1836 / 260 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S 2 D O ati

E

19 Pran La 2A,

L i El r Li ir i Lin ZRE E?

Un

É

Edin 2 ér igSS

/

zi ten fönnen, Es ist zu wünschea, daß die Staatsmänner, die Über pie Geschicie Spaniens zu cutscheideni haben, jc) in dieser Bezichung iht tduschen und deu Beruf Spaniens zu einem Foderativ-Sigate in crnfiliche Erwägung ziehen mögen; jonji dúxften sie ernstliche eht griffe tbun. Jene Staatémänner_müsseu befouders nicht vergessen, daß sie es mit ciner -ungeheuern Halbinsel zu thun haben, die vou wenigen Straßen, Kanälen oder schifbarcn Flüssen düurchfreuzt

wird, und wo es allgemein an Trausportuitteln fehit ; daß Spanten außerordeutlich cifersüchtig auf scine Unabhängigkeit ist und daher immer nur mit Abneigung fremde Bajonette guf fcinem Gebicte seven wirb: endlich daß, wenn man auch das Beispiel ciner früherci glück: lichen Antervention bat, dieser augenb!licklicze Erfoig unter audcren Unistánden nichts beweist; denu er lag augeuschciniich dart, daß dic Gindringenden im Sünne des Spanischen Volics handelten. Wen will man glauben machen, daß eine Französische Armee die Halhinjel vom Norden nach dem Süden durchzichen konnte, ohne -den gering- sen Widerstand zu finden, daß fe vielmehr überall freundschaftlich aufgenomuren. wurde, wen man nicht aunimmt, daß jenc Armee, dic daò Land von eiuer ibm durch die Soldatesfa gufgezwoungentn Zt- gterung befreite, die Nation für sich hatte! Die Lente, die Spanien tennen. und befouders dic Militairs, die zu Napoleou?s Zeiten jeuscit der PByrenlen gedient, haben sich darüber uicht getäuscht ; ste waren alle der Meinung, als sie die Truppen iu Masse weichen und den alten Ver- theidigern der Spanischen Freibeit beim bloßen Erscheinen unserer Seldatez die Waffen entfallen. sahen, daf

ß die Negierung,- die wir umzufitrzen famen, durchaus nicht national sev, und ihre Anficht

ward durch die schwache Verthcidigung von Cadix gerech{fertigt, def- fen Fall jenem kampflosen Marsche, dem man nicht den Namen el ues Krirges beilegen kann, cin Ende machte. Man darf nach deu

cu mit Necht behaupten, daß jede bewaFuete Jnteroci-

c7

Borhevrachen tion in die Spanfschen Angelegenbeiten cin Unternehmen dex allex-

vichttgsien Urt if, und zwar aus zwei Gründen: erstens wegen dexr Sch!olerigkeit des Unternehmens an und für sih, uud zweitens weil es uur durch eine eiazige Kontinental - Machl ausgeführi werden fann, weshalb es nzethweudig uf, _daß diese Macht ih gegen den ganzen übrigen Theil des Kou- cinents sichere, bever sie ein cinziges Bataillon die Pyrenäen über- {chreiten läßt. Man muß es aber schr reiflich überlegen, che uan eine großariige militairische Haltung anniamt uud ehe man Millio- nen über Millionen. in den Ätgrund der Zurüstungen allex Art wirft ! Wenden wir nun diefe allgemeinen Betrachtungen über cine be- wasfaete Intervention in Spanien auf die gegenwärtigen Umsiäude an. Wenn mau die ungebeuren Schwierigkeiten des Unternebmens und die eben so ungeheuren als unvermcidiicheu Dpfer, die dadurch herbeigeführt werden würden, cinräumt, so wird mau es natürlich finden, daß wir zuvörderst nach dem Rugen der Sache in Bezug auf uns frogeu. Die Factionen streiten sich um die Herrschaft tu Spa- uien: fie befehden fich gegenseitig aufs bef

fs heftigste unnd durch alle ihuen zu’ Gebote stcheuden Mittel. Die Armee befindet sich in voiien

Unfstande und also auch in voller Auflösung; die Civil - Gewalt | ist in dem größten Theil der Städte unuil: cs gicbt fast feine aner- D

annte Behörde mebr, und der gesellschaftliche Verband ift der Auf- ösung nave. Die einzige Fahne, um die si noch getreue Soldaten fanmeln, ijt die ciues Prinzeu von Spanischem Seblüt, dén 1123 als cinen Aufrührer bezeichnet; nur bei ihm findet man jeßt eime Regierung. Diese vortreffliche Stellung baben ihm scine Feinde be- reitet, und sie kaun ihn, wenn er sie recht benugt, in kurzer Zeit weit führen. Aber dieser Prinz ist der Verfechter des Despotiönmns nud des Feudgalismus im südlichen Europa, und seine Sache kann uns Feanzosen, ‘die wir Feinde der alten Ideen sind, nur verhaßt fevn. Diz2s ist der Einwand des liberalen Franfkreichs. Wir wollen versuchen, darauf zu antworien.,/ (Schluß foigt.)

Geroßbritanien und Jrland,

London, 10. Sept. Der König hat dem Kapitel von Chicheiter den Dr. der Theologie, Herrn Wiliiam Otter, zum BDi- schof für diese Didbcese empfohlen.

Lord Melbourne is gestern auf seinen Landsiz Brocéethall in der Grafschaft Hertford abzereist, von wo aus er dem Gra- fen von Essex einen Besuch abstatten will.

Die heutige Times beginnt ihr Blatt mit folgendem Ar- tikel: „Wir haben in der leßten Zeit an ein paar Orten als cine Art von Drohung flüstern hören, daß das Ministerium es mit einer Aufldsung des Parlaments versuchen wolle, und man hat mit einiger Wahrscheinlichkeit gesagt, daß zwei Handiungen von Lord Mulgrave’'s Verwaltung der Jrländischen Angelegen- heiten eine solche Absicht von Seiten des Kabinets beskätigten. Die erste ist das eifrige Bemühen Sr. Herrlichkeit, die O'Con- nellsche Wählerschast durch Befreiung derjenigen dieser acht- baren Clique, die unter der drücfenden Herrschaft der Landes: geseze Gefängnißstrafe leiden, möglichst zu vermehren. Die andere is die Unterwürfigkeit desselben edlen Lords un- ter die Gebote des „unabhängigen Central - Klubs “*, in-

dem er die Si6ungen - zur Registrirung in der Stadt Dublin wieder erössnet hat. Es ist wahr, diese beiden

Handlungen des liberalen Lord-Lieutenants schmecken stark nach Derrynane, und da Lord Mulgrave sih nur dazu im „Schlosse“ veändet, um die Befehle des Meisters der „Abtei“ zu voll- strecten, so ist seine Einwilligung in jegliches Verlangen, so ver- kchrt dasselbe auch seyn mag, nicht unerklärtich. Dennoch sind wir nicht geneigt, eine Auflösung des Parlaments bloß deshalb r wahrscheinlich zu halten, weil ein Lord-Lieutenant von Jrland diese neue Art und Weise, dffentlich um die Stimmen der Wäh- ler zu ambiren, gewählt hat. Eben so wenig seinen uns die eisen Drohungen der ministeriellen Blätter in dieser Hinsicht von grogem Gewicht zu seyn. Die Sache isk die, daß die un- alúckiichen Verzweifelten der Whigistisch- radikalen Faction nicht wissen, was sle thun sollen. Das Parlament aufzuldfen, würden sie nicht wagen, wenn es auch in ihrer Macht tände, aber rs is noch keinesweges gewiß, daß diese Macht zu ihrer Berfügung steht. Sie sind schon so wenig darauf gefaßt, dem jeßigen Yarlawente die Stirn zu bieten, da sie cine Session vor sich baben, in der sich alle Schwierigkeiten der leßten durch die zu- nehmende Stärke ihrer Gegner innerhalb ‘und außerhaib des ‘Parlaments und vor Allem durch das herannahende Ziel der rhbrichten und leichtfertigen Laufbahn Lord Palmerston's, als Cinmischers in die Spanischen Angetiegenßeiten, noch bedeutend vermehren werden: Welch? ein ärgerlicher Punkt dies leßtere für ‘die Regierungs-Presse ist, ersieht man aus den täglich \chmenzlicher werdenden Klagen, womit fie die von Ludwig Philipp eingeschlagene Poslitif' beweinen, und gus ihren vergeblichen Be- mühungen, den Franzöfischen Monarchen durch ihr Geschrei von feinem eigenen Regierungsgange abzubringen. So wird zum Deifplel die Königin von Spanien aufgefordert, nicht als eine Gua, sondern als ein Necht, von Frankreich Hülfe zu verlan- gen, und man fügt hinzu, Ludwig Philipp werde nicht lange mehr die Macht haven , diese Hülfe zu verweigern. Ja, man sagt dem Könige der Franzosen, die Ereignisse auf der Halbln- tei gingen so schnell vorwärts, daß sie wodl der Festigkeit der Qrleansschen Dynastie einen gefährlichen Stoß verseßen tönn- ten, Da haben wir eine Probe davon, was daraus entsteht, wenn ein unterthäniger Skribler über Dinge schreibt, von denen er nichts versteht. Die Minister, deren Organ das Blatt, wei- ces sich so ausdrückte, eingestandenermaßen if, sollten doch einen Oßerrevisor Für dasselbe ernennen, denn abgesehen von der Un- angemessenheit, sich einer drohenden Sprache gegen einen frem-

1060 deu, uns befreundetcu Staat in einem Blatte zu bedienen, von dem man weiß, daß es die Ausichten der Regierung ausspricht, is au die erwähnte Stelle so gewaltig tdlpelhaft abgefaßt, daß sie alle betheiligte Parteien lächerlich machen muß, Wenn die Erveig- nisse auf der Halbinsel bis zu einem der Orleansschen Bynaskie durch ihren Einfluß auf die öffentliche Stimmung in Frankreich gefahrdroßenden Grade vorwärts schreiten, so entstedt natürlich die Frage, unter wessen geschickter Leitung die Sache in diesen gefährlichen Strudel hineingesteucert worden ist, Ohne Zweifel unter dex Leitung Lord Paimerkon’s. Und die Resultate alieti, welche die Politik Sr. Herrlichteit herbeigeführt hat, müssen, so scheint es uné, Ludwig. Philipp's Abneigung rechtfertige", einem so gefährlichen alten Herrn noch länger in seiner Staaks- kunst zu folgen. Aber die Regierungs - Blätter laben jogar die unbegreifliche Frechheit, - über den heraufbeschworenen Sturm zu frobloccken. Wix glaudven, daß Ludwig Phi- genau Lage der

lipp eine genauere Kenntniß von der wirklichen l Spanischen Sache in allen ihren Bezichungen hat, als

sie unscr auswärtiges Amt weder durch die Wachsamkeit unse- res Botschasters in Madrid, noch durch die Erfaßrung des Dri- tischen Genecrais zu San Sebattian sich jemals hat verschassen können. aubt irgend Jemand, daß, wenn man noch cin Zahr

mit der Ausführung von Lord Palmersion's Plänchen nach den

Bestimmungen des Quadrupel-Traktats vergeudete, Spanien der N - el 2 d Tse f ou “4+ A0 Erreichung des Zwecks, um dessenwilüen diejer Trgktazt adge-

g, 182

{lossen wurde, nämlich der Degründung einer constituction! len Monarchie in Spanicn, unr einen einzigen Schriit näher gerücêt seyn würde? Was will man denn also mit dem Festhalten an den Stipulationen des Quadrupel : Traktats sagen? Die ministeriellen Blätter müssen erst auf dieje

Frage antworten, ehe sie dem König der Franzosen Bor- wre darúber machen, daß er si weigert, Lord Pal-

merston's bisher stets fehlgeschlagencr Politië blindlings zu fol- gen. Wir unsererseits geskehen, daß wir nur cinen us weg aus den Verwickelungen schen, in welche die Spanische Sache gerathen ist, nämlich die Abdan- fung oder Entlassung des jeligen Englischen Mini- steriums. Wir sind überzeugt, daß, wenn die auswärtigen Ün gelegenheiten wieder in die Hände des Staatömannes kamen, der sle nach dem allgemeinen Urtheil am besten versteht, das Vertrauen, welches für die Eriedigung von National : Angele- genheiten so wichtig ik, bald zurücékehren und daß wir Eng- land wieder als den geehrten Schiedsrichter in diesem langwi- rigen Kampfe erblicken statt daß jeut die Diolle eines Einmischers spielt, erniedrigend- sten. Stellung und in Einwohner-

vürden, Und. 2a. Q DEL

i: : Sachen, die keine

A

Klasse dieser Königreiche interessiren, ausgenommen die Whigistisch : radikale Faction, die den Streit nur anschürt, um die jammerliien Zwecke ißrer verächtlichen Partei zu befördern.

Moch einmal. es läßt sich kaum denken, wie das Ministerium unter einer solchen Verantwortlichkeit vor dem Parlametite er- scheinen will. od

die gegenwärtigen Uebel ertragen, als zu einer Auflösung des

s -

Parlaments seine Zuflucht nehmen; denn sie wissen daß sie das ganze Lan:d von gleichem Gefühl wie das Parlament erfüllt befinden würden, und dann, um uns der Worte cines ihrer eigenen Genossen zu bedienen, wenn die Whigs cinmal vom Ruder gebracht sind, würden sie auch im nächsten halben Jahrhundert nicht wieder dazu gelangen A E Die Morning Chronicle kömmt nech cinmal auf ihre Versicherung zurüc®, daß das Thierssche Kabinet nux deshalb ent- lassen worden sey, weil es nicht die Verantwortlichkeit für die Ablehnung der im Quadrupel-Traktat übernommenen Verpslich- tungen habe auf sich nehmen. wolle: Zwar, meint das genannte Blatt, habe die Britische Regierung mittlerweile die Versiche- rung erhalten, daß der König und die Franzöfische Regierung, weit entferne, sich aus dem Quadrupel- Traktat zurücEzuziehen, vielmehr feft entschlossen seyen, demselben treu zu bleiden ; allein es sey auch nie behauptet worden, daß Ludwig Philipp vou je- uer Ällianz sich offen losfagen wolle; man wisse, daß er dies nicht thun werde, aber seinen Worten ständen seine Handlun- gen cutgegegen; aus ihnen erhelle, daß Ludwig Philipp nur noch dem ¿ußern Scheine nach ein Mitglied dex westlichen Al- (ianz sey. Zum Beweis súhrt die „Morning Chronicle‘ dann abermals das Motiv des Ministerwechsels an. Herr Thiers,

D -- v 7

sagt sie, habe cchzlechterdings nichts weiter verlangt, als die Mit- wirkung, welche Frankreich n den Quadrupel - Traëtat der Kô- nigin von Spanien verheißen. Werde diese ferner verweigert, so sey damit der Wechsel in der Politik Frankreichs gegeu das Ausland so deutlich auszesprochen, daß man es nicht zugeben sollte, daß Frankreich ein nowminelles Mitglied des Vertrages bleibe. ,

Demselben Blatte zufolze, beabsichtigt Calatrava die Constitution von 1812 namentlich auc dur Einführung einer ersten Kammer zu ändern, deren Mitglieder theils erwählt, theils von der Krone ernannt werden foliteu.

Obgleich die Privat - Nachrichten aus Lissabon fär die Ruhe Bortugals günstig lauten, so haben sie doch an der hiesi- gen Börse keine wesentliche Verbesserung in den Obligationen dieses Landes zu Wege gebracht, und es scheint Niemand ge: neigt zu seyn, bedeutende Geschäfte darin zu ae

In der Fabrik der Herren Stephenfon und Comp. in New- cajile wird gegenwärtig" eine Dampsmaschine für eine Eisen- baßn von 6 Fuß Breite und für die Schnelligkeit von 40 Engli- schen Meilen in der Stunde gebaut. Sie ist für den Kaiser ron Rußland bestimmt und soli zu den Dieisen des Kaisers von St. Petersburg nach einem seiner Paläste im Innern des Lan- des angewandt werden. Auch ein kostbar ausgerüstetes Daimpf- cis, welches auf Befehl des hiesigen Russischen General-Kon- su!s, Ritter Benkhausen, gebaut worden und sür den Kaijer von Rußland zu Reisen nach entfernten Häfen bestimmt ist, wurde hier am Montag vom Stapel gelassen und bei dieser Gelegen- heit einer Gesellschast von 69 Personen ein großes Gastmahl gegeben, an welchen elle vornehme Russen, die sich hier befin- den, Theil nahmen. Nach dem Gastmahle machte die Gesell- schaft cine Tour nach Novre und kehrte am Abend nach London zurück. : - Herr Bunn, der Pächter des Drurylane-Theaters, der sich jezt-in Varis befindet, hat Mlle. Taglioni für die nächste Sai- son eigagirt, E

Herr Green ist gestern in Vaurxhall mit seinem (in Nr. 255 der St. Z. näher beschriebenen) großen Lustballon aufgestiegen ; acht Personen machten die Luftfahrt mit. Der Dallon nahm eine siddstliche Nichtung und kam nach anderthalb Stunden un- weit Rochester glücklich wieder zur Erde. |

Mit dem Schafwollhandel in Neu-Südwales scheint es gut zu gehen. Nach der aintlichen Angabe hatte die Ausfuhr dicses Artikels im leßten Jahre, verglichen mit dem vorangegan- genen Jahre, um 3080 Ballen zugenommen; 3,145,408 Dfsund waren im Laufe des Jahres verschifft worden, deren Werth

/ - 1

Aber dennoch würde es vermuthlich noch lieber |

en sehr wohl,

à 1 Sh. 6 Y, per Pfund 235,995 Pfund beträgt. Jahren hatte die Ausfuhr um 8142 Ballen zugenommen.

_ Die Times berichtet: „Es scheint, daß man. tin den Vey, einigten Staaten damit umgeht, die Kupfermünze ganz abzu hafen und ein nicht so schweres und schmußziges Metall ay deren Stelle zu seßen, indem man, wie in vielen Ländern Eurg, a's, Silber mit einem gewissen Theil Kupfer legiren will. Dj, Unbequemlichkeit des jetzigen Kupfergeldes in den Vereinigtey

e

Staaten macht sich sehr fühlbar, besonders wegen der lanccy Reisen, die dort, vermöge der Beschaffenßeit des Landes, Jeder, mann fortwährend zu machen ha, und man scheint der Degig rung die vorgeschlagene Veränderung sehr dringend ancmpfehle

zu wollen.

ganze Union zu verbreiten, sind oft erwähnt worden, aber mq scheint sich in den cinzeinen Staate? (

dagegen zu sträuben. . | cine fentliche Versammlung gehalten, um über die Aieckinh Figkeit einer solchen Filtial-Bank in dieser Stadt zu berathsqly gen; man kam aber zu dem Beschluß, daß eine Anstalt der A die nachtheiligen Folgen für Süd-Karolina's Handel, Gewerh, und Ackerbau haben würde, indem gar fein solches Bedürfnj

vorhanden sey, da die cigenen Banken des Staates vollfomm|}

hinreichten, die erforderlichen Dienste zu leisten.“ Niederlande Aus dem Haag, 11: Sept. Bei unserem Heere haúg dieser Tage zahlreiche Beförderungen stattgesunden, deren V fanntmachung nächstens erwartet wird. Heute ili das Lager vg Reyen aufgehoben worden. Das Hauptquartier des Prinze von Oranien kommt wieder nach Tilburg, das des Gener Lieutenants van Geen nach Breda und das des Herzogs Berz hard von Sachsen-Weimar nah Boxrtel. Der Minister des KZustus hat durch eine Verordnung voy 6ten d. M. dem in Amsterdain errichteten „Niederländisch - Isrei litischen Seminar“ cin Reglement verließen, demzufolge au die neuen Direktoren desselven bereits ernannt worden fiud.

E C E

Brúfsel, 12. Sept, Der Graf Felix von Merode h

von Jhrer Majestät der Königin von Portugal das Großkrey des Christus-Ordens erhalten.

Der Moniteur vom ten d. V.

ordnung mit, dur welche auf den Vor

-

L A Ie

s ti Ce î

i chsag der „Gesells:

zur Besörderung der Niederdeutschen (Holländisch-Flamändischei

Sprache und Literatur ‘/ cin Preis auf die beste Beantivortun der Frage, wie die verschiedenen Schreibungen dieser Spra fritisch und historisch auf ein gemeinsames Prinzip zuräcfzufüß ren seyen, ausgejelzt wird. “í Medaille und einer Summe von 30) 600 Fr. Die Abhand sungen mússen bis zum 1. Ofkiober 1837 an den Minister di Innern eingesandt werden.

Zu einer Musterung der Búürger-Garde, die gestern in Anh werpen stattfand, hatten sich 59 Gemeine und 190 Offiziere eiu geitellt, so daß immer auf einen Gemeinen zwei Offiziere li men. Der Major und der Obersk der Bürger-Garde hatten tw bei noch das Unglúck, von dem Volke wegen dieser seltsam Barade verhöhnt zu werden.

Deut El

Hannover, 14. Sept. Herr Syndikus Schöff Thornd aus Frankfurt a. M., Abgeordneter zu der bevorstehenden Ri vision des Ober-Appellationsgerichts der freien Städte, it gestery hier angekommen und heute nach Bremen, Hamburg und Li

be weiter gereift. s | S Ó Von Eichhorn’'s Deutscher Staats- und Rechtsgeschichte i

die vierte Auflage mit dem Atén so eben zu Göttingen bei Van

denßoeck Und Ruprecht erschienenen Bande vollendet worden. Rie, 14 Spe

den Bericht úber die Kasseler Herbstmesse: ¡Wenn in Foz des Hinzutritts der freicn Stadt Franffurt zu dem Zoll-Verein zu befürchten stand, daß der Verkehr guf der hiesigen BVeesse hin sichtlich verschiedener W aren: Artikel einigermaßen benagchtheilig werden wärde und in der zuerst nach diejem Anschiuß hier ai gehaltenen dieéjährigen Früh

Ztel

â c hrömesse, wegen der Meuheit di zeit über den herbeigeführten Ein

so war es von besonderem Ii Herbstmesse“ mit Al

Sache, noch nicht mit Siche siuß geurtZzeilt werden konnte, jo wa teresse, den Verkehr auf der dicsjährigen

¡J ri

merksamkeit zu beachten, und das Ergebniß dieser Beobachtu

gen is in Fo!gendem niedergelegt: Jm Allgemeinen; waren d Geschäfte im Großhandel von größerem Belang als in den [eßt Messen, dagegeaz war es im Kleinhandel weniger lebhaft. Vel rere Handeisleute aus der Provinz Oberhessen und aus dem Wi decéschen, welche ihren Waaren-Bedarf in der vorigen Messe in Fra furt a. M., oder seit einigen Messen in Offenbach angel zaben, hatten sich wieder hier cingesunden, auch fanden | Handelsleute aus dein Preußischen nach und nach wieder | größerer Anzahl auf den hiesigen Messen ein, und seibst ( den Hannoverschen und Lippüchen Landen bemerkte man eiß Käufer hier, welche scit mehreren Jahren keine Handels - \châfte an unserem Ort gemacht hatten. Hinsichtlich der ein nen Waarea- Artikel bestand folgendes Verhältniß: Der Ha mit Sohlleder bewegte sich in den gewdöhnten Gränzen, cs aber weniger inländisches Sohlleder hier, als inden lel

mer und wird dort besser bezahlt als hicr, wo das Niederl dische Sohlleder von jeher vorgezogen würde. Zünstiger (icd sich das Verhältniß mit den Kleinledersorten ailer Ail hiervon waren zwar bedeutend größere Vorräthe ang fahren, als in den leßteren Messe, gleichwohl is m wenig unverkauft geblieben, dasselbe war größtentheils inländ schen Ursprungs, es waren aber auch aus den Preußischen u Maldeckschen Landen beträchtliche Partieen zum Verkauf ausge stel Jm Ganzen war das Kleinleder diesmal von besserer Bes. fenheit a!s in der vorigen Messe. Jniändische Wollentüchi waren in Menge und zwar von guter Beschaffenheit hier, #a

den guten Absatz, obgleich, a!s Folge der in diesem Jahre l auch die Tuchpreise etwas gest Tücher wurde im Allgemeine! immer mehr; auch gute Biber und Baumwolle! Gewebe in guter Beschassenheit und angemessenen Preisen fal den Käufer, doch waren die leichteren Gewebe weniger gesuch! Ausländische weiße und buntfarbig! Baumwollen- Waaren fanden viel Abnehmer, im Allgemeine! nimmt aber die Nachfrage nah Englischen Zeugen mehr und me ! ab; auch Französische und Schweizer Fabrikate dieser Art werdel

zahlten höheren Wellenpreise, gen sind. ‘Die Qualität dieser gerühmt und bessert sich

Flanelle fanden {nell Abnehmer. Inländische

als die schweren Fabrikate.

weniger gesucht als sonst und durch die Vervollkommnung Deutschen Fabriken nach und nach verdrängt.

als soast gewöhnlich hier, und fand guten Absaß. Kurze Waa

In vier

Die Bemühungen der Pennsylvanischen Bank dy Vereinigten Staaten, Filigl- Banken oder Agenturea Uber. dj

noch eben so sehr als 4 (‘ck S E .- t So wurde am 29. Juli in Charlesii

eist eine Königl, Vi

Der Preis besteht in einer Lhraf

Die hiesige Zeitung giebt folgei

Messen; dasselbe findet in den Messen zu Leipzig mchr Abu

Leinen war mnch!

en mangelten für den Großhandel in mehreren Artikeln, Für sle añderi Waaren Artikel bestand im Großhandel das gewböhu- ie Verhältniß. Dasselbe gilt für den Kleinhandel, jedoch mit (uenahme der Waaren-Artifkel, welche ihre Abnehmer vorzugs- eise unter der geringeren Klasse der Landleute finden, die nur Ën geringer Zahl auf der Messe geschen wurden. Man hält da- ir, daß das Mißrathen des Flachsbaues und in Folge dessen ex Mangel an Verdienst durch Garnspinnerei, die Ursache des uf dem Lande bemerkte! Mangels an umlaufendem Geld ift, nd dies wirêt denn folgerecht auf den Besuch der Messe von Seiten der Landleute um so mehr ein, als in vielen Gegenden 0 Kurhessen das Garngespins dfters die Stelle des Geldes herirtit.

: Hamburg, 14, Sept. Das Dampfschisf „Hamburg““, on Hamburg nach Havre bestimmt, war am “ten d. daselbt oh nicht eingetroffen; es soll scchlehten Wetters halber in Ca- 41s eingelaufen scyn. Da außerdem, wie wir Hören, das Schiff bei seiner Ankunft einige leichte Ausbesserungen vorzunehmen hat, so dürfie es in dieser Woche schwerlich nah Hamburg zu- jcééommen.

Die Kaiserl. Russische Korvette „Lrviza‘/ von 26 Kanonen, \efehligt vou Capitain Junkar, ist am iten d, von Kronstadt uf der Rhede zu Travemünde angekommen. | Am liten d. Nachmittags ijt von Kopenhagen das auf der Nhede gelegene Kaiterlich Russische Geschwader südwärts ab- spesegelt.

Die Anzahl der an dem am §8. und 9, September in der dorstadt St. Pauli abgehaltenen Pferdemarkte angebrachter \ferde ist auf circa 450 Stk zu rechnen, welche aus\ch!ießlicch at aus der Cremper- und Wilster - Marsch zugeführt worden. Verkauft sind hiervon nach Berlin circa 00, nach Streliß

irca 39 und nach Braunschweig circa 35 zur Leipziger Messe; ferner nach Mes circa 15, nach Heidelberg circa 10, nach eine circa 25, nah dem Hannoverschen, Mecklenburgischen, amburg Und der Umgegend circa 79 Stück. Spanten Der Oesterr. Beobachter giebt aus dem Berichte ines Augenzeugen folgende Schilderung der lebten Ereig-

ise in Madrid: „Madrid, 20, Aug. Seit fünf Tagen ist jese Hauytsèadt den Grâäueln der furhtbarsten Anarchie preis- egeben. Die verhängnißvollen Auftritte in San Ildefonso, er gräßliche Tod des heldenmüäthigen Quesada und die jämmer- he Farce, welche seither von den Matadoren und Verkündern er Constitution auf der Plaza del Sol gespielt worden ijk, werden ereits, wenigsten in allgemeinen Umrissen, zu Jhrer Kenutniß elangt sepn, wenn anders die Nachricht hiervon den Weg über je Pyrenáen gefunden hat; denn seit vier Tagen waren alle osten aufgefangen und selb einem Englischen Courier, trolz ea Reclamationen des Englischen Botschafters, vou den Sol- aten von San Jldefouso die Depeschen abgenommen worden. Hier folgt Einiges zur Ergänzung des Gemäldes, wie ih es :16it erlebt und mit eigenea Augen geschaut habe. Am 13ten Morgens war nach einer im Ganzen ruhigen und nur durch inzelne Mordanfálle gestörten Nacht die erste Nachricht von der rohenden Stelluna, welche die Truppen in San Jldefonso an- enommen hatten, hier eingetroffen. Sogleich erscholl von allen eiten der Ruf: viva la conslitution! viva Isabel I consti. Qulional! muera Quesada! mueran los lyranos! u. f. f., wie dies seit einigen Tagen schon gehört worden, nur zahlreicher ind drohender. Gleichwohl verlor Quefada seinen Gleichnruth iht; mit der größten Kaltblütigkeit sah manu ihn, von wenigen Reitern begleitet, in den Straßen, allenthalben die Ordnung er- wingend und ohne Furcht vor der nahenden Gefak,r. Die Mi- tister waren seit dem frähesten Morgen versammet!t, konnten aber ange zu feinem Entschlusse gelangen; Quesada entschied sich da- úr, schleunigst eine Kolonne der hiesigen Garnison iu Postwagen ah San Ildefonso zu schien, um die Königin aus den Händen jer Wüthriche zu betjreien, die sie in ihrem Palaste gefangen Hiel- en; dagegen erhoben sich jedoch die gegründeten Bedenken, ob ine solche Schwächung der hiesigen Besazung nicht für die auptstadt seibst gefährlich werden könne, ob man guch auf die reue der abzusendenden Truppen zählen dürfe, ob nicht die nur jerzehn Stunden von hier entfernte Karlistenbande Basilio's, oder illareal, der mit 20 Bataillons in Castilien eingefallen war, ob icht die revolutionairen Junten von Andalusien , die ja bereits er Regierung init Wássengewalt gedroht hatten, diesen Umstand u einem kühnen Handstreiche gegen die Hauptstadt benußen N pürden. Diese Befürchtungen bestimmten das Conseil, statt Fincr Kolonne, zwei Offiziere, die in früherer Zeit die Truppen San Jldefonso befehligt hatten , dahin abzusenden, um die ieuterer durch Veld und gute Worte zur Ruße zu, bringen. die Wahl siel auf den Kriegs-Minister Meudez-Vigo und den Prigadier Villalonga , die sogleich aufbrachen, San JIidefonso doch zu spät erreichten, um der Königin die erwünschte Hülfe bringen. Bereits am frühesten Morgen desselben Tages (um

0b Z Ur nach Mitternacht) war diese unglückliche Fürstin von ciner Mis Unteroffizieren und Gemeinen bestehendenDeputation der empêr- Mn Truppen zur Annahme der Constitution gezwungen worden. Ben est der Nacht und den folgenden Tag hatren die Meuterer azu benußt, die Stadt in Allarm zu versezen, viele Häuser, Magazine uzd Weinkeiler zu plündern und sich Ausschweifungen ler Art zu überlaffen. Als Mendez- Vigo und Villalonga

I war ihre Raserei aufs âußerste gestiegen und eine ütliche Beschwichtigung unmöglich, Die rasende Beredsamkeit ines Sergeanten entslammte vielinehr die Wuth der Soldaten, elcher die beiden Abgesandten nur durch das Versprechen, ch init ihnen zur Königin zu begeben, un den Befehl zur rokiamirumg der- Constitution in Madrid von ihr zu erlan- n, entgehen konnten. Nun drang die Rotte aberuais ins ho und in die Gemächer der Regentin ein. Die jam-

lervoile Scene, welche hierauf folgte, läßt sich nicht wohl eschreiben. Die Geschichte kennt nux Ein ähnliches Lteigniß: es ist der Zug des Pariser Pöbels nach Versailles im abre 1792, Die wüthenden Soldaten in San Äldefonfo tib&- ahmen die Rolle der Pariser Fischweiber, und die Känigin var eine ganze Stunde hindurch der scheußlihsten Behaudlung Usgeseßt. Umsonst versuchten die beiden Offiziere, mit größter ‘efahr für ihr eigenes Leben, die tobende Menge, welche die &ö- Un mit den shmußigsten Schmähungen áberschüttcte und zuleßt gau Hand an sie zu legen sich erfrechte, mit gezüccktem Degen zu: [edutreiben, Die unglückliche Fürstin verlor die Fassung keinen en fe bat die sie s{ügenden Offiziere, ihr Unglück nicht illes fügen e zu Pre, in Uebrigen wolle fie fich in emeitas, N indge N E GOVID eine beliebige, den Umständen iti tegierung evrichten und Alles Nöthige nah Gut- S échren,. So unterzeichnete sie die bekannten Dekrete an elben Orte, wo vier Jahre vorher ‘der erste Keim zu den

Y

(i

d

f

l

P

Maron Umwälzungen gelegt ward, deren. Opfer sie nun - Und der Hause entfernte sich. Als Mendez-Vigo, den

L6G die Königin inständigsk gebeten hatte, sie nit zu veríafen und wenigskens noch einige Tage a ihrer Seite zu verwciien, am Morgen des löten mit der Kunde von diesen Vorfällen na der Hauptstadt zurücktehrte, hatte sich die Scene daselbst bereits geändert, Quesada's Kommando war an den neuen General- Capitgin Seoane übergegangen, er selbst, so wie die Minister, viele Beamte und Freunde der gefallenen Verwaltung, verbor- gen oder flüchtig. Auf der Plaza del Sol, in der Calle de Atocha, auf der Plaza Mayor spielten die National-Garden, die noch Tags vorher vor den flachen Säbelhieben ciniger Kürassiere die Flucht ergriffen hatien, in Uniforiu und mit dem grünen Con- stitutiowóöbande, auf dem die Worte: viva jsutel H. constitu- tional! zu lesen waren, die Helden der wiedererwachten Frei- heit; zahlreiche Proclamationen zirkulirien unter ihneu nd in

sseehäusern. Ab.nds war die Constitltion auf allen Pläßen ausgerufên, hierauf die Stadt erleuchtet und die Feier des Tages “durch: die Reste des verstümmeslten Leichnams Quesada's verherrlicht , dessen Mörder mit diesen Trophäen riumphirend durch die Straßen zogen. Seither it die Stadt ohne Behörden und fich seibst überlassen; denn das ncue Miniserium besist feinen Schatten von Gewalt, und wie es mit dem Ansclhen der Regentin steht, beweisen die leßten Vorfälle in San Jldefonso. Unter folchen Umständen klingen Benennungen wie die unsterbliche “Christine, die Mutter des Vaterlandes, die Beglückerin der Nation, die Wiederherstellerin der Freiheit, wie bicterer Spott! Und solche Lobeeerhebungen finden sich in jeder der zahliosen Aufforderungen, welche die Blätter der progresfiven Partei fortwährend „an die Bewohner der Hauptstadt und ihre tapfere Bésaßung““ richten, Der Wes, den die siegende Faction zu nehmen gedenkt, ist hierin deutlich zur Genüge auösgedrücke, Zur Probe folgen hier einige Stellen aus ciner vor dem Sturze des Ministeriums Fsturiz von der Gesellschaft der Söhne des Vaterlandes Cüiujos de la Patria) am 14. August erlassenen Proclamation. © „Die Königin Regen- tin (heißt es in diesem Xufrufe), die unsterbliche Christine, die Mutter des Volk

r

/ es, deren einziges Besireben das Glück und die Wohlfahrt der Spanischen Nation if, hat gestern Morgens aus freiem Willen (libremente) das Heilige GBrundgesetz der Constitution von Jahre 1812 beschworen. Statt nun diesen ruß{mwürdigen Be: scch!uß der Königin zur Kenntniß der entzücften Nation zu bringen, wagt ein ebenso thörichtes als vermessenes Ministeriu:u (minisierio tan ‘cslpido como audaz), aus niedrigem Egoïómus, und um nicht seine einträglichen Stellen zu verlieren, sich diesem

feierlichen Arte ZU wiederseben Und in maßloser Verblendung

die heiligsien Nechte der Nation 2u verkennen. Madrider !

Soldaten! Gekommen ist der Tag der Nache, der Tag, an

velchem unsere Tugend, unsere Herzhaftigkeit eine Ver!wal-

tung vernichten soll, deren verörecherishe Ränke die Straßen 1

mit: unseren

dieser Hauptstadt rem kostbarsten Blute getränkt, den Thron der unschuldigen Königin untergraben und die gute Sache mißkannt haben. Auf den, Madrider! Ein Jeder greife zu den Waffen, um vereine mit-den herzhafren Truppen diesen Kinechten Und Vertheidigern der Willtüx und des Des- potismus fàr immer ein Ende zu machen. Eines sey unser Loo- sungswort, Eines unser Wille, Eines unser Bestreben. Tod einem Jeglichen, der jo heiligem Zwecke sich widersekt, und für einen Verrätger gelte Jeder, der nicht mit uns zu den Wassen greift. Ss lebe die constitutionnelle Jsabella! Es lebe die un- sterbliche Christine! Hoch lebe die Freiheit! Verderben dem Ministerium! Tod den Tyrannen!“ Am Abend des 17ten kehrte die Königin- Regentin mit den beidèn Vrinzessiunen, dem Begehren der National - Garde gemäß, det es nur mit Mühe gelungen war, sie den Soldaten in San Jldefonso zu entvrei- jen, nach —Nadrid zurück. Aber umsonst bemühte man sich, ihrem Einzuge den Anstrich eines Festes zu geben; zwar wurde sie mit Glockengèläute und Kanonendonner begrüßt, und die auf ißrem Wege durch die Stadt, man wukte nicht, eb zum Schuse oder zur Bewachung, ín doppelten Reihen aufgetteiltet National-Garden brachten der Constiturion utd der Freiheit zahlreiche Lebeßochs; aber die Straßen waren verödet, und wo das Volk sich -zeigte, blieb es kalt und regungslos, - und cine Todtenftille , i sprach, als der Donner der Ge- chüße und. das Gebrülle der National: Garden, begieitete die unglückliche Fürstin bis in das Königliche Schloß. Vorgestern

A

4

die lauter B Morgens trafen nun auch die „tapfern Tr defonso‘/, Rodil und den Sergeauten-Garcia, einen der wú- thendsten Revolutionairs, an der Spiße, Fier ein und wurden von einem Pöbelhzufen mit den aus\chveifenden Freudens:-Be-

A) nt (a ay Ce vit O Dai Ls

e y 4 i (o 0457 E e ld miar s {si “u E C US a 4 Us Z2UguiiG en begrüßt. he: Geic5) QINTceitt Deer WILOTTE F DIE : L IN í L R n lac N Ad N14 HDauptikadt sollte init Mord und V UiVer gie bezele)net werden.

Ein dumpfes Gerücht verbreitete sich a!sta!d in der Kaserne der Anköômm linge, daz das dritte Garde- Infanterie-Regiment sich wei- gere, den Constitutionseid zu leisten, und man selb| den Ruf: viva el Rey asoluto! gehôrt habe. Es fam zu Händeln, mit den eben angekommenen Truppen, Xnfa: Y Soldáten, dann in größeren Massen. Umsent Agenten der geheimen, Gesellschaften, in deren Interesse es lag, jest die Ruhe aufrecht zu erhalten, die Ahgkeifenden turück zu halte; die Soldaten der Garnisen von San Zldefonso griffen zu den Wasfen und stürzten, verstärkt von einigen MNationalgarden und cinem Pôöbeihaufen, der Kaserne del Soldado zu, wo sich cin Bataillon Tes dritten Regiments befand und der Kampf bald ailgemoin wurde. Die Angegriffenen zogen sich nun in _izre Ka- erne zurúck, deren Thore jedoch durch fînf Schüsse aus den auf Scoane's Befehl aufgeführten Kanonen zerträmmert wurden, worauf sich das- Bataillon ergab. - Aber erjï nachdem sich die Wuth der Nngreifenden in dein SDlute der Besiegten, vou de- nen cine große Anzahl niedergemeseli ward, gekuühit hatte, ge- lang es dem General-Capitain, die Ruhe herzustellen, und die Soldaten in ihre Kasernen zuräck zu führen, Die Menge ver- lief sich nun, aber an 259 Leichen blieben in dei Sträßen zurück! Dies ist ‘der Zustand dieser Stadt, deren Bewohner sich den Auéschweifungen einer wilden Soldateskaz, die keinem Chef mehr gehorcht, und der furchtbarsten Pôbelherrschaft preisgegeben seyen. Der Schrecken ist allgemein, und dies eben der kräftige Hebel, dessen die Faction sich bedient, um ihr Werk zu vollenden. Seit die Revolution mit dex Ermerdung Quesada’s und den Auftritten in San Äldefonso die Maske völlig abgeworfen, und ihre s{cheubß- liche. Fraße ungescheut in krasseiter Nacktheit am Tageslichte gezeigt hat, herrscht hier völlige Anarchie. Politische Partei- wuth und Raub und Mordsucht des jédweder hemmenden Au- torität eutledigten Pöbels haben sich in die Herrschafc über Besiß und Recht, Eigenthum und Leben der Bewohner dieser unglück- lichen Stadt getheilt. Anfangs war der Mordruf nur gegen die Feinde der Constitution gerichtet, jest hôrt man bereits Ge- schrei gegen die „Granden‘“, die „„Aristokraten““, gegen die „Reichen und Vornehmen.“/ Von diesen sind viele geflohen, einige glüclich genug, mit großen Opfern zu entkommen; an- dere, weil feine Pässe ausgerheilt werden, denn auch diese Maßregel hat der jegige Terrörismus dem Wohlfahrts-

Ì —_,

ner Unterthanen

| gern gei

ausshusse vou 1793 abgelernt haben ihre Wohnungen ver- lassen und flichen von Versteck zu Verste. Seine Habe sucht Jeder außer Hauses, so gut er kaun, zu sichern. Eigentliche Sicherheit findet man doch nirgends, denn kein Gescß und kein Fecht is jeßt mehr heilig. Selbst gegen mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps, besonders gegen die Agenten jener Mächte, welche die Regierung Jsabelia's nicht anertanut haben, und welche die Bewegungs-Partei mit dem Namen Embajadla- res sacciosos bezeichnet, wurden Drohungen vernommen, und sogar der Englijche Gesandte soll Besorgnisse für sciuc persön: lihe Sicherheit geäußert haben.““

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 16. August. Die Quebec Gazette ent- hält cinen Artikel unter der Ueberschrift: „Pflichten der Natio- nen gegen einander“, worin es heißt: „Wir haben sehr wenig Vertrauen zu der Moralität der Nationen in ihrem gegenseiti: gen Verkeir. Es giedt allerdings Etwas, das man Völterrecht nennt, es findet sich in Büchern, aber nicht oft in der Praxis. Der Krieg isk nicht wesentlih unmoralisch; er ist eben so auc erlaubt, wie die Setbstvertheidigung des Einzelnen erlaubt ijt. Wir müssen bckennen, daß das Verfahren der Britischen Re- gierung in Bezug auf den Bürgerkrieg in Spanien uns mit Betrübniß erfüllt hat. Wenn das vereinigte Königreich durch einen Traktat verpflichtet war, die Autorität der Königin zu unterstüsen, so konnte dies nur in nationaler Hinsicht gesches hen, zur Vertheidigung eines großen National - Juteres-

“ses, nämlich um das * gegebene Wort zu halten und “sich einer freiwillig und geselzlich eingegangenen Verpflichtung

c zu entledigen. Wenn Britische Unterthanen von ihrem Könige- aufgefordert werden, unter seiner Autorität Krieg zu füßren, so find sle gerechtfertigt; aber, daß Engländer durch die Britische Regierung erinächtigt werden, unter fremder Autorität zu kämpfen, scheint uns des Charakters der Britischen Regie- rund unwürdig und in völkerrehtlicher Beziehung durchaus nicht zu rechtfertigen. Wenn England nicht verpflichtet war, zur Unterstúung der Königin einen Krieg zu beginnen, so hatte es auch überhaupt kein Recht, zu interveniren. Eine Regierung, die sich nicht durch ihre eigenen Unterchanen zu halten vermag, ist eine tyranñische, welchen Namen sie auch führen, oder wie sle au vor der Welt erscheinen mag. Man hat Engländer autorisirt, Spanier zu tédten, um eine Regierung zu unter: stüßen, die das Spanische Volk nicht unterstüßen will, und die also eine tyrannische Regierung ist. Wenn England dies thun darf, so darf auch jede andere Regierung dasselbe thun, und es kann auf diese Weise jede Regierung, durch die Eins mischung von Fremden, in eine tyrannische verwandelt werde. Was würde wohl das Englische Volk sagen, wenn die NRegie- rung der Königin Fremde gegen die Engländer zu Hülfe riefe? Es ijt zu fúrchteù, daß dies Beispiel Englands cinen Einfluß auf die Vereinigten Staaten von Nord - Amerika ausgeübt hat. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat allerdings ihre Bürger nicht durch eine Proclamation aufgefordert, hinzugehen und die Mexikaner todtzuschlagen, aber sie hat eben so schiecht gehandeit; sie befahl die Ausübung der Geseße, weiche die Anwerbung verbieten und drückte doch zu aleicher Zeit die Augen zu, als die Bürger gegen Mexiko die Waffen ergriffen. Der Präfident der Vereinigten Staaten sagte in sciner Botschaft bei Eröffnung der lelzten Session, daß die Regierungen der neuen Staaten Süd- Amerikas noch nicht so befestigt wären, daß ste die Pslich- ten der Nachbarschaft und des wechselseitigen Verkehrs mir freinden Mationen zu erfüllen im Stande seyen. Wenn nun die Vereinigten Staaten ihren Mexikanischen Nachbarn den Krieg créláren wollten, so mochten sie cs thun; aber wenn fie, ohue eine Ursache zuni Kriege zu haben, ihren Bürgern: : Uij- ter „dem. Vouwande, 0s uicht verhindern zu: könuuenz ge statten, ofen - die Waffen gegen die: Mexikanische Nation zu ‘ergreifen, find sié danú Vessér/ als jene Regierungen, über die sich der Präsident beklagt? Erfüllen sie ctwa die ge- i x

S ol ore Mt fi be ov Dal el Ce B As / u wöhnlichen Pflichten der Nachbarschast? Die Vereinigten -Staga- T )

ten sind fúr die Gräuel des Krieges in Texas. verantwort.ich, ivie Großbritanien es einigermaßen für_ den Bürgerkrieg in Spanien if 1

ï. . Haben die Vercinigien Staaten das Schicksal der Britischen Unterthanen Arbuthnot und Ambrister vergessen, die mit den Waffen in der Hand gegen die Veretuigten Stag- ten evgrissen wurden, während diese mit England im Frieden lebten? Wurden sie nicht vom General Jackson zum Tode ver- utthtilt Wel fie

7. Aus

«+

G2

gegen das Völkerrecht gehandelt, indem dey Seite del Adler pre, d weni-

ger Unterthanen: der Vereinigten Staaten, ‘a M&ib s ‘siid2 Giebr es éin auderes ir. die Véteinigten Staaten als für „Mets 2 e Vercinigten Staaten ‘dadurch, daß fie ihren Bür- en, bewafsnect das Mexikanische Gebiet zu betreten, nicht fillschweigend alle Gräuel, die verübt worden sind, oder noch verübt werden können, sanctionirt? Eine Nation“ ist nicht auf dieselbe Weise zurechnungsfähig, wie Zndividuen. Dér Sinzelne kann nicht verantwortiih dafür gemacht werden, wenn die. Nation, der er augehdit, ihre Pflichten gégeit se dere Nationen verleßt; aber wir sragei, ob die Nationen

E Weit

i ls die Texias Recht f Haben di

) e-r ._- e ct

den gewöhnlichen unglücklichen Folgen eines solchen Ver- fahrens entgehen können. Empfindet nicht das Volk“ der Vereinigten Staaten jeßt die Folgen seiner Ungerechtig

feit gegen die ursprünglichen Bewohner dieses Kontineucts ? und wann werden England und die Vereiuigten- Staaten. von den Folgen des gegen die Asrikaner begangenen Unrethts befreit werden? Wenn es wahr. it, daß „,¿„„Bercthtigkeit ein Volk erhöht‘, so muß das Gegentheil natürlich auch entgegengescbte Folgen haben. Werden nicht dicjenigeu, die sich. mit Graujam- keit und Ungerechtigkeit vertraut machen, Beides in alle Ver- hältnisse des Lebens und der Gesellschaft übertragen Und dadurch die Grundlagen dersclben untergraben? Wir haben hier nux von England und den Vereinigten Staaten gesprochen, weil es diejenigen Länder sind, wo das Volk den größten Einfluß auf die Regierung hat. Woliten wir noch andere Beispiele aus diesem aufgeklärten Zeitalter anführen, so brauchten wir nur das Buch der Geschichte seit der Franzöfischen Revolution aufzu- schlagen.“

Mexi. liefert cin Mexikanisches finanzielles Dokus-

elben war das Mexikanische Budget vom ü. i um 309, Juni 1834 folgendes: Einnahme

93 Doll., Ausgabe 12,343,648 Doll., zirkulirende innere Schuld 5,008,040 Doil. Von der in London gemachten fünfe pracentigen Anleihe von 3,200,009 Pfd. waren 1,969,500 Pfd. eingeld\s, es blieben daher noch 2,120,000 Pfo. übrig. Von der sechsprocentigen Anleihe von 3,200,009 Pfd. waren 50,090 Pfd. eingelöst, es blieben daher noch 3,150,000 Pfd, davon zu- sammen Obligationen zum Belaufe von 5,280,003 Psd. übrig,

ana ape r