1836 / 236 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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im Jahre 1835 aber 5260 Rthlr. cin. Besonders verbessert sich der Ertrag der Kollekte, welche für arme Studirende ein: gesammelt wird. Aber auch die unfixirten Kirchen- und Haus- Kollekten gewähren bedeutende Unterstüßungsmittel. Jn det fünf Jahren 1832/4; wurden vermittelst derselben 42,637 Rthlr. in der Provinz gesammelt, wovon 13,522 Rthlr. Justituten und Gemeinden zuflossen, die außerhalb dev Provinz liegen. Dagegen fam aber derselben in diesen fünf Jahren auch aus andern Pro- oinzen der Monarchie ein dort gesammelter Kollekten-Ertrag von 16,722 Rthlr. zu Gute, womit hauptfächlich die bei den großen Bränden in den Städten Prausniß, Grottkau, Tost und Srei- nau verunglückten Brandbeschädigten unterstüßt wurden.“

Unlängst fand ein Kuhhirt zu Raduchow bei Krooto- hin im Regierungs-Bezirk Posen in seinem Garten beim Pflú- gen in cinem zerbrochenen Tovyfe 1578 Silbermünzen verschiede- ner Gröôße, meistens aus dem Jahre 1660, die zusammen 5 Pfd. 17 Loth schwer sind.

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Auf telegraphischem Wege ist folgende Nachricht bier cinge- angen | x L Folge eines Aufstandes zu San Aldefonso har die ver- wittwete Königin von Spanien die Constitution von 1812 ange- nommen und profklamirc. Nach dem Eingange dieser Nachricht it der Abmarsch der für die Königin in Franêreich geworbenen Hülfstruppcn ausgeseßt worden.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Memoiren des Friedensfürsten (Don Manuel Gadoy), Herzogs von Alfudia, Fürsten von Bassano, Grafen von Evoramonite u. \. w.

Wer auc Verfasser der vorliegenden Memoiren seyn möge: cinen recllen Dienst würde cr. seinem Helden crwiesen haben, wenn er die- sen in dem schwierigen Problem aufgefaßt hätte, das gelei werden mußte, wenn Spauien jemals zu cinem höheren Maße vou Selbst- ständigkeit und Freiheit gelangen sollte; denn Staatsmäuner gehorcu der Gegenwart nur dadurch an, daß sie die Zufüunft vorberciten. Don Manuel Godoy's Name wird nie aus Spanicnus Geschichte verschwinden. Eben deswegen uun scy uns erlaubt, genauer anzu- geben, wie er cingriff und was durci) scin Eingreifen gelcistct wurde.

Unabhängigkeit und Freiheit waren durch den Ütrechter Fric- densvertrag, mit welchem der Successions- Krieg schloß, für Spauien in einem so hohen Grade verloren gegangen, daß seine weltliche Re-

ierung feiue audeŒ Béstimmung hatte, als untbätig zu bleiben, wcun îe es nicht entwéder mit Frankreich, oder mit England verderben wollte. Dem ersten dieser Königreiche mit sciner Schaale/ dem lee ten mit scinem Kern angehörig, war cs der Unglückliche, der zweien Herren zugleich dienen soll. Da nun dies unmöglich war, so müsscn hieraus ae die Erscheinungen erflärt werden, welche Spaniens Gc- schichte von 1713 an bis auf die gegenwärtige Zeit charafterisiren ; uamentlih die Apathie seiner Könige und der rasche Wechsel in den nothwendig gewordenen Premier - Ministern, von welchen kein cinzi- ger die auf ihn gestellten Erwartungeu erfüllte. Indem Eugland von Gibraltar aus eine unwiderstehliche Macht auf Cadix ausübte und den Schleichhaudel zu Hülfe nahm, brachte es das Produkt der Me- ifanishen und Peruanischen Bergwerke nach und nach in einem so Faben Grade an si, daß cs, na Bourgoing, alljährlich mchr als hundert Millionen harter Piaster bezog, um seine Fabriken und Ma- nufatturen , vorzüglich aber seinen Osflindischen zandel zu beleben, der große Geldsummen nöthig machte. Spanien, im Besiz der weit- \chichtigsten Kolonieen, wurde auf diese Weise cine Kolonie für Eng- land. Nun fehlte es zwar nicht an Einsichtsvollen, welche den Nach- 1heil des Verhältnisses begriffen, worin Spanien durch Gibraltar zu (¿nglaud slandz; ja, hou unter Philipp dem Fünften wurden Eut: würfe zur Wicderherftellung der Territorial-Jutegrität, d. h. zur Wie- dercroberung jenes verhängnißvouüen Felsen gemacht, von welchen aus Spanien in allen seinen gesellschaftlichen Bestrebungen gehemmt warde, Doch die rechte Stunde hatte uoch nicht geschlagen; und sclb# Fer- dinand des Secchsten Regierung ging voruber, ohne daß Haud aus Werk gelegt würde. j - N unter Karl des Dritten Regierung bot sich eine Aussicht auf glüdcklichen Erfolg dar ; sie war in dem Nord - Amerikanischen Freihcitsfriege gegeben. Spanien spielte Anfangs den Vermittler 23nd machte sodann gemeinschaftliche Sache mit Frankreich, nicht, um den Nord - Amerifaneru die Freiheit erwerben zu helfen dèun dies war nur allzu bedenklich wohl aber, .um Gibraitar wieder zu ero- bern und dadur seine cigene Unabhängigkeit von Euglaud zu be- artlinden. Mebr als jemals waren die Erfolge in diescm Kriege den Spaniern günstigz mit Hülfe der Franzosen eroberten sie die Jnsel Minorka wieder. Doch in der Unternehmnng gegen Gibraltar schei: terten die Kräfte beider Nationen. Diese Feitung, an deren Behaups- tung deu Engländeru so viel. gelegen war, weil sie das Fundament ihres Wohlstandes biidete, wurde durch die Britische Floite zweimal mit Lebensmitteln verschen. Schwimmende Batteriecu, von deni Cheva- licc d'Arçon erfunden, bergal |

doch diese Batterieen wurden durch die glühenden Kugeln, welche der Britische Kommandant in ungeheurer Menge gegen sie abfeuern licß, 1 Grunde gerichtet; und so geschah es, daß, während Nord-Amerika frei wurde von den Bestimmungen feines Mutteriaudes (1783), Spa- nien sich gefallen lassen mußte, das Joch des Britischen Monopols noch láuger zu tragen. Hiermit aber stand die Fortdauer des altcn Verhältnisses der Kirche zum Staate in der allercngsien Verbin- dungz cines Verhältnisses, worin alles so schr zum Nachtheil der weltlichen Regierung war, daß diese fich nicht deu fleinsten Schitt zuc Verbesserung des gesellschaftlichen Zustandes erlauben fonutc, obne auf die Mißbilligung der heiligen Juquisition zu stoßen, dereu Bestimmung keine andere war - als den Vorthcil der Priesterschaft zu veschüßgen. : i: diesen Umständen überreichte der Minister Aranda, im ahre 1783, nah dem Abschluß des Pariser Traftats (in welchen die Unabhängigkeit der Nord-Amerikauischen Freistaaten anerfanut wurde) seinem Souverain eine Denkschrift, worin er cine Sonderung Ameri

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‘verschifft werdende Säeleinsaar in Zukunft auf dente Bekanntmachungen. [Tonnen mit einem Stèmpel versehen werden soll, lich 1 Thiv. A ; el Bekanntmachung. "welcher in der Mitte die ins Kreuz gelegten Stadt-| Diese tdsliche Bidel erhâlt zur Zierde 2 Po

follten die Uebergabe der Festung entscheiden ;

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fas von Spanicn auf das Dringenudstt empfahl. Scin Gcdauke 1voar, daß Karl 11l. Mexiko, Peru und Terrafirma zu drei 11uas- hängigen Königreichen unter eben so vieleu Spauischen Jusanten erheben möchte, welche dem Mutterlande nur vermöge euer trivutats ren Anerkennung unterworfen seyn sollten; eine, Schöpfung, deren Wirksamkeit schr bald aufhören mußte , während Ver- fehr und gegenscitige Anhäuglichkeit blieben. Doch Karl L. war im Aiter allzu weit vorgerückt, um auf inen so fübhnen Gedanken einzugehen; die natürliche Folge davon aber war, daß die Lossagung der Nord-Amerifanischeu Kolonieci com Muútter- lande, welche Aranda \o bestimmt vorhecsaß, auf cincut ganz anderen Wege erfoigen mußte. Und wir werdeu nun schen, wie sie erfolgte. Karl der Dritte beschloß seine peinlichè Laufbahn im Fahre 1788. Sein Nachfolger war fein ältester Sohn, ais Köuig Karl der Viertc genannt. Spanischer Sitte gemäß. war dieser Monarch als Prinz von Aslurien bis zu seinem vierzigiten- Jahre vou jeder Theilnahme an den Verhandlungen des Sigatsraihes, so wie überhaupt von al- ien Regicrungs - Geschäften ausgeschlossen geblicben. Hierüber halte fich in ihm ciue ausscließende Vorliebe für die Jagd entwickelt. Aas ls ter andern Umständen vielleicht ganz unschädlich war, baíte duc) deu Cin- tritt der Französischen Revolution den Chaxasfter der Unschuld cingebüßt. Am-Tage lag, daß Spaniens polilische Lage durch und bur) VEEGID ert war, wenu cs deur Zusammenhange «eutsagen mußte, werin es bis dahin mit Frankreich gesiandzu. hatte. Dies fsühlend, licß Karl der Rierte, im Fortschritt der Franzi sischen Revolution, cs uicht au sci- nen Bemühungen fehlen, das Haupt der Bourvom|@ci Donaslic (Ludwig den Sechzehuten) zu retten. Als ihm dies fchigeschlagen war, fam cs darauf au, cine folche Stellung zu gewiuneu, daß nan darin aushalten fönntez und da die Nathschäge der alten Minister Karl's des Driiten dazu nicht ausreichten , so mußte ciu Premicer- Minister aufgefunden werden, dem cs nicht an Eutschlossenheit zum Kriege fehlte. Dic Wahl nun traf den Lizbiing der Konigin, Don Manuel Godov, cincn vier und zwanzi: jährigen Edclmann, der bis- her in der Nobel-Garde gedient und durch scine förperlicheu Borzüge die Aufmerksamkeit des Hofcs gefesscit hatte. S Um dem jungen, unerfahrenen Premier-Minister die nöthige Au- torität zu verschaffcu, begann man uit seinex Erhebung in einen h?- heren Stand; man machie ih zuni Herzog bo Aikudia. Der Kricg mit Frankreich blieb nun nicht länger aus, und wen cr, nuterziüßt vou der Spanischeu Geislichkcit, in deu ersien Jahre nicht ganz un- ‘glücklicz ausfiel, so rührte dies hauptsächlich von dci schwierigen Kricgs-Schauplagte her, auf welchem er gcführt wurde ciucu Mee Schauplaue, auf welchen alles zum Bortheil der Spanicr war. D och schon im nächsten (Fahre verivandelte_ fich der vou dem Spanischen Premier-Minister brabsichrigte Angriffs-Kricg t einen Berthcidigungs- Kriegz und da, von diesem Augenbli au, große Zersiörungen aller Urt nicht ausbleiben founien, so war cs Zeit, auf dic Wiederhe1stellung des Friedeus bedacht zu sevu. Dice Frauzofen hatke deu Ebro überschritten und befanden fich auf deu Wege nad) Madrid, als im dritten Kriegsjahre jener Vertrag zu Staude fam, den man den Fricdcns-Trafïtat von Basel ueunt. Zwar führte derselbe für Spa- nien feinen anderen Verlust herbei, als die Abtretung des Spanijcyen Authcils au der Jusel St. Domingo; allcin der Krieg hatte uicht eführt werden fônnen, ohne die Spanische Siaats-Schuid um tilliarden 700,000,000 Realen zu vergrößern; und gerade hierin lag das Verhäugnißvolle der ersten großen Ünternchmuüng des jungen Premier - Ministers, der jeyt den Titel cines Fricdensfürjten ex- iclt. x Konnte es mit jenem Friedens - Traktate fein Bewenden habcn? Die Direktorial - Regicrung Frankreichs war durch dic Fortdaucr des Krieges mit Englaud allzuschr geängstigt, als daß hie nicht Alles hätte aufbicten solien, um in Spanien cinen Verbündeten zu erhaiten. Sie betricb also die Erneuerung dcs aufgehobenen Familien - Paftes und erreichte, wie man sagt, ihren Zweck hauptsächlich dadurch, daß sie dem zweiten Sohue des Königs von Spanien die Aussicht auf den Französischen Throu eröffucte, dessen Wiederherstellung ihr selbst nicht zweifelhaft war. Auf diese Weise wurde der neugeschaffene Tricedensfürst in cinen Kriegsfürjien umgewandelt. Spaniens Kricgs-Erklärung gegen England erfolgte ohne Zeitveriujk. Wie hätte aber ciu Krieg mit England anders ats verderduch für SPa- nicn ausfallen fönaen, da durch denselben aller Zusammenhang mit seinen Kolonieen unterbrochen uud seibst der innere Verkehr des Landes aufs W:sentlicbste gestört war! Es fam noch dazu, daß die Kricgsfkosien unr durch neue Auleihen besteitteu werdeu fonntei? und daß fcine Aussicht auf eine Beeudigung diéses unglüctseligean ZU- standes vorhanden war. Unter dieseu Umilanden wurden, bei altem Mangel an Oeffentlichkeit, dle Urthciie über die Kurzsichltgkeit und deu Leichisiun des Fricdensfürsten so laut und so attgemein, daß ihu1 hon zu Anfang des Jahres 1798 kciue andere Wahl blieb, ais fein Premier - Ministersielle aufzugeben. Uebrigens hatte der Krieg mit ÉEnglaud Spanitns Staatsschuld wiederum num 4 Miiliarden, 286,007,263 Nealen vermehrt, uud mit dem Auicihe - Spstcu war s dahiu gefomuien, daß es nicht zum Stillstand gebracht werden durfte, enu uicht auf der Sielle cin Baukerott crfolgen sollie. Das Sp- stem des Fricdensfürsten wurde alfo fortgeseht, während man uicht aufhörte, ihn mit Vorwürfen zu übersczütten. Er selbst, scit Jahr und Tag mit einer Tochter des Jufanteu Don Luis (Bruders Karl?s ill.) vermähit, blicb in Verbindung mitdem Pose. : 5 , Hiermit cudigen wir vorläufig. nusere Bemerkungen über die Memoiren des Friedensfürsien. Sollten deu beiden erjicsz Bändcn, welche uur die scchs ersien Jahre sciner Verwaltung unfassen, wie cs böchst warscheiulich ist, noch anderc uachfolgen, so werden ivir uicht unterlassen, zu zeigen, wie der 18 Brumalire und die Pichegrusche Verschwörung zu Anfang des Jahres 180% zwar nicht deu Absich- ten, aber doch den Mittelu des jungen Und unerfahrencn VYremier - Ministers, iu defscu Händen Spanicus Schicksal ge- legt war, nachgeholfen baben. Kein Spanischer Staatómaun, dies läßt sich mit Zuverlässigkeit behaupten, hat den Absall der Amic- rikanischcen Provinzen vom Mutterlande durch seine kurzsichlige Polilif noch mehr befördert, ais Don Mauucl Gedov. Ob dies mehx cia Unglück oder Glück für Spanicn war, darüber fanun nur die Zukunft cut- scheiden; doch scheint die Zeit uicht fern, wo ma, in großer Allge- | meinheit, darüber cinverstanden seyu wird, daz für Spaniens behere | Civilisation jeder Fortschritt bedingt war in der Forischafung cines so argen Hindcruisses, als in dem ungeheuren Kolonial-Besize cutba!- ten war, den das seczzchute Jahrhundert der Monarchie Philipp's des

seguugen der Menoiren die des Herrn Dr. Uugewitter (Vez Buchhandlung von A. W. Havn) uns als die vorzüglichste erscht) sowohl wegen des unverfennbaren esleißes, womit zie grarbeitet h als wegen der Zugabe der Bilduisse des Fricdensfürsten, der Könj,

und des Königs, die cinen höchit anziehenden physiognoutischen t {luß über deu Juhalt des Werks felbst geben. B

Meteorologische Beobachtung. s

1836. | Morgens A Avendos j 334,60 Var. | 324,52// Par. Quellwärme 7,69

22, August 6 Uhr. 2 Ukr. lhr. 4-163%R. [4-114 R. | Flufiwärme 1499,

-- 0 2 ‘505 +- 7/339 R. [4+ 029 R. | Bodenwärnie 12,6 A9 pCt. „} : 66 yCt, /

L Beobachtung, | f; Lusidruck .... |335 08‘ Par. Qustwärme... |4- 11,89 N. Thauguäki... + 10,39 R. Dunsisättizaung| 89 pCt.

Wetter ...+« é | haleiter. | heiter, heiter, E 0 119

AOND 65 | W. | 28. W. verslag 0,

Wolkenzug. | an | 2B, _—_— Nachtkälte 4. 9 j Fagesmittel: 178 Mare «13,20 R. S N 68 q,

R er 11er O r 8e Deu 23. Augusi i836. Smtlicher Fandse- und &eld-Cours-Zette

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. August.

Niederl, wirkl. Schuld 55/6. 2% do. 103. Kau} 21/6 29%, Spao. 3134. Passive 10. Ausg. Schuld 15 117/44. Preuss. Prim.-Scn, 1104. Polp. —. Oesterr. Met, -

Autwerpen, 17. August.

Passive 10'/4. Ausg. Sch, —. Zionsl. 11%.

Fraukfurt a. M.. 20. August.

Oesterr. 59, Met. 1041/46. 1035/6. 4%, 100. 997%. Y 59 1/,. Br. 194 25'/. B! Rank-Actien 1629 1627. Partidl 150. r. Loose zu 500 Fl, 114%. 1144. Loore zu 100 Fly Preuss, Prüw. - Sch. 624. do. 4% Anl, 101. Br. Poin, 66/. 657A. D, Spau. anl 327%. 32, 2/2" Holl. 55%

Pacis, 17. August.

5%, Rente pr. compt. 108. 90. tin cour. 109. —. comrt. 79. 90. fn cour. 80. —. 5% Neap. 100. 45. 5/9 Rente 82!» Fagsire 9/4. Neue Ausg. Sch. Ausg, Xb 39/, Portug. 465%.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 24. Aug. Jm Schauspielhause: Torquato U Schauspiel in 5 Abth., von Gocthe.

Donnerstag, 25. Aug. Im Schauspielhause: Rothi chen, Feen: Oper in 3 Abrh., nach dem Französischen des Wi lon, von der Königl. Schauspielerin Fr. Kricfebekg. Musi! Boyeldieu.

Neue Anl, j

Koniatadtisches Theater. Mittwoch, 24. Aug. Hinko., der Stadtschultheißenês von Näárnberg. Schauspiel in 5 Akten, mit cine Vorl „„Der jüngere Sohn.“ Mit freier Benußung des Storch

{ Nomens, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Dlle. Kitky, ! Hof «Theater zu Kartisruhe: Markitta, als Gastrolle.) (

Markt-Preise vom Getpxaide. Berlin, den 22. August 1836. Zu Lande: Weizen 1 Rihir. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 15 Szr. und 1 Rihir. 8 Sgr. ; Roggen 1 Rihlr., aüch 27 Sgr. 6 große Gerste 27 Szr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 3 PVf., auch 19 Sgr. 5. Pf.z Erbsen 1 Rihlr 20 Sgr., auch 1 H 10 Sgr. und 1 Riblr. 5 Sgr.; Linsen 1 Rthir. 29 Sgr., auch 18 10 Sgr. und +1 Rihlr. 5 Sgr. Tu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 18 29 Sgr. und-1 Rthir. 18 Sar. 9 Pf.; Roggen 1 Rihlr. | 3 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 2 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbscn 1 Rthlr. 19 Sgr. Sonnabend, den 20. August 1836. Das Schocï Sticoh #4 RKtbir. 25 Sgr., auch 4 Rihlr; de (d ner Heu 1 Kthlr. 5 Szr., auch 29 Sgr. j

nid.

Redacteur Ll. Cottel.

Zweiten zugewendet hatte. L E Schließlich bemerfeu wir noch, daß von deu Deutschen Ueber- |

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

tober d. J. gilt der von 21 sgr, spâter unabänder- | ation of morit, and the utmaost altention is pad

Zur Verpachtung des auf Stubbenkammer, in der {lü}el mit einem darüber befindlichen Kreuze dar-|Met stern nach Raphael, Guido N Stubhniß, Berger Kreises, belegenen Königlichen |stellen, neben denselben aber den Namen „Riga‘/ und’ geïochene Bilder.

asi 2 besichend aus zwet Wohnhäusern , zwei zwar also getheilt, daß auf der einen Scite die Sylbe N C S Hofraum, Garten und Wiese, ¡Ri?!, auf dexr andern die Sylbe „ga‘/ zu lesen,

Stallgebäuden -

Das Ersie Heft liegt bei uns zur

von zusammen 17 Morgen 113 (IRuthea, von Ostern [und theils über, theils unter diesen beiden Sylben |i1te Exemplar gratis.

1837 bis zum 1. Maî 1849, k den 5. Oktober d. J.- Morgens 10 Uhr,

st| ein Termin aufdie jedesmaiige Jahreszahl, ebenfalls getbeilt, führen wird, so wird solches von dem Rathe der Kaiserlichen vor dem Königl. Forfi-Referendar Herrn von Colmar| Stadt Riga zur allgemeinen Wissenschaft hiermit

im Secretariats- Lokale des hiesigen Réegierungs-Ge-| bekannt gemacht.

bâudes angeseßt, und kdnnen auch daselbst die betref fenden Pacht-Bedingungen zuvor eingeschen werden. Stralsund, den 11. August 1836. Königl. Preuß. Regierung.

Bekanntmachung. i Da von dem Rathe der Kaiserlichen Stadt Riga auf desfallsigen Antrag des Rigaschen Börsen-Comité'e die Anordnung getr fe worden is- daß die gus Riga

Riga, Rathhaus, den 18. Juli 1836.

Literarische Anzeigen. Vie- große Alkars Dibel,

32 Lieferungen in Folio. Der ersie Preis à 16 sgr. hat aufgehört, bis Of:

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Berilish and French Suhbseri 12 Oberwal!'straise, near the

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Gedrudit vei A. W. Hayb aa io b 2441 Ao Hd») H R E

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] v I E Pr. [=| Brief i Qua I Briet. U Ét -Seuuid-Beb, [4] 102/14 | 10 4 stpr. Piaudbr. | 4 108'/ | Pr, Eng). Obl. 30.14 1005/5 | 109! jvonm. do, | 4j U 2/ 8 PräumSch d.Berl!—! 02/4 | 6124 Iitur- u. Neum. do./4 100/77 J urm Om C4 O2 S do. do. do 188 99/2 [J Nin. lur.Sch. do. 4| 1024 s Seclilesische do./4 n 1g Berl. Stauût-Übi.| 4 U 23 | 102/44 [Rüeckst.C. and Z. y Y Käuigzb. do. 1 Eg) E Sch. d. K. u. N. ( fh Elbiuger do, ul m | E To!d al marco |— 215% 2110 Daus. do. la Th.|—| 44 j do Neue Bucaten m 18, | -W Westyur Pfandbr. ‘| 1033 | p Friedrichsúor R 131/, | 1B Grossh. Pos. da 4| ¡ 104!/, [biscarto —— 4 [N IWechesel- Cours. Brief’ | Amsterüan „e o o o. ooo Cer 20ER | Kurz lal'/g do. A 251 Fl. | 2 Mt. 140% |. Mamu «e e e 00 b d a0 0 30) Mk. Kurz 151 Va Wh O C ae A e SUO M | 2 fit. 15, V Do aa 1 LSt. 3 Ut. 23/4 | f P 300 Fr. | 2 Mt. 80/ | y Wien in Wr, ee ¿ U 2 Ut. 102'/ Ij G ea ea erei S 150 Fl. 2 Mt. 102 F BLeRIBu e e o b eie s lele oe 400 Thl. 2 Mt. 99/4 9g! Opa «oe éo o po de op o t 100 Thl. 8 Tage 102%. A Fraukturt a. M. WZ. o 150 Fi. 2 Mit. a 101 100 Rh. 3 Woch. | l

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben dem Herzoglich Braun- weigischen Ober-Kammerherrn, Freiherrn von Marenhol6b, e Privat - Audienz zu ertheilen und aus seinen Händen die signien des Herzoglich Braunschweigischen "Haus - Ordens inrich's des Lôdwen entgegen zu nehmen geruht.

Se. Majestät der König haben dem fatholischen Pfarrer alisfe zu Bertholdsdorf, Regierungs - Bezirk Breslau, den othen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Sè, Kdnigl. Hoheit der Kronprinz ist nach Pommern gereist. ; pes Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. gjestät des dnigs) ist ron Ems hier eingetroffen.

Dem Mechanikus C. Venbzkè hierselbst ist unter dem 22, ust d. J. ein auf Acht hinter einander folgende Jahre, vom e der Ausfertigung an gerechnet und für den ganzen Umfang Preußischen Staats gültiges Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung dargestell- ten rotirenden Abdampf-Apparat, in sofern er in seiner Zusammenseßung für neu und eigenthümlich erkannt worden ist, ; heilt worden.

aaren

Angekommen: Der Königl. Hannoversche Ober - Jäger- ister von Zastrow, von Hannover.

Zeitungs-Nachrichten.

U b.0 0 0.

Rußland.

St. Petersburg, 17. August. Se. Maj. der Kaiser jen verordnet, daß, wenn auf einem in irgend einem Russi- n Hafen vor Anker liegenden Kauffahrteischiffe auf eine un- qubte Weise, oder an einem unerlaubten Plate, oder zu einer rlaubten Zeit Feuer gebraucht werden sollte, vom Schiffer e verhältnißmäßige Geldstrafe erhoben, demselben aber freige-

(t wuden solle, die Strafgelder von dem Schuldigen beizutreiben..

e Strofgelder betragen: in Kronstadt 200 Rub., die bis zu ) Rub. gesteigert werden können, wenn man an einem gefähr- en Orte Feuer angemacht oder an Bord des Schiffes eine eemashine geheizt hat; in den übrigen Europäischen Häfen ) Rub., in den Asiatischen Häfen aber 20 Rub. Beim Rük- in dasselbe Vergehen während desselben Jahres soll die Geld- (fe verdoppelt und das dritte Mal der Schiffer den Gerichten egeben werden. Von der als Strafe erhobenen Geldsumme der Angeber den vierten Theil erhalten, der Rest aber an ¿ Kollegium der. allgemeinen Fürsorge abgeliefert werden.

Der Kriegs-Minister, General-Adjutant Graf Tschernitscheff, von seiner Reise nah dem Auslande hierher ¡zurückge- rt und hat die Leitung dieses Ministeriums wieder übernom- t, welches während seiner Abwesenheit dem Chef der Kriegs- ifanzlei , General-Adjutanten Adlerberg 1., übertragen war, n Se. Majestät der Kaiser für die erfolgreiche Verwaltung Amtes durch einen Tagesbefehl vom 12. d. Höchstihre be- dere Zufriedenheit zu erkennen gegeben haben.

Der General-Major Graf Gudowitsch, Adelsmarschall des osfauer Gouvernements, ist zur Belohnung sür seine: ausge- teten Dienste zum Geheimen Rath ernannt worden.

Am 11. August starb hierselbst, nach mehrwdöchentlichera anfenlager, der Dr. Robert Lenz, Adjunkt der Kaiserl. Akade-

der Vissenschaften, in einem Alter von 28'/, Jahren. Ge- en zu Dorpat den 23, Januar 1868, verlor er schon im Îten

)te seines Alters seinen Vater und verdankte feine moralische bildung vor Allen der sorgfältigen Erziehung sciner Mutte-. bijog die Universität Dorpat im Winter des Jahres 1825,

i h den theologishen Studien widmete. Von dört ging nh Reval als Lehrer an der dortigen Domschule. Hier zog ì seine Neigung, die bereits auf der Universität allmälig die hand gewonnen, ausschließlich zu philosophischen Studien / Und im Frühling 1831 begab cer sih zur Fortsezung seiner A nah Berlin und beschäftigte sich ein Jahr vorzüglich | Philosophie. Allein allmälig zeigten seine Briefe, daß sei- q, sitiven Geiste die spekulativ - philosophischen Forschungen

Mnügten, und er begann, durch Professor Bopp veranlaßt ¿ êy hier aus durch Herrn Akademiker von Frähn aufgemuntert, 4 ium des Sanskrits und der vergleichenden Sprachkunde h fri ein Studium, dem er eifrig ergeben blieb bis an sei-

Un tigen Tod. Nachdem er eine Reise durch Deutsch- e lit die Schweiz gemacht, und nachdem er in Berlin seine

ftarische Arbeit, die Lateinische Uebersezung der Urrasia,

ci Gee uug Kalidasiì’s, mit einem Anhang fritischer Noten ahre 183 gjuni Druck befördert hatte, verließ er Berlin im L des K Obiges Werk, welches Sr. Excellenz dem Mini- h ew entlichen Unterrichts, Herrn von Uwaroff, dedizirt übers Vi ihm das Wohlwollen dieses Pflegers und Be- stellun, en entalischen Studien in Rußland, auf dessen cil g ihm von Sr. Majestät dem Kaiser die Unterstüßung

h dort U zwei Jahre in England zubringen zu können, ; le Svfgehäuften Schäke der Sansfkritsprache kennen ben von ‘d eine nachgelassenen Manuskripte aus dieser Zeit tudien ex L Eifer, mit welchem er si diesen ersehnten tes in L und in einem Briefe am Schluß seines Aufent- tialien Ar Lin und Oxford sagte er, er hoffe, hier genug Ma- sen nur zu ves Leben gesammelt zu haben. Es war * Krôfte zu 6 geschehen, und beim Sammeln vergaß er, à onen. zum Verarbeiten des Gesammelten, Nach

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

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Berlin, Donnerstag den 25a Augusi

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einem kurzen Aufenthalte in Paris zu demselben Zwecke, kehrte er im Juli 1835 nach St. Petersburg zurück und ward hier im Oktober desselben Jahres zum Adjunkten der Kaiserlichen Afag- demie der Wissenschaften gewähle. Jn demselben Jahre erdf- nete er aus eigenem Antriebe eine Rethe von Vorlesungen úber Sanskrit und vergleichende Sprachkunde an der hiesigen Uni- versität, wo er sich des Beifalls seiner Zuhörer zu erfreuen hatte. Am Ende des Juni ward er von einem Nervenfieber befallen, und nach. fast 5wöchentlichem Krankenlager machte cin tödtli:- cher Blutverlust seinem kurzen, aber reichen Leben ein Ende. Auf seinem Krankenbette hatte er noch die Genugthuung, durch Se. Ercellenz, Herrn von Uwaroff, einen Brillantring übersen- det zu bekommen, den ihm Seine Majestät der Kaiser, als Zei- chen der Zufriedenheit, für den .„Apparatus critiens ad Urva- sim zu verleihen geruht hatte.

Das Schif} „Amerika“ ist am 27. Juli von einer Fahrt nach den Aleuten mit einer Ladung von Pelzwerk und anderen Artikeln zum Werth von 340,000 Rubel, für Rechnung der Rus- sisch-Amerikanischen Compagnie in Kronstadt angekommen. Bei sei- ner Abreise befand sich in jenen Kolonieen Alles im befriedigend- sten Zustande. E

S ane e O.

Paris, 18. Aug. Der König beider Sicilien, der ‘Prinz von Salerno und der Herzog von Nemours begaben sich gestern von Neuilly nach Vincennes, um das dortige Schloß in Augen- schein zu nehmen und einem Artillerie -Mandver beizuwohnen.

Man spricht von einem Besuch, den der König beider Si- cilien in Begleitung des Herzogs von Nemours dem Fürsten von Talleyrand ‘in Valençay abstatten werde.

_ Das Wahl - Kollegium zu Clermont, im Departement der Oise, hat am läten d. M. seinen bisherigen Deputirten, Herrn Legrand, der sich, wegen L Beförderung zum General-Forst- Direktor, einer neuen Wahl unterwerfen mußte, mit groß Stimmenmehrheit wiedergewählt.

Der Moniteur theilt heute die beiden nachstehenden telegraphischen Depeschen mit:

_ „San Ildefonso, 13. August 10Uhr Morgens.

Ein Militair - Aufstand hat die Königin - Regentin gezwun- gen, heute früh um 2 Uhr die Constitution von 1812 anzuneh- men. Jn déiesem Augenblick herrscht hier die vollkommenste Ruhe, und die Soldaten sind in ihre Kasernen zurückgekehrt.“

„Madrid, 13. August 6 Uhr Abends.

Die Nachricht von- den Ereignisse in San Ildefonso fängt an, sich in Madrid zu verbreitén. Die dffentlihe Ruhe ist noch nicht gestórt. Der Minister-Rath is versammelt.“

Gestern Nachmittag war hier allgemein das Gerücht ver- breitet, daß das Französische Ministerium in Folge der sich ent- schieden fundgebenden Meinungs - Verschiedenheit über die Jn- terventions- Frage aufgelöst sey, indem Herr Thiers nebst vier seiner Kollegen ausgeschieden wäre. „Das Minister-Conseil““/ sagt ein hiesiges Blatr, „in welchem jene Erdrterungen statt- gefunden hatten, war gestern Vormittags von 11 bis 1 Uhr ver- sammelt gewesen. Um halb 4 Uhr fuhr Herr von Montalivet trot seines kränklichen Zustandes nah dem Schlosse; gleih darauf aber ließ man sämmtliche Miuister wieder zusammenberufen, um ihnen die mittlerweile eingegangene telegraphische Depesche aus San Ildefonso mitzutheilen. Dieses Ereigniß änderte die Ansichten der Minister, die sich bis dahin zu Gunsten einer Jn- tervention ausgesprochen hatten. Sie erklärten, daß nun, da die Königin die Verfassung von 1812 angencmmen habe, fein Anlaß zur Einmischung mehr vorhanden sey, sondern daß man im Gegentheil die Hülfstruppen zurückberufen müsse, damit Frankreich nicht einer revolutionairen Regierung seinen Beistand zu leihen scheine. Demzufolge nahmen die fünf Minister ihre Abschieds - Gesuche zurück, und Alles bleibt jeßt beim Alt:n./ Das Journal des Débats bestätigt diese Nachrichten in folgender Weise: „„„„Es scheint gewiß, daß sich seit 3 bis 4 Tagen sehr ernste Meinungs-Verschiedenheiten über die Spanischen Angelegenheiten im Schoße des Kabinets kund- gegeben hatten. Die beiden im Laufe des gestrigen Tages ein- gegangenen telegraphischen Dex: chen aber haben denselben pldkz- lih ein Ende gemacht, und man versichert, daß sogleich durch den Telegraphen der Befehl nach Bayonne ergangen sey, den Abmarsch der für die Fremden-Legion bestimmten Verstärkungen auszuseßen.//// Man sieht aiso hieraus, daß jene beiden tele graphischen Depeschen der Spaltung im Kabinette ein Ende ge- macht haben. Da aber das „Journal des Débats“‘ seit einiger Zeit-wieder das Organ des Kabinettes geworden il, so muß man aus der obigen Anzeige auch sc)ließen, daß die Regierung, die sonst gewöhnlich Uneinigkeiten im Kabinette zu verheimlichen sucht, es diesesmal im Gegentheil gern sieht, daß das Publikum davon Kenntniß erhält. Es ist klar, daß das Kabinet der Tui- lerieen sih für den Augenbli von dem Englischen Kabinette getrennt hat. Denn nicht allein hat man mit der Organisation der neuen Legion inne gehalten, sondern es scheint auch, daß man die ganze Fremden - Legion aus Spanien zurückberufen werde. Die Englischen Truppen sollen sich dagegen, nach der Erklärung des Lord Palmerston, nicht um die Form der Ma- drider Regierung bekümmern. So lange die Patrioten Jsabelle 11. und die Königin Christine als Regentin anerkennen, sollen die Engländer gegen Don Carlos kämpfen; dies geht we- nigstens deutlich aus den Worten des Englischen Ministers her- vor. Nach der Lage der Parteien aber ist es wahrscheinlich, daß die Nord-Armee sich bald aufldsen wird, und dann werden die Engländer das Gewehr im Arm in Spanien bleiben und unter Neutralitäts-Erklärung den Ereignissen zuschauen. Zu wünschen wäre, daß die Französische Regierung diesem Beispiele folgte und die Fremden - Legion in Spanien ließe, um die Engländer zu verhindern, sich, unter Benubung der Umstände, alles Ein- flusses in jenem Lande zu bemächtigen. Es is jet, nach den Ereignissen in San- Ildefonso , nicht schwer vorauszusehen, daß die Hauptstadt und alle Provinzen vorläufig die Constitution von 1812 annehmen werden, und daß an die Stelle des Jstu-

1836.

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rizshen ein patriotisches Ministerium, von Mendizabal präsi- dirt, treten wird. Aber schwerlich dürfte man sich verständigen, wenn es sich darum handeln sollte, die Verfassung von 1812 zu reformiren; das würde wahrscheinli der Augenblick neuer und schrecklicher Verwickelungen werden. Obgleich nun definitiv be- schlossen zu seyn scheint, der Königin Christine die Jnterventton nicht zu bewilligen, so glaubt man doch, daß die Zahl der Trup- pen, die die Observations- Armee an den Pyrenäen bilden, be- deutend vermehrt werden wird. Der Minister-Rath {t Heute wieder versammelt, und es sind schon früh am Morgen Couriere nah_ London und Berlin abgesandt, wahrscheinlich um die uon der Französischen Regierung ergriffenen Berooi zu verkünden.“

Es scheint (sagt das Journal du Commerce), daß dic Bewegung von San-Jldefonso dur die Division des Generals Soria entschieden worden ist. - Leßtere hat nämlich, nahdem sie einen Sieg ber den Karlistischen General Basilio Garcia da- vage tragen hatte, ihrem Chef zum Trote, die Constitution von 1812 -proklamirt; dieses Beispiel wird wahrscheinli die Trup- pen, die die Königl. Residenz von La Granja bewachten, mir fortgerissen haben. f :

zt Der Gazette de France geben die ohigen beiden telegra- phischen Depeschen Fi folgenden Bemerkungen Anlaß: ie sehen wir also die Königin Ch-Fine in derselben Lage, in wel- cher sich Ferdinand VII. befand: sie ist die Gefangene eines Mi- litair - Aufstandes. Die Revolution hat in Spanien rasch ih- ren fel erreicht. Die Anerkennung der- Verfassung von eitens der Königin, macht auf cinmal den innern und l rwiekelungen ein Ende, die noch den Sieg des Don Carlos vexzôgern konnten. Die Revolution und. die Legitimität ehen „jeßt gerade gegenüber: die eine, geschwächt durch dic ehse? des Juste-milieu, das erfolglos alle Hülfsquellen des Lan- es erschöpft hat, die andere in demselben Maße verstärkt. Die roklamirung der Verfassung von 1812 wendet der Legitimitäi lle gemäßigten Männer der constitutionnellen Partei zu. Wie die Sachen jebt liegen, kann der Kampf nicht mehr von Dauer seyn; die Revolutions - Männer werden das Feld..nicht lange gegen die Legitimisten behaupten.“ i | _ Man glaubte, daß in Folge der heute publizirten telegra- phischen Depeschen die Spanischen Papiere an der Börse be- deutend fallen würden, und man war auf den Cours von 28 und darunter gefaßt. Indessen wichen jene Papiere nur bis 30 und hoben sich zuleßt sogar wieder auf 31.

Einem in dem „Journal des Débats‘‘ befindlichen Schrei- ben aus Cadix vom Zen d. zufolge, ist die Regierungs-Junta daselbst am 2ten d. Abends installirt worden und hat in ihrer ersten Sißbung folgende Beschlüsse gefaßt: „1) eine Proclama- cion an das Volk zu erlassen, um ihm die Jnstallirung der Junta und ihren festen Entschluß, das constitutionnelle Syftem bis auf’s áußerste (a todo trance) zu vertheidigen, anzuzeigen ; 2) den xele politico zu bitten, daß er die nôthigen Maßregeln ergreife, damit die Wahlen zur Bildung des Apuntamento spätestens am Aten d. M. beginnen können; Y) alle Ayun- tamiento's der Provinz aufzufordern, “der Bewegu j zu folgen und Kommissarien zu senden, damit diese Junta die Junta der ganzen Provinz werde; 4) die Jnstallirung der Cadixer Junta den Junten von Malaga und Sevilla anzuzeigen, um sie aufzufordern, das engste Band unter einander zu knüpfen und in ihre Beschlüsse die möglichste Uebereinstimmung zu brin- gen; 5) eine Adresse an die Königin ‘zu erlassen, um ihr die Leiden des Vaterlandes, die Nothwendigkeit, denselben abzuhel- fen und dem Bürgerkrieg shnell ein Ende zu machen, zu \chil- dern und ihr auch anzudeuten, daß man von der Weisheit Jhrer Majestät erwarte, daß sie der Constitution von 1812 den Eid leisten werde; 6) alle Lokal-Behörden zu bestätigen; 7) das Re- glement der constitutionnellen Cortes in Bezug auf die Natio- nal-Miliz wiederherzustellen; §8) von dem xele politico ein Ver- zeichniß der Namen derjenigen Behörden und Beamteù, die der Constitution. den Eid geleistet haben, anfertigen zu lassen; 9) allen Behörden und allen höhern Beamten die Installirung - der Junta anzuzeigen und sie aufzufordern, ihre Subalternen, ohne indeß irgend cine vexatorische Maßregel dabei anzu- wenden, den Eid auf die Constitution leisten zu lassen und d Namen derjenigen anzuzeigen, die sich dess:n geweigert

aben.

Im Journal de Paris liest man: „Mehrere Blätter publiziren ein angebliches Schreiben des Ministers der aus- wärtigen Angelegenheiten an den Herzog von Montebello, Wir sind zu der förmlichen Erklärung ermächtigt, daß dieses Schrei- ben apokryph is, und daß man den Sinn und den Inhalt desselben wesentlich entstellt hat.“ Das erwähnte Schreiben bezog sich auf die Schweizerischen Angelegenheiten, und es war in demselben unter Anderem gesagt, daß, falls die Schweiz den Rathschlägen und Forderungen Frankreichs kein Gehör geben sollte, sie sich als mit Frankreich entzweit betrachten músse, und daß ihr Widerstand alsdann sofort eine „hermetische Blokade““ zur Folge haben würde. | _ Man wird si erinnern, daß Herr Desjobert sich in der Sibung der Deputirten-Kammer vom 10. Juni (siehe Nr. 168 der Straats - Zeitung) sehr nachtheilig über den neuen Bey von Konstantine, den bekannten Yussuf, geäußert und ihn: unter An- derem einen Elenden, einen Barbaren und Renegaten genannt hatte, dessen Benubung zur Führung des Krieges in Afrika für Frankreich eine wahre Schmach sev. Yussuf Bei hat fich hier- durch veranlaßt gefunden, ein Antwortschreibén an ‘Herrn Des- jobert in den „Temps“ einrücken zu lassen. Dasselbe -is aus dem Lager Clauzel bei Bona vom 1d. Juli datirt, Nachdem der Schreiber die Dienste, die er Frankreich geleistet, in weni- gen Worten aufgezählt und des Einflusses erwähnt, dessen er sich von Seiten der Araberstämme zu erfreuen habe, fährt er also fort: „Seyen Sie versichert, daß ih dieser Achtung nicht enießen würde, wenn ih mich der Erpressungen und Grausam- eiten {ul is machte, die sie mir, hoffentlich nicht im Ernsté beimessen. Wolken Sie das Geheimniß meines Einflusses ken-

nen, den man gewiß nicht meiner großen Macht (denn ich habe

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