1836 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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enannte Fennings-Werft an der Londoner Brücke, welches eine enge fostbarer Waaren enthält, brannte von 2 bis 6 Uhr Mor- gens gänzlich nieder. Eine ganze Reihe von Gebäuden in Dufke- Street wurde eine Beute der Flammen. Der Thechändler Wil- son, der aus dem Fenster gesprungen, ist in der Besserung.

Auch ist ein Spribenmann durch dis Explosion von Salpeter

stark beschädigt worden.

Zu Liverpool is eine der größten Falschmünzer - Banden durch den Münzmeister Powel entdeckt worden. An der Spibe dieser Verbrecher steht eine Familie Arnett, Mann, Frau, Sohn und Tochter. In ihrem Hause war Alles sehr elegant einge- richtet, und die Tochter schien nah ihrer Gefangennehmung so gleichgültig, daß sie sih ans Klavier seßte und eine Arie sptelte.

Die Quantität des Eisens zu den in der leßten Session bewilligten Bahnen wird 220,000 Tons, jede von 20 Centner betragen.

ie Luftschifferin Mrs. Graham ist in voller Besserung, doch wird sie wohl eine bedeutende Beschädigung am linken Auge davontragen. Herr Green is am 30sten v. M. nebst dem P». Kent in seinem großen Ballon aufgestiegen und hat sich, nach- dem er die bedeutende Höhe von 5860 Fuß erreicht hatte, aus welcher London nicht größer erschien, als die flache Hand, ganz ruhig in der Nähe von Ilford wieder niedergelassen. i

Im Globe liest man: „Am 7ten wird der Oberst Chur- chill h in Plymouth nach Spanien einschiffen, um das Kom- mando des dritten Regiments oder der Westminster - Grenadiere wieder zu übernehmen. Mit ihm kehren der Capitain MNugent Macnamara von den Schottischen Grenadieren, Lieutenant Filß- gerald und andere Offiziere nach Spanien zurück. Die Legion ist, in Folge des veränderten Standes der Angelegenheiten in Spanien, vom besten Geiste beseelt, und es bedarf nur noch der völligen Wiederherstellung des Generals Evans, welcher, in Folge der fast unübersteiglichen Schwierigkeiten, mit denen er zu käm- pfen hatte, körperlich und geistig sehr gelitten hat.“

Der Morning-Herald meldet aus Lissabon, das Aus- wandern habe dort in einem so beunruhigenden Grade zugenom- men, daß es das Land ganz zu entvölkern drohe. Die \chreck- lichen Ereignisse in Brasilien hielten die Portugiesen nicht ab, so daß fast kein Schiff dahin segle, welches nicht 70 bis 100 Passagiere mitnehme, meistens als sogenannte Redemption-men, die die Hälfte des Passagegeldes voraus zahlten, wovon der Nest von demjenigen entrichtet würde, in dessen Dienst sie in Brast- lien treten würden.

Nach den legten Berichten aus Quebek herrschte in Nie- der- Kanada noch immer große Aufregung. Am 17. Juli hat ein Volkshaufen im Distrikt von Trois- Rivières die dortige Kirche niedergerissen, aus welchem Grunde, wird nicht gesagt. Es erscheinen in den Kanadas mehr als 50 Zeitungen, von de- nen wöchentlich an 40,000 Bogen vertheilt werden.

Am Sonntage ging das Amerikanische Packetboot, der „Prâ- sident’, vom St. Katharinen-Doc nach New-York ab. Es hatte cine große Anzahl Auswanderer, Knechte, Handwerker, Landar- beiter, Krämer aus kleinen Städten nebst vielen Weibern, Kin- dern 2c. am Bord, die sich sämmtlich in den Vereinigten Staa- ten und in Kanada ansiedeln wollten.

Die Actien-Wuth wird in Nord-Amerika immer grdßer: zu der New-Yorker Staats-Bank sind zehn Millionen Dollars sub- sfribirt, fünfmal so- viel als verlangt worden; zu der Oneida- Bank in Pennsylvanien 2,700,000 Dollars, während das ver- langte Kapital nur 400,060 Dollars betrug. Man verspricht sich sehr reichliche Zinsen von diesen Unternehmungen, da die Gelder mehrentheils in Grundstücken angelegt werden, welche jeßt gewaltig im Preise steigen, da die Eisenbahn die Ländereien ini Jureorn immer mehr mit der Küste in Verbindung bringen und Gegenden, die mäï {rher in einem Monate erst erreichen fonnte, jest nur 4 oder 5 Tagereisen erfordern. Die Bevdl- ferung der Vereinigten Staaten beläuft sich nach der neuesten Zählung auf 16,800,000 Seelen. -- Nach den neuesten Berech- nungen wird der Ueberschuß der Schaßkammer anm 1, Septem- ber 40 Millionen Dollars betragen,

Mi ederlan de.

Amsterdam, 3. Sept. Jum Staats- Papier: Handel hae ben diese Woche keiue besonders wichtigen Ereignisse stattgefunden, ungeachtet die Resiguation des crsteu Französischen Ministers und die muthmaßliche Veränderung des ganzca Kabincis in Paris wähs rend selbiger bier befannt wurden und mancherlci (Gerüchte und Be: richte über den verwirrten Zustand in Spauicu hier eintrafen; unanche derselben bestätigten sich nicht oder waren übertriebeu, welches bei den Spekulauten zu großes Mißtrauen erregte, um etwas Bedeuten- des zu unternehmen. Der Umsaß ist daher im Ganzeir nicht wichtig u nennen; den größten Antheil daran hatten Spanische Ardoin- Obligationen, welche zwisczen 2954 und 30!/, pCi. schwanften und gesiern mit 29! à 74 pCt. schlossen Die Preise der mcisien Hol: ländischen Staats - Papiere wurden durch den Verrechuungs: Termin etwas gedrückt, weil cinige übriggebliebene Stücke untergebracht wer- den mußten, welches besonders auf Jutegralen und Kanz-Billetts wirkte. Die Actien der Handels-Gesellschaft haben ihren jüngst ein- geuommeuen hohen Stand nicht behauptet, täglich famen ftleine Par- ticen an den Marft, wodur der Preis von 189!4 allmälig bis 186!/, pCt. zurücfgedrängt wurde; zu diesem Preise eröffneten sie an gesiriger Börsez neuerdiugs meldeten sich wieder mehrerc Verfäufer, wodurch der Cours einen Augenblick selbst bis 184, fiel; zu Ende der Börse fanden sich aber wieder Abnehmer, welche zuießt 185!) pCt. anlegten; eine zu Middelburg weniger günstig abgelaufene Kafs fee-Auction scheiut die Veranlassung zu diesen Schwankungen gegeben zu haben. Mit Russischen Inscriptionen und Wiener Metalliques ging es bei gewöhnlicher Stilie im Umsay gleichfalls etwas niedriger; in Griechischen Obligationen sind fast gar feine Geschäfte gemacht worden, und der nominale Cours derselben ist 223, à 25 pCt. Von den Süd - Amerikanischen Obligationen sind die Brasiiianischen um beiuahe 1 pCt. gewichen, Die Frage nach Geld ist etwas lebhafter geworden lud 3'/2 pCt wird in Leihgeschäften gern angelegt. i Am Getraidemarkt hat sich Nichts von Wichligkeit ereignet, da nur gewöhnlicher Absag au Verbraucher vorfiel; ein öffentlicher Ver- fauf von circa 750 Lasten Polnischen Weizen, welcher gegen nächste Woche angekliudigt is, hat den Haudel sehr gelähmt.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 2. September. Am vergangenen Sonntag famen auf dem Dampfschiffe „Sleipner‘“/ ungefähr 50 Studi- rende von der Universität Upsala nach dem Königl. Lustschlosse Rosersbera, verfügten sich nach dem Burghofe und sangen dort den Volksgesang und mehrere andre Lieder, welche die Königl. Familie, die sich gerade im Schlosse befand, von den Fenstern mit anhôrte. Nach Verlauf einiger Stunden geruhten Seine Majestät der König zu den Studireuden 10104 1: a und ihnen in den gnädigsten Ausdrücken sein Wohlgesallen zu er- kennen zu geben, nachdem son vorher der Kronprinz, der Kanzler der Universität, ihnen für diesen Beweis ihrer Gesin- nungen gedankt hatte. Sowohl der König als der Kronprinz wurden, als sie auf den Burghof heruntergekommen waren, mit dem Volksgesange und den enthusiastischen Hurrahrufen begrüßt.

Auf Antrag des Ober-Postamts hat Se. Majestät der Kd-

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nig verordnet, daß fúr die Postverbindung zwischen Ystad und Greifswald ein neues Dampfschiff erbaut werden solle, welches spätestens zum Anfange der Dampfschifffahrt im Jahre 1838 fer- tig seyn müsse, und daß hierzu zwei Dampfmaschinen, jede von 35 Pferden Kraft, bei der mechanischen Werkstätte in Motala bestellt werden sollten.

Christiania, 30. Aug. In der Drontheimer Adressea- vis haben mehrere Bürger einen Protest wider die Ausstellung gegen das Storthing und dessen Benehmen, die in der dortigen Stiftstidende erschienen und im Allgemeinen für die Ueber- zeugung der Drontheimer autgegeben worden waren, abdrucken lassen.

Herr Clary, ein Verwandter der Königin, ist nebst dem Nor- wegischen Ordonnanz- Offizier, Rittmeister Dunker, hier ange- fommen.

Dänemar s

Kopenhagen, 3. Sept. Se. Majestät haben unterm 23sten v. M. den bisherigen Königl. Schwedischen Gesandten am hiesigen Hofe, Herrn von Bod, zum Großkreuz des Danebrog-Ordens ernaunt.

Se. Maj. der König haben verordnet , glied fúr die Direction des Kopenhagener : werden soll. Die Kanzlei hat eine desfallsige Vorstellung hin- sichtlich der Functionen und der Besoldung dieses neuen Mit- glicdes eingereiht. Diese Maßregel wird als die erste Folge der vom Assessor Aldreen-Ussing veranlaßten Petition der Roes- filder Stände - Versammlung in Betreff der hiefigen Armen- Verwaltung angesehen.

Der neue Schwedische angekommen.

Der Marquis von Londonderry rer weiteren Reise nach Stockholm am borg in Gothenburg angekommen.

In Apenrade zirkulirt eine Dank- Adresse an Se. Durchl. den Herzog von Augustenburg in Bezug auf seine bekannte in der Stände-Versammlung gemachte Proposition auf Abschassung der Zölle in den Herzogthümern, und es is dieselbe bereits von 157 dortigen Bürgern und Einwohnern unterschrieben. Bekannt- lich sind schon von den Städten Flensburg und Sonderburg Sr, Durchl. ähuliche Dank-Adressen überreicht worden.

Die literarische Gesellschaft von Fyens Stift hielt am 29, August eine Zusammenkunft unter dem Vorsiße des Gouverneurs des Stiftes, Sr. Kdüigl. Hoheit des Prinzen Christian Friedrich. Die vielen interessanten Sachen, die hier vorgenommen wurden, nahmen den größten Theil des Tages hin, so daß die Auflôsung von mehreren angemeldeten Arbeiten bis zur nächsten Zusammen- funft verschoben werden mußte. Wegen Herausgabe einer Schrift auf Veranlassung des Reformations-Jubiläums ward beschlossen, daß von einem auf der Kloster-Bibliothek zu Odensee befindlichen höchst seltenen Manuskripte (wahrscheinlich von Hans Tansen) ein Fragment gedruckt werden sollte. Zwei neue Mitglieder wurden aufgenommen.

Wegen im Frühjahr auf den

daß noch ein Mit- Armenwesens bestellt

Gesandte, Frh. v. Lagerheim, ist hier

und Gemahlin sind auf ih- 30, August über Helsing-

] Landstraßen um Nothschild verúübter Räubereien, so wie wegen Diebereien, war ein Hans Nielsen aus dem Kopenhagener Amt am 14, Juni vom hôchsten Gerichte verurtheilt worden, den Tod vermittelst des Rades zu erleiden, was Se. Maj. auf Auspeitshung und lebenslängliche Arbeit im Raspelhause gemildert haben.

Gestern Nachmittag sind ein Russisches Linienschiff, eine Fregatte und zwei Briggs hier angekommen und auf der Rhede vor Anker gegangen.

Die Schifffahrt durch den Sund bedeutend, wie sie fast noch niemals gewesen. 1832 passirten der Zahl nach mchrere Schiffe dem Werth der Ladungen nach wird das laufende wahrscheinlich höher kommen, als jenes,

Nach den neuesten Nachrichten von Grdnlaad hat das Französische Schiff „Recherche““ auf seinem Zuge, die „Lilloise““ aufzufinden oder Nachrichten von ihr zu erhalten, sich über eine Woche an der Grönländischen Küste aufgehalten und ist von da nach Island zurückgekehrt, wo cs die wissenschaftliche Kommission zurückgelassen hat.

ist in diesem Jahre so Nur im Jahre den Sund, aber Aahr höchst

Deuts P(land.

Celle, 3. Sept. Seine Königliche Hoheit der Vice - Kd- nig Herzog von Cambridge hat bei seinem Abschiede von Celle an die Obrigkeiten der Stadt und Vorstädte das nachstehende Schreiben erlassen: „Der mir und meiner Familie gewor- dene freundliche Empfang von Seiten der Búrger der Stadt und Vor®Fädte von Celle hat mir auf eine meinem Herzen wodl- thuende Art einen neuen Beweis der loyalen Gesinnungen derselben gegeben, und ih fann diese Stadt nicht verlassen, ohne Sie, meine Herren, zu ersuchen, den Bürgern in meinem und der Herzogin Namen für die uns auégesprochene Gefühle Jhrer Anhänglichkeit unseren aufrichtig sten Dank auszudrücken und Ihnen zu versichern, daß wir \kets den innigsten Antheil an dem Wohle der Bewohner von Celle nehmen werden. Celle, 1. Sept. 1836. Adolphus.“ :

Fulda, 1. September. Unserm Landestheile war tadelnd nachgesagt worden, wie er immerfort mit seinen Landtagswahlen zurücfbleibe; worin er sich diesesmal gebessert hat, nahdem schon geraume Zeit seine Wahlen beendet und in Althessen noch) mehrere Wahlen zurück sind. Sowohl Professor Arnd als Ge- heimer Ober-Finanzrath Vomberg haben, wie man versichert, die auf sie gefallene Wahl, ver Eine für den Landbezirk Hünfeld und der Andere für die Stadt Fulda wirklich angenommen. Es würde sich nur noch um deren Erlaubniß als Staatsdiener handeln, die aber Beiden hoffentlich nicht abgeschlagen werden wird. Dresden, d. Sept. Die Erinnerung an den Tag, an welchem im Jahre 1831 Sachsen seine Verfassung erhiclt, wurde gestern in unserer Stadt feierlich begangen. Die Pfleglinge in den Dresdener Wohlthätigkeits-Anstalten, so wie die hiesigen Ar- men wurden gespeist. Zur Speisung der Lekteren hatten Se. Maje\tät der Kdnig 206 Nthlr. aus dem Landes-Zahlamte und 150 Rthlr. aus der Civil-Liste anweisen sassen. Am Abend die- ses festlichen Tages wurden die Rachhäuser der Alt- und Neu- stadt beleuchtet und Musik-Chdre daselb\t aufgestellt. | Leipzig, d. September. Auch in unserer Stadt ward die Erinnerung an die Uebergabe der Verfassungs-Urkunds gestern feierli begangen. Schon bei Anbruch des festlichen Tages er- tòdnte eine Reveille, ausgeführt durch das Musik-Corps ‘zer Kom- munalgarde, und eia „Nun danket alle Gott,’ welches von den Hauptthürmen der Stadt herabgeb/asen wurde. Zu dem feter- lichen Gottesdienste begaben sih die Behörden in die Nifkolai- kirche, und nach Beendigung desselben wurde von dem Balkon des Rathhauses herab cine Festmusik aufgeführt. Mittags versammel- ten sich die Dehdôrden zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle im Hotel de Saxe, während dasselbe von Seiten der Bürger-

Bedeutung des Tages feiernden Zirkeln versammelten.

Lustspiels „Bürgerglück‘/ folgte.

Weimar, 3. Sept. Der Großherzog ist am Abend de 30sten v. M. im hdcchsten Wohlseyn von Kissingen zurückgekehr In JFlmenau wurde Se. Königl. Hoheit von der Bevölkerun festlich empfangen.

zu den diesjährigen militairischen Herbst - Uebungen die B

ergänzt worden. feit und Sicherheit in allen Bewegungen, cine Folge tüchti Exercitien, und überhaupt der ganze Zustand derselben, der Î durch die äußere Erscheinung verräâth, sind auch hier ein Bewei daß Weimar gegen die übrigen Deutschen Bundesstaaten nic zurücktritt.“/

Gotha, 4, Sept, Wer regierende Abend, in Begleitung des Prinzen Ernst von Württemberg, vo hier nah Koburg zurückgereist.

München, 3. Sept. Der Feldmarschall Fürst von Wre

lingen e,

Der Erzbischof von Múnchen befindet sich in Karlsbad i erfreulichen Wohlseyn und wird am 6. September zurü e wartet.

nach Leutstetten abgegangen, wo er den Rest des Sommers üb bleiben wird.

Nach dem Allerhdchsten Reskript vom 24. August bekomm nur die Offiziere der Jufanterie zur besseren Wehrfähigkeit d zum Stich und Hieb konstruirten Jäger-Offizier-Säbel, keine weges aber das Administrativ-Personal.

Mehrere Blätter hatten die Nachricht verbreitet, „in d

gen eines bloßen Wortwechsels mit einigen Bauern tn Ha befindliche praktische 2G Georg Stre, nach erhaltener kdrpe licher Züchtigung (12

strument in Form einer Lanzette an beiden Armen die Adern geöffnet und sih hierdurch selbst entleibt.‘“/ Der König burger Zeitung die Darstellung öffentlicher Blätter weg des Selstmordes des Georg Streß von Bamberg für eine o fenbare Verleunkdung. „Das Königl. Landgericht,“ heißt in dieser Erklärung, „fühlt sich nicht berufen, in den Aug

wie auch der Conduite des Georg

dem Strafgeseßbuche gegen den Urheber der Verleumdung ein

geschritten werde.“ Stuttgart, 2. Sept.

Nachmittags von Höchstihrem Sommer- Aufenthalte zu

rúkkehßren.

täglich Ausflüge in die benachbarte Umgegend.

sonders unermüdet in Fußpartien. zum erstenmal besuchen. Reisende, die eben die A ver lassen, erzählen, daß sie allenthalben den Ausgewiesenen

neten, wie sie je cinzeln, von einer Wache begleitet, so lich guf abgelegener Straße weiter befördert werden.

Darmstadt, 3. Sept.

tairdienste baldigst ins Leben treten und als einzige

mehr ertheilt werden wird. Mainz, 28. Aug. Die sriedenheit ausgefallen, und manche Spekulanten auf den 1834r in dem zu erwartenden Herbst einen gefährlichen Nival befürchten. Frankfurt a. M., 4. Sept. Herzog Adam von Württemberg ist gestern hier eingetroffen.

S ch weiz.

Bern, 1. September.

29. Augu f. Herr Monnard verliest den Bericht der Kow mission in den Angelegenheiten der Flüchtlinge über die de

den Entwurf seibst. Dieser behauptet,

nichts habe entdecken kônnen. Er rügt den drohenden Tot Frankreich cine solche Sprache führen fönne, da aus den Un tersuchungen deutlich hervorgegangen, daß bei den Komplot ten nichts gegen Frankreich im Spiel gewesen, wohl aber Alles von Frankreich ausgegangen sey. Die Schweiz werd? thun, was ihr das Völkerrecht und die Pflichten gegen ihre Nachbarn auflegten, aber cben so fest werde sie gegen jede fremde Einmischung protestiren und Alles aufbieten, um ihre Ehre, Würde und Unabhängigkeit zu behaupten. Hn dek eröfsneten Umfrage finden einige Stände die Antwort nicht eiw fach genug und zu lang; Aargau (Bruggiser) benutzte diest Gelegenheit, um einen Ausfall gegen den Französischen Bol schafter zu macheyy Dieser habe sich in der lesten Zeit auf eint Art gegen die SThweiz benommen, die nicht geeignet scy, die bereits begonnenen Spaltungen zu heben, und er sey als Hin derniß der Wiederannäherung zu betrachten. Aargau hätte wünscht, daß die Kommission in der Antworts-Adresse diesen Um stand in’s Auge gefaßt hätte. l merkungen über den Entwurf selbst, hebt die arge Unziemlichkeit heraus, womit ein Stand die Person des Französischen Ge- sandten angegriffen, der nichts gethan habe, als die erhalte‘ nen Aufträge der Schweiz mittzuheilen, Er Ziehe dic Get

schaft, besonders durch die verschiedenen Abtheilungen der Ki

lysandten, welche ofen und frei handelten,

denjenigen vot/

Landrichter Burkardie in Arnstein erklärt nun in der Wär!

munalgarde geschah, die sh auch am Abend zu fröhlichen, di" dis verdecktes

Theater wurde ein auf die Feier des Tages bezúglicher , ml ine hohe À

Theater -Secretair Robert Blum verfaßter Prolog durch Fräu! lein v, Zahlhas gesprochen, dein die Darstellung des Babosche fi

Die hiesige Zeitung meldet: „Seit einigen Tagen sin) eut

lgubten eingezogen und der Bestand der Bataillone vollständi, bei dem Verzuge : Be Die ganze Haltung der Truppen, die Fertig 4 Gefahr zuge sey, gesprochen und um /

erzog ist gestem"

ist am 1sten d. von scinen Gütern in Oesterreich wieder in E

Spiel trieben und Revolutionen in ander Vortheil des eigenen anzettelten. Er drückt no Achtung für Herrn von Montebello aus. Bern er- | reift diesen Anlaß, um einige Aufklärung über den in dffent- chen Blättern und Adressen so vielfach besprochenen Umstand "des nächtlichen Besuchs zu geben. Diejenigen, welche hierin twas Unanständiges fänden, seyen in einem unbegreiflichen Jrr- um. Der Herr Präsident müsse dies hier berühren, um diesem hgeshmackten Glauben den Faden abzuschneiden. Er zeigt \o- Ä fort an, daß einst gegen 10 Uhr Abends der Fränzösische Bot- chafter ihm einen (der Tagsabung verlesenen) Brief zugeschickt abe, worin er ihm von einer dringenden Mittheilung, wobei

der Zeit der Audienz gebeten habe. Da er ur etwa 100 Schritte von dem Gesandten entfernt ge- wesen, so habe er um so mehr zweckmäßig gefunden, ihn noch u der Nacht zu empfangen, als er nicht habe wissen können, ÿ die Mittheilung nicht die Versammlung der Tagsaßung noch Ï in der Nacht erfordere. Er sey diese Erklärung der Wahrheit chuldig, damit nicht noch ferner boshafte Gerüchte in der Schweiz verbreitet würden. Was die aufrichtigen Gesinnungen des Herrn Gesandten für die Schweiz betrefse, stimme er Neuchatel bei. Aargau will nun keine Persönlichkeiten vor- ebracht haben, und St. Gallen (Baumgartner) hält eine

M Porlejung Über diplomatische Schicklichkeitr. (Das Resultat, die

Der Minister des Jnnern, Fürst Wallerstein, ist vorgester i

Frohnfeste zu Arnstein habe sich am 6. August der daselbst wo

: uthenstreiche auf den bloßen Rüken)“ und nachdem er hierauf in seine Heimath (Bamberg) trans portirt werden sollte, durch ein von Fensterblei gemäachtes Jn *

des Publikums gegen solche Verleumdungen \ich zu rechtferti|" gen, oder ohne spezielle hdhere Erlaubniß den wahren Thatbs „stand aus den Akten zu veröffentlichen; man fann daher vor der Hand nichts weiter sagen, als: man hat über den Thatbs stand, welcher strengstens O und dem Políizeifalle so

tres angemessen, einge schritten, sofort die Akten an die Königl. Negierung gesendet, und wird nun mit allem Nachdruck darauf bestehen, daß nah

Annahme des Kommissionsberichts, ist bereits vorgestern gemeldet

worden.) i: S Tagsabßungs-Sißung vom 30. August. Das Präsi- dium zeigt den Einlauf einer Adresse der Zürcher Geistlichkeit an, welche sih Über ein im Schoße der Tagsatzung gefälltes Votum über ihre Abneigung gegen eine Bundes - Reform be- hwert. An der Tagesordnung ist die Behandlung der Adressen. Dueber die von St. Gallen wird nach kurzer Berathung von 14 Ständen und Basel - Landschaft beschlossen, einfach Notiz im Protokoll davon zu nehmen; für einfache Tagesordnung 6 Stände und Baselstade. Jn Bezug auf die Flawyler Adresse rúgt ZÚ- rich nachdrücklich den der Mehrheit der Tagsaßung gemachten Vorwurf unschweizerischen Benehmens und die darin ausge- \sprohene Entrüstung, ohne daß ein wirklicher oder scheinbarer, Tnicht einmal ein falsher Grund darüber, angegeben sey. Es immt für Tagesordnung, indem man einer solchen Eingabe den iden kehren und sie aus den Akten der Tagsaßung entfernen solle, Luzern-(Schnyder). glaubt die Versammlung von Flawyl von wahrer Vaterlandsliebe beseelt, die Adresse hält es für et- was zu freimüthig und |kimmt für Notiznahme im Protofoll. Urí: Wenn das Volk oder ein Theil desselben Wünsche zu ma- chen habe, so solle es sie seiner von ihm selbst gewählten Regie- rung eingeben, die sie an Ort und Stelle bringen werde; stimmt Îwie Zürich. Solothurn: Die Versammlung von Flawyl \ey T allerdings in einem aufgeregten Zustande gewesen, indessen habe sie nah seiner Meinung patriotische Gesinnungen gehabt. Dem © Inhalt der Eingabe solle man den Rúcken kehren, aber nicht den Männern, die daran Theil nahmen. St. Gallen (Baum- " gartner) will die Sache nicht St. Gallisch beurtheilen, nicht Se. Gallisch darüber sprechen. Wenn man bedenke, in welcher * Lage damals die Schweizerischen Angelegenheiten gewesen, dann sey einige Aufregung wohl denkbar. Die Versammlung H habe aus respektabelnn Männern bestanden, denen gegen-

Se. Königl. Majestät sind gefens’ i rie drihshafen in erwünschtem Wohlseyn wieder hier eingetroffen; * auch Ihre Majestät die Königin und J I. K O f Prinzessinnen wetden heute und morgen von dort hierher zw

Freiburg, S Auguÿk. (Frff, Db, ÞP, A U Selnely Kdnigl. Hoheit der Großherzog macht von n aus Sprache dieser Adresse, erkläre sie als Grobheit, als Beleidi- ar Ut 0C0RE Die Prinzen äußern s{ch[ ganz entzúckt über die üppige Natur des Oberlatides, das s

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Aerndte t bei uns sehr zur Zu der Weinstock steht so günstig, das

Se. Königl. Hoheit de E gerungen. Züri h (Keller) unterstüßt Waadt. Die Adresse enthalte

I ber man nicht gleich Empfindlichkeit zeigen sollte. Alle Mitglieder derselben seyen Männer gewesen, - die füglich im Schoße der Tagsabung sizen könnten, und Einer unter ihnen werde nach ihm (Baumgartner) den Stuhl einnehmen. Er glaube | nicht, daß die Flawyler Adresse eine andere Behandlung verdiene Ï als die St. Galler. Aargau vertheidigt das Petitions-: Recht.

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Gerade diese Versammlung und ihre Adresse habe der Tagsaßung

wieder auf das Roß geholfen. Man tadle die derbe, offene gung und wolle darüber zur Tages-Ordnung schreiten. Warum man dies nicht auch bei den von auswärts kommenden Grobs- heiten thue, und warum man gleih jeder beleidigenden Note

F irgend eines fremden Gesandten demüthig entsprehes Waadt egeg viel mög! Manche! sind in einer verzweiseiten Lage. Mehrere gehen nah Aegypten! Sicherem Vernehmen nach, wird! die Staats-Assekuranz-Anstalt für die See e retung ire Mil

nstalt der! Art bestehen, weil den Privat-Assekuranz-Anstalten für die Stell! vertretung, vom Jahr 1837 an einschlteplich, die Konzession nid

kann in denjenigen Männern, welche sich solche Grobheiten ge- gen die Tagsaßung erlaubten, nicht denjenigen Grad von Bil: dung erblicken, den man an ihnen preise. Wenn aber eine an- dere Gesandtschaft, die vor einigen Wochen zu Allem mitgestimmt habe, was die Noten der fremden Gesandten hervorgerufen, wenn sie nun sich herausnehme, der Tagsaßung Vorwürfe dar- âôber zu machen, so sey dieses Benehmen wenigstens eben so grob und beleidigend, als die Adresse selvst! (Bravo: bravo! im

aal und von der Gallerie. Burggisser ist in augenscheinlicher Verlegenheit.) Bern erkennt keiner der Versammlungen das Recht zu, im Namen des Volkes zu sprechen ; sie fönnen blŒÆ individuelle Meinungen äußern. So könnten auch andere Ver- Äsammlungen im entgegengesezten Sinne sich bilden, und daraus Tentstände nur Anarchie und bürgerlicher Krieg. Es theile die Gefühle Waadt's und enthalte sich übrigens aller weiteren Aeu-

gemeine Schimpfwörter, und der Gesandte habe bei Uebernahme

Tagsazungs - Sipung vot F

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Französischen Gesandtschaft zu ertheilende Antwortsnote, so wit! daß in der Schweiz di Umtriebe unabhängig vom Auslande entdeckt worden seyet' während Frankreich mit all? seinen so sehr gerühmten Mitteln

worin die Französische Note abgefaßt sey und wundert sich, wit

Neuehatel, nach einigen Be! f

einer Sendung nicht den Zweck gehabt, sich von solchen Herren mit Koth bewerfen zu lassen. Man spreche immer vom Volk; wer Faber das Volk L, die 5, 10, 20,000, die oßne Auftrag zusam- + menlaufen und sprechen? Der große Rath sey das jedesmolige [Organ des Volkes, und im Namen des Zürcher Volkes müsse r jede andere Behauptung zurúcweisen. Es wurde nun zur Abstimmung geschritten: Für die Tagesordnung und Entser- * nung der Adresse aus den eidgenössischen Akten waren 17 Stände; | dafür, sie zu den Akten zu legen, 4 Stände (Luzern, Appenzell, I St. Gallen, Aargau). Nun kam die Adresse von Reiden an Ï die Reihe. Zürich bemerkt, daß in Betreff der begehrten Ab- berufung des Französischen Gesandten der Gegenstand bei der Conjeilschen Angelegenheit füglicher behandelt würde. Einen Antrag auf einen eidgenössischen Verfassungsrath hätte Zürich,

i nah den Vorgängen, am allerwenigsten von Luzern aus ver- } muthet, Wenn allenfalls in Freiburg oder Wallis Volksver- * sammlungen zu diesem Zwecke gehalten würden, das wäre etwas © Neues, Luzern möchte die Revision der Bundesakte nochmals U Berathung gebracht wissen. Uri: In Uri gebe es auch eine olks - Versammlung, die allgemeine Lands - Gemeinde, die sich aber \schämen würde, Ausdrücke anzuhören, wie sie da gefallen,

© die unter das Gemeine herabsänken; stimmt für einfache Tages- Ordnung. S ch wyz bemerkt, daß es in der Adresse nicht heißen ollte, Bürger aus dem Kanton Schwyz, sondern einige Leute aus dem Bezirk Küßnacht, Kantons Schwyz; das Voik wolle * nichts von diesen Umtrieben wissen. Die Abstimmung ergab: | Für Vormerkung der Adresse im Protokoll 131, Stimmen, für Ÿ einfache Tages-Ordnung 7, Stimmen, Ueber die Adresse 5 von Wiedikon wurde einstimmig Erwähnung im Protokoll be- E {lo}sen. Durch die Reidener Adresse wurde die Untersuchungs- i: sache Conseil's in Anregung gebracht und von Zürich (Keller) | bemerkt, daß, wenn al!? Tagsagungs- Gesandten die Akten lesen

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wollten, dies wenigstens 20 Tage besser, eine Kommission niederzuseben. Sache der

erforderte. E wäre ommi Thurgau will die bisherigen Flüchtlings - Kommission überweisen.

Es wird aber eine neue Kommission beliebt und aus den HH.

Keller, Monnard und Burkhardt zusammengeseßt. Hierauf folgte die Diskussion einer Adresse der Züricher Geistlichkeit, Beschwerde über das Zürichersche Votum vom 5. Aug., die Ab- neigung der Geistlichen beider Konfessionen gegen eine Bundes- Reform betreffend. Zürich (Hegetshwyler) wiederholt das da- mals abgegebene Votum, wonach er nur im Allgemeinen von der Geistlichkeit gesprochen, ohne Jemand näher zu bezeichnen. Et freue sich, die Geistlichkeit von Zürich, die schon bei der neuen Züricher Verfassung sehr thätig gewesen, nun sich so bestimmt für cine Bundes-Reform aussprechen zu hören; er wünsche nur, daß man in anderen Kantonen ihrem Beispiel folgen möge. Er trage mit Vergnügen darauf an, daß hiervon Notiz im Protokoll genommen werde. Die Abstimmung ergab einfach ins Pro- tofoll 16 Stimmen, mit dem Zusaß „mit Vergnügen“/ 6/4, Stimmen. Solothurn wünscht Erneuerung der vorjährigen Aufträge an den Vorort zu Erwirkung einer Amnestie für die Verwiesenen und Gefangenen. Graubünden (Sprecher von Bernegg) giebt eine treue Schilderung der dortigen Zustände im Jahr 1831, {ließt ch aber dem Wunsche Solothurns an. Waadt will eine Kommission, und Neuchatel verwahrt seine Souveränetäts - Rechte. Abstimmung: für eine Kommission 9 Stimmen und Basel-Landschaft, Tagesordnung 5'/, Stimmen, so daß asso die Erneuerung der Aufträge an den Vorort mit 12 Stimmen beschlossen wurde. Die Antwort der Tag-Sabung auf die Note des Französi Gesandten lautet folgendermaßen : „Die Schweiz, kompromittirt durch die Flüchtlinge, welche ihre Gastfreundschaft gemißbraucht haben, hatte die Pflicht, den Forderun- gen des Völkerrehts Genüge zu leisten. Treu ihren Verhältnissen zu den anderen Staaten hat sle ihre Verpflichtungen zur Richtschnur zu nehmen sich gedrungen gefühlt. (Anmerf. der Allg. Sch weiz. Zeit: „Der Drang war jedenfalls nicht sehr groß, da seit zwei Vahren so mancher gefährliche Gesell in der Schweiz gcduldet wurde und nach allerhöchstenw Geständniß das Tasaggungs -: Conclusum von 1834 entschlafen war.) Es wurden durch den Vorort und durch an- dere Kantone mit eben so viel Thätigkeit als Erfolg die fremdeu Aufwiegler aufgesucht. Das Verfahren der Rechtspflege und der Dberpolizei-Behörden hatten ihren geregelten Gang, und schon ist eine große Zahl dieser fremden Ruhestörer über die Gränzen gebracht worden. (Anmerk. der Allg. Schweiz. Ztg-: "Was geht es Sr. Exc. au, ob das Veifahren der Rechtspflege und der eht hörden geregelt sey. Warum dem Französischen Gesandten darüber Bericht erstatten î“) Um endlich diesem Verfahren durch die Mitwirkung der Eidgenossenschaft mehr Kraft zu geben, hat der Vorort den Gegen- stand vor die Tagsauzuug gebracht. Diese hat nun ganz uach deu Formen, welche die Art ihrer Berathungen fordern, und uach dcr Wichtigkeit der Sache selber, so eben einen Beschluß genomuen, na) welcheur durch das vereinigte Handeln der eidgenössischen und Kante- nal-Behörden die Schweiz iu furzer Zeit der Fremden eutledigt seyn wird, deren Anwesenheit ihre innere Ruhe und ihre Verhältnisse mit den andern Staaten bis auf cinen gewissen Grad stören fönnten. (Anm. der Allg. Schweiz. Zeit. ¿n dem: „Bis auf etnen ge- wissen Grad// liegt cine kühne Mauifestatiou Schweizerischer Ehre, Würde uud Selbstständigfcit. So scheint z. B. der begonnene Zug der Polen gegen Franffurt und der spátere Einfall in Savoyen zur Zeit nicht jür einen hinreichenden Grad der Störung gehalten wordeu zu seyn, um sih der Fremden H entledigen‘) Diese Maßregel wurde genoumen gemäß dem- Völkerrecht, dessen Grundsäße die Schweiz anerfanut und geachtet wissen will. Die Treue in Erfüllung ihrer Verpflihtungen macht einen wesentlichen Theil der Schweizer-Ehre aus, welche zu bewahren die Eidgenosseu- schaft cifersüchtig ist. Sie häit aber nicht wenig darauf, ihre Rechte u bewahren und unter diesen namentlich das Recht der Gastfreiheit. er Schicizer-Boden ar jederzeit cin gasifreundlicher Heerd : jedes Unglück fand da seine Zufluchtsstätte, jede gefallene Größe, Jede ge- táuschte Hoffnung fand ein schüyzendes Obdach und oft sogar die Ruhe. MNicmand hat cin größeres Juteresse, daß dicses Pfand der Ehre von jedem Mackei sich rein erhalre, als die Schweiz selber. (A 1- merf. der Allg. Schweiz. Zeit.: „Dieses Jntexesse haben leider cinige Kantone lange mißtaunt.““) Auch daxf man nur auf ihr cige- nes AJnutercsse hindeuteu, um überzeugt zu seyu, daß ihre Wirksaurs feit fein Mittel versäumen werde, die Fremden zu hindern, ihr Gast- recht zu mißbrauchen. Sie hat dieses bewiesen, indem fie die durch die Flüchtlinge angezettelten Gewebe zerrissen hat. Der Vorort, als Organ der Gesinnungen, welche die Eidgenossenschaft mit den Staaten verbindet, mit welchen sie so gern in guten nachbar- lichen Verhältuissen stehen will, hat sich beeilt , durch seine Ju- schrift vom 22. Juni Frankreich von der gemachten Entdeckung und vou der begonnenen Rachsuchung in Kenntniß zu seßen. Die ganze Schweiz mußte demuach von Erstaunen ergriffen werden, als der Voroct in Antwort auf eine freundschaftliche Mittheilung eine Note erbielt, in welcher der Ton des Vorwurfs faum gemildert wird durch die wohlwollende Freundschaft, welhe Frankreich darin nech gegeu die Schweiz ansspricht und deren aufrichtiger Ausdruck die einzige Sprache 1, woran die Eidgenossenschaftazwon Seite dieses seiues mächtigen Nachbarn gewohnt war. Als Antwort auf die Mittheilung der gegen die Flüchtlinge, deren Pläne die Schweiz so eben vereiteit hat, getroffenen Maßregeln, als Antwort auf ein Nachsuchen um Mitwirkung zur Fortschaffung der Schuldigen, sett die Note des Herrn Botschafters voraus, daß die Gewährleistungen, welche Europa von der Schweiz erwartet, sh auf bloße Erklärungen beschrän: fen dürften. (Aumerk. der Schweizer. Yeit.: „Die in der That veunig schmeichelhafte Voraussezung war die natürliche Folge der Nicht-Vollzichung des Tagsazungs-Beschlusses von 1834.) Die Eid- genossenschaft sollte vor Allem nicht erwarten, daß Franfreichh von den in einigen Kantouen angezetitelten Komplotten einen Beschwerde- Punkt gegen sie „ernehmen würde. Denn wirklich haben die auf gerichtlichem und administrativem Wege angestellten Untersuchungen bis zur Evidenz bewiesen, daß keines der kfoustatirten Komplotte ge- gen Frankreich gerichtet war, daß fie aber im Gegentheil dort ange- De waren, daß der Heerd der Verschwörungen in Paris ist, und die Befehle für die geheimen Söldlinge der Verschwörer von Paris ausgehen, Fraukreich giebt durch das Organ des_Herru Herzogs von Montebello die schwache Organisation der Schwei- zer - Polizei Schuld, welcher gegenüber cs seine fräftige admi- uistrative Organisation, seine Kriegsmacht und seine ihm zu Gebote stehenden Polizeimitte! hervorhebt. Wie fommt es deun aber, daß die Kantone uud der Vorort die von Frankreich mit solcher Sorg- falt bezeichneten Projekte von sih aus entdcckt, (Anmerk. der Schweiz. Zeik: „Wem das Verdienst der Entdeckungen gebühre, wäre eine Frage, welche auf verschiedene Weise beantwortet werden dürfte.) daß sie cine große Zahl Schuldiger fortgewiesen und einige andere den Gerichten liberliefert haben, während Franfreich die Häup- ter noch nicht hat erreichen, noch die Hauptquelle des in seinem Bu- sen verborgenen Ucbels hat entdecken können? Wie kommt es denn, daß Frankrcich schon früherhin dem bewaffneten Ausbruche von meh- reren Hundert Polen und ihrem Cinbruche in die Schweiz weder vor- beugen, noch ihn verhindern konnte, und daß es Überdies noch anf seinem Gebiete den Haufen Flüchtlinge nicht zurüzuhalten vermochte, welcher unter Romarino's Befehl in Savoyen eingedrungen ist? Wenn die Schweiz diejenigen Fremden zurlückweist, deren verbreche- rische Absichten sich durch bemerkenswerthe Aktenstücke verrathen ha- ben, so founte sie nicht ein gleiches Vorhaben gegen diejenigen beob- achten, auf welchen bloß ein Verdacht ruht, daß ihre Pläne wenig- stens der Absicht und den Hoffnungen uach mit in Frankreich ver- fuchten Verbrechen in Verbindung stehen Die Schweiz, gemäß dem

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Tagsatzungs - Conclusum vom 23. August, trifft Maßregeln ges

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gen die Fremdeu, welche fch dur foustatirte Thatsacheu als schule dig erwiesen haben; aber ihre Pol'zei wird utemals zur Erforschung der Gedanken fih erniedrigen, um die Absichten aufzuspüren, und ihre Gerixhte werden niemals bloße Hoffnungen bestrafen. Der Herr Herzog von Montebello achtet die gerechte Empfindlichkeit der Schweiz zu wenig, wenn er den Fall voraussezt, wo sie gegen ihre volker- rechtlichen Verpflichtungen verstoßen werde. Die Eidgenossenschaft hat durch Thatsachen bewiesen, daß sie ihre Verpflichtungen fennt, ohne daß man sie daran erinnert, und daß sie sie erfüllt, ohne daß man sie mahnt. Sie kennt aber eben #0 gut auch ihre Rechte, welche ihre geographische Lage keinesweges schwächt. Auch könnte sie nie zugeben, daß andere als sie selber sich das Recht herausnehmen, über Flüchtlinge, welche in der Schweiz fonspirtren, I es und der Duldung, welche fie ausübt, Gränzen zu setzen. Die Tagsazung würde eine solche Verlegung der eidacnüsäischón Sou- verainetät, gesilzt auf das Recht eines selbstständigen und unabhän- gigen Staates und auf den Beistand des ganzen Volfes auf das entschiedenste zurückweisen. Die Schweiz hat cs sich während Jahr- hunderten zur Ehre gerechnet, die Freundschaft von Frankreich zu verdienen und zu besigen; sie hat es sich angelegen seyn lassen, ein gutes Vernehmen zwischen den beiden Ländern zu unterhalteu; ihre Krieger haben ihr Blut uater den Französischen Fahnen vergossen z sie haben den König von Frankreich zu Meaux vertheidigt, sie haben im Palast der Tuilerieen und an den Ufern der Berefina gekämpft. (Anmerf. der Alig. Schweiz. Zeitg.: „Der Jeitgeist, welcher sonst über die Schweizer in fremden Kricgsdiensten nur zu schimpfent weiß, ist nicht zu stolz, um bei Gelegenheit sich mit ihren Lorbeern zu shmücken. Wer viel s{hwaßt, sagt oft unbesonnene und unnüye Dinge. Die Antwort wäre, wenn sie dreimal kürzer gewesen, gewiß dreimal wahrer und würdiger ausgefallen. Für {wache Staaten liegt nur in strenger Wahrheit eine kluge Politik. Ob die Tagsaßung indem sie in ihrer Erwiderung eine Haltung annimmt, die selbst bei gespannten Verhältnissen zwischen den größten Staaten nicht ge- bräuchlih ist, ihre Stellung ais Macht - des vierteu Nauges nicht in etwas aus dem Auge verloren habe, wollen wir dahin gestellt lassen.) Heute noch wünscht die Eidgenossenschaft, daß. das nämliche Band gegenseitiger freundschaftlicher Gesinnungen zwischem deu beiden Nationen fortbestehe, und fie shmeichelt sich um #o viel mehr, Rechte auf die wohlwollende Zuneigung Frankreichs zu habeu, als sie entschlossen ist, Niemands Freundschaft um den Preis {hrer Unabhängigfeit und ihrer Würde als selbstständiger Staat zu erfaufen.‘“

Zürich, 31. August. (Schwäb, Merk.) Die Klage des erzogs von Montebello über den Kanton Luzern, wegen der Eellardschen Angelegenheit, ist von der Tagsaßung abgelehnt worden. ‘Die Liréritèe Regierung hat es dem Vorort übelge- nommen, daß er, ohne sie oder ihren Gesandten davon zu be- nachrichtigen, die Klage der Tagsaßung vorgelegt hat, und macht nun den Hergang der Sache weitläuftig bekannt, indem sie die dahin einshlagende Instruction für ihren Tagsabungs - Gesand- ten verdffentliht. Der Streit dreht sich um die Auélegung ei- nes Gesebes, das heißt um die Frage, wo für den Rechtshandel zwischen dem in Zugen wohnenden Leuzinger und den Herren Cellard (aus dem Departement der Goldküste) das kompetente Gericht sey. Vorerst will Luzern nur sein Geseß handhaben, daß die auf das Holz gelegte Beschlagnahme nicht anders als auf gerichtlichem Wege aufgehoben werden fönne. Wie gewdhn- lich spielt die Politik herein: Leuzinger ist in Unterwalden als Radikaler verfolgt worden und daher ausgewandert, die Mache- haber in Luzern sind au radikal; der Herzog von Montebello hat sich der entgegengeseßten Partei genähert, und man wittert also hier eine künstliche Verwickelung aus noch andern als bloßenRechts- gründen. Was das Gerücht betrifft, daß Baden auf die in sei- nem Gebiete liegenden Güter des Klosters Rheinau zu Gunsten des Klosters die Hand gedeckt habe, so ist der hiesigen Regie- rung hierüber noch nichts erdffnet worden. Die jüngst hier versammelt gewesene gemeinnüßige Gesellschaft hat neben ande- ren Fragen auch die, ob Banken errichtet werden sollen, bespro- hen, und der Zug der Zeit wird wohl für die Bejahung ents- scheiden, ungeachtet der Veteran: der Gesellschaft, Zellweger aus Trogen, befürchtet, es möchten leichtsinnige Speculation - befdr- dert oder alles aufgehäufee Geld in einen Kriege cinmal weggenommen werden. Andere Gegenstände waren das Armenwesen und die Beförderung der weiblichen VBil- dung, eine schon dfters berührte Frage. Man hat die Errichtung von Seminarien für Schullehrerinnen, Um- wandlung der Frauenkldster in weibliche Erziehungs-Anstalten 2c. Bebtuüng e während andere diesen künstlichen Mitteln die Behauptung entgegenseßen, daß der Zustand der weiblichen Bildung gar sehr von dem der männlichen abhänge, daß die Männer und in olge dessen die häusliche Erziehung der Mädchen, wodurch doch allein etwas Rechtes erzielt roerde, auch nicht recht seyen, und es ließe sich hinzuseben, daß der republikanische Gebrauch, die Frauen von der Gesellschaft der Männer entfernt zu halten, ein starkes Hin- derniß der weiblichen Bildung sey, umgekehrt aber auch der männlihen. Jn Zürich, Luzern und im Waadtland ijt diese wichtige Frage hauptsächlich angeregt worden. Lekteres besist schon eine weiblihe Erziehungs-Anstalt, die des Herrn Niedererx in Yverdon.

Irtia Ui Et,

Turin, 30. August. Se, Majestät der Kdnig wird über- morgen in Begleitung des Fürsten von Savoyen- Carignan nach Novara abreisen, um verschiedene Provinzen seines Reiches zu besuchen.

Rom, 27, Augusk, Se. Heiliokeit hat den Ober-Befehls- haber der Päpstlichen Truppen, Brigade-General, Grafen Refta, zum General-Lieutenant ernannt. :

Am 20sten Morgens fand in der Kirche des Vatikans eine Feier zum Gedächtniß des Papstes Pius VU. statt. Der Pa- triarch von Konstantinopel, Msgr. Soglia, las die Messe.

i Vorgestern besuchte der Papst das Attelier des Bildhauers Giuseppe Fabris, der mit der Anfertigung der Bildsäule des Papstes Leo XU. beschöftigt ist, die gegen Ende dieses Jahres aufgestellt werden soll.

Spanien.

Madrid, 24. Aug. Nachstehendes sind die wichtigsten Artikel des O Dekretes wegen Einberufung der Cors tes: „Art. 1, Die Nation wird, in Gemäßheit der politischen Verfassung von 1812, auf den 24. Oktober d. J. zu den allge- meinen Cortes einberufen. Art. 2, Die Provinzen der Halb- insel und die dazu gehdrigen Jnseln ernennen einen Deputirten auf 50,000 Seelen. Art. 6. Diejenigen Personen, die als Ab- geordnete zu den Cortes von 1822 Und 23 gewählt worden, kön- nen als solche auch fär die nächsten Cortes gewählt werden. Art. 7. Die Wahl-Junten sollen sich, im ganzen Umfange der Monarchie, nach den durch die Verfassung vorgeschriebenen Ne- geln versammeln. Art. 8. Jn Betracht, wie nothwendig es ist, das Wahl-Geschäft rasch zu beendigen, sollen die Parochial- Junten am 18. September, die Distrikts-Junten am 25. Sep- tember und die Provinzial-Junten am 2. Oktober zusammentre- ten. Art. 20, Um die Wahlen auf den ÎJnseln Cuba, Porto- rico und den Philippinen zu erleichtern, soil derseibe Modus be-

folgt werden, welcher, Behufs der Erwählung der kraft des Kd-