1836 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Berlin, Donnerst

R P E A E M oe S P R P S" R; E

E T M C: { P L O. À I ICU E E: M L: V EEOT E M SET C C CANT M O T T? L M E

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Se

e. Königl. Hoheit der K ronprinz ist aus Pommern wieder hier eingetrofsen.

Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Braun- schweig ist gestern (Z0sten) von Braunschweig hier eingetrossen und im Königlichen Schlosse in die für Höôchstdenselben in Ve-

| reitschaft gescuten Zimmer abgestiegen.

Die unterzeichnete Akademie erneuert hierdurch ihre bereits unterm 26. April d. J. in Betreff der diesjährigen Konkurrenz um den von der Michael Beerschen Stiftung ausge)eßten Preis erlassene Bekanntmachung: i i :

Der zu München ain 22. März 1833 verstorbene dramati- se Schriftsteller Michae! Beer aus Berlin hat durch testanei- tarische Verfügung ein bedeutendes Kapital zu einer von Sr. Majestät dem König Allergnädigsk genehmigten Stiftung auë- geseßt, um unbemittelten Malern und Bildhauern jüdischer Re- ligion den Aufenthalt in Jtalien zur Ausbildung in ihrer Kunst durch Gewährung cines Stipendiums zu. erleichtern, welches dem Sieger einer jährlich stattfindenden Preis-Bewerbung zu Theil wird, mit deren Veranstaltung die Königliche Akadenie der Klnste nach dem Wunsch des Stifters Allerhöchsten Ortes beauftragt worden ist. G

Demgemäß macht dieselbe hierdurch bekannt, daß die dies- jährige Konkurrenz um den Michael Beerschen ‘Preis für Werke der Geschichts-Malerei bestimmt ist, allein unabhängig bleibt von der für dasselbe Fach bereits anderweitig begonnene! Bewerb1 09. Die Wahl des darzustellenden Gegenstandes überläßt die Atga- demie für diesen Fall dem eigenen Erinessen der Konkurrenten; doch müssen die Bilder ganze Figuren enthalten, atademische Studien aus denselben ersichtlich seyn, eine Höhe von 3 Fuß, eine Breite von circa 2/3 bis 21, Fuß haben und in Del aus- geführt seyn. Der Termin der Ablieferung der Gemälde an die Akademie ist der 29. September d. J., und muß jedes mit folgenden Attesten versehen seyn: :

1) daß der namentlich zu bezeichnende Konkurrent sich zur jüdischen Religion bekennt, ein Aiter von 22 Jahren er- reicht hat und Zögling einer Deutschen Kunst-Akademie ist;

2) daß das eingesandte Gemälde von ihm selbs erfunden und ohne fremde Beihúlfe von ihm ausgeführt worden ist.

Die so beglaubigten Bilder werden in die diesjährige Kunsi- Auéstellung der fademie aufgenommen, jedoch ohne Nennung ihrer Urheber. Die Zuerkennung des Preises erfolgt vor Ende Ottobers d. J., und besteht derjelbe in einem Reise-Stipendium von 590 Rthlr. auf Ein Jaßr, welcles fedoch* unter Umständen verlängert oder auch dem Stipendiaten nach Verlauf eines hal- ben Jahres entzogen werden kann. L

Die Transport-Kosten für die mit den vorgeschriebenen At- testen versehenen Gemälde úbernimmt das Kuratorium der Mi- chacl Beerschen Stiftung; die nicht zulassungsfähigen Arbeiten werden auf Kosten der Einsender zurückgeschickt.

Berlin, den 31. August 1836.

Königliche Akademie der Künste. (gez.) Hr, G. Schadow,

Der General - Major, General - Adjutant Berlin, Graf von Nostiz, von

Direktor.

Angekoinmen: und 2ter Kommandant von Karlsbad. ;

Der General-Major und Commandeur der dten Jnfanterie- Brigade, von Rohr U, und _

“Der General-Major und Commandeur der 5ten Kavallerie- Brigade, von Kurssel, von Franksurt a. d. O.

“Der General-Intendant der Königl. Schauspiele, herr Graf von Redern, von Erfurt.

Kammer-

Zeitungs-Nachrichken. N La Rußland.

St. Petersburg, 24. August. Se. Majestät der Kaiser find am 2Wsten dieses Monats nach Moskau abgereist. Die hiesigen Zeitungen entla!ten folgendes Kaiserliche Manifest: „Von Gottes Gnaden Wir Nikolaus u. st. w. Fortwährend darauf bedacht, Unsern geliebten Unterthanen die Erfállung ihrer verschiedenen Verpflichtungen gegen den Staat, besonders die Verpflichtung zur Stellung von Rekruten zu ev- leichtern, hatten Wir für nüßlich erachtet, in Friedenszeiten die allgemeinen Rekruten Auéhebungen im Reiche abzuschaffen und durch das Manifejt vom 1. August 1834 partielle Ausëhebungen festgesetzt, welche in zweien ihrer Bevdikerung nah gleichen Theilen des Reichs, in dem nördlichen und in dem südlichen, in regelmäßiger Ordnung stattfinden sollten. Nachdem hier- dur denjenigen Ständen , welche verpflichtet sind, Rekruten zu stellen, eine wesentliche Erleichterung zu Theil geworden war, beschlossen Wir unmittelbar darauf, einen sicheren Weg anzu- weisen, auf welchem das Schicksal der Soldaten und Unteroffi- ziere, durch die Abkürzung des für den effektiven Dienst in den Heeren festgeseßten Termins, erleichtert werden könnte. Zur Erreichung dieses Zieles erachteten Wir für nothwendig, als Regel festzuseben, daß diejenigen Soldaten und Unteroffiziere, welche bei den aktiven und Reserve-Truppen zwanzig Jahre un- tadelhaft gedient haben, alljährlich auf unbestimmte Zeit beur- . laubt werden sollen. Diese Maßregel hat die wohlthätigsten Folgen gehabt. Auf Grundlage des Reglements vom 30, Au- gus 1834 fúr die auf unbestimmte Zeit Beurlaubten kehrten hon viele von den Kriegern, welche sich durch ' untadelhaften Dienst gerechte Ansprüche auf den Ruhestand erworben hatten, in ihre Heimath zurück, widmeten sich- daselbst,

während sie zu gleicher Zeit dem Mislitairstande angehdr- ten, verschiedenen Industriezweigen und halfen auf diese Weise, bei ihren noh ungeschwächten Kräften, den allgemeinen Wohlstand des Staats befördern. Beide angeführte, in gleichem Maße sowohl für die Stände, welche Rekruten stellen, als auch für .die Krieger selbst, wohlthätige Verordnungen hatten jedoch eine bedeutende Abnahme in der Truppenzahl, in Vergleich mit den bestehenden Etats und Reglements, zur unvermeidlichen Folge. Von der einen Seite finden die jährlichen Refruten- Aushebungen nicht mehr, wie früher in allen Gouvernements, sondern uur in einem Theile des Reichs statt; von der anderen Seite aber mußte die Truppenzahl, durch die Abkürzung des Termins des effektiven Dienstes natürlicher Weise temporair be- deutend abnehmen. Diese Abnahme ist besonders jet bemerklich, wo die Krieger, welche während der verstärkten Rekrutirungen in den un- vergeßlichen Jahren 1812, 1813 und 1814 in den Dienst traten, auf unbestimmte Zeit beurlaubt werden. Bei diesen Umständen halten Wir es für nothwendig, unt den Bestand der Truppen in cinem den Bedürfnissen des Reichs entsprechenden Verhält- nisse zu erhalten und um Unsere Armee und Flotte gehörig fomplettiren zu können, ohne die oben angeführten Erleichte- rungs-Maßregeln verändern zu müússen, diesesmal ausnahms- weise eine allgemeine Rekruten - Aushebung im ganzen Reiche anzustellen, und verordnen : 1) Jn dem gegenwärtigen Sahre eine allgemeine Rekruten-Aushebung in dem ganzen Reiche, mit Auënahme von Grusien und Bessarabien, vorzunehmen, Und zwar von 1009 männlichen Seelen 5 Rekruten. 2) Alle gegen- wärtig für die Ablieferung der Rekruten bestehenden Gesetze in ihrer vollen Kraft beizubehalten und dieselben bei der bevorstehenden Re- fruten-Aushebung streng zu befolgen. 3) Bei der Fekruten-Aus- hebung unter den Kleinrussischen Kosaken und den zu den Bes- zirken der angesiedelten Kavallerie gehdrigen Bauern ebenfalls die gegenwärtig bestehenden Vorschristen nicht im geringsten zu verändern. Gegeben im Lager bei Kraßnoje-Sselo, am 31. Juli (12, August). Nikolaus.“

Mittelst Rescripts vom 13. August kaben Se. Maj. der Kaiser dem Commandeur der 2ten Brigade der sten Grenadier- Division, General-Major Kamenew-Ljubawskij, für ausgezeichne- ten Diensteifer, den St. Annen-Orden ster Klasse mit der Kai- serlichen Krone Allergnädigst verliehen.

An den General-Adjutanten Kraßowstij haben Se. Maj. unterm 19ten d. folgendes Rescript erlassen : /, Afanaßij Jwa- nowitsh! Während der großen Manöver, welche am 23, 24. 25, 26. und 27. Juli (a. St.) in der Umgegeud von St. Pe- tersburg stattfanden, habe Jch Ihnen den Oberbefehl über eines der Corps úbertragen und mache Mir jeßt ein besonderes Ver- gnügen daraus, Ihnen für Jhre mit vieler Umsicht ergriffenen Maßregeln zur Ausführung der planmäßigen Bewegungen, so wie für Ihr erfolgreiches Mitwirken zur Errcichung des beadb- sichtigten Ziels, die Manöver zu einer belehrenden Uebung für die Truppen zu machen , Meine Erkenntlichkeit zu bezeugen. Jch verbleibe Jhnen wohlgewogen. Nikolaus.“

Vorgestern wurde das Dampfschiff „Bogatyr“/ (der Held), das vom Oberst - Lieutenant Grünwald gebaut und unter das Kommando des Capitain-Lieutenants Kretschetnikoff gestellt wor- den ist, von der Haupt- Admiralität glücklich vom Stapel gelas- sen. Dieses Schiff ist das größte der jebt in Rußland cxisti» renden Dampfschiffe, weil es, nach dem Augenmaß zu urthei- len, von der Größe und Breite einer Fregatte und von der Länge eines Linienschisses ist ; die Maschine auf demselben wird 290 Pferdekraft haben (die Maschine des größten unserer Dampf- schiffe, des „„Herfkules‘/, hat nur 250); sie wird in der UAlexan- droffschen Fabrik verfertigt.

Die neue Chaussée, die zwischen Kauen und Dünaburg ge- baut wurde, ist nun erdffnet worden. Die ganze Strecke von 195 Werst ist in 11 Post-Stationen getheilt.

Die Nordische Biene meldet: „Der große Nukben, den eine bequemere Verbindung mit China fúr den Handel haben würde, hatte auf den Gedanken geführt, eine bessere Straße um den Baikal-See anzulegen. Auf Befehl der dortigen Be- bôrde wurde ein Plan dazu entworfen, wonach die Kosten etwa 221,973 Rubel 37 Kopeken betragen wúrden. Während man mit der Prüfung dicses Entwurfes beschäftigt war, machte. Herr Jgumnoff, ein angesehener Bürger und Kaufmann erster Klasse în Kiachta, den nah China handelnden Kaufleuten den Vor- schlag, die Straße un den Baikal:-See auf etgene Kosten anzu legen, und er erbot sich zugleich, die ersten Fonds dazu herzu- geben. Die Kaufleute von Moskau und Kasan, so wie die der Russisch-Ameriéfanischen Compagnie, die in Handels-Verbindungen mit China stehen, haben den Wunsch ausgesprochen, sich diesem Unter- nehmen anzuschließen. Es ist darúber ein Bericht an Se. Maij. den Kaiser abgestattet worden, und die Lokal-Behöôrde hat darauf dem Direktor der Wege und Communicationen den Plan vorge- legt. Die nach Kiachta handelnden Kaufleute haben am 2Ästen v. M. ih schriftlih verpflichtet, die Straße auf ihre Kosten herzustellen, ohne daß der Schaß das Geringste dazu beitrage, und der General-Gouverneur von Ost -Sibirien hat feinen Än- stand genommen, ihnen zu gestatten, sofort mit dem Bau der Straße zu beginnen, Se. Majestät der Kaiser hat, auf den Bericht des Finanz-Ministers, dieses Unternehmen gebilligt.“

Frankrei dch. Paris, 25. August. Der General Bugeaud hatte vorge- stern, unmittelbar nach seiner Ankunft aus Algier, in Neuilly eine Privat-Audienz beim Könige. Gestern wurde der Oester- reichische Botschafter daselbs von Sr. Majestät empfangen. Der König beider Sicilien wird sich in Toulon nach seinen Staaten einschiffen. Der Prinz von Salerno begleitet ihn nicht; er ist in Neuilly zurückgeblieben und wird heute die Reise nach Deutschland antreten, wo el in Prag mit seiner Gemahlin zu- sammen trefsen und der Krönung des Kaisers Ferdinand bei wohnen wird. Im Courrier français liest man: Krisis verwickelt sich mit jedem Augenblicke mehr.

„„Die ministerielle Die Schweis-

zerischen und die Spanischen Angelegenheiten machen die Stel- lung, die Herr Thiers in Bezug auf diese beiden Fragen ange- nommen hat, immer zweideutiger. Der Minister-Rath is zu heute Vormittag um 1 Ubr zusammenberufen worden, und wahrscheinlich wird in demselben irgend eine bestimmte Entschei- dung in Betreff des Kabinetts erfolgen. Ein ungünstiges Zei- chen fúr den Conseils-Präsidenten ist es schon, daß der größere Theil seiner Freunde ihn verläßt und ihm Unrecht giebt.‘ Bei Abgang der Post war das Gerücht verbreitet daß die Herren Thiers, Maison, Duperré und Pelet ihre Portefeuilles niedergelegt hätten und daß die Herren Molé und Guizot mit der Bildung des neuen Ministeriums beauftragt wären. Es hieß, Herr Thiers sey hauptsächlich deshalb zum Austritt aus dem Kabinette genöthigt worden, weil er mehrere Schritte, na- inentlih die Rückkehr des Generals Bugeaud aus Afrika und die Erlassung des bekannten Tages-Befehls von Seiten des Sene- rals Lebeau, veranlaßt habe, ohne zuvor wedek den König, noch seine Kollegen davon in Kenntniß zu seßen.

Mehrere Legitimisten waren gestern versammelt, um si über die für Herrn Berryer in Vorschlag gebrachte Subscrip- tion zu besprechen. Es wurde eine Kommission ernannt, und zu deren Präsidenten der Marschall Victor, zum Vice-Präsiden- ten der Marquis von Dreux-Brézé und zum Scha6meister der Notar Champion gewählt.

Das Journal des Débats enthált heute úber die Vor- gänge in Madrid folgenden Artikel: „Die verwittwete Königin hat San Ildefonso am 1Tten Mittags verlassen, um sich na Madrid zu begeben, wo sie an demselben Tage Abends mit der jungen Königin, zivei der neu ernannten Minister und dem zum Commandeur der Garde ernannten General Rodil eingezogen ist, Die Reise erfolgte unter der Bedeckung eines Bataillons Milizen, das Tags zuvor aus der Hauptstadt angekommen war, um die beiden Königinnen zu beschüten. Fm Uebrigen fanden am l17ten feine weiteren Unruhen statt. Die Madrider Zeitun- gen von diesem Tage enthalten nichts als langweilige Berichte über die Bewegung in den Provinzen, Proclamationen der re- volutionairen Junta, Adressen an die Königin, Sisungs-Pro- tofolle und dergl. est, wo die Revolution in Madrid vollen- det ist, haben die Fmtantle in Valencia, Cadix oder Granada gar viel von ihrer ichtigkeit verloren. Aehnliche Auf- tritte finden im Uebrigen an allen Orten statt, und in den Berichten darüber fehlen alle nähere Details, wor- aus man schließen könnte, daß etwa das Volk irgendwo An- stand genommen hätte, die Verfassung von 1812 zu proklamiren. Wenn es dereinst vergönnt seyn wird, die wahre Geschichte dessen zu schreiben, was sich gegenwärtig in Spanien zuträgt, so wird man sich überzeugen, wie weit der moralische Zwang getricben werden kann, den der Sieg einer blutdürstigen Par- tei auf die Presse zu úben vermag. Die große Frage über das Zusammentreten der Cortes ift, den Madrider Blättern zu- folge, schon jeßt entschieden. Schon die Vertagung der vorbe- reitenden Sibßung ließ das Endresultat voraussehen; es leidet jeßt kaum noch cinen Zweifel, daß man die lebten Wahïíen an- nulliren' wird und daß die mit der Revision des Grundgesebes zu beauftragenden conftituirenden Cortes aus neuen Wahlen her- vorgehen werden, die natürlich nicht anders als in dem Sinne der revolutionairen Partei ausfallen können. Der Español vom 17ten spricht sih hierüber unumwunden aus. 1, 11Die Ver- tagung der vorbereitenden Junta „‘/‘/ sagt dieses Blatt, „hat zum Theil die Besorgnisse verscheucht, welche bei den Pa- trioten durch gewisse Gerüchte entstanden waren , verbreitet von Männern, die auf die glorreiche Verfassung von 1812 mit Verachtung hinblicken. Die \kandaldsen Kunstgrifse , zu denen das Ministerium seine Zuflucht genommen hatte, um sich die Majorität in der Prokuradoren-Kammer zu verschaffen, haben wesentlich zu der allgemeinen Aufgeregthetit beigetragen. Wollte man die Revision der Verfassung S rat anver: trauen, die unter so ungünstigen Auspizien Zewählt wurden, so hieße dies, unsere inneren Zwistigkeiten noch verlängern und den Augenblick verzögern, wo alle Freunde der Freiheit sich Um den legitimen Thron sammeln werden. Wir wollen, daß jene Re- viston solchen Repräsentanten des Landes anvertraut werde, die ein Recht dazu haben. Die Verfasiung von 1812 bedarf einer Verbesserung; aber wir wollen nicht Deputirten unsern Beistand leihen, deren Vollmachten mit einem so wichtigen Auftrage in Widerspruch stehen.‘/// Die dffentliche Meinung, wie sie von den Revolutions- Häuptern geleitet wird, greift schon jeßt den Beschlüssen des neuen Ministerzums vor. Wie die Sachen in diesem Augenbli? liegen, vermag freilich auch das Kabinet aus sich selbst nichts; es kann nur gehorchen, und seine Existen selbst steht beständig auf dem Spiel. Jn Carthagena it die Verfassung von 1812 am 9ten ohne Blutvergießen prokla- mirt worden, nachdem der Militair-Gouverneur , General Mi- rasol, mit dem General Valdez die Stadt verlassen hatte.“ (Vergl. den Artikel Spanien.)

Man will heute wissen, daß Herr Jsturiz ein ähnliches Schicksal gehabt habe, wie der General Quesada. Dieses Se- rúcht bedarf indeß noch der Bestätigung.

Die Gazette de France sagt: „Die lezten Nachrichten aus Madrid haben den General Alava bestimmt, seine Functio- nen als Botschafter der Königin von Spanien einzustellen. Er begiebt sih nach Tours; Spanien hat álso für den Augenblick feinen Repräsentanten in ‘Paris. Das Kabinet der Tuilerieen scheint den Entschluß des Herrn Alava nicht bekämpft zu haben.“

Der Messager enthält Folgendes: „Wir erfahren von gewöhnlich gut unterrichteten Personen, daß die Königin Chri- stine seit den Ereignissen von San Ildefonso der Französischen Regierung den unwiderruflichen Entschluß zu ertennen gegeben hat, sich nah Frankreich zurückzuziehen. In Folge dieser Mit- theilung soll man seit drei Tagen damit beschäftigt seyn, die nôthigen Vorkehrungen zur Aufnahme der Königin zu treffen. Das Schloß zu Meudon, in welchem chou Dom Pedro wohnte, soll zu ihrer Residenz bestimmte seyn.“

Es sind Befehle nach Toulon abgegangen, um \ch{leunigs®