enthält folgendes Schreiben aus San Sebastian vom 10, August: „Jch habe Zhnen wenig mitzutheilen und kann Jhnen nur melden, daß die Unzufriedens heit unter den Offizieren und Soldaten der Legion, und leider aus guten Gründen, immer mehr zunimmt. Dieser ungewisse Stand der Dinge kann offenbar nicht lange mehr dauern. Die Legion muß auf einen festen Fuß gestellt, oder je eher, je lieber aufgelöst werden. Am 2ten kam der General Le Marchant mit 120 Rekruten hier an, allein er brachte keine Kleidungsstücke für die Soldaten mit, die sie hon zu Anfang des vorigen Mo- nats hätten erhalten sollen und deren sie in der That sehr be- dürfen. Wenn die Legion überhaupt unterstüßt werden soll, so muß die Rekrutirung thätiger betrieben werden, und man sende uns in Gottes Namen an die Stelle der ausgeschiedenen Offiziere Männer von Erfahrung und Fähigkeiten, aber dies wird nicht geschehen, wenn die Spanische Regierung nicht dadurch erprobte Offiziere veranlaßt, in die Armee der Königin einzutreten, daß sie ihnen, nah Ablauf ihrer Dienstzeit, einen Rang in der Armee anbietet. Jch weiß nicht, aus welchem Grunde die beiden unzufriedenen Regimenter, das bte und das Ste, nah Santander und Santona gesandt worden sind, aber ich vermuthe, man hat sich ihrer versichern wol- len. Die Zrländischen Regimenter sind bei weitem besser, aber ihre Offiziere sind meist junge unerfahrene Leute, die lieber umherschlendern, als ihren Pflichten obliegen. General Reid hat uns verlassen und wird wohl am 18ten ín London eintreffen. Die Obersten _Finucane und Swan haben ihren Abschied ge: nommen. So eben erfahre ih, daß die Constitution von 1812 in Bilbao proklamirt worden is. Man is sehr darauf gespannt, was der General Evans thun wird, wenn die Consti- tution hier proklamirt werden sollte, und doch i dies bald zu erwarten, da die Partei für dieselbe hier sehr stark ist. Ge- neral Evans befindet sich besser, doch wird er vor sechs bis acht Wochen das Kommando nicht wieder übernehmen fönnen.““

SUL Ce

Konstantinopel, 29, Juli. (All tg.) Es gehen wich- tige Dinge in den höheren po eA E E z 5A var ih noch niht im Stande, genau zu erfahren, worauf die vielen Konferenzen Bezug haben, welche in der leßten Woche theils aus- schließlich zwischen den Mitgliedern des Divans, theils zwischen Lord Ponsonby und dem Reis-Efendi stattgefunden haben. Dreis mal hintereinander ist der Englische Botschafter, von seinem Dra- goman begleitet, im auswärtigen Departement erschienen und hat daseibst jedesmal mehrere Stunden mit dem NReis-Efendi zuge- bracht. Seit dem Churchillschen Auftritte war er nicht in di- rekten persdnlichen Verkehr mit dem Vorsteher des auswärtigen Departements getreten, und es fälit daber auf, daß er jeßt mehr als gewöhnlich Rücksprache hält. In Pera frägt man sich neu- gierig, was das zu bedeuten habe. Jch glaube, daß der edle Lord seinem bisherigen Groll Schweigen auferlegt hat, daß er über die verlangte fernere Genugthuung hinweggeht, sich mit der Entfernung Akif Efendi’s begnúgt und Alles aufbietet, um Hulussi Pascha im Amte zu erhalten, der, beiläufig gesagt, mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und bei nächster Gele- genheit einen Nachfolger erhalten könnte. Lord Ponfonby muß aber Alles daran gelegen seyn, ihm die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten ferner anvertraut zu wissen, denn er ist gewisser- maßen seine Kreatur." Jch glaube daher , daß er sich zur beste- ren Verständigung über die zu diesem Ende erforderlichen Mit- tel so häufig im auswärtigen Departement einfindet. Es könnte aber auch seyn, daß die leßten Nachrichten aus Tripolis, wo Tahir Pascha sich festgesest hat, dem Lord Ponsonby die Pflicht auferlegten, sich der Pforte schnell wieder zu nähern, und wegen der Hindernisse, die dem Großadmiral von Seite der Französi schen Marine in den Weg gelegt worden seyn sollen, in Berathung mit den Ministern der Pforte getreten ist. Jn Kurzem wird man die Wahrheit mit Gewißheit erfahren. Man spricht von Reklamationen, welche die Pforte neuerdings gegen Frankreich erheben wolle, oder, wie Einige behaupten, hon erhoben habe, um ihre Ansprüche auf Algier in Paris geltend zu machen, und sich eine Abfindung zu verschaffen. Es scheint etwas an der Sache zu seyn, denn Admiral Roussin, der übrigens im Begriffe steht eine Urlaubsreise nach Frankreich anzutreten, hat mehrere Depeschen abgeschickt, auf die im Französischen Botschaftshorel viel Gewicht gelegt wird, und scheint mit Ungeduld “ber die mili tairischen Operationen in Algier Nachrichten zu erwarten. Er hat unlängst unverhohlen geäußert, es sey dringend nothwendig, die Beduinen-Banden schnell zu zerstreuen, um allem Geschwäß (bavardage) wegen Beibehaltung oder Aufhebung der Algieri- \hen Kolonie ein Ende gemacht zu sehen, und von einer voll- brachten Sache (fait accompli) nicht mehr sprechen zu höôren. Einige diplomatische Agenten, die von der Absicht der Pforte unterrichtet sind, haben diese Aeußerung zur Kenntniß ihrer Höfe gebracht. Sie schließen daraus, daß die Französische Res gierung um jeden Preis Algier beizubehalten entschlossen sey, und der Pforte, falls sie mit ihren Ansprüchen auf Algier neuer- dings hervortreten sollte, niht Rede stehen werde. Dies bleibt inzwischen dahin gestellt, und man muß abwarten, ob vielleicht England durch sein Interesse sich aufgefordert glaubt , dabei mitzusprechen. Tahir Pascha wird wohl zum Gouverneur von Tripolis ernannt werden, und an seine Stelle Halil Pascha, Schwiegersohn des Großherrn, treten. Der Oesterreichische Ad- miral Dandolo is auf der Fregat# Venere hier eingetroffen. Admiral Roussin wird nächstens ein Abschieds.Diner geben; er gedenkt sich am 2. Aug. nach Marjeille einzuschiffen. Während seiner Abwesenheit wird der Marquis d’Ecagues als Französischer Geschäftsträger functioniren. Der Englische Botschafter in Persien ist hier angelangt und bei Lerd Ponsonby abgestiegen ; er wird nächstens auf einem Dampfschiffe nach Trapezunt wei- ter reisen. Uebrigens lauten die Nachrichten aus Persien bes friedigend. Die Kurden, welche auch den Persern vici zu s{afs fen machen, follen jest ernstlich angegriffen werden. Cin Corps unter Anführung des Englischen Obersten Bethune wird zu die- sem Ende ausgerüstet.

Sn lad

Berlin, 21. Aug. Gestern fand hierselb die Feier des 42sten Stiftungstages des Königlichen medizinisch - chirurgischen Friedrich-Wilhelins-Instituts in üblicher Weije statt. Diese der besonderen Huld Sr. Majestät des Königs ih fortwährend er- freuende Bildungsanstalt, von einem reger wissenschaftlichen Geiste belebt, isk stets bemüht, den zeitgemäßen Anforderungen, die der Staat und das vaterländische Heer an sie machen, würs-

dig zu entsprechen. Das rühmliche Streben der Anstalt, bei ihren Zöglingen Wissenschaft und Kunst in möglichster Voll-

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